Workshop 1

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Workshop 1
Referenten: Tanja Ball, Dipl.Sozialpädagogin
Marina Görtz, Dipl.Sozialpädagogin
TK Köln, Pionierstrasse
Einführung in die tiergestützte Pädagogik
Jeder Mensch kann von der Anwesenheit von Tieren profitieren. Schließlich bewerten sie nicht, sie
interessieren sich nicht für die Geschichte, ein Problem oder sichtbare Behinderungen eines
Menschen. Ein Tier kann helfen, Verantwortung zu übernehmen und eigene Kompetenzen zu
entdecken.
Manchmal kann es aber auch einfach nur Trost oder Freude spenden.
Der Workshop gibt eine Einführung in das theoretische Basiswissen der tiergestützten Pädagogik und
vermittelt durch viele Praxisbeispiele Ideen und Anregungen, wie ein tiergestützter Einsatz möglich
sein kann.
Des Weiteren werden Rahmenbedingungen, Möglichkeiten und Grenzen tiergestützter Pädagogik
aufgezeigt.
Workshop 2
Referenten: Mark Buhlinger, Jugend- und Heimerzieher
Christopher Franke, Krankenpfleger
TK Pirmasens
Elementare Musikpädagogik
Musik ist ein wichtiges Medium für Kinder und Jugendliche. In unserer Einrichtung sind Trommelkreis
und Liederkreis fest installierte Angebote, die sich an den Bedürfnissen und Möglichkeiten, sowie den
Wünschen der Patienten orientieren.
Die elementare Musikpädagogik (EMP) beschäftigt sich mit Zielen, Inhalten und Methoden
elementarer Musikerziehung. Grundlegende musikalische Themen(z.B. Arbeit mit Rhythmen, Liedern,
Musikparametern,
Verbindungsmöglichkeiten
von
Musik,
Bewegung,
Sprache)
regen
Entwicklungsprozesse an, welche die individuelle Persönlichkeit, ihre Musikalitätund Kreativität, ihre
Wahrnehmungsfähigkeit, Sozialkompetenz und Motorik stärken und fördern
Ziele und Inhalte gelten für alle Altersgruppen, die Methoden sind altersspezifisch.
Ziel des Workshops ist es ein „Musical“ zu erarbeiten.
Hierbei werden rhythmische Grundlagen, so wie deren praktische Anwendung vermittelt, ohne dass
Fertigkeiten eines Musikinstrumentes vorhanden sein müssen. Als Klangwerkzeuge dienen der Körper
durch Klatschen und Schritte, als auch Gegenstände wie Mülleimer, Lineale, Bälle, die in jeder Schule,
Kindergarten oder Jugendhilfeeinrichtung usw. vorhanden sind.
Des Weiteren werden gestalterische Möglichkeiten und Bewegung in den Erarbeitungsprozess mit
einfließen.
Das musikalische Angebot soll hauptsächlich dreierlei erreichen: Zum einen soll ein Verhältnis der
Teilnehmer zur Musik aufgebaut werden, zum anderen soll eine Bindung zwischen den Teilnehmern
und dem Anleiter durch Musik erreicht werden, und schließlich sollen die Teilnehmer mit dem
„spielerischen“ Musizieren vertraut gemacht werden. Hierbei wird der Transfer in die Praxis immer
wieder verdeutlicht. Durch eine Auswahl an Aktivitäten wird vermittelt, wie Kinder- und Jugendliche zur
aktiven Teilnahme bewogen werden können.
1
Workshop 3
Referenten: Urban Teepe, Erzieher
TK Osnabrück
Next Level- digitale Pädagogik in der Tagesklinik Osnabrück
Seit über 15 Jahren gibt es die Tagesklinik Osnabrück. Und seit Anfang an wird hier auch mit Kindern
an Computern gearbeitet.
Anfänglich nur zum „Daddeln“, wurde die Arbeit mit den PCs sehr schnell immer pädagogischer (und
therapeutischer).
Heute verfügen wir über eine reichhaltige Palette von digitalen Angeboten, die die Patienten im Alltag
oder bei der Therapie unterstützen. Aber natürlich kommt der Spaß dabei nie zu kurz.
Vom PC- Führerschein bis zur Computerschule….
Wir geben Einblicke in unsere Arbeit und sagen, was sich bei uns bewährt hat und was es nicht in den
nächsten Level schaffte.
Workshop 4
Referenten: Andreas Deupmann, Sozialarbeiter/-päd., Systemischer Familientherapeut
Christian Smit, Sozialarbeiter/-päd., AAT® -CT® -Trainer
TK Rheine
Ein konfrontatives, systemisches Therapie- und Trainingsprogramm für Jugendliche
SCHLAGLOS SCHLAGFERTIG SEIN!
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Ein konfrontatives, systemisches Therapie- und Trainingsprogramm für Jugendliche
Seit 2011 arbeitet die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Rheine mit einem systemischen
Therapieprogramm, das parallel zum einzeltherapeutischen Prozess obligatorisch für alle
Jugendlichen durchgeführt wird. Es handelt sich hierbei um eine Kombination aus bestehenden
klassischen systemischen Gruppentherapien (z.B. nach Caby) und Elementen des Anti-AggressivitätsTrainings® / Coolnesstrainings® (nach J. Weidner).
Diese offene und störungsheterogene Therapie- und Trainingsgruppe bietet Raum für eigene
Themen der Jugendlichen, greift gruppendynamische Prozesse aus dem Stationsalltag auf und schafft
Lern- und Entfaltungsmöglichkeiten, um eigene Ressourcen zu erleben und eigene Verhaltensweisen
neu zu bewerten bzw. zu erweitern. Hierdurch können sozial unsichere von impulsiv-aggressiven
Jugendlichen lernen und profitieren; die Peer-Group wird somit zur eigenen „Regulierungsbehörde“,
fördert eine Kultur des Hinsehens und friedfertigen Einmischens bei Regel-/Normverletzungen und
wirkt sozialem Rückzug entgegen.
Der Workshop soll neben einem kurzen theoretischen Überblick, die Vorstellung einiger Methoden und
Techniken, sowie die Vermittlung der therapeutischen Grundhaltung beinhalten.
Anschließend soll Raum für Diskussionen, Austausch und Anregungen gegeben werden.
Workshop 5
Referenten: Ulrike Behme-Matthiessen, Dipl.Psychologin
Thomas Pletsch, Arbeitspädagoge, Transaktionsanalytiker
TK Schleswig
Multifamiliencoaching
Multifamiliencoaching in der Schule
Ein Behandlungsmodul in der tagesklinischen Arbeit
2
Die Verhaltensprobleme von Schülern nehmen zu und es wird immer deutlicher, dass sie nur unter
Einbeziehung und mit Unterstützung des Elternhauses lösbar sind.Auch das Gelingen der schulischen
Reintegration kinderpsychiatrischer Patienten hängt stark von einer guten Kooperation zwischen
Elternhaus und Schule ab.
