Einfache IT-Systeme
EIT
Einfache IT-Systeme
Auftrag
Auftrag
Planung - Auswahl - Installation - Konfiguration Inbetriebnahme - Dokumentation - Präsentation und
Handhabung eines IT-Systems
Auftrag
Auftrag
Die Schülerinnen und Schüler sollen einzelne IT-Systeme in Einzel- bzw.
Teamarbeit für einen Auftrag unter Beachtung gesetzlicher und
sicherheitstechnischer Bestimmungen planen, Komponenten begründet
auswählen, installieren, konfigurieren, inbetriebnehmen, dokumentieren,
präsentieren und handhaben.
Dazu ist/sind
Strukturen und Elemente von IT-Systemen, -Produkten und -Leistungen zu
beschreiben
Grundlagen der Informationsverarbeitung in IT-Systemen zu erläutern
Komponenten der Systemsoftware zu beschreiben
Anwendungs- und Systemsoftware zu installieren, zu konfigurieren und zu
handhaben
Die Schülerinnen und Schüler sollen Entwicklungstrends von IT-Systemen und
-Leistungen kennen sowie soziale Auswirkungen beschreiben
Die Schülerinnen und Schüler dokumentieren die einzelnen Phasen auf den folgenden Seiten unter Beachtung einer
allgemeinen Dokumentenvorlage für EIT.
Einfache IT-Systeme
Hardwareaufbau- und Konfiguration
Einfache IT-Systeme
Arbeitsteilige Aufgabe in 2 Gruppen
Baugruppen
Ausbau, Einbau und Identifikation von Baugruppen
8 Schüler identifizieren anhand eines realen PCs die erlernten
Baugruppen und bauen mögliche Baugruppen aus und wieder ein. Die
Baugruppen werden nach Modell, Typ und Spezifikationsangaben
identifiziert.
Identifikation von Baugruppen ohne Ausbau
Restliche Schüler öffnen alle PCs in Raum 428 und legen die Gehäuse
unter/neben den Arbeitsplatz. Die Gehäuseschrauben werden ins
abgenommene Gehäuse gelegt. Die Schüler erstellen eine Zeichnung
der Baugruppen jedes einzelnen PCs mit Identifikation aller
Komponenten auf einem Blatt Papier, soweit dies möglich ist. Die
einzelnen Baugruppen werden nicht ausgebaut.
Beispiel für die Identifikation einer Festplatte
Festplatte
Typ
Seagate
Modell
ST51080N
Cylinders (Zylinder)
523
Heads (Köpfe)
255
Sectors (Sektoren)
63
Kapazität
4 GB
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Hardwareaufbau- und Konfiguration
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Arbeitsgleiche Aufgabe aller Schüler
Dokumentation der Baugruppen
Die Schüler erstellen eine Dokumentation in Word97 der PC-Komponenten in Raum 428.
Jeder Schüler sucht sich zusätzlich eine Komponente seiner Wahl aus und sucht im
Internet das entsprechende Datenblatt bzw. genaue Spezifikationen zu seiner Komponente.
Die Dokumentation enthält
Schülername und PC-Nr.
Zeichnung des Motherboards und des Gehäuses mit Kennzeichnung der
Einzelkomponenten
Datenblatt einer ausgewählten Einzelkomponente
Hilfe für die Suche nach dem Datenblatt
www.sbsdirect.com/fccenter.html
(Motherboardsuche bei bekannter FCC-ID)
www.excite.de
www.yahoo.de
www.altavista.com
Arbeitsgleiche Aufgabe aller Schüler
Integration neuer bzw. aufzurüstender Komponenten
Dokumentation
Jeder PC soll eine neue Komponente erhalten oder eine bestehende Komponente soll
aufgerüstet werden. Jeder Schüler wählt eine neue oder aufzurüstende Komponente. Diese
Komponente muß in das bestehende System integrierbar sein und muß installierbar und
konfigurierbar sein.
Der Schüler begründet seine Wahl und dokumentiert in WORD97
Die Dokumentation enthält
Schülername und PC-Nr.
Zeichnung der neuen bzw. aufzurüstenden Einzelkomponenten
Datenblatt der neuen bzw. aufzurüstenden Einzelkomponente
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Hardwareaufbau- und Konfiguration
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Bezeichnen Sie die einzelnen Elemente mit Hilfe der Komponentenliste auf der folgenden Seite
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Hardwareaufbau- und Konfiguration
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Hardwareaufbau und Konfiguration
Lerninhalte
Einfache IT-Systeme
Baugruppen
Zusammenwirken von Hardwarekomponenten
Umweltverträglichkeit
Lerninhalte
Baugruppen
Planung eines IT-Systems für einen Schülerarbeitsplatz unter Berücksichtigung einer zukünftigen
Vernetzung.
Die Planung von einzelnen und vernetzten IT-Systemen beginnt für den Schüler mit der Analyse
bestehender IT-Systeme.
Einführung in die ,,Anatomie eines Rechners“
Vergleicht man einen PC mit einem lebenden Organismus, so werden im weitesten Sinne Parallelen deutlich:
(1)
Das Gehirn
Die Zentraleinheiten des PC auch Prozessor oder CPU genannt, ist nicht mit einem menschlichen
Gehirn gleichzusetzen. Aber dieser so bescheiden wirkender Chip kann größte Berechnungen in
unwahrscheinlich kurzer Zeit ausführen. Dies ist für einen PC sehr wichtig, denn egal ob Sie eine Grafik
entwerfen, eine Tabelle erstellen oder eine Multimedia Anwendung ,,fahren“ es ,,steckt immer eine“
Rechnungsoperation dahinter.
-
-
(2)
-
Die Sinnesorgane (Augen, Ohren, Mund)
Um den PC zu veranlassen etwas für uns zu erledigen, müssen wir ihm mitteilen, was wir wollen (z.B.
,,Zeichne dieses Diagramm“, ,,Drucke diese Tabelle aus“, ,,Spiele diese CD ab“). Um Befehle
einzugeben, bedienen wir uns seiner Sinnesorgane: Tastatur und Maus.
Hat unser PC ein Ergebnis errechnet, kann er dieses auf dem Bildschirm anzeigen oder über den Drucker
ausgeben, bzw. ein Geräusch mit Hilfe der Soundkarte über die Lautsprecher ausgeben.
(3)
Das Nervensystem
Damit Ihr Befehl das Gehirn überhaupt erreicht, ist ein System zur Übermittlung von Informationen
nötig.
Man könnte hier vom Nervensystem des PCs sprechen, das von Fachleuten ,,Bus“ genannt wird. Fast alle
Informationen, die im PC ausgetauscht werden, bewegen sich auf dem Bus.
(4)
Das Kurzzeitgedächtnis
Der Prozessor kann zwar schnell rechnen, aber verhältnismäßig wenig behalten. Deshalb ist eine Art
Zwischenspeicher nötig, in das schnell fertige Berechnungen verstaut und aus dem neue Zahlen herausgeholt werden können. In diesem Zwischenspeicher befindet sich das, was wir zur Ausführung unserer
Arbeit benötigen (z. B. das Tabellenkalkulationsprogramm), und das, was wir damit erstellen (also z.B.
eine Tabelle) deshalb wird dieses Zwischenlager auch ,,Arbeitsspeicher“ genannt (kurz: ,,RAM“). Die
-
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Hardwareaufbau und Konfiguration
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Kapazität des Arbeitsspeichers wird in ,,Mbyte“ ausgedrückt. Der RAM kann deshalb als Kurzzeitgedächtnis angesehen werden, weil er seine Informationen nur solange behält; bis wir die Arbeit mit einem
Programm beenden. Wenn wir unseren PC ausschalten, geht der gesamte Inhalt des Arbeitsspeichers
verloren. Da stellt sich die Frage: Was passiert z.B. mit unserer Tabelle, die wir mit viel Mühe erstellt
haben?
(5) Das Langzeitgedächtnis
Um Informationen also z. B. unsere Tabelle dauerhaft zu sichern, braucht unser PC ein Langzeitgedächtnis. Diese Art von Gedächtnis steht uns vor allem in Form einer sogenannten Festplatte zur Verfügung, aber auch Disketten und Streamerbänder gehören zu den sogenannten Massenspeichermedien.
Festplatten bieten sehr viel Speicherplatz, und die Daten, die wir darauf sichern, bleiben uns erhalten, bis
wir sie löschen. Auf der Festplatte sichern wir nicht unsere Arbeitsergebnisse (Texte, Grafiken, Tabellen
etc.), sondern alle Informationen, die zum Betrieb unseres PCs notwendig sind also Betriebssystemdateien, Anwendersoftware‘ Gerätetreiber usw.
-
-
-
(6) Die sprachliche Verständigung
Wenn Menschen verschiedener Kontinente Informationen austauschen möchten, benötigen Sie Sprachkenntnisse bzw. einen Übersetzer. Im PC kann das ,,Gehirn“ nicht direkt das Langzeitgedächtnis zum
Speichern der Informationen auffordern, da die Festplatte den Befehl nicht verstehen würde. Für die
Übersetzung und Weitergabe von Informationen befinden sich deshalb an den strategisch wichtigen
Stellen unseres PCs sogenannte ,,Karten“, die das erledigen. So managt die Grafikkarte die Weiterleitung
von Information zum Bildschirm und der Festplatten-Controller steuert z.B. den Datenfluß zur Festplatte.
Auch die Verbindungen zu Drucker und Maus werden über eine solche Karte hergestellt.
(7)
Der Korperaufbau im allgemeinen
Alle wichtigen Elemente eines PCs sind auf dem Mainboard (auch: Motherboard, Hauptplatine)
angebracht:
Alle anderen Bauteile, also sogenannte Peripheriegeräte wie z.B. Diskettenlaufwerke, Festplatte und
Zusatzkarten wie Modems oder Grafikkarten werden an die Hauptplatine angeschlossen und tauschen mit
ihr Informationen aus. Die Hauptplatine wird daher als Mutter (mother) die Karten und Komponenten als
ihre Kinder bezeichnet.
Auf das Motherboard sind metallische Leiterbahnen aufgebracht, über die die Chips und die anderen
Komponenten auf der Platine elektronische Impulse austauschen.
DER PROZESSOR
Ein PC mit zuwenig oder gar keinem Second-Level-Cache ist deutlich langsamer als einer mit. Wer am
Second-Level-Cache spart, verschenkt Rechnergeschwindigkeit.
Der Mikroprozessor erfüllt mit seiner Control Unit (Leitwerk) die Aufgabe der Steuerung des
Befehlsablaufs, der Entschlüsselung von Befehlen und der Weitergabe von diesen an Speicher oder
Peripheriegeräte. Das Rechenwerk (ALU = Arithmetk and Logic Unit) verknüpft Daten in
Rechenvorgängen. Da sich CU und ALU i.d.R. auf einem Prozessorchip befinden, werden sie unter dem
Begriff CPU (Central Processing Unit) oder Prozessor zusammengefaßt. Die CPU interpretiert die
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Befehle, führt Programme aus und bringt den Rechner zum Laufen.
Personalcomputer basieren auf einer Prozessorfamilie der Firma INTEL, die ausgehend vom Typ 8088
über 8086, 80286, 80386,
80486 bis zur heutigen Pentium-Generation die Leistungsfähigkeit von Prozessoren stetig gesteigert hat.
In einem PentiumProzessor stecken ca. 3 Millionen Transistoren. Auch verfügt der Pentium über ein eigenes RAM sowie
ein Ein- und Ausgabesystem, so daß man von einem ,,kleinem Computer“ im Computer sprechen kann.
Cachearten
Als Cache bezeichnet man einen schnellen, kleinen Speicherbereich zum Puffern (=vorübergehendes
Aufbewahren) von Daten. Ein Cache wird überall dort eingesetzt wird, wo zwei Geräte unterschiedlicher
Geschwindigkeiten Daten austauschen. Das Puffern dient dem Zeitausgleich und der Entlastung der
jeweils schnelleren Einheit.
Man unterscheidet u.a. folgende Arten von Cache: First-Level-Cache (fest im Prozessor eingebunden),
Second-Level-Cache (puffert zwischen Arbeitsspeicher und Prozessor) sowie ein Hardware- und ein
Software-Cache für die Festplatte (puffern zwischen Festplatte und Arbeitsspeicher).
Daten, die einmal vom relativ langsamen Arbeitsspeicher zum Prozessor befördert wurden, werden noch
im Cache festgehalten. Soll auf diese Daten wieder zugegriffen werden, so findet der Prozessor sie im
schnellen Cache und muß nicht auf den langsamen Arbeitsspeicher zugreifen. Damit kann ohne Wartezeit
direkt weitergearbeitet werden, was die Bearbeitungszeit um ca. zwei Drittel reduziert.
Während Sie auf die Größe des First-Level-Cache keinen Einfluß haben (486 DX4 und Pentium-Prozessoren verfügen über 16 KByte) ist die Größe dieses Caches variabel. Es gibt PCs, bei denen ein Cache
nicht automatisch geliefert wird, diese kann man häufig auch nachträglich aufrüsten lassen. Damit der
Prozessor effektiv mit dem Cache arbeiten kann, sollte dieser mit der Größe des Arbeitsspeichers
korrespondieren, d.h. abgestimmt sein:
Arbeitsspeicher
Cache
4 MByte
64 KByte
8 MByte
128 Kbyte
16 MByte
256 Kbyte
32 MByte
512 KByte
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Leitungssystem (BUS) und Schnittstellen
Die Informationen in einem Mikrocomputer werden über Sammelleitungen, das sogenannte Bussystem
transportiert. Man unterscheidet drei Busarten:
Datenbus:
Er verbindet den Prozessor mit den Speicherteilen und der Peripherie. Er bestimmt
,,wieviel Daten“ transportiert werden können.
Adreßbus:
Er verbindet den Prozessor mit den sog. Adreßcodern der Speicherbausteine und den
Ein- und Ausgabeschnittstellen (=Übergabestelle für Daten von bzw. an externe
Geräte wie z.B. Drucker, Monitor, externe Speicher).
Er legt fest, ,,wohin“ die Daten transportiert werden.
Steuerbus:
Er überträgt die Steuersignale, z.B. ,,Lesen“ oder ,,Schreiben“. Er bestimmt, ,,was“
transportiert wird.
Wir können das Bussystem auch in intern (Bussystem innerhalb des PC) und extern (...außerhalb des
PC) einteilen. Die Übergangstelle, an denen Daten vom internen an den externen Bus übergeben werden,
bezeichnet man als Schnittstelle (auch interface, gateway). Hierbei gilt zu beachten, daß die Signale vom
empfangenden Teil verstanden werden. Die Schnittstelle erfüllt also eine Standardisierungsaufgabe.
Wir unterscheiden serielle und parallele Schnittstellen:
Bei der seriellen Schnittstelle werden die Daten bitweise (nacheinander) mit nur einer Leitung je
Richtung übertragen. Die Übertragung ist entsprechend langsam aber nicht störanfällig.
Beispiel: Modemanschluß
Bei parallelen Schnittstellen erfolgt der Datentransport byteweise (Bitgruppen) mit mehr als 8 parallelen
Leitungen. Die Übertragung ist schnell, allerdings nur über kurze Distanz möglich, da sonst Störungen
bei der parallelen Übertragung auftreten. Beispiel für parallele Schnittstelle: Druckeranschluß
Interner Speicher
Im Hauptspeicher unterscheiden wir zwei Speicherteile: Den Lesespeicher (ROM = Read Only Memory)
und den Schreib/Lesespeicher (RAM = Random Access Memory). Während aus dem ROM nur
feststehende Daten gelesen werden können (vergleichbar mit einem Buch), können im RAM alle
Anweisungen und Daten, die ihr Computer erhält und verarbeitet, abgelegt werden (vergleichbar mit einer
Tafel). Man bezeichnet den RAM-Speicher deshalb auch als Arbeitsspeicher, der so lange aktiv ist, wie
ihr Computer eingeschaltet ist. Beim Ausschalten gehen alle Informationen im Arbeitsspeicher verloren.
Deshalb ist es notwendig , vor dem Ausschalten die geschaffenen neuen Daten auf einen Datenträger
(Diskette oder Festplatte) dauerhaft zu speichern.
Die Kapazität eines Arbeitsspeichers wird in Kilobyte (KB) oder Megabyte (MB) von
Informationseinheiten angegeben. Ein Byte ist die zum Speichern eines Zeichens erforderliche
Speichermenge. Ein Kilobyte entspricht 1024 Byte und ein Megabyte 1024 mal 1024 = 1 048 576 Byte.
Wenn ein Arbeitsspeicher also z.B. 640 KB hat, kann er 640 mal 1024 = 655 360 Byte speichern.
Software benötigt zum einwandfreien Funktionieren einen Mindestumfang an Arbeitsspeicher.
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16 BIT – Memory Map
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32 BIT – Memory Map
Flat memory model
linear addressing model
3 – 4 GB
Ring 0 components:
Manager-SW and
Virtual device driver
(for example
MSMOUSE.VXD)
Shared
Core system components
2 – 3 GB
Shared objects = (DLL- and
OLE-objects)
WIN16 applications
Private
4 MB – 2 GB
WIN32 applications
1 – 4 MB Unused
Virtual DOS machines
0 – 1 MB Real-mode device drivers
(like 16 BIT memory map)
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Einfache IT-Systeme
Das Programm CORELOOK stellt Bereiche des RAM in einer übersichtlichen Tabelle in hexadezimaler
Bytefolgendarstellung bereit:
Welches Segment wird in folgender Abbildung dargestellt ?
9B88:12FD
9B88:12FF
9B88:1300
9B88:1309
9B88:130C
74
20
61
63
Wie lautet die Speicheradressee von Byte 74:
Wie lautet die Speicheradressee von Byte 20:
Wie lautet die Speicheradressee von Byte 61:
Wie lautet die Speicheradressee von Byte 63:
Wieviele Byte lassen sich in obiger Abbildung (= 1 Page) darstellen ?
Wieviele Pages ergeben 1 KB ?
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Hardwareaufbau und Konfiguration
MERKE
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Hardwareaufbau und -konfiguration
Der Mikroprozessor erfüllt mit seiner Control Unit (Steuer- oder Leitwerk) die
Aufgabe der Steuerung des Befehlsablaufs, der Entschlüsselung von Befehlen und der
Weitergabe von diesen an Speicher oder Peripheriegeräte.
Die CPU - bestehend aus Steuer - und Rechenwerk- wird als ,,Gehirn“ des PCs
bezeichnet. Sie interpretiert die Befehle, führt Programme aus und bringt den Rechner
zum Laufen.
Als Cache bezeichnet man einen schnellen, kleinen Speicherbereich zum Puffern
(=vorübergehendes Aufbewahren) beim Datenaustausch zwischen zwei Geräten
unterschiedlicher Geschwindigkeit. Man unterscheidet First-Level-Cache (fest im
Prozessor eingebunden), Second-Level-Cache (puffert zwischen Arbeitsspeicher und
Prozessor) sowie Hardware- und Software-Cache für die Festplatte (puffern
zwischen Festplatte und Arbeitsspeicher).
Die Informationen in einem Mikrocomputer werden über Sammelleitungen, das
sogenannte Bussystem transportiert. Man unterscheidet drei Busarten: Daten-, Steuerund Adreßbus.
Die Verbindungsstelle zwischen Rechner und einem anderen Gerät, bezeichnet man
als Schnittstelle (auch interface, gateway). Sie ist die Übergangsstelle zwischen
internen und externen Bussystemen. Wir unterscheiden
serielle Schnittstellen: Daten werden bitweise (nacheinander) mit nur einer Leitung je
Richtung übertragen und
parallele Schnittstellen: Daten werden byteweise (Bitgruppen) mit mehr als 8
parallelen Leitungen übertragen.
Im Hauptspeicher unterscheiden wir zwei Speicherteile: Den Lesespeicher (ROM =
Read
Only Memory —> nicht veränderbar) und den Schreib/Lesespeicher (RAM =
Random Access
Memory —> veränderbar; beim Ausschalten gehen alle Informationen verloren).
Die Kapazität eines Speichermediums wird in Kilobyte (KB) oder Megabyte (MB)
von
Informationseinheiten angegeben. Ein Byte ist die zum Speichern eines Zeichens
erforderliche Speichermenge. Ein Kilobyte entspricht 1024 Byte und ein Megabyte
1024 mal
1024 = 1 048 576 Byte.
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Wiederholungsfragen
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Baugruppen
1. Versuchen Sie die Anatomie eines Rechners zu erklären. Gehen Sie dabei auch auf die Funktionen
der einzelnen ,,Organe“ ein!
2. Skizzieren Sie den Aufbau eines PC. Zeichnen Sie auch Schnittstellen für Peripheriegeräte ein!
3. Welche Bussysteme werden im PC verwendet und welche Aufgaben erfüllen Sie?
4. Wieviel bits hat ein byte, wieviel bytes ein kilobyte bzw. ein megabyte?
5. Worin unterscheiden sich ROM und RAM? Welche Aufgaben haben sie?
6. Was sind Peripheriegeräte?
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Externe Speicher - Überblick
Es gibt viele Systeme zur Speicherung von größeren Datenmengen:
=>
Disketten
=>
=>
Festplatten
Bandlaufwerke
=>RAM-Disks
=>
CD-ROM
=>Optische Laufwerke
Festplatte
1 Kennzeichen einer Festplatte
Eine Festplatte gehört wie die Diskette zu den beschreibbaren Datenträgern. Es handelt sich um eine
runde, flache Metall- oder Kunststoffscheibe aus magnetisierbarem Material, auf der Daten gespeichert
werden können.
Eine einzelne Festplatte bezeichnet man als ,,Plattenkassette“. Oft ist eine Gruppe von Platten auf einer
gemeinsamen Spindel montiert und bildet so einen ,,Plattenstapel“, auf den von einer entsprechend,
geschlossen Jede Scheibe bewegten Gruppe von Schreib-Lese-Köpfen einer Festplatte auf einmal
zugegriffen werden kann. hat zwei Seiten
Das Beschreiben und Lesen der Festplatte beruht auf dem Verfahren der Induktion: Das sich unter dem
Schreib-Lese-Kopf bewegende Magnetfeld, das ein Bit darstellt, erzeugt beim Lesen einen elektrischen
Impuls im Schreib-Lese-Kopf, umgekehrt erzeugt der elektrische Schreibimpuls im Kopf ein Magnetfeld
in der Spur.
