Ankuendigung0302 - Universität Oldenburg

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Kommentiertes
Veranstaltungsverzeichnis
Wintersemester 2003/4
Textilwissenschaft
Stand: 7. Juli 2003
DIDAKTIK
3.08.002
Situationen und Probleme des Textilunterrichts
Kerncurriculum
n.V.
N.N.
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2/30
DIDAKTIK
3.08.003
Situationen und Probleme des Textilunterrichts
Kerncurriculum
Donnerstag 14-16, A2 3-321
Christian Becker, ML Sabine Müller-Jentsch
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(Angehende) Lehrerinnen und Lehrer müssen sich ihrer Biographie der LehrerInnenwerdung
sowie ihrer subjektiven Vorlieben und Abneigungen bewusst sein, um Schülerinnen und
Schülern sowohl bei der Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben helfen zu können als auch
für deren Sichtweisen, Einstellungen und Präferenzen offen zu sein und offen zu bleiben.
Wenn Studierende in die Fachdidaktik einsteigen, ist bereits ein großer Teil der didaktischen
LehrerInnenbildung gelaufen, denn in keinem anderen Beruf gibt es etwas Vergleichbares:
eine dreizehnjährige LehrerInnenvorbildung während der eigenen Schulzeit. Studierende
tragen also bereits didaktische Positionen im Gepäck, wenn sie mit der eigentlichen
Ausbildung beginnen. Diese unbearbeitete Vorbildung führt nicht selten zu erheblichen
Schwierigkeiten, didaktische Konzeptionen zu akzeptieren und gar zu verinnerlichen.
Dieses Seminar, das in die „Didaktik Textiler Sachkultur“ der Oldenburger Professorin Ingrid
Köller einführt, geht auf biographische Spurensuche. Es setzt bei der geheimen Vorbildung
der Studierenden für den Beruf der TextillehrerIn an, welche ihnen nur selten bewusst ist. Es
geht zu den Wurzeln der eigenen Erfahrungen mit und im Textilunterricht sowie um die
Auseinandersetzung mit verinnerlichten LehrerInnenbildern und den Ursprüngen des
eigenen didaktischen Denkens.
Studierende sollen ihre Vorbildung reflektieren, rekonstruieren und offen für neue Ansätze
werden. Sie sollen subjektive Zugänge zur Didaktik Textiler Sachkultur entwickeln und die
Chancen dieser fachdidaktischen Konzeption erkennen, welche die Möglichkeit offeriert, das
breite Spektrum textiler Sachkultur sowohl begrifflich als auch textilpraktisch zu erschließen.
In einer kritischen Auseinandersetzung soll die Konzeption auf ihre Praktikabilität im
künftigen Textilunterricht geprüft werden. Konkrete Unterrichtsplanungen für verschiedene
Anwendungsbereiche verdeutlichen exemplarisch die Möglichkeiten dieser Konzeption.
Pflichtlektüre
Köller, Ingrid (Hg.): Textilunterricht und Textile Sachkultur: Ergebnisse aus der
Textildidaktischen Erfahrungs- und Forschungswerkstatt. Oldenburg: Universität Oldenburg
(diz), 1999 (Oldenburger Vor-Druck 405)
Literaturempfehlungen
Blohm, Manfred (Hg.): Berührungen und Verflechtungen: Biografische Spuren in
ästhetischen Prozessen. Köln: salon, 2002
Duncker, Ludwig: Lernen als Kulturaneignung: Schultheoretische Grundlagen des
Elementarunterrichts. Weinheim (u.a.): Beltz, 1994
El-Gebali-Rüter, Traute (Hg.): Textile Sachkultur erschließen. Baltmannsweiler: Schneider
Verlag Hohengehren, 1999
Jank, Werner / Meyer, Hilbert: Didaktische Modelle. Berlin: Cornelsen, 2002
Kämpf-Jansen, Helga: Ästhetische Forschung: Wege durch Alltag, Kunst und Wissenschaft.
Köln: salon 22002
Peterßen, Wilhelm H.: Handbuch Unterrichtsplanung. München: Oldenbourg, 92000
3/30
ÄSTHETIK
3.08.004
Stoff-Hülle-Körper
Abwandlung und Neu – Gestaltung getragener Körperhüllen
Kerncurriculum, begrenzte Teilnehmerzahl 25
Montag 10-14, 14-täglich, Beginn 20.10., A2 3-321
Vera Neumann
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Grundlage dieses Seminars bildet, neben Betrachtungen von Garn- und
Flächenkonstruktionen, die gestalterische Arbeit an ausgewählten,
gebrauchten Kleidungsstücken mit dem Ziel der Wandlung.
Jedem dieser Objekte kommt nicht nur eine ganz individuelle Bedeutung
zu, die sich aus der Geschichte des „Getragenwerdens“ ergibt, sondern
auch eine Positionierung innerhalb eines modischen Kontextes. Über
eine spielerisch assoziative Annäherung und mit Hilfe der Recherche
lassen sich weitere Informationen hinsichtlich der spezifischen
Eigenheiten der Kleidungsstücke gewinnen. Dabei spielen u.a. die
Materialbeschaffenheit, Verarbeitung, Struktur und Form der
Hüllenkonstruktion, Nutzung sowie soziale und modische Aspekte eine
zentrale Rolle. Mit den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich
individuelle Themenstellungen entwickeln, auf deren Basis Stil,
Ausdruck, Funktion und Wirkung des Kleidungsstückes verändert
werden. Hierbei können ganz unterschiedliche textile Techniken,
spezifische Oberflächenbearbeitungen oder Abwandlung in der
Schnittführung, zum Einsatz kommen.
4/30
ÄSTHETIK
3.08.005
Stoff-Hülle-Körper
Accessoires – Mehr als Zubehör und Beiwerk
Kerncurriculum, begrenzte Teilnehmerzahl 25
Montag 14-18, 14-täglich, Beginn 20.10., A2 3-321
Vera Neumann
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Das Entstehen von Accessoires geht nicht nur auf rein funktionale
Gründe zurück, sondern repräsentiert auch immer das Lebensgefühl
einer Epoche. Sie stehen sowohl für Prestige und Status wie auch für
modische und symbolische Statements.
Accessoires heben die Individualität des Trägers hervor, nuancieren und
betonen das modische Erscheinungsbild.
Dieses Seminar gliedert sich in zwei Abschnitte. Im ersten Teil geht es
um die Betrachtung und Analyse verschiedener Garn- und
Flächenkonstruktionen. Der Schwerpunkt dieses Seminars liegt in der
Konzeption und experimentellen Gestaltung eines eigenen AccessoireObjektes. Dabei bilden das Kennenlernen und die Beschäftigung mit den
Erscheinungsbildern und der Symbolik ausgewählter AccessoireBeispiele die Grundlage.
Die an kostümgeschichtlichen Epochen orientierte Recherche und
spielerische Auseinandersetzung lässt Objekte entstehen, die sich
durchaus an konkreten Beispielen orientieren, bekannte Elemente
aufgreifen, diese jedoch auf individuelle Weise interpretieren.
Die Accessoires treten in Dialog mit den ausgesuchten Körperpartien,
setzen Akzente, indem sie diese z.B. überhöhen oder dezent verhüllen.
Sie können in ihrer „Funktion“ verändert werden und so ein eigenes,
