Deutsch als Fremdsprache: Rechtschreibung (Kurs 2005, Stuttgart 1) A Allgemeiner Teil 1. Fehlerfreies Schreiben? In der S-Bahn hing lange Zeit ein Plakat mit der Aufschrift „klein gedruckt, aber großgeschrieben“. Wie war es wohl geschrieben? In der Zeitung vom Freitag (10.6.05) stand: „Kanzler-Machtwort: Kein Rücktritt“. Was fällt auf? Wer einen Fehler beim Sprechen macht, kann in der Regel mit unserer Nachsicht rechnen. Das gilt für den, der das Deutsche von Kindesbeinen an gelernt hat, noch mehr aber für diejenigen, die unsere Sprache erst mühsam lernen müssen. Es fällt uns auch nicht schwer, jemandem zu helfen, der fehlerhaft spricht. Beispiel: 01 Ich den Weg wissen wollen. Dass hier die Wortstellung nicht stimmt und die Konjugation des zweiten Verbs falsch ist (Infinitiv statt Personalform), fällt jedem auf. Den richtigen Satz („Ich will den Weg wissen“) kann jeder vorsagen. Aber was ist, wenn wir den folgenden Satz schriftlich vorgelegt bekommen? 02 Ich wil den Weeg wißen. Er ist syntaktisch korrekt, beim Hören merken wir nichts. Hier hapert es an der Schreibung. Wir wissen alle, wie es richtig ist, aber wie erklären wir es? Warum werden „will“ und „wollen“ mit zwei „l“ geschrieben? Die Antwort auf diese Frage zeigt exemplarisch, dass es ohne Kenntnis von Regeln der Schreibung im Deutschen nicht geht. Es genügt nicht zu sagen: Das ist halt so, das muss man lernen. Eine mögliche Antwort und damit zugleich eine erste Regel: Nach einem betonten kurzen Vokal wird der nachfolgende Konsonant häufig verdoppelt. Das gilt nicht, wenn zwei verschiedene Konsonanten folgen. 03 robben, Ebbe, buddeln, paddeln, treffen, Waffe, eggen, packen, hacken, Fall, stellen, Kralle, schwimmen, Klammer, rinnen, Pfanne, tappen, Wappen, klirren, Karren, fassen, Nässe, wetten, bitten; aber: Folge, Felge, Wald, Feld, Wand, Runde, kentern, Ente, Wärme, warnen, warten, Garten, kurz, listig, Fest. Zurück zum Satz 02: Wie begründen wir, dass „Weg“ nur ein „e“ hat, obwohl der Vokal lang ist? Eine einfache Antwort: Lange Vokale haben vor den Konsonanten „b“, „d“, „f“ und „g“ meist kein Verlängerungszeichen (Vokalverdopplung, Dehnungs-h); Ausnahme: „ie“. 04 (b) Rebe, Nebel, leben, streben, Rübe, Rabe, aber, Säbel, Schnabel, Stube, aber: Liebe, sieben, Tiefe; (d) Wedel, Rad, Wade, Tadel, Adel, müde, rüde, roden, Boden; aber: Lied, liederlich, Reede (Lehnwort) (f) Tafel, Hafen, Ofen, Hefe, Huf, Stufe, Kufe, rufen, aber: Tiefe, schief, rief; (g) fegen, Steg, hegen, legen, Segen, Kegel, Regen, bewegen, ragen, Frage, sagen, Magen, Fuge, Tugend, Hügel; aber: Siegel, Riegel, Vor den Konsonanten „l“, „m“, „n“, „r“ wird ein langer Vokal oft mit einem Dehnungsh angezeigt. 05 (l) Kehle, Kuhle, kahl, Wahl, mahlen, verhehlen, stehlen, wählen, Höhle; (m) Lehm, lahm, Ruhm, rahmen; (n) Sahne, Mahnung, Lehne, Sehne, Sohn, Lohn, höhnisch, 1 Sühne, dehnen; (r) Wehr, wahr, sehr, mehr, hehr, Lehre, fahren, Fuhre; aber: malen, Wal, Ware <Kontrastschreibung>, dem, wen, der <„Sparschreibung“>, stur <Lehnwort aus dem Niederländischen>. Das Dehnungs-h ist im Deutschen sehr häufig. Das doppelte „e“ als Zeichen für einen langen Vokal gibt es dagegen nur bei einer kleineren Gruppe von Wörtern: 06 See, Schnee, Klee, Tee, Teer, Meer, Heer, Seele, Beet, Reet, Leere; Dragee, Resümee, Allee, Tournee <Lehnwörter> . Noch einmal zurück zum Satz 02: Wie vermitteln wir, dass „wissen“ mit „ss“ geschrieben wird, aber „weiß“ mit „ß“? Die Antwort: Das „i“ in „wissen“ ist kurz, ein Doppelvokal wie „ei“ gilt dagegen als lang („gedehnt“). 07 reißen – gerissen; beißen – gebissen; wir essen – wir aßen; der Fraß – der Fressnapf; genießen – der Genuss. 2. Begründung der Rechtschreiblehre a) Der Stellenwert der Rechtschreibung In den Lehrwerken für Deutsch als Fremdsprache spielt die Rechtschreibung eine eher geringere Rolle. Das liegt unter anderem daran, dass in diesem Unterricht nicht so sehr das Schreiben als das Sprechen im Mittelpunkt steht („Sprechen vor Schreiben“). Dennoch bin ich der Meinung, dass für die Aneignung des Deutschen als Sprache auch das richtige Schreiben wichtig ist. Kaum jemand kommt im privaten und vor allem beruflichen Alltag um das Verfassen von Texten herum. Für die Akzeptanz eines Menschen ist es aber wichtig, welche Form das Geschriebene hat. Allerdings wird die Bedeutung der Orthografie sehr von der Lerngruppe abhängen. Nun könnte man einwenden, für das richtige Schreiben reiche ein gutes Wörterbuch. Jeder könne nachschlagen, wenn er unsicher sei. Untersuchungen haben allerdings gezeigt, dass das Nachschlagen von Schreibungen nur dem gelingt, der ein Vorwissen auf diesem Gebiet hat. (Vgl. Praxis Deutsch 165/2001: Wörterbücher) b) Orthografie und Grammatik Die Rechtschreibung lässt sich nur zu einem Teil isoliert unterrichten. Sie hängt mit anderen Bereichen des Deutschunterrichts zusammen: (1) Aussprache (Phonetik): Sehr häufig können wir hören, wie etwas geschrieben wird. Lange oder kurze Vokale werden unterschiedlich gesprochen und geschrieben, Pausen zwischen Sätzen oder Satzteilen weisen auf Satzzeichen hin. Das Üben der Rechtschreibung geht daher sinnvollerweise mit Sprechübungen einher. (2) Grammatik (Syntax): Bestimmte Wörter kann man nur richtig schreiben, wenn man ihren Kontext erfasst. Ich nenne als Beispiel „das“ (Artikel und Pronomen) und „dass“ (Konjunktion), die beide gleich gesprochen werden. Liegt ein Relativsatz oder ein Konjunktionalsatz vor? Das gilt auch für das Setzen von Kommas und Satzschlusszeichen. Wenn ich eine Apposition zwischen Kommas setzen soll, muss ich sie im Satz erkennen. Fragesätze sind anders konstruiert als Aussagesätze. (3) Wortschatz: Verwandte Wörter werden in der Regel gleich geschrieben. Ich werde das später am Beispiel des „Stammprinzips“ zeigen. Der Rechtschreibunterricht bietet vielfältige Gelegenheiten für die Erweiterung des Wortschatzes. Daher auch die umfangreichen Wortlisten. 2 c) Allgemeine didaktische und methodische Hinweise Es ist in dieser Veranstaltung zwar möglich, einiges Grundsätzliche zur Schreibung sagen, aber es können nicht alle Rechtschreibphänomene erklärt werden. Wir können auch in DaF nur exemplarisch vorgehen. Wenn man beim korrekten Schreiben Fortschritte erzielen will, sind m.E. folgende allgemeine didaktische und methodische Prinzipien hilfreich. Sie werden am Schluss noch einmal aufgegriffen und vertieft: 1. Auch bei der Rechtschreibung gelten die bekannten Übungsgrundsätze Isolieren, Kontrastieren, Einbetten, Imitieren und Wiederholen. Schreibphänomene müssen im Detail betrachtet werden (lange, kurze Vokale). Es gibt Unterschiede gegenüber anderen Sprachen – Problem der Interferenz bei internationalen Wörtern eine Rolle (tema <ital.> – Thema, identiteit <ndl.> – Identität). Wörter sind möglichst in Kontexte einzubetten. Der bewusste Blick auf „Vorgeschriebenes“ soll zum „Nachahmen“ reizen. Die richtige Schreibung festigt sich durch ständiges Üben. 2. Den Lernenden ist das Regelwerk der deutschen Rechtschreibung, so zu vermitteln, dass sie es „im Hinterkopf“ haben und „befragen“ können. 3. Das Regelwerk wird möglichst induktiv erarbeitet, d.h. aus dem Geschriebenen abgelesen. 4. Das Regelwerk wird an relevanten, „sprechenden“ Beispielen verdeutlicht und so lange geübt, bis es „automatisiert“ ist. 5. Das Üben der Schreibung erfolgt überwiegend durch bewusstes Schreiben; dazu müssen laufend Anlässe geschaffen werden. 6. Wörter, deren Schreibung nicht auf nachvollziehbaren Regeln basiert, sind zu „lernen“ und nach dem Muster des Fremdsprachenunterrichts immer wieder „abzufragen“. 