Ackerblumen im Garten Kornblume, Klatschmohn, Ackervergissmeinnicht, Kornrade oder andere wilde Ackerblumen und Ackerkräuter können auch im eigenen Garten wachsen. Der BUND empfiehlt experimentierfreudigen Hobbygärtnern das Anlegen einer kleineren Getreidefläche, auf die auch Ackerblumen und -kräuter gesät werden. Der Herbst ist die beste Pflanzzeit für Winterund das Frühjahr für Sommergetreide. Foto: www.photocase.com Ackerblumen sind durch den Einsatz von Pestiziden, gereinigtes Saatgut und die Intensivlandwirtschaft immer seltener geworden. Rund 75 Sorten stehen auf der Roten Liste bedrohter Arten, 17 sind bereits ausgestorben. Für Schmetterlinge, Käfer, Bienen und bestimmte Vogelarten sind Ackerblumen und -kräuter eine wichtige Nahrungsquelle. Das geerntete Getreide kann in einem alten Kissenbezug gedroschen werden. Den Spelz und die Halme lässt man anschließend vom Wind wegpusten. Dankbare Abnehmer der Körner sind Vögel. Die giftige Kornrade sollte nicht ausgesät werden, wenn das Getreide zum Brotbacken vorgesehen ist oder sich Kinder im Garten aufhalten. Saatgut kann im Internet bestellt werden unter www.bio-saatgut.de. Dort gibt es auch Informationen über den richtigen Zeitpunkt zur Aussaat. Kräuterspirale und Kräutergarten fangen die Sonne Heil- und Küchenkräuter enthalten wichtige Vitamine und Mineralien. Mit ihrem würzigen Duft und Geschmack nützen sie der menschlichen Verdauung. Der BUND empfiehlt das Aufziehen von Kräutern außerdem zur Verbesserung des Wachstums benachbarter Kulturpflanzen. Auf diese Weise lässt sich der Einsatz chemischer Insektenvernichter vermeiden. Doldenblütler-Kräuter locken beispielsweise Weichkäfer und Schwebfliegen an. Diese wiederum gehören zu den besten Vertilgern von Blattläusen. Wer einen eigenen Kräutergarten anlegen will, sollte einen geschützten Platz mit sehr viel Sonne wählen. Südliche Hauswände, Trockenmauern, Hügelhänge oder abfallende Teichgrundstücke sind besonders geeignet. Einen reizvollen Anblick bieten auch Kräuterspiralen. Auf der Oberfläche von runden Trockenmauern wachsen hierbei wärmeliebende südliche Kräuter wie Rosmarin und Lavendel, etwas tiefer angesät auch heimische Kräuter. Steht lediglich eine ebene Fläche zur Verfügung, empfiehlt der BUND kleinere Kräuter wie Thymian, Basilikum und Schnittlauch auf der Südseite zu pflanzen. Dahinter gedeihen Salbei, Rosmarin und Ringelblume und wiederum dahinter Wermut oder Beifuß. Der schmackhafte Bärlauch oder die heilkräftige Brennnessel wachsen mit nährstoffreicher Erde problemlos auch auf schattigen Plätzen. Rezepte für schmackhafte Salate, Suppen oder Pesto mit Wildkräutern sind in speziellen Büchern oder im Internet zu finden. Ein Garten für Vögel im Winter Viele Gartenbesitzer machen sich im Herbst ans Aufräumen. Doch zuviel Ordnungsliebe kann für Vögel und andere Kleintiere schädlich sein. Foto: www.pixelquelle.de Um die Artenvielfalt zu erhalten, sollten Gärten im Winter ausreichend natürliche Nahrungsquellen bieten. Wichtig ist zum Beispiel, dass Gartenstauden nicht geschnitten werden. In hohlen Stängeln, Blattachsen und Blütenresten überwintern viele Insekten, von denen sich Weichfresser wie Rotkehlchen, Kleinspechte und Zaunkönige ernähren. Die Samenstände der Stauden dienen Körnerfressern wie Finken, Ammern und Zeisigen als Nahrung. Laub sollte auf Beeten oder unter Gehölzen verteilt, aufgeschichtet oder kompostiert werden. In Laub- und Komposthaufen können Igel, Kröten, Schmetterlinge und andere Kleinlebewesen überwintern. Außerdem bieten sie Zaunkönigen und Heckenbraunellen hervorragende Brutplätze. Mit natürlichen Nahrungsquellen ist den Vögeln weit mehr geholfen als mit Vogelfutter. Die Winterfütterung, die