Festplatten sind relativ erschütterungsempfindlich. Durch unsachgemäße Handhabung kann es zum
sogenannten ,,head-crash“ kommen, bei dem die Plattenoberfläche vom Lesekopf zerkratzt und damit
zumeist völlig unbrauchbar wird.
2 Wir unterscheiden derzeit zwischen zwei Festplattenarten: SCSI und ENHANCED IDE
Bei einer EIDE-Festplatte sitzt der eigentliche Controller (= Steckkarte zur optimalen Datenflußsteuerung) auf der Platte selbst; die Verbindung zum Bus wird durch eine Steckkarte (=Erweiterungsplatine) hergestellt, die über keine eigene Intelligenz verfügt.
Für die Geschwindigkeit, mit der Daten zum /vom Controller oder zur 1 von der Festplatte transportiert
werden, ist der sogenannte PIO-Mode verantwortlich. Das langsamste Gerät, das am Controller hängt,
bestimmt die Geschwindigkeit aller anderen Geräte. Wenn also etwa ein langsames CD-ROM-Laufwerk
mit der schnellen Festplatte an den gleichen Controller gehängt wird, kann letztere nur einen Teil ihrer
Leistung bringen.
Im Gegensatz zu seinem IDE-Gegenstück verfügt der SCSI-Controller selbst über Prozessorintelligenz,
was den Rechner von Routinearbeit entlastet. Kapazitäten von mehr als 2 Gbyte sind bei SCSI-Festplatten
schon seit mehreren Jahren technisch kein Problem. Neben großzügig bemessenen Caches von bis zu 1
Mbyte bringt vor allem eine Erhöhung der Drehzahl einen gewaltigen Geschwindigkeitszuwachs sowohl
bezüglich Datendurchsatz als auch mittlerer Zugriffszeit. Die hohen Drehzahlen fordern allerdings ihren
Tribut: Die Laufwerke erwärmen sich im Betrieb so stark, daß einige Hersteller sogar eine zusätzliche
Kühlung vorschreiben.
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Um zu erkennen, wie schnell eine Festplatte Daten aufnehmen bzw. Daten abgeben kann, mißt man:
1. Mittlere Zugriffszeit
Sie setzt sich aus der Zeit für die Kopfpositionierung und der sogenannten Latenzzeit zusammen. Dies ist die
Zeit, die vergeht, bis der gesuchte Sektor am Lesekopf vorbeikommt (Spitzenwerte unterhalb von 10
Millisekunden).
2. Der Datendurchsatz
Datendurchsatz bezeichnet die Datenmenge, die pro Sekunde von der Festplatte übertragen werden kann. Dieser
Wert
ist einerseits bei vielen Aktionen wichtig (Programme starten, Grafiken laden), hängt aber andererseits stark von
den
Qualitäten des Festplatten-Controllers und des Bus-Systems ab.
3. Rotationsgeschwindigkeit
Bei sehr schnellen Festplatten rotiert die Metallscheibe, auf der sich die Daten befinden, statt mit 3.000 mit bis
zu 7.500
Umdrehungen. Dadurch werden die Daten schneller am Schreib-Lesekopf vorbeigeführt und können natürlich
auch
schneller abgelesen und über die Festplatteneletronik an den Rechner weitergeleitet werden.
3 Festplatten-Controller
Alle Daten, die auf Festplatten gesichert werden, gelangen vom Systembus des Computers zum PlattenController. Das sind häufig zusätzliche Steckkarten, mit denen die Schreib-/Lesevorgänge für einen
optimalen Datenfluß gesteuert werden (Datencodierung, -komprimierung, Kopfsteuerung, Zwischenspeicherung usw.). Dafür sind Controller oft mit zusätzlichen RAM-Speicher (=Cache Speicher) und
Prozessorintelligenz ausgestattet, die den Rechner von ,,Routinearbeit“ entlasten und erheblich zur
Beschleunigung des PC-Systems beitragen. Der Controller und die daran angeschlossene(n) Festplatte(n)
müssen kompatibel sein.
4 Vorbereitung und Installation eines PCs unter DOS als Ausgangsbetriebssystem
Die Installation eines sogenannten MINI-DOS auf einem PC dient der Vorbereitung zur weiteren
Installation von W95/98 oder NT. Dieses MINI-DOS wird über eine MINI-DOS-Diskette (mit CDROMSupport) auf der Festplatte installiert. Auf der MINI-DOS-Diskette befinden sich folgende Dateien:
SHR
A:\IO.SYS
Die grau markierten Dateien sind die nötigen
SHR
A:\MSDOS.SYS
Programme, die zur Vorbereitung und Installation
A
A:\AUTOEXEC.BAT
eines DOS-PCs nötig sind.
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
R
R
R
R
R
R
R
R
A:\CONFIG.SYS
A:\COUNTRY.SYS
A:\EMM386.EXE
A:\FDISK.EXE
A:\HIMEM.SYS
A:\KEYB.COM
A:\KEYBOARD.SYS
A:\MSCDEX.EXE
A:\SMARTDRV.EXE
A:\USDIDE.SYS
A:\COMMAND.COM
A:\FORMAT.COM
MINI-DOS-DISK
Alle weiteren Dateien dienen der weiteren
Installation von W95/W98/NT.
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6 Schritte zur Vorbereitung und Installation eines DOS-PCs
1.
2.
3.
4.
BIOS-Startsequenz auf A:;C: einstellen
MINI-DOS-DISK ins Laufwerk A: einschieben.
REBOOT
A:\FDISK
PARTITIONIERUNG 1
Partitionierung der Festplatte (FDISK.EXE)
Die 1. Partition ist aktiv gesetzt (Status A) und mit 50% der Gesamtfestplattengröße belegt
Primäre Partition (PRI DOS)
2039 MB
C:
Erweiterte Partition (EXT DOS)
2055 MB
D:
5. REBOOT
1
Die Partitionierung teilt die physikalische Festplatteauf in:
1. mehrere primäre Partitionen (keine weitere Aufteilung möglich)
2. mehrere erweiterte Patitionen (weitere Aufteilung zwingend nötig)
Bei DOS/W95/W98 kann jedoch nur 1 primäre und 1 erweiterte Partition eingerichtet werden. (1+1)
Die erweiterte Partition kann in 23 logische Laufwerke aufgeteilt werden.
Bei NT kann man max. 3 primäre Partitionen und 1 erweiterte Partition (3+1) , oder 4 primäre Partitionen (4)
einrichten
Die erweiterte Partition kann auch hier in 23 logische Laufwerke aufgeteilt werden.
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FORMATIERUNG 2
6. A:\FORMAT C: /S (Die Option /S bewirkt, daß die MS-DOS-Systemdateien auf die primäre Partition kopiert werden.
Es kann nur von der primären Partition geboot werden, wenn sich die Systemdateien dort befinden.)
7. A:\FORMAT D:
(Die Option /S fällt weg, da von Laufwerk D: nicht gebootet wird
a. Formatierung der Festplatte
1.
Bei der Formatierung werden 2 Eingabeaufforderungen erwartet:
1. Nach der folgenden Warnung der Formatierung ,,J“ und Eingabetaste drücken.
2. Nach einer 1-5 minütigen Formatierphase Datenträgerbezeichnung eingeben und den
Computer neu starten.
Formatierung der Partitionen über die Laufwerksbuchstaben
FORMAT C: /S
Bootlaufwerk der
primären Partition (PRI DOS)
2039 MB
FORMAT D:
Logisches Laufwerk D: der
erweiterten Partition (EXT DOS)
2055 MB
C:
Ein
Sektor
(durchläuft
mehrere
Zylinder)
512 Byte
D:
Ein
Zylinder
(durchläuft
mehrere
Sektoren)
2
Die Formatierung bereitet eine partitionierte Festplatte zur Aufnahme von DOS bzw. Dateien vor.
Die Partitionen werden in Cluster (=gewisse Anzahl von Sektoren) eingeteilt. Ein Sektor hat immer eine Größe von 512
Byte. Es wird das Inhaltsverzeichnis bzw. die Dateizuordnungstabelle (FAT = File Allocation Table) - vgl. Punkt 5 initialisiert, das Hauptverzeichnis und der ,,Boot-Sektor“ angelegt. Durch das Formatieren gehen aber auch alle
vorhandenen Daten verloren.
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5 Bauplan einer Festplatte
Der Platz auf der Festplatte ist in Sektoren eingeteilt. Jeder Sektor enthält
diesselbe Datenmenge: 512 Bytes = ¼ Kbyte.
Sektoren werden zu Clustern (=Bündeln) zusammengefasst. Jeder Cluster
enthält die gleiche Sektorenzahl. Die Cluster speichern die eigentlichen
Informationen.
Den 1. Sektor nennt man Bootblock. Dieser Sektor enthält das ,,Bootprogramm“, das dem Computer erklärt, wo er das Betriebssystem findet.
Im 2. Sektor wird die File Allocation Table (FAT, dt. Dateibelegungstabelle)
angelegt, die aufzeigt, welche Plattenbereiche belegt sind.
Da die FAT von solcher Bedeutung ist, wird eine Kopie davon gespeichert.
Weicht das Original von der Kopie ab, so erkennt das System, daß mit der
Platte etwas nicht stimmt.
Der nächste Cluster-bereich speichert das RootDirectory, eine Liste der Datei
und Unterverzeichnisnamen und Informationen über ihre Position auf der
Diskette.
Die Sektoren sind, mit 2 angefangen, in aufsteigender Reihenfolge numeriert.
Während eine Datei oder ein Unterverzeichnis aus mehreren Clustern bestehen
kann, kann jeder Cluster nur die Informationen einer einzigen Datei enthalten.
Selbst wenn eine Datei nur ein paar Bytes groß ist, belegt sie trotzdem einen
ganzen Cluster.
Alle Sektoren, die nicht für den Systembereich benötigt werden, heißen
Datenbereich
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Aufgabe: Ordnen Sie die Sektoren folgender Graphik zu
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Disketten
Disketten werden grundsätzlich in einzelne Spuren unterteilt, die als konzentrische Kreise in gleichmäßigem
Abstand über die Oberfläche der Magnetscheibe im Inneren einer Diskette verteilt sind. Diese Spuren werden mit
Nummern von 0 bis N bezeichnet, wobei N die Gesamtanzahl der Sektoren minus 1 darstellt und von Format zu
Format variiert. Die äußerste Spur trägt aber grundsätzlich die Nummer 0, die darauf folgende die Nummer 1, und
nach diesem Schema geht es bis zur innersten Spur weiter.
Jede Spur nimmt dabei eine konstante Anzahl von Sektoren auf, die die Spur in einzelne Abschnitte gleicher
Größe unterteilen. Die Anzahl dieser Sektoren ist wiederum vom Disketten- und Laufwerksformat abhängig.
Anders als die verschiedenen Spuren werden Sektoren nicht von 0, sondern von 1 bis N gezählt, wobei N die
Anzahl der Sektoren pro Spur darstellt.
Jeder Sektor beinhaltet 512 Byte und stellt die kleinste Zugriffseinheit dar, mit der ein Programm operieren kann.
Es ist also nicht möglich, ein einzelnes Byte von der Diskette zu lesen oder zu beschreiben, sondern es muß
immer mindestens ein ganzer Sektor gelesen oder geschrieben werden.
Aufgezeichnet werden die Bit-Informationen innerhalb eines solchen Sektors nach dem sogenannten FM- oder
MFM-Verfahren, das auch bei Festplatten Verwendung findet und im Kapitel 10.6 beschrieben wird. Als
Programmierer muß man sich beim Zugriff auf das Diskettenlaufwerk darüber jedoch keine Gedanken machen,
weil man immer nur mit den binären Informationen in Berührung kommt, die aus einem Sektor gelesen wurden
oder hineingeschrieben werden sollen.
Gemäß ihrer Aufteilung in Spuren und Sektoren berechnet sich die Kapazität einer Diskette nach folgender Formel:
Sektoren * Spuren pro Sektor * 512 Byte pro Sektor.
Der dabei errechnete Wert beschreibt allerdings nur das Fassungsvermögen einer einzelnen Diskettenseite und
muß verdoppelt werden, wenn ein Diskettenlaufwerk mit zwei Schreib-/Leseköpfen ausgestattet ist. Dann nämlich
wird sowohl die Ober-, als auch die Unterseite der Diskette für die Datenspeicherung herangezogen. Um die
beiden Seiten bei der Programmierung auseinanderzuhalten, werden sie mit den Nummern 0 und 1
gekennzeichnet.
Die Anzahl der Sektoren pro Spur bestimmt auch die sogenannte Datentransfer-Rate, die ein Maß für die
Arbeitsgeschwindigkeit der Laufwerkselektronik und des mit ihr verbundenen Controllers darstellt. Denn bei einer
konstanten Umdrehungsgeschwindigkeit von 300 Umdrehungen in der Minute ziehen pro Zeiteinheit desto mehr
Bits am Schreib-/Lesekopf vorbei, je mehr Sektoren auf einer Spur untergebracht werden.
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Hardwareaufbau und Konfiguration
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Festplatten
Die Datentransfer-Rate liegt bei Festplatten bereits um mindestens das zehnfache höher als bei Disketten, weil sie
sich mit der zehnfachen Geschwindigkeit drehen. Um noch einmal eine Zehnerpotenz erhöht sich die
Datentransfer-Rate jedoch, weil moderne Festplatten mittlerweile fast 100 Sektoren auf eine Spur packen, und das
sogar schon bei 3½ Zoll Durchmesser.
Dadurch ändert sich nichts an der grundsätzlichen Struktur einer Festplatte, die den Eindruck von
übereinandergelegten Festplatten vermittelt. Denn in einem Festplattenlaufwerk liegen einfach mehrere
Magnetscheiben übereinander, die genau wie eine Diskette in Spuren und Sektoren aufgeteilt sind. Jede Platte
besitzt dabei zwei Lese- und Schreibköpfe, die auf der Ober- bzw. Unterseite der Platte wirken.
Sie sind über den Schreib-/Lesearm mit allen anderen Köpfen verbunden, so daß ein Spurwechsel für alle Platten
gleichzeitig vollzogen wird. Das ist auch der Grund, warum man beim Speichern von Daten auf einer Festplatte
besser nicht sofort von Spur zu Spur wechselt, sondern nacheinander alle Köpfe durchläuft, bis die jeweilige Spur
auf allen Köpfen vollgeschrieben wurde. Denn ein Kopfwechsel geht viel schneller vonstatten als ein Spurwechsel,
weil er nicht mit einer mechanischen Bewegung verbunden ist.
Um diese Bewegung von Kopf zu Kopf einer Spur zu beschreiben, hat man den Begriff des Zylinders eingeführt.
Ein Zylinder umfaßt alle Spuren, die die gleiche Spurnummer tragen, sich aber auf unterschiedlichen Platten
befinden. Das ist im Grunde genommen auch schon der ganze Unterschied zum Aufbau von Disketten.
Einfache IT-Systeme
Hardwareaufbau und Konfiguration
Einfache IT-Systeme
Spuren und Zylinder
Sektoren und Cluster
Einfache IT-Systeme
Hardwareaufbau und Konfiguration
Einfache IT-Systeme
Die Festplattenstruktur
1. Informationseinheiten:
Bit: kleinste Einheit, kann zwei Zustände (0 und 1) annehmen
Byte: besteht aus 8 Bit. Ein Byte kann 256 (= 28) verschiede
Zustände annehmen. Der ASCII (American Standard Code for
Information Interchange) von 256 Zeichen wird durch ein
Byte dargestellt.
Kilobyte: 2 hoch 10 Byte oder 1024 Byte
Megabyte: 2 hoch 10 Kilobyte oder 1024 Kilobyte
Gigabyte: 2 hoch 10 Megabyte oder 1024 Megabyte
Die nächstgrößeren Einheiten wären Tera-, Peta- und Exabyte!
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2. Festplatten:
Sie sind das wichtigste Speichermedium, ihre Speicherkapazität
bewegt sich zwischen 10 MB (1983) bis 16 GB, in Servern sind
häufig noch größere Platten im Einsatz.
Aufbau:
Spuren (Tracks): Anzahl der konzentrischen Kreise auf den
Platten
Zylinder: die übereinanderliegenden Spuren aller Plattenseiten
Sektor: tortenstückartige Aufteilung der Platte
Berechnung der Speicherkapazität einer Festplatte:
Zylinderanzahl x Kopfanzahl x Sektorenanzahl x Bytes (oder KB) pro
Sektor
Cluster: Zusammenfassung mehrere Blöcke (Sektoren) zu
einer Einheit
3. Dateisysteme:
Das Primärziel eines Dateisystems ist die Verwaltung von persistenten Daten
auf einem Datenspeicher. Ein Dateisystem erfüllt drei wesentliche
Anforderungen für die langfristige Speicherung von Informationen :
1.
2.
3.
die Möglichkeit der Speicherung großer Mengen an Daten,
das Überleben der Informationen über die Terminierung der sie
verwendenden Prozesse hinaus und
die Möglichkeit des gleichzeitigen Zugriffs mehrerer Prozesse auf die
Informationen.
Dateisysteme können auf einer Vielzahl von physikalischen Geräten
aufsetzen, so z.B. auf Bandgeräten, CD-ROMS, auch auf DRAMS oder
sogar Lochkartengeräten. Hier wird die Betrachtung von Dateisystemen
auf die Unterstützung von Festplatten beschränkt.
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Dateisysteme sind die grundlegenden Dateien- und
Verzeichnisverwaltungsstrukturen von Betriebssystemen. Das
Dateisystem wird bei der Formatierung des Speichermediums angelegt
und entscheidet über Clustergrößen, Zugriffsrechte, Suchmethoden etc.
FAT (File Allocation Table): Wurde zu einem Zeitpunkt entwickelt, als
Festplatten nicht mehr als 20 MB Speicherkapazität hatten (für Disketten
ist dieses System auch heute noch gebräuchlich). In einer FAT ist für
jeden Block des Datenträgers ein Eintrag vorgesehen, dieser hat entweder
den Wert 0 (= frei) oder enthält die Nummer des nächsten Blocks, wenn
die gespeicherte Datei sich über mehrere Blöcke erstreckt. Der letzte
Block einer Datei wird speziell gekennzeichnet.
Die Verzeichnistabelle enthält eine Liste von Verzeichnissen und Dateien
eines Datenträgers, wobei für jede Datei immer die Nummer des ersten
Blocks gespeichert wird; aufgrund dieser Nummern findet das
Betriebssystem die zusammengehörigen Blöcke einer Datei. In einem
FAT16-System ist die Blocknummer nur 2 Byte lang (daher Werte bis
65535), bei einer – für DOS früher üblichen – Dateigröße von 512 Byte
können also max. 32 MB verwaltetet werden (512 x 65536 =
33554432/1024 = 32768 KB oder ca. 32 MB). Immer größere Festplatten
erforderten eine neue Lösung: Blöcke wurden zu Clustern
zusammengefaßt, wodurch Platten bis zu einer Größe von 2 GB
addressierbar wurden. Durch die Erhöhung der Clustergröße von 512
Byte bis zu 32 KB kam es allerdings zu einem verschwenderischen
Umgang mit dem Speicherplatz: Wird auf einer Platte mit 2 GB eine
Datei mit nur 1 KB gespeichert, belegt diese jedoch Speicherplatz von 32
KB, der Cluster kann ja nicht von mehreren Dateien gleichzeitig belegt
werden.
Um die Clustergröße klein zu halten, kann man die Festplatte (mit fdisk)
partitionieren: Die primäre Partion ( welche "aktiv" gesetzt werden muß)
enthält das Betriebssystem, die erweiterte Partition kann zusätzliche sog.
logische Laufwerke enthalten (alle natürlich nur mit einer Größe von
max. 2 GB). Da aber schon ab ca. 500 MB mit dem Speicherplatz recht
verschwenderisch umgegangen wird, es aber durch die steigenden
Programmgrößen häufig erforderlich ist, größere Partitionen anzulegen,
hat man bei MS das Dateiformat FAT32 entwickelt, die zum ersten Mal
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mit dem Win95 B-Release zum Einsatz kam.
Übersicht über die Clustergröße bei FAT16 und FAT32
FAT16
FAT32
Plattengröße Clustergröße Plattengröße Clustergröße
bis 32 MB
512 Byte
bis 260 MB 512 Byte
bis 64 MB
1 KB
bis 8 GB
4 KB
bis 128 MB 2 KB
bis 16 GB
8 KB
bis 256 MB 4 KB
bis 32 GB
16 KB
bis 512 MB 8 KB
größer 32 GB 32 KB
bis 1024 MB 16 KB
bis 2048 MB 32 KB
Nachteile von FAT32:
Umstellung nur von FAT16 auf FAT32 möglich (unter
Win98), dieser Vorgang kann nicht mehr rückgängig gemacht
werden.
FAT32 kann von anderen Dateisystemen aus nicht gelesen
werden (für Linux existieren Tools). Aufgrund dieser
Unlesbarkeit können Bootmanager nur teilweise eingesetzt
werden, auch Windows NT kann FAT32 nicht lesen, ein DualBoot ist nur mit FAT16 möglich.
Windows2000 kann FAT32 lesen.
Weitere Dateisysteme:
NTFS: Windows NT File System, bietet Sicherheitsstrukturen (d.
h., dass auf Verzeichnisse und Dateien Benutzerrechte vergeben
werden können), Partitionen bis (theoretisch) 16 Exabyte werden
unterstützt, FAT16 kann in NTFS konvertiert werden (dieser
Vorgang kann jedoch nicht mehr rückgängig gemacht werden).
Ext2: Linux-Dateissystem, sehr schnell, lange Dateinamen,
Vergabe von Benutzerrechten, Fehlertoleranz.
