herz - Angelfire

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H
E
R
Z
-
F
E
H
L
B
I L
D
U
N
G E
N
KONGENITALE HERZFEHLBILDUNGEN
DEF:
 Abweichung des Herzens u./o. der grossen Gefässe von der Norm
 Enstehen während der 1.-7. Schw.Wo.!
EPI:
1 von 100 Neugeborenen hat Herzfehler !!!
ÄTIO:
90 %  multifaktorielle Genese [ ~ 45 %  zusätzlich auch andere Fehlbildungen]
häufig bei:
 Chromosomenanomalien
 primär mütterl. Erkrankungen
 exogene Faktoren [Medikamente]
ÄTIO
 Chromosomenanomalien
Trisomie 18 – EDWARDS S.
Trisomie 13 – PATAU S.
Trisomie 21 – DOWN S.
Monosomie X – TURNER S.
 primär mütterl. Erkr.
Rötelninfektion während Schw.
alkohol. Fetopathie
mütterl. Phenylketonurie
D.M.
(%)
VSD
ASD-II
kompl. AV-K.
100
80
40
35
x
x
x
x
x
x
 Aorta 
PDA
Fallot T
TGA
x
50
35
15-20
x
x
x
5-8
x
10-15
x
x
x
 exogene Faktoren
Thalidomid [Sedativum-Contergan®]
Hydantoin [Antikonvusivum]
x
x
5-10
EINTEILUNG DER HERZFEHLBILDUNGEN
1. ARTERIOVENÖSE SHUNTVITIEN [L/R-Shunts – Rechtsherzbelastung!]
 VSD
 PDA
 ASD
 Endokardkissendefekt
 aortopulmonales Fenster [Lücke im Sept. aortopulmonale]
2. VENOARTERIELLE SHUNTVITIEN [R/L-Shunts – Zyanose]
a) mit vermehrtem Blutfluss in die Lunge:
 Truncus arteriosus
 TGA
b) mit vermindertem Blutfluss in die Lunge
 Fallot-Tetralogie
 Trikuspidalatresie
 Ebstein-Anomalie
3. OBSTRUKTIVE ERKRANKUNGEN
a) linksseitige
 Aortenisthmusstenose
 Aortenstenose bzw. Aortenatresie
 hypoplastisches Linksherzsyndrom
b) rechtsseitige
 Pulmonalstenose bzw. Pulmonalatresie
%
27
9
6
5
0,2
14
7
7
2
0,5
7
5
3
7
schwerste Form der Herzfehlbildung bei Zwillingen [?]  ACARDIACUS/ACARDIUS/AKARDIE
asymmetrische Doppelfehlbildung mit Fehlen [=HOLOCARDIACUS] oder rudimentärer Entwicklung [=HEMICARDIACUS]
des Herzens; [nicht lebensfähig; wächst intrauterin mit Hilfe des Herzens des and. Zwillings];
http://www.8ung.at/prionerl
1
DISCLAIMER !
ARTERIOVENÖSE SHUNT-VITIEN = L/R-SHUNTS – Volumen-/Widerstandsbelastung !!!
Alle L/R-Shunts sind primär Azyanotisch !!!
erst bei pulmonaler Hypertonie sinkt die RR-Differenz zw. kleinem und grossem Keislauf;
Folge: PENDELSHUNT  intermittierende Richtungsumkehr des Blutflusses;
bei Fortbestand der pulmonalen Hypertonie  konstante Richtungsumkehr; aus L/R-Shunt wird R/LShunt = EISENMENGER-REAKTION !!
VOLUMENBELASTUNG links [kompensatorisch erhöhte RR-Amplitude]  pulmonaler Hochdruck 
DRUCKBELASTUNG rechts !!! abhängig von Grösse des Defekts;
 VSD [VentrikelSeptumDefekt]  grosses Shuntvolumen! häufigster Herzfehler [25%]
1) membranöser VSD – [perimembranöser infrakristaler Defekt*] - 80% !
im Bereich des Septum membranaceum;
unter u. hinter der Crista supraventricularis*;
bei gleichzeitigem Defekt des septalen Trikuspidalissegels evtl. mit Li-Re-Shunt in den re. Vorhof;
als seltene Sonderform der Endokardkissen-Defekt [s.u.];
2) muskulärer VSD [subaortale, suprakristale, Outlet-subpulmonale Defekte] – 5 -7 %
im Muskelteil des Septums, meist kleiner, evtl. multipel;
können sich spontan verschliessen;
3) bulbärer VSD
oberhalb der Crista supraventricularis;
re. unterhalb des hinteren Segels der Pulmonalisklappe;
li. unter der Aortenklappe (selten);
mittelgrossen bis grosse VSD  frühe pulmonale Hypertonie  pulmonale Vaskulopathie:
 morphologische Einteilung [nach Heath/Edwards] GRAD I - VI:
 reversible Veränderungen:
I
Mediahypertrophie
II
Mediahypertrophie mit Intimaproliferation
III
Intima – und Mediafibrose
 irreversible Veränderungen:
IV
plexiforme und aneurysmatische Veränderungen
V
angiomatoide Läsionen
VI
nekrotisierende Arteriitis
dadurch steigt der Lungengefässwiderstand  Druck im rechten Ventrikel ;
Übersteigt dieser den p im linken V  SHUNTUMKEHR = EISENMENGERREAKTION  ZYANOSE !!!