Angeregt durch Modelle aus England und Dänemark wurde das FiSch Programm (Familie in Schule)
zur Reintegration von Schülern mit sozial-emotionalen Auffälligkeiten entwickelt:. Eingebettet in das
Behandlungskonzept der Tagesklinik Baumhaus in Schleswig unterstützen die Eltern ihre Kinder bei
der Umsetzung schulischer Verhaltensziele im Unterricht, begleitet durch Elterncoaching und
multifamilientherapeutische Gesprächsrunden.
Das Ziel dieser Arbeit ein erfolgreicher Schulbesuch der Kinder auf der Grundlage einer
wertschätzenden Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule.
In diesem Workshop stellen wir den schulbezogenen multifamilientherapeutischen Ansatz FiSch vor.
Neben theoretischen Modellen und Evaluationsergebnissen bietet der Workshop Übungen, Beispiele
aus der Praxis sowie Filmmaterial.
Literatur: „Multifamiliencoaching im Unterricht“ (Aachen, Shaker-Verlag)
Referenten:

Ulrike Behme-Matthiessen, Dipl.Psychologin, Psychol.Psychotherapeutin, syst.
Familientherapeutin, Leiterin der Tagesklinik Baumhaus/Schleswig
Mail: [email protected]
Workshop 6
Referenten: Frau Crone, Dipl.Psychologin, Psychol. Psychotherapeutin;
Frau Mathieu-Baur ,Sozialpäd., Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin
TK Limburg
Themenzentrierte Familien-Gruppe in der TK Limburg
Die kinder- und jugendpsychiatrische Tagesklinik Limburg, die zur Vitos Klinik Rehberg in Herborn gehört,
bietet seit 2010 eine themenzentrierte Familien-Gruppe auf Grundlage der systemischen Mehrfamilientherapie
an. Das Konzept basiert auf dem Ansatz der Themenorientierten Eltern-Kind-Gruppentherapie (TEK) in der
Tagesklinik der Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Schleswig1 und wurde von uns durch
adaptierte Übungen beispielsweise aus der narrativen Sandspieltherapie 2 unter systemischer Perspektive
erweitert.
Die therapeutische Grundhaltung stützt sich auf die systemische Familientherapie, die mit einem
erlebnisorientierten Ansatz und der Vermittlung von Handlungsalternativen verbunden wird sowie auf ein
tiefenpsychologisches Verständnis der Psychodynamik der Kinder – und Jugendlichen und ihren Familien. Vor
dem Hintergrund einer ökologisch-systemischen Perspektive, wertschätzenden Grundhaltung und der
Neutralität gegenüber Werthaltungen und Lebensentwürfen soll das Zutrauen der Familien in die eigenen
Möglichkeiten vergrößert und der Transfer in den Familienalltag gefördert werden. Dabei werden Eltern
sensibilisiert und ermutigt, ihre Rolle präsenter auszufüllen und ihre Ressourcen zu entdecken. Als
gruppentherapeutische Wirkfaktoren werden der gemeinsame Erfahrungsaustausch, die gegenseitige
Unterstützung, konstruktive Kritik und Modell-Lernen genutzt.
Die Mehrfamilientherapie wird in einem themenorientierten, geschlossenen Gruppensetting mit vier bis fünf
Eltern(-paaren), ihren in der Tagesklinik behandelten Kindern bzw. Jugendlichen und deren Geschwistern
1
2
(U. Behme-Matthiessen, T. Pletsch, 2008
nach W. Brächter)
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durchgeführt und findet einmal wöchentlich an sechs festen Terminen statt. Inhaltlich werden vier
Themenbereiche behandelt:
 Familie und Identität
 Stärken und Ressourcen
 Vergangenheit und Zukunft
 Kontakt und Kooperation.
Für jedes der sechs Familientreffen wird hieraus eine gemeinsame, gestalterische Aufgabe nach bisheriger
Kenntnis über die teilnehmenden Familien und der therapeutischen Einschätzung der in der jeweiligen
Gruppe sinnvoll erscheinenden Schwerpunktsetzung ausgewählt und in Form einer gemeinsamen
Familienaktivität im ersten Teil, und einer Aufteilung in eine parallele Eltern- und eine Kindergruppe im
zweiten Teil, umgesetzt. Dies bietet den Eltern die Möglichkeit zur vertieften, gemeinsamen Reflexion sowie
der Ansprache von allgemein bedeutsamen Erziehungsthemen in Abwesenheit der Kinder. In der
Kindergruppe erfolgt je nach Entwicklungsstand eine Vertiefung mit kindgerechten Mitteln.
Ziele der Mehrfamilientherapie sind, die Beziehung zwischen Eltern und Kindern zu verbessern, positive
Interaktionen und Anregungen zu neuen Sichtweisen zu vermitteln, Isolation und Stigmatisierung zu
überwinden, Solidarität zu fördern, voneinander und am therapeutischen Modell zu lernen, mit Surrogaten im
geschützten Raum zu experimentieren, Kompetenzen zu entdecken und zu erweitern, die Selbstreflexion zu
stärken, elterliche Präsenz, Offenheit und Zuversicht zu entwickeln.
Die Behandlerinnen erhalten darüber hinaus sehr gute familiendiagnostische Eindrücke von den
innerfamiliären und interfamiliären Beziehungen und Kontakten, den sozialen Kompetenzen der Eltern im
Umgang mit den eigenen und fremden Kindern und können daraus im multiprofessionellen Team
psychodynamische Hypothesen für die weitere Behandlung formulieren.
Die Familiengruppe wird von einem multiprofessionellen Team geleitet.
Im Rahmen des 1,5 stündigen Workshops möchten wir unser Konzept und unsere Arbeitsweise vorstellen.
Anhand von kurzen Fallvignetten, die die Gruppensitzungen mit den Eltern und den Kindern illustrieren
möchten wir psychodynamische und systemische Aspekte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
diskutieren. Eigene Erfahrungen und Anregungen der TeilnehmerInnen durch ihre Arbeit mit Familien sind im
kollegialen Austausch sehr willkommen, aber keine Voraussetzung.