autonomes Schmuckelement bilden.
5/30
KULTURGESCHICHTE
3.08.006
Kleidung und Körperbild in der Moderne
Kerncurriculum
Freitag, 10-12, A2 3-321
Kurt Dröge
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Im Anschluss an eine Diskussion unterschiedlicher Kulturbegriffe und
einen kulturgeschichtlichen Abriss der Entwicklung von
Bekleidungsweisen werden im Seminar die Darstellungsweisen von
Kleidung und Körper in der Neuzeit einschließlich ihrer Forschungslinien
erörtert. Das Ziel einer wechselweisen Beschäftigung mit allgemeinen
Entwicklungen und konkreten Beispielen (von Jeans bis zur
Brautkleidung) ist die Herausarbeitung von Darbietungs- und
Deutungsmustern, die – als soziokulturell dominiert und zeitgeschichtlich
interpretierbar – auf viele Bereiche kulturwissenschaftlicher Tätigkeit
übertragbar sind.
Das Seminar wird in die Arbeitsweisen kulturhistorischer
wissenschaftlicher Tätigkeit einführen. Dazu gehört – grundsätzlich
sowie am konkreten Beispiel – der Umgang mit verschiedenartigen
Quellen, die für textilkundliche Fragestellungen generell existieren. Im
Mittelpunkt werden historische Entwicklungen der Bekleidung und ihrer
Erkundung und Erforschung im 19. und 20. Jahrhundert stehen. Im
Seminar werden spezifisch museologische Zugriffsweisen
mitberücksichtigt, da das Museum die wichtigste Lager- und
Forschungsstätte für textiles Sachgut darstellt.
Teilnahmevoraussetzung: aktive Mitarbeit (nach Vereinbarung im Seminar)
6/30
ÖKOLOGIE / KONSUMTION / PRODUKTION
3.08.007, 3.08.008
Produktlinienanalyse von Textilien: Aspekte der Jeans
Kerncurriculum, mit Exkursion
3.08.007: Dienstag 18-20, A2 3-316 und -321
3.08.008: Donnerstag 10-12, A2 3-316 und -321
Norbert Henzel
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Eine Blue-Jeans besteht aus 100% Baumwolle in Köperbindung, ist doch
klar.
Seit zwei Jahren findet sich jedoch oft so viel Elasthan im JeansGewebe, dass es deklariert werden muss. Und es gibt ja auch HanfJeans. Seit letztem Jahr sind immer mehr Blue-Jeans im Angebot, deren
Stoffe leinwandbindig sind. Und gibt es eigentlich Jeans aus
kbA-Baumwolle?
Die Produktlinienanalyse am Beispiel der Jeans soll einen Überblick über
alle Stationen des Lebensweges geben. Es soll der gesamte
Lebenszyklus:
- die Rohstoffgewinnung
- die Garn- und Flächenherstellung
- die Ausrüstung
- die Konfektionierung
- der Handel (einschließlich aller zurückgelegten Transportwege)
- der Ge- und Verbrauch
- und die Entsorgung
dargestellt werden.
Gleichzeitig sollen die dabei auftretenden ökologischen, sozialen und
wirtschaftlichen Komponenten untersucht werden.
7/30
DIDAKTIK
3.08.009
N.N.
n.V.
N.N.
8/30
DIDAKTIK
3.08.010
Was mach´ ich mit den Jungs?
Koedukation im Textilunterricht
Schwerpunkt Sek I
Dienstag 14-16, A2 3-321
Christian Becker, ML Ingrid Wachtendorf
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„Was mach‘ ich mit den Jungs?“ ist eine immer wieder gestellte Frage selbst erfahrener
LehrerInnen, die seit Jahren koedukativen Textilunterricht praktizieren. Hinter der Frage
verbirgt sich u.a. die Unsicherheit der LehrerInnen im Umgang mit den unterschiedlichen
Erwartungen von Jungen und Mädchen an den Textilunterricht.
Wie aber sieht die alltägliche Realität aus? Berücksichtigen LehrerInnen im Textilunterricht
die Interessen von Jungen? Tragen an Mädchen orientierte Inhalte und Methoden nicht
selten zur Verfestigung eines inzwischen überholten Geschlechterrollenverständnisses bei?
Wie könnte und sollte ein jungenspezifischer Textilunterricht konzipiert sein?
In diesem Seminar soll zunächst die schulische Realität erforscht werden. Durch
Befragungen von LehrerInnen und SchülerInnen sollen die alltägliche Praxis im Umgang mit
der Ausgangsfrage untersucht sowie die textilen Interessen von Jungen ermittelt werden.
Des weiteren sollen fertige Unterrichtsmaterialien, die für den Textilunterricht angeboten
werden, auf die Abdeckung von Jungeninteressen hin geprüft werden.
Basierend auf den ermittelten Untersuchungsergebnissen sollen dann im Seminar eigene
Unterrichtseinheiten entwickelt werden, die den Bedürfnissen und Präferenzen von Jungen
gerecht werden. Es wird zudem um die Frage gehen, wie diese in einen koedukativen
Unterricht integriert werden können.
Empfohlene Literatur
Badisches Landesmuseum Karlsruhe / Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer
Kulturbesitz (Hg.): Zwischen Schule und Fabrik: Textile Frauenarbeit in Baden. Sigmaringen:
Jan Thorbeke, 1993
Historisches Museum Hannover (Hg.): „Langes Fädchen – faules Mädchen“. Hannover:
Historisches Museum Hannover, 1993
Hoppe, Heidrun (Hg.): Geschlechterperspektiven in der Fachdidaktik. Weinheim u.a.: Beltz, 2001
Kaiser, Astrid u.a.: Beispiele für die Arbeit in einer jungen- und mädchengerechten
Grundschule: Ergebnisse des niedersächsischen Schulversuchs zum Thema „Soziale
Integration“. Hildesheim: NLI, 2000
Kaiser, Astrid (Hg.): Praxisbuch Mädchen- und Jugenstunden. Hohengehren: Schneider,
2001
Kiper, Hanna / Spindler, Detlef (Hg.): Lernen in der Pubertät: Herausforderungen für die
pädagogische und strukturelle Erneuerung der Schulen im Sekundarbereich I. Oldenburg:
Universität Oldenburg (diz): 2000 (Oldenburger Vor-Druck 420)
Koch-Priewe, Barbara (Hg.): Schulprogramme zur Mädchen- und Jungenförderung: Die
geschlechterbewusste Schule. Weinheim u.a.: Beltz, 2002
Müller, Kurt: Handarbeits- und Hauswirtschaftsunterricht für Knaben: Probleme,
Hintergründe, Chancen. Schweizerische Arbeitslehrerinnen-Zeitung, Heft 11/12 1987
Zeitschrift: Textilarbeit und Unterricht, Heft 2/1990
9/30
DIDAKTIK
3.08.011
Starterkompetenzen
Fit für den Einstieg in den Textilunterricht?!
Auch Vorbereitung des Fachpraktikums
Dienstag 16-18, A2 3-321
Christian Becker, ML Anette Lienich, Agnes Kleinhaus
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Ob bevorstehendes Fachpraktikum oder Referendariat: Studierende müssen
bestimmte Kompetenzen entwickeln, um in der Schule starten zu können. Welche
Anforderungen stellt die Schule an BerufsanfängerInnen und welche sind die
Starterkompetenzen, die für den Einstieg in den Textilunterricht benötigt werden?
In diesem praxisorientierten Seminar geht es vorrangig um einen Teilbereich des
textilen Professionswissens: die konkrete Planung und Vorbereitung von