HPFS: Dateisystem von OS/2 (von IBM entwickeltes 32BitBetriebssystem). Unterstützt lange Namen, relativ schnell.
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SWAP: Für Swappartitionen (Auslagerungsdateien von RAMSpeicherseiten) verwendet.
NFS: Ein weiteres Dateisystem verbirgt sich hinter der Abkürzung NFS in
vernetzten Systemumgebungen.
NFS is the Network File Sharing protocol, a standard for sharing files on
computer networks originally developed by Sun Microsystems, now used
widely to share files amongst Unix and Unix-like computers over TCP/IP
networks, and is growing in popularity among other operating system users.
NFS allows client machines to mount file systems from NFS file servers onto
Windows drive letters over a TCP/IP network, then access the remote drives as
ifthey were local. This allows you to share data and executables amongst
DOS/Win machines, as well as machines running a wide variety of other
operating systems. You can use an NFS file server (or servers) and our
software to replace Novell Netware™ and other file sharing systems.
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Struktur und Aufbau einer Festplatte
u.b. Berücksichtigung des Startvorganges unter DOS
Definition of MBR
The Master Boot Record is also sometimes called the "partition sector" or the
"master partition table" because it includes a table that locates each partition
that the hard disk has been formatted into. In addition to this table, the MBR
also includes a program that reads the boot sector record of the partition
containing the operating system to be booted into RAM. In turn, that record
contains a program that loads the rest of the operating system into RAM.
Another definition of MBR
The information about how a hard disk has been partitioned is stored in its first
sector (that is, the first sector of the first track on the first disk surface). The
first sector is the master boot record (MBR) of the disk; this is the sector that
the BIOS reads in and starts when the machine is first booted. The master boot
record contains a small program that reads the partition table, checks which
partition is active (that is, marked bootable), and reads the firstsector of that
partition, the partition's boot sector (the MBR is also a boot sector, but it has a
special status and therefore a special name). This boot sector contains another
small program that reads the first part of the operating system stored on that
partition (assuming it is bootable), and then starts it.
Definition von MBR
Der MBR wird vom BIOS als erster Programmcode nach einem Systemstart
geladen.
Er beinhaltet Programmcode, der wiederum nach Auslesen der Partitionstabelle
(z.B. Lage der aktiven Bootpartition, die wiederum den Boot-Sektor beinhaltet)
den Boot-Sektor lädt und dess Bootstraploader startet.
Der Bootstraploader startet DOS.
Nach dem Bootstraploader folgen auf der Festplatte folgende Bereiche:
FAT
2. FAT (Kopie der 1. FAT)
Hauptverzeichnis
Daten
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Wie findet DOS die Dateien?
Über das Hauptverzeichnis einer Datei erfährt DOS
den Dateinamen und die Clusternummer des
Anfangs-Clusters in dem der erste Teil einer Datei
gespeichert ist.
Die Clusternummer ist gleich der Nummer des
zugehörigen FAT-Eintrages.
Der Inhalt des FAT-Eintrages besteht aus der
Clusternummer, in der der nächste Teil dieser Datei
gespeichert ist und so geht es weiter, bis man den
letzten Cluster einer Datei erricht hat.
Ein FAT-Eintrag kann folgende Einträge beinhalten:
Nächster Cluster einer Datei
Letzter Cluster einer Datei
Cluster ist Frei
Cluster ist reserviert
(Hauptverzeichnis einer Partition)
Cluster ist fehlerhaft
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Example for hard disk partitioning
Partition 1
(primary)
(FAT)
MBR
Partition 2
(primary)
(FAT)
Partition 3
(extended)
SBR
Partition 4
(primary)
(NTFS)
Logical Locical
Partition Partition
Secon- (volume)
Boot
Master Boot
dary
3.1
Boot sec- FAT Root Files sec- FAT Root Files
tor
Record tor
Boot Boot
Record sector
(volume) Boot
Sys3.2
sec- MFT tem Files
tor
files
Boot
sector
FAT: File Allocation Table (Bill G.'s invention ?)
NTFS: NT File System
MFT: Master File Table
Usage of the MBR
Since the MBR program is loaded before any operating system is installed it is
mainly used for defining choices at boot time. Three main candidates use the
MBR:
1. The operating systems (DOS, Windows 95, Windows NT, Linux (if
desired), etc.)
2. The various multi-boot utilities such as:
o
LILO (LInux LOader) on first IDE disk: /dev/hda
o
BootMagic from PowerQuest (PartitionMagic bundle)
o
etc.
3. The disk managers that translate the CHS data of large hard disks on
PCs with older BIOS. Some examples are:
o
Ontrack disk manager, EZ-Drive,
4. Boot viruses: Viruses which infect the MBR are particularly disastrous.
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How to prepare your harddisk for DOS (FAT16)
You will have to partition your harddisk, and that's where FDISK comes in.
FDISK lets you create one or more "logical" drives on a single physical hard
drive. In your case, you could use FDISK to create a 2.0GB partition and a
1.2GB partition. (The first partition must be set as active and bootable, so your
PC can boot off it at start-up.) When you're later running under DOS or
Windows, you'd see a C: drive and a D: drive. Of course, you could specify
different partition sizes. FDISK will also support up to four partitions on a
single drive. Just remember: Disk partitions under DOS or Windows 95 can't
exceed 2.1GB. If you've got a 3.2GB drive, you'll have to create at least two
partitions--or the drive won't run.
Where does /MBR fit in this picture? When you FDISK a drive, you create a
master boot record--the vital information that your PC needs in order to boot
from the hard drive.
You also wipe out any data that might be on the drive. That's not a problem
with a brand-new drive. But if Master Boot Record on an existing drive has
been trashed (due to a virus or some other corrupting influence), typing FDISK
/MBR at the DOS prompt restores it without touching pre-existing partitions
and your data.
Since you're preparing a new drive, don't use the /MBR switch. Note, too, that
/MBR shouldn't damage existing data--but that's not always certain. Always
back up your hard drive before fiddling with FDISK.
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Einfache IT-Systeme
Der Startvorgang (Partitionssektor und Bootsektor)
Wer bereits einmal eine Festplatte selbst installiert oder seinen PC um ein Betriebssystem wie XENIX oder OS/2
erweitert hat, ist mit ihm in Berührung gekommen. Die Rede ist von FDISK, dem FestplattenPartitionierungsprogramm von MS-DOS. Es ist nicht nur der Schlüssel zum Betrieb hochkapazitiver Festplatten,
sondern auch zur parallelen Installation mehrerer Betriebssysteme auf einem Rechner.
1 Partitionierung der Festplatte
2 Der Partitionssektor
3 Die Partitionstabelle
4 Start der Boot-Partition
5 Weitere Informationen in der Boot-Struktur
6 Aufbau der extended Partition unter DOS
1. Partitionierung der Festplatte
Es erfolgt die Partitionierung der Festplatte, die einer Aufteilung in verschiedene, klar abgegrenzte Bereiche
gleichkommt. Ihre ursprüngliche Aufgabe war die Bereitstellung mehrerer Festplattenbereiche, die von
unterschiedlichen Betriebssystemen belegt und verwaltet werden konnten, ohne daß die unterschiedlichen
Organisationsstrukturen der verschiedenen Systeme zu Konflikten führten.
Durch den einsetzenden Preisverfall im Bereich der PC-Hardware ergab sich ein weiterer Grund für die
Festplatten-Partitionierung, denn nun wurden Festplatten erschwinglich, die nicht mehr über eine Kapazität von nur
10 oder 20 MByte, sondern über 40, 80 oder sogar mehreren hundert MByte verfügten. Diese aber konnte DOS
zumindest bis zur Version 3.3 nicht vollständig ausnutzen, denn einerseits verwaltete es nur Massenspeicher mit
einer maximalen Kapazität von 32 MByte, und andererseits war es nicht in der Lage, eine Festplatte in mehrere für
DOS nutzbare Einheiten aufzuteilen.
Dieser Mißstand wurde mit der DOS-Version 3.3 behoben, die zwar das Kapazitätslimit von 32 MByte aufrecht
erhielt, dafür aber neben einer "primary Partition" eine "extended Partition" zuläßt, die ihrerseits in bis zu 23
logische Geräte aufgeteilt werden kann. Da jedes Gerät innerhalb einer extended Partition ebenfalls bis zu 32
MByte umfassen kann, wurde die unterstützte Festplattenkapazität unter DOS 3.3 auf 768 MByte erhöht.
Noch weiter geht die DOS-Version 4.0, die nun, dank einiger Umgestaltungen im Bereich der Gerätetreiber,
Massenspeicher mit Kapazitäten bis zu zwei GByte unterstützt. Trotzdem bevorzugen viele Anwender auch
weiterhin die Partitionierung der Festplatte in kleinere Einheiten (sprich: logische Laufwerke), da dies eine bessere
Übersichtlichkeit verspricht als die Arbeit mit einem großen Laufwerk, auf dem viele hundert oder gar tausend
Dateien Platz finden.
Während sich die primary Partition innerhalb der ersten 32 MByte der Festplatte befinden muß, kann die extended
Partition an jeder beliebigen Stelle untergebracht werden. FDISK kennzeichnet diese Art von Partitionen mit den
Namen PRI DOS und EXT DOS.
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2. Der Partitionssektor
Ausgangspunkt für die Partitionierung der Festplatte unter allen DOS-Versionen ist der Partitionssektor, den FDISK
bei seinem ersten Aufruf im ersten Festplattensektor (Kopf 0, Zylinder 0, Sektor 1) anlegt. Nicht der Boot-Sektor
des DOS, sondern dieser Sektor ist es, den das BIOS nach einem Reset oder Systemstart zunächst an die
Speicheradresse 0000:7C00 einlädt, sofern sich keine Diskette im Laufwerk A: befindet.
Trifft es in den letzten beiden der insgesamt 512 Byte dieses Sektors auf die Codefolge 55h, AAh, so betrachtet es
diesen Sektor als ausführbar und startet die Programmausführung mit dem ersten Sektor-Byte. Anderenfalls gibt
das BIOS eine Fehlermeldung aus und begibt sich je nach Version und Hersteller entweder in eine Endlosschleife
oder startet das ROM-BASIC.
Dem Programmcode im Boot-Sektor fällt nach seinem Start die Aufgabe zu, die aktive Partition und damit das zu
startende Betriebssystem zu erkennen, dessen Boot-Sektor einzuladen und die Ausführung des darin befindlichen
Programmcodes zu starten. Da sich dieser Programmcode per definitionem ebenfalls an der Speicheradresse
0000:7C00 befinden muß, verschiebt sich der Partitions-Code zunächst an die Speicheradresse 0000:0600 und
macht dadurch den Platz für den Boot-Sektor frei.
Aufbau des Partitionssektors einer Festplatte
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3. Die Partitionstabelle
Wo sich der einzuladende Boot-Sektor auf der Festplatte befindet und zu welcher Partition er gehört, erkennt die
Routine am Inhalt der Partitionstabelle, die innerhalb des Partitionssektors an der Adresse 1BEh zu finden ist.
Aufbau eines Eintrags in der Partitionstabelle
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Empty
DOS 12-bit FAT
XENIX root
XENIX usr
DOS 16-bit <32M
Extended
DOS 16-bit =32
OS/2 HPFS
AIX
9 AIX bootable
a OS/2 Boot Manag
40 Venix 80286
51 Novell?
52 Microport
63 GNU HURD
64 Novell Netware
65 Novell Netware
75
80
81
82
83
93
94
a5
PC/IX
Old MINIX
Linux/MINIX
Linux swap
Linux native
Amoeba
Amoeba BBT
BSD/386
b7
b8
c7
db
e1
e3
f2
ff
BSDI fs
BSDI swap
Syrinx
CP/M
DOS access
DOS R/O
DOS secondary
BBT
Jede Partition wird innerhalb dieser Tabelle durch eine Struktur beschrieben, die aus 16 Byte besteht. Da sich die
Tabelle beinahe schon am Ende des Partitionssektors befindet, bietet sie dadurch nur vier Einträgen Platz, was
natürlich auch die Zahl der Partitionen auf vier beschränkt. Um mehr Partitionen auf einer Festplatte unterbringen
zu können, bieten einige Festplatten-Hersteller deshalb spezielle Konfigurationsprogramme an, die die Tabelle
innerhalb des Partitionssektors vorverlegen und gleichzeitig einen neuen Partitions-Code installieren, der auf die
verschobene Tabelle zugreift.
Zumeist wird dann auch eine Multiple-Boot-Option zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe der Anwender während
der Ausführung des Programmcodes entscheiden kann, welche Partition gestartet werden soll. Dadurch können
mehrere Betriebssysteme nebeneinander betrieben und bei jedem Systemstart das gewünschte System
ausgewählt werden.
Am grundsätzlichen Aufbau ändern die meisten dieser Programme jedoch nichts. Beachten Sie allerdings, daß die
einzelnen Partitionseinträge nicht immer mit dem ersten Tabelleneintrag beginnen. Es ist beispielsweise durchaus
möglich, daß die eine Partition einer Festplatte nicht durch den ersten, sondern durch den zweiten, dritten oder gar
vierten Tabelleneintrag beschrieben wird.
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Versteckte Partitionen für Schülerübungen
Eine 'versteckte' Partition is z.B. einfach eine zweite primaere
DOS-Partition auf der ersten Platte. Da in einem DOS-/Windows-System
nur die im MBR als active gekennzeichnete Partition erkannt wird
(und von der auch gebootet werden muss) is die zweite 'versteckt'.
Auch unter DOS ist eine primäre Partition sichtbar auch wenn sie nicht
aktiviert ist. Aber z.B. durch Setzen auf 02 XENIX ist sie außer mit
fdisk nicht mehr sichtbar.
So ist für Schülerübungen zum Installieren von Betriebssystemen
eine weitere primäre Partition möglich. Diese Partition ist nicht versteckt und
als Laufwerk D: aufrufbar. Für Ihre Übungen müssen die Schüler lediglich
mit fdisk diese Partition aktivieren und damit zur Boot-Partition
erklären. Die Laufwerksbuchstaben C: und D: werden dann lediglich
vertauscht.
Nun ist es egal, wenn die Schüler ihr Übungs-Betriebssystem evtl.
lahmlegen. Am Ende des Unterrichts setzen sie lediglich mit fdisk die 1.
"normale Botpartition" wieder aktiv, und der Unterrichtsbetrieb kann
ungestört fortgesetzt werden.
4. Start der Boot-Partition
Bei welcher der verschiedenen Partitionen es sich um die Boot-Partition handelt, erkennt man am ersten Feld in
der jeweiligen Partitionsstruktur. Der Wert 00h steht dabei für "nicht aktiv", während der Wert 80h die zu bootende
Partition anzeigt. Entdeckt der Partitions-Code bei der Untersuchung der Tabelle keine oder mehr als eine
bootfähige Partition oder gar einen unbekannten Code, bricht er den Bootvorgang mit einer Fehlermeldung ab und
endet in einer Endlosschleife, die nur durch einen Reset verlassen werden kann.
Hat der Partitions-Code die zu bootende Partition erkannt, kann er über die zwei folgenden Felder die Lage dieser
Partition auf der Festplatte ermitteln. Die Sektor- und Zylindernummern sind dabei in der gleichen Form kodiert, wie
sie der BIOS-Interrupt 13h (Diskette/Festplatte) erwartet. Die Bits 6 und 7 der Sektornummer stellen dabei die Bits
8 und 9 der Zylindernummer dar. Diese Übereinstimmung tritt nicht zufällig ein, denn tatsächlich stellt der Interrupt
13h und seine Funktionen zu diesem Zeitpunkt die einzige Möglichkeit dar, auf die Festplatte zuzugreifen. (Die
DOS-Funktionen stehen noch nicht zur Verfügung, denn das DOS soll ja erst noch gebootet werden.)
Kodierung der Zylinder- und Sektornummer innerhalb der Felder im Partitionssektor
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5. Weitere Informationen in der Boot-Struktur
Obwohl diese Informationen zum Einladen des Boot-Sektors der zu startenden Partition völlig ausreichen, enthält
die Partitionstabelle noch einige weitere Informationen, die für spätere Veränderungen und Ergänzungen wichtig
sind. So folgt auf die Lage des Boot-Sektors ein Feld, das den Typ von Betriebssystem beschreibt, der sich hinter
der Partition verbirgt. Die obige Abbildung zeigt Ihnen die verschiedenen Codes, die in diesem Feld anzutreffen
sind.
Neben dem Startsektor wird im Partitionssektor auch der letzte Sektor der Partition aufgeführt. Die Lage dieses
Sektors wird wiederum durch Angabe der Kopf-, Zylinder- und Sektornummer beschrieben. Des weiteren finden
sich in den letzten beiden Feldern eines Tabelleneintrags die Anzahl der Sektoren innerhalb der Partition und die
Entfernung des Boot-Sektors der Partition vom Partitionssektor, gezählt in Sektoren.
Untersucht man die Partitionstabelle, stellt man in der Regel fest, daß die erste Partition nicht etwa unmittelbar
hinter dem Partitionssektor, sondern erst mit dem ersten Sektor der nullten Spur auf dem zweiten Schreib/Lesekopf beginnt. Es wird also fast die gesamte nullte Spur des ersten Kopfs verschenkt, wenn man einmal von
dem Partitionssektor im ersten Sektor dieser Spur absieht. Und auch sonst gibt es einige Besonderheiten, vor
allem, was die extended DOS-Partitions angeht.
6. Aufbau der extended Partition unter DOS
Zunächst einmal erlaubt DOS 3.3 auf einer Festplatte nämlich nur eine extended Partition neben der primary
Partition. Die aber versieht FDISK wiederum mit einem Partitionssektor, der zwar keinen Programmcode, dafür
aber wie gewohnt eine Partitionstabelle enthält. Diese besteht grundsätzlich aus zwei Einträgen, von denen der
erste das erste logische Gerät der extended Partition beschreibt und als Partitionstyp entweder den Wert 1 oder 4
(DOS-Partition mit 12- bzw. 16-Bit-FAT) hat. Der zweite Eintrag jedoch verweist auf das nächste logische Gerät
innerhalb der extended DOS-Partition, soweit ein solches vorhanden ist.
Um weitere logische Geräte zu unterstützen, wiederholt sich diese Struktur mit jedem weiteren Gerät. Dadurch
entsteht eine Art verkettete Liste, die erst dann beendet wird, wenn innerhalb des Partitionssektors einer extended
Partition das Feld Partitionstyp im zweiten Tabelleneintrag der Partitionstabelle den Wert 0 enthält.
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Hexadezimaler Speicherauszug des Sektors mit dem Partitionssektor
Der Sektor ist in zwei Teilen dargestellt.
Der erste Teil ist der MBR, der die ersten 446 Bytes des Sektors
einnimmt. Die Signatur des Datenträgers (FD 4E F2 14) befindet sich
am Ende des MBR Codes.
Die Partitionstabelle bildet den zweiten Teil.
Beschreiben Sie die Eintragungen in der Partitionstabelle.
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Der Boot-Sektor
Bei der Formatierung eines Volumes wird der Boot-Sektor immer im ersten Sektor des Volumes angelegt, damit er
für das DOS möglichst leicht zu lokalisieren ist. Neben Informationen über die Größe und Struktur des Volumes
enthält er vor allem den sogenannten Bootstrap-Loader, über den das DOS gebootet werden kann. Diesem
Umstand verdankt der Boot-Sektor übrigens seinen Namen.
Entgegen vielfacher Annahme befindet sich DOS nach dem Start des Rechners nämlich nicht direkt im
Hauptspeicher, sondern muß erst einmal geladen und gestartet werden. Deshalb lädt das BIOS, das nach dem
Anschalten des Rechners die Initialisierung des Systems übernimmt, den ersten physikalischen Sektor 0 einer
Diskette oder Festplatte in den Speicher und beginnt mit der Ausführung des darin enthaltenen Programmcodes.
Beachten Sie bitte, daß tatsächlich der erste physikalische Sektor und nicht der erste logische Sektor geladen wird.
Dies ist sehr wichtig, weil dadurch festgelegt wird, daß der erste logische Sektor mit dem ersten physikalischen
Sektor zusammenfallen muß. Schließlich befinden sich zu dem Zeitpunkt, an dem der Boot-Sektor eingeladen wird,
noch keine Gerätetreiber im Speicher, über die der Zugriff auf das Medium abgewickelt werden kann, auch wenn
ein Gerätetreiber die verschiedenen logischen Sektoren ganz willkürlich über das jeweilige Speichermedium verteilt
- der logische Sektor 0 muß also mit dem physikalischen zusammenfallen.
Die folgende Tabelle verdeutlicht den Aufbau des Boot-Sektors.
Ergänzen Sie die Tabelle mit entsprechenden Beispiel-Werten.
Addr.
Inhalt
+00h
Sprungbefehl zur
EB
Boot-Routine
Herstellername und
Versionsnummer
Byte pro Sektor
Sektoren pro
Cluster
Anzahl
reservierter
Sektoren
Anzahl FileAllocation-Tables
(FAT)
Anzahl Einträge im
Hauptverzeichnis
Anzahl Sektoren im
Volume
Media-Descriptor
Anzahl Sektoren
pro FAT
Sektoren pro Spur
3 BYTE
Anzahl der Lese/Schreibköpfe
Entfernung des
ersten Sektors im
Volume vom ersten
Sektor auf dem
Speichermedium
Boot-Routine
1 WORD
+03h
+0Bh
+0Dh
+0Eh
+10h
+11h
+13h
+15h
+16h
+18h
+1Ah
+1Ch
+1Eh-1FFh
Beispiel-Werte
Typ
8 BYTE
1 WORD
1 BYTE
1 WORD
1 BYTE
1 WORD
1 WORD
1 BYTE
1 WORD
1 WORD
1 WORD
482 BYTE
Länge: 512 Byte
Fette und kursive Einträge = BIOS-Parameter-Block (BPB)
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Begonnen wird mit der Ausführung des Programmcodes im Boot-Sektor immer mit dem ersten Byte, also an der
Offsetadresse 00h. Aus diesem Grund enthält der Boot-Sektor an dieser Stelle immer den MaschinenspracheBefehl JUMP, nach dessen Ausführung die Programmausführung an einer Stelle weiter hinten im Boot-Sektor
fortgeführt wird. Bei diesem JUMP-Befehl kann es sich entweder um einen normalen Sprungbefehl oder um einen
sogenannten Short Jump handeln, deren Maschinencodes eine unterschiedliche Länge aufweisen.