Workshop 7
Referenten: Dr.Salima Aarab
TK Luxemburg
Tagesklinische Behandlung von Essstörungen im multikulturellen Kontext am Hôpital de Jour
des Service nationale de Psychiatrie Juvénile „Das Luxemburger Modell“
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Der von uns angebotene Workshop befasst sich mit der multiprofessionellen Behandlung von
Essstörungen (v. a. Anorexie und Adipositas) im interkulturellen Kontext von Luxemburg. Hierbei
möchten wir die verschiedenen Interventionsbereiche unseres Modells darstellen. Eine Besonderheit
unserer Tagesklinik ist die Clearingstelle, welche eine zeitnahe Betreuung der Patienten gewährleistet,
durch eine erhöhte Disponibilität und eine enge Zusammenarbeit mit den Luxemburger Schulen. Der
Therapieeinstieg kann in verschiedenen Behandlungsphasen erfolgen. Die Zuordnung beruht auf den
individuellen Bedürfnissen der Patienten und soll den größtmöglichen Einbezug der realen sozialen
Netzwerke ermöglichen. Erläutert werden die Beobachtung und Dokumentation des konkreten
Essverhaltens sowie die Ernährungsberatung in individuellen Settings und im familiären Kontext.
Psycho-, körper- und sporttherapeutische Elemente der Behandlung werden ebenso dargestellt wie
erlebnispädagogische Aktivitäten. Ein weiterer Bestandteil des Behandlungsmodells zielt auf den
Umgang
mit
Emotionsregulation
und
Achtsamkeit
bei
Essstörungen.
Die
genannten
Interventionsebenen des Behandlungsmodells werden im Kontext der Multilingualität erläutert.
Workshop 8
Referenten: Dr. Eva Kleehaupt,Assistenzärztin
TK Fürth
Konzept: Familientagesklinik für Klein- und Vorschulkinder
Psychische Störungen können schon im Klein- und Vorschulalter auftreten und sind mit 14-26%
ähnlich häufig wie im späteren Kindes- und Jugendalter.
In unserer bereits seit sechs Jahren bestehenden Tagesklinik für Kinder im Grundschulalter mussten
wir immer wieder erfahren, dass die Familien oft frühzeitig Schwierigkeiten wahrgenommen hatten,
ihnen aber kaum adäquate Hilfsangebote zur Verfügung standen. Im gesamten fränkischen Raum gab
es unseres Wissens nach bis dato keine Einrichtung, die teil- oder vollstationäre Eltern-Kind-Plätze
angeboten hätte. Wiederholt hatten wir den Eindruck, dass durch ein frühzeitiges therapeutisches
Eingreifen eine Verfestigung des Störungsbildes bzw. das Entstehen von Zweitdiagnosen vermeidbar,
und so z.B. ein späterer Schulausschluss zu verhindern gewesen wäre.
Wir bieten vier Tagesklinikplätze für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr bis zur Einschulung an,
welche stets voll belegt sind. Wir behandeln in diesem Rahmen Kinder mit z.B. Regulationsstörung,
Bindungsstörung oder Mutismus. Die Plätze sind räumlich in die vorbestehende Tagesklinik für Kinder
im Grundschulalter integriert. Die Behandlung ist prinzipiell zunächst auf die Dauer von 8 Wochen
ausgelegt, sodass alle Familie gemeinsam „starten“.
Unser multiprofessionelles Team – bestehend aus Ärzten, Psychologen, Pädagogen, Pflegekräften,
Erziehern, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden und Musiktherapeuten – führt ein jeweils
auf
das
individuelle
Behandlungsprogramm
Kind
durch.
und
seine
Unser
Ziel
Familie
ist
es,
abgestimmtes
die
jeweils
verhaltenstherapeutisches
bestmöglichen
weiteren
Entwicklungsbedingungen für „unsere“ Kinder zu schaffen.
Die Eltern werden als Begleitpersonen mitaufgenommen und sind an mindestens zwei Tagen pro
Woche, je nach Alter des Kindes und Störungsbild, anwesend. Dadurch haben wir zum einen die
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Möglichkeit die bestehende Eltern-Kind-Interaktion im Alltag (z.B. beim gemeinsamen Essen und
Spielen) diagnostisch einzuschätzen, zum anderen die Eltern intensiv und konkret in der jeweiligen
Situation anzuleiten. Neben den regelmäßigen Elterngesprächen mit dem behandelnden Therapeuten
findet einmal pro Woche eine Elterngruppenstunde statt, in der Themen wie „Ressourcen“ oder „Wie
lobe ich mein Kind?“ besprochen werden.
Die Rückmeldungen der betroffenen Familien und der involvierten pädagogischen Einrichtungen
zeigen uns, dass unser Konzept erfolgreich ist.
Workshop 9
Referenten: Dr. A. Eckhart-Ringel, Leitende Oberärztin, Henning Röper ,Leit. Psychologe
TK Elmshorn
Arbeit mit sich ändernden Zielgruppen im tagesklinischen Setting
Vor dem Hintergrund einer geplanten Konzepterweiterung hin zu Eltern-Kind-Behandlung im
Vorschulalter und schwankender Anfragen unterschiedlicher Alters- und Zielgruppen (Jugendliche)
haben wir uns auf die Suche gemacht, wie wir möglichst flexible und Ressourcen schonende
Antworten finden können. Der tagesklinische Rahmen schien dafür besonders geeignet zu sein, auch
wenn seit der Gründung vor 14 Jahren in unserer Tagesklinik ausschließlich Kinder in Alter zwischen
6 und 12 Jahren behandelt wurden.
Ziel war es in einem gegebenen, festen Rahmen über eine flexible Kontextanpassung Module zu
entwickeln, die eine passgenaue und effektive Therapie für die jeweiligen Zielgruppen sicher stellen
sollen.
Für den Workshop planen wir über die Umsetzung aus Sicht der therapeutischen und pädagogischpflegerischen Perspektive zu berichten. Wichtige Aspekte, auf die wir gerne eingehen möchten sind:
 Raumgestaltung

Auftragsklärung
 Therapieplanung
 Arbeit mit Zielen
 Familienarbeit
 Gestaltung von Tages- und Wochenplänen
 Bezugspflege
Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie Elmshorn
Regio Klinik Elmshorn
Agnes-Karll-Allee 2
25337 Elmshorn
Workshop 10
Referenten: Ludger Kaiser, Oberarzt
Jan-Peter Lüffe, Theaterpädagoge
2 Lehrerinnen
TK Bergkamen
„Bühne frei!“ Theaterpädagogische Arbeit
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Workshop „Bühne frei!“
Theaterpädagogische Arbeit mit Patienten der KJP
Impro – Rolle – Szene- Stück
Drittes bundesweites kinder- und jugendpsychiatrisches Tagesklinikforum
am 14.03.2014 in Nürnberg
Theaterspiel hat, auch bei kurzer Behandlungsdauer, eine positive Wirkung auf unsere Patienten: Das
Selbstbewusstsein wird gestärkt, Empathiefähigkeit, Vertrauen, Gemeinschaftsgefühl und Flexibilität
werden gefördert, um nur einige Wirkungen zu nennen.
