Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern-Wankdorf Wirtschaftsmittelschule Bern Aufgaben WW-BWL: Teil A: Bedürfnisse, Nachfrage, Angebot, Güter, Produktionsfaktoren, Haushalte, Betriebe 1. Aufgabe A hat ein kleines Auto gekauft, um zur Arbeit zu fahren. Sie freut sich über den neuen Komfort. Nach einer Weile entdeckt sie das Autofahren als Sport und beginnt, Geld für einen rassigen Wagen zu sparen. Das Beispiel zeigt etwas, das für Bedürfnisse sehr charakteristisch ist - was? Ein befriedigtes Bedürfnis gibt sozusagen den Platz frei für ein neues. Die Freude am Auto als nützliches Transportmittel wird alltäglich, gewöhnlich. Dafür wird Autofahren als Sport attraktiv. Die Dynamik der Bedürfnisse ist natürlich individuell verschieden. Richtig ist auch, wenn Sie sagen, das befriedigte Grundbedürfnis entwickle sich in Richtung Luxusbedürfnis 2. Aufgabe Warum wird die Maslowsche Pyramide gegen oben schmaler ? Weil viele Menschen die Spitze nie erreichen. Sie sind entweder voll im Kampf um Existenzsicherung oder mit dem Erwerb von Status und Anerkennung beschäftigt. 3. Aufgabe Haben Kollektive auch Luxusbedürfnisse ? Ja, der Wunsch nach einer sechsspurigen Autobahn kann ein kollektives Luxusbedürfnis sein, ebenso der Bau von Hochgeschwindigkeitszügen, von teuren und repräsentativen Museen, Forschungsstätten usw. 4. Aufgabe Ordnen Sie die drei folgenden Wünsche den Bedürfnisebenen nach Maslow zu: a.) Der Wunsch nach einer sinnerfüllten, selbstständigen Arbeit, auch wenn sie nur mittelmäßig bezahlt ist. Selbstverwirklichung. b.) Der Wunsch einer Hausfrau und Mutter in die Gemeindepolitik einzusteigen um sich in einem größeren Umfeld zu bewähren und ihren Einfluss geltend zu machen. Wertschätzungsebene: die sozialen Bedürfnisse werden in der Familie gesättigt. Für den Wunsch nach Ansehen und Bestätigung wird ein zusätzliches Aktionsfeld gesucht. c.) Der Wunsch nach einer krisensicheren Arbeit. Sicherheitsebene 5. Aufgabe Ordnen Sie die folgenden Bedürfnisse den Bedürfniskategorien zu : Der Wunsch nach einem eigenen Auto a.) wenn es der Wunsch eines Zwanzigjährigen ist, der ein einer Großstadt lebt. Für den Zwanzigjährigen ist das Auto höchstwahrscheinlich ein Luxusgut. Er braucht es nicht zum Überleben, sondern zum Vergnügen und vielleicht als Symbol der Selbstachtung. b.) wenn es der Wunsch eines Bergbauern in abgelegener Gegend ist. Für den Bergbauern ist der Wunsch nach einem Auto ein Existenzbedürfnis. Er braucht es, um Nahrungsmittel, Medikamente, Werkzeuge usw. zu beschaffen. c.) wenn es der Wunsch einer Familie ist, die auf dem Lande lebt. Für die Familie ist der Wunsch nach einem Auto ein Grundbedürfnis. Es erleichtert ihr das tägliche Leben und gehört zum allgemeinen Lebensstandard unserer Gesellschaft. Für den Zwanzigjährigen, für den Bergbauern und für die Familie ist das Bedürfnis nach einem eigenen Auto ein Individualbedürfnis. Da sie es aus eigenen Kräften befriedigen können. WMB/Irene Staub/ Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern-Wankdorf Wirtschaftsmittelschule Bern Aufgaben WW-BWL: Teil A: Bedürfnisse, Nachfrage, Angebot, Güter, Produktionsfaktoren, Haushalte, Betriebe d.) Das Bedürfnis einer Gemeinde nach einer eigenen Schule. Hier geht es um ein Kollektivbedürfnis, da die Einwohner der Gemeinde das Bedürfnis nur mit vereinten Kräften erfüllen können. Je nach Größe der Gemeinde kann der Wunsch nach einer eigenen Schule ein Grund- oder ein Luxusbedürfnis sein. Kleine Gemeinden betreiben üblicherweise gemeinsam eine Schule, große Gemeinden haben ihre eigenen. Für die kleine Gemeinde ist die eigene Schule somit ein Luxus-, für die große ein Grundbedürfnis. 