Matthias Schmidt-Ohlemann

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Matthias Schmidt-Ohlemann
Mobile Rehabilitation – ein neues Konzept der Rehabilitation geriatrischer Patienten
Einleitung
Mobile Rehabilitation ist ein neuartiges Konzept der Rehabilitation geriatrischer Patienten.
Die Grundidee besteht darin, dass ein interdisziplinäres Team (Physio-, Ergotherapie,
Logopädie, Rehabilitationspflege, Arzt, Sozialberatung) unter ärztlicher Leitung eine interund transdisziplinäre Rehabilitationsmaßnahme in aufsuchender Form auf der Grundlage
eines Rehabilitationskonzeptes verantwortlich in der eigenen häuslichen Umgebung des
Patienten durchführt.
Mobile Rehabilitation wurde seit Anfang der 90er Jahre in 9 Modellprojekten (Bochum,
Bremen, Woltersdorf, Marburg, Magdeburg, Karlsruhe, Bad Kreuznach, Gera, St. Wendel)
mit Förderung des Bundesministeriums für Arbeit und anderer Förderer erprobt und
evaluiert. Folgende Projekte konnten sich als Bestandteile der Regelversorgung etablieren
(Stand Januar 2004):
 Mobile ambulante Rehabilitation Karlsruhe (mark GmbH) des Paritätischen in
Karlsruhe mit dem Angebot einer mobilen geriatrischen Rehabilitation,
 Mobile ambulante geriatrische Rehabilitation am Diakonie Krankenhaus MarburgWehrda in Marburg mit dem Angebot mobiler geriatrischer Rehabilitation
 Mobiler Rehabilitationsdienst des Rehabilitationszentrums Bethesda kreuznacher
diakonie in Bad Kreuznach mit dem Angebot einer fachübergreifenden mobilen
Rehabilitation für Menschen mit Mobilitätsbehinderung
Noch in der Modellphase befindet sich die Mobile Rehabilitation des Geriatriezentrums der
Pfeifferschen Stiftungen in Magdeburg mit dem Angebot ambulanter mobiler geriatrischer
Rehabilitation. Für die Mobile Rehabilitation des Evangelischen Krankenhauses Woltersdorf
mit dem Angebot einer mobilen geriatrischen Rehabilitation in einem Verbundsystem läuft
nach erfolgreicher Modellerprobung das Antragsverfahren.
§ 40 Abs. 1 SGB V bildet die Rechtsgrundlage einer Zulassung einer Einrichtung der Mobilen
Rehabilitation als wohnortnahe Einrichtung zur ambulanten Rehabilitation.
In der Bundesrepublik wurden bei den Krankenkassen inzwischen zahlreiche weitere
Anträge auf Errichtung einer Mobilen Rehabilitation gestellt, jedoch keiner akzeptiert. Das
Konzept Mobiler Rehabilitation hat damit den Modellstatus in der BRD noch nicht verlassen,
die weitere Entwicklung ist ungewiss.
Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mobile Rehabilitation (BAG MORE) versucht auf der Basis
einer Rahmenkonzeption Mobile Rehabilitation (BAG MORE 2001), durch Definition von
Qualitätsstandards
auf
der
Grundlage
der
Rahmenempfehlungen
der
Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR 2000) für ambulante medizinische
Rehabilitation und der Rahmenempfehlung ambulante geriatrische Rehabilitation aus dem
Jahre 2004 und durch die Darstellung der guten Behandlungsergebnisse sowie mit dem
Nachweis ökonomischer Vorteile die Bereitschaft zur Anerkennung einiger weiterer
Einrichtungen zu wecken. Dazu wurde ein Memorandum zur Mobilen Rehabilitation mit
umfangreichen Materialien erarbeitet (BAG MORE 2004) .
1
Inzwischen gibt es eine Reihe von Projekten und Einrichtungen, die ihre Tätigkeit oder ihr
Vorhaben als Mobile Rehabilitation bezeichnen, die jedoch die notwendigen
Qualitätskriterien nicht erfüllen. Dieser Umstand macht die Lage unübersichtlich.
Entsprechende Anträge auf Anerkennung als Einrichtung für Mobile Rehabilitation können
von Seiten der Kostenträger nicht akzeptiert werden und verringern die Akzeptanz der
Krankenkassen.
Erfahrungen aus dem Ausland können nicht ohne weiteres auf Deutschland übertragen
werden, da dort die Patientenversorgung in der Regel auf andere Weise organisiert ist.
Insgesamt scheinen sich zugehende und tagesklinische Angebote in ihrer Wirksamkeit auf
die funktionale Gesundheit zu entsprechen. Einen Überblick über die Forschungslage geben
Robra/Meinck (2003). Sie kommen gemeinsam mit anderen Autoren zu dem Ergebnis, dass
die Datenlage noch unzureichend ist, um ambulante, mobile und stationäre Angebote
abschließend miteinander vergleichen und bewerten zu können.
Zum Bedarf an Mobiler Rehabilitation
Ausschlaggebend für die Förderung von Modellen Mobiler Rehabilitation waren vor allem
Defizite in der Rehabilitation von meist älteren Menschen mit drohendem oder manifestem
Pflegebedarf und Behinderungen in der Mobilität. Insbesondere wurden folgende Defizite
gesehen:
1. Trotz ausgebautem Netz an stationären geriatrischen oder anderen
Rehabilitationseinrichtungen erhalten noch immer nicht alle rehabilitationsbedürftigen
und
rehabilitationsfähigen
Patienten
nach
einem
Akutereignis
eine
Rehabilitationsmaßnahme. Dafür kommen verschiedene Ursachen in Betracht, z.B.
fehlende Antragstellung durch vorbehandelnde Klinik, unsachgemäße oder
langdauernde Bearbeitung durch Kostenträger, restriktive Genehmigungspraxis, die
mangelnde Verfügbarkeit eines geeigneten, z.B. wohnortnahen Platzes oder der
Patient wünscht nach u.U. wochenlangem Krankenhausaufenthalt oder wegen
Angewiesenheit auf die Nähe seiner Angehörigen die Entlassung und lehnt eine
weitere stationäre Behandlung ab. Für solche Fälle wurde eine Einrichtung gesucht,
die für eine ganze Region nicht nur auf Veranlassung des vorbehandelnden
Krankenhauses sondern auch über den Hausarzt, den Facharzt, auf Anregung eines
Pflegedienstes oder der Sozialstation, der Sozialberatung, des MDK oder der
Krankenkasse eine fachgerechte Rehabilitation ohne Barrieren niedrigschwellig
sicherstellen kann.
