Niederösterreichs Wissenschaftspreisträger 2004 Feierliche

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Niederösterreichs Wissenschaftspreisträger 2004
Feierliche Verleihung am 21. November in der Donau-Universität Krems
Krems (kpr). Die diesjährigen Wissenschaftspreise des Landes Niederösterreich werden am 21.
November 2004 im Rahmen einer feierlichen Matinee in der Donau-Universität Krems verliehen.
Ausgezeichnet werden insgesamt neun Wissenschaftler und Erwachsenenbildner. Die Preisträger kommen aus den Fachgebieten Botanik, Rechtswissenschaften, Literatur, Geschichte, Medizin und Erwachsenenbildung. Den Festvortrag hält die Generaldirektorin der Österreichischen
Nationalbibliothek Dr. Johanna Rachinger.
Pflanzenökologin und Jurist erhalten Würdigungspreise
Die diesjährigen Würdigungspreise für Wissenschaft ergehen an Univ.-Prof. Dr. Marianne Popp
und an Univ.-Prof. Dr. Rudolf Welser. Popp ist Professorin am Institut für Pflanzenphysiologie der
Universität Wien und erforscht die Auswirkungen von Umwelteinflüssen auf den pflanzlichen
Stoffwechsel. Die Untersuchung der Folgewirkungen des erhöhten CO2-Haus-halts in der Atmosphäre auf das Pflanzenwachstum und der Wechselwirkungen zwischen parasitären Pflanzen
und ihren Wirten sind Schwerpunkte ihrer Arbeit. Die in Leonhard am Forst geborene Wissenschaftlerin ist weiters Vorstand des Vereins „dialog<>gentechnik“, der sich für eine offene Diskussion zwischen Forschung und Öffentlichkeit zum Thema Gentechnologie einsetzt.
Der in Ybbsitz geborene Jurist Rudolf Welser ist als Ordinarius für bürgerliches Recht am Institut
für Zivilrecht der Universität Wien tätig und zählt zu den renommiertesten Juristen Österreichs.
Mit seiner Publikation „Grundriss des Bürgerlichen Rechts“ schuf Welser ein juristisches Standardwerk, seine veröffentlichten Forschungsergebnisse finden laufend Eingang in die österreichische Judikatur. Für die Bundesregierung leistete Welser Vorarbeiten zum Erbrechtsänderungsgesetz (1989), zur Gewährleistungsreform (2001) sowie zur Novelle des Erbrechts (2004). Bekannt ist Welser auch für seine humoristischen Betrachtungen der Juristerei: In bisher sieben
veröffentlichten Bänden mit launigen Titeln wie „Käsegeruch ist erfahrungsgemäß unangenehm“
oder „Das allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch in zierlichen Reimen“ beschreibt Welser kuriose
Passagen aus Judikatur und Literatur.
Josef Weinhebers Sprachkunst und das bäuerliche Leben in Niederösterreich
Für seine Dissertation „Die Sprachkunst Josef Weinhebers und ihre Leser. Annäherungen an die
Werkgestalt in wirkunsgeschichtlicher Perspektive“ erhält Mag. Dr. Christoph Fackelmann den
Anerkennungspreis in der Sparte Geisteswissenschaft. Fackelmann beschäftigt sich mit der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte von Literatur. Seine intensive Forschungsarbeit am Nachlass
des 1945 in Niederösterreich verstorbenen Lyrikers Josef Weinheber
ermöglicht es, schriftstellerische Interaktionen aufzuspüren und der geistigen Landschaft Wiens
und Niederösterreichs in den 30er und 40er Jahren Konturen zu verleihen.
Der zweite Anerkennungspreis für Geisteswissenschaft geht an den Historiker Mag. Dr. Ernst
Langthaler, Mitarbeiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Geschichte des ländlichen Raums. In
seinen Beiträgen „Agrarwende in den Bergen“ und „Agrarwende in der Ebene“, die Langthaler für
den zweiten Band des Standardwerks „Geschichte der österreichischen Land- und Forstwirtschaft“ verfasste, behandelt der Historiker die tief greifenden Veränderungen der bäuerlichen Lebenswelten Niederösterreichs im 20. Jahrhundert.
