Geografie Prüfung über Vulkanismus und Island

Werbung
Geografie Prüfung über Vulkanismus und Island
1. Teil Vulkanismus
Postvulkanische Erscheinungen (=Nach- oder Nebenvulkanische Erscheinungen)
Grundsätzliches
-
Nach dem Ausklingen von vulkanischer Aktivität bleiben die zugehörigen
Magmaherde oftmals noch lange erhalten.
Beweise
-
Dies ist durch die Verringerung der geothermischen Tiefenstufe
nachweisbar, die sich über Magmaherden befinden.
Eine sehr tiefe geothermische Tiefenstufe (<10m) bedeutet, dass ganz in der
Nähe (wenige km) ein Magmaherd liegen muss und es hier somit mal
vulkanische Aktivität gegeben hat oder evtl. geben wird.
Geothermische Tiefenstufe
-
Bedeutet die Tiefe in m die man in den Boden bohren muss bis die Erdwärme
um 1° C steigt.
Als Mittelwert gilt hier ~33m
Obwohl in Gebieten wo es keine Vulkanaktivität gibt (Südafrika oder Kanada
z.B.) kann dieser Wert sogar über 100m betragen.
Ein sehr tiefer Wert (<10m) hingegen ist Zeichen für einen sehr nahe
liegenden Magmaherd
Was machen diese Magmaherde nun?
-
Geben weiterhin Gase ab
Diese entweichen in die umliegende Erdkruste
Bestandteile dieser Gase
-
Wasserdampf aus dem Inneren oder auch welches das am Boden versickert
ist
Austritt dieser Gase
-
Diese Gase treten meist als Thermalquellen (Heisswasserquellen) oder
Fumarolen (heisse Dampfquellen) an der Erdoberfläche aus.
© by Andreas Nagy
Seite 1 von 8
Thermalquellen ( Thermalbäder)
-
Warm- oder Heisswasserquellen die an die Oberfläche treten. Meist in der
Nähe von Stellen an denen auch mal vulkanische Aktivität auftrat
Je nach Temperatur kann darin auch gebadet werden ( Wasser enthält sehr
viele Mineralien)
-
Wenn das stark mineralhaltige Wasser an die Oberfläche kommt und abkühlt,
hinterlässt es die in im gelösten Substanzen als Sinterbildungen (z.B. Kalkoder Kieselsinterterrassen oder Tropfsteinhöhlen  Bsp. Türkei; Quellen von
Pamukkale)
-
Sinterbildungen können aber auch um Geysire herum entstehen.
Fumarolen
-
Als Fumarolen bezeichnen wird Stellen an denen heisse Gase austreten.
Diese sind oft mehrere hundert Grad heiss.
-
Eignen sich gut zur Gewinnung von Elektrizität ( Dampfturbine) oder der
Beheizung ( Fernwärme)
-
Werden in 2 Untergruppen aufgeteilt:
- Solfataren (Gase mit hohem Schwefelgehalt  Sulfat)
- Mofetten (Gase mit hohem Kohlensäuregehalt  Kohlensäure = CO2 in
Wasser gelöst)
Solfataren
-
enthalten sehr viel Schwefel
Am Krater Solfatara in Italien (nahe Neapel) der so seinen Namen bekam hat
es sehr viele dieser Solfataren.
Wenn der Schwefelhaltige Dampf mit der Luft in Berührung kommt, setzt sich
der Schwefel als gelbliche feine Kruste auf dem Boden nieder.
Schlammvulkane
-
Manchmal kommt es sogar vor, dass sich so genannte Schlammvulkane
bilden. Diese bestehen aus einem Gemisch aus heissem Wasser und
Schlamm, welches durch die austretenden Dämpfe ständig in Bewegung
(brodeln) gehalten wird.
Geysire
-
Als Geysire werden heisse Springquellen bezeichnet.
Voraussetzung dafür sind mit Wasser gefüllte rohrartige Hohlräume in der
Erde. Dabei entsteht in einer Kammer mit Wasser durch Dampf ein Druck und
© by Andreas Nagy
Seite 2 von 8
wenn dieser genug stark ist, entweicht er durch das Rohrsystem und drückt
dabei Wasser mit heraus welches dann herausspritzt.
Entstehung eines Geysirs
In Gebieten mit aktivem Vulkanismus kann in den Klüften eines heißen Gesteins zirkulierendes Wasser sich bis
zum Siedepunkt erhitzen und verdampfen. Wo diese wassergefüllten Hohlräume durch gebogene Röhren in der
Form eines Siphons abgeschlossen sind, erhöht sich der Druck des Wasserdampfs, bis er einen Schwellenwert
erreicht. Dann treibt er explosionsartig das angestaute Wasser aus dem Siphon an die Oberfläche, wo es als
Fontäne austritt. Nachsickerndes Wasser verschließt bald wieder den Siphon, und der Zyklus beginnt von
neuem.
Vulkane
Ausbrüche von Vulkanen sind meist sehr spektakuläre Naturereignisse und oftmals
fordern sie leider auch Menschenopfer. So gab es in der Vergangenheit in den
letzten 500 Jahren über 200'000 Todesopfer als Folge von Vulkanausbrüchen.
