Standardpflegeplan "schwere Demenz" Die senile Demenz ist eine

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Standardpflegeplan "schwere Demenz"
Die senile Demenz ist eine organisch bedingte Verminderung der intellektuellen
Hirnleistung mit negativen Auswirkungen auf die sozialen Funktionen. Im Laufe der
Zeit treten Gedächtnis-, Wahrnehmungs- und Denkstörungen sowie eine
Persönlichkeitsveränderung, Desorientierung und Sprachstörungen auf. Das
wichtigste Frühsymptom ist die verschlechterte Gedächtnisleistung.
Unterteilt werden die Demenzformen in primär degenerative Demenzen und
sekundäre Demenzen.
primär degenerative Demenzen:



Alzheimer Demenz
Parkinson Demenz
Chorea Huntington
Ursachen der sekundären Demenzen:






Stoffwechselerkrankungen, z.B. Schilddrüsen- und
Nebenschilddrüsenfunktionsstörungen
Verletzungen des Gehirns, z.B. Subduralhämatom
raumfordernde Prozesse im Gehirn wie etwa Tumore,
Infektionskrankheiten des Gehirns wie etwa AIDS, Creutzfeldt-JakobKrankheit
Vergiftungen wie etwa Schwermetalle, Drogen, Medikamente, Alkohol
kardiovaskuläre Erkrankungen, z.B. Multiinfarktdemenz
die Primärsymptome - auch die "6 A" genannt sind:






Amnesie (Gedächtnisstörung. Zuerst ist das Kurzzeitgedächtnis gestört,
später dann auch das Langzeitgedächtnis)
Aphasie (Sprachstörung)
Agnosie (Wahrnehmungsstörungen)
Apraxie (Störung von motorischen Handlungsabläufen)
Abstraktionsfähigkeitsverlust
Assessment-Störung (die Urteilskraft ist gestört)
Sekundärsymptome:











Angst
Unruhe
Depressionen
Persönlichkeitsstörung
Apathie
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
Paranoia
Abwehrverhalten
zunehmende zeitliche, örtliche, situative Desorientiertheit. Später auch
Desorientierung zur eigenen Person
gestörter Tag-Nacht-Rhythmus
Perseveration (Bewohner vergisst, was er gesagt hat, und wiederholt es
ständig, z.B. "Schwester, wie spät ist es?")



Urin- und Stuhlinkontinenz
Schluckstörungen
verlangsamtes und umständliches Denken
Schweregrade:



leichte Demenz: Bei der leichten Demenz ist ein unabhängiges Leben mit
persönlicher Hygiene und intaktem Urteilsvermögen möglich. Die
Berufstätigkeit und soziale Kontakte sind aber deutlich beeinträchtigt.
Angehörige berichten von Persönlichkeitsveränderungen. Viele Senioren
reagieren darauf mit Niedergeschlagenheit, Rückzug, Scham und Wut. In
dieser Phase entwickeln sich häufig auch Schuldzuweisungen, z.B. wird dem
Betreffenden immer wieder etwas "gestohlen". Vermutlich handelt es sich
dabei um einen Selbstschutz. Der Betroffene macht sich damit Ereignisse
begreiflich, die er sich sonst nicht mehr erklären kann.
mittelschwere Demenz: Bei der mittelschweren Demenz ist ein
selbstständiges Leben sehr schwierig, ein erhöhtes Maß an Aufsicht ist
notwendig. Bei alleinstehenden Personen können Gefahren auftreten, wie
eine vergessene Herdplatte oder unbewachte brennende Kerzen.
Kompliziertere Handlungen können nicht mehr durchgeführt werden. Und
neue werden nicht mehr erlernt. Der Betroffene reagiert darauf oft mit
Gereiztheit, Depressionen und Rückzug. In dieser Phase tritt auch häufig eine
motorische Unruhe auf. Die Betroffenen machen sich auf die Suche nach
etwas Bekanntem, z.B. nach der eigenen früheren Wohnung oder nach einem
Geschäft, in dem sie seinerzeit täglich eingekauft haben.
schwere Demenz: Bei der schweren Demenz liegt ein Unvermögen vor, das
Leben selbstständig führen zu können. Die persönliche Hygiene kann nicht
mehr durchgeführt werden. Es liegt u.a. ein Mutismus (Stummheit bei intakten
Sprechorganen und erhaltenem Sprachvermögen) vor. Ständige Aufsicht und
Anleitung sind erforderlich. Die nächsten Angehörigen werden nicht mehr
erkannt. Mit der Zeit verlernen die Betroffenen das Gehen, das Sitzen und /
oder das Schlucken. Sie werden bettlägerig, und die Krankheit führt
schließlich zum Tod.
In der Altenpflege spielen die senile Demenz vom Alzheimer Typ und die
Multiinfarktdemenz die größte Rolle.


Senile Demenz vom Alzheimer Typ (SDAT): Die Alzheimerkrankheit ist ein
fortschreitender degenerativer Prozess im Gehirn. Im Kortex (Hirnrinde)
kommt es durch Eiweißablagerungen zum Zelluntergang. So entwickelt sich
ein Hirnschwund vorrangig im Temporal- und im Parietallappen. Die
Alzheimerkrankheit ist nicht heilbar.
Multiinfarktdemenz: Die Multiinfarktdemenz tritt häufig nach wiederholten
Schlaganfällen auf, die sich im Alltag kaum bemerkbar gemacht haben. Häufig
leiden die Betroffenen seit Jahren unter Hypertonie und unter Diabetes
mellitus. Oft sind sie Raucher. Die Ursache der Multiinfarktdemenz ist eine
Minderdurchblutung des Gehirns infolge von arteriosklerotischen
Veränderungen. Der Sauerstoffmangel führt zum Absterben von Neuronen
und somit zu neurologischen Ausfallserscheinungen. Mit entsprechenden
Medikamenten lässt sich die Durchblutung des Gehirns fördern. Typisch für
diese Demenz ist ein schubförmiger Verlauf. Es kann zu einer plötzlich
einsetzenden Verschlechterung kommen. Bei etwa jedem sechsten
Betroffenen kommen epileptische Anfälle hinzu. Die Multiinfarktdemenz muss
nicht zwangsläufig voranschreiten im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz.
Anmerkung:



Standardpflegepläne geben für spezielle Pflegeprobleme die typischen
pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie in diesem Beispiel für Demenz.
Standardpflegepläne umfassen generelle und potentielle Pflegeprobleme,
Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
Aus diesem Grund erleichtert ein Standardpflegeplan zwar die
Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf keinen Fall eine individuelle auf den
Bewohner / Patienten bezogene Pflegeplanung.
Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese generellen Pflegeprobleme,
Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz zu überprüfen und auf die
individuellen Einschränkungen und Ressourcen des jeweiligen Bewohners /
Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim Einsatz von
Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und
ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen Stand sein sollten.
Pflegeproblem
Pflegemaßnahmen
Pflegeziel
Kommunizieren

Der Bewohner
kann verbal kaum
noch sinnvoll
kommunizieren.



Die Pflegekraft singt ein
Lied für (oder noch
besser mit) dem
Bewohner. Oft gelingt
es, ihn emotional zu
berühren. Wir prüfen,
welche Reaktionen er
zeigt. Möglich sind z.B.
ein Lächeln, das Suchen
des Augenkontakts und
ein Händedruck. All das
kann eine Form der
Kommunikation sein, auf
die die Pflegekraft
sensibel reagieren
sollte.
Wir prüfen, ob der
Bewohner in seiner
Kindheit oder Jugend
mit einem Kosenamen
gerufen wurde. Ggf.
reden wir den Bewohner
damit an.
Wir prüfen, ob der
Bewohner in seiner
Kindheit oder Jugend
einen anderen Dialekt

Die verbliebenen
Fähigkeiten
werden genutzt,
um eine
Basiskommunikati
on zu erhalten.