Da das Feld für diesen Sprungbefehl aber immer drei Byte lang ist, ein short jump aber lediglich zwei Byte benötigt,
folgt auf ihn immer der Maschinensprache-Befehl NOP, der wirklich gar nichts bewirkt, aber die Lücke zum Beginn
der Daten schließt.
Denn auf das erste Feld mit dem Sprungbefehl folgen eine ganze Reihe von Feldern, die verschiedene
Informationen über den Aufbau des Volumes liefern. Das erste dieser Felder umfaßt 8 Byte und enthält einen
Namen in Form von ASCII-Zeichen. Dabei kann es sich beispielsweise um den Namen des Computerherstellers
handeln, mit dessen DOS-Version das Volume formatiert wurde. Aber auch der Name eines Software-Herstellers
ist denkbar, beispielsweise, wenn das Volume mit dem Formatierprogramm der PC Tools formatiert wurde.
In den darauffolgenden Feldern wird das physikalische Format des Mediums, d.h. die Anzahl der Byte pro Sektor,
die Anzahl der Sektoren pro Spur usw. festgehalten. Daneben wird hier aber auch die Größe der einzelnen DOSDatenstrukturen verzeichnet, die auf dem Medium untergebracht sind. Vor allem die physikalischen Informationen
sind für die verschiedenen BIOS-Funktionen des Interrupts 13h von Bedeutung, derer sich Gerätetreiber zum
Lesen und Schreiben von Sektoren in der Regel bedienen. Deshalb wird dieser Bereich als BIOS-Parameter-Block
(BPB) bezeichnet. Die BPB ist eine Datenstruktur, die auch im Boot-Sektor steht. Aber auch das DOS nutzt diese
Informationen für verschiedene Zwecke.
An den BPB schließen sich noch drei Felder an, die vom DOS zwar nicht genutzt werden, dem Gerätetreiber aber
zusätzliche Informationen über das Volume liefern können.
Auf diesen Bereich folgt schließlich die sogenannte Bootstrap-Routine, in die der Sprungbefehl am Anfang des
Boot-Sektors verzweigt. Sie übernimmt das Laden und Starten des DOS, wie im Kapitel 16 beschrieben.
An den Boot-Sektor können sich noch mehrere reservierte Sektoren anschließen, die einer Erweiterung des BootSektors dienen, wenn z.B. die Bootstrap-Routine zu umfangreich ist, um in einem einzelnen Sektor untergebracht
zu werden. Die Anzahl dieser Sektoren ist innerhalb des Boot-Sektors im Feld ab der Offsetadresse 0Eh
verzeichnet. Sie schließt immer den Boot-Sektor mit ein, so daß eine 1 in diesem Feld anzeigt, daß auf den BootSektor keine weiteren reservierten Sektoren mehr folgen. So ist es auch in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle,
denn keine der bisherigen DOS-Versionen benötigt einen größeren Bootstrap-Loader, als sich im ersten BootSektor unterbringen ließe.
Aber bereits durch die Option, den Boot-Sektor auf mehrere Sektoren auszudehnen, ergibt sich eine gewisse
Variabilität in der Anordnung der einzelnen Komponenten des Dateisystems, denn die FAT, ihre Kopien und das
Hauptverzeichnis rutschen natürlich nach hinten, wenn sich an den Boot-Sektor noch mehrere reservierte Sektoren
anschließen.
Einfache IT-Systeme
Hardwareaufbau und Konfiguration
Einfache IT-Systeme
Die Grundstruktur des Dateisystems
Im Mittelpunkt des Dateisystems von MS-DOS steht der Begriff des Volumes. Jede Diskette und jedes
Festplattenlaufwerk, das über einen eigenen Kennbuchstaben verfügt, stellt ein Volume dar. Während aber
Disketten nicht in mehrere Volumes unterteilt werden können, ist das bei Festplatten möglich und sogar gang und
gäbe. Denn bis zur DOS-Version 4.0 (exklusive) blieben Volumes immer auf eine Maximalgröße von 32 MByte
beschränkt, weshalb Festplatten mit einer Kapazität von mehr als 32 MByte in jedem Fall in mehrere Volumes
aufgeteilt werden mußten, wollte man nicht wertvollen Speicherplatz verschenken.
Wie die 32-MByte-Barriere ab der DOS-Version 4.0 durchbrochen wurde, wird im Verlauf dieses Kapitels deutlich
werden. Wichtig ist es, an dieser Stelle bereits festzuhalten, daß jedes Volume unter DOS eine einheitliche Struktur
aufweist, unabhängig davon, ob es auf einer Diskette oder auf einer Festplatte untergebracht ist. Die Größe spielt
dabei keine Rolle, denn sie schlägt sich lediglich in der Größe der einzelnen Datenstrukturen nieder, die zur
Verwaltung des Volumes benötigt werden.
Aufteilung in logische Sektoren
Aus der Sicht des DOS stellt ein Volume zunächst einmal eine Folge von Sektoren dar, die jeweils 512 Byte
aufnehmen. Die einzelnen Sektoren tragen dabei logische Sektornummern und werden von 0 an durchnumeriert.
Ein 10 MByte umfassendes Volume beispielsweise besteht dadurch aus 20480 Sektoren, die die Nummern von 0
bis 20479 tragen. DOS nimmt dabei keinen Einfluß auf die physikalische Anordnung der einzelnen Sektoren, denn
das ist ganz allein Sache des Gerätetreibers, über den die gesamte Kommunikation zwischen DOS und dem
physikalischen Medium abgewickelt wird.
Ob ein Gerätetreiber die verschiedenen logischen Sektoren nun ganz willkürlich über das jeweilige Medium
verstreut oder nach einer stringenten Ordnung verteilt, macht also keinen Unterschied. Wichtig ist nur, daß eine
eindeutige Zuordnung zwischen logischem und physikalischem Sektor gegeben ist.
Während DOS im Inneren also mit logischen Sektornummern operiert, beziehen sie die verschiedenen
Dateifunktionen aus dem DOS-API auf Dateien und Unterverzeichnisse. DOS muß den Aufruf dieser Funktionen
deshalb in den Zugriff auf einzelne Sektoren umsetzen. Dabei bedient es sich sowohl der Directory-Struktur des
Volumes, wie auch einer als FAT bezeichneten Datenstruktur, von der gleich noch die Rede sein wird.
Werfen wir jedoch zunächst einen Blick auf die grundsätzliche Struktur eines Volumes unter dem Dateisystem von
DOS.
Aufbau eines Volumes
Boot-Sektor
Erste File-Allocation-Table (FAT)
Eine oder mehrere Kopien der FAT
Hauptverzeichnis (evtl. mit Volume-Namen)
Datenbereich für Dateien und Unterverzeichnisse
Wie die obige Abbildung zeigt, wird jedes Volume in verschiedene Bereiche unterteilt, die zum einen die
verschiedenen Datenstrukturen des Dateisystems und zum anderen die einzelnen Dateien und Unterverzeichnisse
aufnehmen. Angelegt werden diese Datenstrukturen bei der Formatierung eines Volumes mit Hilfe des FORMATBefehls.
Vielleicht ist Ihnen aufgefallen, daß in der obigen Abbildung keine Aussage über die Größe der einzelnen
Datenstrukturen und Bereiche gemacht wird. Das ist auch nicht so ohne weiteres möglich, denn sie werden immer
ganz individuell an die Größe des jeweiligen Volumes angepaßt. Nach der Formatierung eines Volumes läßt sich
die Größe der einzelnen Bereiche jedoch aus den verschiedenen Informationen im Boot-Sektor ermitteln.
Einfache IT-Systeme
Hardwareaufbau und Konfiguration
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Die File-Allocation-Table (FAT)
Wenn DOS neue Dateien anlegen oder bereits existierende Dateien erweitern will, muß es wissen, welche Sektoren des
jeweiligen Volumes noch frei sind. Diese Informationen bezieht es aus der sogenannten File Allocation Table, die sich direkt
an den reservierten Bereich anschließt. Jeder Eintrag in dieser Tabelle korrespondiert mit einer bestimmten Anzahl von
Sektoren, die auf dem Volume logisch aufeinanderfolgen. Eine solche Gruppe von Sektoren wird als Cluster bezeichnet.
Wie viele Sektoren dabei zu einem Cluster zusammengeschlossen werden, ist in der Speicherstelle 0Dh des Boot-Sektors als
Teil des BIOS-Parameter-Blocks festgehalten. Dabei sind nur Werte erlaubt, die eine Potenz von 2 darstellen, also 1, 2, 4, 8, 16
usw. Bei XT-Festplatten enthält diese Speicherstelle in der Regel den Wert 8, wodurch jeweils 8 aufeinanderfolgende Sektoren
einen Cluster bilden. Bei Festplatten, die an ATs, 386er und 486er angeschlossen werden, sind es in der Regel nur 4 Sektoren,
die in einem Cluster zusammengefaßt werden.
Wie die folgende Tabelle zeigt, wird je nach Speichermedium eine unterschiedliche Anzahl von Sektoren zu einem Cluster
zusammengefaßt.
Gerät
Sek./Cl.
Einseitiges Diskettenlaufwerk und
hochkapazitives Diskettenlaufwerk
Zweiseitiges Diskettenlaufwerk
Festplatte bei AT und höher
Festplatte bei XT
1
2
4
8
Beachten Sie bei der Betrachtung der obigen Tabelle bitte, daß ein Formatierungsprogramm nicht auf die angegebenen Werte
festgelegt ist, sondern die Größe eines Clusters selbständig wählen kann. Dies gilt umso mehr, als Volumes mit mehr als 32
MByte ab der DOS-Version 4.0 eben durch Zusammenfassung von noch mehr Sektoren pro Cluster realisiert werden.
Schließlich durchbricht man bei mehr als 32 MByte pro Volume und einer gleichbleibenden Clusterung von 4 Sektoren pro
Cluster die Grenze von 65536 Clustern, so daß für die Aufnahme der Cluster-Nummer mehr als 16 Bit benötigt werden. Durch
die Zusammenfassung von immer mehr Sektoren zu einem Cluster läßt sich das Fassungsvermögen des Dateisystems aber
nahezu beliebig steigern, ohne an der bisherigen Struktur rütteln zu müssen.
Die folgende Tabelle zeigt die Clusterung, die DOS 4.0 bei Volumes mit mehr als 32 MByte einsetzt. Bis zu einer Kapazität
von 2 GByte lassen sich Volumes auf diese Art und Weise ausdehnen, wobei natürlich immer mehr Speicherplatz im letzten
Cluster einer Datei verschenkt wird, denn ausgefüllt wird der letzte Cluster einer Datei schließlich nur, wenn ihre Größe ein
Vielfaches der Clustergröße darstellt.
Volumegröße bis
128 MB
256 MB
512 MB
1028 MB
2048 MB
Clustergröße
2 KB
4 KB
8 KB
16 KB
32 KB
Sektoren
pro Cluster
4
8
16
32
64
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Hardwareaufbau und Konfiguration
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Die File-Allocation-Table (FAT)
Zerstückelung von Dateien
Der Sinn der Zusammenfassung mehrerer Sektoren zu einem Cluster ergibt sich aus der Logik, mit der DOS Dateien auf ein
Medium schreibt. Es wählt für die Speicherung der Datei nämlich nicht grundsätzlich aufeinanderfolgende Sektoren, sondern
zerstückelt die Datei so, daß sie gerade in die Sektoren paßt, die noch frei sind. Alles andere macht auch keinen Sinn, denn bei
der täglichen Arbeit werden immer wieder Dateien angelegt oder gelöscht. So lange ein Volume leer ist, können die neuen
Dateien und ihre einzelnen Cluster direkt hintereinander angelegt werden. Wird dann aber eine Datei gelöscht, ergibt sich eine
freie Lücke; es würde viel zu lange dauern, alle nachfolgenden Cluster aufrücken zu lassen. Stellen Sie sich vor, was passieren
würde, wenn Sie eine 10-KByte-Datei ganz am Anfang eines Volume löschen und dann 20 oder 30 MByte aufrücken müssen.
Deshalb legt DOS eine Datei bei ihrer Erstellung in den Lücken an, die sich durch das vorhergehende Löschen von Dateien
ergeben haben. Wünschenswert wäre es, wenn dabei eine Lücke gefunden würde, in der die gesamte Datei untergebracht
werden könnte, oder die zumindest größer ist als die Datei, denn dann müßte die Datei nicht zerstückelt werden. Darauf darf
man in der Praxis jedoch nicht hoffen, denn die Wahrscheinlichkeit, eine solche Lücke zu finden, ist einfach zu gering.
Deshalb zerstückelt DOS die Dateien bei ihrer Erzeugung und paßt sie in die Lücken ein, die es vorfindet.
Allerdings verlangsamt diese Stückelung den Zugriff auf eine Datei rapide, da nach fast jedem Lesevorgang oder
Schreibvorgang der Lese-/Schreibkopf des Laufwerks neu positioniert werden muß. Das wäre bei einer kontinuierlichen
Speicherung nicht unbedingt der Fall, denn dann würde eine Datei immer ganze Spuren auf der Diskette oder Festplatte
belegen, die in der Regel in einem Atemzug eingelesen werden könnten.
Um aber eine zu große Stückelung der Datei zu vermeiden, werden mehrere sequentiell aufeinanderfolgende Sektoren zu
einem Cluster zusammengefaßt. Das garantiert dann, daß auf jeden Fall die Sektoren eines Clusters ein Stück einer Datei
enthalten und nacheinander eingelesen werden können. Würde man rein sektororientiert arbeiten, könnte eine 24 Sektoren
große Datei in maximal 24, womöglich weit auseinanderliegenden Sektoren angeordnet werden, so daß der Lese-/Schreibkopf
maximal 24 mal neu positioniert werden müßte, um die gesamte Datei einzulesen. Beim Clusterprinzip spart man hingegen
eine ganze Menge Zeit, da sich die Datei bei einer Zusammenfassung von vier Sektoren pro Cluster auf nur sechs verschiedene
Cluster verteilt und der Lese-/Schreibkopf somit maximal 6 mal neu positioniert werden muß.
Einen Haken hat die ganze Sache aber doch: Da einer Datei nämlich immer mindestens ein Cluster zugewiesen wird, wird zum
Teil sehr viel Speicherplatz verschwendet. Denken Sie z.B. an Ihre AUTOEXEC.BAT, die sicher nicht länger als 150 Byte ist.
Für ihre Speicherung würde ein Sektor vollkommen ausreichen, wobei auch dann noch fast 400 Byte verschwendet würden. Im
Falle einer Clusterung von 4 Sektoren belegt sie aber einen ganzen Cluster mit seinen 2048 Byte, wodurch über 1,5 KByte an
Plattenspeicher ungenutzt bleiben. Bei einer Festplatte mit mehreren hundert Dateien kommen da schon ganz schöne Summen
zusammen.
Außerdem kann auch die Clusterung nicht darüber hinwegtäuschen, daß eine Zerstückelung von Dateien die
Zugriffsgeschwindigkeit beim Lesen oder Schreiben stark beeinträchtigt. Nicht umsonst erfreuen sich die sogenannten
Defragmentierer großer Beliebtheit, die längst zum selbstverständlichen Bestandteil von Produkten wie den PC-Tools oder den
Norton-Utilities zählen. Sie haben keine andere Aufgabe, als die Zerstückelung von Dateien aufzuheben, indem sie eine
Reorganisation des Mediums herbeiführen und dabei alle Dateien in aufeinanderfolgenden Clustern unterbringen.
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Hardwareaufbau und Konfiguration
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Die File-Allocation-Table (FAT)
Aufbau der FAT
Doch zurück zu unserer File-Allocation-Table: Die Größe der einzelnen Einträge in dieser Tabelle beträgt unter den DOSVersionen 1 und 2 grundsätzlich 12 Bit. Ab der DOS-Version 3 hängt ihre Größe von der Anzahl der Cluster ab; sind es mehr
als 4096 Cluster, werden 16 Bit, ansonsten die üblichen 12 Bit pro Eintrag verwendet. Denn mit der Breite eines FAT-Eintrags
steigt auch die Anzahl der adressierbaren Cluster und damit die Größe des Volumes, das sich auf diese Art und Weise
verwalten läßt.
Schließlich können mit einer 12-Bit-FAT gerade einmal 4096 Cluster verwaltet werden, und das entspricht bei einer
Zusammenfassung von 4 Sektoren pro Cluster einer Kapazität von 8 MByte. Sicher, man könnte diese Kapazität noch
ausdehnen, indem man noch mehr Sektoren zu einem Cluster zusammenfaßt, aber das erweist sich im Hinblick auf die damit
einhergehende Verschwendung von Speicherplatz nicht unbedingt als sinnvoll. Deshalb trifft man bei modernen PCs mit
Festplatten von 20, 40 oder mehr MegaByte nur noch 16-Bit-FATs an, die die Adressierung von maximal 65536 Clustern
erlauben.
Da die Anzahl der Bits pro FAT-Eintrag Voraussetzung für die richtige Interpretation der FAT ist, muß sie vor dem Zugriff auf
die FAT ermittelt werden. Auch hier helfen die Informationen aus dem BIOS-Parameter-Block im Boot-Sektor weiter. Ab der
Speicherstelle 13h befindet sich die Gesamtanzahl der Sektoren in dem beschriebenen Volume. Diese muß lediglich durch die
Anzahl der Sektoren pro Cluster dividiert werden, um die Anzahl der Cluster im Volume zu erhalten.
Die ersten beiden Einträge der FAT sind grundsätzlich reserviert und haben nichts mit der Belegung der einzelnen Cluster zu
tun. Je nach Größe der einzelnen FAT-Einträge stehen damit 24 Bit (3 Byte) oder 32 Bit (4 Byte) zur Verfügung. Das erste
Byte enthält dabei den sogenannten Media-Descriptor, während die anderen Byte mit dem Wert 255 belegt sind. Der MediaDescriptor, der auch im BPB an der Adresse 15h zu finden ist, liefert Informationen über das Format des Volumes und den
Datenträger. Folgende Codes sind möglich:
Code
Medium
F0h
3½"-Diskette, 2 Seiten, 80 Spuren, 18 Sektoren pro Spur
3½"-Diskette, 2 Seiten, 80 Spuren, 36 Sektoren pro Spur
F8h
F9h
Festplatte
5¼"-Diskette, 2 Seiten, 80 Spuren, 15 Sektoren pro Spur
3½"-Diskette, 2 Seiten, 80 Spuren, 9 Sektoren pro Spur
FAh
5¼"-Diskette, 1 Seite, 80 Spuren, 8 Sektoren pro Spur
3½"-Diskette, 1 Seite, 80 Spuren, 8 Sektoren pro Spur
FBh
5¼"-Diskette, 2 Seiten, 80 Spuren, 8 Sektoren pro Spur
3½"-Diskette, 2 Seiten, 80 Spuren, 8 Sektoren pro Spur
FCh
FDh
FEh
FFh
5¼"-Diskette, 1 Seite, 40 Spuren, 9 Sektoren pro Spur
5¼"-Diskette, 2 Seiten, 40 Spuren, 9 Sektoren pro Spur
5¼"-Diskette, 1 Seite, 40 Spuren, 8 Sektoren pro Spur
5¼"-Diskette, 2 Seiten, 40 Spuren, 8 Sektoren pro Spur
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Die File-Allocation-Table (FAT)
Kodierung der FAT-Einträge
Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, warum die einzelnen Einträge der FAT 12 oder 16 Bits breit sind, wenn sie nur
anzeigen sollen, daß ein Cluster belegt ist oder nicht. Dazu genügt doch ein Bit, das jeweils eine 1 enthalten könnte, wenn der
zugehörige Cluster belegt ist, oder das durch den Wert 0 anzeigt, daß der Cluster frei ist.
Doch die verschiedenen FAT-Einträge zeigen nicht nur an, ob ein Cluster frei oder belegt ist. Vielmehr werden durch sie die
einzelnen Cluster festgehalten, in denen die Daten einer Datei gespeichert sind. Und das geht so: Über den Directory-Eintrag
einer Datei erfährt DOS zunächst einmal, in welchem Cluster die ersten Sektoren einer Datei gespeichert sind. Die Nummer
dieses Clusters korrespondiert mit der Nummer des zugehörigen FAT-Eintrags. In diesem FAT-Eintrag steht dann die Nummer
des Clusters, in dem die nächsten Sektoren der Datei gespeichert sind. Und aus dem FAT-Eintrag dieses Clusters erfährt man
dann wiederum, in welchem Cluster die nächsten Sektoren der Datei zu finden sind, und so geht es weiter, bis man den letzten
Cluster einer Datei erreicht hat.
Allerdings beziehen sich die Clusternummern dabei nicht auf den Anfang des Volumes, sondern auf den Anfang des
Datenbereichs, wie wir im Verlauf dieses Kapitels noch sehen werden. Zur Verdeutlichung an dieser Stelle noch ein kleines
Beispiel: Nehmen wir an, im Verzeichniseintrag einer Datei steht, daß der Anfang der Datei im vierten Cluster des Volumes zu
finden ist. Um nun die Nummer des nächsten Clusters der Datei zu erhalten, muß der vierte Eintrag der FAT (Achtung: Ein
FAT-Eintrag kann 12- oder 16-Bit lang sein) gelesen werden. In diesem steht nämlich die Nummer des nächsten Clusters der
Datei.
Es entsteht eine Kette, über die die einzelnen Cluster der Datei in der richtigen Reihenfolge lokalisiert werden können. Über
die Clusternummern ergibt sich dann auch die logische Nummer der einzelnen Sektoren, die DOS dem Gerätetreiber mitteilen
muß, wenn es diese Sektoren lesen oder schreiben will. Schließlich arbeiten die Gerätetreiber des DOS nicht auf Cluster-,
sondern auf Sektorebene. Die Umrechnung zwischen Cluster und logischem Sektor ist dabei sehr einfach, denn die
Clusternummer muß lediglich mit der Anzahl der Sektoren pro Cluster multipliziert werden.