2. Nicht immer steht ein Platz für stationäre Rehabilitation zur Verfügung, der für
Patienten mit besonderen Problemen geeignet ist: So ist die Unterbringung von
Patienten mit MRSA schwierig. Patienten mit schweren Orientierungsstörungen,
vorbestehenden psychischen bzw. psychiatrischen Erkrankungen oder geistigen
Behinderungen finden oft keinen Platz. Nicht immer steht in einer stationären
Einrichtung ausreichend Sprachtherapie zur Verfügung. Für diese Patienten wurde
eine Alternative gesucht.
3. Manche Patienten benötigen auf Grund ihrer Biographie oder von Kommunikationsoder Orientierungsschwierigkeiten die vertraute Umgebung mit den sie verstehenden
Angehörigen. Dies gilt insbesondere für Menschen mit Gewalterfahrung, Migranten
und emotional besonders eng an Familienmitglieder gebundene Patienten. Nicht
selten lehnen diese Menschen stationäre Maßnahmen ab oder diese müssen
vorzeitig abgebrochen werden. Gleichwohl besteht auch bei dieser Personengruppe
Rehabilitationsbedarf, so dass eine Möglichkeit zur fachgerechten Rehabilitation
gefunden werden muss.
2
4. Bei manchen Patienten ist auf Grund des Krankheitsverlaufes absehbar, dass der
Rehaverlauf eine sehr lange Zeit in Anspruch nehmen wird (bei durchaus positiver
Rehaprognose), so dass der leistungsrechtlich zur Verfügung stehende Zeitrahmen
einer stationären Behandlung überschritten wird , z.B. bei noch nicht
belastungsstabilen Frakturen oder noch nicht prothesenfähigen Stümpfen. Es gilt, ein
kompetentes Rehabilitationsangebot über einen längeren Zeitraum zu Hause für
solche Patienten zu entwickeln.
5. Häufig ist eine relevante verbleibende (oder auch vorbestehende) Behinderung
vorhanden, so dass das Leben mit dieser Behinderung, mit Hilfsmitteln, in der
eigenen Wohnung mit sachgerechter Hilfe anderer gelernt und optimiert werden
muss. Dies gilt auch für den Umgang mit Komplikationen (Decubitus) und Risiken
(Sturz) sowie speziellen Dauerbehandlungen, z.B. Sauerstoff- Gabe oder
intermittierende Beatmung. Für diese Gruppe sollte eine effektive Form der
Rehabilitation entwickelt werden, insbesondere mit dem Ziel, Drehtüreffekte und
Heimaufnahmen zu vermeiden.
6. Nach gelungener stationärer Rehabilitation sollte eine Möglichkeit gefunden werden,
diese Effekte nach Hause zu transferieren, zu sichern und auszubauen
7. Nach Möglichkeit sollte eine Rehabilitationsform gefunden werden, die über
vereinzelte Anleitungen hinaus versucht, die Angehörigen, Pflegenden, Freunde etc.
,also das primäre soziale Netzwerk unmittelbar und umfassend in die Rehabilitation
einzubeziehen (auch im Sinne der Kontextfaktoren der ICF), also das soziale Setting
selbst zu beeinflussen und dabei negative Folgewirkungen auf die Pflegepersonen
(Überforderung, burn out, Rückenprobleme, etc.) vermeiden oder mindern zu helfen,
v.a. dann, wenn die Angehörigen grundsätzlich bereit sind, die Pflege und
Versorgung zu übernehmen.
8. Es sollte eine Möglichkeit auch für den behandelnden Hausarzt gegeben sein, unter
Fortdauer seiner Behandlung im häuslichen Umfeld bei nicht Ausreichen von
Heilmitteln eine intensive und fachlich kompetente Rehabilitationsmaßnahme
veranlassen zu können, ohne dass der Patient seine Wohnung verlassen muss, so
dass in und an der Lebenssituation direkt gearbeitet werden kann.
9. Es sollte versucht werden, den Rehabilitationsprozess flexibel in Dauer und Intensität
bedarfsgerecht zu gestalten, auch entsprechend der ggf. eingeschränkten
Belastbarkeit und bei Bedarf außerhalb festgelegter Zeiträume von 3 – 5 Wochen.
10. Es sollte auch geprüft werden, ob Rehabilitation unter häuslichen Bedingungen
preiswerter als stationäre Rehabilitation gestaltet werden kann und ob sich andere
Vorteile in der Wirtschaftlichkeit ergeben.
Im Laufe der Modellerprobungen konnte gezeigt werden, dass viele der genannten Probleme
mit Hilfe der Mobilen Rehabilitation tatsächlich gelöst werden können.
Ursprünglich war Mobile Rehabilitation konzipiert als Bestandteil einer Rehabilitationskette.
Es zeigte sich jedoch, dass Mobile Rehabilitation überwiegend als Ersatz oder zur gezielten
Verkürzung stationärer Rehabilitation benötigt wird, in manchen Fällen auch zur Verkürzung
einer stationären Behandlung.