6. Aufgabe In der Zigarettenwerbung wird viel von Freiheit und Ungebundenheit gesprochen. Es geht um den Verkauf eines Guts, und es werden Bedürfnisse angesprochen - wie hängen die beiden zusammen ? Freiheit, weite Räume, ungebundene Bewegung sind elementare menschliche Bedürfnisse, die heute fast niemand befriedigen kann; aber fast alle träumen davon. Und die Zigarette, die Pause mit sich selbst, erlaubt einen kurzen Ausflug in diese Träume. Das angesprochene Bedürfnis wird nicht real, aber symbolisch befriedigt. 7. Aufgabe Güter und Dienstleistungen werden nachgefragt von den privaten und öffentlichen Haushalten (zur Deckung des Eigenbedarfs) und den Betrieben (zu Produktionszwecken). Ordnen Sie die folgenden Beispiele den drei Nachfragegruppen zu: a. Eine Wohngemeinschaft, die gemeinsam kocht und die Freizeit verbringt. Privater Haushalt: eine Gruppe von Individuen deckt ihren Eigenbedarf. b. Die Armee, die neue Uniformen einkauft. Öffentlicher Haushalt: die Armee wird von allen finanziert und ist für alle da c. Eine Bank, die einen neuen Großrechner bestellt. Betrieb: genauer ein Dienstleistungsunternehmen. 8. Aufgabe Frage: Ich kaufe am Kiosk eine Zeitung. Was bin ich? a. Ein Mensch mit Aktualitätenhunger b. Ein Kunde c. Ein Konsument oder Verbraucher d. Ein Mensch mit Kaufkraft e. Ein informationsverarbeitendes Privatunternehmen Richtig sind a-d e: Indem ich lese, verarbeite ich zwar Informationen, aber ich produziere nichts - z.B. keine Kommentare, die gedruckt werden und fremde Informationsbedürfnisse befriedigen. Somit bin ich kein Unternehmen. 9. Aufgabe Suchen Sie die jeweils zutreffende Antwort und markieren Sie den entsprechenden Buchstaben. Was sind Grundbedürfnisse? Grundbedürfnisse sind die Bedürfnisse, welche ein Mensch sehr gerne befriedigt. Grundbedürfnisse sind die Bedürfnisse, welche der Mensch befriedigen muss, um leben zu können. Richtig Als Grundbedürfnisse werden all jene Bedürfnisse bezeichnet, die der Mensch grundsätzlich hat. WMB/Irene Staub/ Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern-Wankdorf Wirtschaftsmittelschule Bern Aufgaben WW-BWL: Teil A: Bedürfnisse, Nachfrage, Angebot, Güter, Produktionsfaktoren, Haushalte, Betriebe Jeder Mensch allein bestimmt, welches für ihn die Grundbedürfnisse sind. 10. Aufgabe a) Die Begriffe "Nachfrage" und "Bedarf" werden fälschlicherweise oft synonym (=identisch) verwendet. Erläutern Sie den genauen Unterschied zwischen den beiden Begriffen! (2 P.) Ein Bedürfnis wird zum Bedarf, wenn es sich im Wunsch nach bestimmten Gütern konkretisiert. Nachfrage entsteht, wenn Kaufkraft hinzukommt. b) Stimmt die folgende Aussage? (Kurze Begründung!) „Weltweit besteht eine nicht zu sättigende Nachfrage nach Unterhaltungselektronik.“ (1 P.) Nein, die Formulierung ist nicht korrekt; viele Menschen haben zwar einen Bedarf dafür, aber nicht die Kaufkraft, die zum Erstehen echter Nachfrage nötig ist. 11. Aufgabe a) Ergänzen Sie das folgende Schema zur Gütergruppierung. (3 P) Freie Güter wirtschaftliche Immaterielle Güter Materielle /Sachgüter ( Konsumgüter Gebrauchsgüter Investitionsgüter Verbrauchsgüter b) Ordnen Sie die folgenden Güter einer der Gruppen aus dem Aufgabenteil a) zu. (2 P) Kaffeebohnen Steuerberatung Fernseher Luft Verbrauchsgut __________________________________________ Immaterielles