KLIN./PATH.:
8ung! Wenn Shunt-Umkehr eingetreten  Inoperabel [ akutes Rechtsherzversagen  ]!!!
< 0,5 cm: kleine, symptomarme Defekte
< 1,5 cm: mittelgrosse, mit gering erhöhtem Pulmonalisdruck
> 1,5 cm: grosse mit stark erhöhtem Pulmonalisdruck [Gefahr: Eisenmenger-Reaktion]
25-40% spontane Verschlüsse, v.a. bei kleinen Defekten
Sauerstoff-Sättigungs- (Kreise) u. Blutdruckwerte
(Rechtecke) bei Ventrikelseptumdefekt mit Linksrechts-Shunt von 40%
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2
DISCLAIMER !
 PDA [persistierender Ductus arteriosus BOTALLI = Ductus arteriosus apertus]
während Fetalzeit  60% des Blutes via D. Botalli [Verbindung: Truncus pulmonalis + Aorta];
verschliesst sich post partum funktionell binnen 24 h; anatomisch bis zur 12. LWO;
♀ 3 x häufiger;
Aorten-p post partum  als Pulmonal-p  ev. grosses Shunt-VOL  pulm. Hypertonie  Shuntumkehr;
Klin./Path:
Kinder  Belastungsdyspnoe; rasche Ermüdbarkeit; auffällig grosse Blutdruckamplitude; kontinuierliches
"Maschinengeräusch" mit Punctum max. im 2. ICR links;
Therapie: pharmakologischer Verschluss [z.B.: PG-Hemmer] o. chirurgischer Verschluss;
 ASD [AtriumSeptumDefekt/Vorhofseptumdefekt]  geringes Shuntvolumen!
DEF: angeborene offene Verbindung zwischen beiden Vorhöfen;
2 Formen:
ASD-I [Ostium-primum-Defekt]
ASD-II [Ostium-secundum-Defekt oder Fossa-ovalis-Defekt]
etwa 25 % aller Erw. haben ein anatomisch offenes Foramen ovale, welches aber durch den höheren
Druck im linken Atrium funktionell verschlossen bleibt! ASD ist also ein "funktionell offener Defekt"!
ASD-I: [ ~ 5% ]
tiefliegender Defekt im Vorhofseptum unmittelbar über dem Ansatz der AV-Klappen;
häufig ist das aortale Mitralsegel [Cuspis anterior] gespalten  schlussunfähig  Mitralinsuffizienz 
linksatriale Drucksteigerung  Druckgradient   Shuntvolumen ;
funktionell bedeutender, da meist als kompletter Endokardissendefekt;
wenn isoliert  hämodynamik gleich wie bei ASD-II;
ASD-II: [ 70-90% !!!]
zentraler Vorhofseptum-Defekt; Foramen ovale bleibt teilweise o. ganz offen; multiple
Perforationen o. ganzes Fehlen von Septum primum;
selbst wenn Ø 2-3 cm  Shuntvolumen gering [kleiner p-gradient zw. r+l Atrium; r: 5mmHg/l:10mmHg];
in Kindheit meist asymptomatisch, selten entwickelt sich eine pulmonale Hypertonie;
KLIN./PATH.:
ASD-I/ASD-II Pat. lange symptomlos, weil geringes ShuntVOL  meist zufällig im Rahmen klin. US
entdeckt; daher häufigster kongenitaler Herzfehler bei Erwachsenen!
Mortalität bis zum 20 LJ. < 1%;
Therpie: chirurgischer Verschluss; bevorzugt im Kleinkindesalter [Herzrhythmusstörungen - Erw.]
 SINUS-VENOSUS-DEFEKT
hoch im Vorhofseptum, ist fast stets mit Lungenvenenfehlmündung kombiniert;
 COR TRILOCULARE BIVENTRICULARE
meist mit multiplen anderen schweren Herzanomalien kombiniert;
C. triloculare: Herzfehlbildung mit völligem Fehlen des Kammerseptums oder des Vorhofseptums. Als C. tr. biatriatum (= C. biauriculare
univentriculosum = b. univentriculare, sog. »singulärer Ventrikel« [engl.: single ventricle]) ein Herz mit 2 Vorhöfen u. einer gemeinsamen Kammer.
Extrem selten als C. tr. bi|ven|triculare (= C. uniatriosum [engl.: single atrium]) ein Herz mit 2 Kammern u. 1 Vorhof (sog. Monoatrium).
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3
DISCLAIMER !
 ENDOKARDKISSENDEFEKTE
resultieren aus einer Fehlentwicklung des Endokardkissens [frühe Vorstufe der Herzklappen]:
 ASD-I [ev. kombiniert; s.u.], partieller AV-Kanal, totaler AV-Kanal;
- PARTIELLER = INKOMPLETTER (PERSISTIERENDER) AV-KANAL:
ASD-I mit Spalt im aortalen Mitralsegel [oder seltener – Tricuspidalsegel]*
- TOTALER = KOMPLETTER (PERSISTIERENDER) AV-KANAL:
zusätzlich zu * Ventrikelseptumdefekt;
es fehlen zumind. partiell die Vorhof- und Ventrikelwand; Bildung einer einzigen AV-Klappe;
ist zwar selten, aber nur 2% ein AV-Kanal ohne Trisomie 21 !!!