Die verbale
Kommunikation
verliert vollständig
ihre Funktion.



oder eine andere
Muttersprache
gesprochen hat. Wir
versuchen, auf diesem
Wege mit dem
Bewohner zu
kommunizieren.
Wir prüfen, ob der
Bewohner Gedichte
wiedergeben kann. Es
würde sich dann i.d.R.
um bekannte
Kindergedichte aus den
30er-Jahren handeln.
Wenn der Bewohner
eine höhere Bildung
genossen hatte, kann er
ggf. auch Gedichte der
klassischen Poesie
wiedergeben.
Wir gehen stets langsam
und ruhig auf den
Bewohner zu. Wir
stellen Blickkontakt her
und vermitteln Ruhe und
Verständnis.
o Wir nutzen die
Möglichkeiten der
nonverbalen
Kommunikation,
etwa
o entspannte und
freundliche Mimik
o streicheln der
Schulter
o summen einer
Melodie
Wir nutzen Vibrationen
zum emotionalen
Austausch. Wir lassen
den Bewohner die
Vibrationen
verschiedener
Gegenstände erspüren,
etwa eine
Lautsprecherbox, einen
Elektrorasierer oder eine
Stimmgabel.
Die Pflegekraft spricht

Auch nach dem
kompletten
Verlust der
Sprache kann die
Pflegekraft mit
dem Bewohner
kommunizieren.




Der Bewohner
schreit ohne
erkennbaren
Grund.



wertschätzend mit dem
Bewohner; dieses auch,
wenn er die Worte
rational nicht mehr
versteht.
Wir nutzen das Konzept
der Initialberührung, um
unser Kommen und
Gehen zu signalisieren.
Wir achten auf
nonverbale Äußerungen
des Bewohners. Wenn
dem Bewohner eine
Situation oder ein
Besucher unangenehm
ist, werden die Atmung
und der Puls schneller.
Der Blutdruck steigt, die
Lippen werden
zusammengepresst und
der Bewohner schwitzt.
Bei angenehmen
Situationen oder
Besuchern ist die
Atmung vertieft. Puls
und Blutdruck sinken.
Die Mimik entspannt
sich.
Wir sprechen nicht in
Anwesenheit des
Bewohners über diesen;
insbesondere nicht über
seinen
Gesundheitszustand. Er
könnte uns durchaus
hören und verstehen.
Wir führen beruhigende
Ganz- und
Teilwaschungen durch.
Ggf. wird der Bewohner
massiert.
Wir suchen den Kontakt
mit Angehörigen und
bitten diese darum, den
Bewohner häufiger zu
besuchen.
Wir stellen den Kontakt
zur Gemeinde her und
bitten um den Besuch

Der Bewohner
schreit nicht mehr.








eines Geistlichen.
Sofern es in der
Einrichtung Haustiere
gibt, bringen wir diese
mit dem Bewohner in
Kontakt.
Der Bewohner wird für
eine kurze Spazierfahrt
in den Rollstuhl
mobilisiert.
Wir setzen den
Bewohner in einen
Schaukelstuhl.
Wir spielen dem
Bewohner Musik vor,
von der wir
wissen/glauben, dass er
diese mag.
Wir bieten dem
Bewohner Speisen oder
Getränke an. Seine
Vorlieben entnehmen
wir der
Pflegedokumentation.
Die Vorlage wird auf
Durchfeuchtung
kontrolliert und ggf.
gewechselt.
Wir passen die
Raumtemperatur an.
Wir nutzen Duftöle.
Sich bewegen




Der Bewohner
bewegt sich sehr
langsam.
Der Körper ist
nach vorne oder
zur Seite geneigt.
Der Gang ist
kleinschrittig.
Die Sturzgefahr ist
erhöht.


Der Bewohner darf die
Einrichtung ohne
Begleitung nicht mehr
verlassen. Wenn
Pflegekräfte den
Bewohner begleiten,
sollte er sich dabei auf
das Gehen
konzentrieren können.
Die Pflegekraft
vermeidet es daher
insbesondere, während
des Gehens mit dem
Bewohner zu sprechen.
Es sollten stets die
gleichen Wege gewählt


Der Bewohner
bleibt körperlich
aktiv.
Ein Sturz wird
vermieden.




Der Bewohner
zeigt eine
deutliche
Gangunsicherheit
und hat
zunehmend
Schwierigkeiten,
das Gleichgewicht
zu halten, z.B.
vom Sitzen zum
Aufstehen aus
dem Stuhl. Die
Sturzgefahr ist
erhöht.
Der Bewohner
nimmt
Medikamente ein,
die die
Symptomatik der
Demenz lindern
sollen. Diese
beeinflussen aber
auch den
Gleichgewichtssin
n.

Der Bewohner ist
auf einen Rollstuhl
angewiesen. Es
besteht die
Gefahr, dass der
Bewohner aus
dem Rollstuhl fällt.




werden (etwa zum
Stadtpark und zurück).
Die Maßnahmen zur
Sturzprophylaxe werden
intensiviert,
insbesondere empfehlen
wir dem Bewohner das
Tragen eines
Hüftprotektors.
Der Bewohner sollte
auch im Wohnbereich
festes Schuhwerk
tragen.
Wir schätzen das
individuelle Sturzrisiko
ein. Basierend auf den
Ergebnissen leiten wir
entsprechende
zusätzliche Maßnahmen
ein, z.B. Versorgung mit
einer Protektorhose oder
Durchführung des
Balancetrainings.
Wir prüfen die
verordneten
Medikamente auf ihre
sturzfördernde Wirkung.
Z.B. sind einige
Benzodiazepine,
Neuroleptika,
trizyklische
Antidepressiva
sturzfördernd.
Gemeinsam mit dem
behandelnden Arzt
prüfen wir alternative
Einnahmezeitpunkte,
Dosierungen oder
Präparate.

Wir legen im Rollstuhl
den Sicherheitsgurt an.
(Hinweis:
Fixierungsproblematik!)
Vor dem Aussteigen
werden stets die
Bremsen angezogen
und die Fußstützen


Der Bewohner
stürzt nicht.
Die
gesundheitlichen
Schäden nach
einem Sturz
werden minimiert.
Der Bewohner
wird sicher im
Rollstuhl bewegt.

hochgeklappt.
Die Pflegekraft muss
körperlich in der Lage
sein, den Rollstuhl auch
dann zu kontrollieren,
wenn der Bewohner
darin schaukelt oder
aggressives Verhalten
zeigt.
Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten

Der Bewohner
benötigt Hilfe und
Anleitung bei der
Medikamentenein
nahme aufgrund
der Demenz.





Der Bewohner ist
sehbehindert.
Aufgrund der
demenziellen
Erkrankung ist es
aber weder uns
noch dem
Augenarzt
möglich, das
Ausmaß der
Einschränkung
genauer zu
bestimmen.
Der Bewohner
kann keine
Angaben zur
eigenen
Sehfähigkeit
machen.
Die Sehfähigkeit
scheint zu
schwanken. Mal
scheint der



Wir stellen und richten
die Medikamente. Die
Pflegekraft achtet auf
die regelmäßige
Einnahme der
Medikamente.
Die Wirkungen und
Nebenwirkungen der
Medikamente werden
beobachtet und
dokumentiert. Bei
relevanten
Informationen wird der
Arzt informiert.

Der Bewohner
erhält die
Medikamente
gemäß der
ärztlichen
Verordnung.
Wir gehen stets davon
aus, dass die
Sehfähigkeit erheblich
reduziert ist. Daraus
folgt, dass wir
insbesondere die
Maßnahmen im Rahmen
der Sturzprophylaxe
intensivieren.
Das Zimmer des
Bewohners wird stets
gut ausgeleuchtet.
Der Bewohner wird
mindestens einmal
jährlich dem Augenarzt
vorgestellt. Dabei wird er
von der
Bezugspflegekraft oder
von einem Angehörigen
begleitet. Bei Angst
machenden
Untersuchungen wirken
wir beruhigend auf den

Wir schaffen die
Voraussetzungen
dafür, dass der
Bewohner
bestmöglich
sehen kann.
Eine plötzliche
krankhafte
Veränderung der
Sehfähigkeiten
wird so zeitnah
erkannt, dass eine
wirksame
ärztliche Therapie
eingeleitet werden
kann.


Bewohner seine
Umgebung optisch
gut
wahrzunehmen,
dann wiederum
reagiert er kaum
auf optische
Reize.
Der Bewohner
verliert seine Brille
häufig in der
Einrichtung. Er
kann keine
Angaben zum
Verbleib der Brille
machen.






Der Bewohner hat
Schmerzen, kann
sich aber verbal
nicht dazu äußern.