Mount St. Helens
-
Ort: USA, südwestlich von Washington
Letzter grosser Ausbruch: 18. Mai 1980
Hergang des Ausbruchs
-
Es stiegen Aschwolken mit über 1'000 m langen Lichtblitzen auf
Eine Schuttlawine, verursacht durch den oberen weg gesprengten Berg raste
mit 260 km/h ins Tal
© by Andreas Nagy
Seite 3 von 8
-
-
Dabei wurde eine 360m hohe Talwand übersprungen und überdeckte ein
andere Tal auf über 21km mit einer 1-2m hohen Ablagerung
Während der Ausbruchsphase verschüttete der Vulkan über ein Gebiet von
etwa der Fläche des Bodensees (über 550km 2).
Die Luft war darum um 15:00 Uhr Ortszeit so voller Staub, dass man gerade
mal 3 Meter weit sah.
Die feineren Partikel brauchen mehrere Monate bis sie sich wieder gelegt
hatten.
Doch Trotz allem war dies nur ein „mittlerer“ Vulkanausbruch.
Ausbruch des Tambora bei Indonesien
-
-
-
An der Kraft des St. Helens verglichen, war dieser Ausbruch ca. 4.5 mal so
stark.
Als der Vulkan 1815 ausbrach, gab es eine solch gigantische Explosion, das
der Berg von vorher 4’300m auf 2'815m schrumpfte und ein Gebiet von über
500'000 m2 verschüttete
Dabei kamen ca. 12'000 Menschen beim Ausbruch und ca. 54'000 als Folge
des Ausbruches wegen Hungersnöten ums Leben.
Dadurch stieg bei dem Ausbruch gefördertes Schwefeldioxid in die
Stratosphäre, dass verursachte eine Weltweite Klimasenkung von
ca. 2 bis 3 C°.
Man nannte das darauf folgende Jahr auch „das Jahr ohne Sommer“.
Der Ausbruch des Krakatau bei Indonesien und Sumatra
-
-
Als dieser 1883 ausbrach, gab es keine Todesopfer die direkt davon betroffen
waren.
Als der Inselvulkan aber einstürzte, kam es dort zu einer 20m hohen Flutwelle
(Tsunami) welche rund 36'400 Küstenbewohner der benachbarten Inseln Java
und Sumatra das Leben kostete.
Der Donner und Knall beim Ausbruch konnte man bis nach Australien hören.
Asche ging auf über 830'000 m2 nieder und verteilte sich zu über 70% in der
Atmosphäre
Dies hatte ähnlich wie beim Tambora zu einem weltweiten Temperaturfall von
0.5 – 0.8°C während 3 Jahren geführt.
© by Andreas Nagy
Seite 4 von 8
2. Teil: Die Isländischen Vulkane
Auf Island welches durch den mittelatlantischen Rücken entstand, finden wir nahezu
alle Arten von Vulkanen die es überhaupt gibt.
Schichtvulkane
-
Ist die Häufigste Vulkanart überhaupt
Werden auch Strato- oder Zentralvulkane genant,
-
Für die Entstehung braucht es sehr viel gashaltigere und zähflüssigere Lava
und Asche als bei Schildvulkanen, dadurch kommt es bei Schichtvulkanen zu
einer eher begrenzten Fläche, dafür gehen die Flanken steiler hoch.
-
Dadurch, dass die Lava eher zähflüssig ist und sich immer wieder mit Asche
abwechselt kommt es zu einer „Schichtung“ der verschiedenen Materialien.
-
Von Kegelförmigen Schichtvulkanen spricht man dann, wenn es nur einen
Krater hat und wenn beide Flanken mehr oder weniger oben gleich
zusammenlaufen
Sie sie aber eher abgeflacht oder haben mehrere Krater dann spricht man von
Rückenförmigen Schichtvulkanen.
-
-
Die bekanntesten sind Ätna oder Stromboli
Tafelvulkan
-
Entstehen unter Gletschern (z.b. in Island)
Durch das Eis wird die hier herausquellende Lava relativ schnell kalt und es
bilden sich solche Formen die einem umgekehrten Blumentopf ähneln.
Schildvulkan
-
Gasarme und sehr dünnflüssige Lava zeichnen
diesen Vulkantyp aus.
-
Dabei wird keine Asche ausgestossen
-
Die Lava fliesst relativ schnell auf allen Seiten ab
und es entsteht eine Erhöhung von max. 10°, dafür
haben sie eine relativ breite Fläche
-
Oftmals werden solche Vulkane gar nicht erkannt,
weil man sie kaum sieht.
Explosionskrater
© by Andreas Nagy
Seite 5 von 8
-
Diese Entstehen wenn ein Vulkan durch eine einmalige Explosion eines
gasreichen Gemisches entsteht
Bsp. Deutschland; Eifel  Eifelgebiet  Maare
Maare sind Explosionskrater bei denen das Magma in der Tiefe stecken blieb
und nur Gase herauskamen, dies nennt man ein Maar. Oft sind diese mit
Seen gefüllt.