Der FAT-Eintrag, der mit dem letzten Cluster einer Datei korrespondiert, muß dabei natürlich einen besonderen Code
enthalten, der dem DOS zeigt, daß die Datei hier endet. Das wird durch eine Cluster-Nummer signalisiert, die bei einer 12-BitFAT größer als FF8h und bei einer 16-Bit-Fat größer als FFF8h ist. Doch das sind nicht die einzigen Cluster-Nummern, die für
besondere Zwecke reserviert sind, wie auch die folgende Tabelle zeigt. So stehen beispielsweise die Clusternummern FF0h bis
FF6h bzw. FFF0h bis FFF6h für reservierte Cluster, womit z.B. das Hauptverzeichnis eines Volumes gemeint ist, das eine
feste Lage und Größe aufweist und dessen Cluster deshalb nicht über die FAT verkettet werden müssen.
Eine besondere Bedeutung hat auch der Cluster-Code FF7h bzw. FFF7h. Er markiert Cluster, in denen sich fehlerhafte
Sektoren befinden, damit diese nicht für die Aufnahme von Dateien verwandt werden und dadurch zu Datenverlusten führen.
Cluster-Code 12-Bit-FAT Bedeutung
000h
FF0h- FF6h
FF7h
FF8h- FFFh
xxxh
Cluster ist frei
Reservierter Cluster
Cluster fehlerhaft, wird nicht benutzt
Letzter Cluster einer Datei
Nächster Cluster einer Datei
Cluster-Code 16-Bit-FAT Bedeutung
0000h
FFF0h- FFF6h
FFF7h
FFF8h- FFFFh
xxxxh Nächste
Cluster ist frei
Reservierter Cluster
Cluster fehlerhaft, wird nicht benutzt
Letzter Cluster einer Datei
r Cluster einer Datei
Nicht belegte Cluster werden schließlich durch den Cluster-Code 0h gekennzeichnet. Der Cluster-Code steht zwar auch für den
ersten Cluster des Volumes, repräsentiert aber genau wie der erste Cluster keine Sektoren, weil darin der Mediatyp des
Volumes gespeichert ist. Das ist übrigens auch der Grund, warum die Cluster-Nummer bei der Umrechnung von ClusterNummern in Sektornummern um zwei reduziert werden muß, wie wir später noch sehen werden.
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Einfache IT-Systeme
Die File-Allocation-Table (FAT)
Mehrere Kopien der FAT
Weil die Verknüpfung der verschiedenen Cluster, in die eine Datei aufgespalten wird, exklusiv über die FAT erfolgt, kommt
ihr innerhalb des Dateisystems von DOS eine herausragende Stellung zu. Dies artikuliert sich in negativer Weise z.B. immer
dann, wenn ein Hardware-Fehler oder ein Virus Schaden an der FAT verursacht. Dann sind zwar im Prinzip noch alle Dateien
und Unterverzeichnisse vorhanden, bleiben für den Anwender aber unerreichbar, weil DOS die einzelnen Cluster nicht mehr
zu einem Ganzen zusammensetzen kann.
DOS gestattet einem Formatierungsprogramm deshalb, nicht nur eine, sondern mehrere identische Kopien der FAT anzulegen.
Ihre Anzahl muß innerhalb des Boot-Sektors an der Offsetadresse 10h festgehalten werden. Trifft DOS auf ein solches
Medium, pflegt es alle Kopien der FAT gleichzeitig, vermerkt dort beim Erstellen oder Löschen von Dateien also jeweils die
neu belegten oder freigewordenen Cluster.
Dies bietet den Vorteil, die primäre FAT im Falle einer Beschädigung durch eine ihrer Kopien ersetzen zu können und den
Datenverlust damit abzuwenden. So verfährt z.B. der DOS-Befehl CHKDSK, der die Integrität der primären FAT überprüft
und sie im Fehlerfall durch eine ihrer Kopien ersetzt.
Das Hauptverzeichnis
Innerhalb des Dateisystems von DOS folgt auf die FAT und ihre Kopien das Hauptverzeichnis. Es besteht aus jeweils 32 Byte
großen Einträgen, die alle relevanten Informationen über die darin enthaltenen Dateien und Unterverzeichnisse widerspiegeln.
Dazu zählt neben Namen, Größe, Attribut, Erstellungs- bzw. letztem Modifikationsdatum und Uhrzeit vor allem die Lage der
Datei, d.h. die Nummer ihres ersten Clusters.
Die maximale Anzahl der Einträge in dem Hauptverzeichnis wird durch seine Größe beschränkt, die im Boot-Sektor ab der
Offsetadresse 11h festgehalten wird. Denn das Hauptverzeichnis stellt eine statische Datenstruktur dar, die nicht wächst, wenn
mehr und mehr Dateien oder Unterzeichnisse im Hauptverzeichnis eines Volumes angelegt werden. Daher kann durchaus der
Fall eintreten, daß das Hauptverzeichnis voll ist und beim Erstellen von Unterverzeichnissen oder Kopieren von Dateien
entsprechende Fehlermeldungen auf dem Bildschirm erscheinen.
Beim Formatieren eines Volumes wird der Umfang des Hauptverzeichnisses in Relation zur Größe des Volumes jedoch so
gewählt, daß dieser Fall nur sehr selten eintritt, sofern Sie nicht ihre gesamten Anwendungsprogramme im Hauptverzeichnis
einer Diskette oder Festplatte unterbringen möchten.
Die Anzahl der Einträge im Hauptverzeichnis ergibt sich aus der Multiplikation der dafür reservierten Sektoren mit 16, denn
bei einer Eintragsgröße von 32 Byte können jeweils 16 Directory-Einträge in einem Sektor untergebracht werden.
Der Datenbereich
Wenden wir uns wieder der Struktur des Dateisystems von DOS zu. Auf das Hauptverzeichnis folgt der Datenbereich, dessen
Cluster für die Speicherung von Dateien und Unterverzeichnissen herangezogen wird. Er nimmt den gesamten verbleibenden
Speicherplatz auf dem Volume ein.
Für jeden der Cluster in diesem Bereich existiert selbstverständlich ein Eintrag in der FAT, die durch die Manipulation der
Dateien in diesem Bereich verändert werden kann. Wird zum Beispiel eine Datei vergrößert, reserviert DOS einen noch freien
Cluster, um die weiteren Daten der Datei zu speichern. Der FAT-Eintrag des letzten Clusters enthielt bisher eine EndeMarkierung, deutet aber nun auf den neuen Cluster, der die neue Ende-Markierung enthält. Bei der Suche nach einem Cluster,
der die neuen Daten der Datei aufnehmen soll, suchten die DOS-Versionen 1 und 2 die FAT von vorne durch und reservierten
den ersten als nicht belegt gekennzeichneten Cluster.
Ab der Version 3 wird demgegenüber ein etwas dezidierteres Verfahren angewandt, um nach Möglichkeit einen Cluster zu
wählen, der in der Nähe des alten Clusters liegt, um so die Zugriffszeit auf die Datei möglichst gering zu halten.
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VERANSCHAULICHEN SIE MIT GRAPHISCHEN MITTELN DEN FOLGENDEN SACHVERHALT
Um das Ineinandergreifen der verschiedenen Datenstrukturen zu verdeutlichen, die das Dateisystem von DOS bilden, möchte
ich mit Ihnen den Weg verfolgen, der von der FAT zu den einzelnen Sektoren einer Datei führt.
Beginnen wir an dem Punkt, an dem DOS aus dem Directory-Eintrag einer Datei den ersten Cluster und damit auch den FATEintrag für den folgenden Cluster ermittelt hat. Aus diesem Cluster-Wert gilt es nun den zugehörigen Sektor zu errechnen.
Dazu muß von der Cluster-Nummer zunächst einmal der Wert 2 abgezogen werden, und zwar deshalb, weil die ersten beiden
Einträge der FAT durch den Media-Descriptor belegt sind und dadurch erst der zweite FAT-Eintrag mit dem nullten Cluster
auf dem Medium korrespondiert. Danach muß die Cluster-Nummer mit der Anzahl der Sektoren pro Cluster multipliziert
werden. Diese Informationen bezieht das DOS aus dem BIOS-Parameter-Block, den es zusammen mit dem Boot-Sektor
eingeladen hat.
Aber auch damit hat DOS noch nicht die gesuchte Sektornummer. Denn die Cluster-Nummern im Directory-Eintrag und in der
FAT beziehen sich nicht auf den ersten Sektor des Volumes, sondern auf den ersten Sektor des Datenbereichs. Der aber
beginnt nicht mit dem nullten Sektor, sondern erst hinter dem Hauptverzeichnis. Deshalb muß zunächst die Nummer des
logischen Sektors berechnet werden, mit dem der Datenbereich beginnt, die dann zur Nummer des zuvor berechneten Sektors
addiert werden muß.
Mit welchem logischen Sektor der Datenbereich beginnt, läßt sich mit Hilfe der Informationen aus dem BIOS-ParameterBlock berechnen. Wie Sie wissen, geht dem Datenbereich auf dem Volume zunächst der Boot-Sektor, die FAT und ihre
Kopien und als letztes das Hauptverzeichnis voraus. Deshalb muß die Länge dieser Bereiche berechnet und addiert werden.
Die Anzahl der reservierten Sektoren (inklusive des Boot-Sektors) entnimmt DOS der Speicherstelle 0Eh des Boot-Sektors.
Dort ist in der Speicherstelle 16h die Anzahl der Sektoren pro FAT verzeichnet. Sie muß mit der Anzahl der FATs aus
Speicherstelle 10h multipliziert werden. Dazu wird die Anzahl der reservierten Sektoren addiert.
Als letztes benötigt DOS noch die Anzahl der Sektoren, die das Hauptverzeichnis einnimmt. Dazu entnimmt es dem Word ab
der Offsetadresse 11h im Boot-Sektor die Anzahl der Einträge im Hauptverzeichnis. Dieser Wert muß mit 32 (Byte pro
Eintrag) multipliziert und danach durch 512 (Byte pro Sektor) dividiert werden. Das Ergebnis wird zur Länge des Boot-Sektors
und zur Gesamtgröße der FAT addiert, um daraus schließlich die Nummer des ersten Sektors im Datenbereich zu erhalten.
Natürlich führt DOS diese Berechnung nicht bei jedem Zugriff auf ein Volume durch, sondern nur beim Booten bzw. einem
Wechsel des Mediums. Bei einem Diskettenlaufwerk wird diese Berechnung aber mit jedem Diskettenwechsel fällig.
Indem DOS die Nummer des ersten Sektors im Datenbereich zur ersten Sektornummer der angesprochenen Datei addiert,
erhält es deren logische Sektornummer, die es zum Zugriff auf die Datei an den Gerätetreiber weitergeben kann.
Wenn nicht nur auf den Anfang der Datei, sondern auch auf die folgenden Cluster zugegriffen werden soll, muß DOS die
Nummer des nächsten Clusters aus der FAT auslesen. Wie das geschieht, hängt wesentlich von der Breite der einzelnen FATEinträge ab. Besonders einfach ist das Auslesen des nächsten Clusters, wenn es sich um eine 16-Bit-FAT handelt. Dann
nämlich muß die Cluster-Nummer lediglich mit 2 multipliziert werden. Das Ergebnis dieser Multiplikation stellt die
Offsetadresse relativ zum Anfang der FAT im Speicher dar, an der der nächste Cluster zu finden ist.
Hat DOS es hingegen mit einer 12-Bit-FAT zu tun, muß die Cluster-Nummer zunächst mit 1,5 multipliziert werden. Der
ganzzahlige Teil des Produkts wird dann als Offset in der FAT benutzt und das Word an dieser Speicherstelle ausgelesen. Ist
das Produkt ganzzahlig, muß das ausgelesene Word anschließend mit dem Wert 0FFFh über ein logisches UND verknüpft
werden, um die Nummer des nächsten Clusters zu erhalten. Ist das Produkt allerdings nicht ganzzahlig, entfällt die
Verknüpfung mit UND, statt dessen wird das Word um 4 Bits nach rechts geschoben, also durch 16 geteilt.
In beiden Fällen muß DOS die FAT in der Regel nicht erst in den Speicher laden, weil es im Speicher permanent eine Kopie
dieser Datenstruktur bereit hält, um Zeit zu sparen.
Nun kennt DOS den nächsten Cluster der Datei. Liegt er bei einer 12-Bit-FAT im Bereich zwischen FF8h und FFFh und bei
einer 16-Bit-FAT im Bereich FFF8h und FFFFh, so wurde das Ende der Datei erreicht. Ansonsten wiederholt sich der gesamte
Vorgang von neuem.
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Hardwareaufbau und Konfiguration
Einfache IT-Systeme
Zusammenwirken von Hardwarekomponenten
Einfache IT-Systeme
Software
Systemsoftware und Anwendungssoftware
Das Betriebssystem DOS
Lerninhalte
Einfache IT-Systeme
Lerninhalte
1. Systemsoftware und
Anwendungssoftware
Um mit dem Computer arbeiten zu können benötigt man jedoch nicht ausschließlich Hardware, sondern auch
noch sogenannte Software. Unter Software versteht man Programme, mit welchen man auf dem Computer
arbeiten kann. Man könnte auch sagen, erst die Software aktiviert die Hardware.
Die Software teilt man nun wieder in zwei Gruppen ein:
1.
2.
Systemsoftware und
Anwendungssoftware
1.1. Systemsoftware
Durch ein Betriebssystem (Systemsoftware) werden die Regeln für das Arbeiten mit dem Computer festgelegt.
Es wird vereinbart, in welcher Art und Weise der Rechner (Computer) mit dem Anwender (Benutzer) in Kontakt
treten kann und wie der Dialog zwischen beiden Partnern abläuft. Somit fungiert das Betriebssystem als
Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine.
Dienst- und Hilfsprogramme unterstützen den Anwender bei der Verwaltung von Dateien und Programmen.
Daher werden sie auch als Tools und Utilities bezeichnet. Diese Tools und Utilities ergänzen das Betriebssystem
und versuchen eventuelle Schwächen der Systemsoftware auszugleichen und um fehlende Funktionen zu
erweitern.
Betriebssysteme unterscheidet man nun wieder in verschiedene Klassen:
1.1.1. Singleuser - Singletasking Betriebssysteme
Unter einem Singleuser - Singletask Betriebssystem versteht man ein Betriebssystem, bei welchem jeder
Anwender einen eigenen Rechner mit eigener CPU (Zentraleinheit) haben muß. Desweiteren können diese
Betriebssysteme nur ein Anwenderprogramm pro Zentraleinheit abarbeiten.
Beispiel: MS - DOS
1.1.2. Singleuser - Multitasking Betriebssysteme
Bei einem Singleuser - Multitasking Betriebssystem benötigt auch wieder jeder Anwender seinen eigenen
Computer mit eigener Zentraleinheit. Jedoch kann das dieses Betriebssystem mehrere Anwenderprogramme
gleichzeitig abarbeiten.
Beispiel: OS/2
1.1.3. Multiuser - Multitasking Betriebssystem
Ein Multiuser - Multitasking Betriebssystem ist in der Lage mehrere Benutzer (Anwender) gleichzeitig zu
verwalten, d.h. Es benötigt nicht jeder Anwender eine eigene Zentraleinheit, sondern hier können mehrere
Anwender gleichzeitig auf eine Zentraleinheit gemeinsam zugreifen.
Desweiteren kann dieses Betriebssystem mehrere Anwenderprogramme für jeden Benutzer gleichzeitig
abarbeiten.
Beispiel: UNIX
1.2. Anwendsoftware
Neben der Systemsoftware gibt es noch die sogenannte Anwendersoftware oder auch Anwenderprogramme.
Darunter versteht man alle Programme, welche zur Lösung von Problemen eingesetzt werden.
Man unterscheidet Individual- Standard- und Branchensoftware
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
Individualsoftware
Standardsoftware
Branchensoftware g
Spiele usw.
1. Textverarbeitung
2. Datenbanken
3. Tabellenkalkulation
Finanzbuchhaltung usw.
2. Das Betriebssystem MS - DOS
2.1. Funktion und Aufbau eines Betriebssystemes
2.1.1. Funktion eines Betriebssystemes
Betriebssysteme sind die elementaren Programme, welche in einem Computer vorhanden sein müssen, um die
grundlegenden Aufgaben wie z.B. Tastatureingabe, Bildschirmausgabe oder Datentransfer durchzuführen.
Betriebssysteme sind also die Schnittstelle zwischen Hardware, Anwenderprogrammen und Benutzer.
Das Betriebssystem wird beim Starten des Computers als erstes in dessen Arbeitsspeicher (RAM) geladen, damit
die Schnittstelle Hardware - Software - Benutzer gegeben ist.
2.1.2. Aufbau des Betriebssystemes am Beispiel MS - DOS
Mit dem Betriebssystem MS - DOS setzte die Firma Microsoft den Standard im Bereich der Personal Computer.
MS - DOS ist die Abkürzung für Microsoft - Disk Operating System.
Das Betriebssystem MS - DOS besteht im Kern aus drei Dateien, welche beim Start des Rechners geladen
werden. Dies sind die Dateien:
MSDOS.SYS:
Das Programm MSDOS.SYS ist zuständig für die Verwaltung der Dateien und Programme, sowie für die
Aktualisierung des Inhaltsverzeichnisses der Festplatte bzw. der Diskette.
IO.SYS:
IO.SYS steht für Input/Output SYStemprogramm. Es enthält sogenannte Treiber, welche für den Datenfluß zu
den Peripheriegeräten zuständig sind.
COMMAND.COM:
Das Programm COMMAND.COM stellt den Befehlsprozessor dar, welcher die sogenannten internen Befehle
enthält und die Schnittstelle zum Benutzer bereitstellt.
2.2. Interne & Externe Befehle
MS - DOS unterscheidet zwei Arten von Befehlen. Diese zwei Arten sind:
1. Interne Befehle
2. Externe Befehle
Sie unterscheiden sich darin, daß interne Befehle automatisch beim booten (starten des Computers) mit der
Datei COMMAND.COM in den Arbeitsspeicher geladen werden. Sie sind also jederzeit verfügbar.
Externe Befehle sind kleine, eigenständige Programme, welche auf Diskette oder Festplatte gespeichert sind
und bei erst beim Befehlsaufruf ins RAM geladen und ausgeführt werden. Nach der Befehlsausführung ist des
Programm (hier: der externe Befehl) nicht mehr im RAM abgelegt, sondern muß bei erneutem Aufruf noch mal
in den Arbeitsspeicher geladen werden.
2.3. Gliederung der Befehle
Neben der Unterteilung in In- und Externe Befehle unterscheidet man die Befehle noch nach ihren Aufgaben.
Hier wird im allgemeinen folgende Aufschlüsselung vorgenommen (Auf die Befehle wird im weiteren Verlauf
eingegangen):
2.3.1. Allgemeine Befehle
CLS intern löscht den Bildschirm
DATE intern Anzeige und Einstellung des Datums
TIME intern Anzeige und Einstellung der Zeit
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
PROMPT intern Änderung der Eingabeaufforderung
VER intern Anzeige der MS-DOS Version
2.3.2. Datenträger Befehle
FORMAT extern formatiert einen Datenträger
LABEL extern Benennung eines Datenträgers
VOL intern Anzeige des Datenträgernamens
DISKCOPY extern kopiert komplette Disketten
BACKUP extern dient zur Datensicherung
RESTORE extern dient zur Datenrücksicherung
SYS extern überträgt Systemdateien
2.3.3. Dateibefehle
DIR intern Anzeige des Inhaltsverzeichnisses
COPY intern kopiert Dateien
RENAME intern benennt Dateien um
DEL intern löscht Dateien
TYPE intern Anzeige eines Dateiinhaltes
XCOPY extern kopiert Dateien und Unterverzeichnisse
VERFIY intern prüft Schreibvorgänge
PRINT extern Druck von Dateiinhalten
ATTRIB extern Änderung / Anzeige Dateiattribute
2.3.4. Verzeichnisbefehle
MKDIR (MD) intern erstellt Verzeichnis
CHDIR (CD) intern wechselt Verzeichnis
RMDIR (RD) intern löscht Verzeichnis
TREE extern Anzeige Verzeichnisbaum
2.3.5. Befehle für die Peripherie
ASSIGN extern ordnet Laufwerksbuchstaben zu
GRAFTABL extern lädt eine Tabelle mit Grafikzeichen
GRAPHICS extern bereitet MS-DOS zum Drucken von Graphiken zu
JOIN extern ordnet einem Laufwerk einen Suchweg zu
KEYB extern lädt Tastatureinstellung
MODE extern legt Betriebsart von Geräten fest
2.3.6. Sonstige Befehle
MORE extern bildschirmweise Ausgabe
SORT extern sortiert Dateien
BREAK intern An- / Abschalten CTRL - C
FDISK extern konfiguriert Festplatten
FIND extern sucht Zeichenfolge
APPEND intern legt Suchweg für Datendateien fest
PATH intern legt Suchweg für Programme fest
SET intern ordnet Systemvariablen zu
SUBST intern ordnet Suchweg Laufwerk zu
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
Dateien auf der MINI-DOS-DISK
SHR
SHR
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
A
R
R
R
R
R
R
SHR
R
17
18
19
R
R
A
A:\IO.SYS
A:\MSDOS.SYS
A:\AUTOEXEC.BAT
A:\CONFIG.SYS
A:\COUNTRY.SYS
A:\EMM386.EXE
A:\FDISK.EXE
A:\HIMEM.SYS
A:\KEYB.COM
A:\KEYBOARD.SYS
A:\KEYBRD2.SYS
A:\MSCDEX.EXE
A:\SMARTDRV.EXE
A:\USDIDE.SYS
A:\CONFIG.TXT
A:\AUTO.TXT
A:\DRVSPACE.BIN
A:\COMMAND.COM
A:\FORMAT.COM
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
CONFIG.SYS
1
2
3
4
5
6
7
8
9
device= himem.sys /testmem:off
device=emm386.exe noems
dos=high
dos=umb
devicehigh usdide.sys /D:CD003
COUNTRY=049,437,COUNTRY.SYS
FILES=120
buffers=30
lastdrive=z
AUTOEXEC.BAT
1
2
3
4
5
6
7
8
9
@echo on
cls
path a:\
lh KEYB GR,,KEYBOARD.SYS
lh smartdrv.exe
lh mscdex /V /D:CD003 /M:10 /L:E
prompt $P$G
echo Start ist beendet
echo test
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
3. Starten von MS - DOS
Beim Computer unterscheidet man zwischen zwei Startmöglichkeiten. Diese sind:
3.1. Der Kaltstart
Unter dem Begriff Kaltstart versteht man wiederum zwei verschiedene Start - Arten:
Die erste Art eines Kaltstartes ist das Starten über den Ein- / Ausschalter.