Bewohner ein.
Wenn es aufgrund
unserer Beobachtungen
hinreichende Anzeichen
für eine plötzliche
Verschlechterung der
Sehleistung gibt, wird
ein zeitnaher Termin
beim Augenarzt
vereinbart.
Dem Bewohner wird
stets die aktuelle Brille
aufgesetzt. Dieses auch,
wenn er nach unserer
Einschätzung kaum
noch in der Lage ist, die
optischen Informationen
zu verarbeiten.
Wir bitten die
Angehörigen, neben der
Hauptbrille auch eine
Reservebrille
bereitzustellen. Diese
kann ggf. sehr
kostengünstig gearbeitet
sein.
Wenn wir dem
Bewohner die Brille
abnehmen, wird sie
stets auf dem gleichen
Platz abgelegt. Er kann
sie dann leichter finden.
Wir prüfen, ob der
Bewohner ein
Brillentrageband
akzeptiert.
Wir achten auf
Verhaltensänderungen,
die auf Schmerzen
schließen lassen. Etwa:
angespannte oder
verkrampfte
Körperhaltung, Unruhe,
halten eines Körperteils,
sonstige Schonhaltung
sowie
Nahrungsverweigerung.
Wir achten auf die Mimik
des Bewohners. Etwa:

Die
Schmerzbelastun
g des Bewohners
wird auf ein
Minimum
reduziert.







Zusammengebissene
Zähne, aufeinander
gepresste Lippen oder
Stirnfalten.
Wir achten auf
charakteristische
Veränderungen der
Vitalzeichen, etwa das
Ansteigen des
Blutdrucks und der
Pulsfrequenz, eine
beschleunigte Atmung
oder Schwitzen.
Wir achten auf
akustische Laute des
Bewohners. Etwa:
Jammern, weinen,
schreien oder stöhnen;
dieses insbesondere bei
bestimmten
Bewegungen.
Wir bitten den Hausarzt
nachdrücklich um eine
sorgfältige
Untersuchung des
Bewohners hinsichtlich
der verschiedenen
infrage kommenden
Schmerzauslöser.
Gemeinsam mit dem
behandelnden Hausarzt
passen wir regelmäßig
die
Schmerzmitteldosierung
an.
Wir führen basierend auf
unseren Beobachtungen
ein Schmerzprotokoll.
Wir prüfen, wie sich die
Schmerzbelastung des
Bewohners verändert,
wenn sich
Umwelteinflüsse ändern.
Beispiel: Schmerzen in
den Gelenken lassen bei
einem Vollbad nach.
Oder sie intensivieren
sich nach der Teilnahme
an der Sitztanzgruppe.
Der Bewohner erhält die
Schmerzmittel ggf.



Der demente
Bewohner erleidet
einen
Krampfanfall. Ein
Anfall äußert sich
durch
unkontrollierte
Bewegungen,
Stürze oder
Atemunterbrechun
gen.
Nach dem Anfall
zeigt der
Bewohner
Angstzustände,
Unruhe und
Abwehrhaltung.









regelmäßig jeden Tag
anhand eines festen
Zeitschemas. Er soll
nicht um Schmerzmittel
(nonverbal) bitten
müssen.
Die häufigsten
Nebenwirkungen von
Schmerzmitteln (etwa
Übelkeit bei Opiaten)
werden ggf.
prophylaktisch
behandelt.
Die Pflegekraft bewahrt
Ruhe und wirkt
beruhigend auf den
Bewohner ein.
Wenn der Bewohner
aufgrund unkontrollierter
Bewegungen zu Boden
gefallen ist, schützen wir
ihn dort vor
Verletzungen. Wir
räumen Gegenstände
aus dem Weg und legen
ein Kissen unter seinen
Kopf.
Der Bewohner wird nicht
am Boden liegend
festgehalten.
Die Pflegekraft öffnet zu
enge Kleidungsstücke.
Die Atmung des
Bewohners wird
überwacht.
Der Bewohner wird nicht
allein gelassen.
Sobald der Anfall
nachlässt, wird der
Bewohner in die stabile
Seitenlage gebracht.
Wenn der Bewohner das
Bewusstsein
wiedererlangt, beruhigt
ihn die Pflegekraft und
lenkt ihn ab.
Verschmutzte Kleidung,
etwa nach einem
Urinabgang wird


Der Bewohner
wird vor
Verletzungen
geschützt.
Die psychische
Belastung wird
durch eine
liebevolle
Betreuung
verringert.


Der demente
Bewohner verliert
das Körpergefühl.








ausgewechselt.
Wir prüfen, ob wir den
Auslöser des
Krampfanfalles
bestimmen können. In
Frage kommen etwa
Schlafmangel,
Unterzuckerung oder
Nebenwirkungen von
Medikamenten.
Wir nutzen bei der
Körperpflege ätherische
Öle.
Wenn wir den Bewohner
duschen, variieren wir
die Wärme des Wassers
und die Härte des
Duschstrahls.
Der Bewohner wird nach
dem Duschen mit
unterschiedlich rauen
Handtüchern
abgetrocknet.
Zum Abbürsten nutzen
wir einen Schwamm,
einen Fell- oder einen
Massagehandschuh.
Wir lagern den
Bewohner auf
unterschiedlich
beschaffenen Decken,
etwa auf einer rauen
Wolldecke oder auf
einem weichen Fell.
Die Füße des
Bewohners werden
massiert.
Wir lassen den
Bewohner auf
verschiedenen
Untergründen barfuß
laufen, etwa Sand,
Moos, Laub, Holz oder
Sand.
Wir legen dem
Bewohner
unterschiedliche
(ungefährliche)
Gegenstände in die

Der Bewohner
bewahrt sein
Körpergefühl.
Hand. Diese können
glatt, rau, stumpf, spitz,
fest, weich, hart, warm,
kalt, leicht oder schwer
sein.

Das
Geruchsempfinde
n ist reduziert.



Wir sprühen Wäsche
des Bewohners oder
das Kopfkissen mit
dessen Lieblingsparfüm
ein. Alternativ kann die
typische Duftnote des
Lebenspartners genutzt
werden.
Wir nutzen Seifen und
Badezusätze, deren Duft
der Bewohner mag. Wir
nutzen dabei
biografische
Informationen.
Wir bringen den
Bewohner mit Gerüchen
in Kontakt, die er aus
seinem Berufsleben
kennen sollte. Etwa:
Früchte, Heu (ehem.
Landwirt), Gewürze
(ehem. Koch) usw.

Der Bewohner
kann weiterhin
Düfte
wahrnehmen und
diesen
Erinnerungen
zuordnen.
Die Körperpflege wird
vollständig von den
Pflegekräften
übernommen.
Wir nutzen die
Prinzipien der basalen
Stimulation, um das
Körpergefühl des
Bewohners zu wahren.

Der Bewohner ist
körperlich
gepflegt.
Das Körpergefühl
bleibt zumindest
teilweise erhalten.
Wir respektieren die
Ablehnung des
Bewohners und
wiederholen das Bad
später ggf. erneut.
Wir bitten ggf. den
Lebenspartner, beim
Baden beruhigend auf

Sich pflegen


Der Bewohner ist
weder in der Lage,
sich eigenständig
zu waschen noch
sich an der
Körperpflege zu
beteiligen.

Der Bewohner
lehnt es ab,
gebadet oder
geduscht zu
werden.





Die körperliche
Sauberkeit des
Bewohners ist
gewährleistet.
Die
Selbstbestimmun
g des Bewohners
bleibt gewahrt.






den Bewohner
einzuwirken.
Sofern der Bewohner
stuhlkontinent ist, reicht
die Wäsche am
Waschbecken aus. Der
Bewohner wird nur
einmal in der Woche
geduscht oder (wenn er
dieses weiterhin
ablehnt) gebadet.
Wir prüfen biografisch
verankerte Vorlieben.
Dieses etwa, wenn es
der Bewohner gewohnt
war, zum Baden oder
Duschen ungewöhnlich
warmes oder kaltes
Wasser zu nutzen. Zu
beachten sind nach
Möglichkeit auch
zeitliche Vorlieben, also
etwa das Baden
unmittelbar vor der
Nachtruhe.
Wir prüfen, ob der
Bewohner aufgrund des
Krankheitsbildes
Schmerzen beim Baden
oder Duschen hat (etwa
Hauterkrankungen).
Wir prüfen, ob das
Temperaturempfinden
des Bewohners gestört
ist. In diesem Fall kann
er das Wasser als zu
warm oder zu kalt
empfinden, obwohl die
Temperatur objektiv
angenehm sein sollte.
Der Bewohner erhält
ggf. mehr Zeit, um sich
an die
Wassertemperatur zu
gewöhnen.
Der Bewohner wird beim
Baden nicht aus den
Augen gelassen.
Sofern möglich, sollte
der Bewohner den
Intimbereich

Der Bewohner
verbindet das
Baden oder
Duschen mit
angenehmen
Empfindungen
und lässt diese
Form der
Körperreinigung
zukünftig zu.




