Den Glauben neu vertiefen

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27 vom 6. Juli 2011
40. Jahrgang
INHALT
Kiliani-Wallfahrtswoche 2011
Impressum:
Herausgegeben vom
Bischöflichen Ordinariat Würzburg
(Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand)
Verantwortlich für den Inhalt:
Bernhard Schweßinger,
Pressesprecher der Diözese
Würzburg,
Leiter der Pressestelle
Redaktion:
Markus Hauck,
Stellvertretender Leiter
Bischöfliches Ordinariat
Pressestelle
Postanschrift:
97067 Würzburg
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gegen Quellenangabe,
Belegexemplar erbeten.
Erscheinungsweise
wöchentlich
Würzburg: Den Glauben neu vertiefen ...............................................................................................3
(Kiliani-Wallfahrtswoche 2011 mit Reliquienprozession eröffnet)
Würzburg/Aschaffenburg/Miltenberg: Hoffnungszeichen für die Welt ................................................4
(Weihbischof Boom feiert Gottesdienst mit Ehejubilaren aus der Region Untermain)
Würzburg/Münsterschwarzach: Ein kleiner Schritt zur Reife im Leben ..............................................5
(Gottesdienst mit Abiturienten und Oberstufenschülern)
Würzburg: Grundproblem Glaubensverlust ........................................................................................6
(Rund 1200 Frauen und Männer beim Tag der Politiker und Räte)
Würzburg: Fragestunde mit dem Weihbischof ...................................................................................7
(Wallfahrtstag der Regionen Untermain, Würzburg und Rhön-Grabfeld)
Würzburg: „Ihre Liebe ist ein Glaubenszeugnis“ ................................................................................8
(Großer Andrang bei Wallfahrt der Caritas-Ehrenamtlichen)
Im Gespräch
Würzburg/Mannheim: „Benennen, was den Glauben erschwert“ .......................................................9
(Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner zum Gesprächsprozess)
Berichte
Erfurt/Würzburg: Opfer langfristig begleiten ............................................................................... 10-11
(Generalvikar Hillenbrand fordert veränderte Verhaltensweisen in Kirche)
Würzburg: Bis Vorlesungsbeginn 55 Wohnungen............................................................................11
(Bistum baut ehemalige Kinderklinik am Mönchberg zum Studentenwohnheim um)
Würzburg: „Papst erschließt Fülle des Glaubens“............................................................................12
(Bischof Hofmann würdigt Papst Benedikt XVI. zum 60. Priesterjubiläum)
Miltenberg: Dialog in historischen Räumen ......................................................................................13
(„Museum. Burg. Miltenberg.“ zeigt Ikonen und zeitgenössische Kunst)
Triefenstein: Eine Woche lang „Gott sei Dank“ ................................................................................14
(Christusträger feiern im Kloster Triefenstein ihr 50. Jubiläum)
Würzburg: Kindern das Evangelium verkünden ...............................................................................15
(Missio canonica für 33 Berufspraktikanten der Fachakademie Sankt Hildegard)
Würzburg/Veitshöchheim: „Einfach fröhlich machen“ ......................................................................16
(Bewohner des Blindeninstituts beteiligen sich an Kunstaktion „Nimm Platz“)
Würzburg: Vom Glanz des Schönen erhellt ............................................................................... 17-18
(9. Augustinus-Studientag – „Das Schöne in Theologie, Philosophie und Musik“)
Kurzmeldungen
Würzburg: Bischof Hofmann bittet Abgeordnete um Ablehnung der PID .........................................19
Würzburg: Neue Ausgabe der Museumszeitung der Diözese Würzburg .........................................19
Würzburg: Oberstufenschüler besuchen Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand ....................................19
Gerolzhofen/München: Katholische Radio-Morgenfeier mit Pfarrer Stefan Mai am 3. Juli...............20
Bamberg/Würzburg: Simon Müller-Pein neuer BDKJ-Landesvorsitzender ......................................20
Bad Königshofen: Vierzehnheiligen-Wallfahrer spenden für „Miteinander für das Leben“ ...............20
Personalmeldungen
Bad Bocklet/Güntersleben/Lohr am Main: Pfarrer i. R. Markert seit 60 Jahren Priester ..................21
Kröv/Hesselbach/Salz/Tauberrettersheim: Pfarrer i. R. Karl Geis seit 60 Jahren Priester ...............21
Würzburg/Münnerstadt/Bad Kissingen: Augustinerpater Günther Erb seit 60 Jahren Priester ........21
Bürgstadt/Miltenberg: Pfarrvikar Pater Dr. Mani Panthalany wird 70 Jahre alt ................................22
Würzburg: Thomas Henn stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Schule .................................22
Würzburg: Kaplan Stadtmüller wird Pfarrvikar und Religionslehrer in Würzburg .............................22
Würzburg/Mellrichstadt/Wildflecken: Pfarrer Judmann wechselt in den Oberen Sinngrund.............23
Würzburg/Bergtheim: Pfarrer i. R. Martin Gedig gestorben .............................................................23
Würzburg: Claretinerpater Georg Kopp im Alter von 87 Jahren gestorben ......................................23
Veranstaltung
Würzburg: Kinderführung im Museum am Dom ...............................................................................24
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06.07.2011
Kiliani-Wallfahrtswoche 2011
Den Glauben neu vertiefen
Kiliani-Wallfahrtswoche 2011 mit Reliquienprozession eröffnet – Bischof
Hofmann: Immer wieder an Christus orientieren – Auftakt mit dem Stadtdekanat
Würzburg
Würzburg (POW) Mit einer Reliquienprozession, bei der die Häupter der Frankenapostel Kilian, Kolonat
und Totnan von der Klosterkirche Don Bosco am Schottenanger zum Dom getragen wurden, ist am
Samstagabend, 2. Juli, die Kiliani-Wallfahrtswoche 2011 eröffnet worden. Sie steht unter dem Leitspruch:
„Jetzt ist die Zeit der Gnade“. Zum Auftakt des Hochfestes der Frankenapostel deutete Bischof
Dr. Friedhelm Hofmann einen Auszug aus dem Zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther als
Aufforderung, sich gemeinsam des eigenen Glaubens zu vergewissern und die Glaubensfreude wieder
zu entdecken. „Die frohe Botschaft der Erlösung haben in fränkischen Landen der irische Wandermönch
Kilian und seine Gefährten Kolonat und Totnan verkündet“, sagte er. Damit hätten sie im siebten
Jahrhundert die Grundlage für eine zutiefst von christlicher Frömmigkeit geprägte Kulturlandschaft gelegt.
Die Prozession begann mit einer Statio in der Don-Bosco-Kirche am Schottenanger. Dort versammelten
sich unter anderem Vertreter des öffentlichen Lebens, die Mitglieder des Diözesanrats der Katholiken im
Bistum Würzburg, eine Abordnung des Deutschen Ordens, Fahnenabordnungen verschiedener
Verbände sowie die Wallfahrer aus dem Stadtdekanat Würzburg. Von dort führte der Weg über die Zeller
Straße, die Alte Mainbrücke und die Domstraße zum Kiliansdom.
Den goldenen Schrein mit den Häupter der Frankenapostel trugen Priesterseminaristen, gefolgt von
Bischof Hofmann, Dompropst Weihbischof Ulrich Boom und Mitgliedern des Domkapitels. Neben den
Frankenaposteln konnten die Gläubigen während der feierlichen Prozession erstmals auch den jüngsten
Seligen der Diözese, den Märtyrerpriester Georg Häfner, anrufen. Die Häupter sind bis zum Sonntag,
10. Juli, im Kiliansdom, ausgestellt. Dort werden rund 15.000 Wallfahrer und Gläubige aus der gesamten
Diözese erwartet, um die Reliquien zu verehren.
In seiner Predigt in der Vigil am Samstagabend erinnerte Bischof Hofmann vor über 1000 Gläubigen
daran, dass ein Jahr der Katastrophen, Unruhen und politischer Krisen vorübergegangen ist. „Wir
befinden uns in einer Zeit tiefer Verunsicherung der Menschen“, sagte er. Umso wichtiger seien „Zeugen
der Gnade Gottes“ wie die Frankenapostel oder der selige Georg Häfner. In ihnen habe sich die „Güte
und machtvolle Treue Gottes, die sich uns erbarmt, offenbart“. Auch die Kirche befinde sich in einem
tiefgreifenden Umbau ihrer gemeindlichen Strukturen und habe schwer unter den Missbrauchsfällen der
vergangenen Jahre gelitten. In diesem Zusammenhang verwies er auf den von der Deutschen
Bischofskonferenz angestoßenen innerkirchlichen Gesprächsprozess, der am kommenden Freitag
beginnt. Von ihm erwarte er „eine neue Glaubensvertiefung, die zu einem größeren Miteinander führt“,
sagte Bischof Hofmann.
Beim Pontifikalamt zum Hochfest der Frankenapostel am Sonntag, 3. Juli, hob er vor rund 1000 Gläubigen
im Kiliansdom hervor, die Wallfahrtswoche lade dazu ein, das Leben mit allen Fragen, Sorgen und
Anliegen vor Gott zu tragen. „Wir können uns sicherlich nicht aus unserer Verantwortung heraus stehlen.
Darum geht es auch nicht. Aber wir können für kurze Zeit bei Gott ausruhen und im Glauben Perspektiven
und Ausrichtung gewinnen. Denn es besteht die Gefahr, dass die uns bedrängenden aktuellen politischen
und gesellschaftlichen Fragen aus dem Glaubenskoordinationssystem herausdrängen und die großen
Grundlinien unseres Lebens vernebeln.“ Kilian und seine Gefährten hätten deutlich gemacht, das das Ende
nicht im Tod, sondern im Ewigen Leben zu erwarten sei. „Diese christliche Grundhaltung ist nicht leicht zu
erwerben. Sie kann nur da in uns Wurzeln schlagen, wo wir auf Christus schauen, der sich freiwillig für uns
hingegeben hat.“
ca/mh (POW)
(40 Zeilen/2711/0709; E-Mail voraus)
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06.07.2011
Hoffnungszeichen für die Welt
Weihbischof Ulrich Boom feiert Gottesdienst mit Ehejubilaren aus der Region
Untermain – Seit 25, 50 oder 60 Jahren in Treue zusammen
Würzburg/Aschaffenburg/Miltenberg (POW) Mit rund 1000 Personen hat Weihbischof Ulrich Boom am
Sonntagabend, 3. Juli, einen Gottesdienst für Ehejubilare aus der Region Untermain gefeiert, die 25, 50
oder 60 Jahre verheiratet sind. „Im Raum des Glaubens haben sie auf je eigene Weise das Große Ja
Gottes zur Welt und zu den Menschen wiederholt. Jeder Tag der Ehe ist ein Heilszeichen in der Welt“,
sagte der Weihbischof am Hochfest der Frankenapostel im Kiliansdom. Die Jubilare erneuerten im
Gottesdienst ihr Eheversprechen und ließen sich am Ende des Gottesdienstes von Geistlichen paarweise
segnen. Der Gottesdienst war der erste von insgesamt drei Feiern für Ehejubilare, die während der
Wallfahrtswoche für die verschiedenen Regionen stattfinden.
„Gott hat schon immer mit Liebe und Zuwendung an uns gedacht“, erläuterte der Weihbischof das Motto
der diesjährigen Kiliani-Wallfahrtswoche: „Jetzt ist die Zeit der Gnade.“ „Es gibt im Leben Hochzeiten,
aber auch Zeiten, wo man das Vertrauen zueinander und auf Gott neu suchen muss“, sagte Weihbischof
Boom in seiner Predigt. Das Zeugnis einer gelebten Ehe sei gerade in heutiger Zeit wichtig. Es mache
christliche Grundhaltungen deutlich: „Als Mann und Frau müssen Sie immer wieder Vergebung schenken
und erbitten, sich täglich neu um das Miteinander bemühen.“
Die Frankenapostel Kilian, Kolonat und Totnan bezeichnete der Weihbischof als Vorbild, weil sie mit
ihrem Aufbruch aus Irland den Blick in Richtung Zukunft gelenkt hätten, so wie es die Eheleute bei der
Eheschließung tun. „Sie brachen auf im Bewusstsein, dass Gott ihnen voraus ist.“ Diese Einstellung habe
auch den seligen Georg Häfner im Konzentrationslager Dachau getragen. „Gott ist ein Leben lang treu.
Dafür stehen Sie“, rief der Weihbischof den Ehejubilaren zu.
