Sozialwissenschaftliches Denken Vorlesung 7 ( 13.11.2007) Nachtrag zu Schäffter Diplomarbeit von Maria Spenger zur Empfehlung „ Zur Integration und Integrationsverständnis von muslimischen Jugendlichen in Wien MAX WEBER Verfolgt eine eurozentrische Betrachtungsweise , keine empirische Erfahrung sondern mittels Literaturstudien gewonnene Einsichten. Er untersucht die Religionen Indiens, Chinas und Orient. DIE FRAGE DER METHODOLOGIE Sie ist stark auf eine empirische ( durch eigene Erfahrung erfahrbar) Wahrnehmung bezogen. In unserem Fach ist die Feldforschung Empirie. Weber versucht die Zweiteilung von Natur als Wissenschaft und Kultur als Wissenschaft zu untersuchen. Zu Webers Zeit standen die Wissenschaften stark unter dem Einfluss des Evolutionismus ( naturwissenschaftlicher -> soziokultureller Evolutionismus. Weber bricht mit dem Darwinmodus und weist die Einheit von Naturwissenschaft und Sozialwissenschaft zurück. Unterscheidung 1.) Nomothetisch ( nomos = Gesetz) - beachtet Naturwissenschaft - Die Lehre der Gesetzmäßigkeiten Beziehungsweise der Versuch derartige Gesetze aufzustellen. 2.) Idiographisch ( Einzelne) - bezieht sich auf das Singuläre - als wäre die Geschichte das Werk einzelner großer Männer Weber versucht diese Dichotomie zu überwinden Bordieu bezieht sich später stark auf Weber und schaut wie das Einzelne sich auf das Allgemeine auswirkt. Wir sind strukturiert , auf die Struktur geht die Praxis zurück Weber trennt logisches Urteil vom Werturteil es gibt einen Bruch zwischen dem was ist und dem was sein soll. Die Empirische Disziplin kann nicht bestimmen was sein sollte , wäre unwissenschaftlich. Als Sozialwissenschaftler untersuche ich die gegenwärtigen Strukturen Selbstreflexion ist immer wichtig. Das narrative Interview - versucht Erzählungen beim Gegenüber auszulösen - es werden keine Expertenfragen gestellt - „ Ich lasse erzählen“ Weber stellt fest, dass es keine universale Ethik gibt Er unterteilt sie in 1) Gesinnungsethik 2) Verantwortungsethik Ad1) die Gesinnungsethik liegt außerhalb des wissenschaftlichen Bereiches. Handeln wird gesetzt , da es aus Pflicht aus einem Ideal heraus verstanden wird. Handeln wird aus einem bestimmten Ideal gesetzt. Ad2) sie beinhaltet eine rationelle Kalkulation wahrscheinlicher Konsequenzen eines Handels für das angestrebte Ziel. Beispiel: Krieg – man kann nicht sagen, Krieg sei falsch ( wäre Gesinnungsethik) Die Verantwortungsethik überprüft wohin das Handeln ( Masseneinsatz an Waffen gegen den Terror) führen wird. ( => Anzahl an Kindersoldaten steigt drastisch) Man glaubte mit der Massenanzahl an militärischen Mitteln könne der Terror gestoppt werden => er ist jedoch in monströse Dimensionen angewachsen - an der Perspektive der Verantwortungsethik lässt sich das antizipieren Auf der Verantwortungsethik von Weber baut die Kommunikationstheorie von Habermas auf. Auf den Punkt gebracht, überprüft die Verantwortungsethik die Konsequenzen. Zur Methodologie nach Weber Für ihn ist klar, dass der Wissenschaftler seine Position nicht verwenden sollte, um seine Ideale durchzusetzen. Der Wissenschaftler darf kein politisch handelnder Mensch sein. ( Grenzüberschreitungen müssen wenn dann bewusst gesetzt werden und man muss sich der Konsequenz bewusst sein, dass die wissenschaftliche Community dann Kritik üben kann) -