Der Workshop bietet die Möglichkeit, anhand unterschiedlicher, theaterpädagogischer Übungen die
verschiedenen Facetten des Theaterspiels kennenzulernen.
Neben verschiedenen Einstiegs- und Warm-up- Spielen geht es um die Entwicklung kleiner Szenen
und das Ausprobieren von Übungen zum Ausbau schauspielerischer Fähigkeiten:
Pantomime, Stimme, Raumgefühl, Rollenarbeit und das gemeinsame Ensemblespiel.
Schwerpunkt ist die Improvisation, aus der sich dann erste Impulse ergeben, Stücke zu entwickeln.
Workshop 11
Referenten: Angelika Nassmacher, Erzieherin, Stationsleitung PED
TK Borken
Elternseminare als Teil des tagesklinischen Behandlungskonzeptes
Elternseminare als Teil des tagesklinischen Behandlungsangebotes…
Elternarbeit ist eine Herausforderung für die Teams in den Tageskliniken. Wie lässt sich ein Konzept
entwickeln, das zum jeweiligen Team passt und den Bedürfnissen der Eltern entspricht? In diesem
Workshop werden wir uns den Fragen widmen, was Eltern in ihrer besonderen Situation brauchen um
im Umgang mit ihren Kindern sicherer zu werden und wie sich dieses in ein individuell gestaltetes
Elternarbeitskonzept einbinden lässt .Anhand des Beispiels der Elternseminare in der Tagesklinik
Borken wird erläutert wie diese im multiprofessionellen Team erarbeitet und in das tagesklinische
Setting integriert wurden.
Elternseminare in der Tagesklinik Borken
Die Gesellschaft und damit auch die Familie befinden sich im Wandel.
Tradierte Werte verlieren ihren Platz, es gibt immer weniger allgemeingültige Erziehungsziele.
Dieses stellt Eltern, Erziehungsberechtigte aber auch Institutionen mit Erziehungsauftrag vor die
Herausforderung, Alltagsanforderungen in der pluralen Gesellschaft zu erkennen und Strategien für
deren Bewältigung zu entwickeln.
Warum suchen Eltern Unterstützung?





Sie sind überfordert mit der Erziehungsaufgabe
Ihnen fehlen Möglichkeiten, die Kinder in angemessener Weise zu fördern
Fehlende partnerschaftliche Unterstützung bei der Bewältigung von Erziehungsaufgaben
Unzureichende Ressourcen und Hilfsmittel, die Freizeit angemessen zu gestalten
Unzureichend stabiles Lebensumfeld
Was wünschen sich Eltern an Unterstützung?


Eltern wünschen sich ganz konkrete Hilfen um sich in Konflikten, aber auch im
Erziehungsalltag sicherer zu fühlen(Erweiterung von Handlungsoptionen)
Eltern suchen Informationen über Entwicklungsphasen der Kinder, damit sie besser
verstehen, was ihre Kinder brauchen(Wissen, Information)
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



Eltern möchten mehr über sich erfahren, über die Ursachen von Konflikten und Problemen in
Interaktionen(Selbsterfahrung)
Eltern wünschen sich Austausch mit anderen Eltern und Erweiterung des sozialen Netzwerkes
,u.a. auch um Entlastung zu erhalten(Netzwerknutzung)
Aus diesen Wünschen lassen sich vier Basiskompetenzen ableiten, die Eltern benötigen um
entwicklungsfördernd zu erziehen
Wissen
Eltern sollten über ein Wissen verfügen, wie Kinder sich entwickeln, welche Bedürfnisse sie haben
und wie diese in Familie und Umwelt befriedigt werden können

Handeln
Eltern wünschen sich flexible, erweiterte Handlungsoptionen im Umgang mit ihren Kindern – dazu
benötigen sie Übungs – und Erprobungsmöglichkeiten, um Neues entwickeln zu können – der Weg
von Motivation und Einsicht, dass Veränderung notwendig ist bis zum Einüben neuer
Verhaltensweisen und die Realisierung (Transfer in den Alltag) ist lang und mühsam und bedarf
Begleitung

Selbsterfahrung/Selbsterziehung
Janusz Korczak:“ Lerne dich selbst kennen, ehe du Kinder zu erkennen trachtest. Mache dir klar, wo
deine Fähigkeiten liegen, ehe du anfängst, den Kindern den Bereich ihrer Rechte und Pflichten
abzustecken. Unter ihnen allen bist du selbst dein Kind, das du vor allem kennen lernen, erziehen und
formen musst.“(Korczak,1999,S.147)
Das Ziel in der Elternarbeit sollte nicht sein, den Eltern starre Konzepte zu vermitteln und Wissen
überzustülpen – Eltern brauchen Erfahrungsräume zur Selbsterfahrung im Zusammenhang mit
Erziehungsfragen

Aufbau und Nutzung von Netzwerken
Eltern wünschen sich Austausch – besonders wenn sie zu Betroffenen einer besonderen Situation
gehören
Starre Alltagskonzepte lassen sich grundsätzlich verändern





Durch Selbstreflexion zur Überprüfung bisheriger Erziehungskonzepte und
Auseinandersetzung mit dem eigenen Erleben
Durch Selbsterkenntnis
Durch Neu – oder Umlernen(Informationsvermittlung, auch über die Folgen psychischer und
physischer Gewalt, Subjektstellung des Kindes)
Durch neue Erfahrungen im Erziehungsalltag(praktische Übungen)
Durch Orientierung an Vorbildern (Multiplikatoren und andere Eltern)
Ob sich alte Strukturen verändern lassen, liegt u.a. an der Bereitschaft diese zu überprüfen




Die Teilnehmer an Elternseminaren kommen freiwillig und haben einen Leidensdruck oder
Veränderungswunsch
Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, ihr eigenes Verhalten zu reflektieren, Bedingung dazu
ist eine angstfreie Atmosphäre des emotionalen Lernens
Der Kursleiter ist ein positives Modell für ein neues Kommunikations- und
Interaktionsverhalten
Fallbeispiele aus dem eigenen Erziehungsalltag werden besprochen (gespielt), neu bewertet
und im Familienalltag erprobt
8


Neue Theorien über Erziehung und die kindliche Entwicklung erweitern das vorhanden
Wissen und werden auf das eigene Verhalten hin reflektiert
Der Erfahrungsaustausch mit anderen Eltern ermöglicht neue Perspektiven und relativiert die
eigene Sicht
Erfolgreiche Änderungsprozesse brauchen zwei notwendige Voraussetzungen
1. Ein Problembewusstsein, d.h. das Wissen um ein Problem und die Erkenntnis(Hoffnung),
dass es durch eigene Anstrengung und Selbstveränderung behoben werden könnte
2. Eine Motivation zur Veränderung, d.h. die Bereitschaft, eigene Alltagtheorien und
Verhaltensweisen in Frage zu stellen, zu überprüfen und unangemessene zu korrigieren, auch
wenn es manchmal anstrengend und schmerzvoll ist
Die Erfahrung, dass neue Haltungen (ich achte auf die positiven Seiten meines Kindes ) und
Verhaltensweisen (Ich – Botschaften geben, Regeln einzuführen und durchzuhalten) im
familiären Alltag umsetzbar sind und diesen entspannen, führt für viele Eltern zu der
Erkenntnis, dass sie in ihren Rollen als Vater und Mutter etwas bewirken können und über
Erziehungsautorität verfügen.