Neben der Beseitigung spezifischer Defizite in der Versorgung o.g. Personengruppen
entwickelte sich Mobile Rehabilitation als weitere Form ambulanter geriatrischer
Rehabilitation mit gleichen Zielen:
 Umsetzung des Grundsatzes ambulant vor stationär
 Rehabilitation vor und bei Pflegebedürftigkeit
3








Rehabilitation vor und bei Behinderung
Verkürzung stationärer Behandlung (Krankenhaus)
Verkürzung und Ergänzung stationärer Rehabilitation
Ersatz stationärer Rehabilitation
Verhinderung von Komplikationen und von Drehtüreffekten
Sicherung des Rehabilitationserfolges durch Arbeit im unmittelbaren Wohnumfeld und
Nachsorge
Verminderung stationärer Pflege
Verminderung des Bezuges anderer Sozialleistungen
Diese Ziele gelten auch für nichtgeriatrische Patienten, so dass für eine Region geprüft
werden muss, ob nicht das geriatrische Modell der Rehabilitation auch auf andere
Personengruppen mit gleichem oder ähnlichem Rehabilitationsbedarf ausgedehnt werden
sollte, nicht zuletzt um Synergieeffekte zu nutzen, Mehrfachstrukturen zu vermeiden und
eine rehabilitative Versorgung in der Fläche sicherzustellen. Dann kann die Aufgabe Mobiler
Rehabilitation erweitert verstanden werden .Sie schließt die Bereitstellung ambulanter
qualifizierter und spezialisierter Leistungen zur Therapie und Rehabilitation für
Personengruppen mit besonderem Hilfebedarf, z.B. Menschen mit Querschnittslähmungen,
s. Diagnosenliste, ein, die regional sonst nicht zur Verfügung stehen. Eine solche Lösung ist
vor allem für ländliche und dünner besiedelte Gebiete, in denen nicht mehrere
Spezialdienste nebeneinander bestehen können, anzustreben.
Zielgruppen und Indikation
Die Zielgruppe kann Menschen aller Altersgruppen (alters- und fachübergreifender Ansatz)
oder ausschließlich geriatrische Patienten umfassen (geriatrischer Ansatz). Gemeinsame
Merkmale sind insbesondere :







Einschränkung der Mobilität (Praxis von Behandlern kann nicht ohne weiteres aufgesucht
werden)
Multidimensionale Erkrankungen und Krankheitsfolgen mit interdisziplinärem
Behandlungsbedarf, zumindest Fähigkeitsstörungen der Bewegungsorgane, und /oder
der Kommunikation, der Kontinenz, der Kognition, der Nahrungsaufnahme, in der Regel
Störungen bei den Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL)
Rehabilitationsbedürftigkeit nach allgemeinen Kriterien (analog stationärer und
ambulanter Rehabilitation)
Rehabilitationsfähigkeit (unter Berücksichtigung der Häuslichkeit)
ausreichende Rehabilitationsprognose (im Hinblick auf zu definierende Rehaziele)
einschließlich Menschen mit geistiger, seelischer oder mehrfacher Behinderung
Wohnung in der Versorgungsregion (ca. 20 Km Radius, max. 30 min PKW-Fahrzeit)
Die Zielgruppe ist im Sinne der ICF durch Beeinträchtigungen von Körperstrukturen und funktionen, Einschränkungen der Aktivitäten und der Partizipation, unter Berücksichtigung
der Kontextfaktoren charakterisiert.
Für den geriatrischen Ansatz gilt die Definition der Zielgruppe geriatrischer Patienten der
Rahmenempfehlung ambulante geriatrische Rehabilitation von 2003 in für die Mobile
Rehabilitation entsprechend modifizierter Form.
Die Indikationsstellung erfolgt mehrstufig:
Zunächst wird geprüft, ob nach geriatrischen Kriterien Rehabilitationsdürftigkeit und –
fähigkeit vorliegt und eine günstige Rehaprognose gestellt werden kann. Ist dies gegeben
wird geprüft, ob die besonderen Bedingungen für die Mobile Rehabilitation gegeben sind:
 Einschränkung der Mobilität liegt vor
4






Versorgung zu Hause ist gesichert
Krankheit aus Diagnoseliste liegt vor
Ausschlusskriterien liegen nicht vor
Patient/ Angehörigen wünschen Behandlung zu Hause oder akzeptieren sie
Krankenhausbehandlung oder stationäre Rehabilitation können ersetzt oder verkürzt
werden,
es ist sinnvoll oder sogar notwendig , die Rehamaßnahme in der eigenen
Häuslichkeit durchzuführen, z.B. zum ADL-Training, zur Anleitung der Angehörigen,
zur Wohnumfeldgestaltung, zur Förderung der Orientierung und der emotionalen
Sicherheit, zur Aktivierung von Ressourcen etc.
Zu den eine Mobile Rehabilitation begründenden Diagnosen gehören u.a.







gefäßbedingte Hirnfunktionsstörungen (sog. Apoplex),
Schädelhirntrauma, Hirntumor
Querschnittslähmungen , erworben und angeboren
schwere neurologische Krankheitsbilder wie MS, amyotrophe Lateralsklerose,
Myopathien, Schwere Infantile Cerebralparese, M. Parkinson, Poliomyelitis
periphere Durchblutungsstörungen einschl. Amputation
Gelenkschäden
und
Frakturen,
besonders
postoperativ
einschließlich
Kunstgelenkimplantationen,
mit
zusätzlichen
nicht
nur
vorübergehenden
Einschränkungen der Aktivitäten
Entzündlich- rheumatische Erkrankungen
Für den geriatrischen Patienten gelten die in den Rahmenempfehlungen niedergelegten
Merkmale, wobei berücksichtigt werden muss, dass der Multimorbidität im Rahmen der
Mobilen Rehabilitation nur dann Rechnung getragen werden kann, wenn keine häufigen
ärztlichen Befundkontrollen erforderlich sind und sich die Rehabilitation auf die Bewältigung
und das alltägliche Management der Erkrankungen und Behinderungen unter besonderer
Berücksichtigung der Pflege konzentrieren kann, vgl. Ausschlusskriterien.
Besondere
Indikationsgruppen
sind
Menschen
unter
Beatmung
oder
mit
Sauerstoffversorgung einschließlich der intermittierenden Selbstbeatmung, ältere
Schwerstmehrfachbehinderte mit multiplem und komplexen Hilfebedarf, alte Menschen mit
geistiger, seelischer oder mehrfacher Behinderung und Menschen mit AIDS, Hepatitis oder
MRSA.
Mobile Rehabilitation ist nicht geeignet für Patienten, die täglich oder mehrfach wöchentlich
ärztlicher Überwachung bedürfen: hier ist ein stationärer Aufenthalt oder auch eine
ambulante Maßnahme (ambulante Rehabilitation oder Tagesklinik) sinnvoller.