Prognose ist schlecht;
VENOARTERIELLE SHUNT-VITIEN = R/L-SHUNTS – ZYANOSE !!!
 MIT VERMINDERTER LUNGENDURCHBLUTUNG:
 FALLOT TETRALOGIE
häufigster Herzfehler mit R-/L-Shunt!
1.
2.
3.
4.
Pulmonalstenose [infundibulär/valvulär/supravalvulär]
Rechtsherzhypertrophie
VSD [hochsitzender, großer VSD]
Dextroposition d. Aorta [über dem Defekt "reitende" Aorta]
in manchen Fällen extreme Dextroposition  beide grossen Gefässe entspringen dann aus dem rechten
Ventrikel  DOUBLE OUTLET RIGHT VENTRICLE;
Klinik/Path/Symptome:
angeborene Zyanose (»blue baby«; vgl. aber weißer FALLOT) o. aber Kinder entwickeln innerhalb der
ersten 6 LMo eine Zyanose mit generalisierter Hypoxiämie, Trinkschwäche, Gedeihstörungen,
Entwicklungsverzögerung, Venektasien, Trommelschlegelfinger u. -zehen (mit Uhrglasnägeln),
Belastungsdyspnoe (daher entlastende Hockstellung: »squatting baby«), Lingua geographica,
trockene Zahnkaries u. Neigung zu Parodontopathie, Minderwuchs;
RÖ: verminderte pulmonale Gefässzeichnung [pulmonaler Bluttfluss  ]
Palliative OP-Therapie: Op. erfolgt nach BLALOCK, POTTS, BROCK durch eine aortopulmonale
Anastomose; heute meist elektive Frühkorrektur = op. Totalkorrektur;
 FALLOT TRILOGIE [1/2 + ASD; s.o.]
 FALLOT PENTALOGIE [Fallot Tetralogie + ASD/offenes Foramen ovale]
ad Pulmonalstenose:
meist angeborene Verengung des Truncus bzw. einer Arteria pulmonalis entweder im Bereich der Semilunarklappen (=
valvuläre P.) oder oberhalb davon (= supravalvuläre P.) oder in der Ausflußbahn der re. Kammer (= infundibuläre P.);
 MIT VERMEHRTER LUNGENDURCHBLUTUNG:
 TGA = TRANSPOSITION DER GROSSEN GEFÄSSE
DEF:
Transposition [Umstellung]
Aorta entspring aus rechtem und Pulmonalis aus dem linken Ventrikel;
Aorta liegt also rechts vom Tr. pulmonalis  daher auch Bezeichnung: Dextro(D)-TRANSPOSITION !
EPI:
♂ doppelt so häufig betroffen;
PATHOGENESE:
beide Kreisläufe parallel geschalten – separierte Kreisläufe;
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4
DISCLAIMER !
O2-Versorgung  nur bei offenem Ductus BOTALLI/offenen Foramen ovale/ASD/VSD möglich;
40 % der Pat. haben zusätzlich einen VSD  hier ist dieser lebensrettend!!
KLIN/PATH.:
Ngb vom 1. LT  Zyanose, welche sich auch unter O2-Zufuhr nicht bessert;
Therapie: Dilatation des Foramen ovale durch Atrioseptostomie=Rashkind*(-Miller*) Ballonseptostomie 
Überleben bis zur arteriellen SWITCH-OP [ca. 6. LM];
wegen sehr früher Manifestation der pulmonalen Hyperperfusion [hilär nach peripher fortschreitende
besenreiserartige Zeichnunsvermehrung der Pulmonalgefässe im RÖ]  frühe OP erforderlich;
 TRUNCUS ARTERIOSUS COMMUNIS
Trennwand zwischen Aorta und Pulmonalis fehlt;
Taschenklappe besteht meist aus 4 Segeln;
Klinik ähnlich VSD; OP risikoreich;
OBSTRUKTIVE ERKRANKUNGEN
 HYPOPLASTISCHES LINKSHERZSYNDROM
DEF:
linker V und aszendierende Aorta unterentwickelt;
systemische Durchblutung erfolgt via persistierendem D.BOTALLI
häufig kombiniert mit einen vorzeitigen Verschluss des Foramen ovale;
2 Formen:
 hypoplast. l. V. mit MITRALATRESIE und AORTENATRESIE
 hypoplast. l. V. mit MITRALSTENOSE und ENDOKARDFIBROELASTOSE
KLIN./PATH.:
auffallende Blässe, Blutdruck und Puls "fehlen";
Therapie: Shunt-OP  Norwood-OP mit End-zu-Seit-Anastomose zw. A.pulmonalis u. Aorta mit Anlage
eines zentralen Shunts;
 AORTENISTHMUSSTENOSE = COA = COARCTATIO AORTAE
coarctatio (latein.): die Lichtungseinengung (bis Verschluß) durch Kompression oder Striktur;
häufige Fehlbildung beim Turner Syndrom;
nach Lokalisation  2 Formen:
 PRÄDUKTALE FORM = INFANTILE FORM
tubuläre Hypoplasie des Aortenbogens  infolge vermindertem Blutfluss über die Aorta
ascendens in der Fetalperiode;
 POSTDUKTALE FORM = ADULTE FORM
Stenose distal der Mündung des D. BOTALLI;
Folgen:
betreffen Myokard und die Blutversorgung der unteren Körperhälfte;
linke Kammer muss vermehrte Druckarbeit leisten  konzentrische Hypertrophie – Lichtung 
durch die relative Koronarinsuffizienz  Innenschichtnekrosen + zunehmende Fibrosierung;
interstitielle Fibrose  Kontraktilität des Herzens   konsekutive Hypertrophie;
Aortenstenose erschwert Blutzustrom zur unteren Körperhälfte;
KLIN./PATH.:
Für Prognose  Kollateralen wichtig;
 präduktale Form:
pränatal obere Körperhälfte Blut via Aortenbogen, untere via Ductus BOTALLI;
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5
DISCLAIMER !
