Drucktechniken Typenraddrucker Druckertyp, bei dem wie bei einer Typenradschreibmaschine die Drucktypen auf einer Scheibe (dem Typenrad) angebracht sind. Zum Drucken eines Zeichens wird das Typenrad so gedreht, dass das gewünschte Zeichen vor dem Anschlaghämmerchen steht. Dieses drückt die Type auf das Farbband und damit beide auf das Papier. Dabei entsteht ein unangenehmes Geräusch. Weitere Typendrucker sind die Kugelkopf- und Zylinderkopfdrucker Drucktechniken Seite 1 Kettendrucker, Walzendrucker Eine Kette gebildet aus Typen läuft um. Ist dabei eine Type an der Druckposition, so schlägt der Druckhammer zu. Laut und mäßige Qualität. Der Walzendrucker druckt zeilenweise. Auf einer Scheibe der Walze befinden sich die Drucktypen. Sie werden durch Drehen in so in Position gebracht, dass eine Zeile entsteht. Dann schlagen die Druckhämmer zu. (Drucker des R300, er hatte nur die großen Buchstaben in seinem Font) Drucktechniken Seite 2 Nadeldrucker, Matrixdrucker Erster grafikfähiger Drucker. Grosse Verbreitung. Bei Geräten mit 16 Nadeln und guter Wartung war bereits eine ansprechende Druckqualität zu erreichen. Drucktechniken Seite 3 Laserdrucker Fotoelektrischer Drucker, der mithilfe eines Laserstrahls druckt. Ähnlich wie bei einem Fotokopiergerät, das mit der Technik der Xerographie arbeitet, werden die Informationen für eine zu druckende Seite auf eine lichtempfindliche Trommel aufgebracht. Dazu wird aber nicht wie beim Kopierer eine Lampe, sondern ein Laserstrahl verwendet, der über ein Spiegelsystem so gelenkt wird, dass das Bild einer Seite entsteht. Dieses recht aufwendige und teure LaserSpiegel-System ist mittlerweile vielfach durch LED-Druckzeilen abgelöst worden (LED-Drucker). Auch solche LED-Drucker werden in der Regel Laserdrucker genannt, obwohl die Bezeichnung nicht zutrifft. Die Bildtrommel eines Laserdruckers besteht aus einem selenbeschichteten Glaszylinder, der elektrostatisch aufgeladen wird, entweder über einen Draht oder über Ladungswalzen. Dort, wo Licht auf die Trommel fällt, wird die Selenschicht entladen.(Photoelektrischer Effekt) Nach der Belichtung bringt der Drucker Tonerpulver auf die Trommel, das ebenfalls elektrostatisch aufgeladen ist. Von den unbelichteten (noch geladenen) Bereichen wird das Pulver abgestoßen; es haftet nur dort, wo Licht auf die Trommel gefallen ist. So entsteht das Bild einer Seite. Dieses Bild wird nun durch eine Umdrehung der Trommel auf das Papier (oder ein anderes Medium gedruckt). Abschließend muss der Toner noch durch Erhitzen auf dem Papier fixiert werden; geschähe dies nicht, würde der Ausdruck verwischen. Jeder Laserdrucker ist ein Seitendrucker. Das Druckbild wird zunächst komplett aufgebaut (entweder im internen Speicher des Druckers oder im Arbeitsspeicher des Computers). Anschließend gibt der Drucker die Seite kontinuierlich aus. Laserdrucker sind als Schwarz-Weiß-Drucker weit verbreitet, da sie mittlere bis hohe Druckqualität zu einem relativ geringen Preis bieten. Farblaserdrucker gewinnen zunehmend an Bedeutung, seit ihr anfänglich hoher Preis deutlich zu sinken beginnt. Sie funktionieren im Prinzip wie Schwarz-Weiß-Laserdrucker, arbeiten aber in vier Durchgängen (für jede Grundfarbe ein Durchgang