Konzept zur Gesundheitsförderung

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Rheinische Kliniken Köln
Fachklinik für Psychiatrie
und Psychotherapie
Gesundheitsförderung
in den
Rheinischen Kliniken Köln
Konzept
-2-
Inhalt:
1
Einleitung ....................................................................................................................... 3
2
Definition Gesundheitsförderung.................................................................................... 3
3
Zielsetzung des Konzeptes ............................................................................................ 4
4
Philosophie der Krankenhausführung zur Gesundheitsförderung .................................. 4
5
Zielgruppen der Gesundheitsförderung.......................................................................... 4
6
Entwicklung der Rheinischen Kliniken Köln zum Gesundheitsfördernden
Krankenhaus (organisationsumfassender Gesamtansatz) ............................................. 5
7
Strategie und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung für Patienten .............................. 6
7.1
Verankerung der Patientenorientierung im Leitbild der RK Köln ............................. 6
7.2
Patientenorientierung in der Gestaltung von Dienstleistungen und Prozessen
in den RK Köln ....................................................................................................... 7
7.3
Patientenorientierung in der Gestaltung des Krankenhaus-Settings der RK Köln ... 7
8
Strategie und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung für Mitarbeiter/innen
in den RK Köln............................................................................................................... 8
9
Strategie und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung bezogen auf das Umfeld der
Klinik ....................................................................................................................................10
10
Gesundheitsförderung im Rahmen des Innerbetrieblichen Fortbildungsprogramms .....11
11
Überprüfung der Maßnahmen zur Gesundheitsförderung .............................................13
12
Orientierung gebende Dokumente ................................................................................13
-3-
1
Einleitung
Die gegenwärtigen gesellschaftlichen Veränderungen (z.B.: zunehmende Alterung der
Bevölkerung, höherer Anteil chronischer Krankheiten, sinkende Größen der
Personenhaushalte, steigende Erwartungen an Information und Mitentscheidung aufgrund
besserer Bildung.) bringen mit sich, dass Strategien wie Empowerment und Partizipation des
Individuums für die nachhaltige Sicherung des Wohlbefindens und des Wohlstandes
erforderlich werden.
Gesundheitsförderung berücksichtigt diese Entwicklung und stellt genau diese Strategien in
den Mittelpunkt.
Es ist zu erwarten, dass sich die Arbeitsbedingungen für Beschäftigte im Krankenhaus in den
kommenden Jahren durch Zunahme des ökonomischen Drucks, knapper Budgets und
steigender Patientenerwartungen weiter zuspitzen werden.
Der betrieblichen Gesundheitsförderung für die Erhaltung von Gesundheit, Zufriedenheit und
Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter/innen kommt eine immer wichtigere Rolle zu, insbesondere
weil die Lebensarbeitszeit weiter ansteigt und die Stellennachbesetzung durch jüngere
Mitarbeiter/innen nur reduziert erfolgt.
Es gilt als sicher, dass Maßnahmen, die partizipativ auf die Bedürfnisse und konkreten
Probleme der Mitarbeiter/innen eingehen, positive Auswirkung auf die Reduktion von
Arbeitsunfällen und Krankenständen und die Steigerung der Arbeitszufriedenheit haben, und
damit die Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz eines Unternehmens erhöhen (vgl.
Europäisches Netzwerk für die betriebliche Gesundheitsförderung 1999a).
2
Definition Gesundheitsförderung
Die Ottawa-Charta der WHO (1986) beschreibt Gesundheitsförderung als den Prozess,
Personen zu einer besseren Kontrolle über ihre Gesundheit und damit zu einer
Verbesserung ihrer Gesundheit zu befähigen.
Dazu zählen hauptsächlich:

die Entwicklung individueller Kompetenzen für Gesundheit (Empowerment-Ansatz
der Gesundheitsförderung)

die Schaffung eines gesundheitsfördernden Krankenhaus-Settings bezogen auf die
materielle und soziale Krankenhausumwelt

die systematische Ausrichtung der im Krankenhaus durchgeführten Maßnahmen auf
das Ziel des Gesundheitsgewinns – als zentralem Aspekt der Ergebnisqualität des
Krankenhauses; Prozesse und Dienstleistungen vor diesem Hintergrund zu
entwickeln und zu optimieren