von manchen Herstellern sogar schon ab September empfohlen wird, begünstigt einige wenige Vogelarten und verändert deren Verhalten. Sie erhöht das Risiko der Übertragung von Krankheiten. Und sie führt dazu, dass der Konkurrenzkampf im Frühjahr um Nahrung und Nistplätze umso härter wird. Darunter leiden einige empfindliche und seltene Vogelarten. Wenn zum Beispiel der Trauerschnäpper aus seinem Überwinterungsgebiet zurückkehrt, haben die Meisen, die das bereitgestellte Futter sehr gut aufnehmen, viele Nester längst besetzt. Wer trotzdem nicht auf das Füttern verzichten will, zum Beispiel um frei lebende Vögel aus der Nähe zu sehen oder mit Kindern zu beobachten, sollte maßvoll und sachgerecht vorgehen. Erst bei einer dauerhaft geschlossenen Schneedecke und anhaltendem Frost werden die natürlichen Nahrungsquellen für Vögel knapp. Auf keinen Fall sollten Speisereste verwendet werden, denn sie enthalten Gewürze und Salz, die für Vögel tödlich sein können. Körnerfresser bevorzugen Sonnenblumenkerne und Getreidekörner, Weichfresser Obst, Rosinen und Wildbeeren. Tipp von BUND Natürliches Vogelfutter sammeln Wer im Winter im eigenen Garten Vögel beobachten und auf das Füttern nicht verzichten will, kann bei einem herbstlichen Spaziergang natürliches Vogelfutter sammeln. So vermeidet man laut BUND die Verpackung und den Transport gekauften Futters sowie die Einfuhr und Verbreitung der „Ambrosia-Pflanze“. Gerade das billige Vogelfutter aus Osteuropa ist häufig mit den Samen der so genannten Asthmapflanze verseucht. Ihre Pollen sind aggressiv und lösen verstärkt Allergien aus. Beeren von Weißdorn, Holunder, Sanddorn, Eberesche und Schlehe sind besonders bei Amsel und Wacholderdrossel beliebt. Grünfink, Sperling und Dompfaff bevorzugen die Körner verschiedener Getreidesorten und die Samen von Gräsern, Kletten, Brennnesseln, Disteln, Ampfer und Löwenzahn. Auch Sonnenblumenkerne, Kürbissamen, Bucheckern sowie Wal- und Haselnüsse werden von ihnen gerne gefressen. Blau- und Kohlmeisen ernähren sich sowohl von Beeren als auch von Körnern. Die Früchte sollten nicht in der Nähe von Straßen oder frisch gespritzten Feldern gesammelt werden. An einer Stelle nicht alles abernten, da den Vögeln hier sonst die natürliche Nahrungsquelle verloren geht. Die Beeren können eingefroren oder auf einem Kachelofen oder Heizkörper über mehrere Tage getrocknet werden. Das getrocknete Vogelfutter ist fertig, wenn sich die Beeren wie zähes Leder anfühlen und sie keine feuchten Stellen mehr aufweisen. Besonders haltbar wird das selbst gemachte Vogelfutter, wenn es in einem einfachen Leinenbeutel kühl und trocken aufbewahrt wird. Bei Amsel und Wacholderdrossel ist u.a. Sanddorn besonders beliebt. Foto: www.pixelquelle.de Generell gilt laut BUND: Bei der Vogelfütterung sollte man maßvoll und sachgerecht vorgehen. Erst wenn die natürlichen Nahrungsquellen für Vögel knapp werden – also bei einer dauerhaft geschlossenen Schneedecke und anhaltendem Frost – sollte das Futter ausgestreut werden. Nisthilfen für Vögel Im Frühling machen sich Vogelpärchen aller Art auf die Suche nach geeigneten Nistplätzen. Doch durch das Abholzen alter und morscher Bäume in Parks und Wäldern, das Verschwinden von Kopfweiden und Streuobstwiesen und durch die geschlossene moderne Bauweise von Häusern fehlt vielen Vögeln Platz zum Nestbau. Der BUND empfiehlt, natürliche Nisthilfen zu schaffen. Stachelige Büsche wie Schlehe, Brombeere oder Wildrose bieten Vögeln eine sichere Möglichkeit, ihre Küken groß zu ziehen. Ist das Anpflanzen von Hecken und Gebüschen nicht möglich, sind auch künstliche Nisthilfen sinnvoll. Sie können entweder selbst gebaut oder in Baumärkten und bei Umweltgruppen