Gut (DL)____________________________________ Gebrauchsgut __________________________________________ Freies Gut __________________________________________ 12. Aufgabe Füllen Sie die folgende Tabelle nach den Angaben in der ersten Spalte aus! (je Zeile 1,5 P.) Primärer Sektor Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor Notieren Sie zu jedem Sektor dessen Rohstoffgewinnung Haupttätigkeit. (Kurz oder ein Stichwort) Rohstoffverarbeitung / Dienstleistungen -Veredelung / Fabrikation Die folgenden Firmen sind dem richtigen Sektor zuzuordnen: SBB / Kernkraftwerk Mühleberg AG / Möbelfabrik Märki SBB Von Roll AG Reisebüro Imholz Kernkraftwerk Mühleberg AG WMB/Irene Staub/ Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern-Wankdorf Wirtschaftsmittelschule Bern Aufgaben WW-BWL: Teil A: Bedürfnisse, Nachfrage, Angebot, Güter, Produktionsfaktoren, Haushalte, Betriebe Reisebüro Imholz / Möbelfabrik Märki / Kieswerk Deisswil / Von Roll AG Im Jahre 2000 verteilten sich die Erwerbstätigen in der Schweiz im Verhältnis 21.6%, 3.9% und 67.2% auf die drei Sektoren. Ordnen Sie die Prozentzahlen dem richtigen Sektor zu Notieren Sie zu jedem Sektor zwei wichtige Branchen Kieswerk Deisswil 3,9 % 21,6 % 67,2 % Landwirtschaft Forstwirtschaft Energiewirtschaft Bergbau Nahrungs-, Genussmittel Chemie Metalle Uhren Bau usw. Banken, Versicherungen, Handel usw. 13. Aufgabe a) Worin besteht der Unterschied zwischen freien und wirtschaftlichen Gütern? (1 P.) Freie Güter sind unbeschränkt vorhanden und erzielen keinen Preis (Luft, Sonne usw.) Wirtschaftliche Güter dagegen sind endliche Güter, die somit knapp sind und einen Preis erzielen. b) Beschreiben Sie ein Beispiel, unter welchen Umständen ein freies Gut zu einem knappen (wirtschaftlichen) Gut werden kann. (1 P.) Wasser durch Verschmutzung, muss herangeführt und bezahlt werden 14. Aufgabe Fügen Sie die passenden Aussagen zusammen, indem Sie die Ziffern den entsprechenden Buchstaben zuordnen. Entscheiden Sie sich, ob sich jemand nach dem Minimum- oder dem Maximumprinzip verhält. Ordnen Sie die Zahlen den Buchstaben zu! 1) Ein Schüler hat in seiner Freizeit 1‘000.- Franken verdient. Er kauft sich für dieses Geld eine möglichst gute Stereoanlage. 2) Frau Hasler hat für ihre zwei Wochen Ferien ein Budget von 2‘000.- Franken zur Verfügung. Sie erkundigt sich bei einem Reisebüro nach den bestmöglichen Angeboten. 3) Familie Räber möchte eine Woche nach Zermatt in die Skiferien fahren. Sie erkunden sich bei der Touristeninformation nach möglichst billigen Angeboten. A) B) Minimumprinzip: Maximumprinzip: 3 1,2 15. Aufgabe Erklären Sie allgemein, was das ökonomische Prinzip bedeutet und aus welchen drei Prinzipien es besteht. Das ökonomische Prinzip bedeutet, dass sich das wirtschaftliche Handeln für das Unternehmen lohnen muss. Maximumprinzip: Mit vorhandenen Mittel soll ein maximales Ergebnis erzielt werden. Minimumprinzip: Ein gewünschtes Ergebnis soll mit einem minimalen Einsatz an Mitteln erreicht werden. Optimumprinzip: Das Verhältnis zwischen eingesetzten Mitteln und das Ergebnis zwischen Input und Output soll möglichst günstig sein. WMB/Irene Staub/ Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern-Wankdorf Wirtschaftsmittelschule Bern Aufgaben WW-BWL: Teil A: Bedürfnisse, Nachfrage, Angebot, Güter, Produktionsfaktoren, Haushalte, Betriebe 16. Aufgabe Richtig oder Falsch? Korrigieren Sie die falschen Aussagen so, dass die Aussagen wahr werden. Die kursiv gedruckten Satzteile