die Durchführung und Unterstützung gesundheitsbezogener Gemeinschaftsaktionen
über das Krankenhaus hinaus
-4-
3
Zielsetzung des Konzeptes
Die Zielsetzung des Konzeptes ist die systematische Steigerung des Gesundheitsgewinns
als zentralem Aspekt der Ergebnisqualität der Rheinischen Klinken Köln.
4
Philosophie der Krankenhausführung zur
Gesundheitsförderung
Die Krankenhausführung der Rheinischen Kliniken Köln legt großen Wert darauf, das
Wohlbefinden und die Gesundheit der hier Beschäftigten zu fördern, damit sich die
Gesundheitsressourcen (körperliches und psychisches Wohlbefinden, Coping bzw.
Selbstbewältigungsstrategien) der Mitarbeiter/innen im Rahmen ihrer Arbeit positiv auf den
Behandlungsprozess und somit auf den Gesundungsprozess der Patienten übertragen.
Die zentrale Strategie zielt in diesem Zusammenhang auf die Befähigung von Personen
(Mitarbeiter/innen und Patienten), die Kontrolle über ihre Gesundheit zu verstärken
(Empowerment).
Unter dem Aspekt eines gesundheitsfördernden Gesamtansatzes sollen relevante
Entscheidungen z.B. bezogen auf strukturelle, organisatorische Veränderungen auch am
Kriterium „gesundheitsfördernd / krankmachend“ orientiert sein.
5
Zielgruppen der Gesundheitsförderung
Gemäß der Strategien des Deutschen Netzes Gesundheitsfördernder Krankenhäuser
(DNGfK) bedeutet eine erfolgreiche Implementierung von Gesundheitsförderung einen
echten Mehrwert für Patienten, Mitarbeiter und das Umfeld (Angehörige,
Kooperationspartner, Menschen aus der Region) des Krankenhauses.
Patienten sollen durch bessere Informationen stärker in den Behandlungsprozess
eingebunden, zum eigenen Gesundheitsexperten werden und somit den Heilungsprozess
positiv unterstützen und die Chancen auf ein körperliches, seelisches und soziales
Wohlbefinden erhöhen. Das Krankenhaus soll als angenehmer - die Gesundheit fördernder Ort empfunden werden und auch über die Behandlung hinaus Anleitung für eine gesunde
Lebensführung geben (die Klinik als Setting).
Mitarbeiter sollen durch ein gutes Management eine
gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung vorfinden, in der die Gefahr
von Berufskrankheiten minimiert, Stressfaktoren abgebaut und
Hilfestellungen für eine gesunde Lebensführung gegeben werden.
Regional hat die Klinik eine große Bedeutung als Arbeitgeber und
für Kooperationspartner. So soll das Haus allen aktuellen und ehemaligen Patienten, deren
Angehörigen und Besuchern offen stehen, eine gute Zusammenarbeit mit anderen
Gesundheitsberufen stattfinden und die Klinik eine aktive Informationsstätte für
Interessengruppen sein.
-5-
Gesundheitsförderung definierte die WHO 1986 in der Ottawa Charter als eine Strategie zur
gesellschaftlichen Sicherung und Vergrößerung von Gesundheit: „Gesundheitsförderung zielt
auf einen Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre
Gesundheit zu ermöglichen und sie damit zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen.“
6
Entwicklung der Rheinischen Kliniken Köln
zum Gesundheitsfördernden Krankenhaus
(organisationsumfassender Gesamtansatz)
Bisher wurden zusätzlich zu den gesetzlichen Pflichtaufgaben bezogen auf die
Gesundheitsförderung bzw. Gesundheitserhaltung wie z. B. das
Wiedereingliederungsmanagement, die Gefährdungsanalyse an den Arbeitsplätzen,
regelmäßige Personaluntersuchungen für alle Beschäftigten durch den Betriebärztlichen
Dienst eine Reihe von Einzelmaßnahmen und Projekten auf Gesundheitsförderung
ausgerichtet.
Das Konzept heute zielt auf eine umfassende und kontinuierliche
Organisationsentwicklungsstrategie ab.
Damit der Gesundheitsgewinn, sowohl der sichtbare wie auch der subjektiv erlebte, als
Ergebnis steigen kann, sollen sich idealer Weise alle Entscheidungen innerhalb des
Betriebes und die der professionellen Expertinnen und Experten am Kriterium
„gesundheitsfördernd/krankmachend“ orientieren.

