Kapitel 2 Am 7. Oktober 1989… * wurde die DDR 40 Jahre alt * gab

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Kapitel 2
Am 7. Oktober 1989…
* wurde die DDR 40 Jahre alt
* gab es Demonstrationen gegen das DDR-Regime
* war die Revolution noch nicht besonders friedlich
* gab es keine Festnahmen
Was waren zunächst die Hauptforderungen der Demonstrationen vom Herbst ´89?
* die Alleinherrschaft der SED-Politbürokratie zu beenden und staatsbürgerliche Rechte zu erlangen
* Glasnost und Perestroika
* die Anerkennung des Neuen Forums
* Verbesserung der allgemeinen Wohnungssituation
Welche Aussagen sind richtig?
* Während sich Demokratie jetzt und Demokratischer Aufbruch in ihren programmatischen
Versuchen auf Forderungen nach Suspendierung der „führende Rolle der Partei“ konzentrierten, war
diese der SED bereits entglitten.
* Zwei politische Projekte oppositioneller Politik standen sich gegenüber: Dialog mit der SED und den
„Blockflöten“ oder Herausforderung der SED durch eine Opposition „von unten“.
* Die Bürgerbewegung „Demokratie jetzt“ schlug die Bildung eines Runden Tisches vor.
* Die IFM teilte mit Demokratie jetzt und dem Demokratischen Aufbruch die Orientierung auf eine
parlamentarische Lösung der DDR-Krise über freie Wahlen.
* Erst am Feierabend wurde aus manchem Arbeiter ein Demonstrant oder aus einer Laborantin das
Mitglied beim Neuen Forum.
* In den Betrieben hatte sich durch den Rückzug der Gewerkschaften ins Tatenlose ein Vakuum in
der Interessenvertretung gebildet.
* Einige Werkleiter stellten sich besonders schnell auf die neue Situation ein und entließen
KollegInnen, andere führten die ersten Verhandlungen mit potentiellen Westpartnern.
* Bereits ab Januar 1990 begannen die Westgewerkschaften, Mitglieder im Osten zu werben.
* Zu den Forderungen, auf die sich die im September/Oktober neu gegründeten Parteien und
Bürgerrechtsgruppen konzentrierten, gehörte nicht die Organisation der „Wende“ in den Betrieben
der DDR.
* Um diese Leerstelle zu füllen, bildeten sich im November ’89 Gruppen innerhalb verschiedener
Bürgerbewegungen, die sich ausschließlich mit der „Wende“ im Betrieb und der Situation der
Belegschaften beschäftigten.
* Auch jene Kolleginnen und Kollegen, die mit großen Erwartungen den Westgewerkschaften
beigetreten waren, sahen sich nicht selten enttäuscht.
* Für ihre konsequent basisdemokratische Orientierung fanden weder die Betriebsaktivisten noch die
entsprechenden Gruppen in den Bürgerbewegungen eine gesellschaftliche Kraft, die sie unterstützte.
Was war das Besondere an der Demonstration vom 4. November 1989 in Berlin? Sie…
* … sollte auf der Grundlage des geltenden Rechts stattfinden
* … wurde verboten
* … war die erste friedliche Demonstration im Herbst 1989
* … wurde von Soldaten der NVA gegen Übergriffe von Seiten der Staatssicherheit geschützt
Was meint der Ausspruch „Bleibe im Lande und wehre Dich täglich!“?
[Musterantwort]
Kapitel 3
Welche Aussagen sind richtig?
* Kanzler Kohl wurde einen Tag nach der Maueröffnung – am 10. November – vor dem Schöneberger
Rathaus von 20.000 Menschen aus Ost- und Westberlin für seine Wiedervereinigungsansprüche noch
ausgepfiffen.
* Die oppositionellen Gruppen sahen sich nun damit konfrontiert, dass die SED-Führung vor dem
Westen kapitulierte, aber ihre Herrschaft im Land erhalten wollte.
* Mit der Maueröffnung am 9. November 1989 begann eine Widervereinigungseuphorie.
Der Aufruf „Für unser Land“ …
* … unterstützte das „Zehn-Punkte-Programm zur Überwindung der Teilung Deutschlands und
Europas“ von Bundeskanzler Kohl
* … sprach sich für eine sozialistische Alternative zur Bundesrepublik aus
* … wurde in den DDR-Medien weitgehend ignoriert
* … wurde von mehr als 1 Millionen DDR-BürgerInnen unterzeichnet
* … fand prominente Unterstützer u.a. in Christa Wolf und Stefan Heym
Hans Modrow…
* … war am 13. November 1989 zum Ministerpräsidenten einer DDR-Übergangsregierung gewählt
worden
* … überraschte mit der Ankündigung, das MfS abzuschaffen und durch ein Amt für Nationale
Sicherheit (AfNS) zu ersetzen
* … hat die sogenannten Frühstücksminister erfunden
* … galt einige Zeit als Reformhoffnung innerhalb der SED
Das Ende der Staatssicherheit
* Die Ersetzung des MfS durch das AfNS markierte einen institutionellen und personellen Neuanfang.
* Die Aktenvernichtung erfolgte durch Zerkleinern und/oder Verbrennen.
* Empörte Bürgerinnen und Bürger drangen in zahlreiche Kreisämter sowie in mehrere Bezirksämter
des AfNS ein, um der weiteren Vernichtung künftiger Beweismittel Einhalt zu gebieten.
* Spontan bildeten sich Bürgerkomitees, die gemeinsam mit der Volkspolizei und der
Staatsanwaltschaft die Kontrolle über die ehemaligen Dienststellen der Staatssicherheit
übernahmen.
Im Dezember 1989…
* … fand ein DDR-weiter Generalstreik statt.
* … hatte die Volkskammer der DDR den Führungsanspruch der SED aus der Verfassung gestrichen
* … wurden die Befürworter der „Deutschland-einig-Vaterland“-Losung auf den Kundgebungen
zahlreicher und bestimmten zunehmend ihr Erscheinungsbild.
* … nahm der Zentrale Runde Tisch in Berlin seine Arbeit auf
Der Titel „Dialog statt Politik: Der Runde Tisch“ hat den AusstellungsmacherInnen immer wieder
Kritik eingebracht. Wie schätzen Sie diese Einschätzung ein?
Musterantwort: Der Abschnitt endet mit folgendem Satz: „Nichts allerdings kennzeichnet den
Runden Tisch deutlicher als die Tatsache, dass er das Verhältnis zum ersten deutschen Staat aus
eigenem Antrieb nicht zum Thema machte.“
Wiedervereinigung?
* Nur die Vereinigte Linke, die gerade gegründete Grüne Partei und zunächst auch noch das Neue
Forum ließen die programmatische Elastizität ihrer bürgerbewegten Verbündeten vermissen.
* Zusammen mit anderen Gruppen und Einzelpersonen aus dem gesamten oppositionellen
Spektrum, aber auch aus der SED-PDS, organisierten sie am 19. Dezember in Berlin eine AntiWiedervereinigungsdemonstration.
* Verschiedenen Bürgerbewegungen schlugen einen Anschluss der DDR an die BRD vor.
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