dürfen nicht abgeändert werden. Gemischtwirtschaftliche Unternehmungen heissen so, weil sie ihre Produkte oder Dienstleitungen sowohl dem Staat als auch Privatpersonen verkaufen. Falsch: Gemischtwirtschaftliche Unternehmungen heissen so, weil die Eigentümer sowohl der Staat wie auch Privatpersonen sind. In jeder Branche werden die gleichen Vergleichskriterien für die Unternehmungsgrösse herbeigezogen. Falsch: In jeder Branche werden unterschiedliche Vergleichskriterien für die Unternehmungsgrösse herbeigezogen. Ein Grosshandel ist ein spezielles Geschäft für grosse Güter. Falsch: Der Grosshandel kauft bei verschiedenen Herstellern ein und verkauft ausschliesslich an Wiederverkäufer. Ein Warenhaus ist ein Einzelhandelsbetrieb. Richtig: Ein Warenhaus ist ein Einzelhandelsbetrieb, weil sie direkt an Kunden und Kundinnen verkaufen. 17. Aufgabe a) Gliedern Sie die Güter sinnvoll und logisch in verschiedene Gruppen. (So wie wir es während der Stunde gemacht haben, nach Knappheit, nach Beschaffenheit, nach Zweck ....) b) Geben Sie dazu je ein Beispiel. Güter Wirtschaftsgüter (knappe Güter) Freie Güter ( Wasser, Luft etc. Materielle Güter (aus Material) Immaterielle Güter Konsumgüter Investitionsgüte (Drehmaschine) Dienstleistungen (Beratung) Verbrauchsgüter (Zahnpasta) Gebrauchsgüte (Kaffeemaschine) Rechte, Lizenzen (Baurecht) 18. Aufgabe Unternehmen Anzahl Beschäftigte Umsatz (Mio. CHF) Bilanzsumme (Mio CHF) A 95 B 90 C 100 D 110 10,0 6,5 9,5 7,0 11,0 6,8 10,5 6,3 WMB/Irene Staub/ Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern-Wankdorf Wirtschaftsmittelschule Bern Aufgaben WW-BWL: Teil A: Bedürfnisse, Nachfrage, Angebot, Güter, Produktionsfaktoren, Haushalte, Betriebe Maschinenpark 1,7 1,2 1,5 1,4 a) Welches ist die grösste Unternehmung? Begründen Sie Ihren Entscheid. (2) Dies kann nicht klar gesagt werden, es kommt auf Kriterium an. Nach Beschäftigte: D; nach Produktivität: C; nach Umsatz: C, nach Maschinenwert: A b) Nennen Sie mindestens vier weitere Kriterien zur Beurteilung der Unternehmungsgrösse. (2) Produktionsmenge, Anzahl Filialen, Vermögen (Bilanzsumme), Kapazität 19. Aufgabe Nennen Sie je zwei schweizerische Grossunternehmen aus drei verschiedenen Branchen. Branchen Bank Warenhandel Versicherungen Telekommunikation Chemische Industrie Grossunternehmung, Beispiel UBS, Crédit Suisse Migros, Coop Winterthur, Mobiliar Swisscom, Sunrise Novartis, Ciba 20. Aufgabe (4 Punkte, 6 Min.)) Richtig oder Falsch. Kreuzen Sie die richtigen Aussagen an und korrigieren Sie die falschen Aussagen. Dabei dürfen die kursiv geschriebenen Satzteile nicht verändert werden. Gemischtwirtschaftliche Unternehmungen heissen so, weil sie ihre Produkte oder Dienstleitungen sowohl dem Staat als auch Privatpersonen verkaufen. sowohl staatliche wie auch privat Unternehmungen Eigentümer dieser sind. Ein Grosshandel ist ein spezielles Geschäft für grosse Güter. kauft bei verschiedenen Herstellern ein und verkauft ausschliesslich an Wiederverkäufer. Ein Warenhaus ist ein Einzelhandelsbetrieb. ist ein Einzelhandelsunternehmen, weil sie direkt an Kunden und Kundinnen verkaufen. Die Art der Bedürfnisbefriedigung hängt von den individuellen Lebensbedingungen und Lebenssituationen ab. Richtig. 