Das etablierte Qualitätsmanagement (EFQM-Modell und KTQ-Zertifizierungsverfahren) überwacht die Berücksichtigung des Entscheidungskriteriums
„gesundheitsfördernd/krankmachend“ bei der Produktion von Dienstleistungen, bei
Projekten, bei der Entwicklung von Prozessen u. a. im Gremium der
Qualitätsmanagementkonferenz.

Der Aspekt der Gesundheitsförderung wird bei den regelmäßig zukünftig
stattfindenden Leitbildtagen berücksichtigt und als expliziter Wert im Leitbild
verankert.

Die Patientenorientierung, die Mitarbeiterorientierung und der Schutz der Umwelt und
somit der Region werden ausdrücklich im Leitbild deutlich.

Für die Organisation von gesundheitsfördernden Aktivitäten und Maßnahmen im
Rahmen des innerbetrieblichen Fortbildungsprogramms wird ein entsprechendes
Budget bereitgestellt und die Teilnahme ist für die Beschäftigten kostenlos.

Alle geplanten Fortbildungsmaßnahmen, die der Gesundheitsförderung dienen,
werden im innerbetrieblichen Jahresfortbildungsprogramm (Papier und Intranet) für
alle Mitarbeiter/innen zugänglich dargestellt, andere z. B. betriebliche Sportgruppen
sind im Veranstaltungskalender im Intranet der Rheinischen Kliniken Köln
veröffentlicht.
-6-

Die Teilnahme an Maßnahmen zur Gesundheitsförderung wird vom Top-Management unterstützt und die Zugangsbarriere niedrig gehalten.

Mitarbeiter/innen werden spezifisch im Bereich Gesundheitsförderung weitergebildet.

Die Mitarbeiter/innen werden partizipativ in Veränderungsprozesse eingebunden, ein
innerbetriebliches Ideenmanagement ist etabliert.

In regelmäßig stattfindenden Befragungen (Patienten-, Mitarbeiter-,
Kooperationspartnerbefragungen wird die Qualität der gesundheitsfördernden
Maßnahmen eruiert und gemessen.

Extern angebotene gesundheitsfördernde Programme und Maßnahmen werden
veröffentlicht und die Teilnahme unterstützt.

Gesundheitsförderndes Verhalten gehört zu den Anforderungen und Aufgaben aller
Beschäftigen mit Führungsaufgaben und ist in den Funktionsbeschreibungen
verankert.
7
Strategie und Maßnahmen zur
Gesundheitsförderung für Patienten
Die Gesundheitsgewinne für Patienten werden im gesundheitsfördernden Krankenhaus vor
allem durch die Umsetzung eines umfassenden Verständnisses von Patientenorientierung
erreicht. Neben der beständigen Qualitätsentwicklung der diagnostischen und kurativen
Leistungen geschieht dies über eine verstärkte Orientierung an Prävention,
Gesundheitsschutz und der Entwicklung und Unterstützung von Gesundheitsressourcen,
Gesundheitskompetenzen. Dies schließt die aktive Einbeziehung der Patienten und ihre
Mitentscheidung als „Koproduzenten“ ihrer Gesundheit in Diagnostik und Therapie ein.
Gemäß den Empfehlungen einer internationalen Arbeitsgruppe (vgl. Pelikan, Krajic, Nowak,
Dietscher 2002) setzen die Rheinischen Kliniken Köln folgende Maßnahmen im Rahmen der
Gesundheitsförderung für Patienten um:
7.1
Verankerung der Patientenorientierung im Leitbild der RK
Köln
Die Patientenorientierung wird durch folgende Leitsätze im Leitbild der Rheinischen Kliniken
Köln deutlich:
Wir lassen uns leiten von dem Prinzip, dass der Patient im Mittelpunkt steht.
Wir erhalten und fördern Selbstständigkeit, Entwicklung und Kreativität, indem wir bei allem
Tun die eigenen und die Ressourcen, Fähigkeiten und Talente der Anderen nutzen.
Wir orientieren uns an den Bedürfnissen der Patienten und Patientinnen und definieren
gleichzeitig unseren Standort in der Versorgungskette.
-7-
Wir respektieren unsere Patienten und Patientinnen, unsere Kunden und Kundinnen, unsere
Kollegen und Kolleginnen und nehmen ihre individuellen Anliegen und Bedürfnisse ernst.
Jeder Mensch ist wertvoll und hat das Recht in seiner Ganzheit wahrgenommen und
individuell behandelt zu werden.
7.2
Patientenorientierung in der Gestaltung von Dienstleistungen
und Prozessen in den RK Köln