Als Ausschlusskriterien für Mobile Rehabilitation gelten:










eigenständige Mobilität
instabile gesundheitliche Situation mit häufigem ärztlichen Interventionsbedarf
(Diagnostik, z.B. EKG, Labor, Injektionstherapien, Infusionen etc.)
hohe Behandlungsfrequenz erforderlich
ADL als Übungsfeld ungeeignet bzw. mit zu hohem Risiko verbunden (Refraktur - oder
Reluxationsgefahr)
spezielle Geräte dauernd erforderlich
häusliche Versorgung nicht gesichert
Kooperation des Patienten bzw. der Angehörigen zu Hause nicht gesichert und nicht mit
Wahrscheinlichkeit erreichbar
Wunsch nach stationärer Rehabilitation
Notwendigkeit der Distanzierung vom häuslichen Umfeld
Wohnort außerhalb der Versorgungsregion
5
Der Zugang zur Mobilen Rehabilitation erfolgt aus dem Krankenhaus durch Anforderung des
Stationsarztes. Nach Prüfung formaler Kriterien erfolgt ein Rehabilitationskonsil durch den
Arzt der Mobilen Rehabilitation im Krankenhaus – Erstellung eines Rehaplans (ggfls.
Empfehlung stationärer Rehabilitation, Kurzzeitpflege oder ambulanter vertragsärztlicher
Versorgung einschl. Heilmitteln) – Antrag auf Mobile Rehabilitation geht an Krankenkasse
oder anderen Kostenträger – Nach Entlassung je nach Standort sofortiger
Behandlungsbeginn auch ohne vorherige Kostenübernahmeerklärung möglich (max. 10
Behandlungseinheiten) - nach Eingang der Genehmigung Fortsetzung der Mobilen Reha- bei
Ablehnung Abbruch der Mobilen Rehabilitation.
Aus der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung erfolgt der Zugang durch Überweisung
des niedergelassenen Vertragsarztes - Rehabilitationskonsil zu Hause durch den Arzt der
Mobilen Rehabilitation – Rehabilitationsplan - Antrag an Krankenkasse oder anderen
Kostenträger - Beginn erst nach Genehmigung, falls Ablehnung keine Mobile Rehabilitation
möglich.
Im Hinblick auf die Allokationsentscheidung zur Rehabilitation ist v.a. bei folgenden Patienten
an Mobile Rehabilitation zu denken:







Patienten, die eine (weitere) stationäre Behandlung (auch bei Rehabilitation) nicht
verkraften können oder emotional ablehnen und die sich klar und eindeutig für eine
Rehabilitation zu Hause entscheiden;
hochaltrige Patienten mit starker Bindung an die vertraute Umgebung in der
Häuslichkeit, die ebenfalls auf eine häusliche Form der Rehabilitation angewiesen
sind;
Singles, die alleine leben und nach Krankheiten und/oder mit verbleibenden
Behinderungen zu Hause allein zurecht kommen müssen;
bei Sehstörungen oder Blindheit, Schwerhörigkeit, im Rahmen eines hirnorganischen
Psychosyndroms
mit
neuropsychologischen
Ausfällen,
und
bei
Kommunikationseinschränkungen, die eine Rehabilitation in der vertrauten
Umgebung zur Wiedererlangung ihrer Kompetenzen benötigen;
Patienten, die zusätzlich an psychischen Erkrankungen leiden, die ihre Rehafähigkeit
in einer Gruppe (z.B. stationäre Rehabilitation) in Frage stellen, bzw. wenn sie an
geistigen Behinderungen oder Demenz bei klar vorliegendem Rehabedarf leiden, so
dass sie stationär nicht oder nur mit erheblichem Aufwand adäquat rehabilitiert
werden können.
Patienten, die auf Dauer keinen professionellen Pflegedienst in Anspruch nehmen
wollen, deren Angehörige jedoch umfassende Anleitung und anfängliche Hilfestellung
benötigen.
Patienten, bei denen die Eingliederung in das häusliche Umfeld, ggf. unter anderen
Bedingungen (z.B. Wohnungsnahme bei den Kindern statt eigener Wohnung) im
Vordergrund steht und so die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gesichert wird.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass viele Patienten das Angebot häuslicher Rehabilitation
gerne annehmen und einem weiteren Krankenhausaufenthalt vorziehen.
6
Die Konzeption Mobiler Rehabilitation
Mobile Rehabilitation kann durch folgende Kennzeichen charakterisiert werden:
















Sie stellt eine inter- und transdisziplinäre Maßnahme medizinischer Rehabilitation dar
Sie wird durch ein interdisziplinäres Team (Physio-, Ergotherapie, Logopädie,
Rehapflege,
Rehabilitationsarzt,
Sozialarbeit,
bei
Bedarf
Psychologe,
Ernährungsberatung) durchgeführt
Sie erfolgt unter fachkompetenter ärztlicher Leitung
Sie
verwirklicht
eine
umfassende
und
ganzheitliche
geriatrische
Rehabilitationskonzeption
Sie arbeitet zuverlässig mit definitiver Verantwortung für den Rehabilitationsprozess
auch unter ambulanten Bedingungen (aufsuchende Hilfeform als Bringstruktur)
Sie kann sehr flexibel gestaltet werden (individuell und befundgerecht variierte
Frequenz und Dauer, Probebehandlungen sind möglich)
Sie geschieht in aufsuchender Form in der eigenen Häuslichkeit des Patienten, bei
Bedarf für einzelnen Therapieeinheiten ambulant
Sie nutzt und fördert die personellen und sachlichen Ressourcen des Patienten,
indem sie in der Lebenswelt selbst stattfindet und kann so die Kontextfaktoren zu
Förderfaktoren umgestalten oder Barrieren beseitigen,
Sie ist konzipiert für eine definierte Versorgungsregion (max. 30 min Fahrzeit)
Sie hat eine klare leistungsrechtliche Grundlage als ambulante wohnortnahe
Rehabilitation insbesondere nach § 40 Abs. 1 SGB V
Sie integriert Anpassung der Wohnung und optimiert Hilfsmittel unter realen
Bedingungen
Sie kann stationäre geriatrische Rehabilitation ersetzen oder verkürzen, die
stationäre Krankenhausbehandlung bzw. die stationäre geriatrische Behandlung
verkürzen und dabei die stationäre Behandlung im Sinne einer Nachsorge ergänzen
Sie schließt ein Case-Management der gesundheitsbezogenen sozialen Problematik
mit ein
Sie fördert die Kooperation mit den anderen Partnern des regionalen
Gesundheitswesens
Sie verwendet speziell für die Behandlung in häuslicher Umgebung angepasste
Übungsmethoden und entwickelt ein zielorientiertes Vorgehen unter starkem
Alltagsbezug mit direkter Einbindung des sozialen Netzwerkes
Sie kann auch durch ein mobiles Team in einem Krankenhaus, einer Kurzzeit- oder
Tagespflegeeinrichtung durchgeführt werden, wenn die Einrichtung über keine
entsprechenden Möglichkeiten verfügt.