Nach der Predigt erneuerten die Ehepaare voreinander und vor Gott ihr Eheversprechen. „Wir glauben,
dass Du das Ziel bist unseres gemeinsamen Weges und die Vollendung unseres Lebens. Darum bitten
wir Dich: Bleibe bei uns und lass uns Deine Gegenwart immer wieder neu erfahren“, hieß es unter
anderem in dem Gebet. Gemeinsam mit Weihbischof Boom erteilten nach dem Schlusssegen Bischof
Dr. Friedhelm Hofmann, Mitglieder des Domkapitels und weitere Priester und Diakone den Jubelpaaren
individuell den Segen. Eine Begegnung im Innenhof des Domkreuzgangs schloss sich an.
„Das Wichtigste ist, dass man zusammenhält und immer wieder neu aufeinander zugeht“, verrieten
Franz (76) und Christa Heßberger (73) aus Obernau als ihr Geheimrezept für 50 glückliche Ehejahre.
Genauso lange verheiratet sind Gustav (76) und Christa (70) Göbel aus Obernau. „Nur gemeinsam
haben wir unsere Kleiderfabrik betreiben können. Wir waren also bei Tag und Nacht zusammen“,
berichteten die beiden schmunzelnd. Wie die Heßbergers hoben sie die Bedeutung des Glaubens für die
Partnerschaft hervor: „Das ist ganz wichtig.“
„Wir suchen immer das offene Gespräch und gehen aufrichtig miteinander um.“ Auf 25 Ehejahre unter
dieser Devise blickten Stefan (47) und Jutta Durschang aus Leidersbach zurück. Gemeinsame
Wallfahrten, unter anderem nach Walldürrn, Altötting und Lourdes haben Hermann (72) und Anni
Vogt (70) aus Mömbris in ihren 50 Ehejahren wiederholt unternommen und daraus viel Kraft geschöpft,
erzählten die beiden. „Wichtig ist, dass man auf den anderen eingeht und sich miteinander arrangiert.“
Auf 60 Jahre Ehe blickten bei dem Gottesdienst Dr. Leo Hefner (83) und seine Gattin Hanne aus
Obernburg zurück. Entscheidend sei, dass man den gleichen Glauben habe und sich auf geistiger Ebene
verstehe. „Wenn man die richtige Frau fürs Leben gefunden hat, dann bleibt man bei ihr “, sagte Leo
Hefner.
Für die Ehejubilare aus der Region Schweinfurt/Rhön wird am Mittwoch, 18 Uhr, im Kiliansdom ein
Gottesdienst gefeiert. Paare aus der Region Würzburg/Main-Spessart sind am Donnerstag um 18 Uhr in
den Dom eingeladen.
mh (POW)
(43 Zeilen/2711/0711; E-Mail voraus)
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06.07.2011
Ein kleiner Schritt zur Reife im Leben
Gottesdienst mit Abiturienten und Oberstufenschülern – Bischof Hofmann
überreicht Bibeln – Weihbischof Boom: „Wir leben, um zu reifen“
Würzburg/Münsterschwarzach (POW) Zum Anschluss gab es eine Bibel als kleinen Wegweiser: Rund
700 Abiturienten, Schülerinnen und Schüler der Oberstufen kirchlicher Gymnasien sowie deren
Lehrkräfte sind am Montag, 4. Juli, der Einladung des Bistums zur Kiliani-Wallfahrt in den Dom gefolgt,
um mit Weihbischof Ulrich Boom einen festlichen Gottesdienst unter dem Motto „Reife-Zeugnis“ zu feiern.
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann überreichte beim anschließenden Treffen Bibelausgaben an die
Abiturienten.
„Ich glaube aber nicht, dass ich mit dem Reife-Zeugnis wirklich reif bin“, gab die Abiturientin Christina
Kempf aus Helmstadt zu. Am Würzburger Sankt-Ursula-Gymnasium hat sie ihren Abschluss und damit
das „Reife-Zeugnis“ bestanden. Aber reif für das Leben? Die 18-Jährige schüttelte den Kopf und lachte.
Zwar habe sie an der Schule gelernt, im Team zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen, doch
sieht sie das Ziel der Reife noch lange nicht erreicht.
Weihbischof Boom bemerkte in seiner Predigt, dass man nie reif für das Leben ist, sondern lebt, um zu
reifen. Er mahnte: „Mit all unserem Wissen und Vermögen haben wir das Leben nicht in der Hand, nicht
im Griff.“ Das zeige sich unter anderem bei Naturkatastrophen. Schließlich gehe es darum zu erkennen,
was die Welt zusammenhält, zitierte Boom aus Goethes Faust. In einem Dialog überlegten einige
Oberstufenschüler des Egbert-Gymnasiums in Münsterschwarzach, ob das Wissen aus der Schule auch
den eigenen Glauben gestärkt habe. Jeder lerne verschiedene Sprachen im Unterricht, aber eine
Sprache, die alle Menschen verstehen, würden die wenigsten beherrschen. Auch eine Formel für das
Leben gebe es weder in Physik, noch in der Mathematik.
Bischof Hofmann erinnerte bei der Übergabe der Bibeln im Sankt Burkardus-Haus daran, dass die
Abiturienten trotz ihres Wissens neugierig und offen für neue Dinge sein sollten. Allein mit dem
Schulwissen könne man nicht durch das Leben gehen. Das unterstrich auch Felix Wagenhäuser. Der
18-jährige Abiturient vom Würzburger Riemenschneider-Gymnasium meinte: „Das Abitur ist doch nur ein
Zwischenstopp im Leben. Es kommen noch so viele Ziele, die ich erreichen möchte.“ Den berühmten
Spruch, wonach jeder nicht für die Schule, sondern für das Leben lerne, kennt auch Wagenhäuser. Doch
außer Teamfähigkeit habe er kaum etwas für das Leben auf der Schule gelernt. „Das kommt erst mit der
Lebenserfahrung“, sagte er. Im Schulalltag würden Dinge, auf die es wirklich ankomme, oft untergehen.
Typisch für die Schule sei aber eine gewisse Geborgenheit, das werde er an er Universität bestimmt
vermissen, sagte Wagenhäuser.
Die Einladung an die Abiturienten zum gemeinsamen Gottesdienst in der Kilianiwoche ging in diesem
Jahr erstmals an die Schulen im Bistum Würzburg – auch an Nichtkonfessionelle. Der Gottesdienst mit
Weihbischof Boom wurde vom Chor- und Orchester des Johann-Philipp-von-Schönborn-Gymnasiums in
Münnerstadt unter Leitung von Barbara Lukat musikalisch umrahmt. Geistlicher Oberstudienrat Achim
Wenzel und Schüler des Friedrich-Koenig-Gymnasiums Würzburg sowie Oberstudienrat Michael Aust
und Schüler des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach trugen zur inhaltlichen Gestaltung bei. Die
Koordination lag bei Helga Kiesel und Ulrich Geißler vom Referat Schulpastoral. Bei der Begegnung im
Innenhof des Kreuzgangs spielte die Bigband des Egbert-Gymnasiums Münsterschwarzach.
sea (POW)
(37 Zeilen/2711/0713; E-Mail voraus)
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06.07.2011
Grundproblem Glaubensverlust
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann beklagt schwindende Kenntnis der
Glaubensinhalte und Loslösung von Kirche – Rund 1200 Frauen und Männer
beim Tag der Politiker und Räte – PID-Abstimmung von ungeheurer Tragweite
Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat als ein Grundproblem der heutigen Zeit den
Glaubensverlust beklagt. Dieser ziehe eine schwindende Kenntnis der Glaubensinhalte und ein Loslösen
vom kirchlichen Leben nach sich, sagte er vor rund 1200 Frauen und Männern beim Wallfahrtsgottesdienst
zum Tag der Politiker, Laienräte und Mitglieder der Kirchenverwaltungen am Montagabend, 4. Juli, im
Kiliansdom in Würzburg. Mit dem am kommenden Freitag und Samstag, 8. und 9. Juli, startenden
Gesprächsprozess der Deutschen Bischofskonferenz solle eine Glaubensvertiefung erreicht werden, die
hoffentlich wieder zu einem größeren Miteinander führe.
Im Bistum Würzburg baue der geplante Dialogprozess auf der Erfahrung der Dialoginitiative „Wege suchen
im Gespräch“ auf, erläuterte der Bischof in seiner Predigt. Im Zusammenhang mit der Errichtung von
168 Pfarreiengemeinschaften seien im Vorfeld die Dekanate mit einbezogen und nach der Errichtung im
Frühjahr 2010 vier Regionaltage veranstaltet worden, auf denen erste Erfahrungen ausgetauscht wurden.
Die Gesprächsinitiative werde in der ersten Phase im Bistum Würzburg so gestaltet, dass auf der Ebene der
Pfarreiengemeinschaften eine Art geistlich-pastorale „Bestandsaufnahme“ durchgeführt werde. Außer einer
auf fünf Jahre beschränkten Koordinierungsstelle würden keine zusätzlichen Gremien geschaffen. Vielmehr
sollten die vorhandenen Räte die auf vier Jahre projektierten großen Glaubensthemen behandeln.
Die Abstimmung zur Präimplantationsdiagnostik (PID) im Deutschen Bundestag wird nach den Worten des
Bischofs zu einem Gesetzentwurf von ungeheurer Tragweite führen. „Denn es gilt für uns Christen nicht nur
einen Rechtsfrieden durch Rechtssicherheit zu schaffen, sondern die schwierigen ethischen Fragen im Blick
auf das Embryonenschutzgesetz auf dem Hintergrund des christlichen Menschenbildes zu lösen.“ Viele
würden sich in der Beurteilung dieser schwierigen Fragen auf das Naturrecht beziehen. Das Naturrecht bilde
zwar die Basis und Voraussetzung einer internationalen Menschenrechtspolitik, aber „es ersetzt nicht die
religiösen Sinnentwürfe der Weltreligionen und die hochethischen Traditionen der Menschheit“, zitierte
Bischof Hofmann den Freiburger Moraltheologen Eberhard Schockenhoff.
Kritisch beleuchtete der Bischof den Versuch, die Werte aus der Rationalität und Logik herzuleiten. Der
geradezu an Naivität grenzende Glaube an die Neutralität und den Segen der Wissenschaft werde als der
Königsweg zum Glück angesehen. Wissenschaftliche Vernunft könne aber keine ethischen und sozialen
Werte schaffen. „Ethische Werte können nicht allein mit einer vermeintlichen einsichtigen Logik oder einer
vermeintlichen wissenschaftlichen Rationalität gefunden und begründet werden.“ Die im christlichen Glauben
vorgegebenen und erprobten Werte seien Grundlagen, auf denen die Menschheit eine tragfähige
gemeinsame Zukunft gestalten könne. „Jenseits von Abstimmungen veränderbarer Rechtsgrundlagen ist
hier ein Wertefundament der Verfügbarkeit menschlichen Zugriffes entzogen und damit beständig“, betonte
der Bischof.
Mit Blick auf das Motto der Wallfahrtswoche, „Jetzt ist die Zeit der Gnade“, sagte der Bischof, es sei eine
besondere Gnade, dass die irischen Wandermönche Kilian, Kolonat und Totnan im siebten Jahrhundert
nach Franken gekommen seien und hier den christlichen Glauben eingewurzelt hätten. Es sei eine
besondere Gnade, dass das Frankenland von der Natur und mit der Kultur so reich beschenkt sei. „Es ist
eine besondere Gnade, dass wir so viele – und zum Teil atemberaubend schöne – Kirchen haben, die von
dem Glauben unserer Vorfahren ein beredtes Zeugnis ablegen.“ Den Politikern und Laienräten dankte der
Bischof, dass sie sich vor Ort für die Kirche und die Menschen einsetzten.