kostengünstig erworben werden. Foto: www.pixelquelle.de Die Größe des Einflugloches und die Form des Nistkastens bestimmen, welche Vogelart sich ansiedelt. Der BUND empfiehlt, nicht nur die typischen Meisenkästen, sondern auch speziellere Nisthilfen für andere Vogelarten aufzuhängen. So benötigt bspw. der Baumläufer einen direkt am Baum angebrachten Nistkasten mit zwei seitlichen Löchern. In Halbhöhlen fühlen sich Grauschnäpper, Haus- und Gartenrotschwanz wohl. Der seltene Mauersegler benötigt mindestens vier Meter hoch am Haus angebrachte Nistkästen sowie freie Anflugmöglichkeiten. Beim Anbringen des Nistkastens ist darauf zu achten, dass er vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und aus diesem Grund nach Osten oder Südosten angebracht wird. Er sollte sicher vor Katzen, Mardern und Eichhörnchen hängen. Wichtig ist, dass die Kästen mit einer Leiter gut erreichbar sind, so kann man sie im Herbst oder Winter reinigen. Heimische Flora und Fauna schützen Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn machte zum Tag der Artenvielfalt darauf aufmerksam, dass einheimische Pflanzen und Tiere durch gebietsfremde Arten ernsthaft bedroht werden können. Amerikanischer Riesenbärenklau oder die kanadische Goldrute beispielsweise verdrängen hiesige Pflanzen. Durch das starke Anwachsen von Welthandel und globalem Tourismus werden immer mehr exotische Tier- und Pflanzenarten nach Deutschland eingeführt. Einerseits sind diese Arten im Ausland oft selbst bedroht und auch an unsere Umweltverhältnisse nicht angepasst und gehen deshalb meist zugrunde. Andererseits kann eine ungewollte Ausbreitung hier auch andere Arten bedrohen. Während der Urlaubszeit registrieren die Zollämter an den Grenzen täglich rund 50 Verstöße gegen das internationale Artenschutzabkommen. Das bedeutet eine Verdreifachung gegenüber 1993. Der BUND rät, keine exotischen Tiere und Pflanzen aus dem Ausland mitzubringen. Es drohen nicht nur empfindliche Geldstrafen bei der Einreise, sondern auch schwere Schäden an der heimischen Flora und Fauna. Auch Gartenbesitzer können einen Beitrag für den Erhalt der einheimischen Vegetation leisten, indem sie möglichst auf exotische Pflanzenarten verzichten. BUNDtipp: Jetzt Schmetterlinge retten 2007 Schmetterlinge zeigen wie ein "Frühwarnsystem" sehr genau den Zustand eines Lebensraumes an und spielen eine wichtige Rolle als Blütenbestäuber. In Deutschland sind die Schmetterlingsbestände aufgrund industrieller und agrarischer Großproduktion, letztere häufig unter Einsatz von Pestiziden, in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Rund zwei Drittel von knapp zweihundert einheimischen Tagfalterarten sind vom Aussterben bedroht. Das "Tagpfauenauge" oder der "Kleine Fuchs" haben sich oft im Herbst auf der Suche nach einer geschützten Stelle unbemerkt ins Dachgeschoss oder den Keller zurückgezogen. Jetzt im Frühling erwachen die Schmetterlinge aus ihrem Winterschlaf und wollen hinaus. Die Insekten streben zum Licht und gelangen sie nicht ins Freie, verhungern und vertrocknen sie. Wenn man die Falter in den Gardinen oder auf Fensterbrettern findet, reicht es oft, im Haus, der Garage oder im Schuppen ein Fenster zu öffnen, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Als nächstes hilfreich sind naturnah gestaltete Gärten oder Balkone. Brennnessel, Löwenzahn, Distel und Sommerflieder sind für Falter geeignete Futterpflanzen. Verzichtet werden sollte im Garten auf chemische Produkte. BUNDtipp: Leimring - Umweltgerechter Baumschutz im Herbst September 2006 Wie können der Apfelbaum, der Brombeerstrauch oder die Magnolie im eigenen Garten effektiv und giftfrei vor Schädlingen geschützt werden? Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt, im Spätsommer einen vogelsicheren Leimring an die Stämme zu kleben. Der Leimring ist eine klebrige Barriere, die ungebetene Gäste wie Frostspanner, blattfressende Raupen, Blutläuse und Ameisen aus der Baumkrone und dem Blattwerk der Gartenpflanzen fernhält. Er verhindert Fraßschäden und die Eiablage der flugunfähigen Frostspannerweibchen im Geäst. Deren Nachwuchs macht sich im Frühjahr oft über frische Knospen und Blüten her. Die umweltschonende Barrikade wird einen Meter über dem Boden angebracht. Um den Schädlingen keine Schleichwege um die Sperre zu ermöglichen, sollten stützende Pfähle beachtet oder präpariert werden. Tief gefurchte Borken müssen geglättet werden, damit die Insekten nicht zwischen Ring und Stamm empor krabbeln können. Auch auf dem Leimring liegendes Laub schmälert seine schützende Wirkung. Ein Leimring sollte zwischen sechs und acht Zentimeter breit und unbedingt von grüner Farbe sein, rät der BUND. Gelbe Ringe locken alle Insekten an, grüne vermeiden stattdessen unerwünschte Nebenfänge von Nützlingen. Ebenfalls sehr wichtig ist, dass der Leimring nur an der Innenseite klebrig und somit vogelsicher ist. Der Ring sollte im Frühjahr spätestens im Mai entfernt werden, da gerade bei jungen Bäumen Stammschäden durch den Leim möglich sind und Nützlinge wie der Marienkäfer dann Gefahr laufen, in der Leimfalle hängen zu bleiben. BUNDtipp: Trockenmauern - Lebensraum für Tiere und Pflanzen Juni 2006 Trockenmauern ist eine seit Jahrhunderten angewandte Bautechnik der bäuerlichen Landwirtschaft. Dabei werden Steine ohne Mörtel aufeinandergeschichtet. Freistehend dienen Trockenmauern als Sicht- und Windschutz und zur Gartenbegrenzung. An Hängen oder Hügeln verhindern sie das Abrutschen des Erdreichs. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bieten Trockenmauern durch ihre Hohlräume vielfältigsten Pflanzenund Tierarten einen neuen Lebensraum. Für Trockenmauern können Natursteine aus Steinbrüchen, dem Umland und dem entsprechenden Fachhandel aber auch alte Ziegeln aus Bauschutt benutzt werden. Wer eine frei stehende Trockenmauer errichten möchte, sollte diese nicht höher als 1,20 Meter bei einer Neigung von etwa zehn Prozent bauen, da sie sonst umzustürzen droht. Idealerweise sollte die Mauer in Ost-West Richtung stehen. So hat sie eine Schatten- und eine Sonnenseite, wodurch sich die Vielfalt der sich dort ansiedelnden Tiere und Pflanzen erhöht. Beim Bau können laut BUND größere Fugen im Mauerwerk mit einfacher Blumenerde aufgefüllt und mit geeigneten Pflanzen besetzt werden. Für die Sonnenseite sind das zum Beispiel Igelpolster, Steintäschel, Hungerblümchen, Pfingst- und Geröll-Nelke sowie viele mediterrane Kräuter. Für die Schattenseite eignen sich Mauerraute, Gelber Lerchensporn, Waldbeere, Felsenteller und einheimische Farne. Trotzdem sollten aber auch Spalten und Ritzen sowie Hohlräume freigelassen werden. Hier können sich dann Tiere wie Eidechsen, Blindschleichen, Kröten und Hummeln einnisten. Bedrohte heimische Vogelarten wie Heckenbraunelle, Rotkehlchen oder Zaunkönig suchen in Trockenmauern ihre Nahrung. In Nischen höherer Natursteinmauern oder vor Gebäuden können Zaunkönig, Rotkehlchen oder der Hausrotschwanz sogar Nisten. BUNDtipp: Trockenmauern - Lebensraum für Tiere und Pflanzen Juni 2006 Trockenmauern ist eine seit Jahrhunderten angewandte Bautechnik der bäuerlichen Landwirtschaft. Dabei werden Steine ohne Mörtel aufeinandergeschichtet. Freistehend dienen Trockenmauern als Sicht- und Windschutz und zur Gartenbegrenzung. An Hängen oder Hügeln verhindern sie das Abrutschen des Erdreichs. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bieten Trockenmauern durch ihre Hohlräume vielfältigsten Pflanzenund Tierarten einen neuen Lebensraum. Für Trockenmauern können Natursteine aus Steinbrüchen, dem Umland und dem entsprechenden Fachhandel aber auch alte Ziegeln aus Bauschutt benutzt werden. Wer eine frei stehende Trockenmauer errichten möchte, sollte diese nicht höher als 1,20 Meter bei einer Neigung von etwa zehn Prozent bauen, da sie sonst umzustürzen droht. Idealerweise sollte die Mauer in Ost-West Richtung stehen. So hat sie eine Schatten- und eine Sonnenseite, wodurch sich die Vielfalt der sich dort ansiedelnden Tiere und Pflanzen erhöht. Beim Bau können laut BUND größere Fugen im Mauerwerk mit einfacher Blumenerde aufgefüllt und mit geeigneten Pflanzen besetzt werden. Für die Sonnenseite sind das zum Beispiel Igelpolster, Steintäschel, Hungerblümchen, Pfingst- und Geröll-Nelke sowie viele mediterrane Kräuter. Für die Schattenseite eignen sich Mauerraute, Gelber Lerchensporn, Waldbeere, Felsenteller und einheimische Farne. Trotzdem sollten aber auch Spalten und Ritzen sowie Hohlräume freigelassen werden. Hier können sich dann Tiere wie Eidechsen, Blindschleichen, Kröten und Hummeln einnisten. Bedrohte heimische Vogelarten wie Heckenbraunelle, Rotkehlchen oder Zaunkönig suchen in Trockenmauern ihre Nahrung. In Nischen höherer Natursteinmauern oder vor Gebäuden können Zaunkönig, Rotkehlchen oder der Hausrotschwanz sogar Nisten. BUNDtipp: Regenwasser vielfältig nutzbar September 2004 Kostbares Trinkwasser kann gespart werden, indem im Garten möglichst viel Regenwasser aus der Tonne oder einer früheren - an die Regenrinne angeschlossene Abwassergrube genutzt wird. Aber auch im Haus selbst lässt es sich einsetzen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt es zum Pflanzengießen, für die Toilettenspülung, beim Putzen und zum Wäschewaschen. In Deutschland werden derzeit rund 50 000 Eigenheime pro Jahr mit Regenwasseranlagen ausgestattet. Eine Installation wird meist kommunal oder durch Landeszuschüsse gefördert. Besonders in Regionen, in denen sogenannte "gesplittete" Abwassergebühren jeweils entsprechend der Grundstücksgröße erhoben werden, lassen sich so Wasser- und Abwassergebühren sparen. Wenn die Regenwassernutzung mit Versickerungsmöglichkeiten und Verdunstungsflächen ergänzt wird, liefert sie laut BUND zudem einen Beitrag zum vorsorgenden Hochwasserschutz und zur Schonung der Gewässer. Starkregen wird besser verkraftet, das durch Flächenversiegelung verursachte Sinken des Grundwasserpegels zum Teil kompensiert. Ideal für den Einbau einer Hausanlage ist ein schräges Dach. Zur Anlage gehören ein Wassertank aus Beton, ein ausgefeiltes Rohr- und Filtersystem und eine möglichst leise und effiziente Pumpe. Eine komplette Anlage kostet etwa 4000 Euro und wird mit ca. 1500 Euro gefördert. Nach maximal 10 Jahren hat sie sich amortisiert. Da Regenwasseranlagen aufwändig sind, lohnt sich ihre Installation nur bei einem Neubau oder einer Grundrenovierung des Hauses. Aber schon für rund 25 Euro lässt sich Regenwasser nutzen: Mit einer an der Regenrinne angebrachten Regenklappe lässt sich das Niederschlagswasser in eine Tonne oder Grube leiten und zur Bewässerung im Garten sammeln. BUNDtipp: Grüne Wege rund ums Haus August 2004 Die Sommer- und Ferienzeit wird gerne genutzt, um Gärten und Grundstücke neu zu planen und zu gestalten. Beim Anlegen von Wegen, Sitzecken und Auffahrten sollte möglichst wenig Boden versiegelt werden, damit das Regenwasser versickern kann. Bei richtiger Verwendung von natürlichen Baustoffen bleibt auch mehr Raum für Pflanzen und Tiere, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Für häufig genutzte Wege und Plätze eignen sich