Das Team einer Einrichtung Mobiler Rehabilitation verfügt über mindestens folgende
Fachdisziplinen, die in der Regel mehrfach besetzt sein müssen, z.B.( Stand Bad
Kreuznach):








Physiotherapie
2,5 MitarbeiterInnen (Vollzeitstellen)
Ergotherapie
2,5 MitarbeiterInnen
„
Rehabilitationspflege
1,5 Mitarbeiterinnen
„
Logopädie
0,5 Mitarbeiterinnen
„
Sozialarbeit
0,5,Mitarbeiterin
„
Arzt
1,0 Mitarbeiter
„
Sekretariat
0,9 Mitarbeiterinnen
„
Bei Bedarf: (Neuro) Psychologe, Diätberatung
7
Sofern die mobile Rehabilitation als geriatrische Einrichtung konzipiert ist, sind die
Qualifikationsanforderungen einzuhalten, wie sie die Rahmenempfehlung „ambulante
geriatrische Rehabilitation“ aus dem Jahr 2004 vorsieht .
Für diese Indikationsgruppen erbringt der MRD insbesondere folgende Leistungen:













Umfassendes Assessment unter Beteiligung der therapeutischen Fachgruppen einschl.
rehamedizinischem Konsil im vorbehandelnden Krankenhaus
Erstellung eines Rehabilitationsplanes und Konkretisierung auf der Basis der häuslichen
Verhältnisse
Umsetzung des Rehaplanes unter besonderer Berücksichtigung der Aktivitäten des
täglichen Lebens und Erarbeitung eines häuslichen Behandlungs- und
Trainingsprogramms
fachspezifische Therapien ( Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Rehapflege) in
interdisziplinärer und transdisziplinärer Arbeitsweise
Erarbeitung der Versorgungskonzeption für Hilfsmittel auch für Pflege, Kommunikation
und Umfeldsteuerung einschließlich Verordnung, Erprobung, Änderung und Abnahme
Wohnungs- und Umfeldgestaltung
kontinuierliche rehamedizinische bzw. geriatrische ärztliche Behandlung (z.B.
Schmerztherapie, Gipsbehandlung, Medikation), Begleitung und Führung
Abstimmung mit anderen behandelnden Ärzten, Überleitung in die weitere ambulante
Versorgung
Anleitung der Angehörigen
Hilfe
bei
der
sozialrechtlichen
Leistungserschließung
und
Durchsetzung,
sozialmedizinische Beurteilung
Abschlussassessment und – bericht
Vermittlung des Kontaktes zu Selbsthilfegruppen
Erarbeitung eines Hausübungsprogrammes
Ein besonderer Schwerpunkt der Behandlung zu Hause ist die Erörterung und Bewältigung
der erst im Alltag auftretenden Schwierigkeiten bei den alltäglichen praktischen
Lebensvollzügen und bei der Krankheits- und Behinderungsbewältigung sowie der
zahlreichen Ängste und Sorgen und ferner die Krisenintervention, wenn unerwartete
gesundheitsbezogene Probleme auftreten, die ohne Anleitung und Stützung die Betroffenen
und ihre Angehörigen zumindest bei ersten Mal überfordern. Ziel ist die Befähigung des
Patienten und seines Umfeldes, allein mit den auftretenden Gesundheitsproblemen fertig
werden zu können.
Die Arbeit des Teams gestaltet sich nicht nur interdisziplinär sondern auch transdisziplinär,
d.h. es werden jeweils Inhalte der anderen Fachgebiete zielorientiert in die Therapie
einbezogen. An einigen Standorten wird die Rehapflege in Kooperation mit Pflegediensten
organisiert. Alle Therapeuten müssen über mindestens 2 Jahre Berufserfahrung verfügen
und speziell fort- und weitergebildet sein, z.B. einen Bobath- Kurs absolviert haben und über
Erfahrungen in einer Rehaeinrichtung verfügen. (Vgl. Rahmenempfehlungen zur ambulanten
geriatrischen Rehabilitation).
Die Durchführung der Mobilen Rehabilitation ist u.a. gekennzeichnet durch:
 Regelmäßige ausführliche Teambesprechung ( mehrfach wöchentlich) mit Abstimmung
und Anpassung des Rehaplanes
 Hausbesuche mind. 45 min
 Frequenz der Behandlung mind. 3 x/ Woche, bedarfsgerecht bis 3x täglich
 individuell angepasste Gesamtdauer, u.U. über mehrere Monate, ggfls. mit
Unterbrechung durch interkurrente Erkrankung
 haus- und fachärztliche Behandlung bleibt unberührt, bei Interferenzen Absprachen mit
dem Arzt der Mobilen Rehabilitation
8

ausführliche Dokumentation einschl. therapeutischer Einzeltechniken, FIM und andere
Assessmentinstrumente als Prozeßoptimierungs- und Kontrollinstrumente
 regelmäßig Fortbildung, Supervision
 bedarfsgerechte Integration der Sozialarbeit
 Kooperation mit Pflegediensten
 regionale Netzwerkförderung
Die Dauer der Mobilen Rehabilitation ist in den einzelnen Projekten unterschiedlich, beträgt
mindestens 6- 8, in der Regel ca. 12 Wochen.
Im Unterschied zur ambulanten geriatrischen Rehabilitation erfolgt die Behandlung nicht
durch 3-4 einzelne Therapieangebote je Tag sondern durch jeweils längere komplexe,
transdisziplinäre Behandlungseinheiten. Diese werden nur dann ausreichend wirksam, wenn
sie durch die Ausführung der alltäglichen praktischen Lebensvollzüge im eigenen häuslichen
Umfeld ergänzt werden.