Schalten Sie den Rechner und den Bildschirm mittels des Ein- / Ausschalters ein. Der Computer führt nun einige Systemtests
durch und kopiert anschließend das BOOT - Programm, welches im ROM hinterlegt ist, ins RAM und startet es dort. Dieses
BOOT - Programm lädt nun das Betriebssystem, entweder von Diskette oder Festplatte in den Arbeitsspeicher und startet es
dort. Im Normalfall befindet sich das Betriebssystem auf der Festplatte und wird auch von dort geladen. Ist dies geschehen, so
meldet sich der Rechner mit der jeweiligen Bereitschaftsanzeige.
Die zweite Art einen Kaltstart durchzuführen, ist das betätigen des RESET - TASTERS am Computergehäuse. Hierzu muß der
Computer jedoch schon laufen. Das erste Starten des Computers muss in jedem Fall über den Ein- / Ausschalter erfolgen.
Ansonsten ist der Startvorgang analog zum Starten über Ein- / Ausschalter.
3.2. Der Warmstart
Unter dem Warmstart versteht man, wie beim Kaltstart über Reset - Taster, ein erneutes Starten des Computers, wenn dieser
bereits eingeschaltet ist. Einen Warmstart können Sie über die Tastenkombination
<CTRL> <ALT> <DEL>
herbeiführen.
Im Gegensatz zum Kaltstart durchläuft der Rechner nach einem Warmstart nicht alle Systemtests, sondern geht fast direkt zum
BOOT - Programm über und lädt somit das Betriebssystem erneut.
4. Dateien, Dateiarten, Dateinamen &
Verzeichnisse
4.1. Dateien
Daten werden in sogenannten Dateien gespeichert. Der Begriff Datei ist aus zwei Wörtern entstanden, nämlich dem Wort
DAten und KarTEI. Dateien können Daten in unterschiedlichster Form enthalten.
4.2. Dateiarten
In der EDV unterscheidet man im Wesentlichen zwischen zwei Dateiarten:
1. Binärdateien
Programmdateien
In Programmdateien, stehen Daten, welche vom Computer als ablauffähiges Programm erkannt werden und
dementsprechend auch ausgeführt werden können.
Dateien, welche mittels eines Programmes erstellt wurden
Hierunter versteht man Dateien, welche Daten beinhalten, die mit einem Anwenderprogramm erstellt wurden und zur
Erhaltung, sowie zur späteren Weiterverwendung auf Datenträger gesichert wurden.
Dies könnten z.B. Texte sein, welche mit einer Textverarbeitung geschrieben wurden.
reine Textdateien
2. ASCII-Dateien (=Textdateien)
Reine Textdateien sind Dateien, welche keinerlei Steuerzeichen des ASCII - Zeichensatzes enthalten.
4.3. Dateinamen
Um Dateien später erneut finden zu können, wird jede Datei mit einem individuellen Dateinamen (Präfix) versehen. Dieser
darf aus maximal acht plus drei Zeichen bestehen, d.h. Man spricht hier von Dateinamen ( max. acht Zeichen lang) und der
Dateinamenerweiterung (Suffix), welcher maximal 3 Zeichen lang sein darf. Getrennt werden Dateiname und
Dateinamenerweiterung durch einen Punkt (.).
Folgende Zeichen dürfen in einem Dateinamen nicht vorkommen:
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
äÄöÖüÜß?.,;:=*/\+"|
Der Punkt wird lediglich als Trennzeichen für Präfix und Suffix akzeptiert. Ein weitere Sonderfall sind die deutschen Umlaute.
Dieser werden von manchen Anwenderprogrammen unterstützt, von anderen jedoch nicht. Deshalb empfiehlt es sich vor vorne
herein auf diese Zeichen zu verzichten.
Mit dem Suffix kennzeichnet man oft die Dateiart oder der Dateiinhalt. So haben sich im Laufe der Zeit z.B. folgende Suffixe
für beistehende Dateiarten / -inhalte bewährt und zu einer Art "inoffiziellem" Standard herauskristalisiert:
$$$ temporäre Arbeitsdatei
TMP temporäre Arbeitsdatei
BAK Sicherungsdatei (BAcKup)
SIK Sicherungskopie
BAS BASIC - Quelltext
BAT Datei für automat. Befehlsabarbeitung (Batch - Datei)
COM ausführbare Datei unter MS - DOS (COMmand)
EXE ausführbare Datei unter MS - DOS (EXEcutable)
OVL Overlay - Datei
OBJ Objekt - Datei
SYS System oder Treiberdatei
TXT Textdatei
DOC Dokumentationsdatei (DOCumentation)
DOK Dokumentationsdatei (DOKumentation)
PAS Pascal - Quelltext
ASM Assembler - Quelltext
C C - Quelltext
CPP C++ Quelltext
DBF Datenbank (Data Base File)
Folgende Zeichenketten dürfen als Dateinamen (weder Prä- noch Suffix) verwende werden, da diese von MS - DOS reserviert
sind:
AUX asynchrone Schnittstelle (AUXiliary)
CLOCK$ Uhrentreiber
COM1 erste serielle Schnittstelle
COM2 zweite serielle Schnittstelle
COM3 dritte serielle Schnittstelle
COM4 vierte serielle Schnittstelle
CON Console
LPT1 erste Druckerschnittstelle
LPT2 zweite Druckerschnittstelle
LPT3 dritte Druckerschnittstelle
NUL nicht vorhandener Ausgang ('schwarzes Loch')
PRN Drucker (PRiNter)
4.4. Verzeichnisse
Neben Dateien kennt MS - DOS auch noch sogenannte Verzeichnisse.
4.4.1. Was ist ein Verzeichnis ?
Verzeichnisse sind logisch zusammenhängende Teile eines Datenträgers, welche unter einem Namen angesprochen werden
können und Dateien oder/und weitere Verzeichnisse enthalten.
Durch die Arbeit mit Verzeichnissen, kann somit eine gewisse Ordnung auf dem Datenträger eingehalten werden.
4.5. Das Verzeichnissystem von MS - DOS
Jede Diskette oder Festplatte hat zumindest ein Verzeichnis, das sogenannte HAUPTVERZEICHNIS (auch ROOT genannt),
welches durch der umgekehrten Schrägstrich (Backslash, \ ) symbolisiert wird.
Das Hauptverzeichnis wiederum enthält normalerweise wenig Dateien, sondern weitere Unterverzeichnisse, welche oft nach
Überbegriffen geordnet sind. So wäre es sinnvoll ein Verzeichnis, welches Text - Dateien enthält TEXTE zu nennen.
Oben genannte Verzeichnisse können nun jedoch nicht nur Dateien enthalten, sondern auch wiederum weitere
Unterverzeichnisse.
So entsteht eine regelrechte Schachtelung von Verzeichnisse. Diese Verschachtelung nennt man VERZEICHNISBAUM
(engl. TREE).
Die die Anordnung der einzelnen Verzeichnisse nennt man auch Äste oder Ebene.
Ein solcher Verzeichnisbaum könnte z.B. wie folgt aussehen:
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
MS - DOS kann nun eine solche Verzeichnisverschachtelung bis zur 32. Ebene verwalten, wobei im Hauptverzeichnis
wesentlich mehr als 2 Verzeichnisse stehen dürfen.
Um eine Datei nun eindeutig finden zu können, gibt man die Verzeichnisse, welche durchlaufen werden müssen mit dem
Dateinamen man. Man nennt diese Angabe auch Pfad, Suchpfad oder Path. Hierbei werden die einzelnen Verzeichnisse
wiederum durch das Backslash - Zeichen getrennt.
Auf die Verzeichnisverwaltung wird im Kapitel 6 vertieft eingegangen.
5. Arbeiten mit MS - DOS
5.1. Was ist ein Befehl ?
Um mit MS - DOS arbeiten zu können, betrachten wir zuerst noch einmal die Struktur von MS - DOS. Beim Starten von MS DOS, wird, wie bereits erwähnt, unter anderem der Befehlsinterpreter COMMAND.COM geladen (nach IO.SYS und
MSDOS.SYS). Dieser Befehlsinterpreter stellt also die zentrale Schnittstelle zwischen Anwender und Hardware her, d.h. der
Befehlsinterpreter übersetzt unsere Anweisungen in eine für die Hardware (hier: Prozessor) verständliche Form, sprich in das
Binärformat.
Der Befehlsinterpreter hat also eine Übersetzerfunktion. Jedoch hat der einen recht kleinen Wortschatz. Wir müssen dem
Befehlsinterpreter unsere Anweisung also in einer für ihn verständlichen Form mitteilen. Diese Form der Verständigung nennt
man BEFEHL.
Definition:
Ein Befehl ist eine dem Befehls- oder Kommandointerpreter bekannte Form einer Anweisung.
Ein Befehl setzt sich immer wie folgt zusammen:
BEFEHLSWORT Parameter
Unter Parameter versteht man Angaben, welche den Befehl präzisieren und eindeutig machen. Viele Befehle sind ohne Angabe
von Parametern nicht ausführbar.
Jeder Befehl muß mit der Taste Return abgeschlossen werden, damit das System diesen abarbeitet.
5.2. Hilfstasten
Um die Handhabung von Befehlseingaben etwas zu erleichtern stellt der Kommandointerpreter einige Hilfstasten zur
Verfügung. Diese sind zumeist die sogenannten FUNKTIONSTASTEN, welche auf der Tastatur ganz oben zu finden sind und
die Bezeichnung F1 bis F12 tragen.
5.2.1. Die Taste F3
Durch Betätigung der (Funktions)Taste F3 ist es möglich die letzte getätigte Eingabe erneut auszuführen.
5.2.2. Die Taste F1
Die Taste F1 hat eine ähnliche Funktion, wie die Taste F3. Im Gegensatz zu dieser, kann man über die F1 - Taste die letzte
Eingabe jedoch Zeichen für Zeichen zurücknehmen.
5.2.3. Die Taste F6
Auf der Taste F6 ist die Tastenkombination <CTRL> - Z abgelegt, welche eine Texteingabe beendet. Auf die genaue Funktion
dieser Tastenkombination werde ich an späterer Stelle noch gesondert eingehen.
5.3. Die CTRL - Befehle
Neben den Hilfstasten unterstützt das Betriebssystem MS - DOS noch weitere Funktionen, welche über eine eindeutige
Tastenkombination zu erreichen sind. Diese Tastenkombination beinhaltet immer dir Taste <CTRL>. Die wichtigsten dieser
Kombinationen sind:
5.3.1. <CTRL> - <ALT> - <DEL>
Diese Tastenkombination habe ich bereits im Kapitel 2.2. - Der Warmstart - angesprochen. Bei Betätigung dieser
Tastenkombination führt der Computer einen Warmstart (-> vgl. Kap. 2.2.) durch.
5.3.2. <CTRL> - C
Die Tastenkombination <CTRL> - C ist auch unter der Bezeichnung BREAK bekannt. Sie bricht Ausgaben von MS - DOS ab.
Diese Wirkung kann auch über die Tastenkombination <CTRL> - Pause erreicht werden.
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
5.3.3. <CTRL> - S
Um eine laufende Ausgabe von MS - DOS zeitweilig anzuhalten, kann man sich der Tastenkombination <CTRL> - S oder der
PAUSE - Taste bedienen. Die Ausgabe wird solange angehalten, bis sie eine beliebige Taste betätigen
5.3.4. <CTRL> - P
Über die Tastenkombination <CTRL> - P können sie eine Protokollierung Ihrer Eingaben und der daraus resultierenden
Ausgaben auf einem angeschlossenen Drucker ein- bzw. ausschalten.
5.4. Laufwerke wechseln
Unter MS - DOS hat der Anwender die Möglichkeit mehrere sogenannter externer Speicher, also Diskettenlaufwerke oder
Festplatten, im folgenden Laufwerke genannt, benutzen. Um diese Funktion ausnutzen zu können, muß der Anwender wissen,
wie er die einzelnen Laufwerke ansprechen kann.
MS - DOS ordnet jedem Laufwerk einen Buchstaben zu. Dabei sind die Buchstaben A und B für Diskettenlaufwerke reserviert
(mehr Diskettenlaufwerke werden von MS - DOS nicht unterstützt). Hierbei repräsentiert der Buchstabe A das erste
Diskettenlaufwerk, auch BOOT Laufwerk genannt (da über dieses Laufwerk das Betriebssystem beim Starten des Computers
(vgl. Kap. 2) geladen werden kann), der Buchstabe B das zweite Diskettenlaufwerk.
Festplatten tragen als Bezeichnung Buchstaben ab dem C. Wobei von die Festplatte C in jedem Fall die erste Festplatte ist, von
der ebenfalls gebootet werden kann (und im Normalfall auch gebootet wird).
Wichtig hierbei ist, daß MS - DOS im Normalfall nur von den Laufwerken A und C booten, d.h. das Betriebssystem laden,
kann.
Um nun von einem Laufwerk auf ein anderes Laufwerk zu wechseln gibt man den Buchstaben des Laufwerkes (auch
Laufwerksbuchstabe genannt) ein, auf das man wechseln möchte, gefolgt von einem Doppelpunkt und der Taste <RETURN>.
Beispiel:
Sie wollen vom, Laufwerk C auf das Laufwerk A wechseln. Ihre Eingabe müßte dann wie folgt aussehen:
A: <RETURN>
Da man zum Laufwerkswechsel immer den Doppelpunkt mit angeben muß, findet man für die allgemeine
Laufwerksbezeichnung meist auch die Schreibweise mit folgendem Doppelpunkt.
z.B.:
Wechseln sie Auf das Laufwerk A:
Mit diesem Satz soll ausgedrückt werden, daß Sie von Ihrem aktuellen Laufwerk auf das Laufwerk mit der Bezeichnung A
wechseln sollen.
Im weiteren Verlauf dieses Scriptes werde ich mich ebenfalls, an diese (übliche) Schreibweise halten. Diese Schreibweise wir
auch bei allen Laufwerksangaben in DOS - Befehlen benötigt !
5.5. Einfache Befehle
5.5.1. Der Befehl: DIR
Syntax:
DIR [<Datei>] [<Parameter>]
DIR ist die Abkürzung für Directory (engl. -> Inhaltsverzeichnis). Mir dem gleichnamigen Befehl wird also der Inhalt des
aktuellen Laufwerkes angezeigt. Die Auflistung erfolgt hierbei immer in der Reihenfolge, in welcher die Dateien abspeichert
wurden. Zu jeder angezeigten Datei werden folgende Angaben gemacht:
- Dateiname (Präfix)
- Dateinamenerweiterung (Suffix)
- Dateilänge in Bytes
- Datum und Uhrzeit der letzten Abspeicherung
Sollte das Inhaltsverzeichnis länger als eine Bildschirmseite sein, so kann man die laufende Anzeige mit der Taste PAUSE
(CTRL -S) anhalten , oder aber mit der BREAK - Kombination unterbrechen.
Optionale Parameter sind:
/p Anzeige erfolgt Seitenweise (Page)
/w Anzeige erfolgt in fünf Spalten, jedoch verkürzt (wide)
Ab der MS - DOS Version 5.0 ist darüber hinaus folgende Parameter implementiert:
/A: Anzeige nach den gesetzten Attributen
H zeigt nur Dateien mit gesetztem dem Hidden Attribut an
-H zeigt nur Dateien mit nicht gesetztem Hidden Attribut an
S zeigt nur Systemdateien an
-S zeigt nur Dateien ohne gesetztes Systemattribut an
D zeigt nur Verzeichnisse an
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
-D zeigt nur Dateien an
A zeigt nur Dateien mit gesetztem Archiv-Flag (Attribut) an
-A zeigt nur Dateien ohne gesetztes Archiv-Flag an
R zeigt nur schreibgeschützte Dateien an
-R zeigt nur Dateien ohne Schreibschutz an
/L Ausgabe nur in Kleinbuchstaben
/O: sortierte Ausgabe
N Anzeige nach Namen
-N Anzeige nach Namen, in umgekehrter Reihenfolge
E Anzeige nach Suffix
-E Anzeige nach Suffix, in umgekehrter Reihenfolge
D Anzeige nach Datum und Zeit
-D Anzeige nach Datum und Zeit, in umgekehrter Reihenfolge
S Anzeige nach Größe
-S Anzeige nach Größe, in umgekehrter Reihenfolge
G Verzeichnisse werden vor Dateien angezeigt
-G Verzeichnisse werden hinter Dateien angezeigt
/S Zeigt auch Dateien aller vorhandenen Unterverzeichnisse an
/B Es wird nur der Dateiname, ohne weitere Information angezeigt
Information:
In der Umgebungsvariable DIRCMD können alle Parameter des DIR - BEFEHLES voreingestellt werden.
5.5.2. Der Befehl: TIME
Syntax:
TIME [<ZEIT>]
Mittels des TIME - Befehles können Sie die Uhrzeit Ihres Computersystemes neu einstellen. Erfolgt keine Zeitangabe hinter
dem Befehlswort, so erfragt sich das System die entsprechende Angabe.
5.5.3. Der Befehl: DATE
Syntax:
DATE [<DATUM>]
Der DATE - Befehl erlaubt die Einstellung des Systemdatums. Erfolgt keine Datumsangabe, so erfragt sich das System die
fehlende Angabe.
5.5.4. Der Befehl: CLS
Syntax:
CLS
Der Befehl CLS ist eine Abkürzung für CLear Screen (engl. -> lösche Bildschirm). Er löscht den aktuellen Bildschirminhalt.
5.5.5. Der Befehl: VER
Syntax:
VER
Die Eingabe des Befehles VER läßt das System die aktuelle Betriebssystemversion ausgeben.
5.5.6. Der Befehl: VOL
Syntax:
VOL [<LAUFWERKSANGABE>]
Die Anweisung VOL zeigt Ihnen den Namen von Disketten bzw. Festplatten an. Erfolgt hinter VOL eine Laufwerksangabe
(mit Doppelpunkt), so wird der Name des Datenträgers im angegebenen Laufwerk angezeigt. Wird dieser Parameter weg
gelassen, so wird der Name des aktuellen Laufwerkes angezeigt.
5.5.7. Der Befehl: LABEL
Syntax:
LABEL [<LAUFWERK>] [<NAME>]
Mit der Kommando LABEL können Sie den Namen eines Datenträgers ändern. Sie können den neuen Namen im Parameter
<NAME> direkt übergeben. Desweiteren können Sie mit dem Parameter <LAUFWERK> das Laufwerk angeben, dessen
Datenträgernamen geändert werden soll.
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
5.5.8. CHKDSK
Syntax:
CHKDSK [<LAUFWERK>] [<DATEI>] [<OPTION>]
Mit diesem Befehl kann der angegebene Datenträger überprüft werden. Auch besteht die Möglichkeit, einzelne Dateien zu
überprüfen. Hierbei können folgende Fehler angezeigt werden:
- Ungültige Zeiger in Datenbereichen
- Falsche Dateiattribute in Verzeichniseinträgen
- Zerstörte Verzeichnisbereiche, welche verhindern, ein
Verzeichnis zu überprüfen
- Zerstörte Verzeichnisse, welche einen Zugriff auf die darin
enthaltenen Daten verhindern
- Fehlerhafte Sektoren in der FAT (Dateizuordnungstabelle)
- Ungültige Bereichsnummern in der FAT
- "Verlorene" Bereiche
- Zugehörigkeit eines Sektors zu mehreren Dateien
Darüber hinaus erfolgt ein Statusbericht des gewählten Laufwerkes.
Erläuterung zu den Parametern:
<LAUFWERK>
Geben Sie hier das zu überprüfende Laufwerk an.
<Datei>
Im Parameter <DATEI> können Sie eine Datei oder eine Dateigruppe angeben, welche zusätzlich zum Laufwerk überprüft
werden soll.
<OPTIONEN>
/F Gefundene Fehler werden korrigiert
/V gerade bearbeitete Datei wird angezeigt
5.6. Weitere MS - DOS Befehle
5.6.1. Der Befehl: TYPE
Syntax:
TYPE <DATEINAME>
Mit dem Befehl TYPE kann der Inhalt von ASCII - Dateien angezeigt werden. Die Ausgabe kann auch hier über die BREAK Kombination <CTRL> <C> abgebrochen werden.
Der Parameter <DATEINAME> ist der Name (Prä- und Suffix, getrennt durch einen Punkt) der anzuzeigenden Datei.
5.6.2. Der Befehl: FORMAT
Syntax:
FORMAT <LAUFWERK> [OPTION]
Der Befehl FORMAT dient dazu, Datenträger für die Aufnahme von Daten vorzubereiten. Dies gilt sowohl für Disketten, als
auch für Festplatten.
Beim formatieren werden alle evtl. auf dem Datenträger vorhandenen Daten gelöscht.
Der Parameter <LAUFWERK> stellt die Laufwerksangabe des zu formatierenden Laufwerk dar.
Unter <Optionen> können folgende Parameter eingegeben werden:
/l
Ermöglicht das Formatieren einer Diskette auf nur
einer Seite in einem doppelseitigen Laufwerk. Diese
Option kann nur in Verbindung mit dem Parameter /4
verwendet werden.
