Langinterview Dr. Grebe – 5786 Zeichen (inkl. Leerzeichen) So wirken Antibiotika besser Arzneihefe vermeidet Nebenwirkungen Eine der wichtigsten Errungenschaften der modernen Medizin war zweifelsfrei die Erforschung antibiotisch wirksamer Substanzen. Doch die Zahl „resistenter“, d.h. gegen Antibiotika unempfindlicher Bakterien nimmt ständig zu. Einer der Gründe: Aus Furcht vor Nebenwirkungen reduzieren Patienten ohne Rücksprache mit ihrem Arzt die Dosis oder beenden ihre Therapie zu früh. Das ist völlig unnötig und vielfach schädlich, sagt Dr. Wolfgang Grebe, Internist aus Frankenberg/Eder. Wir sprachen mit ihm über eine speziell entwickelte Arzneihefe, mit deren Hilfe eventuelle Nebenwirkungen einer Antibiotika-Therapie im Magen-Darm-Bereich verringert oder ganz vermieden werden können. Redaktion: Herr Dr. Grebe, warum brechen so viele Menschen ihre Antibiotika-Therapie so früh ab? Dr. Grebe: Das kann mehrere Gründe haben. Vielfach stellt sich eine erste Besserung sehr schnell ein. Dann denkt man natürlich, das war's und läßt die restlichen Tabletten in der Schublade verschwinden. Viele haben auch Angst vor möglichen Nebenwirkungen. Dabei übersteigt der Nutzen das geringe Risiko deutlich. Ich kann nicht genug betonen, wie sehr ein Therapie-Abbruch die eigene Gesundheit schädigen kann. Denn die „überlebenden“ Bakterien können sich danach wieder ungehemmt vermehren. Hinzu kommt das Risiko von Resistenzbildungen, denn die Erreger haben dann genügend Möglichkeiten, sich auf die Wirkstoffe einzustellen. Sie werden resistent und verursachen weitere Schäden. Redaktion: Nun gibt es aber Fälle, in denen die Antibiotika-Einnahme zum Beispiel Durchfall verursacht. Das ist ja nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Dr. Grebe: Das soll man ja auch nicht. Schauen wir uns erst einmal an, wie es zu diesen Durchfällen – wir sprechen von AAD, also „Antibiotika-assoziierter Diarrhö" – kommt. Klar ist: Antibiotika vernichten Bakterien. Dies sollen sie, das ist ihr Zweck. Unvermeidlich dabei ist leider, daß auch die „guten“ Bakterien in Mitleidenschaft gezogen werden. Diese Bakterien – wir nennen das „gesunde Darmflora“ – sind für eine geregelte Darmtätigkeit und für ein funktionierendes Immunsystem unbedingt notwendig. Leider können Antibiotika nicht zwischen Bakterien der Darmflora und Krankheitserregern unterscheiden. Gute wie schlechte Bakterien werden gemeinsam abgetötet. Und so kommt es vielfach schon wenige Stunden nach Einnahme der ersten Dosis zu Durchfällen, leichter Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Blähungen. Gerade auch Kinder sind häufig davon betroffen. Redaktion: Ein Abbruch der Antibiotika-Therapie ist aber erst recht keine Lösung. Dann bleibt nur, die Durchfälle zu stoppen. Dr. Grebe: Schon richtig. Nur greifen viele Menschen da zur falschen Methode, sprich zu gängigen Durchfallmitteln. In den meisten Fällen hemmen oder verlangsamen deren Wirkstoffe aber nur die Darmbewegungen. Das aber ist genau das Falsche. Denn dann verbleiben viele Giftstoffe, die zum Beispiel aus Stoffwechselresten abgetöteter Bakterien bestehen, im Körper, anstatt ihn schnellstmöglich zu verlassen. Redaktion: Studien sprechen sich genau hierzu für den Einsatz einer speziell aufbereiteten, besonders aktiven Hochleistungs-Arzneihefe aus (Perenterol forte, rezeptfrei, Apotheke). Was halten Sie von dieser Therapie? Dr. Grebe: Viel, das ist sehr sinnvoll. Der Wirkstoff dahinter nennt sich nach seinem Entdecker Boulard „Saccharomyces boulardii“. Die Arzneihefe hat gleich mehrere Vorteile. Zum einen wird der Durchfall effektiv gestoppt, ohne dabei die natürliche Darmbewegung zu beeinflussen. Außerdem ist Arzneihefe dafür bekannt, dass sie bakterielle Toxine, also die aus dem Bakterienstoffwechsel entstehenden Gifte, unschädlich macht und die körpereigene Darmflora nach Beendigung der Antibiotika-Therapie wieder nachhaltig stabilisieren kann. Hinzu kommt eine regenerierende Wirkung auf möglicherweise bereits geschädigte Darmzellen. Aufgrund ihres breiten Wirkspektrums wird Arzneihefe heute nicht nur zur Behandlung von schon akuten, voll ausgebrochenen antibiotika-bedingten Darmproblemen eingesetzt, sondern bereits sehr früh, also krankheitsbegleitend. Redaktion: Inwiefern? Dr. Grebe: Antibiotika töten, wie schon gesagt, die krankmachenden Bakterien ab, schädigen aber auch die für eine gesunde Darmtätigkeit unverzichtbare körpereigene Darmflora. Arzneihefe – frühzeitig eingenommen – ist in der Lage, die Folgen der gestörten DarmfloraTätigkeit auszugleichen und so die antibiotika-bedingten Schäden zu reduzieren. Redaktion: Wie geschieht das? Dr. Grebe: Sie verhindert eine übermäßige Abgabe von Flüssigkeit über den Darm, reduziert also den Durchfall, schützt die Darmwand, regeneriert mögliche Zellschäden und neutralisiert darüber hinaus von Bakterien produzierte Gifte. Die Chance, dass es während einer Antibiotika Therapie zu Darmproblemen kommt, ist somit ganz erheblich reduziert. In mehr als 10 großen wissenschaftlichen Studien konnte die gute vorbeugende Wirkung von Saccharomyces boulardii bestätigt werden. Kein Wunder, dass in den USA und vielen Ländern der EU arzneihefehaltige Kapseln bereits routinemäßig begleitend zur Antibiotika-Behandlung eingesetzt werden. Das ist auch sehr zu begrüßen, vor allem bei Kindern und empfindlichen Menschen. Denn eine Antibiotika-Therapie sollte nach Möglichkeit immer bis zum Ende durchgeführt werden, um so den Behandlungserfolg sicherzustellen und Resistenzbildungen zu verhindern. Redaktion: Setzt man gleichzeitig mit den Antibiotika auch Perenterol wieder ab? Dr. Grebe: Nein, das nimmt man noch einige Tage weiter, denn nach Beendigung der Antibiotika-Therapie unterstützt die Arzneihefe die Stabilisierung der natürlichen Darmflora und wird dann selbst nach kurzer Zeit komplett wieder aus dem Körper ausgeschieden. Und all das bei bester Verträglichkeit.