Ergebnisse
Mobile Rehabilitation muss als neuartige Versorgungsform mit einem besonderen
Versorgungsauftrag den Nachweis erbringen, dass diese Rehabilitationsform ein
zweckmäßiges, notwendiges und wirtschaftliches Angebot darstellt.
Alle Modellprojekte sind vom ISO-Institut in Saarbrücken im Rahmen der Begleitforschung
des Modellprogramms Verbesserung der Situation Pflegebedürftiger begleitet worden und
haben über ihre Arbeit und ihre Ergebnisse berichtet. Z.T. sind diese Ergebnisse publiziert
In einigen Projekten konnten zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden, deren
Ergebnisse in die nachfolgende Darstellung eingehen.
Die Einrichtungen der Mobilen Rehabilitation in Karlsruhe (KA), Marburg (MR),
Magdeburg(MG), Woltersdorf (WO) und Bad Kreuznach (KH), die in einem Qualitätsverbund
zusammengeschlossen sind, haben gemeinsam ihre Leistungs- und Strukturdaten des
Jahres 2001 ausgewertet. Die Ergebnisse sind Anhang des Memorandums als „Synopse“
über die Homepage der BAG MORE (www.bag-more.de) erhältlich.
Tabelle 1 zeigt die Zahl der abgeschlossenen Rehafälle nach Altersgruppen im Jahr 2001 je
Standort in %:
Altersgruppen
KH
KA
MR
MG
WO
N= 172
N=75
N=69
N=110
N=244
__________________________________________________________________________
unter 60
12
5,3
0
0
14,3
61-70
16
6,7
10
15
25
71-80
38
53
51
70
30
81-90
29
23
36
12
26,6
über 90
5
12
3
3
4,1
__________________________________________________________________________
Immerhin 3 Einrichtungen der MORE versorgen Patienten unter 60 Jahren.
9
Tabelle 2 zeigt die Verteilung der Zugangswege zur Mobilen Rehabilitation in % der
abgeschlossenen Rehafälle
Patient kommt
KH
KA
MR
MG
WO
von
N= 172
N=75
N=69
N=110
N=244
__________________________________________________________________________
Akutklinik
63,4
51
83
80
32
Rehaklinik
18,3
27
17
0
21(aus TKL)
Amb. Versorg.
16,3
21
0
20
47
Kurzzeitpflege
2
1
0
0
0
__________________________________________________________________________
(TKL: Tagesklinik)
Die Verteilung der Zugangswege ist konzeptionsabhängig und in den einzelnen Verträgen
unterschiedlich geregelt. Die Patienten aus der ambulanten Versorgung haben häufig kurz
zuvor eine akute Erkrankung erlitten, wobei versäumt wurde, im Krankenhaus bereits eine
Rehabilitationsmaßnahme einzuleiten. Das Potential der rehabilitativen Kurzzeitpflege mit
Mobiler Rehabilitation wurde noch nicht ausgeschöpft. Die Übernahmen aus der stationären
Rehabilitation erfolgten überwiegend wegen Abbruch aus psychosozialen Gründen oder
wegen protrahiertem Verlauf. Die Zugangswege belegen den überwiegend substitutiven
Charakter der Mobilen Rehabilitation.
Tabelle 3 zeigt die Aufteilung in Diagnosehauptgruppen in % der abgeschlossenen Rehafälle
DiagnoseKH
KA
MR
MG
WO
gruppen
N= 172
N=75
N=69
N=110
N=244
__________________________________________________________________________
gefäßbedingte Hirnfunktionsstör.
40
48
81(Ischämie) 50
64
Frakturen/Gelenksch. 29
35
17(Hirnblut.) 27
15
Neurolog.Erkrank.
8
1
0
9
Sonst./Internist.Erkr. 1
8
0
23
12
AVK/Amp.
0
0
0
0
19
6
Schädel-Hirn Trauma 4
0
1
0
0
__________________________________________________________________________
Die Gruppe der Schlaganfallpatienten dominiert eindeutig. Auf Grund einer in der jeweiligen
Konzeption vorgeschriebenen unterschiedlichen Patientenklassifikation sind die Angaben
aber nicht vollständig vergleichbar. Unter den sonstigen internistischen Erkrankungen
verbergen sich insbesondere Spätfolgen von Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus) und
periphere Durchblutungsstörungen sowie protrahierte Verläufe anderer Erkrankungen. Im
10
Diagnosespektrum aus Bad Kreuznach spiegelt sich die alters- und fachübergreifende
Konzeption wider.
Tabelle 4 gibt einen Überblick über die durchschnittliche Dauer der Mobilen Rehabilitation
(einschließlich Minimum/Maximum, Verlängerung möglich =V), die durchschnittlich
notwendige Fahrzeit, die durchschnittliche Teamzeit je Woche sowie die durchschnittliche
Zahl der Hausbesuche je Rehamaßnahme..
.
Dauer
KH
KA
MR
MG
WO
Fahrzeit
N= 172
N=75
N=69
N=110
N=244
__________________________________________________________________________
Dauer Min/Max in Wo.4-16 (V)
4-16 (V)
4-20
4-16(V)
4-16(V)
Durchschnittl. In Wo. 12
11
7
12
8
Fahrzeit (Durchschnitt)30 Min
30 Min
18 Min
30 Min
30 Min
Teamzeit je Wo.
4 Std.
6 Std.
3,5 Std.
2,5 Std.
5,5 Std.
Zahl d. Hausbes.
36
40
51
48
36
___________________________________________________________________
Die Dauern der Mobilen Rehabilitation unterscheiden sich. Z.T. wird eher hochfrequent über
kürzere Zeiträume behandelt, z.T. eher niedrigfrequent und längerdauernd. Dies scheint
konzeptionell bedingt zu sein, hängt aber auch von etwas unterschiedlicher Klientel und von
der vorher durchgeführten Behandlung ab. Unterschiede in den Ergebnissen zeichnen sich
nicht ab, sind jedoch auch noch nicht exakt untersucht worden.
Die Fahrzeit umfasst die Fahrzeit selbst und die ggf. erforderliche Rüstzeit des PKW.
Die langen Teamzeiten belegen die Intensität des Teamprozesses, hängen auch von der
Einarbeitung und Vertrautheit des Teams ab (WO).
