Protokoll 23.10.2008 Controlling (S.Staab)

Werbung
Protokoll vom 23.10.2008
Fach:
Dozent:
Zeit:
Protokollantin:
Strategisches Controlling/ Unternehmensführung
Prof. Dr. Drosse
8.30 – 14.30 Uhr
Sabrina Staab
Tagesordnung:
1
Aufgaben des Controllers
2
Strategisches/ operatives Controlling
3
Kennzahlen
3.1 Absolute Kennzahlen
3.2 Relative Kennzahlen
4
Break Even Analyse
5
Abweichungsanalyse
6
Lösungen zu den Übungen: Controlling Teil 1
1 Aufgaben des Controllers
Umfassende und systematische Unterstützung der Entscheidungskoordination der
Unternehmensführung, sowie zielorientierte Lenkung des gesamten Unternehmens in
Planung und Kontrolle.
Arten von Controlling:
Erfolgscontrolling  Wie können die Erfolgsziele erreicht werden?
Finanzcontrolling/ Treasuring  Ziel: Aufrechterhaltung der Liquidität
1. Planung  Liquiditätsplanung, Erfolgsplanung
Bereitstellung von notwendigen Tools
2. Kontrolle  Soll-/ Ist-Vergleiche
3. Steuerung (Koordination)  Aufeinander Abstimmung der verschiedenen
Unternehmensbereiche hinsichtlich der in der Planung gesetzten Ziele
4. Information z.B. Monatsreporting, Projekte
2 Strategisches/ operatives Controlling
Es wird in operatives und strategisches Controlling unterschieden. In der Literatur wird
teilweise auch in taktisches Controlling unterschieden.
Seite 1 von 8
Operatives Controlling:
- kurzfristig ausgerichtet
- 1 Jahresbasis
- Arbeitet mit greifbaren Daten (Liquidität, Cashflow,…)
Strategisches Controlling
- Setzen eines langfristigen Rahmens
- Vager als das operative Controlling
- Chancen und Risiken
- Ziel nachhaltige Existenzsicherung
3 Kennzahlen
3.1 Absolute Kennzahlen
 Bilanzgewinn = Jahresgewinn  Rückstellungen
Zur Beurteilung eines Unternehmens ist somit der Jahresüberschuss geeigneter,
da darin noch die Rückstellungen enthalten sind.

Cash Flow = Einzahlungsüberschuss
Ist eine Messzahl für die Selbstfinanzierungskraft eines Unternehmens.
Indirekte Cash-Flow-Ermittlung:
Jahresüberschuss
- nicht zahlungswirksame Erträge (z.B. Aufholungen)
+ nicht zahlungswirksame Aufwendungen
= Cash Flow
Zu den nicht zahlungswirksamen Aufwendungen zählen u.a.:
 Erhöhung des Gewinnvortrages
 Abschreibungen auf Sachanlagen
 Erhöhung der Rückstellungen
 Bestandminderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Zu den nicht zahlungswirksamen Erträgen zählen u.a.:
 Minderung des Gewinnvortrages
 Aufholungen
 Auflösung von Rückstellungen
 Bestandserhöhungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Direkte Cashflow-Ermittlung:
Einzahlungen – Auszahlungen = Cashflow

Proforma-Kennzahlen
- EBT – Earnings before taxes
Jahresüberschuss
+ Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
+ sonstige Steuern
= EBT
Seite 2 von 8
-
EBIT – Earnings before interests and taxes
Jahresüberschuss
+ Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen
+ Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
+ sonstige Steuern
= EBIT
-
EBITDA – Earnings before interests, taxes, depreciation and amortization
Jahresüberschuss
+ Zinsen und zinsähnliche Aufwendungen
+ Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
+ sonstige Steuern
+ Abschreibungen auf Sachanlagen
+ Abschreibungen auf immaterielle Güter
= EBITDA
3.2 Relative Kennzahlen
 Gliederungszahl
= Teilmasse :Gesamtmasse

Indexzahl (gleichartige Zahlen mit anderem Zahlenbezug)
z.B. Umsatzzahlen Berichtsjahr zu Umsatzzahlen Basisjahr

Beziehungszahl (ins Verhältnis setzen von willkürlichen Zahlen)
z.B. Deckungsgrad ( EK/ Anlagevermögen)