Der Bewohner
lehnt die
Körperpflege
(insbesondere die
Intimpflege) durch
die Pflegekraft ab.
Er selbst ist damit
aber überfordert
oder nicht
ausreichend
motiviert.



eigenständig waschen.
Bei der Wahl der
Pflegemittel werden die
Wünsche des
Bewohners beachtet,
sofern keine
zwingenden Gründe
dagegen sprechen (etwa
Substanzen, die das
Dekubitusrisiko
erhöhen).
Wir beachten, dass die
Sturzgefahr beim
Einsteigen in die Wanne
und beim Verlassen der
Wanne deutlich erhöht
ist. Wir nutzen daher die
Haltegriffe und ggf.
einen Badewannenlifter.
Wir verbinden das
Baden oder Duschen mit
angenehmen
Elementen, wie etwa
dem Schminken, dem
Lackieren der Nägel
oder einer
aufwendigeren
Haarpflege. Nach dem
Abtrocknen wird der
Bewohner mit
Hautpflegemittel
eingecremt.
Wir leiten den Bewohner
dazu an, die Reinigung
so weit wie möglich
eigenständig
durchzuführen. Dazu
wird er ggf. in eine
andere Körperhaltung
gebracht, etwa auf einen
Stuhl gesetzt.
Die Intimsphäre des
Bewohners wird
beachtet. Insbesondere
wird er während der
Reinigung vor
unerwünschten Blicken
Dritter geschützt.
Der Bewohner wird


Der Körper und
auch der
Intimbereich
werden
gesäubert.
Das Schamgefühl
des Bewohners
wird beachtet.

immer nur teilweise
entkleidet. Bereits
gereinigte
Körperbereiche werden
wieder bedeckt.
Falls die Pflegekraft die
Reinigung übernehmen
muss, werden die
Unannehmlichkeiten auf
ein Minimum reduziert:
o Wir achten auf
die Versorgung
durch eine
gleichgeschlechtli
che Pflegekraft.
o Die Pflegekraft
achtet auf
nonverbale
Signale. Falls
sich der
Bewohner
verweigert, wird
die Wäsche
unterbrochen und
zu einem
späteren
Zeitpunkt
durchgeführt. Die
Pflegekraft stellt
sicher, dass der
Bewohner nicht
auskühlt.
o Oftmals kann der
Bewohner auch
durch Ablenkung
dazu bewegt
werden, seinen
Widerstand
gegen das
Waschen
aufzugeben.
o Wir geben dem
Bewohner die
Möglichkeit zu
berichten, wie
sich die
Körperpflege in
seinem
bisherigen Leben
gestaltete. Diese
biografischen


Der Bewohner
leistet körperlichen
Widerstand, wenn
er von den
Pflegekräften
gewaschen
werden soll. Er
wehrt die Hände
der Pflegekräfte
ab. Pflegekräfte
werden
geschlagen,
gekratzt oder
gebissen.






Bezüge werden
ggf. in den
Waschvorgang
eingearbeitet.
o Wir prüfen, ob wir
durch die
Nutzung von
biografisch
verankerten
Gegenständen
mehr Erfolg
haben. Beispiel:
Kernseife statt
Waschlotion.
Sobald der Bewohner
die Wäsche akzeptiert,
wird diese Maßnahme
"ritualisiert". Sie wird
also zur gleichen Zeit,
mit stets dem gleichen
Ablauf und möglichst
von der gleichen Person
durchgeführt.
Die Pflegekraft achtet
auf ein sicheres und
ruhiges Auftreten.
Ggf. legt die Pflegekraft
entspannende Musik in
den CD-Spieler. Die
Auswahl der Musik
ergibt sich aus den
biografisch
gewachsenen Vorlieben.
Ggf. wird die
Körperpflege auf einen
anderen Tageszeitpunkt
verlegt. Die Pflegekraft
nimmt Rücksicht auf die
jeweilige Tagesform.
Ggf. wird die
Körperpflege durch
Pausen unterbrochen,
damit sich der Bewohner
entspannen kann.
Ggf. wird der Umfang
der Körperpflege auf das
unbedingt notwendige
Maß reduziert.
Die Maßnahmen werden


Der Bewohner
erlebt die
Körperpflege als
angenehm.
Das impulsive
Verhalten tritt
seltener auf. Die
Intensität
reduziert sich.

ggf. einzeln
angekündigt. Die
Pflegekraft gibt dem
Bewohner die Zeit, um
sich darauf einzustellen.
Ggf. werden Angehörige
gebeten, bei der
Körperpflege anwesend
zu sein und beruhigend
auf den Bewohner
einzuwirken.
Essen und trinken


Das
Sättigungsgefühl
wird nicht mehr
wahrgenommen.
Der Bewohner hat
fast
ununterbrochen
Hunger. Der
Bewohner ist
adipös.

Das Hungergefühl
des Bewohners ist
beeinträchtigt. Es
droht eine
Mangelernährung.





Wir erstellen gemeinsam
mit der Hauswirtschaft
einen Ernährungsplan.
Die Kost des Bewohners
wird umgestellt.
Der BMI des Bewohners
wird regelmäßig
ermittelt.
Gemeinsam mit dem
Hausarzt prüfen wir, ob
die Gewichtszunahme
ggf. auch andere
Gründe hat, etwa eine
hormonelle Störung oder
Depressionen.

Eine
Überernährung
des Bewohners
wird vermieden.
Der BMI des Bewohners
wird regelmäßig
ermittelt. Unter
Einbeziehung des
Hausarztes werden
körperliche Auslöser
ausgeschlossen.
Gemeinsam mit der
Hauswirtschaft erstellen
wir einen täglichen
Ernährungsplan. Wir
bieten ggf.
hochkalorische
Süßspeisen sowie
Trinknahrung an.
Falls möglich sollte der
Bewohner im Rahmen
der
Beschäftigungstherapie
an der Herstellung der

Mangelernährung
wird vermieden.






Der Bewohner
akzeptiert
verschiedene
Speisen nicht
mehr.
Beispiel: Der
Bewohner
bevorzugt gelbe,
rosa oder grüne
Speisen.
Dunkelbraune
oder schwarze
Speisen weist er
zurück.

Der Bewohner
leidet häufig unter
Übelkeit und unter
Erbrechen. Dieses
ist die Folge des
hirnorganischen
Abbaus oder der
Nebenwirkungen
der eingesetzten




Speisen beteiligt
werden.
Statt drei großer
Mahlzeiten bieten wir
dem Bewohner sechs
kleinere Mahlzeiten an.
Er erhält insbesondere
einen Spätimbiss.
Wir beachten Rituale,
Gewohnheiten und
Vorlieben beim Essen.
Etwa: eine Kerze oder
Musik beim Essen,
essen in Gesellschaft
oder allein, lesen einer
Zeitung ermöglichen
usw.
Die Nahrung wird
angenehm präsentiert,
dieses auch, wenn sie
zuvor zerkleinert wurde.
Wir prüfen, welche
Kriterien für die
Akzeptanz der Speisen
entscheidend sind.
Zumeist werden süße
Speisen gegenüber
sauren oder stark
gewürzten
Nahrungsmitteln
bevorzugt.
Der Bewohner erhält
keinen Salzstreuer oder
Gewürzmischungen, da
er damit die Speisen
ungenießbar machen
würde.