/4
Hiermit können in einem 1.2 MB / 5,25" Laufwerk
Disketten mit einer Speicherkapazität von 360 kB
formatiert werden.
/8
Die Diskette wird so formatiert, daß nur acht
Sektoren für die Datensicherung verwendet werden
können.
Einfache IT-Systeme
Software
/F:
/N:
Einfache IT-Systeme
160
Diskette wird mit einer Kapazität von 160 kB
formatiert
180
Diskette wird mit einer Kapazität von 180 kB
formatiert
320
Diskette wird mit einer Kapazität von 320 kB
formatiert
360
Diskette wird mit einer Kapazität von 360 kB
formatiert
1200
Diskette wird mit einer Kapazität von 1,2 MB
formatiert
720
Diskette wird mit einer Kapazität von 720 kB
formatiert
1440
Diskette wird mit einer Kapazität von 1,44 MB
formatiert
2880
Diskette wird mit einer Kapazität von 2,88 MB
formatiert
n
Diskette wird mit n Sektoren pro Spur formatiert.
Für n kann dabei 8 oder 9 eingesetzt werden. Diese
Option ist nur in Verbindung mit der Option /T:n zu
verwenden.
/S
Diskette wird als bootfähige Systemdiskette
formatiert
/T:
n
Diskette wird mit n Spuren formatiert. Der
Parameter n kann dabei folgende Werte annehmen: 40
oder 80
/V:
Name
Diskette bekommt den Namen zugeordnet, welcher im
Parameter Name übergeben wird.
5.6.3. SYS
Syntax:
SYS <LAUFWERK>
Mit diesem Befehl können Sie auf eine bereits formatierte Diskette die MS - DOS Systemdateien übertragen. Sie können somit
Disketten nachträglich zur Boot- oder Startdiskette machen.
Der Parameter <LAUFWERK> bezeichnet das Laufwerk, in welchem der Datenträger eingelegt ist.
5.6.4. Der Befehl: KEYB
Syntax:
KEYB [<LAND>], [<TASTATUR>], [<DATEI>] [<OPTION>]
Der Befehl KEYB dient zur Anpassung der Tastaturbelegung auf die jeweiligen landesspezifischen Eigenschaften. Wird der
Befehl KEYB ohne Parameter eingegeben, so werden die aktuellen Einstellungen angezeigt.
Der Parameter <LAND> dient zur angebe des Landes, dessen Tastaturbelegung gewählt werden soll. Dabei sind folgende
Einstellungen möglich:
US
USA, Kanada (engl.)
FR
Frankreich
GR
Deutschland
Einfache IT-Systeme
Software
IT
Italien
SP
Spanien
UK
Großbritannien
PO
Portugal
SG
Schweiz (deutsch)
SF
Schweiz (frz.)
DK
Dänemark
BE
Belgien
NL
Niederlande
NO
Norwegen
LA
Lateinamerika
SV
Schweden
SU
Finnland
CF
Kanada (frz.)
PL
Polen
CZ
Tschechei
SL
Slowakei
HU
Ungarn
YU
Jugoslawien
Einfache IT-Systeme
Im Parameter <TASTATUR> kann ein bestimmter Zeichensatz angegeben werden. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß zu
bestimmten Tastaturbelegungen nur bestimmte Zeichensätze möglich sind. In der folgenden Tabelle können Sie die
Kombinationsmöglichkeiten ablesen:
Tastaturcode
Erläuterung
mögliche Länder
437
USA
FR, GR, IT, LA, NL, SP, SU,
SV, US, UK
850
Mehrsprachig
BE, CF, DK, FR, GR, IT, LA,
NL, NO, PO, SF, SG, SP, SU,
SV, UK, US
852
Slawisch
CZ, HU, PL, SL, YU
860
Portugal
PO
863
Kanada (frz.)
CF
865
nordische Länder
DK, NO
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
Als weiterer Parameter kann der Parameter <NAME> übergeben werden. Dieser bezeichnet die Tastaturdefinitionsdatei. Im
Normalfall ist dies die Datei KEYBOARD.SYS. Es können auch komplette Path - Angaben übergeben werden.
Als <OPTION> können letztendlich noch folgende Parameter übergeben werden:
/E
verwenden Sie diesen Parameter, wenn Sie eine
erweiterte Tastatur an einem PC/XT verwenden
/ID:xx
mit dem Zusatz xx können Sie einen Tastaturcode für
erweiterte Tastaturen angeben.
5.6.5. Der Befehl: DEL
Syntax:
DEL <DATEI> [<OPTION>]
Der Befehl DEL dient zum löschen von Dateien. Im Parameter <DATEI> wird der Name der zu löschenden Datei angegeben.
Hierbei können auch Wildcards (Joker, s. Kap. 5.7.) verwendet werden.
Verzeichnisse können mit dem Befehl DEL nicht gelöscht werden !
Als <OPTION> kann der Parameter /P angegeben werden. Dieser veranlaßt eine Sicherheitsabfrage vor dem löschen. Dieser
Parameter ist sinnvoll, wenn Sie mehrere Dateien über Joker (-> Kap. 5.7) löschen wollen.
5.6.6. Der Befehl: RENAME
Syntax:
RENAME <ALTER NAME> <NEUER NAME>
Mit Befehl RENAME können Dateien umbenannt werden. Der Parameter <ALTER NAME> bezeichnet den derzeit aktuellen
Dateinamen, der Datei, welche umbenannt werden soll. Der Parameter <NEUER NAME> enthält den neuen Dateinamen, auf
welchen umbenannt werden soll.
HINWEIS: Analog zum Befehl RENAME können Sie auch den Befehl REN benutzen. Die Parameterangabe und
Funktionsweise ist identisch zum Befehl RENAME.
5.6.7. Der Befehl: PRINT
Syntax:
PRINT <DATEI> [<OPTION>]
Der Befehl PRINT veranlaßt den Computer die im Parameter <DATEI> angegebene Datei auszudrucken. Dieser Befehl
arbeitet im Hintergrund, so daß Sie während des Ausdrucks am Computer weiterarbeiten können.
Als <OPTION> können folgende Parameter mit übergeben werden:
/C
Mit diesem Parameter werden alle Dateien, welche vor
der Option stehen gelöscht. Auch die Dateien, welche
hinter dieser Option stehen werden bis zum Parameter
/P aus der Druckwarteschlange gelöscht.
/T
Diese Option veranlaßt den Computer alle Dateien aus
der Druckwarteschlange zu löschen.
/P
Der Parameter /P veranlaßt, daß die unmittelbar vor
der Option stehende Datei und alle welche dahinter
stehen in die Warteschlange gesetzt werden.
5.6.8. Der Befehl: ATTRIB
Syntax:
ATTRIB [<OPTION1>] [<DATEI>] [<OPTION2>]
Mit Hilfe des ATTRIB - Befehles können Dateiattribute (Flags) verändert oder angezeigt werden. Eine Anzeige der
Dateiattribute erfolgt, wenn bei <OPTION1> keine Angabe gemacht wurde.
Die <OPTION1> kann folgende Angaben enthalten:
R
Die Option R steht für READ ONLY. Ist dieses Flag
gesetzt, so kann die entsprechende Datei nicht mehr
überschrieben oder gelöscht werden.
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
A
A bezeichnet das ARCHIV - Attribut. Ist es gesetzt,
so gilt die Datei als archiviert. Die Befehle BACKUP
und XCOPY nehmen Einfluß auf das Archiv - Flag !
H
Das Flag H steht für das HIDDEN - Attribut
(Versteckt). Ist dieses Flag gesetzt, so wird die
Datei bei einer normalen Directory - Anzeige nicht
mehr angezeigt. Desweiteren greifen viele Befehle
auf solche Dateien nicht mehr zu.
S
Unter dem S - Attribut versteht man das SYSTEM Flag. Ist dieses Attribut gesetzt, so ist die
entsprechende Datei als System - Datei
gekennzeichnet und wird von vielen Befehlen
gesondert behandelt.
Alle oben aufgeführten Attribute werden gesetzt, indem vor die entsprechende Abkürzung das Pluszeichen (+) gestellt wird.
Gelöscht wird das jeweilige Flag durch voranstellen des Minuszeichens (-).
Der Parameter <DATEI> bezeichnet den Dateinamen der zu behandelnde Datei. Die Angabe des Dateinamens besteht auch
hier aus <Präfix > <Punkt> <Suffix>. Im Dateinamen können auch Wildcards (-> Kap. 5.7) enthalten sein
Als <OPTION2> können Sie noch den Parameter /S angeben. Dieser veranlaßt eine Implementierung sämtlicher
Unterverzeichnisse in die Befehlsabarbeitung.
5.6.9. Der Befehl: COPY
Syntax:
COPY <QUELLE> <ZIEL> [<OPTION>]
Der Befehl COPY ermöglicht das Kopieren von einzelnen oder mehreren Dateien. Als Parameter <QUELLE> wird die zu
kopierende Datei übergaben, als Parameter <ZIEL> das Ziel des Kopiervorganges. Beide Parameter können Path - Angaben
verarbeiten.
Der Parameter <OPTION> kann folgende Angaben enthalten:
/A
Behandelt die zu kopierenden Dateien als ASCII Datei
/B
Behandelt die zu kopierenden Dateien als Binär Datei
/V
Leitet Überprüfung der kopierten Dateien auf
Übereinstimmung ein
5.6.10. Der Befehl: DISKCOPY
Syntax:
DISKCOPY <QUELL - LAUFWERK> <ZIEL - LAUFWERK> [<OPTION>]
Mittels dieses Befehles ist es möglich komplette Disketten physikalisch zu kopieren. Dabei bezeichnet der Parameter <QUELL
- LAUFWERK> die Laufwerksbezeichnung des Diskettenlaufwerkes, welches die zu kopierende Diskette enthält, der
Parameter <ZIEL - LAUFWERK> das Diskettenlaufwerk, welches jene Diskette enthält, auf welche kopiert werden soll.
Quell- und Ziellaufwerk können dabei identisch sein, da MS - DOS Sie in diesem Fall zu entsprechenden Diskettenwechseln
auffordert.
Ist die Diskette im Ziellaufwerk (kurz: Zieldiskette) nicht formatiert, so leitet MS - DOS eine Formatierung während des
Kopiervorganges automatisch ein.
5.6.10. Der Befehl: PROMPT
Syntax:
PROMPT [<ZEICHENKETTE>]
Der Befehl Prompt ermöglicht eine Änderung der DOS - Bereitschaftsanzeige (Eingabeaufforderung, Prompt, Systemprompt).
Wird der Befehl ohne Angabe von Parametern aufgerufen, so wird die eine Rücksetzung auf das Standardprompt
vorgenommen. Dies ist bei MS - DOS die Anzeige des aktuellen Laufwerkes, gefolgt vom Größer - als - Symbol ( > ).
Der Parameter <ZEICHENKETTE> kann dabei eine Kombination aus folgenden Codes sein:
Einfache IT-Systeme
Software
Code
Darstellung
$B
PIPE - Symbol ( | )
$D
Systemdatum
$E
ESC - Zeichen
$G
Größer - als - Symbol ( > )
$H
Ein Zeichen nach links wird gelöscht
$L
Kleiner - als - Symbol ( < )
$N
aktuelles Laufwerk
$P
aktuelles Laufwerk und Verzeichnis
$Q
Gleichheitszeichen ( = )
$T
Systemzeit
$V
Aktuelle MS - DOS Version
$_
Neue Zeile
$$
Dollar - Zeichen ($)
Einfache IT-Systeme
Als sinnvoll hat sich eine Einstellung auf die Anzeige des aktuellen Laufwerkes und Verzeichnissen, gefolgt vom Größer - als
- Symbol ( > ) erwiesen.
Dies wird erreicht durch die Eingabe des folgenden Befehles:
PROMPT $P$G
WICHTIG: Die aktuellen PROMPT - Einstellungen behalten Ihre Gültigkeit nur bis zu einer erneuten Änderung oder
dem Neustart des Computers.
5.6.12. Der Befehl: PATH
Syntax:
PATH [<PFAD>]
Dieser Befehl zeigt den aktuellen Suchpfad an, oder legt diesen Fest.
Unter Suchpfad, versteht man eine Folge von Verzeichnissen, in welchen MS - DOS nach Programmen suchen soll, welche
sich nicht im aktuell gültigen Verzeichnis befinden.
Mit dem Parameter <PFAD> wird MS - DOS der neue Suchpfad übergeben.
Soll MS - DOS mehr als ein Verzeichnis übergeben werden, so werden die einzelnen Verzeichnisnamen durch ein Semikolon (
; )getrennt.
Empfehlenswert ist auf jeden Fall die Einbindung des Hauptverzeichnisses und des DOS - Verzeichnisses. Dies sieht als
Befehl wie folgt aus:
PATH C:\;C:\DOS
WICHTIG: Genau wie beim Befehl PROMPT ist diese Einstellung nur bis zu einer Änderung oder eines erneuten
Systemstartes gültig.
5.7. Benutzung von Wildcards
Wildcards (Joker, Platzhalter) können in Verbindung mit fast jedem DOS Befehl angewandt werden. Wildcards oder auch
Joker ersetzten einen Teil des Dateinamens. Man kann durch die Anwendung solcher Platzhalter also eine Gruppe von Dateien
auswählen.
Solche Jokerzeichen sind das Sternchen ( * ) und das Fragezeichen ( ? ).
Das Sternchen als Joker ersetzt mehrere Zeichen.
Beispiele:
1. Der Befehl DEL *.TXT würde alle Dateien mit dem Suffix TXT löschen
2. Der Befehl DIR DOS*.* würde alle Dateien anzeigen, welche mit DOS beginnen.
Im Gegensatz zum Sternchen ersetzt das Fragezeichen lediglich ein Zeichen.
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
Beispiele:
Der Befehl DIR DOS?.TXT zeigt alle Dateien an, welche einen Dateinamen mit 4 Zeichen und dem Suffix TXT haben, wobei
die ersten drei Zeichen DOS sein müssen.
Auch Kombinationen mit beiden Joker - Zeichen sind möglich:
Beispiel:
DIR BEWERB?.* würde alle Dateien mit sieben Zeichen anzeigen, wobei die ersten sechs Zeichen BEWERB sein müßten.
Das Suffix wäre in diesem Fall egal, das hier das Sternchen gesetzt ist.
6. Die Verzeichnisverwaltung von MS - DOS
6.1. Verzeichnisbefehle
Um mit Verzeichnissen arbeiten zu können, stellt das Betriebssystem MS - DOS verschiedene Befehle zur Verfügung. Diese
Befehle, auch Verzeichnisbefehle genannt, wollen wir im folgenden betrachten:
6.1.1. Der Befehl: MKDIR / MD
Syntax:
MD <VERZEICHNIS>
Mittels der Befehles MD ist es möglich ein Verzeichnis zu erstellen oder anzulegen. Der Parameter <VERZEICHNIS>
symbolisiert dabei den Namen des anzulegenden Verzeichnisses. Der Befehl MD arbeitet analog zum Befehl MKDIR und
kann ebenfalls komplette Pfadangaben verarbeiten. Wird kein Pfad angegeben, so wird das entsprechende Verzeichnis in
aktuellen Verzeichnis angelegt.
6.1.2. Der Befehl: CHDIR / CD
Syntax:
CD [<VERZEICHNIS>]
Durch diesen Befehl ist es möglich, vom aktuellen Verzeichnis in das Verzeichnis <VERZEICHNIS> zu wechseln. Es können
auch komplette Pfadangaben abgearbeitet werden.
Anstelle des Befehles können Sie auch den Befehl CHDIR verwenden.
6.1.3. Der Befehl: RMDIR / RD
Syntax:
RD <VERZEICHNIS>
Der Befehl RD löscht das im Parameter <VERZEICHNIS> angegebene Verzeichnis. Wie bei den übrigen Verzeichnisbefehlen
können auch hier komplette Path - Angaben verarbeitet werden.
Analog zum Befehl RD kann der Befehl RMDIR verwendet werden.
6.1.4. Der Befehl TREE
Syntax:
TREE [<LAUFWERK>] [<OPTION>]
Mittels des Befehles TREE wird die Baumstruktur des mit <LAUFWERK> angegeben Laufwerkes angezeigt.
Als <OPTION> können folgende Angaben übergeben werden:
/F
Diese Option veranlaßt eine Ausgabe aller in den
Verzeichnissen enthaltenen Dateien
/A
Veranlaßt MS - DOS die Ausgabe in ASCII Zeichen
auszuführen
6.1.5. Der Befehl: XCOPY
Syntax:
XCOPY <QUELLE> <ZIEL> [<OPTIONEN>]
Dieser Befehl dient zum kopieren von mehreren Dateien, oder ganzen Verzeichnissen, samt deren Unterverzeichnissen.
Der XCOPY - Befehl arbeitet dabei Dateiorientiert, d.h. es können auch Dateiselektionen mittels Wildcards durchgeführt
werden.
Der Parameter <QUELLE> steht für die Auswahl der Quelldateien, der Parameter <ZIEL> für die Zielangabe, also wohin die
entsprechenden Dateien kopiert werden sollen.
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
Der Übergabewert <OPTIONEN> kann dabei folgende Angaben enthalten:
/A
Es werden nur die Dateien kopiert, welche seit dem letzten
XCOPY oder BACKUP verändert wurden. Das Archiv - Flag wird
dabei nicht verändert.
/D:<Datum>
Es werden nur die Dateien kopiert, welche an oder nach dem
in <Datum> angegebenen Datum erstellt wurden.
/E
Es werden auch leere Unterverzeichnisse kopiert. Diese
Option ist jedoch nur in Verbindung mit dem Parameter /S
sinnvoll.
/M
Es werden nur diejenigen Dateien kopiert, welche seit dem
letzten Kopiervorgang mit XCOPY oder BACKUP verändert oder
erstellt wurden. Das Archiv - Flag wird gelöscht.
/P
Es wird bei jeder Datei abgefragt, ob diese kopiert werden
soll.
/S
Es werden alle Unterverzeichnisse mitkopiert, welche Daten
enthalten
/V
Der Kopiervorgang wird überprüft
/W
Es wird vor jedem Kopiervorgang auf einen Tastendruck
gewartet.
6.2. Adressierungsarten zum Ansprechen von Verzeichnissen
Beim Ansprechen von Verzeichnissen unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Adressierungsarten.
6.2.1. Die direkte Adressierung
Unter direkter Adressierung versteht man das Ansprechen über den komplettem Pfad, d.h. man gibt vor dem Dateinamen, den
komplette Suchweg an.
Beispiel:
CD \DOS\TEMP
Dieser Befehl wechselt in das Unterverzeichnis TEMP im Unterverzeichnis DOS. Es hierbei vollkommen egal, in welchem
Verzeichnis man sich aktuell befindet. Wichtig ist lediglich, daß man auf dem Datenträger ist, auf welchem dieses Verzeichnis
existiert.
6.2.2. Die indirekte Adressierung
Die indirekte Adressierung bedient sich im Gegensatz zur direkten Adressierung nicht der kompletten Pathnamen, sondern den
Symbolen:
. (Punkt) und .. (2 Punkte, aufeinander folgend)
Hierbei steht der Punkt für das aktuelle Verzeichnis selbst, die zwei aufeinander folgenden Punkte für das übergeordnete
Verzeichnis.
Angenommen, das aktuelle Verzeichnis sei \DOS\TEMP. Sie sollen nun in das Verzeichnis \DOS wechseln. Bei der direkten
Adressierung würden Sie folgenden Befehl eingeben:
CD \DOS
Bei der indirekten Adressierung würde folgender Befehl genügen:
CD ..
Wollten Sie vom Verzeichnis \DOS\TEMP ins Hauptverzeichnis mittels indirekter Adressierung gelangen, so müßten Sie
folgenden Befehl absetzten:
CD ..\..
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6.3. Datensicherung
6.3.1. Warum Datensicherung ?
Datensicherung ist ein wesentliches Element um seine Daten gegen unvorhersehbare Ereignisse zu schützen (Defekt d.
Festplatte, Virus, Brand, ...).
Leider wird die Datensicherung trotz ihrer Wichtigkeit oft vernachlässigt. Das böse Erwachen kommt meist zuspät.
6.3.2. Der Befehl: BACKUP
Syntax:
BACKUP <QUELLE> <ZIEL> [<OPTIONEN>]
Mit diesem Befehl können Sie Sicherheitskopien von Datenträgern erstellen. Mit BACKUP erstellte Kopien können nur
mittels des Befehles RESTORE zurückgesichert werden.
Die Parameter bedeuten im einzelnen:
<QUELLE>:
Hier wird die Datei, Dateigruppe, Verzeichnis oder der zusichernde Datenträger angegeben, von welcher / welchen die
Sicherheitskopie erstellt werden soll.
<ZIEL>:
Geben Sie hier das Laufwerk an, auf welchem die Sicherungskopie erstellt werden soll.
<OPTIONEN>:
/A
Die vorhandenen Dateien auf der Zieldiskette werden nicht
gelöscht, sondern die Sicherungsdaten werden zusätzlich
gespeichert
/D:<Datum> Es werden nur Dateien gesichert, welche am oder nach dem
in <Datum> angegebenen Datum erstellt oder verändert
wurden.
/F:<Format Dieser Parameter gibt das zu formatierende Zielformat der
>
Zieldiskette an. Hier werden die selben Werte wie beim
Befehl FORMAT angegeben.
/L:<NAME>
Es wird eine Kontrolldatei unter dem Namen <NAME>
angelegt, in welcher Informationen der Sicherung
gespeichert werden.
/M
Es werden nur Dateien gesichert, welche seit der letzten
Sicherung mit BACKUP verändert wurden.
/S
Dateien aus den enthaltenen Unterverzeichnissen werden
mitgesichert.
/T:<ZEIT>
Es werden nur die Dateien gesichert, welche zur oder nach
der angegebenen Zeit erstellt oder verändert wurden.
6.3.3. Der Befehl: RESTORE
Syntax:
RESTORE <QUELLE> <ZIEL> [<OPTIONEN>]
Mit diesem Befehl können über BACKUP gesicherte Dateien zurückgespeichert werden.
