22 04 Service BKK-Gesundheitstipp: Kohlenhydrate im Visier G esunde Vorsätze“ für das neue Jahr – laut einer Befragung des Meinungsforschungsinstitutes Forsa wünscht sich etwa jeder Zweite eine gesündere Ernährung im neuen Jahr. Viele Menschen stürzen sich daher gleich zu Beginn des Jahres in Diäten oder radikale Ernährungsumstellungen. Doch das Geheimnis eines cleveren Speiseplans liegt vor allem in der Ausgewogenheit. Früher wurden vor allem fettreiche Lebensmittel vom Speiseplan verbannt, wenn man Gewicht verlieren, die Blutwerte verbessern oder das Herz-Kreislauf-System unterstützen wollte. Dennoch wurden im Laufe der letzten Jahre immer mehr Menschen in Deutschland übergewichtig und so verschob sich der Fokus nach und nach auf eine andere Lebensmittelgruppe – die Kohlenhydratlieferanten. Denn auch Brot, Pasta & Co. liefern dem Körper reichlich Energie in Form von natürlichen Zuckern. Zudem schummelt die Lebensmittelindustrie zunehmend mehr Haushaltszucker, Fruchtzucker, Honig und andere Süßungsmittel in unsere Speisen und Getränke. Fruchtjoghurts, Fertigprodukte, vor allem aber gesüßte Getränke, liefern dem Körper dann gemeinsam mit reichlich „Sättigungsbeilagen“ wie Reis, Nudeln oder Kartoffeln so viel Energie, wie sie nur durch harte körperliche Arbeit oder regelmäßigen Sport und reichlich Alltagsbewegung verbraucht werden kann. men und dort zur Energiegewinnung zur Verfügung stehen kann. Ein rascher und hoher Blutzuckeranstieg bedeutet also auch eine hohe Insulinausschüttung. Dadurch sinkt der Blutzucker oft schon nach kurzer Zeit wieder ab, so dass kurzkettige Kohlenhydrate nicht lange satt machen. Im Gegenteil: manch einer bekommt kurz darauf erst so richtig Heißhunger. Wer die Insulinproduktion seiner Bauchspeicheldrüse außerdem über Jahre hinweg überfordert, erhöht das Risiko einer Diabetes-Erkrankung, da die Bauchspeicheldrüse dann irgendwann erschöpft ihre Dienste einstellt. Überschüssiger, gerade nicht benötig­ ter Zucker wird zudem in Fett umgewandelt oder verbleibt gar in den Blutgefäßen und treibt dort zusätzlich sein Unwesen. Besser also schon jetzt Bauchspeicheldrüse, Körpergewicht und HerzKreislauf-System schonen, indem man bevorzugt zu komplexen, langkettigen Kohlenhydraten greift. Diese findet man vor allem im ganzen Getreidekorn und somit in Vollkornbrot, Haferflocken oder Vollkornnudeln. Auch KarFOTO: CORBIS toffeln, Hülsenfrüchte und Gemüse liefern reichlich langkettige Kohlenhydrate. All diese Lebensmittel halten somit nicht nur länger satt, sie bereichern den Körper gleichzeitig mit vielen wichtigen Vitaminen und Mineralien, Ballaststoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen. Clevere Kohlenhydrate = langkettige Kohlenhydrate (z.B. Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornbrot/-nudeln, Haferflocken, Amaranth, Kartoffeln) Dann vielleicht besser ganz auf Kohlenhydrate verzichten? Trick fürs Wunschgewicht: Kohlenhydratpausen Kohlenhydrate sind für unseren Körper nicht nur eine wichtige Energiequelle, auch viele weitere Stoffwechselvorgänge werden durch sie reguliert. Aus diesem Grund sollte man auf keinen Fall dauerhaft auf Kohlenhydrate verzichten. Doch auf die Qualität kommt es an! Ein für unseren Körper entscheidendes Qualitätskriterium ist vor allem die Länge der Kohlenhydratketten. Denn grundsätzlich müssen Kohlenhydrate im Verdauungstrakt zunächst in einzelne kleine Zuckermoleküle, zum Beispiel Traubenzucker, zerlegt werden, bevor sie in die Blutbahn und dann in unsere Zellen gelangen können. Vereinfacht lassen sich Kohlenhydrate daher in kurzkettige und langkettige – oder auch komplexe KH genannt – unterteilen. Kurzkettige Kohlenhydrate können vom Organismus schnell und einfach verdaut und somit auch rasch zur Energiegewinnung genutzt werden. Doch schnelle Energie hat auch ihre Kehrseite. Lebensmittel mit überwiegend schnellen Kohlenhydraten, zum Beispiel Haushaltszucker, Säfte, Weißbrot oder Süßigkeiten, bewirken einen raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels und so hat die Bauchspeicheldrüse alle Hände voll zu tun, um ausreichend Insulin zu produzieren. Denn Insulin ist wichtig, damit der Zucker vom Blut in die Zellen aufgenom- Eine ständige Insulinausschüttung begünstigt den Aufbau von Körperfettgewebe. Daher kann es für Menschen, die abnehmen oder ihr Wunschgewicht stabilisieren möchten, ratsam sein, Kohlenhydrate nicht kontinuierlich über den ganzen Tag verteilt zu essen, sondern dem Körper Kohlenhydratpausen von 4-5 Stunden zu gönnen. Durch die verminderte Insulinausschüttung kann der Körper leichter von einem aufbauenden in einen abbauenden Stoffwechsel schalten, das heißt statt Körperfettgewebe aufzubauen, ist es ihm möglich, Körperfettgewebe abzubauen. Wer also immer wieder an seiner Apfelsaftschorle nippt oder gern im Stundentakt zur Gummibärchentüte greift, kommt seinem Körperfettabbau immer wieder in die Quere und fördert vor allem bei einem überwiegend sitzenden Lebensstil eine unliebsame Gewichtszunahme. Wie wäre es also, wenn Sie sich als Durstlöscher lieber ungesüßten Früchte- oder Kräutertee gönnen und statt Süßem lieber mal eine Hand voll Nüsse snacken? Auch Gemüse, ein paar Oliven, ein Stück Käse oder eine Tasse frische Gemüsebrühe können den kleinen Hunger zwischendurch besiegen, ohne eine hohe Insulinausschüttung und somit einen Fettverbrennungsstopp auszulösen. Kontaktadresse: VereinsBeratung Tel. 0 89/1 57 02-400 · Fax 0 89/1 57 02-299 · E-Mail: [email protected] www.blsv.de/blsv/vereinsservice.html Nr. 4 · bayernsport · 26. Januar 2016 BKK LV Bayern [email protected] www.bkk-bayern.de