Der Bewohner wird
aufgefordert, sich in eine
aufrechte Position zu
bringen. Ggf. wird er
dabei unterstützt.
Falls sich der Bewohner
eigenständig nicht in
aufrechter Position
halten kann, wird das
Kopfteil des Bettes



Die Vorlieben des
Bewohners
werden beachtet.
Der Bewohner
wird ausreichend
mit Nahrung
versorgt.
Eine Aspiration
wird vermieden.
Der Bewohner
wird angemessen
versorgt,
nachdem er sich
übergeben hat.
Medikamente.







Der Bewohner
verweigert die
Nahrung.


aufgestellt und der
Bewohner mit Kissen
unterstützt.
Falls möglich, wird dem
Bewohner vor dem
Erbrechen die
Zahnprothese
entnommen. Ansonsten
besteht die Gefahr, dass
das Gebiss aus dem
Mund heraus fällt.
Falls sich der Bewohner
aufgrund einer Krankheit
nicht aufsetzen darf oder
bewusstlos ist, wird er in
eine stabile Seitenlage
gebracht und der Kopf
zur Seite gedreht.
Ggf. wird die Kleidung
des Bewohners
gelockert. Sie wird falls
möglich mit Zellstoff vor
Verschmutzung
geschützt.
Der Bewohner wird
aufgefordert, ruhig und
gleichmäßig zu atmen.
Sofern es der Bewohner
nicht bis zur Toilette
schafft, wird ihm eine
Nierenschale
bereitgestellt.
Bei relevanten
Auffälligkeiten wird
umgehend der Arzt /
Notarzt alarmiert. Dazu
zählen insbesondere
Blut-, Kaffeesatz- und
Koterbrechen.
Im persönlichen Dialog
mit dem Bewohner
versuchen die
Pflegekräfte und
insbesondere die
Bezugspflegekraft, ein
Vertrauensverhältnis
aufzubauen.
Wir prüfen, ob der
Bewohner Speisen zu

Der Bewohner ist
wieder motiviert,
Nahrung zu sich
zu nehmen.





Der Bewohner
öffnet beim
Anreichen des
Essens den Mund
nicht.


sich nimmt, wenn er an
der Zubereitung beteiligt
ist. Beispiel: Der
Bewohner schmiert sich
seine Brötchen selbst.
Wir machen dem
Bewohner klar, welche
körperlichen und
seelischen Folgen eine
anhaltende
Nahrungsverweigerung
auslösen kann.
Wir geben dem
Bewohner jederzeit die
Möglichkeit, seine
Entscheidung zu
revidieren. Wir bieten
ihm regelmäßig über
den Tag verteilt
Nahrungsmittel und
Getränke an. Dieses
ständige Anbieten
führen wir in jedem Fall
fort, auch wenn der
Bewohner jedes Mal
aufs Neue ablehnt.
Um dieses permanente
Angebot zu
ermöglichen, halten wir
rund um die Uhr frisches
Obst, Gebäck, Tee,
Milchgetränke,
Fruchtsäfte und Wasser
bereit. Auch der
Nachtdienst ist stets
über die Problematik
informiert.
Wir prüfen, ob es in der
Jugend oder in der
Kindheit des Bewohners
vor dem Essen
bestimmte Rituale oder
Gebete gab.
Wir berühren die Lippen
des Bewohners mit der
Spitze des gefüllten
Löffels oder der Gabel.
Die Pflegekraft streicht
behutsam über


Der Bewohner
wird angemessen
ernährt.
Sein Willen wird
respektiert.



Der Bewohner hat
die Technik des
Essens bzw. den
Umgang mit
Besteck
vergessen als
Folge der Apraxie.




Mundwinkel, Lippen und
Wange des Bewohners.
Die Pflegekraft übt einen
sanften Druck auf die
Kinngrübchen aus.
In keinem Fall darf
Gewalt ausgeübt
werden. Dieses selbst
dann, wenn der
Bewohner überhaupt
nichts isst.
Wir prüfen, ob der
Bewohner statt Messer
und Gabel einen Löffel
nutzen kann. Die
Speisen werden dann
mundgerecht
angerichtet. Die
Pflegekraft füllt den
Löffel und legt diesen
dem Bewohner in die
rechte (bzw. linke!)
Hand. Die Pflegekraft
hebt den Unterarm leicht
an. Der Bewohner führt
den Löffel nun
eigenständig zum Mund.
Wir bieten Fingerfood
an, lassen also den
Bewohner mit den
Fingern essen. Etwa:
warme Würstchen,
Kroketten, Pommes
frites,
Hackfleischbällchen,
frittierte
Hähnchenfleischstücke,
Brokkoli, Sellerie,
Blumenkohl,
Obststücke, Beeren
usw.
Wir verteilen auf dem
Wohnbereich kleine
Schüsseln gefüllt mit
mundgerecht
geschnittenem Obst.
Ggf. wird das Essen
dem Bewohner


Eine
ausreichende und
ausgewogene
Ernährung wird
sichergestellt.
Der Bewohner soll
gerne essen und
trinken.
angereicht.

Der Bewohner ist
nicht mehr in der
Lage, die Speisen
eigenständig
einzunehmen. Die
Pflegekräfte
müssen ihm die
Nahrung
eingeben.






Die Pflegekraft überprüft
die Temperatur der
Speisen. Dieses ggf. mit
einer eigenen
(zusätzlichen) Gabel.
Bei blinden oder stark
sehbehinderten
Bewohnern sagen wir
vor jedem Bissen an,
welche
Speisenkomponente als
Nächstes angereicht
wird. Also etwa ein paar
Bohnen, eine halbe
Kartoffel, ein Stück
Fleisch usw.
Die Pflegekraft überprüft
den Schluckvorgang
beim Bewohner.
Insbesondere nach
einem Schlaganfall
leiden viele Betroffene
unter Kau- und
Schluckproblemen.
Der Bewohner bestimmt
die Geschwindigkeit, mit
der er isst. Die
Pflegekraft wartet ab, bis
er die vorherige Portion
schlucken konnte. Erst
dann führt sie den
nächsten Löffel oder die
nächste Gabel zum
Mund des Bewohners.
Beim Herausziehen
sollte der Löffel nicht mit
den Schneidezähnen in
Kontakt kommen.
Dieses kann den
Beißreflex auslösen.
Während des
Schluckens sollte die
Pflegekraft nicht mit dem
Bewohner sprechen.
Dieses könnte ihn dazu
veranlassen, ebenfalls
während des Essens zu
reden und dabei ggf.

Der Bewohner
wird angemessen
ernährt.
Nahrungsbestandteile
zu aspirieren.

Die Saug- und die
Schluckreflexe
sind gestört.




Der Bewohner
leidet unter
Schluckstörungen.





Wir tränken
Schwämmchen mit
verschiedenen
Flüssigkeiten und legen
diese dem Bewohner in
den Mund.
Wir legen dem
Bewohner Fruchtstücke,
Gummibären,
Schokoladenstückchen
usw. in den Mund (bei
vertretbarer
Aspirationsgefahr).
Wir testen, ob der
Bewohner einen
Schnabelbecher oder
einen Trinkbecher mit
Strohhalm akzeptiert.

Die Saug- und
Schluckreflexe
bleiben zumindest
teilweise erhalten.
Der Bewohner sollte die
Speisen nach
Möglichkeit nicht im
Liegen, sondern in
aufrechter Position zu
sich nehmen. Ggf. wird
dafür das Kopfteil des
Bettes aufgestellt.
Der Kopf darf beim
Essenanreichen nicht
überstreckt sein.
Es wird sichergestellt,
dass der Bewohner
ausreichend Zeit zum
Kauen und zum
Schlucken hat.
Die
Nahrungsmittelmenge,
die mit jedem Löffel
angereicht wird, sollte
nicht zu groß gewählt
werden.
Beim Essenanreichen
wird es dem Bewohner
ermöglicht, die
angereichten Speisen
kurz zu sehen und zu

Der Bewohner
verschluckt sich
nicht. Eine
Pneumonie wird
vermieden.




