Eine ausgewogene Ernährung ist auch die beste Sportlernahrung. Wenn Sie nicht gerade Spitzensport betreiben, können Sie sich also ohne besonderen Aufwand mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Allerdings stimmen unsere „normalen“ Essgewohnheiten nicht immer mit den Regeln einer gesunden Ernährung überein. Wir nehmen allgemein zu viele gesättigte Fette, zu viele leicht resorbierbare Kohlenhydrate (z. B. Zucker) sowie zu viel Alkohol auf, und damit meist mehr Energie als wir verbrauchen. Die große Energiemenge, die in Fetten (9 kcal/g) und Alkohol (7 kcal/g) steckt, kommt weniger der körperlichen Leistungsfähigkeit zu Gute. In erster Linie nehmen wir leichter zu. Kohlenhydrate haben dagegen einen deutlich geringeren Brennwert (4 kcal/g), spielen aber eine wichtigere Rolle für die Bereitstellung von Energie. Schon aus diesem Grund sollten Sie darauf achten, dass die Nährstoffenergie Ihres Essens zu 50 bis 55 % von Kohlenhydraten und zu 30 bis 35 %von tierischen Fetten und pflanzlichen Ölen geliefert wird. Maximal 15 % sollten auf pflanzliches und tierisches Eiweiß entfallen. Vitamine und Mineralstoffe liefern zwar keine Energie, spielen aber für das Immunsystem sowie als Sauerstoffträger und Energieaktivierer eine unschätzbare Rolle. Vollkornprodukte weisen ein besonders günstiges Verhältnis von Kalorienmenge und Vitaminen und Mineralstoffen auf. Weizenvollkornbrot liefert etwa vier Mal so viel Magnesium und drei Mal mehr Vitamin B1 als Weißbrot – und ist damit bei annähernd gleichem Brennwert der bessere Motor für den Energiestoffwechsel. Doch nicht alle Kohlenhydrate sind gleich effektiv, Fett ist nicht in jedem Fall schädlich, und auch bei der Wahl der Eiweißlieferanten sollte man wählerisch sein. Damit Sie leichter die richtige Wahl treffen können, haben wir für Sie Informationen über die wichtigsten Nährstoffe zusammengestellt. Kohlenhydrate: Für die Power Kohlenhydrate sind die effektivsten Energielieferanten. In unserer Nahrung gibt es sie als Fruchtzucker und Traubenzucker (Obst etc.), als Haushaltszucker (Kuchen etc.) und als Stärke (Brot, Nudeln, Kartoffeln etc.). Gespeichert wird die Energie der Kohlenhydrate in Form von Glykogen vor allem in den Muskelzellen, aber auch in der Leber. Das Muskelglykogen ist dabei der erste Energielieferant, das Leberglykogen reguliert den Blutzuckerwert. Bei hohem Energiebedarf wird das Muskelglykogen in Traubenzucker umgewandelt und liefert dann sehr schnell sehr viel Energie. Das ist besonders wichtig bei eher kurzen, aber intensiven sportlichen Belastungen. Im Training oder Wettkampf reicht das gespeicherte Muskelglykogen etwa für 90 Minuten. Danach greift der Körper vermehrt auf das Leberglykogen zurück, was jedoch bald zu einer “Unterzuckerung” des Blutes und damit zu einem Leistungsabfall führt. Eine “Unterzuckerung” kündigt sich als Schwindelgefühl, Übelkeit und Mattigkeit an. Damit der Körper bei einer langanhaltenden sportlichen Belastung nicht die Glykogenspeicher der Leber “plündert”, ist es wichtig, zwischendurch frucht- und traubenzuckerhaltige Getränke zu sich zu nehmen. Optimal sind kaliumarme Fruchtsäfte (Johannisbeere, Apfel oder Traube) gemischt mit einem stillen, natriumreichen Mineralwasser. Kurzfristig liefern die Kohlenhydrate Frucht-, Trauben- und Haushaltszucker also sehr schnell Energie. Für eine gute Grundausdauer benötigt der Körper jedoch vor allem stärkehaltige Kohlenhydrate, die er langfristig in den Glykogendepots der Muskeln lagern kann. Sportlich Aktive sollten deshalb viel Getreide, Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Gemüse essen. Vollkornprodukte sind in jedem Fall zu bevorzugen, weil sie mehr Ballaststoffe liefern und eine moderatere Wirkung auf den Blutzuckerspiegel haben. Außerdem liefern sie mehr Vitamine und Mineralstoffe – im Gegensatz zu Kuchen, Eis und Limonaden. Deutscher Olympischer Sportbund 2007