Köln, 09. September 2014 Presseinformation Gesunde Zähne, gesunder Körper Zähne als Schnittstelle Studien der letzten Jahre machen deutlich: Mundgesundheit und Allgemeingesundheit sind nicht zu trennen. In den Zahnarztpraxen hat daher ein Umdenken stattgefunden. Zähne, Mundhöhle und Kausystem stehen zwar im Fokus, doch Zahnmediziner haben heute den ganzen Patienten im Blick. Gerade am Beispiel einer Zahnbetterkrankung (Parodontitis) wird der Zusammenhang zwischen Zähnen und Körper sehr deutlich. Eine Parodontitis ist eine entzündliche Erkrankung, die mit Zahnfleischtaschenbildung, Abbau des Zahnhalteapparates und schließlich mit Lockerungen bis hin zum Zahnausfall einhergeht. Da Betroffene zunächst keine Schmerzen haben, bleibt die Erkrankung lange unentdeckt. Welche Folgen kann das für den Körper haben? Herzinfarkt durch Parodontitis? Eine Parodontitis kann ein Co-Faktor für einen Herzinfarkt sein. Die Zahnfleischtaschen sind ein Reservoir für aggressive Bakterien. Sie müssen wie eine offene Wunde betrachtet werden, von der aus Bakterien in die Blutbahn geschwemmt werden und Entzündungen an anderen Stellen auslösen. Entzündungsbotenstoffe im Ebenso Körper weitere gelangen so in die Blutbahn, setzen die Elastizität von Arterien herab und leisten einer Arteriosklerose Vorschub. Die Arteriosklerose wiederum kann ein Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall sein. Wechselwirkung – Blutzucker und Zähne Bekannt ist, dass Diabetiker anfälliger sind für bakterielle Infektionen, insbesondere auch für Parodontitis, bei der es sich Kontakt: proDente e.V. Dirk Kropp Aachener Straße 1053-1055 50858 Köln Telefon +49 221 170 99 7-40 Telefax +49 221 170 99 7-42 Mobil +49 163 776 336 8 [email protected] www.prodente.de um eine bakterielle Infektionskrankheit des Zahnbettes handelt. Typ-II-Diabetiker haben ein bis zu 4,8-fach höheres Risiko an einer Parodontitis zu erkranken im Vergleich zu NichtDiabetikern. Neuere Studien zeigen, dass auch die Parodontitis umgekehrt eine Diabetes-Erkrankung verschlimmern kann. Eine effektive Parodontitisbehandlung jedoch verbessert den Blutzuckerspiegel. Mehrere Untersuchungen konnten zeigen, dass der Langzeit-Blutzuckerwert HbA1C innerhalb von drei Monaten nach erfolgreicher Parodontitistherapie sank. Die Dauer der Diabetes-Erkrankung ist ebenfalls von Bedeutung. Je länger sie schon besteht, desto größer ist der Knochen- und Zahnverlust im Rahmen der Parodontitis. Eine enge Kooperation zwischen Diabetologen und Zahnärzten ist für eine erfolgreiche Behandlung beider Erkrankungen ganz entscheidend. Mundbakterien in der Lunge Beim Einatmen gelangen Bakterien, Viren oder Pilze in die Lunge und können dort Atemwegserkrankungen, wie etwa eine Lungenentzündung, auslösen. Besonders Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind davon betroffen. Neuere Untersuchungen zeigen Zusammenhänge von schlechter Mundhygiene und dem Auftreten von akuten oder chronischen Atemwegserkrankungen. Bestimmte Bakterien, die gehäuft im Zahnbelag und in Zahnfleischtaschen vorkommen, finden sich auch im Atmungstrakt bei Lungenentzündungen. Gerade bettlägerige und pflegebedürftige Patienten, die ihre Zähne nicht mehr gründlich pflegen können, sind besonders anfällig. Löst Parodontitis eine Frühgeburt aus? Ein Zusammenhang zwischen Schwangerschaftskomplikationen, wie Parodontitis zum Beispiel und eine Frühgeburt, konnten in Studien belegt werden. Insgesamt gesehen verdoppelt das Vorhandensein einer Parodontitis das Risiko für diese Komplikationsraten Komplikationen. müssen vor Noch allem höhere afrikanische Bevölkerungsgruppen befürchten. Denn dort kommt vermehrt eine bestimmte Form der Zahnbetterkrankung vor: Die aggressive Parodontitis. Sie befällt häufig schon jüngere Menschen, also auch Frauen im gebärfähigen Alter. Studien aus den USA an der dortigen afroamerikanischen Bevölkerung konnten diese Zusammenhänge sehr deutlich machen. Parodontitis verschlechtert Rheuma Untersuchungen deuten darauf hin, dass Gewebeschädigungen bei Rheuma und Gelenkerkrankungen mit Entzündungen des Zahnbettes im Zusammenhang stehen. Wurde die Parodontitis behandelt und pflegten die Rheuma-Erkrankten ihre Zähne zu Hause sehr gründlich, nahmen die Rheuma-Faktoren im Blut der Betroffenen laut einer kürzlich erschienenen Studie ab. Eine Vernetzung von Rheuma-Zentren und Zahnärzten wird nach diesen Erkenntnissen in Zukunft immer wichtiger. 4.145 Zeichen, Beleg erbeten Initiative proDente e.V. – Fakten Fünf Verbände, die das gesamte dentale Leistungsspektrum in Deutschland repräsentieren, engagieren sich in der Initiative proDente e.V. Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) Der Freie Verband der Deutschen Zahnärzte (FVDZ) Der Verband der Deutschen Zahntechniker-Innungen (VDZI) Der Verband der Deutschen Dental-Industrie (VDDI) Bundesverband Dentalhandel (BVD) Warum diese Initiative? proDente hat sich zum Ziel gesetzt fundiertes Fachwissen aus den Bereichen Zahnmedizin und Zahntechnik zu vermitteln. Die Initiative will zur Unterstützung der Zahnärzte und Zahntechniker engagierte Aufklärung für den Patienten bieten. proDente will den Wert gesunder und schöner Zähne darstellen. Vor allem die Aufklärungsarbeit von der Prophylaxe bis zur Prothetik steht dabei im Mittelpunkt. Für Zahnärzte und Zahntechniker präsentiert proDente ein umfangreiches Service-Angebot, um die Kommunikation mit den Patienten zu erleichtern. Aktivitäten proDente produziert wissenschaftlich fundiertes Informationsmaterial in verständlicher Aufmachung. Dazu zählen die Informationsbroschüre "Lust auf schöne Zähne" sowie insgesamt zehn Info-Blätter zu speziellen Gebieten der Zahnmedizin. Die Themenpalette wird regelmäßig erweitert. Im Internet ist proDente mit einem Informationsportal präsent (www.prodente.de). Geschäftsstelle Dirk Kropp, Geschäftsführer Public Relations, ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Öffentlichkeitsarbeit von proDente. Sitz der Geschäftsstelle ist Köln.