Der Politiker-Abend setzte die Tradition der Kiliani-Treffen der vergangenen Jahre fort. Wieder war die Zahl
der Politiker und Ratsmitglieder groß, die am Montagabend in den Kiliansdom drängten: Bürgermeister,
Mitglieder des Bezirkstags und der Kreistage, von Stadt- und Gemeinderäten sowie von
Kirchenverwaltungen und Pfarrgemeinderäten. Hinzu kamen die Landräte Dr. Ulrich Reuter (Aschaffenburg),
Thomas Habermann (Rhön-Grabfeld) und Eberhard Nuß (Würzburg) sowie die Präsidentin am Landgericht
Würzburg, Anna Maria Stadler. Bundes- und Landtagsabgeordnete fehlten dagegen weitgehend. Der
Diözesanrat war unter anderem mit Vorsitzendem Karl-Peter Büttner vertreten. Bei der Begegnung im
Innenhof des Domkreuzgangs nutzten viele die Gelegenheit, Bischof Hofmann, Weihbischof Ulrich Boom
und den Mitgliedern des Allgemeinen Geistlichen Rats persönlich zu begegnen und ihnen so manches
Anliegen vorzutragen.
bs (POW)
(49 Zeilen/2711/0719; E-Mail voraus)
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06.07.2011
Fragestunde mit dem Weihbischof
Wallfahrtstag der Pfarrhaushälterinnen sowie der Dekanate aus den Regionen
Untermain, Würzburg und Rhön-Grabfeld – Weihbischof Boom: „Jetzt ist die Zeit
der Gnade“ – Vesper mit rund 500 Seelsorgerinnen und Seelsorgern
Würzburg/Aschaffenburg/Miltenberg/Kitzingen/Bad Neustadt (POW) Mit rund 800 Wallfahrern aus
den Dekanaten Alzenau, Aschaffenburg-Stadt, Aschaffenburg-Ost, Aschaffenburg-West, Miltenberg,
Obernburg, Würzburg-links des Mains, Würzburg-rechts des Mains, Bad Neustadt und Rhön-Grabfeld
sowie den Pfarrhaushälterinnen hat Weihbischof Ulrich Boom am Dienstag, 5. Juli, ein Pontifikalamt im
Kiliansdom gefeiert.
Für die Kommunionkinder aus Kitzingen muss der Gottesdienst zur Kiliani-Wallfahrtswoche ein
besonderer Augenblick gewesen sein. Sie durften während der gesamten Messe im Chorraum sitzen und
schwenkten zum Einzug Fahnen. Außerdem nahm sich Weihbischof Boom im Anschluss an den
Gottesdienst Zeit, um Fragen der Kinder zu beantworten. Bereitwillig gab er Antwort darüber, warum er
einen Bischofsstab bei sich trägt und sein Gewand rot ist.
In seiner Predigt stellte der Weihbischof das Motto der Wallfahrtswoche „Jetzt ist die Zeit der Gnade“ in
den Mittelpunkt. Die Worte des Apostels Paulus würden keine Verhältnisse schönreden. „Der Apostel ruft
in Erinnerung, wer die Welt trägt und hält, wer Herr der Welt ist“, sagte Weihbischof Boom.
Er erinnerte die Gläubigen daran, dass sie in einer Zeit gewaltiger Umbrüche lebten, sowohl in der Welt
als auch in der Kirche. Fragen nach Erneuerungen der Kirche seien aber nichts Neues. Mit dem Fest für
den Frankenapostel Kilian stelle sich auch die Frage, was ihn im siebten Jahrhundert bewegt habe, von
Irland aufzubrechen. Im Weggehen und Loslassen, im Zugehen und Einlassen hätten die Mönche damals
erfahren: „Gott genügt – Gott trägt – Gott geht voraus“. Somit könnten Kilian und seine Gefährten auch
ein Vorbild in der heutigen Zeit sein.
„Die Kilianiwoche bestärkt mich jedes Jahr neu in meinem Glauben. Ich beschäftige mich in dieser Zeit
intensiver mit den Predigten in den Messen. Mir ist heute wieder einmal klargeworden, dass der Mensch
nicht die Macht über das Leben besitzt“, sagte Henriette Sendler, Wallfahrerin aus Aschaffenburg. Karin
Weber, Diözesanvorsitzende der Pfarrhausfrauen aus Sulzbach am Main, erklärte: „Wir haben uns mit
den Pfarrhausfrauen schon im Vorfeld mit der Messe beschäftigt, liturgische Texte bearbeitet und
Fürbitten vorbereitet. Eine Messe wie diese stärkt uns in unserer Gemeinschaft.“ Bischof Hofmann nahm
sich im Anschluss an den Gottesdienst viel Zeit für die Begegnung mit den Wallfahrern und
Pfarrhaushälterinnen im Innenhof des Domkreuzgangs.
Am Dienstagnachmittag, 5. Juli, feierte Bischof Hofmann mit rund 500 Seelsorgerinnen und Seelsorgern
eine Vesper anlässlich des Wallfahrtstags der Priester, Diakone und pastoralen Berufe. Dabei erinnerte
er an die großen Herausforderungen dieses Jahres in Kirche und Gesellschaft. Vor allem die
Christenverfolgungen in vielen Ländern dürften die Menschen in Deutschland nicht teilnahmslos lassen.
sea/bs (POW)
(31 Zeilen/2711/0722; E-Mail voraus)
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06.07.2011
„Ihre Liebe ist ein Glaubenszeugnis“
Großer Andrang bei Wallfahrt der Caritas-Ehrenamtlichen – Bischof Hofmann
dankt Frauen und Männern für konkret gelebte Nächstenliebe
Würzburg (POW) Rund 1300 Ehrenamtliche, die sich in der Caritas in den Pfarreiengemeinschaften der
Diözese Würzburg engagieren, hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann am Dienstagabend, 5. Juli, im
Würzburger Kiliansdom begrüßt. „Der Dom ist gefüllt mit Menschen, die sich für andere Menschen
einsetzen. Ihr Zeugnis der Liebe ist letztendlich ein Glaubenszeugnis“, sagte der Bischof. Den KilianiWallfahrtsgottesdienst zelebrierte er gemeinsam mit Mitgliedern des Domkapitels, unter ihnen der
Caritasvorsitzende Domkapitular Clemens Bieber und sein Amtsvorgänger, der stellvertretende
Generalvikar Domkapitular Dietrich Seidel.
In seiner Predigt sprach Bischof Hofmann über die Folgen von Armut und sozialer Probleme und vor
allem von Menschen, die sich im Kampf gegen Armut engagieren. Als leuchtendes Beispiel erwähnte er
den 1581 in Frankreich geborenen Caritaspatron Vinzenz von Paul, der sich zeit seines Lebens für Arme,
Bettler und Strafgefangene eingesetzt hatte. „Vinzenz von Paul hat die Kongregation der Weltpriester für
Missionen und Priesterseminare – gewöhnlich Lazaristen genannt – gegründet, weil er verstanden hat,
dass tätige Nächstenliebe aus dem Glauben an den uns liebenden Gott und an den sich uns in Christus
verschenkenden Heiland erwächst. Doch Liebe ist nicht nur ein Gefühl. Liebe ist niemals fertig und
vollendet“, sagte der Bischof.
Die karitative Nächstenliebe brauche Strukturen, aber auch Menschen, die diese mit Leben erfüllten.
Bischof Hofmann unterstrich die Wichtigkeit der Zusammengehörigkeit von verbandlicher Caritas und
Pfarrgemeinden. Als Auftrag der ganzen Kirche müsse die Caritas Fuß fassen in den einzelnen
Pfarrgemeinden. „Verbandliche Caritas kann ihre ganze Wirksamkeit nur dann entfalten, wenn die ganze
Pastoral – auch und gerade in den Pfarrgemeinden und Pfarreiengemeinschaften vor Ort – die
gemeinsamen Quellen und auch den gemeinsamen Auftrag wahr- und annimmt. Hierin liegen die
Chancen und Perspektiven einer wirklich missionarischen Kirche.“
Den Gottesdienst bereiteten Mitarbeiter der Gemeindecaritas vor. Domorganist Professor Stefan
Schmidt, der Chor des Diözesan-Caritasverbandes unter Leitung von Angela Lixfeld, das Bläserquartett
Oberdürrbach unter Leitung von Hermann Gropp und der Gebärdenchor der Gehörlosengemeinde unter
Leitung Werner Steinle sorgten für die musikalische Umrahmung. Bischof Hofmann dankte am Ende der
Feier den Ehrenamtlichen für ihr teils jahrzehntelanges und unbezahlbares Engagement sowie dafür,
„dass Sie verbandlich oder pfarrlich, haupt- oder nebenamtlich, als ehrenamtliche Helferin oder Helfer
konkret die Nächstenliebe leben“. Im Anschluss lud Bischof Hofmann die Wallfahrer zur Begegnung in
den Kreuzgang ein. Bei strahlendem Sonnenschein und kühlen Getränken nutzen viele die Gelegenheit,
mit ihm und den Domkapitularen ins Gespräch zu kommen.
lh (POW)
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Im Gespräch
„Benennen, was den Glauben
erschwert“
Diözesanratsvorsitzender Karl-Peter Büttner: Von Bischöfen angeregter
Gesprächsprozess soll in die Pfarreiengemeinschaften getragen werden –
Würzburger Delegation bei bundesweiter Auftaktveranstaltung in Mannheim
Würzburg/Mannheim (POW) Der von den deutschen Bischöfen im vergangenen Herbst beschlossene
Gesprächsprozess beginnt mit einer Auftaktveranstaltung von Freitag, 8., bis Samstag, 9. Juli, in
Mannheim. Nach Auskunft der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) werden zu dem Gesprächsforum
unter dem Titel „Im Heute glauben – wo stehen wir?“ etwa 300 Teilnehmer erwartet. Die geladene
Teilnehmerschaft bildet nach Angaben der DBK „die vielstimmige Bandbreite der katholischen Kirche in
Deutschland“ ab. Welche Erwartungen die Würzburger Laien an die Veranstaltung haben und wie sich
die unterfränkische Delegation zusammensetzt, erläutert Karl-Peter Büttner, Vorsitzender des
Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg, im folgenden Interview.
POW: Wer nimmt aus dem Bistum Würzburg an dem Gespräch zum Auftakt des Gesprächsprozesses
teil? Wer stellt die Delegation zusammen?
Karl-Peter Büttner: Das Bistum Würzburg ist bei der bundesweiten Auftaktveranstaltung des
Dialogprozesses in Mannheim mit sieben Personen vertreten. Als Vertreter der Laien sind es Kristina
Bopp, Diözesanvorsitzende des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Susanne Bühl aus
dem Vorstand von Diözesanrat und der Gemeinschaft Sant’Egidio, der Miltenberger
Dekanatsratsvorsitzende Dr. Albert Brendle und der Diözesanratsvorsitzende Karl-Peter Büttner. Hinzu
kommen aus dem Klerus der Sprecher des Priesterrates, Pfarrer Alfred Kraus (Würzburg), Jugendpfarrer
Stefan Michelberger (Miltenberg) und der Diakon mit Zivilberuf Remi Rausch (Lohr am Main). Auf Seiten
der Bischöfe wird Weihbischof Ulrich Boom dabei sein. Erzbischof Dr. Robert Zollitsch hatte in einem
Brief den Diözesanratsvorsitzenden darum gebeten, zusammen mit einem vom Bischof bestimmten
Mitglied des Priesterrates die sieben Delegierten des Bistums Würzburg vorzuschlagen. Daraufhin beriet
ich mich mit dem Diözesanratsvorstand und traf mich zur Abstimmung der endgültigen Vorschläge mit
dem Sprecher des Priesterrates und unserem Bischof, bevor ich die Vorschlagsliste weiterleitete.
POW: Was erwarten Sie sich an konkreten Ergebnissen vom Gespräch auf Bundesebene?
Büttner: Das Treffen in Mannheim steht wie das ganze erste Jahr unter dem Thema „Im Heute glauben –
wo stehen wir?“. Deshalb fahre ich mit der Erwartung nach Mannheim, dass alle bereit sind, ihren Beitrag
zu einer ehrlichen und differenzierten Situationsanalyse zu leisten, die klar benennt, was den Menschen
das „Im-Heute-glauben“ erschwert, und die – was noch wichtiger ist – aufzeigt, wie wir Christen unseren
Mitmenschen glaubwürdig vermitteln können, welch einzigartiges Geschenk die Botschaft des
Evangeliums ist. Diese will nicht einengen, sondern zu einem Leben in Fülle verhelfen. Ich wünsche mir,
dass die vorgesehenen spirituellen Impulse offene Gespräche mit Tiefgang und ein geschwisterliches
Miteinander befördern.
POW: Wie stellen Sie sich die Umsetzung der Gesprächsinitiative im Bistum Würzburg vor?