21. Aufgabe Ein Nähatelier stellt im Auftrag von Kunden exklusive Kleidung her. Nennen Sie für jeden Produktionsfaktor zwei Beispiel. Mitarbeiter: Betriebsmittel: Werkstoffe: Know-how: Designer, Schneiderin, Näherin, Bürokraft Atelierräume, Nähmaschinen, Büromaschinen, Geld für Stoffeinkauf usw. Stoffe, Knöpfe, Nähzubehör, Faden, usw. Schnittmuster, Entwürfe von Designer, eigene Entwürfe, Kundenbeziehungen usw. 22. Aufgabe a) b) Was ist der Unterschied zwischen einem Produktions- und einem Handelsbetrieb? Geben Sie je ein Beispiel. (2) P: Stellt Güter, die verkauft werden, selber her. Z.B. Bäckerei H: Beschafft fertige Waren und verkauft diese unverändert weiter. Z.B. Kleiderboutique. Weshalb gibt es neben „Privaten Unternehmungen“ auch „Staatliche Unternehmungen“? (2) Staatliche Unternehmungen berücksichtigen das Wohl der Allgemeinheit (öffentliches WMB/Irene Staub/ Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern-Wankdorf Wirtschaftsmittelschule Bern Aufgaben WW-BWL: Teil A: Bedürfnisse, Nachfrage, Angebot, Güter, Produktionsfaktoren, Haushalte, Betriebe Interesse kann wahrgenommen werden, z.B. Versorgung zu erschwinglichen Preisen, gleichmässige, flächendeckende Versorgung usw.) 23. Aufgabe Veränderung der Erwerbstätigen nach Sektoren in der Schweiz Sektoren Primärer Sektor Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor 1960 13.7 % 45,8 % 40,5 % 1970 8,2 % 45,4 % 46,4 % 1980 6,9 % 39, 7 % 53,4 % 1990 4,9 % 35,0 % 60,1 % 2000 3,9 % 27,7 % 67,4 % Analysieren Sie obige Tabelle und erklären Sie mögliche Ursachen und Folgen dieser Entwicklung. 1. Sektor: Analyse: Seit 60er Jahre starke Abnahme. Ursache: Mechanisierung, Abnahme landwirtschaftliche Fläche, besseres Saatgut, grössere Betriebe Folgen: Immer weniger Bauernbetriebe, Produktivität nimmt ständig zu. 2. Sektor: Analyse: Seit 70er Jahre stete Abnahme. Ursache: Technischer Fortschritt, Computer, Roboter (Mechanisierung, Rationalisierung usw.) Folgen: Arbeiter werden durch Maschinen ersetzt. Viele Produktionsbetriebe werden ins Ausland verlegt. 3. Sektor: Analyse: Konstante Zunahme Ursache: Wohlstandsgesellschaft, Verwaltung nimmt zu Folgen: Weitere Zunahme 24. Aufgabe Nennen Sie die drei Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit Bedürfnisse für die Wirtschaft interessant werden. 1. Das Bedürfnis muss mit einem Gut oder einer DL befriedigt werden können. 2. Das Bedürfnis muss mit einem knappem Gut befriedigt werden können. 3. Kaufkraft muss vorhanden sein. 25. Aufgabe Was gehört zu einem Markt? Nennen Sie drei wesentlichen Merkmale. - Mehrer Anbieter und mehrere Nachfrager - bieten sich gegenseitig etwas an - tauschen diese Werte aus, wenn sie sich einig sind. 26. Aufgabe (1,5 Punkte) Nach welchen Überlegungen entscheiden die Konsumenten (Nachfrager) am Markt? Konsument ist Nutzenmaximierer. Der Nutzen muss grösser sein als bezahlter Preis. 27. Aufgabe (3 Punkte) Die auf bestimmten Märkten ausgetauschten Güter und die dafür bezahlten Preise haben oft einen speziellen Namen. Wie heissen sie (Güter und bezahlter Preis) auf dem Arbeits- dem Finanz- und dem Bodenmarkt? WMB/Irene Staub/ Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern-Wankdorf Wirtschaftsmittelschule Bern Aufgaben WW-BWL: Teil A: Bedürfnisse, Nachfrage, Angebot, Güter, Produktionsfaktoren, Haushalte, Betriebe Arbeitsmarkt: Arbeit, Lohn Finanzmarkt: Darlehen/Kredit, Zins Bodenmarkt: Boden/Liegenschaft:, Miete Pacht, Kaufpreis 28. Aufgabe (3 Punkte) Die Akteure der Wirtschaft sind die Haushalte, die Unternehmen, die Banken und der Staat. Welche wirtschaftliche Bedeutung hat dabei der Staat? Nennen und beschreiben Sie kurz die drei wichtigsten wirtschaftlichen Bedeutungen des Staates. Hoheitsträger: Erlässt alle Gesetze, erhebt Steuern