Gesundheitsförderung im Setting Schule Gesundheitsförderndes Setting Schule: Was war, was ist, was sein wird Peter Paulus Institut für Psychologie Universität Lüneburg, Deutschland 6. Österreichische Gesundheitsförderungskonferenz 4. Juni 2004, Eisenstadt Was war? Schulische Gesundheitsförderung war ein innovatives Konzept in den frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts Sie hat wesentlich zur Überwindung des Konzepts der traditionellen Gesundheitsedrziehung beigetragen Sie hat eine umfassendere Perspektive eingenommen: den ganzheitlichen Schulansatz Sie hat die Gesundheitsfördernde Schule ins Zentrum gerückt Die schulische Gesundheitsförderung ist über die Jahre gewachsen und wächst immer noch Was ist jetzt? Es gibt eine weltweite Initiative für schulische Gesundheitsförderung der WHO. In Europa haben wir das “European Network of Health Promoting Schools” mit inzwischen 41 nationalen Netzwerken Die Frage der Evidenz ist immer nocht nicht schlüssig beantwortet. Aber wir wissen heute mehr darüber, was wirkt und was nicht Ein Rahmenkonzept für die schulische Gesundheitsförderung gibt hierzu eine Orientierung Bereiche und Prinzipien der schulischen Gesundheitsförderung Salutogenese Lehren, Lernen, Curriculum (1) Partizipation / Empowerment Schulkultur/ -ethos Schulumgebung (2) Gesundheitsfördernde Schule Dienste/ Kooperationspartner (3) Netzwerk/ innen/ außen Schulgesundheitsmanagement (4) Holistisch-ökologisches Konzept der Gesundheit und ihrer determinierenden Faktoren Nachhaltige Wirksamkeit für die Schulentwicklung Was ist jetzt? - Beschränkungen Die überaus meisten Schulen nehmen nicht an der schulischen Gesundheitsförderung teil. Es existiert eine “Gerechtigkeitslücke”! Das Konzept der Gesundheitsfördernden Schule zählt nicht zu den bedeutenden Schulentwicklungskonzeptionen Schulischer Gesundheitsförderung ist weitgehend entgangen, dass sich ihr “Gegenstand”, die Schule, in den letzten Jahren dramatisch verändert hat und noch ändern wird Was ist jetzt? - Beschränkungen Die Schulen sind nicht mehr die gleichen, wie zu Beginn der 90er Jahre – Schulen stehen jetzt mehr unter Druck, sich angesichts der wandelnden Gesellschaft zu legitimieren – Schulqualtität ist zu einem großen Thema geworden: Schulischer Lehr- und Lernerfolg, Schulklima und Schulkultur, Führung und Management sind von wachsender Bedeutung – Autonomie der Schulen ist eines der führenden Rahmenkonzepte der Schulentwicklung (Organisations-, Personal-, Unterrichts- und Ausstattungsentwicklung) Was ist jetzt? - Beschränkungen Schulische Gesundheitsförderung ist in diese Prozesse der “Neudefinition” von Schule unzulänglich bis gar nicht integriert Schulische Gesundheitsförderung wir hier als nicht bedeutsam betrachtet Andererseits steht Schule aber auch unter Druck, sich dem Thema Gesundheit besonders zu widmen Dies wird von Lehrkräften und der Schule oftmals als zusätzliche Bürde empfunden Was wird? – Schulische Gesundheitsförderung in naher Zukunft Resistenz: “Business as usual”; Gesundheit zählt; Gesundheitsziele sind wichtig Anpassung: “Das machen wir doch schon lange so”; Schulische Gesundheitsförderung hat sowohl Gesundheits- als auch Bildungsoutcomes; stärkere Nutzung von Schulstrukturen und –prozessen, um Gesundheitsförderung nachhaltiger implementieren zu können Was wird? – Schulische Gesundheitsförderung in naher Zukunft Innovation: Perspektivenwechsel; Schulische Gesundheitsförderung unterstützt die Schule in der Erfüllung ihrer Agenda; Schulstrukturen und –prozesse werden effektiver mit Gesundheit; Gesundheit als Input und nicht nur als Output Innovative schulische Gesundheitsförderung: Die gute gesunde Schule als neues Paradigma Prinzipien und Bereiche schulischer Gesundheitsbildung und -förderung Salutogenese Schulerfolg (1) Partizipation EmpowerMent Schulklima, -kultur (2) Netzwerk innen/ Aussen Gute gesunde Schule Qualität des Lehrens und Lernens (3) Führung und Management (4) Holistisch-ökologisches Konzept von Gesundheit und Bildung und ihrer determinierenden Faktoren Nachhaltige Wirksamkeit für die Schulentwicklung Was wird? – in 15-20 Jahren Nach der OECD-Studie “Scenarios for the future of schooling” (2001) sind 6 Entwicklungen wahrscheinlich, die in drei Szenarien zusammengefasst werden können: Die “status quo extrapolated” -Szenarien ● Szenario 1: Robuste bürokratische Schulsysteme ● Szenario 2: Ausdehnung des MarktModells Was wird? - In 15-20 Jahren Die “re-schooling” Szenarien ● Szenario 3: Schulen als wichtige soziale Zentren ● Szenario 4: Schulen als Organisationen mit einem ausgewiesenem Lernfokus Die “de-schooling” Szenarien ● Szenario 5: Lernernetzwerke und die Netzwerkgesellschaft ● Szenario 6: Der Exodus der Lehrkräfte – das “meltdown scenario” Was wird? – in 15-20 Jahren Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass das die “re-schooling scenarios” die am meisten gewünschten und die am meisten erwarteten sind Szenario 3: Schulen als wichtige soziale Zentren ● Hohes Ausmass an Vertrauen und finanzieller Unterstützung durch Kommune und Ministerien ● Zentren der Kommune und der Bildung von “sozialem Kapital”: Bollwerk gegen Fragmentierung; “Sozialer Anker” ● Größere organisationale and professionelle Verschiedenheit; größere soziale Gleichheit Was hat die schulische Gesundheitsförderung anzubieten? Schulische Gesundheitsförderung wird auch 1520 Jahre weiter sein Ergebnisse der Gesundheitswissenschaften werden neue Möglichkeiten eröffnen Gesundheitsförderungsprogramme oder – projekte werden nicht mehr länger nötig sein Gesundheitsaspekte werden voll in alle Prozesse des Lehrens, Lernens, der (umfassenden) Schulkultur, der Führung und des Managements und auch in die Ausstattung der Schule integriert sein Was hat die schulische Gesundheitsförderung zu bieten? Es gibt ein voll entwickeltes System von Indikatoren, die das Schulmanagement über Abweichungen von Standards informiert und es werden angemessene organisationale, bildungsoder soziopsychologische Interventionen zur Verfügung stehen Diese Maßnahmen sind alle gesundheitlich aufgebessert Gesundheit ist funktional und unterstützt Bildungsziele in jedem dieser Modelle Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Good bye and take care [email protected]