08 TMG Einige Ergebnisse der Auswertung

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Einige Ergebnisse der Auswertung
Einige Durchschnittswerte:
Vertretungsanfall
9,2 % der planmäßigen Stunden
Wie wird Vertretungsanfall gedeckt?
Ausfall Teilungs-/Integr./DaZ-Stunden
Benutzte Vertretungsreserve
Mehrarbeit
Tägliche Änderung im Stundenplan
Unterrichtsausfall
3,2 % der planmäßigen Stunden
1,4 % der planmäßigen Stunden
0,7 % der planmäßigen Stunden
0,7 % der planmäßigen Stunden
2,1 % der planmäßigen Stunden
Was passiert mit der Individualisierung des Unterrichts?
Ausfall Teilungs-/Integr./DaZ-Stunden
29,3 % der Teil-/Int/DaZ-Stunden
Bei 40 % der Schulen sind mehr als 40 % der Teilungs-/Integ/DaZ-Stunden
ausgefallen.
Extremwerte (für Einzelschulen):
Vertretungsanfall
6 % bis 13 %
Ausfall Teil-/Int/DaZ
4 % bis 53 %
Vertretungsreserve
0,1 % bis 2,9 %
Unterrichtsausfall
0,1 % bis 8%
Projektvorschlag "Demokratische Schulen in Pankow"
Version 1.7.2008
Sigurt Vitols
[email protected]
Informations- und Beteiligungsrechte sind ein Kernelement einer demokratischen
Gesellschaft. Die Schule als eine der zentralen Einrichtungen der modernen
Gesellschaft ist ein wichtiger Ort für die Wahrnehmung dieser Rechte sowie für
das Lernen der Demokratie und Bürgerbeteiligung.1
In den Schulen in Pankow ist die demokratische Beteiligung am Schulleben vor
allem durch das Schulgesetz für das Land Berlin reguliert.2 Unter anderem regelt
das Schulgesetz die Wahl von ElternsprechernInnen, SchülersprecherInnen, und
VertreterInnen des Schulpersonals sowie deren Vertretung in Gremien wie
Gesamtelternvertretung, Gesamtschülervertretung, verschiedene Konferenzen
der Lehrkräfte, und Schulkonferenz.
Da die Erfahrungen in Pankow immer wieder zeigen, dass die
Mitbestimmungspraxis in vielen Schulen meist weit unter den Potenzialen bleibt,
wird hier der Vorschlag gemacht, ein Projekt "Demokratische Schulen in
Pankow" zu gründen. Ziel dieses Projektes wäre, Stärken und Schwächen in der
Praxis der Demokratie an den Schulen aufzuzeigen sowie
Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Akteure zu entwickeln.
Vorgeschlagen wird die Mitwirkung von Vertretern dieser verschiedenen
"Stakeholder"-Gruppen in einer Projekt-AG oder Projektbeirat. Zudem wird die
Hans-Böckler-Stiftung, die sich besonders intensiv mit der Förderung der
Mitbestimmungspraxis in Deutschland beschäftigt, eingeladen werden
mitzuwirken.
Ein weiterer Vorschlag ist, für jeweils 2 Schuljahre einen besonderen
Schwerpunkt für das Projekt "Demokratische Schulen in Pankow" zu setzen. Der
Vorschlag für das Schuljahr 2008/9 und 2009/10 wäre die Informations- und
Mitbestimmungspraxis in der Schulkonferenz.
Die Schulkonferenz als das "oberste Beratungs- und Beschlussgremium der
schulischen Selbstgestaltung" spielt eine besonders wichtige Rolle für die
Beteiligung in der Schule. Nach dem Schulgesetz wird die Schulkonferenz aus
1
Für die Wichtigkeit der Bürgerbeteiligung für die Entwicklung demokratischer Einstellung siehe
hier die neue Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung "Ein Blick in die Mitte: Zur Entstehung
rechtsextremer und demokratischer Einstellungen in Deutschland", Juni 2008.