Textilunterricht. Wie wähle ich Themen und Unterrichtsinhalte „richtig“ aus? Wie
bekomme ich meine persönlichen Interessen, Schülerinteressen und
Lehrplanvorgaben unter einen Hut? Wie stimme ich meine eigenen Vorstellungen
von „gutem“ Unterricht mittels didaktischer Konzeptionen auf die Schülerbedürfnisse
und Unterrichtserfordernisse ab? Welche notwendigen Kenntnisse, Fähigkeiten und
Fertigkeiten bringe ich mit, welche fehlen mir noch? Welche Intentionen verfolge ich
mit meinem Textilunterricht und welche prüfbaren Ziele will ich warum erreichen? In
diesem Seminar sollen für LehrerIn und SchülerInnen gleichermaßen spannende
„tragfähige“ Unterrichtsplanungen und -vorbereitungen erarbeitet werden.
Zudem sind Kontakte mit LehrerInnen, ReferendarInnen und FachseminarleiterInnen
vorgesehen, die aus ihrer Sicht Einstiegsprobleme darstellen und mögliche
Lösungswege aufzeigen.
Empfohlene Literatur
Bauer, Roland: Lernen an Stationen in der Grundschule: Ein Weg zum kindgerechten
Lernen. Berlin: Cornelsen, 2000
Beck, Gertrud / Scholz, Gerold: Beobachten im Schulalltag: Ein Studien- und
Praxisbuch. Frankfurt am Main: Cornelsen, 1995
Duncker, Ludwig / Popp, Walter (Hg.): Kind und Sache: Zur pädagogischen
Grundlegung des Sachunterrichts. Weinheim: Juventa, 1994
Heitkämper, Peter: Die Kunst erfolgreichen Lernens: Handbuch kreativer Lehr- und
Lernformen. Paderborn: Jungfermann, 2000
Köller, Ingrid (Hg.): Textilunterricht und Textile Sachkultur: Ergebnisse aus der
Textildidaktischen Erfahrungs- und Forschungswerkstatt. Oldenburg: Universität
Oldenburg (DIZ), 1999 (Oldenburger Vor-Druck 405)
Kretschmer, Horst / Stary, Joachim: Schulpraktikum: Eine Orientierungshilfe zum
Lernen und Lehren. Berlin: Cornelsen, 1998
Meyer, Hilbert: Leitfaden zur Unterrichtsvorbereitung. Frankfurt am Main: Cornelsen,
12?
Meyer, Hilbert: Unterrichtsmethoden (2 Bde.). Frankfurt am Main: Cornelsen, 81995
Peterßen, Wilhelm H.: Handbuch Unterrichtsplanung. München: Oldenbourg, 92000
Peterßen, Wilhelm H.: Kleines Methoden-Lexikon. München: Oldenbourg, 1999
10/30
DIDAKTIK
3.08.012
Textilunterricht im 21. Jahrhundert – Warum?
Donnerstag 12-14, A2 3-330A
Christian Becker
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Eine verhältnismäßig simple Frage steht am Anfang dieses Seminars.
Ihre Beantwortung wird sich aber als schwierig erweisen.
Schulleistungsstudien wie PISA haben die Bildungsdiskussion in
Deutschland erneut angefacht und sorgen dafür, dass auch der
randständige und bisher nicht auf seine Leistung überprüfte
Textilunterricht wieder ins Kreuzfeuer der Kritik sowie unter massiven
Rechtfertigungsdruck gerät. Als Relikt der traditionellen Mädchenbildung
hat er sich bis ins 21. Jahrhundert gerettet, aber es werden zunehmend
häufiger die Fragen nach dem Bildungsgehalt des Textilen sowie nach
dem Sinn und Zweck des Textilunterrichts gestellt.
Dieses Seminar befasst sich ausgehend von der Geschichte mit den
Perspektiven des Textilunterrichts. Es geht um die Qualitätsdimensionen
eines Faches, das in vielen Schulen noch immer alle Klischees vom
traditionellen Handarbeitsunterricht des vorvergangenen Jahrhunderts
bedient. Im Zuge der durch PISA hervorgerufenen und von der
Kultusministerkonferenz initiierten Entwicklung von Bildungsstandards
geht es auch um die Untersuchung der Wirkungsprofile des
Textilunterrichts.
Nur wenige FachdidaktikerInnen haben Argumente für die Berechtigung
des Textilunterrichts im Fächerkanon der Schulen geliefert.
VertreterInnen von Ministerien und Schulbehörden sind noch
zurückhaltender mit Gründen für oder gegen den Textilunterricht. Ein
Schwerpunkt wird nicht nur mangels publizierter Argumente auf der
Konzipierung und Durchführung von Interviews mit „SpezialistInnen für
Textilunterricht“ liegen.
Hat der Textilunterricht überhaupt eine Zukunft in den Schulen? Wie
muss er gestaltet sein, um den an ihn gestellten gegenwärtigen und
künftigen Anforderungen gerecht zu werden? Dieses Seminar versucht
Antworten zu finden.
Literaturempfehlungen werden zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.
11/30
KULTURGESCHICHTE
3.08.013
Altkleider aus Europa schaffen Arbeitsplätze in Afrika
Verbindliche Vorbesprechung Montag 13.10, A2 3-330A
Blockveranstaltung Freitag / Samstag und Beginn jeweils Freitags 13 h
Romina Kochius
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Die Kritik am Altkleiderhandel, die seit dem Ende der 1980er Jahre über
verschiedene Film- und Buchdokumentationen durch die Medien geht, ist bestimmt
vom Geist einer populären, traditionellen deutschen Konsumkritik. Hüben wie drüben
kauften alle nur, was billig sei, so die einhellige Meinung. Im Bereich der Bekleidung,
die am stärksten modischen Wandlungen unterworfen sei, führe dies – hier wie in
Entwicklungsländern – zu einem dramatischen Abbau von Arbeitsplätzen, was
angesichts des Charakters der Bekleidungsindustrie als Pionierindustrie vor allem in
den afrikanischen Ländern dramatische Konsequenzen habe.
Bei einem näheren Blick auf Produktion und Konsum von Kleidung auf dem
afrikanischen Kontinent zeigt sich jedoch ein weit differenzierteres Bild als das der
Schwarzen, die kritiklos unsere Kleidungsstile nachahmen wollen und SecondhandKleidung kaufen, weil sie gerade recht und vor allem: billig sei. Tatsächlich ist es in
der Folge der wirtschaftlichen Krise, die den ganzen Kontinent und alle Industriezweige seit den 1980er Jahren überzogen hat, zu einem grundlegenden Wandel in
der Kleidungsproduktion gekommen. Die heutige afrikanische Bekleidungsherstellung ist stark informell organisiert, was gerade die wirtschaftliche Ausnutzung von
Nischen erlaubt. Nicht wenige Schneiderinnen und Schneider leben von Änderungsarbeiten an Gebrauchkleidung. Gleichzeitig versuchen neuere Studien aus den
Kulturwissenschaften zu zeigen, dass die gebrauchte Kleidung aus Europa vielfach
genutzt wird, um das Kleidungsrepertoire und damit das der Kommunikation zu
erweitern. Hierbei werden die Zeichen der westlichen Kleidung kreativ umgedeutet
und in neue Zusammenhänge gebracht, sodass ein extrem bewusster und
differenzierter Umgang mit Kleidung entsteht, der von einem ‚Nachahmen’ weit
entfernt ist.
Die Veranstaltung geht u.a. folgenden Fragen nach:

Was ist eigentlich Konsum – Verschleiß von Dingen bis zur Unbrauchbarkeit?

Wie wurde und wird Kleidung in Afrika produziert, vor allem vor dem Hintergrund global
veränderter Wirtschaftsweisen?

Wie sah und sieht Beschaffung und Umgang mit Secondhand-Kleidung in Afrika aus?
12/30
KULTURGESCHICHTE
3.08.014
„Doing masculinity“
Form und Funktion von Kleidung als Zeichensystem im Kriegsfilm
Donnerstag, 18-20, A2 3-321
Patricia Mühr
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Die Inszenierung von „Männlichkeit“ über Kleidung im Kriegsfilm wird
vom Betrachter meistens nicht als solche wahrgenommen. Die Kleidung
scheint ebenso natürlich, wie der Körper, der sie trägt. Insbesondere die
Uniform scheint nicht mehr als eben eine militärische einheitliche
Dienstkleidung zu sein, die vorgibt, Unterschiede zu tilgen. Und doch
verfügt sie als Kommunikationsmedium über Codes, die im
Zusammenspiel mit anderen visuellen und narrativen Codes
Bedeutungen von ´Rasse`, ´Klasse`, ´Geschlecht` u.a. produziert.
Im Seminar werden diese Bedeutungsprozesse an Hand verschiedener
Kriegsfilme untersucht. Dabei wird in einem ersten Schritt die
Remaskulinisierung - das Wideraufleben von positiv besetzten
Vorstellungen, Metaphern und Bewertungen von Männern und
Maskulinität (Susan Jeffords) im Vietnamkriegsfilm untersucht. Ein
weiterer Schritt wird es sein, Vorstellungen von „Männlichkeit“ und
„Weiblichkeit“ an dem Bild der professionalisierten Soldatin der 1990er
Jahre in den Filmen Courage under Fire (1997) und G.I. Jane (1998)
herauszuarbeiten.
Seit dem Kinostart von Saving Private Ryan (1998) wird von einer
„Wiederbelebung“ und „Radikalisierung“ des Kriegfilmgenres durch
exzessive Gewaltdarstellungen gesprochen. Eine fühlbare Nähe zum
Krieg herzustellen, wird auch in anderen populären Kriegsfilmen (The
Thin Red Line (1998), Pearl Harbor (2001), Black Hawk Down (2002),
We Were Soldiers (2002) versucht. Inwieweit die in diesen Filmen
angebotene Grenzerfahrung von Subjektivität – gemeint sind evozierte
´hautnahe Erlebnisse` und das sog. ´Dokumentarische` - dazu führt,
Männlichkeit als Spektakel zu inszenieren und welche Bedeutung dabei
der bekleidete oder nackte, oftmals verwundete Männerkörper für die
Nation spielt, soll als dritter Schritt insbesondere mit Blick auf die
Ereignisse des 11. Septembers 2001 und des III. Golfkrieges diskutiert
werden.
Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft zur regelmäßigen
Lektüre von ausgewählten Texten, Filmsichtungstermine wahrzunehmen
und die aktive Mitgestaltung der Sitzungen durch die Übernahme von
Kurzreferaten bzw. Filmanalysen.
13/30
KULTURGESCHICHTE
3.08.015
Textil in Bewegung
Historische Kostüme, moderne Körper und das Motiv des Faltenwurfs im Kino
seit den 1980er Jahren
Verbindliche Vorbesprechung Montag 13.10., 14-18, A2 3-321
Blockveranstaltung
Barbara Schrödl
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In Spielfilmen historischer Thematik formiert sich seit den 1980er Jahren ein
Interesse an stoffreichen Gewändern, die in großzügigen Falten um makellose
Körper fallen. Im Seminar soll die Frage im Zentrum stehen, warum dieses Motiv im
populären Medium Spielfilm wichtig werden konnte. Die Arbeitsthese ist, dass
zwischen der spezifischen Inszenierung der von textilen Falten umgebenen Körper
und der gesellschaftlichen Modernisierung ein Zusammenhang besteht. Eine durch
die zunehmende Digitalisierung und die Erfolge der Bio-Medizin verloren geglaubte
‚Unmittelbarkeit’ ruft ein neues Interesse am Körper hervor. In einigen Diskursen wird
der Körper zum Fluchtpunkt einer Sehnsucht nach einem ‚Wahren, Eigenen und
Natürlichen’. Historische Spielfilme scheinen diese Sehnsucht in einer idealisierten
vormodernen Vergangenheit zu verorten.
Im Seminar konzentrieren wir uns auf Filme, die in der Zeit der Spätrenaissance
spielen. Diese Filme eignen sich in besonderer Weise, um das Motiv der von textilen
Falten umgebenen Körper zu befragen, da der wogende Faltenreichtum des
Filmkostüms nicht durch das Vorbild der historischen Bekleidung motiviert sein kann
und somit deutlich als Ausdruck eines zeitgenössischen Interesses erkennbar wird.
Entworfen wird ein voluminöser Kleidkörper der Bewegung. Der voluminöse
Kleidkörper der Bewegung lässt sich als demonstrative Absage an die Bekleidungsideale der 1990er Jahre interpretieren, die einen Kleidkörper der Beweglichkeit
entwerfen. Er unterscheidet sich aber auch deutlich von dem Kleidkörper
geometrischer Starre, den die durch die Spanische Mode geprägte Bekleidung der
oberen Schichten der Spätrenaissance modelliert. Der voluminöse Kleidkörper der
Bewegung des Filmkostüms lässt sich unter Bezug auf Aby Warburgs Konzept der
Pathosformel als ein Ausdruck elementarer Leidenschaften beschreiben, der die
Modernität der von historisierenden Falten umgebenen Körper ausmacht.
Teilnahmevoraussetzungen: Aktive Mitarbeit, Filmsichtungen, Textlektüren. Zum
Erwerb eines Scheins muss ein (Gruppen)-Referat übernommen und schriftlich
ausgearbeitet werden.
14/30
KULTURGESCHICHTE
3.08.027
Verschränkung visueller und materieller Kultur am Beispiel der
Inszenierung von Kleidung in unterschiedlichen Medien
Einführung in Modetheorien
HSt., zugleich fächerübergreifend
Donnerstag 18-20, A2 3-330A, mit Blockanteilen n.V.
Karen Ellwanger
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15/30
ÄSTHETIK
3.08.016
Mode und Medien 1905 - 2005
Ein Beitrag zum 100 jährigen Jubiläum der Landesausstellung Oldenburg 2005
Montag 14-18, 14-täglich, Beginn 13.10., A2 3.321
Petra Eller, Udo Karsten
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Vor fast 100 Jahren fand in Oldenburg eine Landesausstellung statt. Aus