Der Bewohner ist
zeitlich nicht
vollständig
orientiert. Er
vergisst die
Essenszeiten.
Der Biorhythmus
des Bewohners
hat sich an die
Essenszeiten nicht
gewöhnt. Der
Bewohner hat
keinen Appetit,
wenn die Speisen
fertig sind.


riechen. Das regt die
Speichelproduktion und
den Appetit an.
In jedem Fall muss sich
der Bewohner auf die
Konsistenz des
nächsten angereichten
Löffelinhaltes einstellen
können. Er sollte also
z.B. wissen, ob als
Nächstes ein Stück
Fleisch oder
Kartoffelbrei folgt.
Die Pflegekraft stellt
sicher, dass der
Bewohner regelmäßig
eine
Nachschluckbewegung
durchführt. Diese dient
der Reinigung des
Rachens und ist bei
neuronalen
Schädigungen häufig
verkümmert. Ggf. kann
die Pflegekraft diese
Bewegung mit einem
sanften Druck gegen
den Mundboden
stimulieren oder den
Bewohner gezielt zum
Nachschlucken
auffordern.
Wir sorgen dafür, dass
Essensgerüche in den
Wohnbereich vordringen
können. Auch im
Zimmer des Bewohners
sollte man das
Mittagessen bereits eine
halbe Stunde vor der
Mahlzeit riechen
können.
Der Bewohner sollte
immer zu gleichen
Tageszeiten von den
Pflegekräften zum
Essen abgeholt werden.


Die Mahlzeiten
werden als
strukturierende
Eckpunkte im
Tagesablauf des
Bewohners
verankert.
Der Bewohner
nimmt
ausreichend
Nahrung zu sich.


Die demenziellen
Störungen und
das nachlassende
Durstgefühl
sorgen dafür, dass
der Bewohner
nicht ausreichend
trinkt. Die
verringerte
Flüssigkeitsaufnah
me führt zu akuten
Verwirrtheitszustä
nden und verstärkt
andere
Krankheitssympto
me.
Der Bewohner
verweigert die
Flüssigkeitsaufnah
me aufgrund der
verminderten
Urteilskraft.






Der Bewohner
nimmt dauerhaft
zu wenig
Flüssigkeit zu
sich. Das Defizit
muss über eine
Infusion
ausgeglichen
werden. Es
besteht die
Gefahr, dass der
Bewohner an der
Einstichstelle
manipuliert.

Wir beobachten, welche
Getränke der Bewohner
bevorzugt. Diese bieten
wir ihm wiederholt an.
Die Trinkgefäße sollten
dem Bewohner bekannt
sein, etwa ein
Lieblingsglas oder ein
bevorzugter Tonkrug.
Wir nutzen Rituale, die
in der Biografie des
Bewohners verankert
sind. Etwa: Anstoßen
der Gläser, die Tasse
Tee beim Zeitungslesen,
Orangensaft beim
Verfolgen der
Fernsehnachrichten
usw.
Die Pflegekraft bleibt
noch einige Minuten
beim Bewohner, um
sicherzustellen, dass
dieser zumindest einige
Schlucke zu sich nimmt.
Ggf. wird ein
Trinkprotokoll geführt.
Wir führen gemeinsame
Trinkpausen ein. Der
Bewohner soll sehen,
dass auch andere
Menschen trinken und
es ihnen gleichtun.

Bewohner nimmt
ausreichend
Flüssigkeit zu
sich.
Die Einstichstelle wird
durch Kleidung oder
durch einen festen
Verband überdeckt.

Das
Flüssigkeitsdefizit
wird
ausgeglichen. Die
Einstichstelle wird
vor
Manipulationen
geschützt.
Ausscheiden

Der Bewohner
leidet unter einer
funktionellen
Inkontinenz. Er
kann den Harnund Stuhldrang
zwar spüren, ist
mit dem
eigenständigen
Toilettengang
dann aber
überfordert.








Der Bewohner ist
vollständig
inkontinent. Es
kann weder die
Urin- noch die
Stuhlausscheidun


Die Toilette wird als
solche kenntlich
gemacht (ToilettenSymbol oder
Beschriftung "Toilette").
Ggf. halten wir einen
Toilettenstuhl bereit.
Wir stellen sicher, dass
sich die Kleidung des
Bewohners leicht und
schnell öffnen lässt.
Wir nutzen eine
Toilettensitzerhöhung
und Haltegriffe.
Ggf. halten wir einen
Toilettenstuhl bereit.
Der Bewohner wird nicht
mit der
heruntergezogenen
Kleidung allein auf der
Toilette gelassen.
Dieses würde die
Sturzgefahr erhöhen.
Wenn der Bewohner auf
seiner Intimsphäre
besteht, kann die
Pflegekraft hinter der
Tür warten.
Wenn sich das
Wasserlassen verzögert,
kann die Pflegekraft den
Wasserhahn aufdrehen
oder die Hand des
Bewohners in eine
Schüssel mit
lauwarmem Wasser
tauchen. Die
Blasenentleerung setzt
dann zumeist schnell
ein.

Der Bewohner wird mit
Inkontinenzmaterial
versorgt, also mit
aufsaugenden Einlagen,
mit Kondom-Urinalen,
Analtampons usw.
Alternativ kann ein



Der Bewohner
kann die Toilette
nutzen.
Eine Inkontinenz
wird vermieden.
Die Intimsphäre
des Bewohners
bleibt möglichst
umfassend
gewahrt.
Die Inkontinenz
wird angemessen
versorgt
g kontrollieren.

Der Bewohner
schmiert mit Kot.
transurethraler
Dauerkatheter genutzt
werden.







Vorwürfe gegen den
Bewohner sind nutzlos.
Er versteht sie nicht.
Der Bewohner wird
gewaschen, geduscht
oder gebadet. Vor allem
die Finger und
Fingernägel müssen
sorgfältig gesäubert
werden.
Die Kleidung und die
Bettwäsche werden
gewechselt.
Das Bett und die
Umgebung des
Bewohners werden
gereinigt und die
Oberflächen desinfiziert.
Wenn durch das
Kotschmieren die
Gesundheit des
Bewohners gefährdet
ist, prüfen wir die
Notwendigkeit von
Fixierungsmaßnahmen.
Wir prüfen, inwieweit ein
Kot schmierender
Bewohner am
Gemeinschaftsleben
teilnehmen kann. Die
Ekelgefühle von
Mitbewohnern werden
bei der Abwägung
ebenso berücksichtigt
wie die Belange des
Bewohners.
Empfehlenswert ist es,
ein Ersatzobjekt für den
Stuhl (= weich, warm
und formbar)
anzubieten. Es eignet
sich z.B. ein
Plastikhandschuh, der
mit Therapieknete gefüllt
wurde. Oder ein
Gelkissen in einem


Die Gefahren für
den Bewohner
und seine Umwelt
werden begrenzt.
Der Bewohner
bleibt im sozialen
Leben der
Einrichtung
integriert.

stabilen Plastikbeutel.
Auch Kirschkernkissen
sind ein Angebot, mit
denen sich der
Betroffene taktil
auseinandersetzen
kann. Achtung:
Angebote erst immer
unter Beobachtung in
die Hände geben.
Des Weiteren eignen
sich nach Rücksprache
mit dem Hausarzt und
den Betreuern
geschlossene
Schlafanzüge mit
Reißverschluss oder
Druckknöpfen. Auch
diese sollten zunächst
unter Beobachtung
angezogen werden. Das
Verhalten des
Bewohners wird
beobachtet. (Achtung:
Fixierungsproblematik!)
Sich kleiden

Der Bewohner ist
nicht mehr in der
Lage, sich
eigenständig anoder
auszukleiden. Er
äußert keine
Wünsche zur
Kleidung.

Die Wahl der Kleidung,
das An- und das
Ausziehen werden
vollständig von den
Pflegekräften
übernommen.

Der Bewohner ist
stets angemessen
bekleidet.

Der Bewohner ist
nicht mehr in der
Lage mitzuteilen,
wenn er andere
Kleidung tragen
möchte. Dieses
etwa, wenn die
aktuelle Kleidung
unbequem ist oder
kratzt.

Wir achten auf
nonverbale Signale.
Dazu zählen etwa ein
permanentes Ziehen
und Zupfen an der
Kleidung. Alternativ zeigt
der Bewohner seine
Ablehnung der Kleidung
darin, dass er diese
auszieht.

Die Wünsche des
Bewohners
hinsichtlich der
Kleidungswahl
werden
berücksichtigt.

Der Bewohner ist
unruhig.