7. Es ist darauf hinzuwirken, dass die Eigenverantwortung für das richtige Schreiben gestärkt und so eine Individualisierung des Übens erreicht wird. 8. Dazu werden den Lernenden Instrumente der Selbstbeobachtung (Fehlerdiagnose) vermittelt. Allerdings dürfen wir von denen, die Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache lernen, bei der Rechtschreibung nicht zu viel verlangen. Auch muss beim Unterricht die Besonderheit der Lerngruppe im Blick sein: Von Deutsch lernenden Kindern kann man orthografisch mehr erwarten als von Erwachsenen, von Führungskräften mehr als von Arbeitslosen. Daher: Ratschlag 1: Seien Sie mit den Kursteilnehmern nachsichtig bei Rechtschreibfehlern! Es gibt im Alltag so gut wie keine fehlerfreien Texte. Nicht einmal renommierte Zeitungen, amtliche Dokumente oder Werke gelernter Germanisten sind ohne orthografische Makel. Zwar lassen sich im Prinzip fast alle Fragen der Schreibung durch einen Blick ins Wörterbuch beantworten. Aber man muss eines haben, es benutzen können und auch benutzen. Die Benutzung einzuüben ist eine Aufgabe jedes Deutschunterrichts. Ehe wir uns mit dem Regelwerk der deutschen Rechtschreibung und dessen Vermittlung beschäftigen, sind ein paar Informationen zum Komplex „geschriebene Sprache“ 3 und „Entwicklung der deutschen Rechtschreibung“ angebracht. Allerdings werden schon in diesem Teil verschiedene Phänomene der Schreibung dargestellt. In die theoretischen Ausführungen sind auch immer wieder praktische Übungen eingestreut. Auch erlaube ich mir den einen oder anderen Ratschlag zum Üben. d) Die Willkür der Schreibung Die Übertragung von gesprochener in geschriebene Sprache hat überall auf der Welt etwas Willkürliches. Diesen Eindruck bestätigt ein kurzer Blick auf einige Weltsprachen. Nur ein Bruchteil der über 5000 Sprachen wird überhaupt geschrieben. Die Chinesen und Japaner haben Bilderschriften entwickelt, die Griechen ein Alphabet, das von unserem zwar abweicht, aber mit ihm verwandt ist (α und a). Die Russen schreiben mit kyrillischen Zeichen, die teilweise mit unseren Buchstaben übereinstimmen, aber einen anderen Laut abbilden. Bei der Schreibung geht es immer um das Problem, bestimmte Laute der Sprache in Schriftzeichen abzubilden. Es handelt sich meist um Vokale und Konsonanten, um Labiale (b, p) oder Dentale (z, t), um Hauchlaute wie „ch“ und „h“„ manchmal um Nasale wie im Französischen oder Schwäbischen, um aspirierte Laute wie das „th“ im Englischen. Diesen Laut kannte das Althochdeutsche noch. In keiner Sprache spiegelt das geschriebene Wort das gesprochene eindeutig und systematisch. Die Engländer schreiben vieles ganz anders, als sie es sprechen: In „run“ steht ein u, gesprochen wird „ran“ (mit einem a-Laut), sie schreiben „book“ und sprechen „buk“. Oder die Franzosen: Sie schreiben „est“ und sprechen „ä“, sie schreiben „femmes“ und sprechen „fam“. Auch die deutsche Sprache hat solche Differenzen zwischen Schriftbild und Gesprochenem. Es sind wenige, aber auch sie bereiten Schreibprobleme. Es sind nicht nur die Fremdwörter. Wir schreiben z.B. „Hand“ und sprechen „hant“, „lustig“ wird „lustich“ gesprochen, wir schreiben „Gestalt“, „Sport“ und „Spiel“ und sprechen „Geschtalt“, „Schport“ und „Schpiel“. Den Verschlusslaut „ng“ bilden wir mit zwei Konsonanten ab, die nur bedingt mit ihm zusammenhängen. Insgesamt aber ist die Umsetzung von Gesprochenem in Lautzeichen im Deutschen wesentlich phonetischer, d.h. dem Gesprochenen näher, als etwa im Englischen oder Französischen. Das ist kein Zufall, denn in der Geschichte der deutschen Rechtschreibung hatten die Phonetiker, also die an der Abbildung der Laute Interessierten, gegenüber den Etymologen häufig die Nase vorn. Für den Etymologen ist die Herkunft eines Wortes wichtig und er möchte es möglichst so schreiben, wie es seine Herkunft verlangt. Beispiel: Wir schreiben etymologisch korrekt „Liebe“ mit „ie“, weil es aus dem mittelhochdeutschen Wort „liebe“ kommt (aus dem Diphthong wurde ein langer Vokal); hingegen dürfte das Wörtchen „viel“ nur „vil“ geschrieben werden, weil es auch im Mittelhochdeutschen kein „ie“ hatte. Das lange „i“ ist hier durch die Dehnung eines kurzen „i“ entstanden. Entgegen der Etymologie wird „viel“ trotzdem mit „ie“ geschrieben. Wir bilden im Deutschen das gedehnte „i“ oft mit „ie“ ab. Recht selten – fast nur bei Pronomen – verwenden wir „ih“ zur Dehnung und ganz wenig „ieh“ oder auch nur „i“. 08 Knie, wie, sie, Riese, niesen, Stiel, Kiel, Lied, wieder, Miene; ihr, ihnen, ihm, Vieh; ziehen, wiehern <Fugen-h>; Widerspruch, Widerstand, wider, Lid <Kontrastschreibung>. Bei Fremdwörtern oder Lehnwörtern steht im Wortinnern nur ein „i“, ohne „e“, die von ihnen abgeleiteten Verben enden auf „-ieren“ mit „ie“. 4 09 Schi, Ski, Mine, Stativ, Motiv, naiv, stabil, Benzin, Termin, Kantine, Margarine, Praline, Apfelsine, Linie, Delphin, Kino, aber: reformieren, terminieren, diskutieren, debattieren, panieren, applaudieren, linieren, motivieren. Die Rechtschreibung ist in allen Sprachen das Ergebnis eines langen Prozesses. Sie hätte sich auch ganz anders entwickeln können. Sprache und Schriftgestalt der Sprache haben sich nicht synchron verändert. Die Schreibung bewahrt oft über Jahrhunderte die alten Sprechweisen oder die etymologischen Zusammenhänge. Im Wort „Eltern“ zum Beispiel steckt als Bedeutung zwar „die Älteren“, aber trotz der Herkunft aus „alt“ wird das Wort mit „E“ geschrieben. So war es schon im Alt- und Mittelhochdeutschen (eltiron bzw. eltern). Ein ganz besonderes Problem stellen Wörter dar, die aus einer anderen Sprache kommen, die Fremdwörter. Wenn sie sich an die deutschen Schreibregeln anpassen, nennen wir sie Lehnwörter. Es sind „Ausländer“, die sich ganz allmählich ans Deutsche angepasst haben. Ratschlag 2: Die Schreibung von Fremd- oder Lehnwörtern lässt sich selten ableiten, weil dazu fremdsprachliche oder sprachgeschichtliche Kenntnisse nötig wären. Die aber sind meistens weder den Lehrenden bekannt noch den Lernenden zuzumuten. Man muss die Schreibung daher lernen und üben. Dazu bieten sich z.B. „auffällige“, merkfähige Sätze an, in die das Phänomen eingebettet ist. Solche Sätze lasse man (als „Minidiktat“) schreiben oder verlange beim Diktieren wenigstens die Schreibung einzelner Wörter – Beispiel: „Ein Diktator verlangt diktatorisch die Einhaltung politischer Verhaltensregeln; beim Diktieren eines Diktats wird die Einhaltung von Rechtschreibregeln erwartet.“ Durch die erste Übung soll ein Gefühl für die allmähliche Veränderung von Fremdwörtern zu Lehnwörtern vermittelt werden. Im Sinne eines integrierten Deutschunterrichts lässt sich hier gut Wortgeschichtliches einbauen. „Fenster“ und „Wein“ sind Wörter aus der Römerzeit, „Girokonto“ und „Skonto“ kommen aus Italien, das „Trottoir“ und die „Allee“ aus dem Französischen. Ü 1 Lehnwörter „richtig“ schreiben: Bureau: _______, Cakes: ______, Shawl: _______, Sopha: _______, Coulisse: __________, Chocolade: ___________, Emaille: ________, Portrait: ________, Crème: ______ oder _______, Photograph: ________, Sauce: ________, Centrum: _________, Strike _________. Ratschlag 3: Der Deutschunterricht lebt von Übungsblättern. Man sollte immer welche bereithalten. Manche lassen sich aus den vorhandenen Lehrwerken entnehmen (Achtung: Urherberrecht), andere muss man selber erstellen. Die einfachste Form ist die Tabelle mit Wörterlisten. Vorteil: Der Blick fällt auf das Wort und seine Schreibung. Nachteil: Dem Wort fehlt der Kontext. Die zweite Übung bietet einen Vorschlag für die Anordnung einer solchen Wortliste an: Ü 2: Lehnwortfamilien __________: Bürokratie, _________kratisch, ________material __________: porträtieren, _________maler, _____________zeichnung Soße: Tomaten_____, _________binder, _________löffel 5 ___________: _______grafieren, ______album, ______apparat, Pass______ ___________: Einkaufs_________, Kon_________ation, kon_______isch ___________: eincremen, _____torte, Sonnenschutz________, Eis_______ Rekord: e) Welt________, ________zeit, _______versuch, Einheitliche Rechtschreibung – eine unendliche Geschichte Weder Luther noch Goethe kannten eine einheitliche Rechtschreibung. Die Frage stellte sich erst im Laufe des 19. Jahrhunderts mit dem Entstehen des deutschen Reiches. 