Büttner: Wir im Bistum Würzburg brauchen nicht beim Punkt Null anzufangen und sollten die Erfahrungen
und Ergebnisse unseres gelungenen Gesprächsprozesses „Wir sind Kirche – Wege suchen im
Gespräch“ in den 1990er Jahren aufgreifen. Übrigens konnte Dr. Klaus Roos in der jüngsten
Vollversammlung des Diözesanrats nachweisen, dass durchaus viele Anregungen von damals umgesetzt
wurden – was leider nur Wenigen bewusst ist. Andere Beschlüsse sind nur auf Papier festgehalten und
harren der Umsetzung, da kann man anknüpfen. Wichtig ist mir, dass der Dialogprozess nicht eine
Angelegenheit der oberen Ebenen – Bischofskonferenz, Zentralkomitee der deutschen Katholiken,
Diözesen – bleibt, sondern auch den Dekanaten und Pfarreiengemeinschaften ein Anliegen ist, wofür es
erfreulicherweise schon praktische Beispiele gibt. Konkret sollen im Herbst nicht nur die Gremien auf
allen Ebenen dazu animiert werden, sich mit der Frage zu beschäftigen: Wie beurteilen wir vor Ort unsere
Situation eineinhalb Jahre nach der Gründung der Pfarreiengemeinschaften? Das knüpft an den zweiten
Teil des Jahresthemas an: „Wo stehen wir?“
Interview: Markus Hauck (POW)
(44 Zeilen/2711/0707; E-Mail voraus)
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06.07.2011
Berichte
Opfer langfristig begleiten
Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand fordert bei Tagung in Erfurt veränderte
Verhaltensweisen in der Kirche angesichts des sexuellen Missbrauchs –
„Prävention muss an erster Stelle stehen“– Konsequenzen für Kirchenleitung
Erfurt/Würzburg (POW) Für das Angebot einer verstärkten „kirchlichen Langzeitbegleitung“ von Opfern
sexuellen Missbrauchs und ihren Angehörigen hat sich Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand ausgesprochen.
Eine intensive punktuelle Befassung mit dem Erlittenen sei zwar wichtig, werde aber oft als ungenügend
und nicht als langfristig stabilisierend empfunden, sagte er bei der Tagung „Aus dem Dunkel ans Licht –
Konsequenzen aus den Fällen sexuellen Missbrauchs für die Kirchenleitungen“, zu der der Lehrstuhl für
Kirchenrecht an der Universität Erfurt eingeladen hatte. Hintergrund der Tagung in Erfurt war, dass die
Fälle sexuellen Missbrauchs innerhalb der katholischen Kirche zeigten, dass nicht nur Minderjährige zu
Opfern wurden, sondern auch, dass das Vertrauen in die Institution schwer gelitten hat. Welche
Möglichkeiten Kirchenleitungen haben, damit umzugehen, darüber diskutierten die Experten aus dem
gesamten Bundesgebiet.
„Die Reaktion der Kirchenleitungen muss ein schonungsloses Vorgehen, ein uneingeschränktes
Ausleuchten der Situation sowie die Präventionsmaßnahmen beinhalten“, erläuterte Professor Dr. Myriam
Wijlens eines der Ergebnisse der Tagung. Wijlens, Inhaberin des Lehrstuhls für Kirchenrecht der
Katholisch-Theologischen Fakultät an der Universität Erfurt, veröffentlichte kürzlich zusammen mit
Dr. Wunibald Müller, Leiter des Recollectio-Hauses der Abtei Münsterschwarzach und Referent bei der
Tagung, ein Buch unter dem Titel „Aus dem Dunkel ans Licht“, das Ausgangspunkt der Tagung in Erfurt
war. Die Prävention – so lautet eine der darin beschriebenen Thesen – beginne schon mit der Frage, wie
die Gerichtsurteile, wie Verjährung, Bewährungsstrafe oder Geldstrafe zu verstehen seien, damit in
Bezug auf den Täter Entscheidungen über Verbleib und Einsatz so getroffen werden könnten, dass es
keine neuen Opfer geben wird. „Kirchenleitungen tun sich aber oft schwer mit der von ihnen
empfundenen Spannung zwischen Prävention und Mitbrüderlichkeit“, sagte Wijlens weiter.
Generalvikar Hillenbrand betonte in seinem Vortrag, dass die Prävention an erster Stelle stehen müsse.
Bei der Ausarbeitung der Präventionsordnung dürfe es sich nicht um eine nur halbherzig oder widerwillig
akzeptierte Maßnahme handeln. Es müsse vielmehr deutlich werden, dass die Kirche gerade hier aus
innerster Überzeugung heraus eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung übernehme. „Der Hinweis auf
das Faktum, dass es sich bei Missbrauch und sexualisierter Gewalt nicht um ein binnenkirchliches,
sondern ein alle Schichten umfassendes Phänomen handelt, wird dann vom Verdacht der bloßen
Ausrede befreit“, unterstrich Hillenbrand.
Schon früher entwickelte Einsichten in der Priesterausbildung müssten noch konsequenter umgesetzt
werden. Dabei ist nach den Worten Hillenbrands eine Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität
genauso wichtig, wie die Förderung eines reifen Gefühlslebens, das ein wichtiges Verhältnis von Nähe
und Distanz im Umgang mit den Menschen entwickle. In der Begleitung von Priestern sowie kirchlicher
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müsse ebenfalls eine stärkere Aufmerksamkeit für Fragen der
Persönlichkeitsreifung entwickelt werden. Die bleibende Grundintention der kirchlichen Sexualmoral
müsse wieder stärker verdeutlicht werden, dass es nicht primär um ein System von Verboten gehe,
sondern um den Schutz der Würde des Menschen und seiner Integrität.
Außerdem forderte Hillenbrand, die Zusammenarbeit mit den Justizbehörden beim Umgang mit
Missbrauchsfällen auch in Zukunft konsequent zu praktizieren. „Kirchliches Vorgehen steht nicht
außerhalb der geltenden Gesetze.“ Eine Differenz zwischen staatlicher und kirchlicher Reaktion könne
sich jedoch bei der Bewertung von Missbrauchsfällen insofern ergeben, weil moralische und juristische
Ebene bei weitem nicht immer in eins fielen. „Rechtliche Wertung und sittliche Würdigung sind nicht
einfach gleichzusetzen: Eine Verfahrenseinstellung wegen Verjährung ist noch lange keine moralische
Entlastung.“
Im kirchlichen Umgang mit Tätern hat laut Hillenbrand einerseits ein konsequentes, opfer- und
aufklärungsorientiertes Verhalten höchste Priorität. Ein manchmal sehr schnell in Klerikerkreisen
einsetzendes meist rein gefühlsbetontes Reden von Barmherzigkeit, die man doch auch schuldig
gewordenen Priestern gegenüber üben müsse, sei insofern fehl am Platz, weil es nicht wirklich bei der
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Aufarbeitung der Problematik weiterhelfe. Vom Anspruch Jesu her setze Barmherzigkeit stets Einsicht
und Umkehrbereitschaft voraus. Nur von dieser Voraussetzung her könne die Frage angegangen
werden, welche positiven Perspektiven oder kirchliche Einsatzmöglichkeiten es für schuldig gewordene
Täter gebe. „Nach Lage der Dinge werden sie im Bereich der direkten Seelsorge jedoch nicht mehr
verwendbar sein. Eine solche Einschränkung des Wirkungsbereiches auch innerlich zu akzeptieren,
könnte jedoch auch ein Zeichen gereifter Einsicht und echter Reue sein.“
Für die Kirchenrechtlerin Wijlens ist es Aufgabe der Kirche, beiden – Opfern wie Tätern – und
gleichermaßen der Gesellschaft gerecht zu werden. „Deshalb müssen wir einerseits Transparenz
hinsichtlich der Strafen schaffen, andererseits müssen wir Wege finden, mit dem Geschehenen
umzugehen und gleichzeitig auch Präventionsarbeit zu leisten. Die Kirche hat hier eine große
Verantwortung – den Opfern gegenüber, aber auch im weiteren Umgang mit den Tätern. Und diese
Verantwortung muss sie tragen.“
(59 Zeilen/2711/0729; E-Mail voraus)
bs (POW)
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Bis Vorlesungsbeginn 55 Wohnungen
Bistum Würzburg baut ehemalige Kinderklinik am Mönchberg zum
Studentenwohnheim um – 20 weitere Wohnheimplätze folgen
Würzburg (POW) Das Bistum Würzburg reagiert auf die Wohnungsnot, die durch den doppelten
Abiturjahrgang in der Universitätsstadt Würzburg entsteht: Die Räume der ehemaligen Kinderklinik am
Mönchberg werden derzeit in einem ersten Bauabschnitt umgebaut, so dass bis Vorlesungsbeginn im
Herbst 2011 dort 55 Studentenwohnungen zur Verfügung stehen. In einem weiteren Bauabschnitt
kommen bis Herbst 2012 noch einmal 20 Wohnungen unter dem Dach der angrenzenden früheren
Krankenpflegeschule dazu.
„Dieses neue Wohnheim stellt den Brückenschlag zum neuen Campus am Hubland dar, wo auch ein
Wohnheim in Trägerschaft der Studentenburse geplant ist“, erklärte Hochschulreferent Domdekan
Monsignore Günter Putz, Vorsitzender des Vereins Studentenburse. Bischöflicher Finanzdirektor Albrecht
Siedler zeigte sich erfreut darüber, dass das mit kirchlichen Mitteln geförderte Klinikgebäude in
verkehrsgünstiger Lage zwischen Hubland und Stadtmitte eine gute Nachnutzung gefunden habe.
Der Verein Kinderklinik am Mönchberg hat den Komplex, der nach dem Umzug des Krankenhauses in
die Räume der Missionsärztlichen Klinik im Jahr 2010 leer stand, für 25 Jahre an die Studentenburse
vermietet. „Als Akademisches Lehrkrankenhaus fühlten wir uns dazu verpflichtet, etwas für die Studenten
zu tun“, sagte Hans Schöbel, Vorsitzender des Trägervereins der Kinderklinik. Fünf Zimmer wolle man als
Wohnmöglichkeit für die Schwesternschülerinnen reservieren.
Als „geradezu prädestiniert“ für eine Nutzung als Studentenwohnung bezeichnete Architekt Ruthard
Vogel vom Sankt-Bruno-Werk die Anlage. Die Apartments mit einer Raumgröße von zehn bis
25 Quadratmetern seien alle bereits mit sanitären Einrichtungen ausgestattet. Auf jedem Stockwerk seien
ehemalige Stationszimmer und Teeküchen vorhanden, die neu ausgestattet hervorragend als
Gemeinschaftsräume geeignet seien. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Umgestaltung des
Hauses nach Vogels Angaben auf rund eine Million Euro.
Verwaltet wird das neue Wohnheim vom Sankt-Bruno-Werk. „Wir suchen derzeit noch einen Heimleiter“,
sagte Frank Hermann, geschäftsführender Vorstand des Sankt-Bruno-Werks. Studenten, die noch eine
Wohnung suchen, können sich unter Telefon 0931/309830 informieren.
(25 Zeilen/2711/0721; E-Mail voraus)
mh (POW)
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06.07.2011
„Papst erschließt Fülle des Glaubens“
Bischof Hofmann würdigt bei Gottesdienst zum 60. Priesterjubiläum von
Benedikt XVI. Leistung des Kirchenoberhaupts
Würzburg (POW) Als einen Menschen, der sein Leben ganz in die Nachfolge Christi gestellt hat, hat
Bischof Dr. Friedhelm Hofmann Papst Benedikt XVI. gewürdigt. An dem Gottesdienst am Mittwochabend,
29. Juni, in der Würzburger Neumünsterkirche aus Anlass des 60. Jubiläums der Priesterweihe von
Joseph Ratzinger nahmen neben Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand und Vertretern des Domkapitels
zahlreiche Trägerinnen und Träger päpstlicher Auszeichnungen aus dem Bistum Würzburg teil.
„Papst Benedikt erschließt Auftrag und Sendung der Kirche aus der innersten Mitte des Seins, dem
lebendigen innertrinitarischen Liebesaustausch Gottes.“ Für seine Erklärungen, die intellektuell eine
Herausforderung darstellten, benutze das Oberhaupt der katholischen Kirche eine Sprache, die jeder
Mensch guten Willens verstehen könne. „Der Papst will die Schätze des Glaubens, den Strom kirchlicher
Überlieferung in seiner ganzen Fülle heben“, sagte Bischof Hofmann. Mit der Wahl seines Papstnamens
habe dieser ganz bewusst in Person des Ordensgründers Benedikt einen Weggefährten ins Boot geholt,
der wie er selbst in einer Zeit der Wirren und des Umbruchs gelebt habe.