Steinplatten, Pflastersteine und Kies. Besonders reizvoll sind unregelmäßig geschnittene Natursteine aus der Region. Ein leichtes seitliches Gefälle sorgt dafür, dass die Wege nach Regen nicht unter Wasser stehen. Großzügige Fugen bieten Platz für Vegetation und lassen das Erdreich unter den Steinen besser atmen und Wasser aufnehmen. Kleinere Wege können mit Schrittsteinen im Abstand von etwa 60 cm angelegt werden. Bei Auffahrten und Abstellplätzen reicht es oft aus, nur die Fahrspuren zu befestigen. Gut geeignet sind zum Beispiel Rasengittersteine, deren Zwischenräume mit einem speziellen Blumen-Schotterrasen bepflanzt werden können. Neben 60 Prozent Gräsern enthält diese Mischung 40 Prozent niedrigwüchsige Wildblumen für Trockenstandorte, zum Beispiel Thymian, Habichtskraut und Sonnenröschen. Versiegelte Flächen blockieren laut BUND den natürlichen Wasserkreislauf und verschlechtern das Klima in Siedlungsgebieten. Sonnenwärme speichert sich in Straßenbelägen und Gebäuden. Zusammen mit Abgasen und Wärme aus Verkehr, Haushalten und Gewerbe kommt es zu Überhitzung, Trockenheit und unter Umständen auch Smog. Grünflächen verdunsten dagegen viel Wasser und tragen zur Kühlung und Regulierung der Luftfeuchtigkeit bei. Außerdem binden sie Staubpartikel aus der Luft. BUNDtipp: Rasenmähen umweltfreundlich Juni 2004 Motorisierte Rasenmäher sind im Frühjahr und Sommer nicht nur eine erhebliche Lärmquelle, sondern auch Quelle für Luftschadstoffe. Etwa ein Zehntel des Sommersmogs wird durch benzinbetriebene Gartengeräte verursacht. Ein Benzinrasenmäher mit 2-Takt-Motor verbraucht pro Stunde so viel Benzin wie ein PKW auf einer 150-Kilometer Fahrt. Zugleich stößt er so viel krebserregende Kohlenwasserstoffe aus, wie rund 150 mit Katalysatoren ausgerüstete Autos. Bei einer Rasengröße unter 200 Quadratmeter empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Einsatz von Handgeräten. So stärkt der Benutzer nicht nur seine Fitness - nach einer Untersuchung von Stiftung Warentest liefern Handmäher auch den saubersten Schnitt. Benzinbetriebene Rasenmäher lohnen erst ab einer Fläche von 500 Quadratmetern. Dabei hat ein 4-Takt-Motor mit Katalysator einen um 80 Prozent reduzierten Schadstoffausstoß. Regelmäßig sollten der Motor gewartet und Luftfilter und Öl gewechselt werden. Umweltfreundlicher sind Elektromäher. Nach Angaben des BUND sind Akku-Geräte meist teurer und bringen zusätzliche Entsorgungsprobleme für die Akkus. Inzwischen gibt es auch solarbetriebene Rasenmäher, einige mähen sogar selbstständig. Gartenbesitzer sollten auf jeden Fall möglichst selten mähen und einen Teil des Rasens als Wildblumenwiese bewachsen lassen. Dies lockt Schmetterlinge und seltene Vogelarten in den Garten. Bunte Wiesen bieten dem Auge außerdem mehr Erholung als steriles Sportplatzgrün. Wildblumenwiesen sollten zwei Mal im Jahr mit einer Sense oder einem Balkenmäher gemäht werden. BUNDtipp: Der Ökoteich im Garten Mai 2004 Ein Gartenteich erfreut seine Betrachter und ist ein ökologisch wertvoller Lebensraum für Pflanzen und Tiere. An seinen Rändern gedeihen Wasser- und Sumpfpflanzen, er dient Vögeln und Kleintieren als Tränke, ist Wohnort für Wasserkäfer, Libellen, Wasserschnecken und Frösche. Ökologisch wertvoll wird das Biotop ab einer Größe von 3 Quadratmetern, ab 20 Quadratmetern entwickeln sich stabile Lebensgemeinschaften. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) empfiehlt sonnige Plätze zur Anlage des Teiches. Dort kann sich eine üppige Pflanzen- und Tierwelt entwickeln. Der größere Teil des Teiches sollte flach sein, vermeiden sollte man steile Ufer, damit Igel oder Mäuse gut hinausklettern können. Natürlichste Mittel zur Abdichtung sind Lehm oder Ton. Der Einsatz von Folie ist am einfachsten. Laut BUND sind Teichfolien inzwischen auch aus umweltfreundlichem Polyethylen oder Kautschuk erhältlich. Um extreme Algenbildung zu verhindern, sollte der auf die Folie aufgetragene Boden sehr nährstoffarm sein. Lehm oder Sand eignen sich am besten. Für die Bepflanzung des Randes sind Habichtskraut, Gilbweiderich und Frauenmantel, für die Flachwasserzone die Schwanenblume, Sumpfschwertlilie oder Flechtbinse und für das Tiefwasser Seerosen, Froschbiss oder Wasserhahnenfuß am besten geeignet. Auch im frostigen Winter muss der Teich gepflegt werden: Schnee sollte nicht auf dem zugefrorenen Teich liegen, damit die Sauerstoffproduktion weitergeht und die Frösche überleben können. Fische sollte man eher nicht in den Gartenteich setzen. Sie finden zu wenig eigenen Lebensraum vor und gefährden Froschlaich und Libellenlarven. BUNDtipp: Ein Garten für Kinder März 2004 Gärten machen Kindern Spaß - besonders wenn sie mehr bieten als einen kurz geschorenen Rasen und ein teures Klettergerüst aus dem Baumarkt. Schon eine kleine Freifläche kann mit wenig Geld und natürlichen Materialien kreativ gestaltet werden. Steinhaufen, Erdmulden, Matschhügel, Baumstämme und Büsche geben Raum zum Spielen, Toben und Verstecken. Eine vielfältige Pflanzenwelt ist ein Erlebnis für Jung und Alt, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). In einem Obst-, Gemüse- und Kräutergarten erleben Kinder den Wechsel der Natur und die unterschiedlichen Erntezeiten hautnah mit. Sie lernen viel über den Boden als Lebensraum, die Erzeugung von Kompost, die Fruchtfolge und den Pflanzenschutz. Besonders reizvoll ist es, Samen von alten oder seltenen Sorten anzupflanzen. Durch das Zubereiten der Früchte aus eigenem Anbau erfahren Kindern spielerisch mehr über eine gesunde und vielseitige Ernährung. Auf Wildwiesen lässt sich das Wachstum von Blumen und Gräsern und das Leben von Hummeln, Bienen und Schmetterlingen beobachten. Ein naturnaher Garten sollte im Frühjahr nicht penibel aufgeräumt werden. Herumliegendes Laub, Äste und Gras bieten Tieren die Möglichkeit, sich zu verstecken oder Nester zu bauen. Beim Anpflanzen von Obstbäumen ist die Wahl lokaler und starkwüchsiger Sorten ein Beitrag zum Naturschutz. Sie sind weniger anfällig für Krankheiten und bieten vielen Tieren Unterschlupf. Schutz für heimische Flora und Fauna Verzicht auf gebietsfremde Arten Das Bundesamt für Naturschutz in Bonn machte kürzlich zum Tag der Artenvielfalt darauf aufmerksam, dass einheimische Pflanzen und Tiere durch gebietsfremde Arten ernsthaft bedroht werden können. Amerikanischer Riesenbärenklau oder die kanadische Goldrute beispielsweise verdrängen hiesige Pflanzen. Durch das starke Anwachsen von Welthandel und globalem Tourismus werden immer mehr exotische Tier- und Pflanzenarten nach Deutschland eingeführt. Einerseits sind diese Arten im Ausland oft selbst bedroht und auch an unsere Umweltverhältnisse nicht angepasst und gehen deshalb meist zugrunde. Andererseits kann eine ungewollte Ausbreitung hier auch andere Arten bedrohen. Während der Urlaubszeit registrieren die Zollämter an den Grenzen täglich rund 50 Verstöße gegen das internationale Artenschutzabkommen. Das bedeutet eine Verdreifachung gegenüber 1993. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rät, keine exotischen Tiere und Pflanzen aus dem Ausland mitzubringen. Es drohen nicht nur empfindliche Geldstrafen bei der Einreise, sondern auch schwere Schäden an der heimischen Flora und Fauna. Auch Gartenbesitzer können laut BUND einen Beitrag für den Erhalt der einheimischen Vegetation leisten, wenn sie möglichst auf exotische Pflanzenarten verzichten. Datum: 6.6.01