Abschluss von schriftlichen Behandlungsvereinbarungen für den Fall einer
Wiederaufnahme bei allen Patienten, die dies wünschen

Bereitstellung umfangreichen Informationsmaterials für Patienten auch fremdsprachig

Ernährungsberatung

Eltern-Kind-Betreuung

Wohlfühlprogramme

Entspannungsgruppen

regelmäßige Treffen abstinent lebender Abhängigkeitskranke (ehemalige Patienten)
mit aktuellen Patienten

Spezielle Beratungs- und Gesprächsangebote für Migranten
7.3
Patientenorientierung in der Gestaltung des KrankenhausSettings der RK Köln

Einrichtung eines/einer Milieubeauftragten für jede Behandlungseinheit

Bereitstellung eines Milieubudgets für jede Behandlungseinheit

Berücksichtigung neuer moderner patientenorientierter Raumkonzepte bei Umbauund Sanierungsarbeiten auf Grundlage von Expertenkonzepten (Prof. Mühlich)

Nichtraucherschutz durch strikte Trennung von Raucher- und Nichtraucherzonen in
den geschlossenen Behandlungsbereichen, sonst rauchfreie Klinik ab 2008

Sozialzentrum als Begegnungsstätte für
Patienten mit regelmäßig stattfindenden
kulturellen, musikalischen Angeboten

jährlich stattfindendes Patientenfest mit
umfangreichem Programm
-8-
Alle patientenorientierten Maßnahmen sollen darauf abzielen, die Patienten in einem
umfassenden Sinn zu befähigen, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen, damit
sie die Prozesse, die ihre Gesundheit beeinflussen, mitgestalten und dadurch ihre
Gesundheit verbessern können (Empowerment-Ansatz).
8
Strategie und Maßnahmen zur
Gesundheitsförderung für Mitarbeiter/innen in
den RK Köln
Nach Daten der Europäischen Agentur für Sicherheits- und Gesundheitsschutz (vgl. Bericht
2000) sind Krankenhäuser eine der gefährlichsten Arbeitsstätten für ihre Mitarbeiter/innen.
Neben Risiken durch biologische, chemische und nukleare Gefahrenstoffe und Belastungen
des Bewegungs- und Stützapparates sind die Beschäftigten im Krankenhaus in dem sowohl
von „High-Tech“ als auch von „Hight-Touch“ geprägten Umfeld vor allem auch einer Vielzahl
psychosozialer Belastungen ausgesetzt.
In den Rheinischen Kliniken Köln beziehen sich zunehmende Belastungen zum Beispiel auf:

Gefahr des Infektionsrisikos mit HIV/AIDS, Hepatitis

Stress durch Erleben der Divergenz zwischen den Anforderungen der „Arbeit am
bzw. mit dem Patienten“ und dem steigenden Anteil administrativer Tätigkeiten

Stress durch gewalttätige Übergriffe von Patienten und Angehörigen aber auch die
eigene Anwendung von Gewalt z.B. Fixierung

Wechselschichtarbeit, vor allem Nachtarbeit

zunehmende Arbeitsverdichtung durch Umstrukturierungen und Zusammenlegung
von Behandlungseinheiten
Gemäß den Empfehlungen der internationalen Arbeitsgruppe (vgl. Pelikan, Krajic, Nowak,
Dietscher 2002) orientieren sich die Rheinischen Kliniken Köln an folgenden Maßnahmen im
Rahmen der Gesundheitsförderung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

Verankerung der Mitarbeiterorientierung im Leitbild:
Die Mitarbeiterorientierung im Leitbild der RK Köln kommt in folgenden Aussagen
zum Ausdruck:
Wir erhalten und fördern Selbstständigkeit , Entwicklung und Kreativität, indem wir bei
allem Tun die eigenen und die Ressourcen und Talente der Anderen nutzten.
Alle Kollegen und Kolleginnen, deren Arbeitsbereich betroffen ist, werden in Entscheidungs- und Veränderungsprozesse einbezogen.
Wir interessieren uns für die Arbeit der Anderen und geben Wissen und Erfahrung
untereinander weiter.
Wir unterstützen Lernprozesse, indem wir Feedback geben und dem uns gegebenen
Feedback offen zuhören
-9-
Die Aufnahme der Mitarbeitergesundheit als spezifischen Wert im Leitbild wird angestrebt.