Mit den Elternseminaren möchten wir den Eltern Raum geben in dem Begegnung möglich wird,
unterstützt wird dieses durch die dialogische Haltung in den Seminaren.
Konkret bedeutet das, Eltern in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken und auf „Erziehungsrezepte“ zu
verzichten.
Wir begeben uns auf die gemeinsame Suche nach Wegen zur gesunden und aktiven
Lebensgestaltung für die Eltern und das Kind, tauschen Erfahrungen aus und stärken Eltern in der
Erziehung ihrer Kinder.
Die Tagesklinik Borken bietet Eltern und Erziehungsberechtigten in regelmäßigen Abständen 4
Module zur intensiven Auseinandersetzung mit folgenden Themen an
1.
2.
3.
4.
Lob und Anerkennung – Wertvolle Zeit
Struktur und Chaos
Strategien – Klarheit in der Erziehung
Therapie bedeutet Veränderung
Die Elternnachmittage finden an 4 aufeinanderfolgenden Dienstagen in der Zeit von 15:30 -17:00 Uhr
statt.
Die Eltern erhalten bei der Aufnahme ihres Kindes in die Tagesklinik die Einladung zu den nächsten
Modulen.
Inhaltlich sieht es so aus, dass zunächst eine gemeinsame Runde zu einem der genannten Themen
stattfindet, diese dauert ca. 60 Minuten und dient der Information und Selbsterfahrung.
Anschließend besteht die Möglichkeit zu einem Austausch untereinander, um 17:00 Uhr endet das
Elternseminar.
Die Module 1 – 3 werden von den Mitarbeitern des Pflege – und Erziehungsdienstes geleitet, das
Modul 4 vom ÄTD mit Unterstützung des PED.
Zu den Modulen gibt es formulierte Scripte, die einen inhaltlichen Rahmen bieten.
Die Eltern haben die Möglichkeit ein Handout zum jeweiligen Modul mitzunehmen.
Literaturhinweise:
„Konzepte der Elternbildung – eine kritische Übersicht“ – Sigrid Tschöpe –Scheffler,©2006 Verlag
Barbara Budrich, Opladen
„Eltern Stärken – Die Dialogische Haltung im Seminar“ – Johannes Schopp,©Verlag Barbara Budrich,
Opladen, Farmington Hills MI
„Blickpunkt Eltern“ © 2010 BundesArbeitsGemeinschaft Leitender Mitarbeiter/-innen des Pflege- und
Erziehungsdienstes Kinder-und jugendpsychiatrischer Kliniken und Abteilungen e.V.
Workshop 12
9
Referenten:Nancy Bösch, Heilpäd./Sozialpäd.i .A.
Kerstin Douglas, Erzieherin
TK Cuxhaven
SOKO Soziales Kompetenztraining, Eine Stunde beispielhaft mit den Teilnehmern
Konzept der sozialen Kompetenz- Gruppe
Warum wird in einer Tagesklinik eine soziale Kompetenzgruppe benötigt?
In der täglichen Arbeit mit unseren Patienten haben wir zunehmend festgestellt, dass unsere
Patienten immer weniger soziale Kompetenzen mitbringen und bei „einfachen“ sozialen Kontakten
schon die Hilfestellung der Mitarbeiter benötigen. Besonders häufig unterstützen wir die Patienten bei:







Bei der adäquate Kontaktaufnahme zu Mitpatienten und Mitarbeitern
Bei der Entwicklung eigener Lösungsstrategien
Beim Erkennen und Benennen eigener Gefühle, um so Möglichkeit zu erlangen Empathie für
andere entwickeln zu können
Darüber hinaus die Ermöglichung einen Perspektivwechsel vornehmen zu können
Strategien zu entwickeln für eine durchführbare Selbstkontrolle
Feedback zu äußern, wie auch annehmen zu können
Seine Bedürfnisse zu erkennen und diese zu verbalisieren
Auf Grund dessen haben wir beschlossen, für unsere Tagesklinik eine soziale Kompetenzgruppe (im
folgenden SOKO genannt) ins Leben zu rufen. Diese Gruppe wird betreut und gestaltet von einer
Mitarbeiterin aus dem Sozialdienst und einer Mitarbeiterin aus dem PED.
Die Soko- Gruppe findet einmal die Woche in unserem Schulzimmerfür ca. 60 Minuten statt.
Rahmenbedingungen:
Nach vorheriger Absprache mit der zuständigen Therapeutin und dem multiprofessionellen Team,
nehmen die Patienten an der SOKO- Gruppe teil. Die soziale Kompetenzgruppe wird als soziomilieutherapeutische Maßnahme verstanden und auf Grund dessen verpflichtend gesehen. Wenn die
Patienten sich verweigern an der verpflichtenden Gruppe teilzunehmen, gelten die gleichen
Konsequenzen wie bei anderen Therapieverweigerungen.
Ziele der Soko- Gruppe:
Soziale Kompetenzen, durch spielerische Methoden, gemeinsam erleben und erlernen. Dazu
gehören, z.B., methodisch aufgebaut:
 Gefühle benennen und erkennen
 Fähigkeiten/ Ressourcenarbeit, erkennen von eigenen Schwächen
 Gruppenmitglieder pos. Rückmeldungen geben, selber positive Rückmeldungen annehmen
können
 Konflikte aus dem Stationsalltag aufgreifen und bearbeiten
 Selbstwertgefühl stärken
 Verbale/ nonverbale Kommunikation thematisieren/ Kommunikationsregeln erarbeiten
 Erlernen der gewaltfreien Kommunikation
 Soziale Fähigkeiten erlernen bzw. erweitern durch z.B. Rollenspiele
 Erlerntes in den Alltag übertragen lernen/ Transfer
 Beziehungsgestaltung
 Toleranz
 Kompromissfähigkeit, Kooperation
 Teamfähigkeit
 Wertschätzung
 Partizipation der Patienten
Zielgruppe:
Zielgruppe sind die Patienten der Tagesklinik Cuxhaven, die sich zwischen 6 bis 18 Jahren befinden.
