Elektronik 2 Name: Kurztest 2: 5.12.14 Klasse: Musterlösung Dauer: 30 Minuten Hilfsmittel: Eigene Notizen, Taschenrechner, sowie Skripte „RealerOperationsverstaerker.pdf“ und „filter_active_v5.pdf“ Punkte: Jede vollständig richtig gelöste Teilaufgabe gibt 3 Punkte, falls der Lösungsweg klar ersichtlich ist. Tipps: Zuerst alle Aufgaben durchlesen und mit der einfachsten beginnen Teilaufgaben unabhängig lösbar (Ausnahmen sind angegeben) 1. Spannungsgesteuerte Stromquelle nach Howland Wenn der Operationsverstärker ideal ist, gilt: I RL Vein R 2 R3 R1 R2 R4 R1 R4 RL R2 R3 RL a. Welche Bedingungen müssen R1, R2, R3 und R4 erfüllen, damit es sich um eine spannungsgesteuerte Stromquelle handelt? Oder mit anderen Worten: Unter welchen Bedingungen ist der Strom IRL = k∙Vein , also nicht vom Wert von RL abhängig? Und wie gross ist in diesem Fall der Faktor k? Formal heisst das, dass R1, R2, R3 und R4 so gewählt werden müssen, dass RL in obiger Formel nicht mehr vorkommt. Aus R1∙R4∙RL - R2∙R3∙RL = 0 folgt R1∙R4 = R2∙R3 oder R4/R2 = R3/R1 Der Faktor berechnet sich zu k = -R2∙R3/(R1∙R2∙R4) = -R3/(R1∙R4) = -1/R2 b. Annahme: R1 = R2 = R3 = R4 = R. Wie gross muss in diesen Fall R gewählt werden, damit gilt IRL = -2mS∙Vein? Einsetzen in obige Formel: IRL = -Vein∙R2/(R3+R3-R3) => -2mS = 1/R => R = 500Ω c. Annahme: R1 = R2 = R3 = R4 = R. Wie wirkt sich die Input Offset Voltage VIO auf den Ausgangsstrom IRL aus? Mit dem Spannungsteiler R1 = R3 wirkt die Eingangsspannung Vein mit dem Gewicht ½ auf den invertierenden Eingang. => Einfluss von VIO = -2 ∙ Einfluss von Vein Mit der Definition VIO = Up - Un und der Formel IRL = -Vein/R folgt IRL = 2∙VIO/R 68620528 Seite 1 / 2 H. Hochreutener, SoE@ZHAW 2. Anti-Aliasing-Filter 3dB-Tschebbycheff-Filter, Grenzfreq. fg = 4kHz, Verstärkung |Ua/Ue| = 20, Ua < 2Vpp a. Dimensionieren sie die Widerstände und Kondensatoren. Lösung mit Formeln aus dem Skript und Taschenrechner. Hier wird die Matlab-Lösung mit Kommentaren gezeigt: clc; clear; format compact; format short eng; A0 = -20; fg = 4000; a1 = 1.0650; b1 = 1.9305; % Verstärkung % Grenzfrequenz % aus Tabelle für gewünschten Filtertyp C1 = input('C1 wählen: '); % Provisorische Wahl C2 = C1; C2_C1 = 4*b1*(1-A0)/(a1^2); % Formel 2.6.30 while (C2 < C1*C2_C1) C2 = input(['C2 wählen, wobei C2 > ' num2str(C1 * C2_C1) ' : ']); Kondensator wählen end % Formlen 2.6.29 R2 = ( a1*C2 -sqrt(a1^2*C2^2 -4*C1*C2*b1*(1-A0)) ) / (4*pi*fg*C1*C2) R1 = R2/(-A0) R3 = b1 / ( 4*pi^2*fg^2*C1*C2*R2 ) % 2. disp('Falls die Widerstandswerte zu tief/hoch => alle C und R proportional anpassen.'); Und das ist die Ausgabe des Skripts: C1 wählen: 1e-9 C2 wählen, wobei C2 > 1.4297e-07 : 150e-9 R2 = 16.6012e+003 R1 = 830.0607e+000 R3 = 1.2273e+003 Falls die Widerstandswerte zu tief/hoch => alle C und R proportional anpassen. In der Regel unproblematisch sind Widerstandswerte zwischen 1kΩ und 100kΩ. b. Es ist vorgesehen einen OpAmp mit SR = 0.5V/µs und GBP = 1MHz einzusetzen. Reichen diese Daten für obiges Filter? SRbenötigt = 2∙π∙fg∙Up = 2∙π∙fg∙Ua/2 = 0.025V/µs => ausreichend GBPbenötigt = fg∙|A0| = 80kHz => ausreichend OpAmp kann eingesetzt werden. 68620528 Seite 2 / 2 H. Hochreutener, SoE@ZHAW