Mit dem Satz „Ein Christ ist nie allein“ habe der Papst unmittelbar nach seiner Amtseinführung jedem Mut
gemacht, die eigene Glaubenserfahrung mit anderen zu teilen und Enttäuschungen, Zweifel und
Erschütterungen in den stärkenden Glauben der Gemeinschaft der Kirche einzubetten, betonte der
Bischof. Er bat um das Gebet dafür, „dass die Kirche insgesamt eine glaubwürdige Gemeinschaft der
sichtbaren Liebe Gottes werde, viele junge Menschen Mut zur ungeteilten Nachfolge finden und der
Heilige Vater in der Kraft dieses Gebetes gestärkt werde“.
mh (POW)
(18 Zeilen/2711/0703; E-Mail voraus)
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06.07.2011
Dialog in historischen Räumen
„Museum. Burg. Miltenberg.“ zeigt Ikonen und zeitgenössische Kunst
nebeneinander – Bau- und Kunstreferent Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen stiftet
private Sammlung
Miltenberg (POW) Ikonen treffen auf ausgewählte Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts: So lässt sich das
Konzept zusammenfassen, das hinter dem neuen „Museum. Burg. Miltenberg.“ steht, das am Samstag,
2. Juli, eröffnet wird. In den Räumen der hoch über der Stadt Miltenberg gelegenen Mildenburg, deren
ältester Teil im 12. Jahrhundert errichtet wurde, sind 234 Werke zeitgenössischer Kunst im Dialog mit
211 Ikonen zu sehen, gemalte Kult- und Heiligenbilder der Ostkirchen. Insgesamt rund drei Millionen Euro
kostete das neue Museum der Stadt Miltenberg, das barrierefrei konzipiert ist und somit auch für
Rollstuhlfahrer zugänglich ist. Rund 2,8 Millionen Euro trugen öffentliche Stellen, den Rest steuerte das
Bistum Würzburg bei.
Dass die Präsentation von Ikonen und der Werke moderner Kunst in ihrem spannungsreichen Dialog in der
Mildenburg Einzug halten konnte, bezeichnete Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen, Bau- und Kunstreferent
des Bistums Würzburg, am Mittwoch, 29. Juni, bei einer Presseführung durch die Ausstellung als einen
„besonderen Glücksfall“. Sie biete gleichzeitig „Ein- und Ausblicke“. Außer auf die Kunstwerke könnten die
Besucher in den auf drei Ebenen verteilten restaurierten Räumen auch den Blick über die malerische Stadt
und die Höhen von Spessart und Odenwald schweifen lassen. In jedem Raum gibt eine Ikone und ein
dazugestellter Leitsatz eine Art Motto an. Auf ausführliche Erklärungen hätten die Macher ganz bewusst
verzichtet, erläuterte der Kunstreferent des Bistums, der mit dem Miltenberger Museum schon die neunte
vom Bistum Würzburg ausgestattete museale Einrichtung eröffnet. „Es kommt darauf an, was ein Kunstwerk
mit dem Betrachter macht.“
Lenssen unterstrich, er habe seine umfangreiche private Sammlung von Plastiken, Gemälden und
Installationen gerne dem Miltenberger Museum gestiftet, weil er sich als ehemaliger Kaplan in Alzenau und
Pfarrer in Glattbach dem Untermain sehr verbunden wisse. Die zahlreichen rumänischen Hinterglasikonen
entstammen der Sammlung von Dr. Joachim und Marianne Nentwig, die diese 2002 der Diözese Würzburg
übereigneten. Gezeigt werden außerdem Ikonen russischer und griechischer Provenienz. „Das
Bilderverständnis im Westen unterscheidet sich von dem des Ostens grundsätzlich“, erläuterte Lenssen. In
der Ostkirche vergegenwärtige die Ikone das Dargestellte, also die Transzendenz. Westliche Kunstwerke
dagegen verstünden sich immer als Versuch, sich dem Unvorstellbaren anzunähern.
Neben Werken von Joseph Beuys und Sigmar Polke hat Lenssen im Lauf der Zeit vieles zusammengetragen
von Künstlern, die er persönlich kennt. Zahlreiche Gemälde von Markus Fräger, Matthias Lange und Michael
Triegel, Plastiken von Mutsuo Hirano, Maria Lehnen, Bernhard Apfel und Karlheinz Oswald oder Grafiken
von Jehuda Bacon. Der größte Teil stammt aus dem zurückliegenden Jahrzehnt.
Die Idee für das Museum entstand am 6. Dezember 2000 bei einem Gespräch zwischen Lenssen und
Miltenbergs Bürgermeister Joachim Bieber, einem gebürtigen Glattbacher. Die Stadt hatte das
sanierungsbedürftige Burgareal 1979 erworben und war auf der Suche nach einer geeigneten neuen
Nutzung. Bürgermeister Bieber bezeichnete die Anlage als „Juwel über der Stadt“. „Wir hoffen, mit dem
neuen Museum Burgliebhaber, Museumsfreunde und alle die anzusprechen, die sich für Burgen und Kunst
gleichzeitig interessieren“, sagte Lenssen.
Architekt Alfred Wiener sprach von rund 1000 notwendigen Eingriffen in die Statik. Gleichzeitig sei großer
Wert darauf gelegt worden, den historischen Charakter des Gebäudekomplexes zu bewahren. Am
augenfälligsten sei der Schaden an der Burganlage im Bereich des so genannten Zwickelbaus gewesen.
„Dort konnte man vom Erdgeschoss aus bis zum Himmel blicken, weil Decken und Dach fast komplett
fehlten.“ Die neuen Decken wurden statt in Spannbetonbauweise als tragende Holzkonstruktion eingesetzt.
Fehlender Putz wurde nach traditioneller Technik auf Kalkbasis ersetzt. Für die aus konservatorischen
Gründen notwendige Klimatisierung der Räume wurden die Rohre unter Putz verlegt.
Das Museum hat am Sonntag, 3. Juli, ab 11.30 Uhr geöffnet, am Montag, 4. Juli, ist es von 13 bis 17.30 Uhr
zugänglich. Reguläre Öffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 13 bis 17.30 Uhr, samstags und
sonntags von 11 bis 17.30 Uhr. Nähere Informationen im Internet unter www.museum-miltenberg.de.
(46 Zeilen/2711/0702; E-Mail voraus)
mh (POW)
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06.07.2011
Eine Woche lang „Gott sei Dank“
Christusträger feiern im Kloster Triefenstein ihr 50. Jubiläum – Konzerte,
Gottesdienste und eine Erlebnisausstellung
Triefenstein (POW) Ihr 50. Jubiläum feiert die evangelische Gemeinschaft der Christusträger von
Samstag, 9., bis Sonntag, 17. Juli, mit einer Festwoche unter dem Motto „Gott sei Dank“. Täglich ab
14 Uhr steht das Klostergelände von Triefenstein (Landkreis Main-Spessart) offen und lädt zum Besuch
ein. Kinder können in der Zeit von 14 bis 18.30 Uhr jeweils ein auf sie zugeschnittenes Festprogramm
erleben. Auf junge Leute warten Begegnungen in der „Lapidarium-Lounge“ mit (alkoholfreier) Cocktailbar,
Interviews und Jamsession. Die Erlebnisausstellung „Erfahrungsräume Christusträger“ begleitet
Besucher quer durch das Haus, die Geschichte und Erfahrungen der Christusträger. Der Eintritt zu allen
Veranstaltungen ist frei.
Am Samstag, 9. Juli, wird um 15.30 Uhr ein Gottesdienst zum Thema „Gott sei Dank für Hinfallen und
Aufstehen“ gefeiert. Am Sonntag, 10. Juli, wird um 19.30 Uhr ein Ökumenischer Gottesdienst mit der
Band WTL gefeiert. Er steht unter dem Motto „Gott sei Dank für Fragen und Vertrauen“. Am Mittwoch,
13. Juli, lautet das Leitwort „Gott sei Dank für Aufbrechen und Durchhalten“. Das Abendprogramm
beginnt um 19.30 Uhr und wird von den Christusträger-Brüdern sowie der Band „ct & friends“ gestaltet.
Unter dem Titel „Gott sei Dank für Empfangen und Weitergeben“ gestalten die Christusträger-Schwestern
und der Liedermacher Christoph Zehendner mit Band am Donnerstag, 14. Juli, ab 19.30 Uhr das
Programm. Am Freitag, 15. Juli, laden die Christusträger zu einem Jugendabend zum Thema „Gott sei
Dank für Lachen und Tanzen“ ein, dessen Gestaltung die aus Barbados stammende Musikerin Judy
Bailey übernimmt.
Der Festabend am Samstag, 16. Juli, steht unter dem Leitwort „Gott sei Dank für Kämpfen und Träumen“
und bietet ab 19.30 Uhr einen Festabend mit Musik und Berichten und Gelegenheit zum Feiern. Der
Festgottesdienst zum Abschluss der Woche findet am Sonntag, 17. Juli, um 10.30 Uhr statt. Er steht
unter dem Motto „Gott sei Dank für Segnen und Gesegnetwerden“ und wird von Jürgen Johannesdotter,
Landesbischof i. R. der evangelisch-lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe, und Frieder Gutscher
geleitet. Das Haus schließt an diesem Tag um 14 Uhr.
Unter dem Titel „Für 50 Jahre Gott sei Dank“ haben Christoph Zehendner und Bruder Thomas Dürr ein
Buch zum Jubiläumsjahr mit Erfahrungen von Christusträger-Schwestern und -Brüdern sowie vielen
Bildern herausgegeben. Es ist im Vier-Türme-Verlag Münsterschwarzach unter ISBN 978-3-89680-506-5
erschienen und kostet 9,90 Euro.
Die Christusträger bestehen aus einer Frauen- und einer Männergemeinschaft. Beide entstanden Anfang
der 1960er Jahre aus einer christlichen Kommune. Sie leben nach den Evangelischen Räten Armut,
Ehelosigkeit und Gehorsam. Das ehemalige Augustinerkloster von Triefenstein bei Marktheidenfeld
gehört seit 1986 der Christusträger-Bruderschaft, die ihr Leben an der Ordensregel des heiligen Benedikt
orientiert. Bei der 900-Jahr-Feier des Klosters Triefenstein im Jahr 2002 bezeichnete Bischof Dr. PaulWerner Scheele die Christusträger als Fortschreibung der radikalen Christusnachfolge.
Nähere Informationen im Internet unter www.christustraeger-bruderschaft.org und www.christustraegerschwestern.de.
(36 Zeilen/2711/0725; E-Mail voraus)
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06.07.2011
Kindern das Evangelium verkünden
Missio canonica für 33 Berufspraktikanten der Fachakademie Sankt Hildegard
Würzburg (POW) 80 Berufspraktikantinnen und -praktikanten haben ihre zweijährige Ausbildung an der
Würzburger Fachakademie Sankt Hildegard beendet und gehen damit in ihr praktisches und insgesamt
fünftes und letztes Ausbildungsjahr als Erzieher. 33 von ihnen bekamen am Samstag, 2. Juli, im Rahmen
eines feierlichen Gottesdienstes ihr religionspädagogisches Ausbildungszertifikat, die sogenannte „Missio
canonica“ überreicht. Sie wurden dazu ausgesandt, in Kindergärten, Horten, Heimen und Pfarreien
religionspädagogisch tätig zu werden und den Kindern und Jugendlichen das Evangelium zu verkünden.
Die Zertifikate übergab ihnen im Auftrag von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann Domdekan Monsignore
Günter Putz, Schulreferent der Diözese Würzburg, in der Aula der Fachakademie.
„Ganz Ohr sein“ lautete das Motto der Messfeier. Mit einem Hörspiel über die Berufung des Elija zum
Propheten, bei dem sich alle Anwesenden die Augen verbinden und nur mit ihren Ohren hören sollten,
führten einige Absolventinnen verschiedene Geräuschkulissen vor. Putz sprach in seiner Predigt von der
Kunst des Zuhörens. „Nur der hat etwas zu sagen, der zuhören kann. Zuhören ist eine elementare
Fähigkeit für Erzieherinnen.“ Auch der Glaube komme vom Hören, nicht vom Reden, gab er den jungen
Frauen mit auf den Weg. Und der Glaube komme leise, nicht laut, mahnte er. Mit einer Schweigeminute
gedachten die Anwesenden einer Mitschülerin, die im vergangenen Jahr gestorben war. Am Ende des
Gottesdienstes erhielten die Gesandten ein kleines Holzkreuz als Geschenk und den Segen für ihr
künftiges Wirken.