und jeweils eine Tonerfarbe; Farben nach dem CMYK-Modell). Druckverfahren und -material von Laserdruckern bergen Risiken für die Gesundheit. So führen die elektrischen Aufladungen und Entladungen zur Bildung von Ozon, einem die Atemwege reizenden Gas. Daher enthalten Laserdrucker einen Ozonfilter. Das Tonerpulver ist in der Regel sehr giftig. Drucktechniken Seite 4 In einem Laserdrucker schreibt ein Diodenlaser auf der elektrisch geladenen Bildtrommel ein Muster aus entladenen Stellen. Wird danach auf die Trommel Toner aufgetragen, so haftet dieser nur an entladenen Stellen, es ergibt sich ein dem Druckbild entsprechendes Tonermuster auf der Trommel, das beim Drucken auf das Papier übertragen wird. Durch Erhitzen des bedruckten Blatts wird der Toner auf dem Papier fixiert. Drucktechniken Seite 5 Drucktechniken Seite 6 Tintenstrahldrucker Druckertyp, der Zeichen und Grafiken aus feinen Tintentröpfchen erzeugt. Er verfügt über einen Druckkopf mit zahlreichen winzigen Düsen, der in geringem Abstand über dem Papier (oder einem anderen Druckmedium) hin- und herbewegt wird. Die Düsen spritzen zeilenweise Punktmuster aus Tintentröpfchen auf das Papier. Zum Druckkopf gehört bei Schwarz-WeißDruckern ein Tintentank mit schwarzer Tinte. Bei Farbtintenstrahldruckern sind vier oder sechs Tintentanks vorhanden. Diese enthalten die Farben Cyan, Magenta, Gelb (Yellow) , Schwarz (blacK) (CMYK) sowie manchmal zusätzliche Mischfarben. Die Tinte entspricht weitgehend der herkömmlichen Tinte, enthält aber Zusätze, die sie besonders flüssig halten. Trotz dieser besonderen Eigenschaften der Druckertinte können die Düsen des Druckkopfs immer wieder verkleben; dem wirken die Abdichtmechanik und Reinigungslippen entgegen. Das Tintendruckverfahren hat sich im Lauf der Zeit erheblich verändert. Anfänglich wurde ein gleichmäßiger Tintenstrahl benutzt, den der Drucker lenkte. Der kontinuierliche Tintenstrahl ist im Prinzip ersetzt worden durch die Technik Drop-on-Demand ("Tröpfchen auf Anforderung"), die nur dort Tintentröpfchen erzeugt, wo sie auch benötigt werden. Nach der Art, wie diese Tröpfchen zustande kommen, werden Tintenstrahldrucker in Bubble-Jet- und in Piezodrucker eingeteilt. Bei beiden Typen ist die Technik ständig verfeinert worden; so lässt sich z.B. häufig die Tröpfchengröße ändern. Der Druckkopf eines Bubble-Jet-Druckers setzt sich aus einem Punktraster von zahlreichen äußerst feiner Düsen zusammen; zu jeder von ihnen gehört ein eigenes Heizelement. Beim Drucken werden die Heizelemente der jeweils benötigten Punkte kurz eingeschaltet. Durch die Wärmeentwicklung entsteht Dampf, welcher die Tröpfchen hinaus und auf das Papier katapultiert. Das Bubble-Jet-Verfahren ist relativ einfach zu handhaben und erlaubt den Bau sehr preiswerter Drucker. Allerdings hat es auch einen Nachteil: Die Tröpfchen entstehen aufgrund der zum Aufheizen benötigten Zeit relativ langsam. Deshalb trennen sich während des Auswerfens immer wieder Teile vom herausgeschleuderten Tröpfchen ab, sog. Satellitentröpfchen. Diese zusätzlichen Tröpfchen verursachen kleine Verfärbungen neben dem Druckpunkt und verschlechtern die Druckqualität. Auf das Druckergebnis hat auch die Wahl der Papiersorte großen