1876 war die 1. Orthographische Konferenz in Berlin, die das Ziel verfolgte, eine vereinfachte Rechtschreibung für den deutschsprachigen Raum zu schaffen. Im 19. Jahrhundert wurde in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich geschrieben; oft war die Rechtschreibung von Schule zu Schule verschieden. Die Berliner Konferenz schlug sich mit Fragen herum wie der Trennung von „st“, „pf“ oder „ng“. Aber man konnte sich nicht einigen; die Konferenz scheiterte. Einzelne Länder, u.a. Württemberg, Bayern und Sachsen, vor allem aber Preußen, erließen daraufhin Sonderregelungen. Das war für den damals 47-jährigen Konrad Duden ein großes Ärgernis. Duden war ein verdienter Schulleiter konservativen Zuschnitts. Schon 1872 hatte er sein Buch „Deutsche Rechtschreibung“ veröffentlicht. Sein Ziel: eine einheitliche deutsche Schreibung. Er wollte, dass sich die politische Einigung des Reiches auch in der Vereinheitlichung der Sprache und ihrer Schreibung niederschlägt. Duden baute auf dem Werk von Adelung (1732 bis 1806) auf, dem „Grammatisch-kritischen Wörterbuch der hochdeutschen Mundart“. Adelung und später die Gebrüder Grimm waren ebenfalls Verfechter einer einheitlichen Schreibung der deutschen Sprache. Erst 1901 war man erfolgreicher. Die 2. Orthographische Konferenz, wieder in Berlin tagend, konnte ein Regelwerk verabschieden, und das auch deshalb, weil sie einige Fragen bewusst ausklammerte; so z.B. die Trennung von „st“. Dafür wurde die Umwandlung von „ck“ in „kk“ bei der Worttrennung beschlossen. Schon in der Weimarer Republik und im Dritten Reich sollte eine Reform kommen. Hitler verbot diese Versuche als „nicht kriegswichtig“. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es zahlreiche Bestrebungen, die Rechtschreibung zu reformieren. Die Begründungen wechselten: Die einen wollten einfach eine moderne, systematischere Schreibung, die anderen argumentierten didaktisch, die dritten wiesen auf parallele Bestrebungen in anderen Ländern hin (Skandinavien hatte bereits 1948 die Orthografie reformiert). Lange stand in den Diskussionen das Thema Abschaffung der Groß- und Kleinschreibung im Vordergrund („gemäßigte Kleinschreibung“). Schon Konrad Duden wollte sie und auch die Gebrüder Grimm befürworteten sie. Die Dänen haben sie 1948 eingeführt. In den 80er Jahren wagte man sich an die Laut- Buchstaben-Zuordnungen. Damals wurde z.B. diskutiert, das Wort „Kaiser“ künftig „keiser“ (wie im Mhd.) zu schreiben, wie „heiser“, „leiser“, „Reise“. Auch wollte man den Doppelvokalen zu Leibe rücken: „bot“ statt „boot“. Als die Pläne ruchbar wurden, regten sich viele furchtbar darüber auf. Daraufhin verschwanden diese Gedanken wieder in der Schublade. Dann mischten sich Österreich ein. In mehreren Wiener Orthographiekonferenzen trieb man die Reform voran und wurde sich 1994 schließlich einig. Das Ganze ging in die politische Anhörung, 6 ohne dass es großen Widerstand gegeben hätte. Nur Bayern kämpfte, u.a. für die Großschreibung der „Letzten Ölung“ und des „Heiligen Vaters“. Eigentlich sollte „heilig“ kleingeschrieben werden, weil es kein Eigenname, keine bestimmte Person. Auch den „deutschen Kaiser“ oder den „englischen Thronfolger“ schreibt man klein. Aber Bayern hat sich durchgesetzt. Das war sicher kein Fehler. Die neue Regelung wurde 1995 publiziert. Seither werden immer wieder Initiativen zur Änderung oder Abschaffung der Reform in die Wege geleitet. BILD ist hier ganz vorne. Sie ist zu den alten Regeln zurückgekehrt wie vorher schon die FAZ. Die Redaktion von BILD hat das Wort „Schlechtschreibung“ erfunden; es wird seit letzten Sommer unaufhörlich platziert. Die laufende Pflege der Rechtschreibung ist von der KMK an eine zwischenstaatliche Kommission („Rat für deutsche Rechtschreibung“) abgegeben worden. Sie darf ihr Vorschläge zur Korrektur machen. Die sollten eigentlich im Juni 2005 vorgelegt werden. Derzeit gibt es aber nur Andeutungen. Die Reform von 1995 ist nicht radikal; wäre sie es gewesen, hätte sie von Anfang an keine Chance gehabt. Dafür wirft man ihr jetzt mit einigem Recht Inkonsequenz vor. Inzwischen zeichnen sich die Korrekturen in Umrissen ab. Weitere Schreibvarianten, auch „alte“, insbesondere bei der Zusammen- und Getrenntschreibung, sollen zugelassen werden. Die vollständige Rücknahme der Reform von 1995 wäre ein großes Problem, vor allem für die Schulen. Neun Jahrgänge wären „falsch“ unterrichtet worden. Auch müssten alle Bücher schon wieder aus diesem Grund ersetzt werden. Und ein wenig peinlich wäre es nebenbei auch. f) Ein rechtlicher Hinweis Für Lehrer, die Deutsch unterrichten, ist in Baden-Württemberg derzeit noch die Verwaltungsvorschrift vom 4. August 1996 bindend. Durch sie wurde die Reform der Rechtschreibung zum Schuljahrsbeginn 1996/1997 in Kraft gesetzt. In der Übergangsfrist, die am 31. Juli 2005 endet, durften Fehler auf der Grundlage der neuen Regeln nicht als Fehler gewertet werden. Sie sind aber auf jeden Fall anzustreichen. Die alten Regeln durften nicht mehr geübt werden. Vor dem 1. August 2005 müsste es eine neue Verwaltungsvorschrift geben. Einige Teile der geltenden Regeln (Getrennt- und Zusammenschreibung, Worttrennung, Komma) sollen allerdings vorläufig nicht endgültig in Kraft treten. B Das Regelwerk der deutschen Rechtschreibung Grundsätzliches zum Regelwerk der Rechtschreibung Bei der Rechtschreibung gibt es zwei Ebenen, die Ebene der Regeln und die Ebene der Einzelfestlegungen. Der Streit geht selten um die Regeln, sondern fast immer um die Einzelregelungen. Heiß umkämpft war z.B., ob man „überschwänglich“ mit „ä“ (wegen der Verwandtschaft mit „Überschwang“) oder weiter mit „e“ schreiben soll. Soll „platzieren“ ein „t“ bekommen (wegen „Platz““) oder weiterhin nur mit einfachem „z“ geschrieben werden? Die Worttrennung am Zeilenende, die Zeichensetzung und die Verwendung des Bindestrichs sind ganz über Regeln festgelegt, auch große Teile der Groß- und Kleinschreibung. Hingegen überwiegen bei der Laut-Buchstaben-Zuordnung und beim Getrennt- und Zusammenschreiben die Einzelfestlegungen. 1901 gab es hier 7 überhaupt keine Regeln; die hat erst Konrad Duden geschaffen, auf Wunsch der Buchdrucker. Es ist im Deutschunterricht und auch in DaF völlig unmöglich, das ganze System zu erklären, wie es auch völlig unmöglich ist, alles zu üben. 1 Laut-Buchstaben-Zuordnungen a) Lange und kurze Vokale Hier noch einmal die Regeln, anschaulich und in Kürze: Kurze Vokale: Sie können durch Verdopplung des folgenden Konsonanten, durch zwei verschiedene Konsonanten, aber auch ohne zusätzliches Merkmal dargestellt werden. Lange Vokale: Sie treten als Paar auf oder sie haben ein Dehnungs-h, evtl. ein „e“ (beim „i“) oder sie werden ohne irgendein zusätzliches Schriftzeichen abgebildet. b) Das Stammprinzip Im Deutschen gilt das Stammprinzip schon immer. Wörter, die erkennbar miteinander verwandt sind, sollen gleich geschrieben werden. Dabei erstreckt sich die „Verwandtschaft“ der Wörter auch auf die Umlaute. 