2 Schulgesetz für das Land Berlin (SchulG) vom 26. Januar 2004 (GVBl. S. 26), zuletzt geändert
durch das Zweite Gesetz zur Änderung des Schulgesetzes vom 17. April 2008 (GVBl. S. 95). Für
das Schulpersonal ist zudem das Personalvertretungsgesetz des Landes Berlin von
maßgeblicher Bedeutung.
VertreterInnen der wichtigsten am Schulleben beteiligten Gruppen
zusammengestellt:





Die Schulleiterin oder der Schulleiter
Vier von der Gesamtkonferenz der Lehrkräfte gewählte VertreterInnen
Vier von der Gesamtschülervertretung gewählte SchülerInnen ab
Jahrgangsstufe 7
Vier von der Gesamtelternvertretung gewählte Erziehungsberechtigte und
Eine von den Mitgliedern gewählte "externe" Person
Nach dem Schulgesetz werden eine Reihe von Entscheidungs- und
Anhörungsrechten für die Schulkonferenz genannt. Die Erfahrungen zeigen aber,
dass diese Rechte häufig nicht oder teilweise nicht gewährt, bzw.
wahrgenommen werden.
Vorgeschlagen für diesen thematischen Schwerpunkt "Verbesserung der
Informations- und Mitbestimmungspraxis in der Schulkonferenz" sind folgende
Schritte:
1) Entwicklung von Handlungsempfehlungen für die Schulkonferenz sowie für
deren Mitglieder und Aufklärung über die rechtliche Lage, wie:
 Rechtzeitige Einladung zur Schulkonferenz zusammen mit
vorgeschlagener Tagesordnung und den für eine Vorbereitung der
Diskussion und Abstimmung nötigen Unterlagen
 Zuständigkeit für die Moderation
 Einblick in die Unterlagen vergangener Sitzungen
 Mitwirkung bei der Erstellung der Tagesordnung
 Unterrichtung durch die Schulleitung in jeder Sitzung von der
Unterrichtsausfall-/Vertretungsanfallstatistik, Personalentwicklung
und andere zentrale Daten bzgl. der Schulsituation
 Ordentliches Protokollieren der Sitzungen und zügige Genehmigung
der Protokolle unter den TeilnehmerInnen
 Entscheidung über die Verteilung der Protokolle (auch außerhalb der
Mitglieder?)
 "Gute Kommunikation" der VertreterInnen mit der Gruppe, die sie
vertreten (z.B. Verteilung der Protokolle nach der Sitzung,
Vernetzung der VertretrerInnen verschiedener Gremien, usw.)
 Kontinuierliche Information auch der stellvertretenden Mitglieder der
Schulkonferenz (Einladung mit Tagesordnung zur Information,
Zusendung der Protokolle)
 Rolle und Potenziale des externen Mitglieds der Schulkonferenz
 Voraussetzungen für die Einberufung außerordentlicher Sitzungen
2) Kommunikation dieser Handlungsempfehlungen mit den Schulkonferenzen
und (soweit sie abgestimmt sind in bezirklichen Gremien wie BEA, BSA,
BLA) bitte an die Schulkonferenzen, diese Empfehlungen in ihrer Praxis
durchzuführen
3) Nach Ende des ersten Schuljahres 2008/9 sollte eine Umfrage durchgeführt
werden, um festzustellen, inwieweit diese Empfehlungen tatsächlich
durchgeführt wurden
4) Vorstellbar wäre die Vergabe eines "Mitbestimmungssiegels" für Schulen,
die sich bei der Informations- und Mitbestimmungspraxis auszeichnen (z.B.
eine Mindestzahl der Empfehlungen durchführen)
Für weitere Vorschläge/Empfehlungen/Kritik/Kommentar zu diesen Vorschlägen
würde ich mich sehr freuen.
Sigurt Vitols ([email protected])
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