postnatal - bei Verschluss D. BOTALLI 
 postduktale Form:
Blutversorgung untere Körperhälfte bereits pränatal problematisch  pränatale Kollateralenbildung,
v.a. via A. thoracica interna + Aa. intercostales;
bei gleich schwerer Stenose bessere Überlebenschance für Pat. als bei präduktaler Form;
Symptome entwickeln sich erst im Jugendlichen- oder Erwachsenenalter [adulte Form];
bei beiden Formen sind die Femoralispulse schwach oder "fehlen", RR ist hoch in den oberen
Extremitäten und vermindert in den unteren Extremitäten;
Verschiedene Formen u. Typen der Aortenisthmusstenose
1a) Isthmusstenose proximal vom Lig. arteriosum; 1b) präduktale Isthmusstenose; 2a) Isthmusstenose distal vom Lig.
arteriosum; 2b) postduktale Isthmusstenose; 3) Isthmusstenose über der Duktuseinmündung mit Hypoplasie der A. subclavia
sinistra; 4) ausgedehntere Aortenstenose distal vom Lig. arteriosum
 KONGENITALE STENOSEN DER AORTEN- UND PULMONALKLAPPE
wirken sich auf das Myokard des r. o. l. Ventrikels aus  vermehrte Druckarbeit  Hypertrophie!
Pulmonalstenose ist mit ~10% Anteil an allen Vitien die häufigste Gefässmissbildung;
meist angeborene Verengung des Truncus bzw. einer Arteria pulmonalis entweder im Bereich der
Semilunarklappen (= valvuläre P.) oder oberhalb davon (= supravalvuläre P.) oder in der
Ausflußbahn der re. Kammer (= infundibuläre P.); häufig mit anderen kardiovaskulären Fehlbildungen
verbunden (v.a. FALLOT* Trias, Tetrade, Pentade).
Druck im re. Ventrikel erhöht, in Arterie normal oder vermindert; herabgesetztes Minutenvol., erhöhte
a.-v. Differenz, bei isolierter Form keine Zyanose, erst rel. spät Belastungsdyspnoe;
Herz anfangs nicht verbreitert, Pulmonalbogen – bei poststenot. Erweiterung – betont, Lungengefäße eng;
Herzfehler Zyanose
Herzform LU-durchblutung EKG
isolierte
keine
Pulmonalste
nose
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vermindert
Auskultation
spätsystol.
Preßstrahlgeräusch,
Rechtsüberlast
spindelförm. Vorhofton,
ung
Ejection click (bei leichten
u. mittelschweren Fällen)
6
Bemerkungen
betonte a-Welle im JVP;
evtl. - auch als
Infundibulumstenoseoperabel
DISCLAIMER !