heutiger Sicht wird dieser Ausstellung eine außerordentliche Bedeutung
für die Entwicklung der Stadt Oldenburg und der Region zugesprochen.
Die Stadt Oldenburg plant für das Jahr 2005 einen Veranstaltungs- und
Ausstellungszyklus, in dem sowohl die damalige als auch die aktuelle
Kulturlandschaft der Region dargestellt und thematisiert werden soll.
Das Fach Textilwissenschaft beteiligt sich mit einer Serie von
Veranstaltungen an dem Projekt. Ziel ist eine Ausstellung zum Thema
„Mode und Medien 1905/2005“
In dieser Veranstaltung geht es um die Mode um die Jahrhundertwende
und deren Erscheinungsformen in der Region.
Anhand von Bildmaterial erfolgt eine Analyse der damaligen modischen
Tendenzen und deren stilbildender Elemente, unter Einbeziehung
verschiedener Medien, beispielsweise Zeitschriften und Privatfotografie.
Referenzen zu historischer Bekleidung in der aktuellen Mode werden
thematisiert und die Zitierweise der DesignerInnen untersucht.
Dies bildet den Ausgangspunkt für die eigene praktische
Auseinandersetzung mit der Mode dieser Zeit, entweder durch
Rekonstruktion von Kleidungsstücken oder durch die Aufnahme von
bestimmten Elementen dieser Zeit in neue, interpretatorische Entwürfe.
Ziel ist, mit den Studierenden individuelle Herangehensweisen an dieses
Thema zu entwickeln und zu realisieren, die den kreativen Blick des
Heute auf das Gestern repräsentieren.
16/30
ÄSTHETIK
3.08.017
Das T-Shirt und seine Funktion als Kommunikationsmittel
Donnerstag 8-10, A2 3-321
Udo Karsten
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Kein anderes Kleidungsstück wird so sehr für die Übermittlung von
semantischen Botschaften, Zeichen oder Bildern benutzt wie das T-Shirt.
Neben Geschichte und Produktionstechniken wird vor allem der Frage
nachgegangen, was die spezifische Art der Kommunikation dieses
Mediums ist und was für Beziehungen zwischen Träger/in und Aussage
bestehen.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen den Anfang einer eigenen
Auseinandersetzung mit dem Medium bilden, an deren Ende eine
Kollektion eigener Ideen einschließlich Realisation der Teilnehmer zum
Thema T-Shirt stehen.
17/30
ÄSTHETIK
3.08.018
Mode und Moderne als Geschichte von Schnitten
Begrenzte Teilnehmerzahl 20
Blockveranstaltung Montag 6.10. – Freitag 10.10. 10-18, A2 3-321
Silke Radenhausen
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Geschnitten wird schon immer, in der Bekleidung, in der Medizin, im
Film...
In der Bekleidung wird der dreidimensionale Menschenkörper mit
Flächen umhüllt, die zugeschnitten werden, deren doppelte
Krümmungen auf geschickten Flächenschlüssen beruhen.
Thema des Seminars soll ein Einblick in die Geschichte der Schnitte/der
Schnittmuster sein mit Schwerpunkt auf der Moderne ( Einschnitt,
Zuschnitt, Zerstückelung, Systematisierung des Schneidens, Zuschnitt
der Körper, Diagonal- und Querführung im zeitgenössischen Schnitt...).
Die Modeavantgarde des 20.Jh. geht vom Markt direkt ins Museum.
Die Arbeitsform basiert auf der Kombination von theoretischen und
praktischen Herangehensweisen mit dem Ziel gegenseitiger Erhellung.
Für Modellversuche wird Baumwollstoff vorhanden sein.
18/30
ÄSTHETIK
3.08.019
Gestreiftes Gewebe - klassisch und experimentell
Voraussetzung Geräteschein, begrenzte Teilnehmerzahl 15
Blockveranstaltung Dienstag 10.2. – Freitag 13.2. 2004, 10-18, A2 3-330A
Uschi Schwierske
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Die Möglichkeiten der Gestaltung beim Weben sind durch die
horizontalen (Kette) und die vertikalen (Schuss) Linien erst einmal „ nur“
auf die Herstellung von geometrischen Mustern begrenzt.
Schon eine manuellmanipulierte Verschiebung durchbricht dieses
Prinzip. Kommt dann die unterschiedliche Art der Bindung dazu,
unterstützt durch die Wirkung von Material und Farbe, entsteht eine
Vielfalt von Musterungsmöglichkeiten
In der Gestaltungspraxis soll es darum gehen,
 ein im klassischen Sinn gestreiftes Gewebe zu entwerfen
 den Webstuhl (Webrahmen) dafür einzurichten
 unterschiedliche Materialien zu verwenden
 beim experimentellen Gebrauch von Materialien die optischhaptische Wahrnehmung zu schulen
Studierende, die an diesem Seminar teilnehmen möchten, bitte ich, sich
mit mir in Verbindung zu setzen, das ist obligatorisch bei Wünschen
nach besonderen Aufgaben.
Bitte für den experimentellen Teil der Praxis alles sammeln, was an
linienförmige Gebilde erinnert (z. B. Verpackungsmaterial, Draht, Gräser,
Folienstreifen, Effektgarne u.a. )
Eine Literaturliste wird zu Semesterbeginn ausgehängt.
19/30
ÄSTHETIK
3.08.020
Ästhetische Kompetenz und Lebensstil: Pierre Bordieus
Kulturtheorie
Freitag 10-12, A2 3-330A
Alarich Rooch
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Pierre Bourdieus Untersuchung “Die feinen Unterschiede” gilt als eines
der Schlüsselwerke zur Kultursoziologie der Gegenwart.
Mit seiner "Theorie der Praxis" bietet Pierre Bourdieu ein
Instrumentarium an, um den komplexen Zusammenhang von
Sozialstruktur und sozialer Strukturierung in der Produktion und
Reproduktion sozialer Ungleichheit zu erfassen. Die von ihm
vorgenommenen Untersuchungen, die ein erstaunlich breites Spektrum
gesellschaftlicher Fragestellungen umfassen, fokussieren ihren Blick in
erster Hinsicht auf den Zusammenhang von Kultur, Herrschaft und
sozialer Ungleichheit. Für ihn ist die Kultur keine von den
gesellschaftlichen Auseinandersetzungen abgehobene Sphäre, sondern
gerade sie zeigt sich für ihn als ein entscheidendes Feld der
Bedingungen und der Realisationen von Ungleichheitsstrukturen der