Wir haben uns dazu entschlossen die Gruppe alters- und entwicklungsentsprechend aufzuteilen, um
so jeden Patienten dort abzuholen zu können, wo er steht.
10
Methodik/ Didaktik
Einstieg:
Die Soko- Gruppe beginnt mit einer Blitzlichtrunde in Begleitung von Sokolinchen (Sprechhase).
Fragestellung für die Anfangsrunde: „ Mit welchem Gefühl bin ich heute in die Soko- Gruppe
gekommen?“
Anschließend gehen wir immer kurz auf die gemeinsam erarbeiteten Gruppenregeln ein.
Hauptteil:
Hauptthemen sind:
1. Ich sehe die anderen
2. Ich sehe mich selbst
3. Ich beobachte genau
4. Ich habe Gefühle
5. Ich entwickele Lösungsstrategien
6. Gemeinsam statt einsam
7. Miteinander reden
8. Erst denken, dann handeln
Wir erarbeiten gemeinsam die o.g. Themen z.B. mit Kooperationsspielen, Rollenspielen, herstellen
eines Gefühlstagesbuch, Arbeitsblätter, Wahrnehmungsspiele, Entspannungselemente, Theaterstück,
kreative Elemente, Gesprächen,…..
Schlussteil:
Blitzlichtrunde mit Sokolinchen. Mit der Fragestellung, was fand ich gut oder was fand ich nicht so gut.
Nach Beendigung jeder Soko- Gruppenstunde, leiten wir unsere wichtigen Beobachtungen an das
multiprofessionelle Team weiter. Abschließend daran reflektieren wir jede einzelne Stunde und
daraus ergebend, werden gegebenenfalls der Aufbau und die Rahmenbedingungen evaluiert.
Dieses entwickelte Konzept ist nicht als starr zu betrachten, sondern wird flexibel an die vorhandenen
Zielgruppen und den vorhandenen Rahmenbedingungen angepasst.
Workshop 13
Referenten: Simone Raugust, Dipl.Psych. /Manuela Lepen, Jugend- und Heimerzieherin
TK Tübingen
Das „Verhaltenstherapeutische Intensivtraining zur Reduktion von Aggression“ als ein
Element in der tagesklinischen Regelbehandlung
Die Störung des Sozialverhaltens stellt gemeinsam mit ADHS die am häufigsten diagnostizierte und
behandelte Störung im teilstationären Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie dar. Aufgrund immer
kürzer werdender Verweildauern von Patienten steigt der Bedarf an effizienten multimodalen
Behandlungsmethoden wie dem „Verhaltenstherapeutischen Intensivtrainings zur Reduktion von
Aggression“ (VIA; Grasmann & Stadler, 2009).
Ursprünglich konzipiert wurde das VIA Gruppentraining für ein ambulantes Setting über einen
Zeitraum von zwei Wochen speziell für die Störung des Sozialverhaltens und ADHS. Die Integration
des Programms in die Regelbehandlung der Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie der
Universitätsklinik Tübingen zeigte sich als wirksam (siehe auch Grasmann & Stadler, 2011). Diverse
Anpassungen waren jedoch in den letzten 2,5 Jahren an die konzeptionellen Rahmenbedingungen
und das gemischte Klientel der Tagesklinik Tübingen notwendig, die in diesem Workshop dargestellt
werden sollen.
Die zeitliche und inhaltliche Struktur der einzelnen VIA Bausteine wurde angepasst und gemäß der
Qualifikationen eines interdisziplinären Teams bestehend aus Ärzten, Psychologen,
Sonderschullehrern, Ergo- und Bewegungstherapeuten, Jugend- und Heimerziehern und
Kinderkrankenschwestern organisiert. Theaterpädagogische Inhalte und die praktische Einübung
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zuvor gelernter Elemente eines sozialen Kompetenztrainings rückten beispielsweise durch die
stärkere Gewichtung eines Theaterprojektes in den Vordergrund, was im ursprünglichen VIA so nicht
vorgesehen war. Rotationsverfahren ermöglichten eine zeitökonomische und Ressourcen sparende
Umsetzung der einzelnen Bausteine mit der gegebenen Personalstruktur und ein gegenseitiges
Lernen in gemischten interdisziplinären Teams. Regelmäßige Evaluationen, die von Kindern,
Jugendlichen und Personal ausgefüllt wurden, legten die Grundlage für diese Veränderungen.
Schlussendlich lässt sich das VIA in seiner angepassten Form an die tagesklinische Behandlung in
Tübingen als effektives Programm bewerten, das den Störungsbildern und dem steigenden zeitlichen
Druck Rechnung trägt, die im teilstationären Setting einer Kinder- und Jugendpsychiatrie präsent sind.
Workshop 14
Referenten: Dr.med.Mareile Bezold, Dipl.Päd Silke Schnapp
TK Erlangen
Integrales Behandlungskonzept Schulvermeidung – TK Erlangen
Hintergrund:
Bei psychischen Störungen mit schulvermeidenden Verhalten wird je nach Ausprägungsgrad der
Symptomatik und Dauer der Fehlzeiten in der Schule sehr oft eine jugendpsychiatrische Behandlung
indiziert. Das Fernbleiben von der Schule entwickelt sich dabei zu einem eigenständigen,
gravierenden Folgeproblem, da viele der Betroffenen nur niedere oder gar keine Schulabschlüsse
anstreben können und oft auch im beruflichen Alltag erhebliche Schwierigkeiten entstehen.
Häufig wird jedoch erst nach längerem Krankheitsverlauf eine Assoziation zwischen Schulvermeidung
und psychischer Störung hergestellt.
Ziele:
Ziel unseres integralen Behandlungskonzepts bei Schulvermeidung ist deshalb eine möglichst
zeitnahe sowie individuell angepasste Hilfe für die betroffenen Jugendlichen und deren Familien. Es
beinhaltet verschiedene, aufeinander aufbauende und teilweise parallel laufende Bausteine mit dem
Ziel, die Reintegration der Jugendlichen in ihr soziales Umfeld und in ihre Schule zu erreichen.