10 nummerieren – Nummer, Tollpatsch – toll, Mopp – moppen, Tipp – tippen, Mietshaus – mieten, Stuckateur – Stuck, Leib – beleibt, Wort – Wörter, Mord <„d“ wird wie „t“ gesprochen> – morden – Mörder, häuslich – Haus – hausen, verlängern – Länge – lang, künstlerisch – Kunst, quälen – Qual, höflich – Hof, Wald <„d“ wird wie „t“ gesprochen> – Wälder, Welt – Welten, Wand <„d“ wird wie „t“ gesprochen> – Wände, Stängel – Stange, Bändel – Band, Gämse – Gams, belämmert – Lamm, schnäuzen – Schnauze. Ratschlag 4: Für das Stammprinzip müssen die Schreiber allmählich ein Gefühl entwickeln. Das entsteht nur durch häufige Begegnung mit dem Phänomen. Es ist daher ratsam, solche „Familienzusammenhänge“ im „Vokabelheft“ (Format DIN-A5) optisch ansprechend (z.B. als Wortbaum) darzustellen. Wieder helfen eindrückliche und einprägsame Beispiele weiter. Die müssen nicht unbedingt geschrieben werden. Oft genügt es auch, solche Sätze immer wieder zu sprechen. – Beispiel: „Gute Arbeit soll sich lohnen, also sollten Lohnarbeiter mit guten Löhnen belohnt werden. In der dritten Übung soll der Zusammenhang von Vokal und Umlaut an einigen weiteren Beispielen deutlich werden. Ü 3 Laut und Umlaut: Bitte ein verwandtes Wort ohne Umlaut angeben. Ländereien: _________, Schützling: ________, gräulich: _______, gefährden: ____________, tröpfeln: ________, schmälern: _________, ernähren: _________, höhnisch: ________, fürchten: _________, betrügen: _________, lästig ________, trösten __________, fürchterlich _________, lösen ______. Ratschlag 5: Wortlisten lassen sich nach den verschiedensten Kriterien sortieren. Dabei werden die Blätter nicht auf einmal ausgefüllt, sondern „mit der Zeit“, d.h. mit dem Wachsen des Wortschatzes. Die Ergänzung der Listen kann den Lernenden weitgehend selbst überlassen werden. „Einmal-Blätter“ gehen leicht verloren oder werden „nach Gebrauch entsorgt“ 8 Ein Beispiel für eine Wortliste gibt die vierte Übung. Hier ist als weiteres Merk-Merkmal der Reim verwendet. Ü 4: Wortfamilien paarweise Kunst: künstlich, künsteln, Künstler, künstlerisch, kunstvoll, kunstreich, kunstsinnig, Kunstmaler, Kunstliebhaber, Kunstbetrachtung, Kunstgriff, Kunststück, Kunstflug, Baukunst, Redekunst. ... Dunst: dünsten, ausdünsten, Dunstabzugshaube, Dunstglocke, verdunsten, ... Land: landen, verlanden, ländlich, Landmine, Ausland, ... Band: Bänder, Verbindung, Bundhose, bündeln, ... kalt: erkalten, Kälte, Erkältung, ... Halt: Haltestelle, erhältlich, ... Fall: fallen, Überfall, fällig, ... prall: abprallen, aufprallen, ... Unter die Rubrik „Stammprinzip“ fällt die quantitativ wichtigste Regel der Reform von 1995: Nach einem kurzen, betonten Vokal wird ein doppeltes „s“ geschrieben, auch am Wort- und Silbenende und auch vor einem „t“. 11 wissen, gewusst, wissbegierig; Engpass, passen, passieren, es passt; hassen, Hass, hässlich, verhasst; messen, er misst; küssen, geküsst, Kuss, . Hier gleich noch ein paar weitere Hinweise zur Schreibung der s-Laute. Am Wortanfang und nach einem langen, betonten Vokal wird das stimmhafte „s“ mit „s“ geschrieben. 12 Sage, super, sauer, lösen, dösen, rasen, Vase, Lesung, Wesen, Muse, schmusen, Düse, Wiese, Riese, Rose, Dose, Hose, weise, Waise, leise, Meise. Nach einem langen, betonten Vokal wird das stimmlose „s“ mit „ß“ geschrieben 13 Straße, Maß, Muße, Ruß, Kloß, Schoß, bloß, stoßen, weiß, beißen, reißen, draußen, Äußerung, Strauß; Grüße, Füße, süß. Diphthonge (ei, au, äu, eu) werden als lange Vokale angesehen. Am Wort- oder Silbenende ist auch ein einfaches „s“ stimmlos. 14 Reis, Gleis, Maus, Haus, als, falls, Ergebnis, Verlöbnis, Gans, Hans. Mit dem „Stammprinzip“ lässt sich auch die Beibehaltung von Konsonanten und Vokalen bei der Bildung von zusammengesetzten Substantiven (Komposita) erklären: 15 Balletttruppe, Schwimmmeister, Stofffülle, Stillleben, Fußballlehrer, Schifffahrt, Schritttempo, Seeelefant, Teeernte. Aber auch hier gibt es, historisch begründbare, Ausnahmen: dennoch (statt „dennnoch“), Mittag (statt „Mitttag“). Wer drei gleiche Buchstaben nicht mag, kann einen Bindestrich setzen: Ballett-Truppe, Tee-Ernte. Ebenfalls zum Thema „Stammprinzip“ passen einige Einzelfälle wie „Rohheit“ und „Zähheit“ (jeweils doppeltes „h“) oder „Zierrat“, aber auch „selbstständig“ (aus „selbst“ + 9 „ständig“), wobei „selbständig“ weiter erlaubt ist. Auch der „Albtraum“ (mit „b“) gehört hierher; er hat nichts mit den Alpen zu tun, sondern mit dem gespenstischen „Alb“. Ratschlag 6: Große Schlagzeilen aus Zeitungen sind eine Fundgrube für den Unterricht; sie sind groß gedruckt und enthalten viele Wörter, deren Schreibung man durch Anschauen am besten lernt oder sich einprägt. Sie werden sinnvollerweise auf Folienstreifen gesammelt und immer mal wieder auf den Tageslichtprojektor gelegt: „Der Kanzler fährt in den Urlaub“. „Die Preise steigen weiter.“ Von den Schlüsselwörtern lässt man sich Ableitungen nennen, die ins Vokabelheft kommen: Kanzler – Kanzel – abkanzeln; Preis – anpreisen – preisgünstig; ansteigen – Steigerung – Steigung – Absteige; Urlaub – Urkunde - Urzustand. In der fünften Übung werden Aspekte der Stammschreibung vertieft. Ü 5 Stammschreibung: Beispiele für Bereiche, in denen sie eine Rolle spielt. (1) Wörter mit „h“: Wahl – wählen, __________________________________ (2) mit „d“: Erde – irdisch, _________________________________________ (3) mit „g“: arg – argwöhnisch – Ärger, _______________________________ (4) mit „ie“: mies – vermiesen, _____________________________________ (5) mit „äu“: Raub – Räuber, _______________________________________ c) „Sparschreibung“ Bestimmte kurze Wörter (Artikel, Präpositionen, Pronomen, Konjunktionen), werden mit wenig Aufwand geschrieben: 16 mit (aber: die Mitte), an und man (Anna, dann, Mann), in und hin (Kinn, Sinn), ab (krabbeln), der (sehr, mehr), den (dehnen, Sehne) so (froh, roh), her (Heer, hehr), wir und mir (hier, Bier). d) Gleichklang und Gleichschreibung Es ist für den, der in der deutschen Sprache schreiben lernt, eine gute Hilfe, dass gleich Klingendes oft in gleicher Weise geschrieben wird. 17 würde, Hürde, Bürde; gut, Mut, Hut; walten, schalten, kalt, Lebensunterhalt; schreiben, reiben, bleiben, vertreiben; gleich, weich, reich, Teich; hastig, Lastwagen, Mast, fast; aber: Die Musik beschallte den Raum (beschallen). Wir hassten seine Art des Unterrichts (hassen). Sie fasste mit an (fassen). Aber der Wagen, der rollt (rollen). Von Ferne grollte der Donner (grollen) <Stammschreibung>. Weitere Angleichungen hat man bei der letzten Reform in die Wege geleitet, z.B. beim Känguru; es hat sein „h“ verloren, das beim Gnu, beim Marabu und beim Kakadu nie da war. Ein anderes Beispiel ist „rau“, das kein h mehr hat und damit an die übliche Schreibung, die wir auch bei anderen Wörtern haben 18 blau, grau, flau, genau, schlau, Stau, Tau, Sau, Bau, Schau, Frau, klauen. e) Fremdwörter Viele Wörter haben wir aus dem Lateinischen und Griechischen. Der griechische Buchstabe θ (theta) wird im Deutschen traditionell mit „th“ abgebildet; das ist auch nach der Reform so geblieben, obwohl darüber heftig diskutiert wurde (Apotheke, These, Rhythmus). Die Schweden und die Italiener haben die „apoteke“ oder das „tema“ längst 10 ohne „h“ (interlingualer Kontrast). Das „ph“ (das den griechischen Buchstaben φ - phi abbildet) musste Federn lassen: Fotografie, Telegrafie. Im Niederländischen gibt es längst kein „ph“ mehr: fysika ist die Physik. Bei uns dürfen die Physik, die Philosophie und die Geographie ihr „ph“ behalten. Einige französische Wörter haben sich ebenfalls verändert: Das Dragee hat keinen Akzent mehr, darf aber auch weiterhin mit einem solchen geschrieben werden. Das Püree ist grundsätzlich akzentfrei und hat auch schon ein „ü“. Die englischen Vokabeln „Baby“ und „Hobby“ behalten im Plural das „y“ (Stammprinzip). Das „t“ beim lateinischen „Potenzial“ ist dahin (vgl. Potenz, potenzieren). „Substanziell“ darf man allerdings auch „substantiell“ schreiben. Ratschlag 7: Fremdwörter richtig zu schreiben (und zu trenne), bereitet allen Schreibern ziemliche Probleme. Daher sollte das Wörterbuch ständig zum Nachlagen bereitliegen. Nachgeschlagenes kommt anschließend ins persönliche Vokabelheft. Grundsätzlich gilt in diesem Bereich das Prinzip der großen Toleranz; es werden Varianten erlaubt, die im Wörterbuch als Haupt- und Nebenvarianten gekennzeichnet sind. Konrad Duden hätte das nicht gefallen. Die Majonäse darf man auch „Mayonnaise“ schreiben, den Schikoree auch „Chicorée“. 