Gesellschaft. Es ist die kulturelle Praxis, die Welt der symbolischen
Formen, in der Bourdieu die Auseinandersetzungen um den Erwerb, den
Erhalt und den Ausbau sozialer Positionen ortet. Die Kultur, die Welt der
symbolischen Formen, ist für ihn das Medium sowie der Austragungsort
der Produktion und Reproduktion sozialer Ungleichheit.
Das Seminar möchte die wichtigsten Begriffe und Grundlagen der
Kultursoziologie Bourdieus exemplarisch vorstellen. Das Seminar ist als
ein Lese- und Diskussionskurs konzipiert. Als Grundlage dient hierzu
seine Arbeit “Die feinen Unterschiede”. Je nach Bedarf und Stand der
Diskussion werden aber auch andere Schriften Bourdieus
herangezogen.
Neben einer grundsätzlichen Einführung in die Kulturtheorie Bourdieus
soll ein besonderes Augenmerk auf die Frage gelegt werden, in welcher
Art und Weise Bourdieus Methoden und Thesen, die sich auf die
Situation im Frankreich der 60er Jahre beziehen, auch auf andere Kulturund Zeiträume angewandt werden können.
Näheres und Weiteres wird in der ersten Seminarsitzung besprochen.
Grundlagentext:
Bourdieu, Pierre: Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft,
Frankfurt a.M. (Suhrkamp)
20/30
ÄSTHETIK / ÖKOLOGIE / KONSUMTION / PRODUKTION
3.08.026
Ökostile – Neu betrachtet II
HSt., Projekt; begrenzte Teilnehmerzahl 20
Donnerstag 16-18, A2 3-330A
Petra Eller, Norbert Henzel
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Problemstellung und Inhalt
„Ökostile“? Ist damit die Alternativ-Ästhetik der Müsli-Szene gemeint, eine Art Antimode mit
Wollsocken und Sack-Kleidern?
Mittlerweile gibt es kaum noch eine eng umgrenzte Ökoszene. Das – nicht selten
vermeintliche - Wissen um ökologische Zusammenhänge ist zu Einstellungen geronnen, die
geschlechts- und milieuspezifisch sehr unterschiedlich sein können. Dies hat bei vielen von
uns tatsächlich zu kleineren und größeren Modifikationen im Alltagshandeln geführt, die
keineswegs nur vom Informationsstand, sondern von komplexen Habitusstrukturen
abhängen. Dabei ist nicht immer klar, ob gut gemeinte Veränderungen auch wirklich zu
einem Mehr an Nachhaltigkeit führen. Dies ist eine Problemstellung der Veranstaltung.
Ziel der Veranstaltung ist es, die bislang kaum verbundenen Ansätze einer
naturwissenschaftlich orientierten Umweltforschung, die sich oft als Öko-Aufklärung versteht,
und der kulturwissenschaftlich orientierten Lebensstilforschung aufeinander zu beziehen und
aus der Perspektive der gender studies zu befragen. Die Ergebnisse des zweisemestrigen
Projekts sollen in einer Ausstellung vermittelt werden.
Phase I (weitgehend abgeschlossen): Zunächst ging es um die Aufarbeitung von zum
Klischee gewordenen Subkulturmoden der 70er und 80er Jahre sowie die Untersuchung von
„Ökolooks“. Im Zentrum standen dann die AlltagsakteurInnen in der Region Oldenburg im
Jahr 2003, ihre Weisen der Wahrnehmung ökologischer Problemlagen, ihr (textil-)
ökologisches Wissen und ihre Formen umweltbezogenen Handelns.
Phase II: Neben der Auswertung der Recherche- und Untersuchungsergebnisse findet eine
Vertiefung ausgewählter Themenbereiche statt. Das Konzept der Ausstellung muss sich an
den Inhalten und Ergebnissen der Studienarbeiten orientieren. Ob die Präsentation der
Arbeitsergebnisse einen didaktischen Schwerpunkt mit „aufklärerischem“ Anspruch verlangt
oder ob „künstlerische“ Installationen zu Themenbereichen wie beispielsweise „Waschen“,
„Ökolook“... im Gesamtkontext der Ausstellung vorgesehen werden, sind konzeptionelle
Entscheidungen, die erst mit vorliegenden Arbeitsergebnissen getroffen werden können.
Phase III: Planung und Umsetzung der Ausstellung.
Die Arbeitsform des Projekts ist neben einer begleitenden Phase der Lektüre geprägt durch
qualitative empirische Recherche in der Region Oldenburg: Alle TeilnehmerInnen führen
Fallrecherchen durch, präsentieren sie im Plenum und wirken an der Ausstellung mit (Einzeloder Kleingruppenarbeit).
Teilnahmevoraussetzungen:
Bereitschaft zur aktiven Teilnahme; dies schließt eine Fallrecherche und deren Präsentation
ein.
Die Veranstaltung kann als zweisemestriges Projekt besucht werden; in diesem Fall ist die
Zwischenprüfung Voraussetzung für die Teilnahme. Daneben kann die Veranstaltung nach
Absprache auch einsemestrig zur Erlangung einzelner ET-Scheine besucht werden; in
diesem Fall ist das absolvierte Kerncurriculum Teilnahmevoraussetzung.
21/30
ÄSTHETIK Nebenankündigung
3.0
Neue Medien und kultureller Kontext
Alarich Rooch
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22/30
ÖKOLOGIE / KONSUMTION / PRODUKTION
3.08.021
Ein Farbstoff mit Zukunft?
Zur Ökologie des Färbens mit Indigo
Voraussetzung Laborschein, Begrenzte Teilnehmerzahl 12, mit Exkursion
Montag 18-20, A2 3-321 und A2 3-319
Norbert Henzel
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In der Vergangenheit waren es Schönfärber, die Stoffe in leuchtende Farben
herstellten. Lange Zeit durften nur hochgestellte Würdenträger die daraus
gefertigte Kleidung tragen. Dem gemeinen Volk waren gedeckte Farben
vorbehalten.
Die Farbe Blau wurde mit dem Farbstoff Indigo erzielt, der aus verschiedenen
Pflanzen mühsam gewonnen wurden, und der deshalb sehr teuer war. Die
chemische Industrie vollzog auf dem Gebiet der Färberei vor 100 Jahren eine
Revolution, denn nun konnten alle Farbtöne preiswert hergestellt werden, und
jeder konnte die Farbe tragen, die gefiel.
Infolge der Produktion aus „Kohle und Kalk“ war das Indigo aus pflanzlichen
Quellen nicht mehr marktfähig und wurde immer seltener produziert.
In den letzten Jahren wurde es jedoch wieder entdeckt. Bloß warum?
Die Veranstaltung geht u.a. folgenden Fragen nach:

Welche Fasern sind zum Färben mit welchen Farbstoffen geeignet?

Welche Arten von Färbung sind mit Naturfarbstoffen möglich?

Was ist das besondere an der Färbung mit Indigo?

Was für eine Farbpalette kann mit Indigo erreicht werden?

Gibt es gesundheitliche Probleme beim Färben mit Indigo?

Lässt sich in der BRD mit Indigo aus natürlichen Quellen wirtschaftlich
arbeiten?

Wofür kann Indigo aus natürlichen Quellen noch eingesetzt werden?

Welche Färberezepte sind in der Schule in welchen Klassenstufen
durchführbar?
Im Rahmen des Seminars soll eine Reihe von historischen Färberezepten
experimentell überprüft werden.
23/30
ÖKOLOGIE / KONSUMTION / PRODUKTION
3.08.022
Altkleider aus Europa vernichten Arbeitsplätze in Afrika
Verbindliche Vorbesprechung Montag 13.10., A2 3-330A
Blockveranstaltung Freitag / Samstag und Beginn jeweils Freitags 13 h
Norbert Henzel
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In früheren Zeiten waren Textilien wertvolle Gebrauchsgüter. Schäden
an ihnen wurden sorgsam ausgebessert. War nichts mehr zu reparieren,
wurden Putzlappen daraus gefertigt. Und für die letzten Fetzen gab der
Lumpensammler noch Geld.
Heute werden T-Shirts für 2 Euro oder Jeanshosen für 5 Euro
angeboten. Bekleidung wird nicht mehr abgetragen, Löcher werden nicht
mehr gestopft. Denn vorher ist das Kleidungsstück meist schon
unmodern. Dann wandert es in den Müll - oder in die Altkleidersammlung
für die Katastrophenhilfe.
Nun gibt es aber nicht so viele Katastrophenopfer zu versorgen wie in
Deutschland Kleidung gespendet wird. Die „überschüssige“ Kleidung ist
ein wertvolles Handelsgut, das z.B. nach Afrika exportiert wird. Eine
Reihe von Film- und BuchautorInnen konnte nachweisen, dass unsere
abgelegte Kleidung die Textilindustrie Afrikas zerstört (hat).
Und Afrika als Niedrigstlohnkontinent könnte eine Textilindustrie gut
gebrauchen, gilt sie doch als Pionierindustrie, die ein entscheidender
Schritt zur Erschließung der Weltmärkte sein kann.
Die Veranstaltung geht u.a. folgenden Fragen nach:

Wie sieht es in unserem eigenen Kleiderschrank aus?

Wie gehen wir mit „unmoderner“ Bekleidung um?