ERWORBENE HERZFEHLBILDUNGEN
ÄTIO:
häufigste Ursache
 rheumatische Endocarditis im Rahmen eines rheumatischen Fiebers;
 seit AB-Therapie auch zunehmend mit Defekt verheilte infekt. Endocarditiden;
mit Abstand am häufigsten ist die Mitralklappe betroffen; weiters: Aortenklappe, Trikuspidalklappe;
PATHOGENESE:
Stenose # Insuffizienz
Stenose und Insuffizienz = kombiniertes Klappenvitium;
Mehrklappenvitium  wenn mehrere oder alle Herzklappen bei einem Pat. befallen sind;
 KLAPPENSTENOSE [gering-, mittel- oder hochgradige Stenosen]:
DEF:
Verengung im Klappenbereich, welche die normale Schwingungsfähigkeit der Klappe herabsetzt
und so eine Behinderung des vorwärtsgerichteten Blutflusses bewirkt;
normale Öffnungsfläche der Mitral-und Aortenklappe > 2,5 cm²
ÄTIO:
degenerative Prozesse oder narbige Adhäsionen und Schrumpfungen nach vorausgegangenen
Entzündungen, z.B. nach rheumatischem Fieber;
 KLAPPENINSUFFIZIENZ [3 Schweregrade]:
DEF:
Schlussunfähigkeit , die sowohl im akuten als auch im chronischen Verlauf einer Erkrankung
entstehen kann;
ÄTIO:
Entzündliche oder degenerative Prozesse, im Rahmen einer KHK, einer primären o. sekundären
Kardiomyopathie sowie bei angeborenen Anomalien;
In der MZ d. F. sind die Klappen des LV betroffen [beding durch die stärkere mech. Beanspruchung;
absoluter p und p-Gradient links > rechts];
Erworbene org. Klappenfehler des RV sind relativ selten;
in der MZ d. F. sind die Klappenfehler des rechten Herzens RELATIVE KLAPPENINSUFFIZIENZEN:
 relative Pulmonalisinsuffizienz:
durch Überdehnung des Klappenansatzringes bei schwerer pulmonaler Hypertonie
unterschiedlicher Genese;
 relative Trikuspidalisinsuffizienz:
durch Überdehnung des Klappenansatzringes bei rechtsventrikulärer Dilatation [i.R. einer
Rechtherzinsuffizienz unterschielicher Genese]
entscheidend für die Leistungsfähigkeit:
 VOLUMENBELASTUNG bei KlappenINSUFFIZIENZ mit Pendelblutvol. [günst. Progn.] 
EXZENTRISCHE HYPERTROPHIE;
 DRUCKBELASTUNG bei KlappenSTENOSE [ungünstigere Prognose] 
KONZENTRISCHE HYPERTROPHIE;
entsprechend dem Ausmass der subjekt. Beschwerden  4 Schweregrade der Herzvitien [NYHA]:
St.
St.
St.
St.
I
II
III
IV
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keine Beschwerden
Beschwerden bei stärkerer körperlicher Belastung
Beschwerden bereits bei leichten körperlichen Belastungen
Beschwerden in Ruhe [kardiale Dekompensation und Bettlägrigkeit]
7
DISCLAIMER !
MITRALSTENOSE
DEF:
die MS ist eine entzündlich bedingte Klappenvernarbung mit Verminderung der Mitralklappenöffnung;
ÄTIO:
abgesehen von seltenen angeb. Formen meist Folge eines rheumatischen Fiebers;
PPH:
Stenosierung schleichend [Jahre bis Jahrzehnte]!
 Einengung der MK  Behinderung der diastolischen LV-Füllung; zunächst verhindert eine
Vergrösserung des LA die Erhöhung des Pulmonalis-p  Pat. ist weitgehend asymptomatisch;
 zunehmende Obstruktion des Mitralostiums  verminderte Füllung des LV;
durch Anstieg LA-p wird LV zunächst noch ausreichend gefüllt und HZV aufrechterhalten; [bei
Abnahme HZV  Müdigkeit u. Einschränkung der Leistungsbreite;]
erhöhter LA-p  reaktive bzw. passive pulmonalvenöse Hypertonie  pulmonale
Umstellungsreaktionen [Steigerung des Lymphflusses, Senkung d. Permeabilität der alveolären
Kappillarmembranen; Reaktive Konstriktion der pumonalarteriellen Gefässe  verminderter Blutstrom
zum LU-Kapillarsystem und Senkung des hydrostatischen p; durch diese Gegenregulation wird ein
Lungenödem vorerst verhindert;
 Kapazität der Gegenregulation überschritten  Symptome der Lungenstauung: Dyspnoe,
Orthopnoe, (nächtlicher) Husten;
bei einem linkatrialen oder mittleren Pulmonalkapillardruck >25-30 mmHg in Ruhe  Risiko eines
Lungenödems, insbesondere bei körperl. Belastungen, Fieber, Anämie, Tachydardie, Schw.schaft;
 über die Phase der passiven pulmonalvenösen Hypertonie etnwickelt sich [infolge reaktiver
pumonalarterieller Vasokostriktion, interstitieller Fibrose sowei Umbau der Lungenarteriolen]
sekundär eine aktive pulmonalarterielle Hypertonie;
dabei kann der Pulmonalisdruck auf/über systemische Druckwerte ansteigen;
Folgen: Pulmonalarterielle Hypertonie  Rechtsherzhypertrophie;
MORPH:
- typisch kleiner LV, grosses dilatiertes LA;
- rechtsventrikuläres Myokard ist hypertrophiert, Muskeldicke nahezu gleich wie die von LV;
KLIN./PATH.:
Symptomatik abhänging von Schweregrad d. Stenose:
1. Folgen der p-Steigerung im LA:
 ev. Vorhofflimmern mit absoluter Arrhythmie
 Thrombenbildung dr. Wirbelbildung [40% d. F.] im LA mit Gefahr arterieller Embolien [20% d.F.];
2. Folgen der Lungenstauung/pulmonaler Hypertonie:
 [Bealstungs-] Dyspnoe;
 nächtlicher Husten ["Asthma cardiale"];
 ev. Hämoptoe mit "Herzfehlerzellen" im Sputum;
3. Folgen bei Rechtsherzinsuffizienz:
 erhöhter Venendruck mit sichtbarer Venenstauung am Hals und unter der Zunge;
 Stauungsleber, Stauungsniere [ev. Proteinurie], Ödeme der abhängigen Körperpartien;
4. Folgen des verminderten HZV:
 Leistungsminderung
 periphere Zyanose mit rötl.-zyanot. Wangen  Facies mitralis [Lippenzyanose u. Wangenlividität]
RÖ:
Mitralkonfiguration des Herzens  "stehende Eiform"
Vergrösserung LA, verstrichene Herztaille, Zeichen d. Lungenstauung (mit KERLEY* Linien), kleiner LV;
Herzfehler
Zyanose Herzform LU-durchblutung EKG
keine,
Mitralklappen
evtl.
stenose
peripher
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normal
Auskultation
Präsystolikum, paukender 1.