Produktivität (Arbeits-, Boden- und Kapitalproduktivität)
 Output/ Input

Wirtschaftlichkeit
allgemeine: Ertrag : Aufwand oder Umsatz : Kosten
spezielle: Istkosten : Sollkosten

Rentabilität
- Eigenkapitalrentabilität – ROE Return on equity
 gibt an mit wie viel Prozent die EK-Bereitstellungen verzinst wurden
- Gesamtkapitalrentabilität – ROA Return on assets
 gibt die durchschnittliche Kapitalverzinsung an
- Umsatzrentabilität – ROS Return on sales
 gibt die Gewinnträchtigkeit des Umsatzes an; wie viel Prozent des
Umsatzes fließt dem Unternehmen als Gewinn zurück

Return on Investment ROI
= Du Pont Kennzahlensystem
ROI = Umsatzrentabilität * Kapitalumschlagshäufigkeit
Je höher die Kapitalumschlagshäufigkeit ist, desto besser können aufkommende
Liquiditätsengpässe überwunden werden.
Seite 3 von 8
ROI ( EK ) = Umsatzrentabilität * EK-Umschlagshäufigkeit
=
bereinigerJahresgewi nn * 100
Umsatzerlö se
*
Umsatzerlö se
Durchschni ttliches EK
ROI (GK ) = Gesamtkapitalumschlagshäufigkeit * Umsatzrentabilität
=
Umsatzerlö se
(bereinigte rJahresgew inn  FK  Zinsen ) * 100
*
Durchschni ttliches GK
Umsatzerlö se
Durch ROI werden Ursachen-Wirkungsbeziehungen aufgezeigt.
Kennzahlen werden nach ihren Bestandteilen aufgelöst  Aufzeigen der Gründe
für das Verfehlen von Zielen (z.B. zu hohe Neuanschaffungen)

Liquidität
- Zahlungsfähigkeit, d.h. allen fälligen Verbindlichkeiten können termingerecht
bedient werden
- „Nähe zum Geld“  Liquidität der einzelnen Vermögensgegenständen
- Liquidität als Kennzahl
Zahlungsmi ttelbes tan d * 100
1.ten Grades =
kurzfristi geVblkten
( ZMB  kurzfr .Forderunge n) * 100
2.ten Grades =
kurzfristi geVblkten
UV * 100
3.ten Grades =
kurzfristi geVblkten
- Dynamische Liquidität  Erstellen eines Finanzplanes, Planung der künftigen
Liquidität

EVA – Economic value added (Shareholder Value Form)
Das EVA-Konzept gibt den ökonomischen Mehrwert für Eigenkapitalgeber an über
die Kapitalverzinsung hinaus. Bewertet die Vorteilhaftigkeit von Investitionen
EVA
NOPAT
Netoperating Profit after taxes
Gewinn nach Steuern
NOA * WACC
Netoperating Assets
FK
EK
FK-Zins + sicherer Zins
+ Zuschlag für EK
+ Zuschlag für
Unternehmerrisiko
(  -Faktor)
WACC = Weighted average cost of capital
FK
EK
=
* FK-Zins FKi +
* (sicherer Zins is + (  - is ) *  )
Bilanzsumm e
Bilanzsumm e
Seite 4 von 8
4 Break Even Analyse
 Wie viel Umsatz benötigt man, um keinen Verlust zu machen?
Kf
VP  Kv / St
Kf
Kf
Ukrit=

