Wissen - Praxis der Heilkunst | Passau

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Sandra Kunz | Kapuzinerstraße 22 | 94032 Passau
Lebendiges Wissen
aus früheren Zeiten
Vogelmiere – Stellaria media
Sandra Kunz | Kapuzinerstraße 22 | 94032 Passau
Über den Namen:
Stellaria leitet sich vom lateinischen stella = stern ab. Diesen Stern sieht man beim Anblick
der geöffneten weißen Blüten. Media heißt mittlere. Vogelmiere heißt die Pflanze, weil die
Vögel sehr gerne die Samen fressen. Es ist nicht bekannt, wo das Wort Miere herkommt.
Weitere Namen: Fieberkraut, Mausdarm, Hühnerbiß, Gänsekraut, Alsine media, Nagelkraut,
Vogel-Sternmiere
Botanik: Die Pflanze ist ein- oder zweijährig und wird etwa 10-20 cm lang. Sie liebt feuchten
Boden, Halbschatten und Sonne. Sie blüht von März bis November. Verwendet werden ihre
gesamten oberirdischen Teile, die beste Sammelzeit ist im Frühjahr. Sie kann aber auch das
ganze Jahr in der Küche verwendet werden, da sie unter dem Schnee weiter wächst.
Damit sie nicht mit anderen Mierenarten verwechselt, wird gibt es folgende
Erkennungsmerkmale:

Die Haarleiste am Stängel

Der Geschmack ist nussig und nach jungem Mais

Beim Brechen des Stängels und auseinander ziehen beider Enden kommt ein
„Hühnerdarm“ zum Vorschein, der sich dehnt.
Pflanzenfamilie: Nelkengewächs – Caryophyllaceae
Mythologie:
Geweiht: der Mondgöttin Luna
Die Planetenkräfte: Mond
Element: Wasser
Inhaltsstoffe: Saponine, Mineralstoffe wie Kalium, Vitamin C, Gerbstoffe, ätherische Öle.
Tabernaemontanus beschreibt 17 Mierenarten darunter auch die Vogelmiere. Bei den
übrigen Arten beschreibt er keine oder wenige Anwendungen. Über die Vogelmiere
schreibt er folgendes in seinem „Neu vollkommen Kräuterbuch“ (1731):
„…seine Blätter sind etwas rund und ein wenig spitz, an Farb grün, zwischen welchen kleine
weiße Blümlein an schmalen Stielen herfür kommen, nach welchen kleine Gefäßlein
erfolgen, darinnen sehr kleine Saamen erfunden wird. „
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
Bei auszehrenden Krankheiten soll die Vogelmiere mit anderen Salatkräutern
gegessen werden oder das Kraut in eine Fleischbrühe mitgekocht und gegessen
werden.

Bei allen hitzigen Schäden (Fieber)

Bei Nagelgeschwür

Bei Leibschmerzen der Kinder
o „Das Kraut in Öl geröstet und den Kindern über den Leib gelegt, lindert
ihnen die Schmerzen“.

Bei Schmerzen der Augen
o „das Kraut mit Gerstenmalz übergelegt, lindert die grosse Hitz und
Schmerzen der Augen, wie Dioskurides schreibt“.

Bei Ohrenschmerzen den frisch ausgepressten Saft in die Ohren träufelnBbei
Entzündungen der innerlichen Glieder kam das Vogelmierendestillat zum Einsatz

Bei Schwindsucht mit starkem Fieber
Weitere Verwendung früher:

Bei Hämorrhoiden

Als Stärkung nach Rekonvaleszenz

Äußerlich gegen Entzündungen

Als Wundkraut

Zur Steigerung der Diurese (Harnausscheidung)
Rezepte aus dem Lehrbuch der biologischen Heilmittel von G. Madaus:
1) Rezept bei chronischem Bronchialkatarrh:
50 g getrocknetes Vogelmierenkraut auf 2 Teel. Mit 2 Glas Wasser kalt ansetzen 8
Stunden ziehen lassen und tagsüber trinken.
2) Rezept bei Nieren und Blasenerkrankung:
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Vogelmiere und Spitzwegerich je 35 g und Schachtelhalm 30 g; 3 Teel. voll auf 2
Glas Wasser täglich trinken.
Die Hälfte des Wassers mit dem Kraut kalt ansetzen und 8 h ziehen lassen. Nun den
Teerückstand mit der anderen Hälfte Wasser heiß überbrühen. Beide Flüssigkeiten
mischen und tagsüber schluckweise trinken.
Diese Zubereitungsart empfiehlt Gerhard Madaus sehr oft, da die Bestandteile oft
unterschiedliche Auszugszeiten haben, somit kann die meiste Kraft aus der
Mischung herausgeholt werden, ohne jeden Bestandteil extra ansetzen zu müssen.
3) Rezept bei Wunden und Hautausschlägen: Das zerquetschte Kraut au die kranken
Stellen legen.
Heute wird Vogelmiere in der Naturheilkunde bei folgenden Erkrankungen eingesetzt:
-
Als Antivirales Mittel z.B. bei Herpes labialis
-
Zum Immunaufbau wegen dem hohen Vitamin C Gehalt
-
Bei Kaliummangel
-
Bei Bronchitis
-
Zur Förderung der Harnausscheidung
Homöopathisch wird Stellaria eingesetzt bei:
-
Rheumatismus mit stechenden Schmerzen
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Leberstörungen
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Gicht
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Hepatitis
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Schuppenflechte
In der Küche verwendet man Vogelmiere.
In Salaten und zu Gemüsegerichten.
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Erstaunlich ist, dass ich Fotos von der Stellaria (beim ersten Frost) gemacht habe, die
Blätter sahen schon zerstört aus, ich erntete etwas von dem frischen Kraut und habe es bei
Zimmertemperatur in einem Wasserglas aufbewahrt. Am Nachmittag waren alle Blättlein
wunderbar „genesen“ und einige wunderschöne Blüten kamen heraus. Für mich zeigt sich
darin auch die Kraft des kleinen Kräutleins.
Ich wünsche Ihnen Vitalität und Kraft im Neuen Jahr.
Ihre Sandra Kunz
Heilpraktikerin
www.heilkunst-passau.de
Literaturnachweise:
Jacobus Theodorus Tabernaemontanus Neu vollommen kräuter Buch 1731
Reprint 1975 by Verlag Konrad Kölbl
Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel,
mediamed Verlag ISBN 3-922724-05-1
Siegried Hirsch und Felix Grünberger: Die Kräuter in meinem Garten, Freya Verlag, ISBN: 978-3-9021
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