Chemie-Grundlagen Sitzung 7 Wintersemester 2009/10 Dr. Alexander Kohly Säuren und Basen 1 Lernziele Begriffklärung: Säuren und Basen Definition nach Arrhenius und Brönstedt Reaktionen von Säuren und Basen Starke und schwache Säuren und Basen Der pH-Wert Chemische Reaktionsmechanismen Redoxreaktion (Reaktion mit Elektronenübergang) siehe Sitzung 5 Säure-Basen-Reaktion (Reaktion mit Protonenübergang) diese Sitzung Fällungsreaktionen (Feststoffe entstehen) Komplexreaktionen Übersicht über Säuren und Basen in unserer Umgebung Säuren und Basen (nach Arrhenius) Alle flüssigen Stoffe sind entweder sauer, neutral oder basisch. Gebildet werden sie durch die Abgabe bzw. Aufnahme von H+-Ionen in einer wässrigen Lösung. Säuren • • • Bis etwa 1814 dachte man, dass Sauerstoff der Träger des sauren Charakters von Säuren ist (daher auch der Name Sauerstoff). Davy (1778-1829) widerlegte diese Theorie, indem er Chlorwasserstoff-Gas in Wasser leitete und dieses nun auch saure Eigenschaften aufwies. Arrhenius erkannte ca. 1884 das die H+ -Ionen Träger der sauren Eigenschaften sind. Säuren und Basen Svante Arrhenius formulierte 1884 seine Säure-Basen-Theorie. HCl Eine Verbindung, die in wässriger Lösung dissoziiert und H+-Ionen freisetzt, ist eine Säure . H2SO4 Eine Verbindung, die in wässriger Lösung OH--Ionen freisetzt, ist eine Base. NaOH Ba(OH)2 • • • H+ + Cl2H+ + SO4-Na+ + OHBa++ + 2OH- Brönsted und Lowry erweiterten 1923 die Säure-Basen-Theorie von Arrhenius. Teilchen, welche Protonen abgeben können, werden als Säuren oder Protonendonator bezeichnet. Teilchen, welche Protonen aufnehmen können, werden als Basen bzw. als Protonenakzeptoren bezeichnet. Brönsted Eine Verbindung, die in wässriger Lösung Protonen (H+-Ionen) freisetzt, ist eine Säure. Protonendonator Lowry Eine Verbindung, die in wässriger Lösung Protonen (H+-Ionen) aufnimmt, ist eine Base. Protonenakzeptor • Ähnlich wie bei der bekannten Redox-Reaktion, bei der keine Reduktion ohne eine Oxidation stattfindet, findet auch keine Säurebildung ohne eine Basenbildung statt. • Jede Säure-Basen-Reaktion ist mit dem Vorgang gekoppelt, bei dem ein Proton von einer Säure auf eine Base übertragen wird. • HCl + H2O • • HCl gibt Proton ab H2O nimmt Proton auf • Kann ein chemischer Stoff sowohl Protonen aufnehmen als auch abgeben, spricht man von einem Ampholyt oder der Eigenschaft amphoter zu sein. Der bekannteste Ampholyt ist Wasser, das sowohl die Bildung von OH− als auch H3O+ erlaubt. H3O+ + Cl- = Säure = Base Neutral, also weder sauer noch basisch, sind alle Lösungen bei denen das Verhältnis von HydroxidIonen und Wasserstoff-Ionen ausgeglichen ist. Bildung von Säuren und Basen Säuren Nichtmetalloxid + Wasser -> Säure P2O5 + 3H20 -> 2H3PO4 SO3 + H20 -> H2SO4 Basen Unedles Metall + Wasser -> Base 2Na + 3H20 -> 2NaOH CaO + H20 -> Ca(OH) 2 + H2 (Wasserstoff) Neutralisation Säure + Lauge -> Salz + Wasser HCl -> NaCl + H20 -> Ca3N2 + 6H20 + NaOH 2NH3 + 3Ca(OH) 2 schreibe die Wortgleichung hinter die Formel Säuren in wässriger Lösung • • • Säuren spalten bei der Lösung in Wasser H+Ionen (Protonen) ab. Sie dissoziieren. Dabei bilden sich Oxonium-Ionen (H30+). Säuren können nur in wässriger Lösung ihre Eigenschaften zeigen. • • Warum bilden sich überhaupt Oxonium-Ionen? Warum bleibt nicht HCl bestehen? Basen in wässriger Lösung • • Basen können Protonen aufnehmen. Sie neutralisieren Säuren. Starke und schwache Säuren und Basen • Es wird zwischen starken und schwachen Säuren und Basen unterschieden. • Der Grad der Dissoziation entscheidet über die Stärke der Lösung.