Wir prüfen, ob der
Bewohner verschiedene
Kleidungsstücke oder
Accessoires für seine
Person für unverzichtbar
hält. Etwa: Hut,
Handtasche, Strickjacke
usw.Wir helfen dem
Bewohner bei der Suche
nach diesen
Kleidungsstücken, wenn
er sie verlegt hat.
Wir regen bei den
Angehörigen an,
spezielle Gegenstände
doppelt zu beschaffen.
Wir haben dann Ersatz,
wenn der Bewohner
einen Gegenstand nicht
wieder findet.

Die Wünsche des
Bewohners
werden erfüllt.
Wir achten auf
regelmäßige
Essenszeiten. Diese
geben dem Tag
Struktur.
Wir sorgen für
ausreichende Aktivitäten
und insbesondere für
Bewegung am Tag.
Ideal ist ein Spaziergang
an der frischen Luft.
Der Bewohner sollte
keinen Mittagsschlaf im
Bett halten. Falls der
Bewohner nach dem
Essen ausruhen will,
wird er für eine halbe
Stunde in einen
bequemen Lehnstuhl
mobilisiert. Er soll dort
aber nicht schlafen.
Das Zimmer des
Bewohners wird vor dem
Zubettgehen gelüftet
und danach auf eine
Temperatur von rund 18
Grad C° gebracht. Wir

Der Bewohner ist
abends so müde,
dass er zeitnah
einschläft.
Der Bewohner ist
am Tag
ausgeruht.
Ruhen und schlafen


Der Tag-NachtRhythmus des
Bewohners ist
gestört.
Der Bewohner
kann abends nicht
einschlafen.











Der Bewohner ist
nachts unruhig.


sorgen für eine
angenehme
Luftfeuchtigkeit.
Die Bettdecken werden
entsprechend der
Jahreszeit angepasst.
Wir raten dem
Bewohner, abends auf
Genussmittel wie
Kaffee, Alkohol, Cola
oder Zigaretten zu
verzichten. Nur in
kleinen Mengen können
Alkohol oder Nikotin
schlaffördernd wirken.
Wir prüfen, ob es
biografisch verankerte
Einschlafrituale gibt.
Diese setzen wir ggf.
fort.
Wir bieten dem
Bewohner am Abend
warme oder kalte
Fußbäder an. Wir
prüfen, ob diese das
Einschlafen erleichtern.
Biografisch bedingte
Verhaltensweisen
werden fortgesetzt. Wir
prüfen also, wann und
wie lange der Bewohner
in früheren Jahren
schlief. Ggf. sollte er
dann zu einem späteren
Zeitpunkt am Abend ins
Bett gehen oder
morgens etwas früher
aufstehen.
Nächtlichen
Bewegungsdrang lassen
wir zu. Wir kanalisieren
diesen in nächtlichen
Angeboten, z.B. in
einem Nachtcafe.
Wir kontrollieren, ob die
nächtliche Unruhe das
Ergebnis von
überreichlichem
abendlichem Essen oder

Die Nachtruhe
des Bewohners ist
erholsam.






von Alkoholkonsum sein
kann.
Wir raten dem
Bewohner, auf
aufregende abendliche
Fernsehsendungen zu
verzichten.
Biografische Vorlieben
werden weitergeführt.
Wenn der Bewohner
also viele kleine Kissen
zum Schlafen benötigt,
kann er diese auch in
unserer Einrichtung
weiterhin nutzen.
Diuretika werden
spätestens vier Stunden
vor dem Zubettgehen
verabreicht.
Wir stellen das Bett
nach den Wünschen des
Bewohners ein. Falls der
Bewohner Angst vor
einem Herausfallen aus
dem Bett hat, stellen wir
das Bettgitter hoch. Der
Bewohner muss den
Wunsch gegenzeichnen.
Nur als letztes Mittel der
Wahl verabreichen wir
nach Absprache mit
dem Arzt Schlaf- oder
Beruhigungsmittel.
Wir bedenken stets,
dass eine plötzliche
erregte Verwirrtheit auch
von einem stummen
Herzinfarkt oder von
einem einsetzenden
Schlaganfall ausgelöst
werden können.
Sich beschäftigen

Der Bewohner
wird zunehmend
unruhig. Die
motorischen
Fähigkeiten lassen
deutlich nach. Die

Wir nutzen akustische
Angebote. Wir spielen
dem Bewohner vertraute
Lieder vor, etwa
Kirchenlieder,
Volkslieder, Schlager

Der Bewohner
wird entsprechend
seinen
Fähigkeiten
beschäftigt.
Konzentrationsfähi
gkeit reduziert sich
zunehmend. Der
Bewohner kann
daher vertraute
Beschäftigungsan
gebote nicht mehr
nutzen.




Der Bewohner
führt Bewegungen
aus, deren Sinn
uns nicht
erschließt. Er
scheint aber
beschäftigt zu
sein. Dieses
allerdings nur
kurzzeitig.


oder Operetten. Die
Auswahl basiert auf den
biografischen
Informationen. Die
Reaktionen des
Bewohners werden
beobachtet.
Wir bieten dem
Bewohner olfaktorische
Reize, insbesondere im
Rahmen einer
Aromatherapie.
Der Bewohner erhält
taktile Angebote, also
etwa vertraute
Gegenstände,
Greifzöpfe usw.
Wir nutzen das
"Snoezelen-Prinzip". In
unserem SnoezelenRaum halten wir
Tastplatten, eine
Geräuschlichtorgel,
Farbspiele, Mobiles,
Geräte für Lichteffekte
(Lampen mit
Glasfaserbündeln,
Blasensäulen usw.),
verschiedene Sitz- und
Liegemöglichkeiten
bereit.
Gemeinsam mit den
Angehörigen stellen wir
einen Karton mit
Gegenständen
zusammen, die einen
biografischen Bezug
haben und von denen
keine Gefahr ausgeht.
Wir stellen dem
Bewohner eine
Tastwand zur Verfügung
diese enthält
verschiedene
Materialien, etwa
Schnüre, Perlen, Stoffe,
gefüllte Säckchen usw.

Der Bewohner ist
entsprechend
seinen
Fähigkeiten
angemessen
beschäftigt.

Der Bewohner ist
unruhig, kann aber
durch
Schaukelbewegun
gen beruhigt
werden.






Der Bewohner ist
zeitlich nicht
orientiert. Er kennt
weder die aktuelle
Uhrzeit noch das
Datum.
Der Bewohner
weiß nicht, in
welcher Jahreszeit
er sich befindet.
Der Bewohner
nutzt seine eigene
Uhr nicht.




Wir setzen den
Bewohner in einen
Schaukelstuhl oder auf
eine Wasser- oder
Luftmatratze. Alternativ:
Der Bewohner wird in
eine Hängematte gelegt.
Die Pflegekraft bewegt
nun den Bewohner
vorsichtig hin und her.
Sie achtet darauf, dass
der Bewohner keine
Angst hat und dass ihm
nicht schwindelig wird.
Ggf. kann die Pflegekraft
leise Musik spielen oder
ein Lied singen.

Der Wohnbereich und
das Zimmer des
Bewohners werden der
Jahreszeit entsprechend
geschmückt. Zeitlich
nicht mehr passender
Zimmerschmuck wird
konsequent weggestellt,
auch wenn er von
Angehörigen stammt.
(Sonst stehen die
Weihnachtsmänner bis
Ostern im Zimmer des
Bewohners.)
An Sonn- und
Feiertagen wird der
Bewohner animiert,
besondere Kleidung zu
tragen.
Die Tage werden mit
festen Zeiten für das
Essen, für Ruhephasen,
für Gymnastik und für
Beschäftigungsangebote
strukturiert.
Wir feiern Feste, dazu
zählen auch lokal
verankerte Termine
(Weinfest, Hopfenfest
usw.)


Der Bewohner
gewinnt einen Teil
des Körpergefühls
und der
Körperkontrolle
zurück.
Er wird entspannt.
Der Bewohner
gewinnt die
zeitliche
Orientierung
zumindest
ansatzweise
zurück.
Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten




Der Bewohner
erkennt seinen
Lebenspartner /
seine
Lebenspartnerin
nicht mehr.
Entgegengebracht
e Zärtlichkeiten
empfindet der
demente
Bewohner als
Aufdringlichkeit.
Das sexuelle
Verlangen des
dementen
Bewohners ist
erloschen. Dieses
belastet die
Beziehung zum
Lebenspartner /
zur
Lebenspartnerin.
Der demente
Bewohner kann
sein sexuelles
Verlangen nicht
mehr kontrollieren.
Er bedrängt
seinen
Lebenspartner /
seine
Lebenspartnerin
sexuell.
Der Bewohner
erkennt die
Tochter / den
Sohn nicht mehr.
Er verkennt sie als
Ehemann /
Ehefrau und
bedrängt diese
sexuell.