Einfluss. Zu saugfähige Papiere lassen die Tintentröpfchen zerfließen, sodass ein verschwommenes Druckbild entsteht. Für hochwertige Drucke werden Spezialpapiere benötigt. Die Hersteller versuchen ihre Gewinne hauptsächlich über die Drucktechniken Seite 7 Tintennachfüllpackungen zu erzielen!!! Drucktechniken Seite 8 Tintenstrahldrucker: Drop-on-Demand-Verfahren bei Tintenstrahldruckern: Oben der Zustand ohne angelegte Spannung. Bei angelegter Spannung (unten) zieht sich die Piezokeramik zusammen und presst einen Tropfen aus der Düse. Drucktechniken Seite 9 Das Bubble-Jet-Verfahren bei Tintenstrahldruckern: Das winzige Heizelement wird durch einen Strom in wenigen Mikrosekunden auf etwa 500ºC erhitzt, an der Grenzfläche zur Tinte werden noch über 300ºC erreicht. Schlagartig beginnt die Tinte über dem Heizelement in einem feinen Film zu sieden, woraus sich nach 15s eine geschlossene Dampfblase bildet. Die Dampfblase treibt mit hohem Druck (bis 10bar) einen Tintentropfen aus der Düse. Nach maximal 40s ist die Blase wieder in sich zusammengefallen (kollabiert), doch dauert es gut 200s, bis neue Tinte durch Kapillarkräfte nachgesaugt worden ist. Drucktechniken Seite 10 Drucktechniken Seite 11 Piezodrucker Typ von Tintenstrahldruckern, dessen Druckkopf piezoelektrische Kristalle verwendet. Deren Piezoeffekt (Piezoelektrizität) wird genutzt, um Tintentröpfchen herauszuschleudern. Im Unterschied zum konkurrierenden Bubble-Jet-Verfahren sind also keine Heizelemente nötig. Piezodruckköpfe sind aufwendiger und teurer, aber auch haltbarer als Bubble-Jet-Köpfe. Bei Piezodruckern muss jeweils nur die Tintenpatrone ausgetauscht bzw. aufgefüllt werden; der Druckkopf bleibt erhalten. Trotz der augenscheinlichen Vorteile werden Piezodrucker nur selten verwendet, sie werden heute nur noch von Epson angeboten. Wichtige Begriffe der Drucktechnik TrueType Von den Firmen Microsoft und Apple 1991 vorgestellter Standard zur Darstellung von Schriften für Bildschirm und Druck. Man braucht anders als bei den PostScript-Schriften keine speziellen Programme wie Adobe TypeManager zur Ausgabe am Bildschirm bzw. keine speziellen (und teuren) PostScriptfähigen Drucker. TrueType ist fester Bestandteil der Windows- Betriebssysteme. TrueType-Schriften sind "Outline-Schriften", d.h., sie werden im Unterschied zu Bitmap-Schriften nicht aus einzelnen Pixeln aufgebaut, sondern wie eine Vektorgrafik aus Konturen und Füllungen. Sie sind daher frei skalierbar. Das Erscheinungsbild von TrueType-Schriften auf Drucker und Bildschirm ist praktisch identisch. TrueType-Font-Dateien haben unter Windows die Drucktechniken Seite 12 Erweiterung ".ttf". Bitmap-Grafik, Ein Computerbild, bei dem die Bildinformationen pixelweise gespeichert sind. Bei Schwarz-Weiß-Bildern wird jeder Bildpunkt durch genau ein Bit beschrieben; bei Graustufen- und Farbbildern sind mehrere Bits für jeden Bildpunkt nötig (bei Farbbildern gibt z.B. die Farbtiefe die erforderlichen Bits pro Bildpunkt an). Bitmap-Grafiken eignen sich konkurrenzlos gut zur digitalen Darstellung von Fotos, allgemein von Bildern, die weiche Farb- bzw. Graustufenverläufe oder eine sehr komplexe Struktur aufweisen. Sie können auch Zeichnungen repräsentieren, jedoch sind