2 Groß- und Kleinschreibung Das ist der Bereich, in dem alle Schreiber die meisten Fehler machen und wo es auch bei der Vermittlung Probleme gibt. Auch für Deutsch als Fremdsprache ist es eine Herausforderung. Dabei ist das Prinzip und die Grundregel sehr einfach: Großgeschrieben werden Substantive, Substantivierungen, Eigennamen und nicht vertrauliche Anredepronomen. Großgeschrieben wird der Anfang von Sätzen und Überschriften. Aber: Was ist ein Substantiv? Das ist ein Thema der Grammatik. Dort sollte man z.B. lernen, Substantivgruppen als Satzglieder zu isolieren. 19 In der Regel sind die Wortgruppen mit Substantiv in einem deutschen Satz isolierbare Satzglieder. Und was ist ein Eigenname? Den erkennt nur, wer ihn weiß, weil er ihn gelernt hat. Das Rote Kreuz ist fast jedem bekannt, aber wie steht es mit dem „Roten Meer“? Sind „Rote Johannesbeeren“ ein Eigenname, aber was ist mit dem „roten Faden“? Die Beeren sind es, der Faden ist es nicht (sprachliche Wendung). Ratschlag 8: Da es für die Großschreibung eines Wortes einen Grund geben muss, bietet sich als Übungsprinzip an: In einem Text ist zunächst alles kleingeschrieben. wer ein Wort großschreiben will, muss einen Grund dafür haben. a) Substantive bezeichnen „Gegenstände“ Substantive sind sehr oft daran zu erkennen, dass ihnen ein formales Merkmal anhaftet (z.B. ein Suffix) oder ein Begleiter vorausgeht, der es als Substantiv ausweist oder zu einem macht (Substantivierung, Nominalisierung). Viele Hauptwörter, die man in der Grundschule „Dingwörter“ nennt, erkennt man aber bereits leicht daran, dass sie einen materiellen oder geistigen „Gegenstand“ bezeichnen, also an einem inhaltlichen (semantischen) Kriterium. Es klingt ein bisschen schlicht, funktioniert aber: Man kann das mit einem Substantiv Bezeichnete mit Hilfe der Sinne wahrnehmen oder „geistig anfassen“: 11 20 Auto, S-Bahn und Fahrrad, Pferd, Hund und Katze, Pudding, Kuchen und Suppe, Hammer, Axt und Feile, Baum, Blume und Strauch, Bleistift, Füller und Papier, Sturm, Regen und Hagel, Lärm, Staub und Gestank. Natürlich gibt es auch immaterielle „Gegenstände“, da wird es schon schwieriger mit dem Anfassen: 21 Liebe, Ehre und Treue, Geburt, Leben und Tod, Sünde, Schuld und Sühne, Träume, Gedanken und Gefühle, Kraft, Stärke und Mut, Anfang, Mitte und Ende. Der Unterschied zwischen einem Verb und einem morphologisch verwandten Substantiv ist in manchen Fällen leicht zu erkennen, z.B. am Präfix „Ge-“„ oder am Suffix „-er“: 22 hören – Gehör, sehen – Gesicht, riechen – Geruch, schmecken – Geschmack, backen – Bäcker, lesen – Leser, reden – Redner, wandern – Wanderer, basteln – Bastler; aber: kochen – Koch, schmieden – Schmied,. Ein Problem: Auch das Partizip hat häufig ein „ge-“. Aber der Unterschied ist deutlich: das Gehör – es gehört sich, der Geruch – es hat gerochen. In der folgende sechsten Übung gibt es weitere Beispiele zum Präfix „Ge-. Ü 6 Präfixe: Bilden Sie aus den Verben Substantive mit „Ge-“: denken – der ___________, fallen – das ___________, mauern – das ___________, packen – das ___________, backen – das ___________, folgen – das __________, fassen – das ________, malen – __________, tun – das ___________, sprechen – das ___________, spüren – das ___________, dulden – die ___________, suchen – das _________, singen – der ____________... b) Substantive mit Endungen Am einfachsten ist es, ein Substantiv zu erkennen, wenn es durch ein Suffix markiert ist. Die wichtigsten sechs Suffixe zur Kennzeichnung von Substantiven sind: -ung, -nis, heit, -keit, -tum, -schaft. Wörter mit dieser Endung bezeichnen häufig abstrakte „Dinge“. In der siebten Übung soll die Suffixregel angewendet werden. Die sechs Endungen sollten auswendig gelernt werden (bei Jüngeren bietet sich „chorisches Sprechen“ an). Auch hier ist ein Übungsblatt denkbar, das von den Lernenden selbstständig ergänzt und mehr und mehr „gefüllt“ wird. Ü 7 Suffixe: Schreiben Sie zu jeder Endung drei Beispiele auf: -ung: ____________, ____________, ____________, -nis: __________, ____________, -heit: ____________, ____________, __________,-keit: _____________, ____________, ____________ -tum: ___________, ___________, ___________, -schaft: _____________, _____________., ______________. c) Zusammengesetzte Substantive Ein Problem für alle, die Deutsch lernen, sind die zusammengesetzten Substantive (Komposita). Da werden die unterschiedlichsten Bestandteile gemixt: z.B. zwei Substantive. Es besteht hier eine Querverbindung zur Phonetik: Der Wortakzent bei Komposita liegt beim ersten Wort (Bestimmungswort). 12 23 Nächstenliebe, Liebesschwur, Schwurhand, Handwerk, Werkstor, Torschuss, Schusslinie, Linienrichter, Richterspruch, Spruchweisheit, Weisheitslehrer, Lehrerzimmer, Zimmermann, Manndeckung, Deckungsfehler, Fehleranalyse. Mit der Großschreibung der Komposita gibt es in der Regel kein Problem, weil sie fast semantisch eindeutig als Substantiv zu erkennen sind. Allerdings sollte man wissen, dass es auch unter den Adjektiven Komposita gibt: 24 lauwarm, dunkelrot, hellbraun (Adjektiv aus Adjektiv + Adjektiv), eiskalt, wasserlöslich, lebensfroh (Adjektiv aus Substantiv + Adjektiv), erfolgsorientiert, gedankenverloren (Adjektiv aus Verb + Substantiv). Der letzte Bestandteil legt fest, ob es sich um ein Adjektiv oder ein Substantiv handelt: 25 eiskalt, aber: Eiseskälte, dunkelrot, aber: Morgenröte, lauwarm, aber: Bettwärme, wasserlöslich, aber: Seifenlösung d) Substantive mit Begleitern Begleiter weisen darauf hin, dass ein Substantiv folgt oder eine großzuschreibende Nominalisierung; es sind mehrere Typen zu unterscheiden: Begleiter 1: bestimmte oder unbestimmte Artikel 26 der Wilde, die Blöße, das Essen, die Angaben, ein Wanderer, eine Hilfe Exkurs: Es gibt eine traditionelle Eselsbrücke „Ein Wort ist großzuschreiben, wenn man einen Artikel davor setzen kann“. Dieser Merksatz hat seine Tücken; denn man kann fast vor jedes Wort einen Artikel setzen: 27 (a) Wir werden Ihnen morgen schreiben. – (b) Wir werden Ihnen am nächsten Morgen ein Schreiben schicken. Sowohl „morgen“ als auch „schreiben“ lassen sich wie jedes Wort durch einen Artikel substantivieren: ein Schreiben, am (= an dem) Morgen. Das führt aber in die Irre. Beide Artikel passen nicht in den Satz (a), anders gesagt: sie verändern die Syntax und den Sinn des Satzes. Der Merksatz funktioniert also nur mit der Einschränkung, dass der Satz inhaltlich und syntaktisch „stabil“ bleibt. Ich schlage die bekannte Dreifach-Regel vor: 1. Großgeschrieben wird das Wort, wenn ihm irgendein Artikel oder anderer Begleiter vorangeht. 2. Bei einem Wort mit vorausgehendem adjektivischem Attribut oder einer Beifügung danach (z.B. Adverb als Attribut, Präpositionalattribut, Genitivattribut) gilt die Regel der Großschreibung. 3. Bei einem Wort, das im Satz die Stelle eines Subjekts oder Objekts besetzt, ist Großschreiben angesagt. 28 (a) Nach dem Gong kam (das) Essen. (b) Sie brachten ihnen (ein) Essen. (c) Das Wiener Schnitzel ist (das) Essen des Tages. Nebenbei: Ein Substantiv liegt häufig dann vor, wenn das Wort Subjekt ist 28 (a) oder (Akkusativ-)Objekt 28 (b) ist. Begleiter 2: Artikel, die mit einer Präposition verschmolzen sind 29 am Morgen erwachen, im Dunkeln tappen, ins Grüne fahren, aufs Beste geraten, durchs Lernen reifen, ans Vergangene denken, hinterm Erwarteten zurückbleiben. 