P
Ton, Mitralöffnungston,
sinistrocardiale protodiastol.
Decrescendogeräusch
8
Bemerkungen
vergrößerter
Bifurkationswinkel;
operabel (v.a.
Klappenersatz)
DISCLAIMER !
Todesursachen:
65% Lungenödem und Rechtherzinsuffizienz;
20% arterielle Embolien;
10% bakterielle Endocarditis;
MITRALINSUFFIZIENZ
DEF:
akute o. chronisch auftretende Schlussunfähigkeit der Mitralklappe durch Veränderungen im Bereich
des Klappenannulus, der beiden Segel, der Chrodae tendineae oder der Papillarmuskeln;
ÄTIO:
 rheumatische u/o bakterielle Endokarditis;
 Relative MI: Dilatation des Mitralklappenannulus bei dilatativer Kardiomyopathie sowie
Linksherzinsuffizienz unterschiedlicher Genese
 Mitralklappenringverkalkung bei älteren Pats.;
 im Rahmen degenerativer, myxomatöser Veränderungen der Klappensegel [Mitralklappenprolaps,
Ehlers-Danlos-Sydrom, Marfan-Syndrom]
 Elongation o. Ruptur von Chordae tendinae: bei Mitralklappenprolaps, akutem Myokardinfarkt, nach
Thoraxtrauma o. idiopathisch;
 Dysfunktionen eines Papillarmuskeln bei Myokardischämie;
Verlaufsformen:
 AKUTE MI: durch plötzlich auftretende Klappendefekte;
z.B. bei bakterieller [eitriger] Endokarditis o. nach akutem Myokardinfarkt [ev. mit Riss
Papillarmuskel];
 CHRONISCHE MI:
z.B. narbige Verkürzung des Papillarmuskels nach Myokardinfarkt; Mitralklappenprolaps;
PPH:
Mitralklappensegel schliessen in der frühen Systole, wenn der p im LV den p im LA erreicht;
Schlussunfähigkeit der Mitralklappen  Entleerung des LV in 2 Richtungen  ein Teil des HZV in
die Systemzirkulation; andere Teil als Regurgitationsvolumen in den LA;
Lungenvenen [keine Klappen!] weit offen  regurgiertes Blut in Lungengefässe  Lungenstauung
und reaktive pulmonale Hypertonie  Rechtsherzbelastung  Rechtsherzinsuffizienz;
um ausreichendes HZV aufrechtzuerhalten erhöhte Volumenarbeit des LV notwendig  SV  
Volumenbelastung  Hypertrophie u. Dilatation des LV;
 bei geringgradiger MI adaptiert Myokard  Volumenhypertrophie [mässiggradig] und Dilatation LV;
 typisch ist Erhöhung des EDV!
RÖ:
Vergrösserung des LA u. [im Gegensatz zu Mitralstenose] auch des LV;
p.a.-Bild: Mitralkonfiguriertes vergrössertes Herz mit verstrichener Herztaille;
Herzfehler
Zyanose Herzform LU-durchblutung EKG
Mitralklappen
keine
insuffizienz
normal
Auskultation
P sinistro=
leiser 1. Ton, holosystol.
cardiale,
Geräusch, 3. Ton (P. m.
Linksüberlastu
über Spitze)
ng
Bemerkungen
vergrößerter
Bifurkationswinkel;
operabel
KLIN./PATH.:
 chronische MI  langsam entstehend  durch Adaptionsmechanismen des Organismus
längere Zeit tolerierbar; infolge der günstigeren Volumenbelastung kann Lebenserwartung bei
leichter MI fast normal sein;
Symptome können auch bei erheblicher MI längere Zeit fehlen oder gering sein;
erst bei Versagen des LV entwickeln sich rasch stärkere Beschwerden wie Belastungsdyspnoe,
Herzklopfen, nächtliche Hustenanfälle, selten Lungenödem,...u.a.
Klinik ist dann ähnlich wie bei Mitralstensoe [s. dort];
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9
DISCLAIMER !
 akute MI es fehlt Zeit zur kardialen Anpassung  rasche linksventrikuläre Dekompensation
mit Lungenödem, akute Dyspnoe und ev. kardiogenem Schock!