Vorgehen:
Nach Kontaktaufnahme mit unserer Klinik und dem ersten diagnostischen Termin können die
Jugendlichen als ersten Behandlungsschritt innerhalb von maximal 2 Wochen nach Kontaktaufnahme
unser vormittägliches ambulantes Gruppenangebot „Brücke zur Schule“ nutzen (3 Vormittage pro
Woche à 90 min). Dies dient dem Heranführen an eine schultypische Tagesstruktur sowie dem Finden
des passenden Behandlungssettings.
Bei entsprechenden Voraussetzungen schließt sich eine tagesklinische Behandlung an. Das
Aufrechterhalten einer schultypischen Tagesstruktur sowie der Aktivitätsaufbau ist auch hier
wesentlicher Behandlungsbaustein, weshalb nach ca. 1-3 Tagen nach Aufnahme zudem die
Vorstellung der Jugendlichen in der „Schule für Kranke“ erfolgt, wo eine der individuellen
Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit (max. 4 Stunden tgl.) angepasste Beschulung stattfindet. Auch
das gemeinsame Erledigen der Hausaufgaben in klar strukturiertem Setting ist fester tagesklinischer
Behandlungsbestandteil.
In einzel- und gruppentherapeutischen Angeboten erfolgt außerdem eine Verhaltens-therapie, die
neben störungsspezifischen Inhalten insbesondere soziale Kompetenzen, Selbstvertrauen und
Selbstwirksamkeit der Jugendlichen fördert. Wenn nötig erfolgt unterstützend eine medikamentöse
Behandlung.
Um den Übergang von der tagesklinischen Behandlung in den Alltag zu erleichtern, findet nach
ausreichender Stabilisierung ein Besuch der externen Heimatschule noch im Rahmen des
tagesklinischen Settings statt, häufig zunächst mit therapeutischer Begleitung. Wenn nötig,
insbesondere bei erneutem Vermeidungsverhalten im Behandlungsverlauf, besteht zudem die
Möglichkeit des „Home Treatment“ durch Mitarbeiter des PET.
Das Ziel der tagesklinischen Behandlung besteht jedoch nicht nur im Sicherstellen des Schulbesuchs,
sondern auch in der altersangemessenen Einbindung des Jugendlichen in ihr soziales Umfeld. So
erfolgt noch während der Behandlung auch die Förderung von Hobbies und Aktivitäten mit
Gleichaltrigen, etwa in Sportvereinen. Auch die Einbeziehung von Eltern und Familie in den
therapeutischen Prozess im Rahmen von mind. 14-tägigen Familiengesprächen sowie bei Bedarf
wöchentlichem Eltern-Kind-Training ist fester Bestandteil unseres Behandlungskonzepts. Bei Bedarf
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wird eine Unterstützung durch eine Jugendhilfemaßnahme im Anschluss an die tagesklinische
Behandlung initiiert.
Workshop 15
Referenten: Dagmar Wittwer, Krankenschwester; Jürgen Wernicke, Dipl.Psych.
TK Schwerin
Arbeitstitel: "Umsetzung einer stationsübergreifenden Multi-Familien-Therapie"
Wir wollen über unsere Art der Arbeit mit mehreren Familien aus verschiedenen Stationen und
Altersgruppen berichten. Wir als TK bieten die Möglichkeit Pat. als Vorbereitung, Begleitung oder
Nachsorge zur stationären, ambulanten oder teilstationären Therapie zur MFT aufzunehmen.
Unser Workshop wird besonders interessant für Teilnehmer, die selber eine MFT planen und
Austausch mit anderen Interessenten und praktizierenden Durchführern suchen.
Workshop 16
Referenten: Heidrun Mertens ,Erzieherin, Co –Therapeutin DBT, Testpsychologische Assistentin
Birgit Franke, Krankenschwester, Praxisanleiterin im Gesundheitswesen
TK Kaiserslautern
Achtsamkeitstraining
Achtsamkeit –Mindfulness, ein zentrales Element im Alltag der Tagesklinik Kaiserslautern
1. Theorie der Achtsamkeit
2. Praxis traditioneller und spielerische Achtsamkeit
Eine Übungseinheit aus der Praxis der Tagesklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie in Kaiserslautern.
Wir gestalten eine praxisorientierte Stunde, die den kontinuierlichen AG Nachmittagen der Tagesklinik
gleichkommt.
Jeder Teilnehmer benötigt eine Decke (Unterlage), bequeme Socken, evtl. ein Sitzkissen.
Workshop 17
Vormittags: TK Magdeburg
Dr.Ulrike Röttger,Leitende Oberärztin
Frau Weidermann, Erzieherin
Frau Flaschl,Ergotherapeutin
Mehrfamilientherapie in der Tagesklinik: Kreative Teamarbeit mit Familiengruppen in
verschiedenen Altersbereichen
Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin des Kindes- und
Jugendalters, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg
Die Multi- oder Mehrfamilietherapie ist seit mehreren Jahren ein wichtiger Behandlungsbaustein
unserer tagesklinischen Behandlung. Unter dem Motto „Miteinander voneinander“ werden Familien
angeregt untereinander Lösungen für ihre Probleme zu finden und sich gegenseitig zu unterstützen.
Dabei wird mit Techniken der systemischen Familientherapie und psychodynamischen
Gruppentherapie gearbeitet. In Magdeburg haben die multiprofessionellen Teams der Tagesklinik
gemeinsam die Grundausbildung dieser Therapieform im Rahmen einer „in-house-Fortbildung“
absolviert. Im Anschluss daran sind altersspezifische Formen der Mehrfamilientherapie auf den
einzelnen Behandlungsgruppen entstanden, die in den Teams vorbereitet, durchgeführt und
ausgewertet werden. Die Mitarbeiter der Teams bringen dabei ihre jeweiligen Fachkompetenzen ein
und
es
entstehen
auf
den
Familiengruppenkontext
zugeschnittene
gestalterische,
bewegungsorientierte oder musiktherapeutische Angebote. Es werden so „Erlebnisräume“ für
gemeinsame Erfahrungen mit anderen Familien innerhalb der tagesklinischen Behandlung
geschaffen. Im Unterschied zu anderen Kliniken und Einrichtungen bei denen die Multifamilientherapie
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bei Familien mit Kinder und Jugendlichen eines bestimmten Störungsbildes (z.B. Anorexie) eingesetzt
wird, arbeiten wir „Störungsübergreifend“ in „altershomogenen“ Gruppen. Die Gemeinsamkeit aller
Familien besteht darin, dass sie sich alle in einem ähnlichen „familiäre Lebenszyklus“ durch die
Altersstufe ihrer Kinder befinden. Zentral sind deswegen auch die Entwicklungsthemen und
Bedürfnisse in Bezug auf den jeweiligen familiären Lebenszyklus. Die Familiengruppentherapie findet
für alle Familien der jeweiligen Altersstufe (bis zu acht Familien) alle 14 Tage an einem
Spätnachmittag (3,5 Stunden) zu unterschiedlichen Themenschwerpunkte statt. Die bisherigen
Erfahrungen mit diesem „Behandlungsbaustein“ sind positiv: Die Mitarbeit der Familien verbessert
sich, die Akzeptanz der tagesklinischen Behandlung erhöht sich, Eltern beschreiben den Austausch
mit anderen Eltern und die Erfahrung mit den Problemen nicht alleine zu sein als entlastend. In
unserem Workshop werden wir Einblicke in den Aufbau dieser Arbeit an unserer Klinik geben und mit
Beispielübungen die
praktische Arbeit mit Familien von Kleinkindern, Grundschulkindern,
Schulkindern und Jugendlichen vorstellen und erleben lassen. Ziel ist es Ideen zur alterspezifischen
Anwendung dieses familienorientierten Behandlungsansatzes zu vermitteln und den Spass, der
kreativen Teamarbeit mit dieser Therapieform.