Die Parameter bedeuten im einzelnen:
<QUELLE>:
Laufwerk, in welchem sich die mit BACKUP gesicherten Daten befinden.
<ZIEL>:
Datei oder Dateigruppe, welche zurückgesichert werden soll. Es kann auch der eine gesamte Pfadangabe mit angegeben
werden.
<OPTIONEN>:
/A:Datum
Es werden nur Dateien zurückgesichert, welche am
angegebenen Datum oder später geändert wurden
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/B:Datum
Es werden nur Dateien zurückgesichert, welche am
angegebenen Datum oder davor geändert wurden
/E:Zeit
Es werden nur solche Dateien zurückgesichert, welche zum
angegeben Zeitpunkt oder davor geändert wurden.
/L:Zeit
Es werden nur Dateien zurückgesichert, welche zum
angegebenen Zeitpunkt oder später geändert wurden.
/M
Es werden nur Dateien zurückgesichert, welche seit dem
letzten BACKUP geändert wurden.
/N
Es werden nur Dateien zurückgesichert, welche auf dem
Ziellaufwerk nicht mehr vorhanden sind
/P
Vor dem Zurücksichern von schreibgeschützten,
verborgenen, oder Dateien, welche nach dem letzten
BACKUP erstellt oder geändert wurden, erfolgt eine
Abfrage ob diese Dateien überschrieben werden sollen.
/S
Es werden auch Unterverzeichnisse und die darin
enthaltenen Dateien zurückgespeichert.
/D
Zeigt eine Liste der Dateien auf der Sicherungskopie an,
ohne diese zurückzuspeichern.
7. Das Hilfesystem von MS - DOS
7.1. Der Befehl: HELP
Syntax:
HELP <BEFEHL>
Seit der Version 5.0 verfügt MS - DOS über ein Hilfesystem. Die sogenannte ONLINE - HILFE.
Sie können sich über den Befehl HELP einen Hilfetext zu jedem MS - DOS - Befehl anzeigen lassen, indem Sie den
entsprechenden Befehl jeweils als Parameter übergeben.
Beispiel (Hilfetext zum Befehl DIR):
7.2. Aufruf des Hilfeschirmes über dem Parameter /?
Geben Sie als einzigen Parameter hinter einem beliebigem Befehl den Parameter /? an, so bekommen Sie ebenfalls den
entsprechenden Hilfetext angezeigt.
8. Der Fullscreeneditor EDIT
8.1. Was ist ein Fullscreeneditor
Unter Fullscreeneditor, oder auch Ganzseiteneditor, versteht man einen Editor, also ein Programm, welches dem Anwender
erlaubt Texte zu editieren, welcher komfortabel zu bedienen ist und vom Anwender schnell eingesetzt werden kann.
8.2. Der Aufruf des Editors
Syntax:
EDIT [<DATEI>] [<OPTION>]
Der Parameter <DATEI> bezeichnet die zu editierende Datei.
Als Übergabewert <OPTION> können folgende Angaben getätigt werden:
/B
Startet den Editor im Monochrom - Modus
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/G
Startet den Editor bei CGA Karten in der höchsten
Auflösung
/NOHI
Starten des Editors mit nur acht anstatt sechzehn Farben
Es muß jedoch kein Übergabeparameter gemacht werde.
Wird der Editor nur durch die Eingabe von EDIT gestartet, so bekommen Sie folgende Ausgabe auf den Monitor:
Um nun eine Hilfe angezeigt zu bekommen, drücken Sie die Return - Taste. Auf diese Hilfe will ich an dieser Stelle jedoch
nicht eingehen.
Drücken Sie die ESC - Taste, um in den Editor zu gelangen. Wie Sie sehen, schließt sich das mittlere Fenster, und Sie befinden
sich direkt im Editor.
Sie können nun Ihren Text eingeben. Dabei stellt Ihnen der Editor folgende Tastenbelegungen zur Verfügung:
- Freie Beweglichkeit im Text, durch Einsatz der Cursor- und Bild- Tasten.
- CTRL - Y löscht die aktuelle Zeile
- Shift & Cursor Tasten: Textstellen Markieren
Durch Betätigung der ALT - Taste gelangen Sie in die obere Menüleiste.
9. Stapeldateien
9.1. Was sind Stapeldateien ?
Definition:
Stapeldateien, sind Folgen von immer wiederkehrenden Befehlssequenzen.
Das bedeutet:
Man kann Befehlsfolgen, welche man immer wieder benötigt, als Stapeldatei (Batch - Datei) ablegen (abspeichern). Diese
Datei kann einen beliebigen Namen tragen, plus das Suffix BAT, welches die Datei als Batchdatei kennzeichnet und somit von
MS - DOS gestartet werden kann.
9.2. Funktionsablauf von Stapeldateien
Stapeldateien werden, wie alle Programme, Befehl für Befehl abgearbeitet. Sie arbeiten also nach dem EVA - Prinzip. In
Batchdateien, dürfen alle MS - DOS Befehle, sowie externe Programmaufrufe enthalten sein.
9.3. Erstellen von Stapeldateien
Um Stapeldateien zu erstellen, benutzt man normalerweise einen Editor, welcher ASCII - Dateien Speichert. Dies kann z.B.
Der Fullscreeneditor EDIT von MS - DOS 5.0 sein.
Wichtig ist das Suffix BAT zur Kennzeichnung der Batchdatei.
Die Stapeldatei selbst, kann nun alle internen und externen MS - DOS Befehle, sowie Programmaufrufe enthalten.
Beispiel:
Aufgabe:
Schreiben Sie eine Batchdatei WINDOWS, welche ins Verzeichnis \WINDOWS auf dem Laufwerk D: wechselt und dort das
Programm WIN startet.
Lösung:
1. Aufrufen des Editors EDIT. Übergabe Parameter könnte der Dateiname der zu schreibenden Datei sein. Hier z.B.
WINDOWS.BAT.
2. Nun muß die Befehlsfolge, also alle auszuführenden Befehle eingegeben werden.
3. Speichern Sie die geschriebene Datei über das Menü DATEI - SPEICHERN des Editors ab.
Befehlsablauf:
C:\> EDIT WINDOWS.BAT
Sie gelangen nun in den Editor EDIT.
Geben Sie dort folgende Befehle ein:
C:
CD \WINDOWS
WIN
Nun Abspeichern über ALT - D - SPEICHERN und den Editor beenden.
Batch - Datei WINDOWS.BAT im Editor
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
9.3.1. Kurzübersicht über Befehle - Batchdatei
@ECHO OFF
Schaltet Ausgabe der Befehlswörter beim Ablauf ab
ECHO <text>
Ausgabe des Textes <text>
PAUSE
waret auf Tastendruck
CALL <BATCH>
Ruft die Batch <BATCH> aus einer Batchdatei heraus auf
9.4. Sonderfunktion der AUTOEXEC.BAT
Die Datei AUTOEXEC.BAT hat einen Sonderstatus, wenn sie im Hauptverzeichnis des Datenträgers steht, von welchem
gebootet wird. Diese Batch - Datei wird nämlich nach dem Starten des Computers automatisch abgearbeitet. Man kann somit
Einstellungen dort ablegen, welche man immer benötigt.
Im Kap. 10 gehe ich auf diese Konfigurationsart detaillierter ein.
10. Umleiten der Befehlsein- / ausgabe &
Befehlsverkettung
10.1. Ausgabeumleitung
Ausgaben des Betriebssystemes können Sie nicht nur auf dem Monitor darstellen, sondern auch auf den Drucker oder in eine
Datei umleiten.
Dazu übergibt man dem Befehl, dessen Ausgabe umzuleiten ist, einen weiteren Parameter. Diese Besteht aus dem Größer -als Zeichen und dem Gerät oder den Dateinamen, auf welche die Ausgabe umzuleiten ist.
Beispiel:
Sie wollen die Ausgabe des aktuellen Verzeichnisinhaltes auf den Drucker umleiten. Dazu müßten Sie den Befehl DIR
folgendermaßen eingeben:
DIR > LPT1
Der Befehl DIR veranlaßt die Ausgabe des Directroyinhaltes. Der Parameter Größer - als - zeigt MS - DOS die
Ausgabeumleitung an. Der Parameter LPT1 zeigt dem Betriebssystem das Ziel der Ausgabe an. Hier die erste parallele
Schnittstelle, an welcher normalerweise der Drucker angeschlossen ist.
10.2. Eingabeumleitung
Die Eingabeumleitung arbeitet genau umgekehrt, wie die Ausgabeumleitung. Hier können Daten aus einer anderen Dateien
eingelesen werden. Symbol für die Eingabeumleitung ist das Kleiner - als - Symbol
Anwendungsbeispiele zeige ich Ihnen im weiteren Verlauf dieses Kapitels auf.
10.3. Befehlsverkettung
MS - DOS 5.0 kennt die Möglichkeit Befehle und Anweisungen zu verketten. Dabei müssen die beiden zu verkettenden
Dateien mittels des PIPE - Symboles ( | ) bei der Befehlseingabe getrennt werden.
Anwendungsbeispiele finden Sie im nächsten Abschnitt dieses Kapitels.
10.4. Die Filterbefehle
10.3.1. Der Befehl: SORT
Syntax:
SORT < <DATEI> <OPTION>
Der Befehl SORT ermöglichtes eine ASCII Datei sortiert anzeigen zu lassen. Er arbeitet mittels Ein- / Ausgabeumleitungen
und Befehlsverkettungen.
<DATEI>:
Zu sortierende Datei
<OPTION>:
/R
Sortierung in umgekehrter Reihenfolge (Z -> A, 9 -> 0)
Einfache IT-Systeme
Software
/+n
Einfache IT-Systeme
Sortierung beginnt erst an der n-ten Zeile
10.3.2. Der Befehl: MORE
Syntax:
MORE < <Datei>
Die Datei <DATEI> wird seitenweise ausgegeben, d.h. beim erreichen des Monitorseitenendes, wird auf einen Tastendruck
gewartet.
Auch dieser Befehl arbeitet über Ein- / Ausgabeumleitungen und Befehlsverkettungen.
11. Softwareseitige Systemkonfiguration
11.1. Was sind Treiber ?
Treiber sind Programme, welche die Kommunikation mit Teilen der Hardware ermöglichen. Sie übernehmen die Ein- und
Ausgabe vom bzw. zur entsprechenden Hardware. Diese Treiberprogramme haben meist das Dateisuffix SYS.
Beispiele für Treiberprogramme:
KEYBOARD.SYS
MOUSE.SYS
HIMEM.SYS
u.v.a.
11.2. Konfiguration über die Datei CONFIG.SYS
Im Kap. 10.1. angesprochene Treiber werden meist über die Datei CONFIG.SYS in die Startsequenz des Computers
eingebunden. Die Datei CONFIG.SYS wird, sofern sie vorhanden ist, automatisch beim Systemstart geladen.
Da es sich bei der CONFIG.SYS um eine einfache ASCII Datei handelt, können Sie diese mit dem MS - DOS - Editor
verändern.
Um den Computer über die CONFIG.SYS zu konfigurieren, muß man sich spezieller Befehle bedienen, welche nur in der
CONFIG.SYS Wirkung aufzeigen:
11.2.1. Treiber einbinden
Um einen Hardwaretreiber ins System einzubinden, bedient man sich des Befehles DEVICE.
Syntax:
DEVICE=<Treiber>
Mit Treiber ist hier der einzubindende Treiber bezeichnet. Er muß komplett mit Suffix und Suchweg angegeben werden.
Die Anweisung DEVICE = C:\DOS\MOUSE.SYS, würde also einen Maustreiber Namens MOUSE.SYS, welcher sich im
Verzeichnis DOS auf der Festplatte C: befindet mit einbinden, und somit die Funktion einer angeschlossenen Maus aktivieren.
Haben Sie Ihren Betriebssystemkern in den oberen Speicherbereich geladen (s. Kap. 11.2.2.), so kann parallel zur DEVICE
Anweisung auch die Anweisung DEVICEHIGH verwendet werden.
11.2.2. Betriebssystemkern in den oberen Speicherbereich einbinden.
Um den Kern des Betriebssystemes in den Speicherbereich zwischen 640 kB und 1 MB einbinden zu können, muß folgende
Zeile in die CONFIG.SYS eingefügt werden:
DOS=HIGH,UMB
Diese Zeile sollte auf jeden Fall in Ihrer CONFIG.SYS stehen, da Sie Ihren Arbeitsspeicher so effizienter ausnutzen können.
11.2.3. Datums und Zeitformat einstellen
Neben den verschiedenen Tastureinstellungen kann auch das Datums und Zeitformat landesspeziefisch eingegeben werden.
Man bedient sich dabei der Anweisung COUNTRY.
Für Deutschland würde diese Anweisung folgendermaßen aussehen:
COUNTRY=049,,C:\DOS\COUNTRY.SYS
11.2.4. BUFFERS und FILES
Diese beiden Angaben legen die Puffergröße beim Dateitransfer (BUFFERS) und die Anzahl der gleichzeitig geöffneten Files
(FILES) fest.
Für die BUFFER - Angabe hat sich der Wert 15 bewährt, für die Angabe FILES sollte wenigstens 30, besser 40 eingesetzt
werden.
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
Die Festlegung erfolgt über folgende Anweisungen:
BUFFERS = <Anzahl>
FILES = <Anzahl1>
11.3. Die Datei AUTOEXEC.BAT
Bei der Datei AUTOEXEC.BAT handelt es sich im Grunde genommen um eine ganz gewöhnliche Batch - Datei. Das
besondere an dieser Datei ist lediglich die Tatsache, daß sie, sofern sie im Hauptverzeichnis des Bootlaufwerkes steht,
automatisch beim Systemstart geladen. Sie ist die letzte Datei, welche beim Booten des Computers geladen wird.
Prinzipiell können Sie in der AUTOEXEC.BAT alle Befehle eingeben, welche Sie auch in anderen Batch - Dateien verwenden
können. Man verwendet diese besondere Stapeldatei nun auch zur Systemkonfiguration. So lädt man normalerweise in dieser
Datei folgende Treiber / Programme:
Tastaturtreiber ( KEYB )
Desweiteren trifft man dort folgende Systemeinstellungen:
Suchpath
Darstellung der Bereitschaftsanzeige
Umgebungsvariablen
11.3.1. Umgebungsvariablen
In Umgebungsvariablen werden meist Voreinstellungen festgehalten, welche einige Programme benötigen.
Die Zuweisung erfolgt mittels des Befehls SET.
Syntax:
SET <VARIABLE> = <EINSTELLUNGEN>
Der Parameter <VARIABLE> bezeichnet dabei die zu setzende Umgebungsvariable. Wichtig ist, daß sowohl das Befehlswort
SET, als auch der Parameter <VARIABLE> ausschließlich in Großbuchstaben geschrieben werden.
Der Parameter <EINSTELLUNGEN> bezeichnet die zu übergebenden Einstellungen.
Sowohl Variable als auch die notwendige Einstellungen erfahren Sie in den Handbüchern Ihrer verwendeten Software, sofern
diese eine Umgebungsvariable benötigt.
Einfache IT-Systeme
Software
Wiederholungsfragen
Einfache IT-Systeme
Hardware und Software
Übungen zu Aufbau und Funktionsweise eines
PC
1. Was ist Hardware ?
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
________________________________________________________________________
2. Nennen Sie 5 Beispiele für Hardware !
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
3. Aus welchen Komonenten besteht eine 'normale' EDV - Anlage ?
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
4. Was ist Software ?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
5. Was ist ein Betriebssystem ?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
Einfache IT-Systeme
Software
Wiederholungsfragen
Einfache IT-Systeme
Das Betriebssystem DOS
1. Welche Dateien gehören zum Kern des Betriebssystemes MS - DOS 5.0 ?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
2. In welche Arten unterscheidet man die MS - DOS Befehle ?
_____________________________________________________________________
_____________________________________________________________________
Übungen zu Dateien, Dateiarten, Dateinamen & Verzeichnisse
1. Wie baut sich ein Dateiname unter MS - DOS 5.0 auf ?
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
2. Was ist ein Verzeichnis ?
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
_________________________________________________________________________
3. Welche grundlegende Dateiarten kennen Sie ?
______________________________________________________________________
______________________________________________________________________
______________________________________________________________________
4. Was ist bei der Vergabe des Dateinamens zu beachten ?
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
__________________________________________________________________________
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
Übungen zu Arbeiten mit MS - DOS 5.0
Grundlagen, Hilfstasten, Laufwerke
1. Was ist ein Befehl ?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
2. Wie setzt sich ein Befehl zusammen ?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
3. Welche Funktion hat die Taste <F3> ?
___________________________________________________________________________
___________________________________________________________________________
4. Welche Tastenkombination löst einen Warmstart aus ?
__________________________________________________________________________
5. Welchen Befehl müssen Sie eingeben, um auf das Laufwerk A: zu wechseln ?
__________________________________________________________________________
6. Von welchen Laufwerken kann MS - DOS booten ?
__________________________________________________________________________
Befehle & Wildcards
1. Lassen Sie sich das Inhaltsverzeichnis des aktuellen Laufwerkes anzeigen
___________________________________________________________________________
2. Lassen Sie sich das Inhaltsverzeichnis der Diskette im Laufwerk A: seitenweise anzeigen !
___________________________________________________________________________
3. Lassen Sie sich den Inhalt des aktuellen Verzeichnisses und dessen Unterverzeichnissen anzeigen
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
___________________________________________________________________________
4. Lassen Sie sich den Inhalt des Verzeichnisses DOS auf der Festplatte C: sortiert nach Namen anzeigen
___________________________________________________________________________
5. Lassen Sie sich alle EXE Dateien aus dem Verzeichnis DOS auf der Festplatte C: anzeigen.
___________________________________________________________________________
6. Setzen Sie die Systemzeit auf 14.00 Uhr.
___________________________________________________________________________
7. Löschen Sie den Bildschirm
___________________________________________________________________________
8. Lassen Sie sich die Versionsnummer des Betriebssystemes anzeigen.
___________________________________________________________________________
9. Vergeben Sie den Namen TESTDISK der Diskette im Laufwerk A:
___________________________________________________________________________
10. Lassen Sie sich den Datenträgernamen des aktuellen Laufwerkes anzeigen
___________________________________________________________________________
11. Lassen Sie sich die Text - Datei HALLO.TXT auf dem Monitor anzeigen
___________________________________________________________________________
12. Formatieren Sie eine neue Diskette im Laufwerk A:
___________________________________________________________________________
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
13. Übertragen Sie nun die Systemdateien auf die soeben formatierte Diskette in Laufwerk A:
___________________________________________________________________________
14. Formatieren Sie eine neue Diskette im Laufwerk A: als bootfähige Systemdiskette
___________________________________________________________________________
15. Formatieren Sie eine 5,25" Diskette vom Typ DD auf 360 kB (Laufwerk B:)
___________________________________________________________________________
16. Laden Sie den deutschen Tastaturtreiber
___________________________________________________________________________
17. Löschen Sie die Datei UEBUNG1.TXT auf im Hauptverzeichnis der Diskette in Laufwerk A:
___________________________________________________________________________
18. Benennen Sie die Datei UEBUNG2.TXT auf der Diskette im Laufwerk A: um in TEST2.TXT
___________________________________________________________________________
19. Lösche Sie die Datei UEBUNG3.TXT auf der Diskette im Laufwerk A: und veranlassen Sie eine Sichereitsabfrage vor
dem löschen !
___________________________________________________________________________
20. Kopieren Sie die Datei UEBUNG4.TXT auf der Diskette in Laufwerk A: als Datei TEST3.TXT wiederum auf Laufwerk
A:
___________________________________________________________________________
21. Ändern Sie das Systemprompt so ab, daß dieses folgendermaßen aussieht:
Systemzeit
akt. Laufwerk und Verzeichnis >
___________________________________________________________________________
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
22. Lassen Sie sich alle Dateien auf Laufwerk A: anzeigen, welche mit dem Wort UEBUNG beginnen und ein beliegiges
weiters Zeichen im Dateipräfix haben.
___________________________________________________________________________
23. Löschen Sie alle Dateien auf Laufwerk A:, welche das Suffix UEB tragen !
Veranlassen Sie eine Sicherheitsabfrage vor jedem Löschen.
___________________________________________________________________________
Übungen zur Verzeichnisverwaltung
1. Legen Sie ein Verzeichnis PRIVAT im Hauptverzeichnis der Diskette im Laufwerk A: an
___________________________________________________________________________
2. Wechseln Sie in dieses Verzeichnis
___________________________________________________________________________
3. Wechseln Sie zurück ins Hauptverzeichnis von A:
___________________________________________________________________________
4. Löschen Sie das Verzeichnis PRIVAT wieder
___________________________________________________________________________
5. Lassen Sie sich den Verzeichnisbaum des aktuellen Laufwerkes anzeigen
___________________________________________________________________________
6. Kopieren Sie alle Dateien und Unterverzeichnisse des Verzeichnisses TEXTE der Diskette in Laufwerk A: in das
Verzeichnis SCHREIB auf der selben Diskette. Auch leere Verzeichnisse sollen mitkopiert werden.
___________________________________________________________________________
7. Wechseln Sie in das Verzeichnis, welches eine Ebene höher liegt
___________________________________________________________________________
Einfache IT-Systeme
Software
Einfache IT-Systeme
8. Führen Sie eine Datensicherung der kompletten Festplatte C: durch
___________________________________________________________________________
Übungen zu Stapeldateien
1. Was ist eine Batchdatei ?
___________________________________________________________________________
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2. Schreiben Sie eine Batchdatei WORD, welche ins Verzeichnis C:\TEXT\WORD wechselt, dort das Programm WORD.EXE
startet und nach Beendigung von Word den Bildschirm löscht.
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3. Schreiben Sie eine Stapeldatei SIKWEG.BAT, die im Verzeichnis C:\TEXT\WORD alle Dateien löscht, welche das Suffix
SIK tragen, vor dem löschen jedoch noch eine Sicherheitsabfrage durchführt.
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Einfache IT-Systeme