1  Kv / VP
1   Kv / Umsatz
xkrit =
Cashpoint
 db
Kf
Auszahlungswirksame Kf
Cashpoint: Ukrit=
Kf - auszahlung swirksame Kf
Kf - auszahlung swirksame Kf
=
1  Kv / VP
1   Kv / Umsatz
5 Abweichungsanalyse
Abweichung 2.
Grades
Preisabweichung
Mengenabweichung
Mengenabweichung =  x * pp
Preisabweichung = xp *  p
Abweichung 2. Grades =  x *  p
Seite 5 von 8
6 Lösungen zu den Übungen: Controlling Teil 1
1. ROE =
ROA =
Jahresgewi nn * 100
10 * 100
=
= 9,5
durchschni ttl. EK
(100  110) / 2
(Jahresgewi nn  FK  Zinsen ) * 100 (10  10) * 100
=
= 6,78% nach Steuern
durchschni ttl. GK
(105  190 )
=
ROS =
(20  10) * 100
= 10,17% vor Steuern
(105  190)
(Jahresgewi nn ) * 100 10 * 100
=
= 10%
Umsatzerlö se
100
2. Für die Ergebnisse wurde von der EK-Rentabilität ausgegangen
a) Unwirtschaftlich, aber rentabel
Ertrag/ Aufwand = 1  minimaler Gewinn
Bei minimalem Einsatz von EK, ist ein minimaler Gewinn rentabel.
b) Wirtschaftlich und rentabel
Ertrag/ Aufwand >> 1
c) Unwirtschaftlich und unrentabel
Ertrag/ Aufwand < 1  EK-Rentabilität ist negativ
d) Wirtschaftlich und unrentabel
Finanzierung mit 100% Eigenkapital  keine Nutzung des Leverage-Effekts
3. Produktivität =
Output
8200
=
=2
4100
Input
8200 * 10
Ertrag
Wirtschaftlichkeit =
= 82000  4000 = 105,13%
Aufwand
ROS =
4000
= 4,88%
82000
ROE =
4000
= 8%
50000
ROA =
4000  50000 * 12 %
= 10%
100000
Seite 6 von 8
5. Kosten für Stilllegung:
= 20000 * 12 + 18000 = 258000
Kosten für Weiterführung
DB Kv = 20 €/t * 800 t * 12 = 192000
Fixkosten =
40000 * 12 = 480000
= -288000
 Einstellung des Betriebs ist günstiger
Neuer Preis bei Produktionsweiterführung:
288000 € – 258000 € = 30000 €
30000 € : (800t * 12) = 3,125 €/t
 300 €/t + 3,125 €/t = 303,13 €/t
6.
1.Auflage
DB I = 19,80 € – 9,40 € (Kv) – 1,98 € (Honorar) – 5,94 € (Buchhandel) = 2,48 €
2,48 € * 3000 – 17000 € (Kf) = 7440 € - 17000 € (Kf) = - 9560 €
 Verlust von 9560 €
2. Auflage
DB II = 19,80 € – 7,92 € – 7,20 € = 4,68 €
4,68 € * 5000 – 17000 € – 9560 € (Verlust vom Vorjahr) = -7840 €
 Verlust von 7840 €
3. Auflage
DB III = 19,80 € – 7,92 € –7,20 € = 4,68 €
4,68 € * 5000 – 17000 – 7480 (Verlust vom Vorjahr) = -1440 €
 Verlust von 1440 €
4. Auflage
DB IV = 4,68 €
4,68 € * 6000 – 17000 €– 1440 € = 9640 €
(17000 + 1440) : 4,68 = 3940,2
 Ab Buch 3941 sind die Kosten gedeckt.
Seite 7 von 8
7.
900.000  1.250.000  400.000  180.000
= 4.095.000
1.500.000
14.500.000
(900.000  1.250.000  400.000  180.000) - 730.000
Cashpoint =
= 3.000.000
1.500.000
14.500.000
a) UKrit =
 Zinsen müssen nicht auszahlungswirksam gedeckt werden
b) Die Ergebnisse wären vollkostenrechnerisch schlechter, da Bestände abgebaut
werden. Bei einer Bestandserhöhung wäre das Ergebnis besser (höhere
Lagerbewertung).
Materialkosten sind immer variable, der Rest der Kosten sind fix.
8. Creme A:
Mengenabweichung = (120.000 – 99.000) * 4 €/St = 84.000 €
Preisabweichung = 99.000 * (4,50 €/St – 4 €/St) = 49.500 €
Abweichung 2. Grades = 21.000 * 0,50€/St
= 10.500 €_
= 144.000 €
Mengenabweichung = (180.000 – 231.000) * 5 €/St = -255.000 €
Preisabweichung = 231.000 * (4,50 €/St – 5 €/St) = -115.500 €
Abweichung 2. Grades = -51.000 * -0,50€/St
= 25.500 €_
= -345.000 €
 Gesamtabweichung = 144.000 € – 345.000 € = -201.000 €
Seite 8 von 8
Herunterladen