13 Begleiter 3: Präpositionen ohne Artikel 30 mit Bezug oder in Bezug auf ein Schreiben, etwas außer Acht lassen, durch Wiederholen lernen, auf Grund der Sachlage. Begleiter 4: bestimmte oder unbestimmte Zahlwörter Von Bedeutung ist vor allem das unbestimmte Zahlwort, wenn es vor einem deklinierten Adjektiv steht: 31Wir erleben viel Schönes, lesen wenig Neues, warten auf etwas Besonderes, vermuten nichts Gutes, lassen alles Übrige beiseite, erfahren manches Erstaunliche und einiges Merkwürdige. Ratschlag 9: Auch bei der Rechtschreibung ist manches sinnvollerweise auswendig zu lernen. Die Wortliste „viel, wenig, etwas, nichts, alles, manches, einiges“ eignet sich gut dafür. Allerdings genügt die Liste allein nicht. Man muss sich auch merken, was diese Wörter bewirken: Dass damit verbundene Adjektive wird nur dann großgeschrieben, wenn es eine Deklinationsendung hat (wenig schön – wenig Schönes). Begleiter 5: Pronomen 32 dieses Handeln, jenes Gelb, mein Tun, dein Leben, unser Denken, euer Eintreten für die Sache, ihr Argumentieren in diesen Fragen, manche Reden, irgendwelche Beiträge. e) Besonderheiten Manches Wort, das eindeutig ein Substantiv ist, geht mit einem Verb eine geläufige Verbindung ein. Allerdings sind gerade diese Schreibungen besonders umstritten. Denken Sie z.B. an Rad, Kopf, Recht und Leid. 33 Wir fahren Rad (fahren rad), stehen Kopf (stehen kopf), haben Recht (recht), es tut uns Leid (leid) Tageszeiten nach Adverbien werden großgeschrieben Und das aus gutem Grund, denn schließlich sind es Substantive: 34 heute Morgen, gestern Abend, übermorgen Mittag, morgen Früh (aber auch: morgen früh) Die geografischen Bezeichnungen mit „–er“ werden großgeschrieben: 35 der Stuttgarter Gemeinderat, die Allgäuer Alpen Nun noch ein paar Hinweise auf Kleinschreibungen: Kleinschreibung 1: Superlative, nach denen man mit „wie“ fragt. 36 Sport ist im Verein am schönsten. Wer am lautesten schreit, bei dem ist die Aufmerksamkeit am größten. Kleinschreibung 2: feste Verbindungen 37 Sie kamen von nah und fern (= von überall her). – Das wird sich über kurz oder lang (= bald) ändern oder bis auf weiteres (= weiterhin) bleiben. – Sie waren das von klein auf (= schon lange) gewohnt. Kleinschreibung 3: Kardinalzahlen unter einer Million 38 Um fünf ist Feierabend. Mit sechzig gehört man noch nicht zum alten Eisen. Die beiden lernten sich auf einer Disko kennen. 14 f) Eigennamen und feste Wendungen „Eigennamen“ und „feste Wendungen“ sollte man auseinander halten. In Eigennamen (Titel, Gesetzesbezeichnungen, historische Ereignisse und hervorgehobene Tage, geografische oder biologische Angaben, fachsprachliche Begriffe) werden Adjektive oder Zahlwörter großgeschrieben. 39 der Schiefe Turm von Pisa, der Nahe Osten, die Deutsche Bahn AG, das Heilige Römische Reich Deutscher Nation, der Heilige Vater, der Heilige Abend, das Auswärtige Amt, die Grüne Woche in Berlin, das Zweite Sächsische Gesetz zur Enteignung von Staatsbesitz, der Gelbe Fluss, die Schwäbische Alb, die Königliche Hoheit, die Gemeine Stubenfliege, der Zweite Weltkrieg, Bildende Kunst, Darstellendes Spiel (als Fächer), das Erste Deutsche Fernsehen. Feste Wendungen werden kleingeschrieben. 40 die erste Hilfe, das schwarze Brett, der gelbe Sack, das blaue Wunder, die bildende Kunst, das darstellende Spiel <als „Tun“>, das allgemein bildende Gymnasium Ü 8: Eigennamen das Zweite Deutsche Fernsehen, das Rote Kreuz, der Deutsche Bundestag, die Chinesische Mauer, der Dritte Punische Krieg, die Blaue Mauritius. _____________________, __________________, _____________________, Ü 9: Wendungen der lange Atem, der rote Faden, die höhere Mathematik, das große Los, die gelbe oder rote Karte, das schwarze Schaf, die grüne Lunge, das olympische Feuer, _____________________, __________________, _____________________, g) Weitere Großschreibungsgründe Am Beginn eines Satzes wird großgeschrieben. Das gilt auch für Sätze hinter Doppelpunkten, unabhängig davon, ob eine wörtliche Rede folgt oder nicht: 41 Immer mehr Fachleute behaupten: Ein neuer wirtschaftlicher Aufschwung zeichnet sich ab. – Der Kanzler beteuert: „Der wirtschaftliche Aufschwung kommt.“ Die Anredepronomen auf der Sie-Ebene werden großgeschrieben. Auf der Du-Ebene, auch bei Arbeitsblättern, wird kleingeschrieben. <Frage: Wird das so bleiben?> 42 Ich wünsche Ihnen viel Erfolg! – Ich wünsche dir viel Erfolg. – Lassen Sie mal wieder von sich hören. – Lass mal wieder von dir hören! – Überlege dir, welche Wörter großgeschrieben werden. – Denken Sie über die Großschreibung nach. 3 Getrennt- und Zusammenschreibung Der Konferenz von 1901 war dieses Thema egal. Das Prinzip scheint einfach zu sein: Zwei aufeinander folgende Wörter werden getrennt voneinander geschrieben. Wenn zwei Wörter als Einheit empfunden werden, schreibt man sie zusammen. 15 Aber was ist ein Wort? Erst Konrad Duden hat hier Regeln geschaffen. Die Reform von 1995 stärkt den Grundsatz „Im Zweifel getrennt schreiben“. Die Trennung von Wörtern erhöht die Lesbarkeit eines Textes. Das Spatium, der Zwischenraum zwischen zwei Wörtern, war der erste große Fortschritt in der Schreibgeschichte; denn in den alten Texten des ersten Jahrtausends gab es zwischen den Wörtern noch keine Lücken. Ratschlag 10: Da es für das Zusammenschreiben von Wörtern einen Grund geben muss, bietet sich zwei Übungsprinzipen an: (1) In einem Text wird zunächst alles getrennt geschrieben. Wer damit lieb äugelt, etwas zusammen zu schreiben, muss eine Begründung, eine Regel dafür nennen. Übungsprinzip (2): Es wird zunächst alles zusammen geschrieben und dann werden die einzelnen Wörter voneinander getrennt. Ü 10: Zusammen und getrennt schreiben In einem Text wird zunächst alles getrennt geschrieben. Wer damit lieb äugelt, etwas zusammen zu schreiben, muss eine Begründung, eine Regel nennen. EswirdzunächstalleszusammengeschriebenunddannwerdendieeinzelnenWörervoneinandergetrennt. Zusatzaufgabe: Text „Ratschlag 10“ korrigieren Ich nenne hier nur in paar lernbare Grundregeln und halte mich angesichts der aktuellen Diskussion zurück. a) Zusammenschreibung Untrennbares darf nicht getrennt werden. Es handelt sich vor allem um Verben, deren erster Bestandteil nicht mehr als eigenständig empfunden wird. Beispiel: liebäugeln (Infinitiv), sie hat damit geliebäugelt, sie liebäugelte mit dieser Idee. 43 maßregeln, langweilen, brandschatzen, lobpreisen, frohlocken, schlafwandeln, handhaben, bergsteigen, vollenden; künftig wohl wieder: leidtun. Zusammengeschrieben werden Verben mit Partikeln aus der offiziellen Liste (z.B. im DUDEN 22, Seite 1122). Diese Verben werden sehr häufig im Infinitiv und Partizip zusammengeschrieben und in der Personalform getrennt. Beispiel: 44 Der Umsatz wird 2006 zurückgehen, er ist bereits 2004 zurückgegangen und geht auch 2005 zurück. Er stülpte dem Kurs die Regeln über (überstülpen). Aber: Sie übersetzte den Text ins Deutsche (übersetzen). ab (ablehnen – er lehnte den Antrag ab), an (anhalten), auf (aufsagen), aus (ausreden), bei (beistehen), da (dagegensprechen, dazutun, sich dranhalten), durch (durchfallen), ein (einsagen), empor (emporklettern), ent (entgegnen, <nicht trennbar> sie entgegnete), fort (fortführen), gegen (gegenlenken), her (hergeben, herüberwerfen), hin (hinausrennen, hinaufreichen), inne (innewohnen), los (lostreten), mit (mitmachen), nach (nachgeben), nieder (niederschlagen), über (überwerfen, sie warf ihm ein Tuch über; überwerfen, sie überwarf sich mit ihm; übersetzen, sie übersetzte den Roman; übersetzen, sie setzten über ans andere Ufer), um (umleiten, man leitete den Verkehr um; umfahren, sie umfuhren den Stau), unter (unterschieben, anders: unterscheiden), vor (vorübergehen), weg (weggehen), weiter (weitersprechen), 16 wieder (wiedergeben, anders: wiederholen), zu (zusammenspielen, aber: zusammen spielen; zurückgeben, zuwiderhandeln), zwischen (zwischenlagern). Zu beachten ist auch: Zusammengeschrieben werden feste Fügungen. Auch dazu gibt es Listen . Es handelt sich um Ausdrücke (Adjektive, Adverbien), die als ein Wort empfunden werden: 45 altersschwach, angsterfüllt, hitzebeständig, denkfaul, werbewirksam, bahnbrechend, hypermodern, tropfnass, unterdessen, anstandshalber, größtenteils, beizeiten, zuhauf, zuoberst, abermals, keineswegs, allerorten, irgendjemand. Die Wörtchen „so“ und „wie“ werden von anderen Wörtern (Adjektiven, Adverbien, Zahlwörtern) getrennt geschrieben. Problem: „so genannt“ (genannt ist ein Partizip!) 