Anerkennung für medizinische Grundlagenforschung
In der Sparte Naturwissenschaft wird ein Anerkennungspreis an Univ.-Prof. Dr. Margarethe Geiger vergeben. Die in Klosterneuburg lebende Wissenschaftlerin ist am Institut für Gefäßbiologie
und Thromboseforschung der Medizinischen Universität Wien tätig und betreibt medizinische
Grundlagenforschung im Bereich der männlichen Unfruchtbarkeit. Die Auszeichnung erhält Geiger unter anderem für ihren Forschungsbeitrag „Disruption of the protein C inhibitor gene results
in impaired spermatogenesis and male infertility“.
Einen weiteren Anerkennungspreis für Naturwissenschaft erhält Ing. Karl Mechtler für seine Forschungen im Bereich Genetik. Mechtler ist Spezialist für „Proteomics“, ein Fachgebiet, das sich
mit der Untersuchung jener Proteine auseinandersetzt, die für die Zellfunktionen verantwortlich
sind. Mit einer neuartigen Technik, der Massenspektrometrie, ist es ihm gelungen, die für die
Zellteilung wichtigen Seitenkettenmodifizierungen von Proteinen zu analysieren. Maßgeblich beteiligt war Mechtler auch an der Entdeckung eines Enzyms, das die Zugriffsrechte auf die gesamte Erbinformation, wie zum Beispiel die fehlgesteuerte Zellteilung von Tumorzellen, steuert.
Langjähriges Engagement in der Erwachsenenbildung wird gewürdigt
Den Würdigungspreis für Erwachsenenbildung erhält Prof. Adalbert Melichar. Als Vorsitzender
des Landesverbandes der niederösterreichischen Bibliothekare, Vorstandsmitglied der Niederösterreichischen Volkshochschulen, Gründer und Leiter der Volkshochschule Fischamend, Journalist und Autor erhält Melichar die Auszeichnung für sein langjähriges Engagement in der Erwachsenenbildung.
Anerkennungspreise für Erwachsenenbildung werden an René Edenhofer und Dr. Margarete
Kowall verliehen. Edenhofer erforschte die Geschichte des in den 60er Jahren erstmals produzierten und inzwischen wieder entdeckten Lilienporzellans. Ein lebendiges Bild der bäuerlichen
Lebensumstände und des gesellschaftlichen Wandels im 20. Jahrhundert beschreibt Margarete
Kowall in ihrem Buch „Zeitreise Heimat“, das die Geschichte des Ortes Krumbach in der Buckligen Welt in Form von Erzählungen, Fotos, Briefen und Dokumenten festhält. (29.10.04)
5.600 Zeichen
Verleihung der Wissenschaftspreise 2004 des Landes Niederösterreich
21. November 2003, 11 Uhr
Festsaal der Donau-Universität Krems
Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, 3500 Krems
Einladung erforderlich
Hinweis für Redakteure
Ihre Anmeldung zur Verleihung der Wissenschaftspreise 2004 richten Sie bitte an
Rita Starkl, Tel.: 02732 893-2254, [email protected] . Nähere Informationen zu den
Preisträgern erhalten Sie ebenfalls unter oben angeführter Kontaktadresse.
Fotos der Preisträgerinnen und Preisträger sind unter folgender Internet-Adresse abrufbar:
http://www.donau-uni.ac.at/de/aktuell/news/archiv/04232/index.php
Der Abdruck ist honorarfrei, Foto-Credit: Helmuth Lackinger
Rückfragen
Mag. Rita Starkl
Kommunikation, Marketing und PR
Donau-Universität Krems
Tel.: +43 (0)2732 893-2254
[email protected]
www.donau-uni.ac.at
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