Nachmittags: TK Gelsenkirchen
Referent: T.Schebaum-Stein, Ltd. Psychologe der TK
Teilstationäre Behandlung von schulbezogenen Ängsten und Schulabsentismus
Die Tagesklinik Gelsenkirchen nutzt seit 2010 eine spezielle, altersgemischte Kleinstgruppe
(4 Behandlungsplätze)u.a. zur Therapie von Angststörungen nach kognitiv-verhaltenstherapeutischem
Vorgehen. Das Behandlungskonzept bedient sich explizit kognitiver Methoden und legt einen
Schwerpunkt auf die Psychoedukation sowie ein multimethodales Training der emotionalen
Kompetenzen. Hierbei wird auch der Aufmerksamkeitsbias, der im Rahmen von Angststörungen
auftritt, gezielt berücksichtigt.
Im Workshop wollen wir das Behandlungskonzept und die Erfahrungen mit dem ungewöhnlichen
Gruppenformat vorstellen. Spezielle psychoedukative Inhalte, die wir im Training der
Emotionsregulation erarbeiten, sollen vorgestellt und mit den Teilnehmern des Workshops ausprobiert
werden. Ergebnisse der Evaluation der Therapieverläufe und Möglichkeiten zur Übertragbarkeit und
Weiterentwicklung des Ansatzes sollen diskutiert werden.
Workshop 18
Referenten:
Dipl.Psych.Katharina Heiser
Beatrice Georgii,Assistenzärztin
TK München
Tagesklinische Behandlung in der KJP: Am Beispiel von Kindern und Jugendlichen mit
internalisierenden Störungen und schulbezogenen Problemen
GLIEDERUNG
I. Prävalenz:
- immer mehr Patienten mit schulbezogenen Problemen stellen sich für eine tagesklinische
Behandlung vor
- Darstellung konkreter Zahlen/ Statistiken und TK- Angaben
II. Symptomatik:
- Vielfältige Probleme bei Kindern und Jugendlichen in Bezug auf schulische Probleme: Ängste
(Leistungs- und Trennungsängste, soziale Phobien), psychosomatische Beschwerden, depressive
Symptomatik, ADHS, Störung des Sozialverhaltens, Mobbing-Erfahrungen, ausgeprägte
Teilleistungsstörungen, autistische Störungen
 Schwerpunkt unserer TK: Patienten mit Ängsten, depressiver Symptomatik,
psychosomatischer Problematik
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III. Anamnestische Besonderheiten:
Parallelen in Anamnesen auf: Symptomatik zeigt sich häufig
a) nach körperlicher Erkrankung/ Infekt
b) nach Übertritt von Grundschule auf weiterführende Schule
c) nach Umzug/ Wohnortwechsel
d) Verunsicherung bei den Eltern/ Familien
FOLGE: Kinder/ Jugendliche haben oft lange Schulabwesenheitszeiten (mehrere Wochen bis Monate)
IV. Vorstellung des generellen Vorgehens im Therapiesetting:
- Aufnahme nach Vorgespräch (hier erst mal Klärung der Motivation, Compliance, Schweregrad
der psych. Beeinträchtigung/ Abwägen ob teil- oder vollstationär indiziert)
- Beschulung in Klinikschule
- In ET: Schwerpunkt auf intrapsychischem Prozess und Stabilisierung von Selbstwert/
Selbstwirksamkeit
- In der Gruppe: Stärkung sozialer Kompetenzen mit enger Anleitung/ zeitnaher Rückmeldung/
Punkteplänen
- In Komplementärtherapien: Ressourcenstärkung, Zugang über andere Medien ermöglichen
(Musik, Ergo)
- Enge Zusammenarbeit mit Eltern (Elterngespräche, Familiengespräche, Videointeraktion,
Elterntraining)
- Enge Zusammenarbeit mit Klinikschule und Außenschule
- Schrittweise Wiederbeschulung (stundenweise)
- Rückfallprophylaxe (mit Anschluss amb. Maßnahmen, Psychotherapie, Hilfen über JA usw.)
V. Fallvignetten: Besprechung/ Falldiskussion gemeinsam mit dem Publikum, evtl. in
Kleingruppenarbeit
VI. Diskussion von Vor- und Nachteilen der tagesklinischen Behandlung bei internalisierender
Symptomatik mit schulbezogenen Problemen:
Vorteile:
 Kinder behalten Bezug zum sozialen Umfeld,
 enger Austausch mit Kindeseltern möglich
 Erprobung der Therapieerfolge im Alltag bzw. schrittweise Adaptation
 langsame Steigerung der Schwierigkeit/ Belastungserprobung möglich
Nachteile/ „Therapiefallen“:
 TK übernimmt zu sehr die Alltagsfunktionen/ Erziehungsaufgaben der Familie; zu starke
Verantwortungsübernahme
 Fokus zu sehr auf schulisches Funktionsniveau, Verleumden der Psychopathologie
 einige KE sind in ihrem Auftrag vieldeutig/ nicht eindeutig > Therapieverläufe können dadurch
ungünstig sein
 manchmal stellt Symptomatik der Kinder auch Konflikte im System da (Kind als
Symptomträger, KE wenig veränderungsbereit)
VII: Diskussion im Forum:
Welche Erfahrungen gibt es in anderen TK bei Patienten mit schulbezogenen Problemen?
Was sind Chancen einer tagesklinischen Behandlung?
Wo liegen Möglichkeiten, wo sind Grenzen in der TK-Behandlung?
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