Bei der Zahl der Hausbesuche in KH ist zu berücksichtigen, dass alle Maßnahmen
aufgenommen wurden, die mindestens 4 Hausbesuche umfassten, also nicht nur vollständig
abgeschlossene Rehamaßnahmen. Je nach Standort werden die Besuche des ärztlichen
Dienstes als Einheiten nur teilweise einberechnet.
Tabelle 5 gibt einen chronologischen Überblick über empirische Arbeiten zur Wirksamkeit
von Mobiler Rehabilitation
Autor
Ersch.jahr
Standort
Instrumente
Katamn.
__________________________________________________________________________
______
Boden, K
1997
WO
BI, IADL, Ger.Ass.
nein
Schweizer
1997
KA
BI, Ger. Ass.
nein
Schulz
1999
KH
BI, RAP
Ja
Schweizer
2001
KA
BI, Ger. Ass.
Ja (part.)
Ostermann
2003
MR
BI, Ger. Ass.
Ja
Robra/Meinck
2003
MG
BI, Ger. Ass.
Ja
Schmidt-Ohlemann 2003
KH
FIM
nein
11
Alle Untersuchungen können zeigen, dass Mobile Rehabilitation wirksam ist, da wesentliche
funktionelle Verbesserungen bei den Rehabilitanden erreicht werden, die sich durch
entsprechende Instrumente, z.B. durch Barthel Index, FIM, IADL, Tinetti u.a. aus dem
geriatrischen Assessment messen lassen. Damit werden die klinischen Erfahrungen, die in
den Anfangassessments, den Verlängerungsanträgen und den Abschlussassessments
dokumentiert sind, bestätigt.
Die Patienten der mobilen geriatrischen Rehabilitation sind durchweg schwerer beeinträchtigt
in den Aktivitäten des täglichen Lebens als Patienten der ambulanten geriatrischen
Rehabilitation. Nimmt man den durchschnittlichen Eingangsbarthelindex als Maß so liegen
diese Werte für die Mobile Rehabilitation deutlich unter denen für ambulante Rehabilitation.
Tabelle 6 zeigt die Werte für den Barthelindex am Anfang und am Ende der mobilen
Rehabilitation nach Standorten.
Standort
Eingangsbarthel
Veränderung
Quelle
__________________________________________nachMORE______________________
__________
Woltersdorf
58,8 BI Punkte
23,5 BI Punkte
(Boden 1997)
Karlsruhe
48,0 BI Punkte
18,9 BI Punkte
(Schweizer 1997)
KarlsruheBW
52,0 BI Punkte
14,8 BI Punkte*
(Schweizer 2001b)
Magdeburg
54,7 BI Punkte
16,8 BI Punkte
(Meinck 2003)
Bad Kreuznach
46,7 BI Punkte
12,5 BI Punkte**
(Schulz 1999)
Marburg
47,3 BI Punkte
20,0 BI Punkte
(Ostermann 2003)
___________________________________________________________________
* Die Daten beziehen sich auf die Studie für Baden-Württemberg und umfassen für Karlsruhe
ein etwas anderes Kollektiv als 1997.
** Wert einschließlich langzeitschwerstbehinderter Patienten (BI Zuwachs für Patienten mit
einem kürzer als 12 Monate zurückliegenden rehabedingenden Ereignis: 23,3 BI Punkte)
Damit sind Patienten der Mobilen Rehabilitation deutlich schwerer behindert als Patienten
der ambulanten geriatrischen Rehabilitation, die z.B. in Baden-Württemberg im Durchschnitt
einen EingangsBI von 70 Punkten und in Magdeburg von 73,2 Punkte aufwiesen. Mobile
Rehabilitation erreicht damit eine wesentlich stärker beeinträchtigte Klientel als die
ambulante geriatrische Rehabilitation. Dies zeigt sich auch beim Vergleich der
Beeinträchtigung einzelner Aktivitäten.
Vergleicht man diese Ergebnisse mit denen für die stationäre geriatrische Rehabilitation bzw.
Behandlung (Borchelt 1999), finden sich dort Eingangswerte von 49,5 Punkten im Mittel.
Nach Schweizer (2001 ISO) haben bei der stationären Rehabilitation 50.3 % der
Rehabilitanden einen BI von unter 60, bei der mobilen geriatrischen Rehabilitation sind es
52,7, In Bad Kreuznach etwas über 70 % (Schulz 1999). Damit erweist sich Mobile
Rehabilitation als ein Angebot auch für schwer beeinträchtigte Patienten.
Die Wirksamkeit der Rehabilitation zeigt sich u.a. in dem Zuwachs an Kompetenzen, die sich
partiell im BI abbilden lassen: Nach Meinck (2003) liegen die Zuwächse der Gemidas
Patienten (stationäre geriatrische Behandlung /Rehabilitation) im Durchschnitt bei 18,8
Punkten, in anderen Studien werden aber auch höhere Zuwächse berichtet (Lucke 1993
nach Schweizer 1997). In Baden-Württemberg ergab sich für die ambulante geriatrische
Rehabilitation insgesamt ein durchschnittlicher Zuwachs von 9,0 Punkten, in Magdeburg von
10,7 Punkten.
In der Mobilen Rehabilitation ergeben sich durchweg höhere Zuwächse im Barthel Index.
Man darf diese Werte freilich nicht überinterpretieren, insbesondere nicht so, dass mit diesen
Werten schon eine Überlegenheit der Mobilen Rehabilitation „bewiesen“ wäre. Eine
genauere Untersuchung der Kollektive würde starke Abhängigkeiten z.B. vom Abstand zum
rehabedingenden Ereignis, von der Dauer der vorherigen stationären Behandlung, der
12
Komorbidität etc. zeigen. Auch gibt es bisher keinen Hinweis darauf, dass die
unterschiedlichen Ergebnisse der Standorte auf unterschiedliche Qualität zurückzuführen
seien. Die Unterschiede dürften sich vor allem aus der unterschiedlichen Zusammensetzung
der Kollektive bei insgesamt noch kleinen Fallzahlen erklären. Die Daten illustrieren
immerhin, dass Mobile Rehabilitation auf der Ebene der summarischen Wirkungsvergleiche
vergleichbare Resultate wie andere Rehabilitationsformen erzielen kann.