Anbieter von Leistungen (Sicherheit, Gesundheit, Bildung, usw.) Nachfrager von Produktionsfaktoren für seine Betriebe 29. Aufgabe (7 Punkte) Sie gründen ein Restaurant. Beschreiben Sie den konkreten Input (4 Produktionsfaktoren, pro Produktionsfaktor mind. 2 konkrete Beispiele) und den konkreten Output (mind. drei) nput: Produktionsfaktor Arbeit Servicepersonal, Köche, Hilfspersonal, Reinigungspersonal, Verwaltunsperonal Produktionsfaktor Betriebsmittel Gebäude, Küchenmaschinen, Kapital, Mobiliar, Computer Produktionsfaktor Werkstoffe Getränke, Lebensmittel, (Fleisch, Gemüse, Kartoffel, Reise, Gewürze usw.) Produktionsfaktor Know-how Kenntnisse in Marketing, Organisation, Rechnungswesen, Lagerung von Lebensmittel, Bedienung von Geräten, Kochkenntnisse, Output: Getränke, -Menüs, Desserts usw. 30. Aufgabe Im Jahre 2001 haben Sie zusammen mit drei Freunden eine Unternehmung für natürliche Kosmetika eröffnen. a) b) Die Unternehmung für natürliche Kosmetika steht im dritten Geschäftsjahr. Sie vergleichen die beiden ersten Jahresabschlüsse: Der Umsatz im zweiten Geschäftsjahr belief sich auf CHF 534'000.-, das sind genau 13 % weniger als im ersten Geschäftsjahr. Wie gross war der Umsatz im ersten Geschäftjahr? Umsatz war 613'793.10 Der Umsatz setzte sich im zweiten Geschäftsjahr wie folgt zusammen. Badesalz: 8'000 kg à CHF 12.-; Crème: 6'000 kg à CHF 22.-; Lippenstift 9'000 kg à CHF 34.-. Wären die Maschinen ausgelastet gewesen, hätten Sie im zweiten Geschäftsjahr Badesalz von CHF 105'600.- Verkaufswert (bei gleichem Preis) herstellen können. Zu wie viel Prozent waren die Maschinen für die Herstellung von Badesalz ausgelastet? Mögliche Herstellung: 8'800 kg, effektive Herstellung: 8'000 kg, Auslastung 90.9 % 31. Aufgabe WMB/Irene Staub/ Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern-Wankdorf Wirtschaftsmittelschule Bern Aufgaben WW-BWL: Teil A: Bedürfnisse, Nachfrage, Angebot, Güter, Produktionsfaktoren, Haushalte, Betriebe Wie lässt sich der Begriff der Betriebswirtschaftslehre am besten umschreiben? R F Betriebwirtschaftslehre orientiert sich hauptsächlich an Kennzahlen zur Beurteilung der Produktivität und Wirtschaftlichkeit einer Unternehmung b) Betriebswirtschaftlehre befasst sich mit der systematischen Beschreibung, Erklärung und x Gestaltung aller Prozesse und Funktionen einer Unternehmung c) Betriebswirtschaftslehre ist auf das maximale Gewinnstreben einer Unternehmung ausgerichtet d) Betriebswirtschaftslehre ist ein Hilfsmittel zur Zuordnung einer Unternehmung zum primären, sekundären oder tertiären Sektor Antwort b Betriebswirtschaftslehre ist eine Wissenschaft, welche sich systematisch mit der Unternehmenstätigkeit befasst, um bestimmte Regeln und Gesetzmässigkeiten über die Prozesse und Funktionsweise einer Unternehmung abzuleiten. Die Ermittlung von Kennzahlen sowie die Zugehörigkeit einer Unternehmung zu einem Wirtschaftssektor sind Teilbereiche der Betriebswirtschaftslehre. a) 32. Aufgabe Nach welchen vier Kriterien lassen sich Unternehmungen am sinnvollsten unterscheiden? R F a) Produktionsverfahren, Computerausstattung, Gewinnerzielung und Standort b) Rentabilität, Produktivität, Anzahl Firmenfahrzeuge und Lohnhöhe des Firmenchefs c) Tätigkeitsgebiet, Grösse, Eigentumsverhältnisse und Rechtsform x d) Liquidität, Wirtschaftlichkeit, Anzahl Kunden, Höhe der Werbeausgaben Antwort c Die genannten vier Kriterien lassen sich gut auf verschiedene Unternehmungen anwenden, um sinnvolle Vergleiche machen zu können. Andere Kriterien wie Computerausstattung, Anzahl Firmenfahrzeuge oder Höhe der Werbeausgaben sind wenig geeignet für eine Klassifizierung von Unternehmungen. 