Verbesserung des Gesundheitswissens
- Ausrichtung einer jährlich stattfindenden psychiatrischen Fachtagung
- Teilnahmemöglichkeit aller therapeutischen Berufsgruppen am ärztlichen Curriculum
- Gesundheitsspezifische Themen im innerbetrieblichen Jahresfortbildungsprogramm
- Internetzugang an allen Bildschirmarbeitsplätzen mit der Möglichkeit, sich über aktuelle gesundheitsspezifische Themen zu informieren

Spezifische Fortbildungen für Mitarbeiter/innen:
- Teilnahme am Lehrgang zur Raucherentwöhnung
- Teilnahme am Lehrgang zum/zur Sporttrainer/in

Gesundheitsfördernde Gestaltung des materiellen und sozialen Krankenhaussettings der RK Köln:
- Betriebliches Eingliederungsmanagement
Sind Beschäftigte innerhalb eines Jahres länger als sechs Wochen ununterbrochen oder wiederholt arbeitsunfähig, klären die Personalverantwortlichen mit der
zuständigen Personalvertretung (bei schwerbehinderten Menschen mit der
Schwerbehindertenvertretung) und mit Zustimmung und Beteiligung der betroffenen Personen die Möglichkeiten, wie die Arbeitsunfähigkeit möglichst schnell überwunden und mit welchen Leistungen oder Hilfen erneuter Arbeitsunfähigkeit
vorgebeugt und somit der Arbeitsplatz erhalten werden kann. (vgl. §84 SGB IX,
Absatz 2)
Der Leitfaden, der einen verbindlichen Handlungsrahmen und einheitliche Verfahrensabläufe gewährleistet und damit allen Beteiligten mehr Sicherheit im Umgang
mit dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement geben soll, gilt LVR-weit.
- Möglichkeit und Förderung der Durchführung von Supervision für Behandlungsteams; Bereitstellung entsprechender Budgets
- Möglichkeit der Inanspruchnahme von Coaching-Maßnahmen für ganze Teams
- Gefährdungsanalyse an den Arbeitsplätzen, z.B. Einrichtung der Bildschirmarbeitsplätze unter Berücksichtigung ergonomischer Kriterien zur Gestaltung des
einzelnen Arbeitsplatzes, die Installation einer blendfreien Deckenbeleuchtung, die
Bereitstellung von blend- und flimmerfreien sowie strahlungsarmen Monitoren
- systematische, regelmäßige Personaluntersuchungen für alle Beschäftigten durch
den Betriebsärztlichen Dienst
- Möglichkeit der individuellen Ernährungsberatung
- Rauchfreie Diensträume, Raucherzonen in den
geschlossen geführten Behandlungseinheiten mit dem
Bestreben, rauchfreies Krankenhaus zu werden
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- Bereitstellung umfangreichen Informationsmaterials für
ein rauchfreies Leben bzw. Anleitung zur Rauchentwöhnung und Rauchabstinenz
- Angebot der kostenlosen jährlichen Grippeschutzimpfung
sowie Schutzimpfung
gegen Hepatitis für exponierte
Mitarbeitergruppen durch den Betriebsärztlichen Dienst
- gezielter und konsequenter Einsatz von Hygiene- und
Desinfektionsmitteln mit ge- ringem Allergierisiko
- konsequenter Einsatz von Sicherheitskanülen mit minimiertem
Nadelstichrisiko
- Bereitstellung der Turnhalle für die Betriebssportgruppe „Badminton“ after Work
- Radsportprogramm: Angebot an regelmäßig stattfindenden
kurzen Feierabend
touren unter 25km und längeren Tagestouren am Wochenende
9
- Möglichkeit der für Mitarbeiter/innen kostenlosen Nutzung
Kraftraums
des klinikeigenen
- YOGA (Kundalini) für alle Mitarbeiter/innen kostenfrei seit
wöchentlich 120
Minuten,
2007 1x
Strategie und Maßnahmen zur
Gesundheitsförderung bezogen auf das Umfeld
der Klinik
Unter regionaler Gesundheitsförderung werden im engeren Sinne Dienstleistungen des
Krankenhauses bezogen auf die Volksgesundheit und Interventionen zur Reduktion von
krankenhausbedingten Umweltbelastungen verstanden.
Gemäß den Empfehlungen der internationalen Arbeitsgruppe (vgl. Pelikan, Krajic, Nowak,
Dietscher 2002) orientieren sich die Rheinischen Kliniken Köln an folgenden Maßnahmen für
die regionale Gesundheitsförderung:

Umweltorientierung
Verankerung des Umweltgedankens im Leitbild:
Wir achten die Umwelt, indem wir mit Rohstoffen und Energien behutsam und
sparsam umgehen.
Wir schützen die Umwelt durch eine aktive Abfallvermeidung und die konsequente
Mülltrennung
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- Reduktion des Energie- und Ressourcenverbrauchs durch Energieeinsparkonzept
- Reduzierung, Trennung und umweltgerechte Entsorgung insbesondere problematischer Abfälle durch Abfallmanagementkonzept
- Reduzierung und umweltgerechte Entsorgung von chemischen und biologischen
Schadstoffen in Abluft und Abwasser (z.B. Antibiotikarückstände, CO2, Fluorchlorkohlenwasserstoffe aus Kühlanlagen) durch Emissions- und Abwassermanagementkonzept
- Einkauf umweltverträglicher, verpackungsarmer, biologischer Produkte durch Einkaufsmanagement im Trägerverbund

Information / Traininig / Beratung der lokalen Bevölkerung und lokaler
Unternehmen:
- Informations- und Beratungsgruppe für Angehörige
dementiell erkrankter Patienten
- Pflegekurse für Angehörige, die dementiell erkrankte
Patienten pflegen
- Cafè offerte
- In Psychoedukationsgruppen zur Diagnose
Depression und Schizophrenie können sich
Angehörige, Patienten, ehemalige Patienten
zusammen mit Bezugspersonen unter professioneller
Leitung dieser Gruppen informieren, beraten lassen
und sich untereinander austauschen.
- regelmäßige Halbtages-Veranstaltungen zur Aufklärung über Suchtproblematik bei
Jugendlichen (z.B. Besuch von Berufskolleg-, Realschulenklassen) unter Einbeziehung von abhängigen Patienten
- regelmäßige Treffen abstinent lebender Abhängigkeitskranker (ehemalige Patienten) mit aktuellen Patienten
10
Gesundheitsförderung im Rahmen des
Innerbetrieblichen Fortbildungsprogramms
Die Themen und Angebote des jährlichen innerbetrieblichen Fortbildungsprogramms
berücksichtigen in besonderem Maße immer auch Gesundheitsaspekte und die
Gesundheitsförderung der Beschäftigten. Dies wird ausdrücklich von der Betriebsleitung für
die jeweilige Jahresplanung gefordert und unterstützt.
Die innerbetrieblichen Jahresfortbildungsprogramme beinhalteten bereits in der
Vergangenheit Themen zur Gesundheitsförderung und für alle zukünftigen
Fortbildungsprogramme sind Maßnahmen zur Gesundheitsförderung fest verankert.
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In jedem innerbetrieblichen Fortbildungsprogramm gehören Deeskalationstrainings zum
Standardprogramm. Hierdurch soll eine hohe Durchdringung von Deeskalationstechniken
unter den Mitarbeitern erreicht werden im Sinne von Prävention einer möglichen Eskalation.
In 2007 wurden 12 Seminare und Kurse angeboten, die Gesundheitsförderung und
Maßnahmen zur Herstellung eines persönlichen Wohlbefindens zum Thema hatten, dies
waren im Einzelnen:

Ernährungsberatung (einschließlich Übungen zum Einkaufsverhalten und
Kochtraining)

Yoga (Kundalini) ist auf Atmung, Anspannung und Entspannung, Singen und
Meditation ausgerichtet

Kanülenstichverletzung (Prävention und Intervention)

Sicher Fühlen (ein Programm zur Brustkrebsfrüherkennung bei Frauen in
Zusammenarbeit mit der Krebsgesellschaft NRW)

Stress lass nach (ein Anti-Stress-Programm für die MA selbst und als Übertragung
auf die Patienten)

Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein im beruflichen Alltag von Frauen