„Sie sind für ihre zukünftigen Aufgaben bestens ausgebildet. Und Sie haben jetzt keine Klassenarbeit,
keine Prüfung und keine Präsentation mehr zu bestehen – zumindest nicht mehr bei uns“, sagte
Schulleiter Thomas Steigerwald im anschließenden Festakt. Zusammen mit Lehrkräften der Schule
überreichte er allen Absolventinnen je eine Rose. „Die vielen Knospen an den Rosen symbolisierten das
Wunder des Neubeginns, vor dem Sie jetzt stehen“, sagte er.
Die Berufsaussichten für die Absolventen der Fachakademie Sankt Hildegard, die zur Caritas Schulen
gGmbH gehört und die einzige katholische Einrichtung ihrer Art in Unterfranken ist, sind gut. Erzieher
werden nach Angaben der Schule händeringend gesucht. Die meisten jungen Leute, die am
vergangenen Samstag verabschiedet wurden, hätten schon Anschlussverträge in der Tasche.
lh (Caritas)
(26 Zeilen/2711/0723; E-Mail voraus)
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06.07.2011
„Einfach fröhlich machen“
Bewohner des Würzburger Blindeninstituts beteiligen sich an Kunstaktion „Nimm
Platz“ – Großes Rückgabefest im Dom am 19. Juli
Würzburg/Veitshöchheim (POW) Ganz weiß ist der ursprünglich naturfarbene Stuhl geworden. Auf den
ersten Blick stellt er vielleicht nichts Besonderes dar, seine Aussage entwickelt er aber schnell, wenn
man ihm näher kommt und ihn anfasst. Der Stuhl ist beklebt mit Bandagen, Seidenpapier, Fetzen eines
Bettlakens und einer Gardine. So einfach er aussehen mag, so viel Arbeit hat es doch gemacht, ihn zu
gestalten, erklärt Margit Greubel-Gregorcik, Lehrerin in der Gruppe 10b im Würzburger Blindeninstitut.
Wohl zwei Tage hat die Bearbeitung gekostet. Mitgemacht haben nicht nur die fünf schwerbehinderten
Bewohner ihrer Gruppe, sondern auch Kinder des integrativen Kindergartens Sankt Bilhildis aus
Veitshöchheim. Diese hatten das Blindeninstitut auf Einladung von Heilpädagogin Renate Thönnes-Thein
besucht und waren sofort von dem Projekt begeistert. Für Menschen mit starker Sehbehinderung sagt er
mehr aus als ein bunter Stuhl, man kann ihn anfassen und seine Strukturen erfühlen.
Ganz anders ist ein zweiter Stuhl ausgefallen. Die 22-Jährige Nancy hat ihn in wenigen Stunden fast
allein geschaffen. Sie kann sehen, daher hat sie Farben eingesetzt und die Sitzfläche rot bezogen. Dem
schlichten Stuhl hat sie vier Füße verpasst, zwei Männer- und zwei Frauenfüße. Die mit echtem Haar
beklebten Fußprothesen bekam sie vom Sanitätshaus Haas geschenkt. Ihr Stuhl ist kommunikativ, eine
Handprothese auf der Rückenlehne winkt den Neuankömmling hinzu, eine zweite Hand an der eigens
angebauten Armlehne streckt sich ihm zur Begrüßung entgegen. Was der Stuhl aussagen soll? „Einfach
fröhlich machen“, sagt Nancy.
Elf Stühle werden momentan im Würzburger Blindeninstitut für die Stuhlaktion „Nimm Platz“ vorbereitet.
74 Gruppen aus unterfränkischen Einrichtungen der Behindertenhilfe oder dem Förderschul- oder
Psychiatriebereich beteiligen sich mit fast 100 Stühlen an dieser ungewöhnlichen Kunstaktion, die das
Seelsorgereferat der Diözese Würzburg und die Behindertenhilfe des Diözesan-Caritasverbandes
organisiert haben. Die Gruppen sollen einen Stuhl mit Farben oder beliebigen Materialien neu gestalten
und so zeigen, wie und wo sie ihren Platz in der Gesellschaft sehen. Die Aktion wirbt für eine inklusive
Gesellschaft, das heißt für einen gleichberechtigten Umgang zwischen Menschen mit und ohne
Behinderung.
Bis zum 19. Juli müssen alle Stühle fertig sein. An diesem Tag beginnt um 10 Uhr im Würzburger Dom
das große Rückgabefest. Über 500 Teilnehmer werden hierzu erwartet. Die Schirmherren Bischof
Dr. Friedhelm Hofmann und Sebastian Schäfer, Mitglied der deutschen BlindenfußballNationalmannschaft, und Schirmfrau Barbara Stamm nehmen die Stühle in Empfang.
Die 30 besten Arbeiten werden ab Oktober in einer Wanderausstellung durch das Land geschickt, die
besten zehn können sich über das Preisgeld des Caritas-Vinzenzpreises, insgesamt 5000 Euro, freuen.
Am 25. September werden die Preise im Museum am Dom verliehen. Auch Nancy und ihre Mitbewohner
aus dem Blindeninstitut sind gespannt, ob sie etwas gewinnen. Verdient haben sie es bestimmt.
Ludger Heuer (Caritas)
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06.07.2011
Vom Glanz des Schönen erhellt
9. Augustinus-Studientag beschäftigt sich mit Thema „Das Schöne in Theologie,
Philosophie und Musik“ – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hält Festreferat
Würzburg (POW) In den Werken der Kunst, der Literatur und der Musik begegnet der Mensch
Teilaspekten des Schönen, die ihm den Blick für den transzendenten Ursprung aller Schönheit, Gott selbst,
zu öffnen vermögen. Für Bischof Dr. Friedhelm Hofmann besitzt dieser Grundgedanke des heiligen
Augustinus (354-430) auch in der Reflexion über zeitgenössische Kunst Gewicht: Denn „aus dem diese
Geschöpflichkeit übersteigenden kreativen Schaffen“ werde die „Frage nach dem Transzendenten, nach
dem ‚Mehr‘ eines Kunstwerkes, unausweichlich“. Bischof Hofmann sprach beim 9. Würzburger AugustinusStudientag, der unter dem Rahmenthema „Das Schöne in Theologie, Philosophie und Musik“ stand.
Mit ihrem diesjährigen Motto gaben die Veranstalter vom Zentrum für Augustinus-Forschung (ZAF) der
Frage nach der Bedeutung des Ästhetischen in antiken und mittelalterlichen, aber auch zeitgenössischen
Diskursen Raum. Der Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung der Augustinus-Forschung e.V.,
Staatsminister a.D. Dr. Thomas Goppel, begrüßte bei der Eröffnung des Studientags gut 70 Besucher aus
ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland im Toscana-Saal der Würzburger Residenz. Bischof
Hofmann entfaltete in seinem Festreferat die Denkbewegung des Kirchenvaters Augustinus von Hippo,
derzufolge es „über die erfahrbare sichtbare Schönheit die unsichtbare Schönheit Gottes zu suchen“ gelte.
In den Werken der Kunst, etwa den gotischen Kathedralen des Mittelalters, habe diese Auffassung
sichtbare Gestalt angenommen: „Die nach Maß, Zahl und Gewicht geordneten Bauten ließen den Urheber
aller Gesetzmäßigkeiten sinnenfällig erleben und erreichen auch heute noch die staunenden Besucher.“ Im
Bereich der Liturgie sieht Bischof Hofmann eine besondere Aktualität dieser von Augustinus entwickelten
Konzeption und erinnerte dazu an eine grundsätzliche Aussage des heutigen Papstes Benedikt XVI.: „Die
Bilder des Schönen, in denen sich das Geheimnis des unsichtbaren Gottes versichtbart, gehören zum
christlichen Kult.“
Persönliche Grüße des Papstes an die Teilnehmer des Augustinus-Studientages übermittelte zum Auftakt
des zweiten Veranstaltungstags der Wissenschaftliche Leiter des ZAF, Augustinerpater Professor em.
Dr. Cornelius Petrus Mayer, der am Vortag in Rom von Benedikt XVI. in Privataudienz empfangen worden
war. In seiner thematischen Einführung wies Mayer die im Sankt Burkardus-Haus der Diözese
Versammelten darauf hin, dass der Philosoph Augustinus sich bereits am Beginn seines
schriftstellerischen Schaffens mit Fragen der Ästhetik beschäftigt habe; davon zeuge noch der Titel seines
Erstlingswerkes „Über das Schöne und das Angemessene“. Unübersehbar sei der rationale Charakter der
von Augustinus entwickelten Prinzipien der Ästhetik, der auf den Einfluss des Neuplatonismus zurückgehe
und von Mayer in dem Satz zusammengefasst wurde: „Das Schöne gefällt deshalb, weil sein Schönsein
einsichtig ist.“
Ein Vortrag über die von Plotin (205-270 n. Chr.), der Zentralfigur der neuplatonischen Schule, entwickelte
Theorie des Schönen stand daher folgerichtig am Anfang der Fachreferate. Professor Werner Beierwaltes,
unter Experten als gegenwärtig bester Plotin-Kenner weltweit anerkannt, machte deutlich, dass dessen
berühmter Traktat „Über das Schöne“ (Enneade 1,1,6) primär nicht „ästhetischer“, sondern ethischer Natur
sei: Nicht an einer Analyse des sinnenfällig Schönen sei Plotin interessiert, sondern an der geistigen,
inneren Schönheit, die der Mensch aufgrund einer radikalen Wendung in sein Inneres durch Selbstreflexion
in sich selbst bilden und erfahren könne, und darin bestehe seine Lebensaufgabe – ein Gedanke, den
Augustinus später aufnehmen sollte, als er die berühmte Sentenz prägte: „Geh nicht nach außen, in dich
selbst kehre zurück; im inneren Menschen wohnt die Wahrheit.“
Dem Verständnis Augustins vom „Grund ästhetischer Erfahrung“ war der Hauptvortrag des Studientags
gewidmet. In der Schönheit zeige sich die Gegebenheit einer menschlicher Willkür unzugänglichen Instanz,
ein Maßstab, auf den wir uns in all unseren ästhetischen Urteilen beziehen, sagte Professor Johann
Kreuzer (Universität Oldenburg). „Schönheit“ laute für den heiligen Augustinus zugleich die Antwort auf die
Frage: „Was liebe ich, wenn ich dich, meinen Gott, liebe?“ Die mit dem Schönen gegebene
Transzendenzerfahrung werde in den augustinischen „Bekenntnissen“ mit einer Analyse des menschlichen
Erinnerungsvermögens verbunden. Bedeutsam sei hier, dass ästhetische Erfahrung nicht die
raumzeitlichen Bedingungen der Erfahrungswirklichkeit überspringe, sondern sich in der menschlichen
Erinnerung unter den Bedingungen endlichen Daseins vollziehe: „In diesem Sinne ist das Schöne als
Erscheinungsweise von Ewigkeit in der Zeit zu bestimmen“, fasste Kreuzer zusammen.
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Im Anschluss präsentierte Silke Wulf (Universität Oldenburg) Augustins Werk „Über die Musik“ als einen
Lösungsentwurf für das erkenntnistheoretische Problem des ästhetisch Schönen. Der Kirchenvater
verwende in dieser Schrift ein geradezu neuzeitlich anmutendes „Modell auditiver Signalverarbeitung“.
Demzufolge sei das musikalische Erlebnis nicht Ergebnis einer passiven oder reproduktiven Tätigkeit des
Hörers, vielmehr sei dieser nach augustinischem Verständnis in einem Akt der Selbstreflexion durch freie
Bewegung der Seele selbst produktiv tätig.
Mit der musikalischen Ästhetik des spätantiken römischen Philosophen Boëthius (zirka 475-524)
eröffnete Anja Heilmann (Universität Jena) den Ausblick auf die mittelalterliche Rezeption der
augustinischen Musiktheorie. In neuplatonischer Tradition habe Boëthius die Musiktheorie als
„Wissenschaft von den Zahlenverhältnissen“ aufgefasst. Da er die Zahlen als „quantitative Chiffren“ für
die göttliche Schöpfungsordnung ansah, habe er aus den in Tonintervallen wie Quinte oder Quarte
enthaltenen Zahlverhältnissen Verweise auf die Ursprünge alles Geschaffenen abzuleiten vermocht.