46 Wie viele Teilnehmer sind im DaF-Kurs? – Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht. b) Getrenntschreibung Getrennt schreibt man Fügungen mit „sein“ 47 da sein, zusammen sein, zumute sein, es leid sein, bange sein, los sein Getrennt schreibt man zwei aufeinander folgende Verben. Achtung: Änderung zu erwarten! 48 sitzen bleiben (nach einem Vortrag, am Ende einer Klasse), fallen lassen (eine Bemerkung, einen Gegenstand, einen Freund), gehen lassen (sich, einen Kursteilnehmer), spazieren gehen, verloren gehen, geschenkt bekommen, getrennt schreiben; künftig wohl wieder: bleibenlassen, kennenlernen. Verb und Substantiv werden getrennt geschrieben, wenn die Zusammenschreibung nichts einspart. Achtung: Änderung zu erwarten! 49 Aufsicht führen, Handel treiben, aber: mondbeschienen (oder: vom Mond beschienen), ausschlaggebend (oder: den Ausschlag geben), gewinnbringend (oder: Gewinn bringend), aufsehenerregend (oder: Aufsehen erregend); künftig wohl wieder: eislaufen (radfahren, autofahren, <auch „schlittschuhfahren“?>). Adjektive mit „-ig“, „-lich“, „isch“ und ein nachfolgendes Verb werden getrennt geschrieben. Achtung: Änderung zu erwarten! 50 übrig bleiben, lustig antworten, fröhlich singen, freundlich grüßen, spöttisch antworten, kritisch fragen; aber: wanderlustig. Ein erweiterbares bzw. steigerbares Adjektiv wird vom Verb getrennt. 51 Dass die Kursteilnehmer inzwischen <mögliche Erweiterung: so> gut schreiben, muss man der Lehrkraft gutschreiben. Wenn jemand <sehr> klein schreibt, lässt sich schwer erkennen, ob er ein Wort klein- oder großschreibt. Menschen, die wahrsagen können, sind ebenso selten wie solche, die ihre Ankündigungen <wirklich< wahr machen. Die Zahl der schwarzarbeitenden Berufstätigen lässt sich nur mit Mühe hochrechnen; das gilt auch für die Zahl der Menschen mit <ganz> schwarz gefärbten Haaren. Aber wir sollten in die Frage nicht <allzu> schwarz malen. Ratschlag 11: Rechtschreibung lernen heißt die Schreibung von Wörtern lernen. Zum Wörterlernen und damit auch zum Einprägen der richtigen Schreibung eignen sich 17 neben den üblichen Vokabelheften auch Karteikarten. Sie können aus gewöhnlichem Papier bestehen. Beschrieben werden sie beidseitig: auf der Vorderseite steht das richtig geschriebene Wort auf der Rückseite seine Bedeutung, evtl. seine Aussprache oder auch eine Angabe zur Grammatik – je nach Wort. 4 Worttrennung am Zeilenende Viele trennen nie. Die meisten schriftlichen Arbeiten im Rahmen der zweiten Dienstprüfung sind trennungsfrei, was manchmal sehr unschön aussieht, vor allem beim Blocksatz. Es gibt zwei oder drei Grundregeln: 1. Der letzte Konsonant eines Wortes kommt in die folgende Zeile. 2. Zusammengesetzte Wörter werden nach ihren Bestandteilen getrennt. 3. Wer Zweifel bei 2 hat, trennt nach 1. Wem die Trennung nach den ursprünglichen Wortbestandteilen zu schwierig ist – wer kann schon Griechisch? – darf Regel 1 anwenden. Allerdings ist es den Gebildeten durchaus erlaubt, ihre Bildung bei der Worttrennung unter Beweis zu stellen. Im Übrigen kann der PC das auch ohne uns. Die automatische Silbentrennung ist bei z.B. Word leicht zu finden: „Extras-Sprache-Silbentrennung“. Auf der oberen Zeile darf übrigens auch ein einziger Buchstabe des Wortes stehen. Wer das nicht mag, lässt es bleiben. Niemand muss eine unschöne Trennung durchführen. Alle Aufregungen darüber sind unnötig. Dennoch: Es soll auch in diesem Bereich noch ein paar Änderungen geben. Nicht getrennt werden „ch“, „sch“, „ph“, „rh“, „sh“ oder „th“. Getrennt werden „st“ und „kk“, nicht aber „ck“, die Umwandlung in „kk“ unterbleibt. 52 Wa-re, da-ran (oder: dar-an), Sak-ko, Fahr-er-laub-nis, fah-ren, Ge-re-de, he-rein (her-ein), hu-man, Hut-ab-la-ge, hi-nüber (hin-über), Pä-da-go-gik (Päd-ago-gik), Pano-ra-ma (Pan-ora-ma), He-li-kop-ter (He-li-ko-pter, o-der (oder), läs-tig, rüs-tig, backen, wa-schen, zu-cken, su-chen, Mak-ka-ro-ni, Al-pha-bet. Ü 11: Trennen Sie! Wassereimer, Landminensucher, Rastplatzsäuberung, ausschlaggebend, hereinspazieren, Antragsteller, lebenslustig, vergnügungssteuerpflichtig, Katastrophe, entgegenstreben, Unterwassermassage, Selbstklebefolie, liebenswürdig, Eulenspiegelei, Einstiegsdroge, Lernplan, Problembewusstsein. 5 Zeichensetzung Eine Untersuchung von 1998 hat ergeben, dass Punkt, Ausrufezeichen und Fragezeichen keine Schwierigkeiten machen. Das gilt auch für DaF. Das Komma wird mehrheitlich „gefühlsmäßig“ richtig gesetzt. Trotzdem: Die meisten Zeichensetzungsfehler sind Kommafehler. Bei Schülern der Klasse 8 fehlen fast 50%, bei Studierenden noch knapp 20% aller notwendigen Kommas. <Vgl. Praxis Deutsch 191 (Mai 2005). Dort findet man auf Seite 14 eine gute Übersicht über die wichtigsten Verwendungsweisen der Satzzeichen>. Wir erarbeiten in Übung 12 die Regeln induktiv mit Sätzen des Reinhold Würth aus der Stuttgarter Zeitung. 18 Ü 12: Regeln der Kommasetzung (1) Ich war 1941 mit meinen Eltern in Wien mein Vater hat dort Schrauben verkauft. (2) Als ich 1951 mit 16 Jahren den Führerschein bekam bin ich in die Schweiz zu Kunden gereist. (3) Die Englischlehrerin hat uns am Nachmittag zum Üben der unregelmäßigen Verben einbestellt: to do did done. (4) Meine Mitarbeiter brauchen ganz besondere Anreize etwa ein harmonisches Umfeld. (5) Ich war immer risikobereit aber in Maßen. (6) Besonders freue ich mich dass es gelungen ist den Flughafen Schwäbisch Hall auszubauen. Die Kommaregeln im Überblick: 1. Zwischen zwei Sätzen steht ein Komma. 2. Zwischen Wortgruppen oder einzelnen Wörtern („Reihung“) steht ein Komma. Es fällt weg, wenn die Wörter oder Wortgruppen durch einer der Konjunktionen „und“, „oder“, „wie“, „sowie“, „sowohl – als auch“, „weder – noch“ und „bzw.“ verbunden sind. Vor Konjunktionen des Gegensatzes („aber“, „sondern“, „doch“) steht ein Komma. 3. Ein Komma trennt Herausgehobenes vom übrigen Satz ab. 53 Dr. Annette Schavan, derzeit noch Kultusministerin von Baden-Württemberg <Herausgehobenes, Apposition>, hat im Jahr 2004 einen neuen, <Reihung> modernen, <Gegensatzkonjunktion> aber nicht unumstrittenen Bildungsplan eingeführt, <Beginn Relativsatz> der auf die Erreichung von Standards, die Vermittlung von Kompetenzen, <Reihung> Vergleichsarbeiten und die Evaluation der Schulen setzt. Ü 13: Kommas setzen (1) Die Europäische Union muss zu dem werden als das sie in den Sonntagsreden schon seit langem gepriesen wird nämlich zu einem Bündnis das mehr ist als eine wirtschaftliche Interessengruppe zu einer Gemeinschaft die sich ihrer eigenen Werte sicher ist und diese traditionellen „abendländischen“ Werte in einer der neuen Zeit angemessenen Weise durchsetzt und verwirklicht. (2) Selbst Kleidung hatte bei Kohl noch etwas Politisches eine Strickjacke beim Gespräch mit Gorbatschow konnte so etwas wie Freundschaft bedeuten. Und als sein Nachfolger aus der Toskana-Fraktion Gerhard Schröder als eine seiner ersten Amtshandlungen seinen Brioni-Anzug aus dem Schrank holte da wurde auch dies als politische Botschaft verstanden wenn auch eine die für Sozialdemokraten als unpassend galt. (3) Bei Angela Merkel wurde von Anfang rein äußerlich über die feinen Haare den Pagenkopf die wasserblauen Augen den strengen müden verkniffenen Gesichtsausdruck geredet getratscht und geschrieben. Um Politik ging es nicht es ging ums Frausein welchem doch eigen sei dass man die eine oder andere optische Anstrengung verlangen könne. Wieso eigentlich? Viele Kommas sind frei wählbar, aber es gibt Grenzen der Freiheit. A: Beim erweiterten Infinitiv ist ein Komma zu setzen, wenn ein vorausweisendes Wort im Vordersatz steht. Rat: den erweiterten Infinitiv immer mit Komma abtrennen. 54 Wir haben uns dazu entschlossen, künftig etwas genauer auf die Kommas zu achten. Dabei ist es gerade beim Infinitiv wichtig, den Blick auf unverzichtbare Kommas zu lenken. B: Kommas dienen der Vermeidung von Missverständnissen. 