MITRALKLAPPENPROLAPS = BARLOW-SYNDROM = KLICK-SYNDROM
DEF:
Mitralklappendysfunktion, bei der sich überdimensionierte Anteile der Mitralklappensegel während der
Ventrikelsystole in den LV wölben und z.T. zu einer Mitralinsuffizienz führen;
erst beim Auftreten von Symptomen, insbes. Rhythmusstörungen o. neurozirkulatorische Störungen
spricht man vom MKP-Syndrom;
in ca. 90% handelt es sich um einen harmlosen Befund, bei einer kleineren Gruppe aber kann es zu
schwerwiegenden Komplikationen kommen;
EPI:
 häufigste Klappenanomalie der westlichen Welt;
 ~ 5 % der Erwachsenen;
 familiäre Häufung [autosomal-dominanter Erbgang mit inkompletter Penetranz vermutet;]
 ♀>♂
ÄTIO:
 grundsätzlich: Ursachen sind unbekannt;
 PRIMÄR, IDIOPATHISCHER MKP
myxomatöse Degeneration [Ansammlung von sauren Mukopolysacchariden in der Klappenfibrosa 
Festigkeit  u. Formschwäche] im Bereich der Mitralklappe, wobei MK-Anulus und Chordae tendineae
mit einbezogen sein können;
Chordae oftmals verlängert und dünn, z.T. aber auch deutlich verdickt;
Missverhältnis zw. Grösse des Mitralklappenapparates und LV;
betroffen sind das posteriore, beide oder seltener nur das anteriore Mitralsegel;
 SEKUNDÄRER MKP
bei Vorhofseptumdefekt, KHK, dilatativer o. hypertropher Kardiomyopathie, nach Myokarditis o. bei
Systemerkrankungen [u.a. Marfan-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom, Osteogenesis imperfecta];
KLIN./PATH.:
~ 90% der Pats. sind asymptomatisch; ♀ 5 x häufiger symptomatisch;
MKP heute in Europa die häufigste Ursacher einer reinen MI ! [Klinik siehe dort]
typ. Beschwerden:
Rhythmusstörungen, Palpitationen ["Herzklopfen"; subjektiv;], [Prä-]Synkopen, Luftnot,
Leistungsminderung, schlechte Belastbarkeit, Müdigkeit, Angstzustände, thorakale Missempfindungen,
pektanginöse Beschwerden;
Komplikationen:
bei ca. 10 % der Pat: Progression der MI; Ruptur von Chordae tendinae, infektiöse Endokarditis,
Mitralklappe o. Winkel zw. posteriorem Mitralsegel u. linksatrialer Wand = "left atrial angle lesions" 
Quelle arterieller Embolien;
ev. plötzlicher Herztod;
KLICKS: bei Auskultation eine oder mehrere hochfrequente systolische Klicks am linken unteren Sternalrand oder
über der Herzspitze infolge Anspannen elongierter Sehnenfäden;
RINGVERKALKUNG DER MITRALKLAPPE





Verkalkung des Klappenansatzrandes [wenn stark ausgeprägt  ev im RÖ sichtbar];
fast nur bei alten ♀ auftretend;
Pathogenese unklar;
meist keine hämodynamischen Folgen, weil Segel nicht miteinbezogen sind;
selten jedoch  Ursache einer MI;
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10
DISCLAIMER !
AORTENSTENOSE
DEF:
die AS stellt eine Einengung der Aortenklappe mit Entleerunghindernis dar;
zweithäufigste und gefährlichste Herzklappenerkrankung!
ÄTIO:
 AS ist oft rheumatisch bedingt o. tritt als verkalkende AS alter Menschen auf;



vor dem 60. LJ. meist angeb. Anomalie in Form einer bikuspidalen Aortenklappe [ca. 1% der
Bevölkerung], die mit zunehmenden Alter fibrosiert u. verkalkt [wesentlich häufiger, da abnorme
mechanische Belastung];
Rheumatische AS
im Alter > 70 meist senile AS [bei jeder 5. Autopsie] durch Narbenbildung, Fibrosierung,
Kalzifikationen;
PPH:
wenn die Öffnungsfläche der Aorta [normal: > 2,5 cm²] um mehr als 1/3 eingeengt ist 
hämodynamische Beeinträchtigung mit:
 Druckbelastung des LV  konzentrische Hypertrophie, jedoch vorerst ohne wesentl. Dilatation
der Kammer  hierdurch ist der LV zunächst in der Lage das HZV aufrecht zu erhalten; bei
erhaltener systolischer Ventrikelfunktion nimmt die Dehnbarkeit [Compliance] der LV ab und der p in
den Lungenvenen steigt  zunehmende Leistungsminderung und Luftnot;
 erst in fortgeschrittenen Stadien  EDV   zunehmende Dilatation des LV u. Abnahme des SV =
dekompensierte Aortenstenose; Folge: zunehmende Blutstauung vor linkem Herzen;
 erhebliche Linkshypertrophie  erhöhter myokardialer O2-Bedarf, Beeinträchtigung von
Koronarperfusion u. subendokardialen Blutfluss  Angina pectoris [auch ohne Koronarstenosen];
 Synkopen, wenn das HZV soweit sinkt, dass eine cerebrale Minderperfusion resultiert;
 plötzlicher Herztod fast nur bei symptomatischen Patienten;
MORPH:
bei der verkalkenden AS  in ausgeprägten Fällen  Kalkmassen in/auf den den Sinus Valsalvae
zugewandten Klappenflächen;
DD: im Gegensatz zur rheumat. Endocarditis verwachsen die Kommissuren der Klappen nicht !!