Als Pendant zu den vielfältigen musiktheoretischen Ausführungen stand zum Abschluss eine
musikpraktische Darbietung auf dem Programm. Unter Leitung von Gabriele Ziegler
(Münsterschwarzach) präsentierte das aus der Domschule und der Hochschule für Kirchenmusik in
Rottenburg hervorgegangene Ensemble für mittelalterliche Musik mehrere klangvolle Beispiele zur
Wirkungsgeschichte der augustinischen Musiktheorie. Mit diesem Konzertelement erhielt der Studientag,
der von der Fritz-Thyssen-Stiftung großzügig gefördert wurde, seine ganz besondere Note und – wie der
begeisterte Applaus der Teilnehmer bewies – eine gelungene Abrundung.
Die Ergebnisse dieses 9. Augustinus-Studientags werden ebenso wie die vorausgehenden Tagungen in
einem Band der wissenschaftlichen Reihe „Cassiciacum 39 = Res et Signa“ (Würzburg, Augustinus bei
Echter) dokumentiert. Der 10. Augustinus-Studientag wird Ende September 2012 im größeren Rahmen
eines internationalen Symposions am „Istituto Patristico Augustinianum“ in Rom stattfinden. Die
Fachtagung steht unter dem brisanten Rahmenthema „Kampf oder Dialog? Begegnung von Kulturen in
Augustins De civitate dei“. Weitere Informationen unter www.studientage.augustinus.de.
Guntram Förster (POW)
(75 Zeilen/2711/0712; E-Mail voraus)
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06.07.2011
Kurzmeldungen
Bischof Hofmann bittet Abgeordnete um Ablehnung der PID
Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat die unterfränkischen Abgeordneten des Deutschen
Bundestags „aus ganzem Herzen um Gottes und damit um der Menschlichkeit Willen“ gebeten, bei der
Abstimmung am 7. Juli im Deutschen Bundestag für das Leben und deshalb gegen die Zulassung der
Präimplantationsdiagnostik (PID) zu stimmen. „Bedenken Sie, welch fatales Zeichen eine Zulassung und
damit Selektion menschlichen Lebens gegenüber den Menschen mit Behinderungen unter uns und ihren
Angehörigen hätte. Langfristig wird sich daraus eine veränderte Sicht menschlichen Lebens entwickeln,
die mehr und mehr zwischen wertem und unwertem Leben unterscheiden wird – bis hin, dass sich eine
Haltung ausbreitet, der Mensch als Geschöpf sei selber Schöpfer, und damit verbunden die Hoffnung, er
selber könne Leben – frei von Leiden – ,machen‘“, heißt es in dem Schrieben vom 5. Juli. Die Humanität
einer Gesellschaft zeige sich nicht daran, dass sie versucht, Behinderung, Krankheit und Leid
auszumerzen, sondern daran, wie sie in solcher Erfahrung Solidarität ermöglicht und praktiziert, betont
der Bischof. Wo das mehr und mehr gelinge, werde Menschlichkeit erlebbar. Bischof Hofmann würdigt in
dem Brief, dass die Abgeordneten über Monate intensiv und leidenschaftlich um die Bedeutung
menschlichen Lebens von Anfang an, das heißt von seiner Zeugung an, debattiert hätten. Viele Aspekte
und Argumente seien ausgetauscht und diskutiert worden. „Ich bete für Sie und Ihre große
Verantwortung, die Sie haben!“, schreibt der Bischof.
(16 Zeilen/2711/0726; E-Mail voraus)
Neue Ausgabe der Museumszeitung der Diözese Würzburg
Würzburg (POW) Ab sofort liegt in den Museen der Diözese Würzburg die neue Ausgabe der
Museumszeitung „HinBlick“ der Museen der Diözese Würzburg für die Monate Juli mit September aus.
Sie kann kostenlos mitgenommen werden. Die Titelgeschichte stellt das neue „Museum. Burg.
Miltenberg.“ ausführlich vor und gibt Einblicke in das Haus. Das Museum zeigt Ikonen und moderne
Kunst in einem spannungsreichen Wechselverhältnis. Der Essay „Museen – Musentempel oder
Marktplatz?“ versucht die Aufgaben und Position der Museen in der Gesellschaft zu beleuchten. Der
Buch-Tipp weist auf ein Werk hin, das unter der Überschrift „Schatzkammer Thüringen“
21 Residenzmuseen des Bundeslandes vorstellt, die zum großen Teil Geheimtipps sind. Ein weiterer
Artikel stellt das Bildmotiv des Schmerzensmannes vor. Der Maler Helmut Booz steht in einem Interview
Rede und Antwort zu seiner Arbeit, vor allem auch zu dem Porträt des Georg Häfner, das er für dessen
Seligsprechung geschaffen hat. Ein Nachruf widmet sich dem am 10. Juni 2011 verstorbenen Bernhard
Heisig. Hingewiesen wird auf die Ausstellungen im Museum Schloss Oberschwappach. Die eine widmet
sich der Person des letzten Ebracher Abtes Eugen Montag, der vor 200 Jahren starb, die andere ist eine
Gemeinschaftsausstellung von Künstlern, die ihre Arbeiten unter dem Titel „Eine Handvoll Kunst 2“
präsentieren. Ein Überblick zu den Veranstaltungen der Museen der Diözese rundet die Ausgabe ab. Die
Zeitung kann auch kostenlos als Abo bezogen werden, dazu ist eine Bestellung per Post oder Mail nötig:
Kunstreferat der Diözese, Domerschulstraße 2, 97070 Würzburg, oder [email protected].
(17 Zeilen/2711/0724)
Oberstufenschüler besuchen Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand
Würzburg (POW) Im Rahmen des Projektseminars „Beruf als Berufung – kirchliche Berufe auf dem
Prüfstand“ haben Schüler des Würzburger Friedrich-Koenig-Gymnasiums mit ihrem Lehrer
Oberstudienrat Achim Wenzel am Mittwoch, 29. Juni, das Bischöfliche Ordinariat besucht. „Mir ist wichtig,
dass die Schüler die Kirche als Arbeitgeber genauer kennenlernen“, sagte Wenzel. Generalvikar Dr. Karl
Hillenbrand empfing die Gruppe im Großen Sitzungssaal, in dem Bischof Dr. Friedhelm Hofmann
regelmäßig mit den Hauptabteilungsleitern tagt. Im Gespräch stellte er unter anderem die Vielfalt
kirchlicher Arbeitsplätze vor. Zum Abschluss überreichte der Generalvikar den Besuchern je einen
Sonnenhut und ein Exemplar des neuen Jugendkatechismus „YouCat“.
(8 Zeilen/2711/0704; E-Mail voraus)
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06.07.2011
Katholische Radio-Morgenfeier mit Pfarrer Stefan Mai am 3. Juli
Gerolzhofen/München (POW) Pfarrer Stefan Mai aus Gerolzhofen hält die katholische Morgenfeier am
Sonntag, 3. Juli, von 10.35 bis 11 Uhr im Hörfunkprogramm Bayern 1 des Bayerischen Rundfunks.
(2 Zeilen/2711/0708; E-Mail voraus)
Simon Müller-Pein neuer BDKJ-Landesvorsitzender
Bamberg/Würzburg (POW) Simon Müller-Pein (27) ist auf der Landesversammlung 2011 des Bunds der
Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) am 2. Juli in Bamberg zum neuen Landesvorsitzenden gewählt
worden. Müller-Pein ist seit 2009 ehrenamtlicher Würzburger BDKJ-Diözesanvorsitzender und tritt im
Herbst die Nachfolge von Matthias Fack als Landesvorsitzender an. Müller-Pein stammt aus
Margetshöchheim. In der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) durchlief er alle Ebenen des
Jugendverbands, hatte vier Jahre das Amt des Kassiers inne und war zwei Jahre Pfarrjugendleiter.
2009 wurde er zum ehrenamtlichen Diözesanvorsitzenden des BDKJ-Diözesanverbands Würzburg
gewählt. Müller-Pein ist gelernter Bankkaufmann, holte sein Abitur nach und schloss mit Erfolg sein
Lehramtstudium Realschule für Germanistik, Geographie, Soziologie und Politikwissenschaft ab. „Wir
gratulieren von Herzen zur Wahl und freuen uns mit Simon Müller-Pein nun wieder einen kompletten
Landesvorstand zu haben“, sagte Johannes Merkl, Geistlicher Leiter des BDKJ Bayern. Claudia Junker,
Geschäftsführende Leiterin der Landesstelle für Katholische Jugendarbeit, schloss sich den
Glückwünschen an: „Wir heißen Simon Müller-Pein als neuen BDKJ-Landesvorsitzenden willkommen
und freuen uns auf die Zusammenarbeit.“ Kristina Bopp, BDKJ-Diözesanvorsitzende in Würzburg, zeigte
sich über die Wahl des Kollegen zum Landesvorsitzenden erfreut: „Auch wenn wir Simon im
Diözesanvorstand verlieren, freuen wir uns natürlich sehr darüber, dass ein Würzburger zukünftig die
Geschicke der katholischen Jugendverbandsarbeit in Bayern mit leitet. Wir wünschen ihm für seine
neuen Aufgaben alles Gute und Gottes Segen.“
(18 Zeilen/2711/0710; E-Mail voraus)
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Vierzehnheiligen-Wallfahrer spenden für „Miteinander für das Leben“
Würzburg/Bad Königshofen (POW) Einen Spendenscheck der Vierzehnheiligen-Wallfahrer aus Bad
Königshofen über 5500 Euro hat am Freitag, 1. Juli, Wallfahrtsführer Engelbert Brüger im Bischöflichen
Ordinariat Würzburg übergeben. Die Spende kommt der bischöflichen Stiftung „Miteinander für das
Leben“ zugute. Im Namen des Stiftungskuratoriums dankte Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand für die
großzügige Spende der Wallfahrer. „Seit 1998 sammeln wir jedes Jahr für einen guten Zweck Geld“,
erklärte Brüger. Unterstützt wurden bislang unter anderem die Station Tanzbär der Würzburger
Kinderklinik am Mönchberg, der Kinderschutzbund Rhön-Grabfeld, die Palliativstation Sankt Josef
Schweinfurt oder der Verein „Fränkischer Marienweg“. Weiterer Empfänger im Jahr 2011 ist der
Teilhabekreis Bad Königshofen, der 500 Euro bekommt. Die Stiftung „Miteinander für das Leben“ wurde
1999 durch Bischof Dr. Paul-Werner Scheele gegründet. Sie hilft Frauen und Familien in schwierigen
Situationen einer Schwangerschaft.
(11 Zeilen/2711/0715; E-Mail voraus)
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06.07.2011
Personalmeldungen
Pfarrer i. R. Johannes Markert seit 60 Jahren Priester
Bad Bocklet/Güntersleben/Lohr am Main (POW) Pfarrer i. R. Johannes Markert feiert am Freitag,
22. Juli, sein 60. Priesterjubiläum in Bad Bocklet. Geboren wurde er 1926 in Holzhausen. Nach der
Priesterweihe am 22. Juli 1951 in Würzburg verbrachte er seine Kaplanszeit in Wiesenfeld, Marktbreit
und Bad Kissingen. 1955 wurde Markert Pfarrverweser in Jesserndorf, ein Jahr später dort Pfarrer.
Dekanatsjugendseelsorger war Markert von 1955 bis 1963 im Dekanat Ebern und anschließend bis 1968
im Dekanat Lohr am Main. 1963 wechselte er nach Lohr-Sendelbach und wirkte dort 20 Jahre, zusätzlich
mehrere Jahre auch als stellvertretender Dekan. Während seiner Zeit in Sendelbach wurde 1968 das
Pfarrheim und von 1969 bis 1971 die Pfarrkirche gebaut. 14 Jahre war er Bezirkspräses der Katholischen
Arbeitnehmer-Bewegung. 1983 wechselte Markert als Pfarrer nach Güntersleben und betreute bis 1996
die Pfarrgemeinde. Gleichzeitig war er Schulbeauftragter für das Dekanat Würzburg-rechts des Mains
und 1992 Stellvertreter des Dekans. Seit 1996 ist er im Ruhestand, den er in Bad Bocklet verbringt. Dort
hilft er in der Pfarreiengemeinschaft Bad Bocklet und vor allem im Kurhaus Bad Bocklet als Seelsorger
mit. Als Mitglied der Schönstattbewegung war Markert unter anderem Bundeskurat der
Priestergemeinschaft und über viele Jahre Vorsitzender des Schönstatt e.V. der Diözese Würzburg.