Zwischen Nähe und Distanz (ein Seminar für MA zur therapeutisch notwendigen
Abgrenzung zum Patienten einerseits und Aufrechterhaltung der tragfähigen
Beziehung andererseits)

Gefährdung durch HIV-Infektion

Wege in die Stille – Meditation (ein Seminar für MA außerhalb der Klinik, um in
alltagsferner Umgebung neue Kraft tanken zu können)

Selbst- und Zeitmanagement (ein Seminar für Führungskräfte mit der Methode des
Psychodramas)

Das Wohlfühlprogramm (ein Seminar mit Selbsterfahrung und anschließender
Übertragung des Gelernten bezogen auf die Genussfähigkeit der Patienten)

Prävention von Rückenbeschwerden (durchgeführt vom RGGUV)
Das innerbetriebliche Fortbildungsprogramm 2008 hält ebenfalls zahlreiche
Gesundheitsfördernde Programme und Maßnahmen vor:

Selbst- und Zeitmanagement (ein Reflexionstag zum Seminar vom Vorjahr)

Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein im beruflichen Alltag von Frauen

Tuberkulose – Rückkehr einer mittelalterlichen Plage? (Information über die
Krankheit und Infektionsgefahren für alle MA mit Patientenkontakt)

Wo mein Herz schlägt (ein Seminar außerhalb der Klinik für alle MA um der Frage
nachzugehen, Was motiviert mich?)

Nachtwache (ein Seminar für MA, die vornehmlich in Dauernachtwache sind, mit
Themen bezogen auf eine gesunde Ernährung und Burn-out-Prophylaxe)

Gefährdung durch HIV-Infektion (wie kann ich mich schützen?)

Wege in die Stille – Meditation (ein Seminar außerhalb der Klinik für MA, die
Meditationserfahrung haben, in der Ruhe zu sich selbst finden)
- 13 -

Lebensmitte und dann …? (ein Seminar für alle MA, die das Gefühl haben, ihre
Lebensmitte erreicht oder überschritten zu haben und wissen wollen, wie es
weitergehen kann)

Das Wohlfühlprogramm (ein Seminar mit Selbsterfahrung und anschließender
Übertragung des Gelernten bezogen auf die Genussfähigkeit der Patienten)

Konfliktbewältigung (ein Seminar für alle MA zur Entwicklung von Strategien zur
erfolgreichen Konfliktbewältigung)

Activitas (ein Programm zur Aktivierung und Rücken schonenden Arbeitsweise)

Yoga (fortlaufend aus dem Vorjahr)
11
Überprüfung der Maßnahmen zur
Gesundheitsförderung
In den regelmäßig stattfindenden Patienten-, Mitarbeiter- und
Kooperationspartnerbefragungen können die Ergebnisse unter den Aspekten einer
erfolgreichen Gesundheitsförderung ausgewertet und entsprechende Konsequenzen im
Sinne von Weiterentwicklung abgeleitet werden.
Die Entwicklung interner Kennzahlen mit Bezug auf Gesundheitsförderung z.B.
durchschnittlicher Krankenstand, Arbeitsunfallstatistik, Personalfluktuation können ein Indiz
für die Auswirkung gesundheitsfördernder Maßnahmen sein.
12
Orientierung gebende Dokumente

Ottawa-Charta 1986

Das Gesundheitsfördernde Krankenhaus, Konzepte, Beispiele und Erfahrungen
aus dem internationalen Netzwerk gesundheitsfördernder Krankenhäuser,
Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen, Österreich, 2003

Das Gesundheitsfördernde Krankenhaus (GFKH), eine nachhaltige Strategie
der Förderung positiver Gesundheit durch Krankenhäuser, Prof. Dr. Jürgen M.
Pelikan, WHO-Kooperationszentrum für Gesundheitsförderung im Krankenhaus und
im Gesundheitswesen, Ludwig Boltzmann-Institut für Medizin- und
Gesundheitssoziologie, Institut für Soziologie der Universität Wien

Sozialgesetzbuch Neuntes Buch, Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen,
in der Fassung des Gesetzes zur Förderung der Ausbildung und Beschäftigung
schwerbehinderter Menschen vom 23. April 2004 (BGBl. I S. 606)
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Stand: 23.07.2008
erstellt von: K. Schneider, QMB
Revision: August 2009
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