Wir suchen den Dialog
mit dem Lebenspartner /
mit der Lebenspartnerin
bzw. den Angehörigen.
Wir erläutern, dass
dieses Verhalten
symptomatisch für die
Erkrankung ist.

Der
Lebenspartner /
die
Lebenspartnerin
wird durch die
demenzielle
Erkrankung des
Bewohners nicht
überfordert. Die
Beziehung
zwischen beiden
bleibt so lange
wie möglich intakt.

Der Bewohner
findet sich in
seiner neuen
Umgebung
Für eine sichere Umgebung sorgen

Der Bewohner ist
örtlich nicht
orientiert. Er weiß
nicht, dass er in

Das Zimmer des
Bewohners wird
möglichst persönlich
eingerichtet. Der
einem Pflegeheim
lebt.






Bewohner kann es
insbesondere mit
vertrauten
Einrichtungsgegenständ
en dekorieren, also etwa
mit Fotos, Bildern oder
Landkarten.
Die Zimmertür des
Bewohners wird mit
einem großen Foto
gekennzeichnet.
Alternativ kann ein
Symbol mit
biografischem Bezug
gewählt werden
(Beispiel:
Eisenbahnsymbol bei
einem ehem.
Bahnangestellten).
Bei neu
aufgenommenen
Bewohnern wird der
Bewegungsspielraum
ggf. nur schrittweise
erhöht. Der Bewohner
sollte nach der
Aufnahme erst dann
andere Wohnbereiche,
den Garten und die
Umgebung erkunden,
wenn er sich in seinem
Wohnbereich und
seinem Zimmer sicher
bewegen kann.
Die Räume werden gut
ausgeleuchtet.
Wir stellen sicher, dass
der Bewohner über eine
aktuelle Brille verfügt.
Bei Spaziergängen
draußen wählen wir
immer den gleichen
Weg.
Bei Gängen im
Wohnbereich (etwa zum
Bewegungstraining oder
zum Essen) werden
stets die gleichen
Routen durch das
Gebäude gewählt.
zurecht.




Der Bewohner
kann zwischen
dem Bild und der
Wirklichkeit nicht
mehr
unterscheiden.
Fernsehbilder hält
der Bewohner für
echt.
Insbesondere bei
Kriegsszenen
reagiert er
panisch.
Stimmen aus dem
Radio verkennt er
als Stimmen von
Personen in
seinem Raum.

Der Bewohner
nimmt
Gegenstände in
den Mund.






Der Bewohner sollte
aufregende
Fernsehbeiträge
meiden. Wir schalten
nur geeignete Kanäle
ein.
Der Bewohner sollte
DVDs mit älteren Filmen
sehen, etwa Sissi und
andere Heimatfilme.
Wir bevorzugen
Radiosender mit
Schlagern sowie
klassischer Musik.
Hörspiele sind nicht
geeignet.

Der Bewohner
wird durch die
Mediennutzung
nicht unnötig
verwirrt.
Wir entfernen lose
Gegenstände und
Dekorationsmaterial aus
dem Blickfeld des
Bewohners.
Wenn der Bewohner die
Blätter von Topfpflanzen
oder die Blumenerde
isst, werden die
Gewächse entfernt.
Reinigungsmittel werden
nicht in Sichtweite des
Bewohners gelagert.
Wertgegenstände wie
Porzellanfiguren,
Schmuck usw. werden
aus der Sichtweite des
Bewohners entfernt und
sicher verwahrt.

Der Bewohner
wird vor
Vergiftung oder
Luftwegeverlegun
g geschützt.

Der Bewohner
bleibt in der
Gemeinschaft
integriert.
Das Eigentum
seiner
Mitbewohner
bleibt geschützt.
Soziale Bereiche des Lebens sichern

Der Bewohner
nutzt fremdes
Eigentum und
eignet sich dieses
an.


Wir bitten Mitbewohner,
sorgfältig auf eigene
Wertgegenstände zu
achten. Diese sollten
entweder im Zimmer
verschlossen werden
oder von uns aufbewahrt
werden.
Wir bitten bei

Mitbewohnern um
Verständnis für das
Verhalten des
Bewohners. Wir
schützen diesen
konsequent vor ggf.
gewalttätigen
Reaktionen seines
Umfeldes nach
"Diebstählen".

Der Bewohner ist
nicht mehr in der
Lage, mit Geld
umzugehen.




Der Bewohner erhält
einen Betreuer.
Größere Geldmengen
werden zur Bank
gebracht.
In der Geldbörse des
Bewohners sollte sich
nur ein kleiner Barbetrag
befinden.
Wenn der Bewohner
seine Geldbörse
verloren hat, werden ihm
keine Vorhaltungen
gemacht. Stattdessen
wird die Geldbörse
gemeinsam gesucht. Wir
beginnen mit den
Plätzen, an denen der
Bewohner immer wieder
Gegenstände
zurücklässt.

Der Bewohner
wird vor
finanziellen
Nachteilen
geschützt.

Der Bewohner
fühlt sich mit
seinen Gefühlen
angenommen.
Die
Angstzustände
treten seltener
und mit geringerer
Intensität auf.
Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen

Der Bewohner
leidet unter
Angstzuständen.




Wir prüfen, welche
Faktoren die
Angstzustände auslösen
oder fördern. Diese
werden in Zukunft
vermieden oder
minimiert.
Der Bewohner soll sich
körperlich bewegen.
Wir helfen dem
Bewohner, sich
abzulenken oder sich zu
beschäftigen.
Wir reagieren mit
Empathie auf diese

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
Der Bewohner ist
nicht mehr zur
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Gefühlsäußerungen. Die
Pflegekraft
beschwichtigt nicht ("so
schlimm ist das nicht"
usw.). Stattdessen
antwortet sie validierend
("Ich weiß, dass Sie
unter der Einsamkeit
leiden", "Kann ich etwas
tun, damit Sie sich nicht
mehr so allein fühlen?"
usw.)
Wir sprechen offen und
sachlich mit dem
Bewohner über seine
Ängste. Dieser soll das
Gefühl gewinnen, dass
wir ihn und seine
Befürchtungen ernst
nehmen.
Falls der angstkranke
Bewohner in einem
Einzelzimmer lebt, sollte
die alternative
Unterbringung in einem
Zweibettzimmer geprüft
werden.
Wir ermuntern den
Bewohner dazu, sich in
das soziale Leben
innerhalb unserer
Gemeinschaft zu
integrieren.
Insbesondere sollte er
an den
Freizeitaktivitäten
teilnehmen.
Falls der Bewohner
Angst im Dunkeln hat,
lassen wir in der Nacht
das Licht im
Badezimmer an.
Wenn der Bewohner
eine problematische
Situation gut
überstanden hat, wird er
dafür von uns gelobt.
Der Bewohner wird stets
mit seinem Namen

Der Bewohner
bewahrt die
eigenen Person
orientiert.
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

angesprochen.
An der Tür des
Bewohners ist ein
Namensschild
angebracht.
Es werden nicht nur
Fotos von Verwandten
im Zimmer aufgestellt,
sondern auch Fotos des
Bewohners selbst.
Der Bewohner sollte
Kleidung tragen, die
dem Stil seines
bisherigen Lebens
entspricht. Wenn er also
Trainingsanzüge tragen
möchte, ist dieses zu
akzeptieren.
Die Frisur sollte an die
Gewohnheiten der
vergangenen
Jahrzehnte angepasst
werden. Wir akzeptieren
also auch langes Haar
bei Männern.
Wir lassen den
Bewohner persönliche
Gegenstände tragen,
wenn diese für ihn
immer typisch waren.
Also etwa eine goldene
Kette oder eine Brosche.
Bewohnerinnen erhalten
die Möglichkeit, sich zu
schminken. Ggf. werden
sie dabei von der
Pflegekraft unterstützt.
eigene Identität so
lange wie
möglich.
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