(14 Zeilen/2711/0717)
Pfarrer i. R. Karl Geis seit 60 Jahren Priester
Kröv/Hesselbach/Salz/Tauberrettersheim (POW) Sein 60. Priesterjubiläum feiert am Freitag, 22. Juli,
Pfarrer i. R. Karl Geis. Er war zwölf Jahre Pfarrer in Hesselbach und 15 Jahre Pfarrer in
Tauberrettersheim. 1920 in Salz geboren, wurde Geis am 22. Juli 1951 in Würzburg zum Priester
geweiht. Kaplan war er in Arnstein und Eltmann, ehe er 1953 Kuratus von Waldberg wurde.
1956 wechselte er nach Trappstadt, wo er zunächst Pfarrverweser und ab 1958 Pfarrer war. Ab 1963
betreute er die Pfarrei Strüth. 1965 wurde er zum Pfarrer in Hesselbach ernannt, wo er zugleich sieben
Jahre als Prokurator des Dekanats Schweinfurt-Nord fungierte. 1978 wechselte er nach
Tauberrettersheim. Dort errichtete Geis das Jugendheim, baute ein neues Leichenhaus und ließ das
Pfarrhaus, den Kindergarten und schließlich gegen Ende seiner Amtszeit die Pfarrkirche Sankt Vitus
renovieren. Für seine Verdienste wurde er 1990 von der Gemeinde Tauberrettersheim zum Ehrenbürger
ernannt. Seinen Ruhestand verlebt der Priester seit 1993 in Kröv an der Mosel.
(11 Zeilen/2711/0718)
Augustinerpater Günther Erb seit 60 Jahren Priester
Würzburg/Münnerstadt/Bad Kissingen (POW) Sein 60. Priesterjubiläum begeht Augustinerpater
Günther Erb am Freitag, 22. Juli, im Würzburger Augustinerkloster. Erb wurde am 25. März 1925 in
Frankfurt am Main geboren. 1943 begann er sein Noviziat bei den Augustinern, das er durch Krieg und
Gefangenschaft erst 1946 mit der Profess abschließen konnte. Nach dem Studium in Fribourg und
Würzburg wurde er am 22. Juli 1951 in Würzburg zum Priester geweiht. 25 Jahre arbeitete er als Lehrer
am Gymnasium im Münnerstadt und fast ebenso lange als Seelsorger der amerikanischen Militärbasis in
Bad Kissingen. Seit einem Jahr lebt er in der Pflegestation des Würzburger Augustinerklosters.
(7 Zeilen/2711/0714)
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06.07.2011
Pfarrvikar Pater Dr. Mani Panthalany wird 70 Jahre alt
Bürgstadt/Miltenberg (POW) Pater Dr. Mani Panthalany von den Missionaren des heiligen Franz von
Sales feiert am Donnerstag, 21. Juli, seinen 70. Geburtstag in Bürgstadt. Der 1941 in Moozhoor im
indischen Bundesstaat Kerala geborene Priester wirkt als Pfarrvikar in der Pfarreiengemeinschaft Sankt
Martin Miltenberg-Bürgstadt. Panthalany studierte Philosophie in Pune/Indien und Theologie in
Fribourg/Schweiz. Bischof René Boudon (Mende/Frankreich) weihte ihn am 27. März 1971 in Fribourg
zum Priester. Nach einer Seelsorgetätigkeit in Indien studierte Panthalany Bibelwissenschaft in Rom und
lehrte anschließend in Bangalore und Hyderabad. Daneben engagierte er sich für verschiedene pastorale
Aufgaben und setzte sich für die Ausbildung der Seminaristen seiner Ordensgemeinschaft ein. Nach
weiteren Studien in Rom in den Jahren 1990 und 1991 erhielt er das Doktorat der Theologie und lehrte
anschließend wieder in Indien. Von 1994 bis 2003 war er Provinzial der Visakhapatnam Provinz seiner
Ordensgemeinschaft. 2004 kam er in die Diözese Würzburg und war zunächst Kaplan für die Pfarreien
Haßfurt, Königsberg, Augsfeld, Prappach und Unterhohenried. Seit 2006 ist er als Seelsorger in
Bürgstadt tätig, seit 2010 als Pfarrvikar in der Pfarreiengemeinschaft Sankt Martin Miltenberg-Bürgstadt.
(13 Zeilen/2711/0716)
Thomas Henn stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Schule
Würzburg (POW) Schulrat i. K. Thomas Henn (57) ist zum 1. September 2011 zum stellvertretenden
Leiter der Hauptabteilung Hochschule, Schule und Erziehung im Bischöflichen Ordinariat Würzburg
ernannt worden. Henn wurde in Miltenberg geboren und stammt aus Collenberg. Nach dem Studium für
das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Deutsch und Katholische Religionslehre an der Universität
Würzburg trat er 1984 in den Dienst der Diözese Würzburg. Nach Tätigkeiten als Assistent in der
Katholischen Studentengemeinde und als Mentor der Lehramtstudenten wirkt er seit 1992 im
Katechetischen Institut der Diözese Würzburg – zunächst als Seminarrektor i. K, dann als Schulrat i. K.
Darüber hinaus engagiert sich Henn als Supervisor. Henn übernimmt die Aufgabe von Franz Emmerling,
der in den Ruhestand tritt.
(9 Zeilen/2711/0727; E-Mail voraus)
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Kaplan Stadtmüller wird Pfarrvikar und Religionslehrer in Würzburg
Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat Christian Stadtmüller (32), Kaplan in der
Pfarreiengemeinschaft Würzburg-Innenstadt, mit Wirkung vom 1. September 2011 zum Pfarrvikar in der
Pfarreiengemeinschaft Würzburg-Innenstadt und zum Religionslehrer am Riemenschneider-Gymnasium
in Würzburg ernannt. Stadtmüller wurde in Aschaffenburg geboren und stammt aus Johannesberg. Nach
dem Abitur am Spätberufenen-Gymnasium Theresianum in Bamberg studierte Stadtmüller in Würzburg
und Rom Theologie. Bischof Hofmann weihte ihn am 26. Mai 2007 im Würzburger Kiliansdom zum
Priester. Danach war Stadtmüller Kaplan in Mellrichstadt, Eußenhausen und Hendungen. 2008 wechselte
er als Kaplan in die Pfarreiengemeinschaft Baunach-Lauter-Mürsbach-Gereuth. Seit 2009 ist er als
Kaplan in der Würzburger Dompfarrei mit Neumünster, Hofpfarrei, Sankt Peter und Paul, Stift Haug und
Sankt Gertraud tätig. Seit 2009 ist Stadtmüller auch Geistlicher Leiter des Fatima-Weltapostolats
Deutschland in der Diözese Würzburg, seit 2010 außerdem Mitglied im Priesterrat und im
Diözesanpastoralrat.
(12 Zeilen/2711/0720; E-Mail voraus)
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06.07.2011
Pfarrer Dr. Florian Judmann wechselt in den Oberen Sinngrund
Würzburg/Mellrichstadt/Wildflecken (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat Dr. Florian
Judmann (41), Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft „Franziska Streitel“ mit Mellrichstadt, Eußenhausen,
Frickenhausen, Hendungen, Mittelstreu und Oberstreu, mit Wirkung vom 1. Mai 2012 zum Pfarrer der
Pfarreiengemeinschaft Oberer Sinngrund im Landkreis Bad Kissingen ernannt. Zur Pfarreiengemeinschaft
gehören die Pfarreien Oberbach und Wildflecken sowie die Kuratie Riedenberg und die Filiale
Oberwildflecken. Judmann stammt aus Kützberg im Landkreis Schweinfurt. Nach dem Besuch der
Grundschule in Poppenhausen und dem Abitur am Celtis-Gymnasium in Schweinfurt studierte er von
1990 bis 1995 Forstwirtschaft und schloss nach dem Diplom noch ein Promotionsstudium in Freiburg an.
Seine Doktorarbeit widmete sich dem Thema „Die Einstellungen von Kleinprivatwaldeigentümern zu ihrem
Wald: eine vergleichende Studie zwischen Baden-Württemberg und dem US-Bundesstaat Pennsylvania“.
Das Studium der Theologie begann er 1997 in Würzburg und schloss es 2001 ab. Bischof Dr. Paul-Werner
Scheele weihte ihn am 7. Juni 2003 im Kiliansdom zu Würzburg zum Priester. Anschließend war Judmann
zunächst Kaplan in Sulzbach am Main, ehe er zum 1. September 2003 als Kaplan in die
Pfarreiengemeinschaft „Mittlerer Kahlgrund“ wechselte. 2005 wurde Judmann Pfarrer von Mellrichstadt,
Eußenhausen und Hendungen. 2007 übernahm er zusätzlich die Aufgaben als Pfarrer von Frickenhausen
und als Dekanatsbeauftragter für Ökumene im Dekanat Rhön-Grabfeld. 2009 ernannte ihn der Bischof
auch zum Pfarrer von Mittelstreu und Oberstreu. Zum 5. Juli 2009 errichtete Bischof Hofmann die
Pfarreiengemeinschaft „Franziska Streitel“ mit den Pfarreien Mellrichstadt, Eußenhausen, Frickenhausen,
Hendungen, Mittelstreu und Oberstreu. Leiter der Pfarreiengemeinschaft ist seither Pfarrer Judmann.
(19 Zeilen/2711/0706; E-Mail voraus)
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Pfarrer i. R. Martin Gedig gestorben
Würzburg/Bergtheim (POW) Im Alter von 80 Jahren ist Pfarrer i. R. Martin Gedig, langjähriger Pfarrer
von Bergtheim und Dipbach, am Donnerstag, 30. Juni, in Würzburg gestorben. Das Requiem für den
Verstorbenen wird am Mittwoch, 6. Juli, um 14.30 Uhr in Bergtheim gefeiert. Die Beisetzung schließt sich
an. Um 14 Uhr wird der Rosenkranz gebetet. Gedig wurde 1930 in Allenstein (Ermland) geboren. Der
Päpstliche Nuntius Dr. Aloys Muench weihte ihn am 21. Juli 1957 in der Würzburger Seminarkirche Sankt
Michael zum Priester. Danach war Gedig zunächst mit Aushilfen in der Seelsorge betraut, ehe er
1958 seine erste Kaplansstelle in Aschaffenburg-Sankt Josef antrat. Ab 1962 war Gedig Präfekt am
Kilianeum Würzburg und wurde 1968 Religionslehrer am Matthias-Grünewald-Gymnasium in Würzburg.
1969 übernahm er zunächst als Kooperator, ab 1970 als Pfarrer die Pfarrei Bergtheim, wobei er zeitweise
auch Oberpleichfeld und Dipbach mitbetreute. Seit 2000 war Gedig im Ruhestand, den er zunächst in
Maidbronn, ab 2004 im Seniorenstift des Juliusspitals in Würzburg verbrachte.
(11 Zeilen/2711/0705; E-Mail voraus)
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Claretinerpater Georg Kopp im Alter von 87 Jahren gestorben
Würzburg (POW) Im Alter von 87 Jahren ist am Sonntag, 3. Juli, Claretinerpater Georg Kopp in
Würzburg gestorben. Er wurde 1924 in Hochreuth bei Landshut geboren. Während des Zweiten
Weltkriegs geriet er in englische Kriegsgefangenschaft und musste vier Jahre in Ägypten verbringen.
1948 trat er in die Kongregation der Claretiner ein, legte am 22. August 1949 seine Erstprofess ab und
absolvierte in Frankfurt am Main sein Theologie-Studium. Dort empfing Kopp am 29. August 1954 auch
seine Priesterweihe. 1962 wurde Kopp mit der ersten Gruppe deutscher Claretiner als Missionar in den
Kongo entsandt. Fast 40 Jahre lang wirkte er dort und baute unter anderem zahlreiche Missionsstationen
mit auf. Aus gesundheitlichen Gründen kehrte er im Jahr 2000 nach Deutschland zurück. Das Requiem
für Kopp wird am Freitag, 8. Juli, um 11 Uhr im Würzburger Sankt-Thekla-Heim, Ludwigskai 12, gefeiert.
Die Beisetzung auf dem Hauptfriedhof findet um 12.45 Uhr statt.
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06.07.2011
Veranstaltung
Kinderführung im Museum am Dom
Würzburg (POW) Am Samstag, 9. Juli, findet um 15 Uhr im Museum am Dom in Würzburg eine Führung
für Kinder statt. Sie steht unter dem Motto „Alte und neue Kunst“. Das Museum am Dom zeigt viele
Kunstwerke verschiedener Epochen nebeneinander. Die Führung stellt das Museum und die wichtigsten
Kunstwerke vor. Eine Anmeldung unter Telefon 0931/38665600 ist erforderlich.
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