33. Aufgabe Welche der folgenden Tätigkeiten erfolgt nicht nach dem Maximumprinzip? R F Zweifel Chips kann mit ihren vorhandenen Lieferfahrzeugen alle Filialen einer Detailhandelskette innerhalb eines Tages beliefern b) Die UBS hat den monatlichen Unterhalt der Bancomaten durch eine Reorganisation von x zwei auf eine Stunde pro Gerät reduziert c) Der Automobilhersteller Smart stellt in seiner Produktionsstätte in Lothringen bis zu 1'500 Fahrzeuge pro Woche her d) Die SBB befördern mit gegen 70 Zügen pro Tag auf der Strecke Zürich - Bern Tausende von Passagieren Antwort b Das Maximumprinzip drückt aus, mit einem gegebenen Input an Produktionsfaktoren den grösstmöglichen Output zu erwirtschaften. Dies ist bei den Beispielen von Zweifel Chips, Smart und SBB der Fall. Die Reduktion der Unterhaltszeit bei Bancomaten ist ein Beispiel für das Minimumprinzip, bei dem ein bestimmter Output (Unterhalt) mit einem möglichst geringen Input (eine Stunde) erbracht wird. a) 34. Aufgabe Welches Beispiel umschreibt Produktivität? R F a) b) Das eingesetzte Eigenkapital einer Unternehmung rentiert zu 12% Die flüssigen Mittel eines Kleinbetriebes machen 20% der kurzfristigen Verbindlichkeiten WMB/Irene Staub/ Bildungszentrum für Wirtschaft und Dienstleistung Bern-Wankdorf Wirtschaftsmittelschule Bern Aufgaben WW-BWL: Teil A: Bedürfnisse, Nachfrage, Angebot, Güter, Produktionsfaktoren, Haushalte, Betriebe aus c) Eine Unternehmung mit 30 Mitarbeitenden hat einen Gewinn von 2 Mio. CHF erzielt d) Ein Postangestellter bedient am Postschalter 25 Kunden pro Stunde x Antwort d Produktivität ist eine Kennzahl für die Effizienz betriebswirtschaftlicher Tätigkeiten. Produktivität wird ausgedrückt als das Verhältnis zwischen Output und Input. Die Bedienung von 25 Kunden (Output) pro Stunde (Input) ist somit eine Masszahl für die Produktivität des Postangestellten. Die Erzielung von 12% Rendite auf dem Eigenkapital drückt die Eigenkapitalrentabilität aus. Die flüssigen Mittel im Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten sind eine Liquiditätskennzahl. Die Erzielung von 2 Mio. Umsatz mit 30 Mitarbeitenden ist eine Wirtschaftlichkeitskennzahl. 35. Aufgabe Welche der folgenden drei Standortfaktoren sind für die Gründung eines Software-Unternehmens am wichtigsten? R F a) b) c) Nähe zum Flughafen, schneller Eintrag des Firmennamens ins Handelsregister, geringe Zollkosten für Produktlieferungen ins Ausland Tiefes Steuerniveau, Nähe zu einer Grossbank für Kreditaufnahmen, schnelles Baubewilligungsverfahren für Bürogebäude Geringe Materialtransportkosten für PC's, Internetanschluss über ISDN, Zugang zu günstigen Büromöbeln d) Zugang zu gut ausgebildeten Personen, Nähe zu potentiellen zukünftigen Kunden, x günstige Büromiete Antwort d Ein Software-Unternehmen braucht vor allem gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um eine hohe Dienstleistungsqualität bieten zu können. Diese wird durch die Nähe zu potentiellen Kunden zusätzlich erhöht. Da in der Anfangsphase der Unternehmenstätigkeit vielfach finanzielle Engpässe bestehen, müssen die Kosten so zum Beispiel bei der Büromiete niedrig gehalten werden. Andere Standortfaktoren wie Nähe zum Flughafen, tiefes Steuerniveau oder geringe Materialtransportkosten spielen in der Gründungsphase eine weniger wichtige Rolle. WMB/Irene Staub/