für diesen Anwendungsbereich oft Vektorgrafiken vorteilhaft. Scanner und Digitizer erzeugen ausschließlich Bitmap-Grafiken, auch HTML-Seiten enthalten ausschließlich Grafiken dieses Typs. Bitmap-Format, Ein Dateiformat zur Speicherung von Bitmap-Grafiken. Ein Pixel eines Bitmaps nimmt je nach Farbtiefe zwischen einem Bit (monochrom, schwarzweiß) und drei Byte (TrueColor mit 16,7 Millionen Farben) Speicherplatz ein. Damit benötigt ein 800×600-Pixel-Bitmap in TrueColor bereits 1,44MByte. Die großen Datenmengen bei Bitmap-Grafiken legen es nahe, beim Speichern Komprimierungsverfahren anzuwenden. Die Art der Komprimierung ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Bitmap-Dateiformaten. Während BMP, das "Ur-Bitmap-Format", keine interne Komprimierung beinhaltet, können Formate wie GIF oder JPEG eine erhebliche Speicherplatzreduktion erreichen. Die Formate PNG und TIFF können sowohl unkomprimiert als auch komprimiert speichern. Im letzteren Fall kommt meistens der LZWAlgorithmus (nach Lempel, Ziv, Welch) zum Einsatz. Die Unterschiede zwischen den Formaten liegen neben der Komprimierungsmethode u.a. in der Farbdigitalisierung (GIF erlaubt maximal 256 Farben, JPEG z.B. dagegen 16,7 Millionen) und in der Möglichkeit von transparenten Bildteilen (Alphakanal). Vektorgrafik (Objektgrafik), eine Bilddatei, in welcher die Bildinformation nicht pixelweise wie bei einer Bitmap-Grafik, sondern als mathematische Beschreibung von Positionen, Entfernungen, Richtungen und Krümmungen abgespeichert ist. Diese sog. Grafikobjekte haben die Eigenschaften Position, Länge bzw. Flächeninhalt, Farbe, Helligkeit und Muster. Linien haben noch dazu eine Richtung bzw. ein Anfang und ein Ende, welche mit Pfeilspitzen o.Ä. verziert Drucktechniken Seite 13 sein können (daher kommt auch der Name Vektorgrafik, "Vektor" ist die mathematische Bezeichnung für einen Pfeil). Ein weiterer wichtiger Parameter ist die "Anordnung" eines Bildelements, damit ist gemeint, ob es hinter oder vor einem anderen Objekt liegt, d.h., ob es von ihm überdeckt wird oder nicht. Druckertreiber Gerätetreiber für einen Drucker. Er verwandelt die Druckdaten von Anwendungsprogrammen in eine Form, die an die Eigenschaften und an die Sprache des jeweiligen Druckers angepasst ist. Druckertreiber werden in der Regel vom Hersteller eines Druckers verfasst und gemeinsam mit diesem vertrieben; häufig gehören sie aber auch zum Lieferumfang von Betriebssystemen wie Windows. Druckertreiber werden meistens von allen Anwendungsprogrammen gemeinsam benutzt. Die früher verbreitete Praxis, dass jede Anwendung über einen eigenen Druckertreiber verfügt, ist heute praktisch nicht mehr anzutreffen. Plotter Plotter werden hauptsächlich in technisch-wissenschaftlichen Bereichen eingesetzt, wo große Konstruktionszeichnungen auf Papierformaten bis über DIN A0 ausgedruckt werden. Es gibt zwei Arten von Plottern: Beim Flachbettplotter wird das Papier auf einen Zeichenbereich gespannt und der Druckkopf mit Stiften (verschiedene Strichstärken und Farben) zweidimensional (x- und y-Richtung) über das Papier bewegt. Beim Rollenplotter wird das Papier mittels einer Walze am sich nur horizontal bewegenen Kopf vorbeigezogen. Drucktechniken Seite 14