19 55 Wir lernen(,) jeden Tag(,) besser(,) mit unseren Problemen umzugehen. C: Kommas trennen längere Partizip-Gruppen ab. 56 Durch eine längere Pause und einen köstlichen Fruchtsaft aufs Neue erfrischt, machten wir uns wieder an die Arbeit. D: Kommas sind bei unübersichtlichen Einschüben zu empfehlen. 57 Sie hat(,) trotz aller in den letzten Jahren immer wieder gefassten guten Vorsätze(,) vor einigen Tagen wieder zu rauchen begonnen. E: Kommas trennen längere Hauptsätze, auch wenn sie durch „und“ oder „oder“ miteinander verknüpft sind. 58 Beim Klassennachmittag spielte die Lehrerin auf dem eigens herangeschafften elektronischen Klavier(,) und der DaF-Kurs sang mit Inbrunst in verschiedene Sprachen ein offenbar in ganz Europa bekanntes Weihnachtslied. F: Auch Sätze in Anführungszeichen sind Sätze, daher ist die Trennung durch Kommas geboten. 59 „Stimmt diese Regel wirklich?“, fragte Jossip mit ungläubigem Staunen. „Aber ja doch!“, versetzte die Kursleiterin mit Nachdruck, „so hat es die Rechtschreibkommission beschlossen.“ Ratschlag 12: Übungsmaterial zur Zeichensetzung findet man in den Arbeitsheften zu den Sprachbüchern. Das Kopieren ist allerdings verboten. Daher wird man auf die Anschaffung der Hefte drängen müssen. Billiger und rechtlich unbedenklich sind aktuelle Beispiele aus den Tageszeitungen. 6. Allgemeine Hinweise und Schlussbemerkungen Hinweis 1: Rechtschreibung lernt man mit verschiedenen Sinnen; z.B. a) mit den Augen: Erinnerung an die Kontur, das Schriftbild eines Wortes, die Oberlängen und Unterlängen. Problem: Druckschrift ist ungleich Schreibschrift. b) mit den Ohren: Hören der morphologischen Strukturen, Erinnerung an bekannte, früher schon einmal gehörte Wörter, deren Schreibung man noch weiß, Gleichklang von Wörtern, gleich Gesprochenes wird oft gleich geschrieben. c) mit der Hand: Auch sie kann „lernen“ und schreibt mit der Zeit „von selbst“ richtig (Automatisierung). d) mit dem Verstand: Man kennt das Regelwerk und wendet es bewusst an, z.B. bei der Groß- und Kleinschreibung. Der Verstand arbeitet mit dem Gelernten, d.h. dem im Gedächtnis Gespeicherten. Nur was mehrkanalig und intensiv geübt wurde, wird im richtigen Augenblick aktiviert: Klang und Schreibbild eines Wortes müssen sich verbinden. Bei neuen Wörtern hilft nur die Systemkenntnis weiter („-nis“ – also ein Substantiv – also großschreiben). Wenn das verinnerlichte Regelwerk von selbst, automatisch, funktioniert, schreibt man vieles „gefühlsmäßig“ richtig. Hinweis 2: Rechtschreiben lernt man durch Schreiben. Auch wenn der Grundsatz „Reden geht vor Schreiben“ in DaF weiter gilt, bleibt das Ziel, die Lernenden zum orthografisch möglichst richtigen Schreiben anzuleiten. Daher muss aus dem einen oder anderen Redeanlass auch ein Schreibanlass werden. Wir sollten im DAF-Deutschunterricht nicht nur viel reden lassen, sondern immer wieder 20 auch zum Schreiben auffordern. Dabei hat es sich z.B. bewährt, Zusammenfassungen zu diktieren oder sie selbstständig formulieren zu lassen. Exkurs: Von Hand oder mit Maschine? Im Prinzip ist es zwar gleich, ob man mit der Hand ins Heft oder auf Blätter schreibt oder Texte über die Tastatur elektronisch in die Schreibmaschine oder den PC tippt. Man sollte aber dennoch bewusst machen, dass sich das handschriftliche und das maschinenschriftliche Schreiben motorisch unterscheiden. Hinweis 3: Rechtschreibung ist in den übrigen Unterricht einzubetten. Die Orthografie ist bei DAF – wie gesagt – ein eher untergeordneter Lernbereich. Sie darf keineswegs isoliert „behandelt“ werden, sondern kann nur im Verbund mit der Phonetik, der Grammatik, aber auch der Textarbeit Erfolg haben (Konzept des integrativen Deutschunterrichts) Also: keine isolierten Rechtschreibstunden! Hinweis 4: Rechtschreibung braucht einen offenen Unterricht. Ein differenzierter, auf die Selbsttätigkeit der Lernenden setzender Unterricht ist auch bei der Vermittlung der Rechtschreibung deutlich wirkungsvoller als ein (direktiver) Frontalunterricht mit synchronem Lernerverhalten. Im Plenum können sinnvoll (und dann in strukturierter Form!) allenfalls ein paar Grundregeln erarbeitet werden, und zwar möglichst induktiv. Ansonsten muss man das Erfassen und Üben der Orthografie individualisieren. Insbesondere das Erkennen der eigenen Fehler und Unsicherheiten muss jeder mit der Zeit selber leisten. Hinweis 5: Beim Rechtschreibunterricht ist die Lehrkraft Berater. Zwar haben alle das Gleiche gelernt, aber sie haben unterschiedlich Lernschwierigkeiten. Bei der Diagnose und individuellen Förderung ist die Lehrkraft dazu da, Hilfen und Anregungen zu geben. Man muss den Schülern helfen, ihre Fehler zu erkennen und in einer Datei zu erfassen. Hinweis 6: Ohne Fehleranalyse keine Rechtschreibförderung Zum Erfassen der eigenen Fehler sind z.B. Blätter geeignet, deren Kopfleiste systematische Hinweise enthalten. Möglich sind auch Vokabelhefte, deren verschiedene Seiten verschiedenen Bereichen zugeordnet sind. Eine besonders variable Form sind Karteikärtchen. Hier ein paar Beispiele für die Systematisierung der Bereiche – bei wachsenden Listen wären Untergruppen sinnvoll: Übung 14: Kriterien für die individuelle Fehleranalyse 1. Schreibung langer Vokale (Dehnung), sortiert nach a-e-i-o-u und Diphthongen oder mit verschiedenen Rubriken für Doppelvokale, Dehnung mit h oder lange Vokale ohne Kennzeichen 2. Schreibung kurzer Vokale (Schärfung): Verdopplung gleicher oder zwei verschiedener Konsonanten 3. s-Laute: nach kurzem oder langem Vokal 4. Stammprinzip: Sammlung verwandter Wörter 5. Zusammenschreibungen, z.B. Verben mit Präfixen 6. Getrenntschreibungen, z.B. Substantive mit Verben 7. Fremd- und Lehnwörter, evtl. nach Herkunft sortiert 21 8. Kommafehler bei Sätzen, bei Reihungen und Heraushebungen 9. Beispiele für Worttrennung 10. ________________________________________________________ usw. Hinweis 7: Auch (und vor allem) bei der Rechtschreibung lernt man aus den eigenen Fehlern. Aus Fehlern lernen, das ist das Grundprinzip fast jeden Unterrichts. Fehler werden beim persönlichen Schreiben, aber auch beim Diktieren gemacht. a) Aber das Diktat ist kein Instrument zum Erlernen des richtigen Schreibens. Es liefert allerdings Material für die Diagnose. b) Die Korrektur muss nicht immer durch die Lehrkraft erfolgen, sie ist auch in Partnerarbeit oder in Eigenverantwortung möglich (mit „Lösungsblatt“). c) Wichtig ist es, sinnvoll zu verbessern und die Verbesserung zu überprüfen. Vor allem das, was auch in der Verbesserung falsch geschrieben wird, gibt Hinweise auf hartnäckig sich haltende Fehler. d) Falsch Geschriebenes wird systematisch erfasst. Dabei zeigt sich allmählich das individuellen Fehlerprofil. Dieses gibt Hinweise für individuelle Übungen. e) Auch das Abschreiben kleiner Texte stärkt die Schreibfähigkeit, weil es zum genauen Hinsehen zwingt. f) Lesen als solches erhöht die orthografische Kompetenz in der Regel nicht, sondern allenfalls das unbewusste Wahrnehmen der einzelnen Wörter. Wir lesen nicht das Einzelwort, sondern erfassen „überfliegend“ Sinnabschnitte. Schlussbemerkungen Die Lehrkraft sollte sich nicht als Beckmesser, sondern als Helfer verstehen. Fehler macht jeder und darf auch jeder machen, aber mit der Zeit lernt man es auch, bestimmte Fehler zu vermeiden. Auch wenn die Orthografie nur indirekt mit der Sprache zu tun hat und auch nicht das Wichtigste ist, so ist sie doch ein Teil der Sprachkultur des Deutschen und daher auch bei Deutschlernenden der Pflege wert. Literaturhinweis: Die Wörterbücher DUDEN und Wahrig (u.a.) enthalten das Regelwerk. Einige Hefte der Reihe „Praxis Deutsch“ (Verlage Velber und Klett) bieten Einführungen und Übungsideen, z.B.: 124 (1994): Schreiben: Rechtschreiben; 142 (1997): Diktieren und diktiertes Aufschreiben; 165 (2001): Wörterbücher; 170 (2001): Rechtschreiben erforschen; 191 (2005): Zeichen setzen. Fassung vom 17. Juni 2005 Prof. Roland Häcker, Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymn.) Stuttgart 1 22