Eruptionsspalte
-
Ist eine typische Vulkanart von Island
Aneinandergereihte Magmakanäle stossen zeitgleich Lava und Asche aus
-
Die vielen kleinen Krater die wie an einer Schnur alle aneinanderhängen
erbend dann die charakteristischen Feuerwände  jeder kleine Krater spuckt
ein wenig und alles zusammen gibt wie eine Feuerwand.
Pseudokrater
-
Kein eigentlicher Vulkanismus, da die Lava über Wasserflächen, Moore,
Sumpf, etc. fliesst und dabei vom Temperaturschock das Wasser
explosionsartig verdampft und die Lava so zu kleinen Kratern aufwirft.
Caldera
-
Darf nicht mit einem Krater verwechselt werden.
-
Sind meist sehr breit (mehrer 100m bis zu 100km)
-
Ursache für deren Entstehung: versiegen der darunter befindlichen
Magmakammer  Deckgestein stürzt ein
Hier können sich Seen Bilden.
-
Manchmal kann es sein, dass sich die darunter liegende Magmakammer
wieder auffüllt und es ich ein zweiter Krater (Sekundärkrater) bildet  z.B.
Vesuv
3. Teil Die Entstehung Islands
Alfred Wegener again
-
Er ging damals in seiner Theorie 1912 davon aus, dass sich die Kontinente
verschieben, die Ozeanböden aber still verharren.
Was kam neu dazu?
© by Andreas Nagy
Seite 6 von 8
-
in der Kreidezeit (bis vor ca. 125 Mio. Jahren) waren Nordamerika und Europa
noch zusammen  Beweise fanden sich hierfür in den Alpen von
Neufundland, Ostgrönland und in den schottischen Hochländern
-
Dieser Kontinent bestand aus mehreren Platten, an deren Grenzen die
Erdkruste nicht so stark war. Darum riss sie dort auseinander und das
hervorkommende Magma drückt die Platte immer weiter auseinander
(divergieren)
-
Diese Senke füllte sich mit Wasser und so entstand der Nordatlantik
Hier schieben sich die Platte immer weiter auseinander wobei der Pazifik
schrumpft, weil sich dort die eine Platte unter die andere schiebt, was für eine
Ausgleichsbewegung sorgt.
An der Stelle wo nach wie vor Material ausgespuckt wird, wurde so zum
Mittelatlantischen Rücken.
-
Wie kommt Island hier ins Spiel?
-
Island wie auch die Azoren gehört zu den wenigen „Spitzen“ des
Mittelatlantischen Rückens der an die Oberfläche kommt.
-
Vor gut 60 Mio. Jahren kam ein Teil des Rückens über eine Magmakammer
die aussergewöhnlich gross war und sehr viel förderte (hot spot).
Dabei wurde der unterseeische Teil immer schneller aufgestockt und erreichte
vor 20 -16 Mio. Jahren erstmals die Meeresoberfläche. Dies war die
Geburtsstunde von Island.
-
Ein Beispiel wie Island entstanden sein könnte
-
Dieses haben wir mit der Geburt der Insel Surtsey die 1963 sich aus dem
Meeresgrund erhob.
So ging es weiter
-
-
-
-
Nachdem die Insel aufgetaucht war, vergrösserte sie sich in den darauf
folgenden Mio. Jahren laufend, indem immer neues vulkanisches Material an
auf der Oberfläche gefördert wurde.
Dabei gehen die Plateau- und Flutbasalte bis 10'000 m ins Erdinnere, was
dokumentiert wie sich immer eine Lavaschicht über die andere gelegt haben
muss
Entsprechend der Driftbewegung der Platten in der Mitte des Landes ist die
West-Ost Ausdehnung grösser als die der nord-südlichen Richtung.
Und ganz klar ist, dass Island durch die nach wie vor Förderung von Lava
stetig grösser wird.
© by Andreas Nagy
Seite 7 von 8
Basaltgesteine in Island
-
Die jüngsten Basaltgesteine befinden sich im Landesinneren und sind nur ca.
3 – 0.7 Mio. Jahre alt
-
Ein ca. 40 – 60 km breiter Gürtel der Insel von Südwesten nach Nordosten
umgibt als vulkanisch Aktive Zone die Nahtstelle an der nach wie vor neues
Land entsteht und das bisherige zur Seite drückt.
-
Oft kann man dies sogar mit blossem Auge erkennen: tiefe Risse gehen durch
hunderte Meter dicke Gletscher oder spalten den Vulkan Kverkfjöll in zwei
Teile.
Spezielles an Island
-
Hier geschehen Vorgänge die sonst nur in den Tiefen des Ozeans zu sehen
wären.
Ausserdem gibt es nahezu keinen anderen Ort annähernd so viele verschiede
Formen des Vulkanismus auftreten wie hier.
Island ist eine Region in der es seit der Eiszeit am meisten Vulkanaktivität gibt.
© by Andreas Nagy
Seite 8 von 8
Herunterladen