Wir untersuchten in Beantwortung einer Anfrage der Krankenkassen, welche Änderungen
sich bei Schlaganfallpatienten durch Mobile Rehabilitation erzielen lassen. Dabei konnte im
Mittel eine Verbesserung im FIM um 0,9 Punkte je Item bzw. um 16, 4 Punkte erreicht
werden (Schmidt-Ohlemann 2003).
Mehrfach wurde katamnestisch untersucht, ob die Effekte stabil bleiben. Dies ist in allen
Untersuchungen (Meinck, Schulz, Ostermann) über einen Zeitraum von 6-12 Monaten im
Wesentlichen der Fall. Im Einzelnen finden sich neben Verschlechterungen auch deutliche
Verbesserungen.
Mehrfach wurde die Patientenzufriedenheit mit den Maßnahmen Mobiler Rehabilitation
untersucht. Dabei zeigten sich in allen Untersuchungen die Patienten zu mehr als 90 %
zufrieden oder sehr zufrieden. Gegenüber 46 % der Patienten ambulanter geriatrischer
Rehabilitation schätzten 94 % der mobilen geriatrischen Rehabilitation ihre Lebenssituation
als verbessert ein. Diese Einschätzung blieb bei 51 % bei der Katamnese noch erhalten
(Meinck 2003). Ähnliche Resultate berichtete Schulz (1999). Anders die Ergebnisse aus
Baden-Württemberg (Schweizer 1997)
Die in der Evaluation benutzten Instrumente wie Barthel-Index, Tinetti, FIM etc. bilden
jedoch in ihrer Konzentration auf Fähigkeitsstörungen mit Schwerpunkt auf den Aktivitäten
des täglichen Lebens die Effekte Mobiler Rehabilitation auf die Partizipation, die
Kontextfaktoren und die Krankheitsbewältigung sowie die soziale Integration und Sicherung
der häuslichen Versorgung ( im Sinne der ICF) nicht ausreichend ab. Hier stellt das
Rehabilitation Activities Profile, RAP, ( Van Bennekom et al. 2001) einen wesentlichen
Fortschritt dar (Schulz 1999 und 2002). In der Praxis erweist es sich jedoch, auch nach
eigenen unveröffentlichten Untersuchungen, als nicht ausreichend änderungssensitiv, nicht
vollständig und teilweise im Handling schwierig sowie unübersichtlich auszuwerten.
Immerhin ist es Schulz in seiner Dissertation gelungen, ein Kollektiv von mobilen
behandelten Patienten mit Barthel Index und RAP zu untersuchen. Er konnte Im RAP
deutliche Effekte der Rehabilitation differenzierter und näher an den alltäglichen praktischen
Lebensvollzügen als mit den anderen Instrumenten nachweisen (Schulz 1999 und 2002).
Als ICIDH 1 basiertes Instrument müsste das RAP zudem an die ICF neu angepasst werden.
Leider ist nicht zu erwarten, dass sich aus der ICF unmittelbar Assessment-Instrumente
entwickeln lassen. Dagegen spricht allein schon die wenig änderungssensitive
Schweregradeinteilung.
Für die Mobile Rehabilitation ist entscheidend, dass nicht nur die Änderungen der
Funktionen sondern v.a. der Aktivitäten und der Teilhabe unter Berücksichtigung ggf.
modifizierter Kontextfaktoren gemessen werden können. Nicht zuletzt kommt der Messung
anderer Effekte, wie Hospitalisierung, Heimeinweisungen, Komplikationsrate etc. im
Langzeitverlauf eine besondere Bedeutung für die Beurteilung der Nachhaltigkeit zu. Darauf
hat BEHRENS (2002) mehrfach hingewiesen. Bisherige Untersuchungen (Schweizer 2001,
Meinck 2003) lassen jedoch kaum Schlüsse zu, da Vergleichszahlen zu anderen
Rehabilitationsformen fehlen.
Notwendig ist eine Untersuchung verschiedener Rehabilitationsformen im Vergleich, um Vorund Nachteile einzelner Rehabilitationsformen bestimmen zu können. Dies ist jedoch
methodisch sehr aufwändig. Eine prospektiv angelegte Studie mit Kontrollgruppe wurde
jüngst von der AOK Sachsen-Anhalt abgelehnt (Robra/Meinck 2003). Solange Mobile
Rehabilitation jedoch ihre Wirksamkeit auf deskriptivem Niveau nachweisen kann und
13
zugleich andere Rehabilitationsformen substituiert kann sie als ergänzendes Angebot als
ausreichend legitimiert betrachtet werden.
Inzwischen liegen Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit Mobiler Rehabilitation vor
(www.bag-more.de, im Erscheinen). Sie belegen, dass Behandlungspfade von Patienten
über 90 Tage betrachtet mit Mobiler Rehabilitation wirtschaftlicher sein können als stationäre
Rehabilitationsbehandlungen, sofern eine Reihe von Rahmenbedingungen beachtet werden.
Mobile Rehabilitation wird deshalb in der Zukunft ihren Platz unter den
Versorgungsangeboten für geriatrische Patienten finden und einen wichtigen Beitrag zur
Bewältigung des sozialen Wandels leisten. Dazu bedarf es jedoch aus klinischer Perspektive
eines Umdenkens: um den Patienten und die Menschen seiner Umgebung in seiner
Lebenswelt zu befähigen, in der Wahl seiner Lebensmöglichkeiten möglichst frei sein zu
können, bedarf es oft eines Rehabilitationsangebotes in der Lebenswelt selbst. Genau dies
kann Mobile Rehabilitation zukünftig darstellen.
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Weitere Informationen:
Bundesarbeitsgemeinschaft Mobile Rehabilitation c./o : Mobiler Rehabilitationsdienst des
Rehabilitationszentrums Bethesda kreuznacher diakonie, Dr. med. M. Schmidt-Ohlemann,
Waldemarstr.26 , 55543 Bad Kreuznach
Tel. 0671/ 605-3872, Fax – 3441, e-mail: [email protected]
Homepage: www.bag-more.de
Der Beitrag ist zur Veröffentlichung im Kompendium Geriatrie, hg. von H.W. Heiss vorgesehen und erscheint
voraussichtlich im 4. Quartal 2004
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