KLIN./PATH.:
 Leichte AS:
viele Pat bleiben über Jahre beschwerdefrei [gelegentlich auch bei mittelgradiger Stenose!]
 Höhergradige AS:
eingeschränkte Belastbarkeit, rasche Ermüdung, Lungenstauung, Hypertonieneigung, Schwindel;
TRIAS: Belastungsdyspnoe / Angina pectoris / Synkopen bei Belastung;
KOMPLI.:
1. Rhythmusstörungen und plötzlicher Herztod [20%], Linksherzversagen;
2. Mikroembolisation [Gehirn!], ausgehend von verkalkten Aortenklappensegeln;
RÖ:
im kompensierten Stadium  normal grosses Herz;
erst bei Dekompensation  Linksverbreiterung; posstenotische Dilatation der Aorta ascendens;
Herzfehler
Zyanose Herzform LU-durchblutung EKG
Aortenklappen keine
stenose
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normal
Auskultation
Linksüberlas
tung
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rauhes, lautes Systolikum
(spindelförmig), fortgeleitet
zum Hals, Ejection click,
leiser Aortenton
Bemerkungen
Schwirren im 2. ICR re.;
evtl. - auch als sub- u.
supravalvuläre Stenoseoperabel
DISCLAIMER !
AORTENINSUFFIZIENZ
DEF:
akute o. chronisch auftretende Schlussunfähigkeit der Semilunarklappen zw. Aorta und LV infolge
Deformierung der Semilunarklappe, Dilatation der Aortenwurzel, Prolaps einer Aortenklappentasche o.
Zerstörung der Klappe;
ÄTIO:
 AKUTE AI:
häufig bei Aortenklappenbefall im Rahmen einer bakt. Endocarditis, seltender nach Trauma o. bei
Aortendissektion [Typ A];
 CHRONISCHE AI:
bei rheumatisch veränderten Semilunarklappen o. bei kongenital bikuspid angelegter Aortenklappe, bei
Dilatationen der Aortenwurzel o. des Klappenringes [z.B. bei Marfan-Sydrom oder Lues], bei
perforiertem Sinus Valsalvae;
PPH.:
 AI  systolischer Rückfluss in LV  grosses SV, welches um das Pendelblutvolumen vermehrt ist
 Volumenbelastung des LV, welcher dilatiert ist; Compliance nimmt zu  Entwicklung einer
exzentrischen Linkshypertrophie;
durch erhöhte Dehnbarkeit des V steigt der enddiastolische p anfangs nur gering;
initial kann das HZV erhalten bleiben  Pat weitgehend asymptomatisch;
eine leicht- mittelgradige chronische AI kann z.T. über Jahrzehnte toleriert werden;
 wenn das Herz eine gewisse Grösse erreicht hat  kann das SV jedoch nicht mehr
aufrechterhalten werden  Ventrikelcompliance nimmt ab  enddiastolischer Ventrikeldruck
sowie EDV steigen;
besteht eine höhergradige AI längere Zeit  irreversible Myokardschäden, die selbst nach
erfolgreichem Klappenersatz persisieren und zu progredienter Herzinsuffizienz führen können;
KLIN./PATH.:
 CHRONISCHE AI:
anfangs erhaltene Leistunsfähigkeit, jedoch Palpitationen; im weiteren Verlauf Abnahme der
Leistungsbreite und Linksherzinsuffizienz mit [nächtlicher paroxysmaler] Dyspnoe;
im Vergleich zur Aortenstenose sind Synkopen, Rhythmusstörungen, Angina pectoris o. ein plötzlicher
Herztod seltener;
 AKUTE AI:
führt rasch zu Linksherzdekompensation und Lungeödem, weil die Zeit zur kardialen Anpassung fehlt;
Leitsymptom  Grosse Blutdruckamplitude mit Pulsus celer et altus*  "Wasserhammerpuls"
RR systolisch  [grosses SV]
RR diastolisch  [Windkesselfunktion durch Blutreflux]
Pulsatorische Phänomene als Folge der grossen Blutdruckamplitude:
 pulssynchrones Dröhnen im Kopf
 sichtbare Pulsationen der Karotiden [Corrigan*]
 sichtbarer Kapillarpuls [Quincke] nach leichtem Druck auf einen Fingernagel
 pulssynchrones Kopfnicken [Musset (sprich: müsä)]
RÖ:
Aortenkonfiguration: grosser nach links ausladender LV, Dilatation u. Elongation der Aorta ascendens,
prominenter Aortenknopf [im ausgeprägten Zustand sog. "Schuhform" des Herzens]
Herzfehler
Zyanose Herzform LU-durchblutung EKG
Aortenklappen keine
insuffizienz
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normal
Auskultation
Linksüberlas
tung
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hochfrequentes,
langgezogenes diastol.
DecrescendoSofortgeräusch (P. m. 3.
ICR li. parasternal)
Bemerkungen
Pulsus celer et altus, Hill*
Phänomen; operabel
DISCLAIMER !
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