Wo geht unsere aussortierte Bekleidung hin?
24/30
ÖKOLOGIE / KONSUMTION / PRODUKTION
3.08.023
Systematik der Textilien
Gewebe
Dienstag 8-10, A2 3-321
Doris Meyer-Logemann
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“Neuerdings geraten Stoffe ins Visier der Textilgestalter und des breiten
Publikums. Stoffe gewinnen Preise in Talentschauen des
Kunsthandwerks,.... . Stoffe finden Eingang in die Kunstmuseen und
beherrschen ganze Ausstellungen, wie zuletzt im Museum of Modern Art
in New York gesehen. Wohlgemerkt: Es handelt sich nicht um alte
Stoffe, vom Zeitabstand zu „Kunst“ mutiert, sondern um zeitgenössische
Produkte, die brandneu die Ateliers und Fabriken verlassen!
...... es sind heute die neuen Materialien und Techniken , die bei Leuten
vom Fach und beim Publikum Begeisterung auslösen.“ ( Textilforum 3 /
2001)
In dieser Veranstaltung soll der Frage nachgegangen werden, wie
Material, Technik und Technologie sich auf das Erscheinungsbild, auf die
bekleidungsphysiologischen Eigenschaften und auf die
Pflegeeigenschaften auswirken.
Die Erarbeitung erfolgt an realen Stoffen und Objekten aus unserer
Alltagswelt.
25/30
ÖKOLOGIE / KONSUMTION / PRODUKTION
3.08.024
Weberei: Industrielle, handwerkliche und individuelle Produktion
Voraussetzung Geräteschein, begrenzte Teilnehmerzahl 15
Freitag 8-10, A2 3-330A
Doris Meyer-Logemann
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Ein großer Teil unserer Bekleidung besteht aus Geweben, wobei unser
Bewusstsein bzgl. der Produktion und des Gebrauchs sehr
eingeschränkt ist. Globalisierung, 3. Welt – Produktion und
Automatisierung sind die Grundlagen der heutigen Weberei. Die
Produktionsbedingungen sind oft menschenunwürdig und stehen in
einem starken Kontrast zu unserem Umgang mit Kleidung. Kinderarbeit
ist in der Textilproduktion weit verbreitet.
Im Gegensatz dazu ist uns die handwerkliche Produktion vielfach nur
noch durch Museen, das Kunsthandwerk und eigene (Schul)erfahrung
vertraut.
Die sozialen, ökonomischen und technischen Zusammenhänge sollen
aufgezeigt werden, um uns damit das Verständnis für komplexe
Gegenwartsprobleme der Textilproduktion und -konsumtion zu
erleichtern.
Industrieroboter und internationale Arbeitsteilung versus Handwerk und
Gebrauch der Hände. Welche Bedeutung hat die industrielle und
handwerkliche Weberei in unserer heutigen Gesellschaft?
Unter Berücksichtigung von Technik, Material, Entwurf und Idee können
eigene Weberfahrungen gemacht werden.
Eine Exkursion wird angeboten.
26/30
ÖKOLOGIE / KONSUMTION / PRODUKTION
3.08.025
Automation – Konfektion
Fertigungsmethoden in der Bekleidungsindustrie
Voraussetzung Maschinenschein, begrenzte Teilnehmerzahl 20
Montag 8-12, 14-täglich, ab 20.10., A2 3-321
Doris Meyer-Logemann
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Die konfektionelle Fertigung der Bekleidung wird bedingt durch die
industrielle und serienmäßige Herstellung.
Die Branche der Bekleidungsindustrie ist gekennzeichnet durch
Rationalisierungsprozesse, Arbeitsteilung und eine radikale
Vereinfachung der einzelnen Tätigkeiten.
Durch den Strukturwandel und durch die Globalisierung, der
Auslagerung der inländischen Produktion ins Ausland, hat es in
Deutschland einen Rückzug aus der Standardfertigung gegeben. Die
verbliebenen Produktionsstätten sind gekennzeichnet durch eine hohe
Flexibilität, durch Fertigung hochmodischer, qualitativ hochwertiger
Bekleidung und durch kurze Lieferfristen. Die veränderten
Absatzmarktbedingungen erfordern flexiblere Formen der Fertigung und
eine höhere Qualifikation der Beschäftigten.
Einige dieser Aspekte, wie Normierung von Bekleidung und Schnitten,
Qualifikationsanforderungen an NäherInnen und betrieblicher Ablauf
sollen in einer Übungswerkstatt thematisiert und erprobt werden.
27/30
KOLLOQUIEN
3.08.028
Fachkolloquium: Schwerpunkt Gegenwärtige Modetendenzen im
filmischen Medium
(Hst.)
Vorbesprechung Freitag, 7.11.2002, 12-14, A2 3-330A
2 Blockphasen jeweils Freitag 12-18, A2 3-330A
und Tagungsteilnahme
Norbert Henzel
3.08.029
Kolloquium „Museum und Ausstellung“: Materielle Kultur und
Geschlecht. Texte zur musealen Sachkultur
(HSt., Nur für Studierende des Museumsstudiengangs, Interessierte Textilstudierende nach
Anmeldung)
Dienstag 18-20, A8 1-110
Detlef Hoffmann, Kurt Dröge
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Große Fachexkursion Berlin: Dienstag 11.2. – Freitag
14.2.2003
1. verbindliche Vorbesprechung Mittwoch 14.1. ab 18 Uhr A2 3-321
2. verbindliche Vorbesprechung siehe Aushang
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28/30
Textilwerkstätten
Im Rahmen von Angeboten der Textilwerkstätten besteht die Möglichkeit, über das
reguläre Mindestlehrangebot hinaus unter individueller Betreuung in Kleingruppen
grundlegende und vertiefende Studien zur Textilarbeit zu betreiben bzw. eigene
textilpraktische Arbeitsvorhaben zu realisieren.
Offene Webwerkstatt
Termine siehe Aushang, A2 3-330A
Offene Nähwerkstatt
Mittwoch 15-18, A2 3-321
Offene Werkstatt Färberei, Druckerei, Labor
Mittwoch 15-18, A2 3-316
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Arbeitsstellen
Die fachspezifischen Arbeitsstellen bieten Gelegenheit zu grundlegendem und vertiefendem
Quellenstudium in allen Bereichen der Textilwissenschaft.
Öffnungszeiten: siehe Aushang
Diathek
A2 3-319
Peters
Bekleidungsarchiv
A2 3-328
Kruse
Archiv Textilobjekte
A2 3-329
Schmidt
Stoffarchiv
A 2 3-329
Meyer-Logemann
Schriftenarchiv/Museumsstelle
A2 3-320
Henzel mit Hinrichs und
Cordes.
29/30
Laborschein
Inhalt
Einführung in die Laborordnung, Arbeitssicherheit, Umgang mit
Laborabfällen
Einfache textil-chemische Experimente
Zeitraum
Siehe Aushang
Teilnehmeranzahl
maximal 12
Leistungsnachweis
Abschlußtest
Der Erwerb des Laborscheins in Kombination mit dem Geräteschein
berechtigt zur Nutzung der offenen Werkstatt (Labor).
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Maschinenschein
Inhalt
Der Umgang mit den Nähmaschinen und die Organisation des
Nähraumes.
Zeitraum
Siehe Aushang
Der Erwerb des Maschinenscheins berechtigt zur Nutzung der offenen
Werkstatt (Nähraum).
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Geräteschein
Inhalt
Umgang mit den Webstühlen, grundsätzliche Webtechniken
Zeitraum
Siehe Aushang
Teilnehmeranzahl
maximal 12
Der Erwerb des Geräteschein berechtigt zur Nutzung der offenen
Werkstatt (Webraum).
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