Familiengottesdienst am 28. Januar 2007 „Gott nimmt uns so an wie wir sind“ Kirchenraum schmücken mit Papierschlangen und Masken, die von Untikindern gebastelt wurden. Apéro: Fasnachtschüechli, Schenkeli, Tee Liedprobe: Singt dem Herrn und lobt ihn, Gott umgibt mich von allen Seiten, Gott hat alle Menschen gemacht Einzug Lied: Singt dem Herrn und lobt ihn Kreuzzeichen, Begrüssung (Pfarrer Keller) Gespräch (Antonio) Es ist lustig, sich in der Fastnacht zu verkleiden. Warum macht das Spass. Als was verkleidet sich wer … Es ist lustig, in eine andere Rolle zu schlüpfen. (Bald feiern wir Fasnacht. Und ich glaube Karneval ist ein Fest wo jeder gerne mal anders ist. Wo jeder mal eben so ist, wie er sonst gerne wäre. Da ist der, der sonst lieb ist, mal der Böse, graue Mäuse sind auf einmal bunte Vögel, Stille Menschen werden laut. Vielleicht sind an Fasnacht die, die sonst traurige sind dann fröhlich. Der Arme wird zum König und der König kann mal Arm sein. Fasnacht ist halt jeder so wie er sonst nicht ist. Aber wie ist es ausserhalb der Fasnacht) Will ich auch im normalen Leben manchmal jemand anderer sein? Manchmal verkleidet man sich auch, um etwas zu verdecken. Das ist auch oft bei Erwachsenen bzw. in der Gesellschaft der Fall. Lied: Gott hat alle Menschen gemacht Geschichte „Elmar“ (Andrea erzählt) Die Bilder werden mit Beamer auf Leinwand projiziert Es war einmal eine Elefantenherde: junge Elefanten, alte Elefanten, grosse, dicke und dünne Elefanten. Einige sahen so aus wie der hier oder wie der da der wie der da drüben, alle ein bisschen verschieden, aber alle einigermassen glücklich – und allesamt elefantenfarben. Nur Elmar nicht. Elmar war ganz anders. Elmar war kariert. Elmar war gelb und orange und rot und rosa und lila und blau und grün und schwarz und weiss. Elmar war überhaupt nicht elefantenfarben. Wenn Elmar da war, gab es für die Elefanten immer was zu lachen. Manchmal spielte er mit den anderen Elefanten, manchmal spielten sie mit ihm. Und wenn man sie vor Vergnügen prusten hörte, dann hatte Elmar sich wieder mal was Besonderes ausgedacht. Eines Abend konnte Elmar nicht einschlafen, weil er so viel nachdenken musste. „Ich weiss nicht – eigentlich habe ich keine Lust mehr so gaz anders zu sein als die anderes“, dachte er. „Kein Wunder, dass sie über mich lachen.“ Und gegen Morgen, bevor die anderen richtig wach wurden, machte Elmar sich leide und unbemerkt davon. Er lief durch den Dschungel und traf viele andere Tiere. Die anderen Tiere sagten alle: „Guten Morgen, Elmar!“ Und Elmar lächelte und sagte auch: „Guten Morgen!“ Er lief und lief und endlich fand er, was er gesucht hatte: einen grossen Busch, einen grossen Busch voller Beeren, einen grossen Busch voll mit Beeren mit elefantenfarbenen Beeren. Elmar ergriff den Stamm mit seinem Rüssel und rüttelte und schüttelte, dass die Beeren nur so auf den Boden prasselten. Als der Boden dicht mit den Beeren bedeckt war, legte Elmar sich nieder und wälzte sich – rechtsherum und linksherum, vorwärts und rückwärts. Dann pflückte er ganze Beerentrauben ab und rieb sich überall mit dem Saft ein. Schliesslich war nichts mehr zu sehen von dem Gelb, dem Orange, dem Rot, dem Rosa, dem Lila, dem Blau, dem Grün, dem Schwarz und dem Weiss, und Elmar sah genauso aus wie jeder andere Elefant. Dann machte sich Elmar auf den Weg, zurück zu seiner Herde. Unterwegs kam er wieder an den anderen Tieren vorbei. Diesmal sagten die Tiere zu ihm: „Guten Morgen, Elefant!“ Und Elmar lächelte jedes Mal und sagte: „Guten Morgen!“ – zufrieden, dass sie ihn nicht erkannt hatten. Als Elmar wieder zu seiner Herde kam, standen alle Elefanten still da und hielten ihr Mittagsschläfchen. Keiner bemerkte Elmar, der sich unauffällig in die Mitte der Herde schob. Nach einer Weile wurde Elmar aber doch unruhig. Was war nur los? Irgendwas schien nicht zu stimmen. Er sah sich um: Der Dschungel war da, der helle Himmel, die Regenwolke, die ab und zu vorüberzog, die Elefanten – alles war so wie immer. Die Elefanten? Elmar sah sich um. Die Elefanten standen ganz still und ernst da. Elmar hatte sie noch nie so stumm und still erlebt. Je länger er sie ansah, desto komischer fand er sie. Schliesslich konnte er sich nicht mehr halten – er hob seinen Rüssel und brüllte so laut er nur konnte: Buuh! Die Elefanten fuhren hoch vor Schreck und purzelten durcheinander. „Du lieber Himmel – was war denn das?“, riefen sie. Aber dann sahen sie Elmar, der sich vor Lachen nicht mehr halten konnte. „Elmar!“, riefen sie. „Das kann nur Elmar sein.“ Und dann lachten sie auch los – ein donnerndes Elefantengelächter. Sie lachten so laut, dass die Regenwolke sich zusammenzog. Ein gewaltiger Regen rauschte herunter. Unter den Wassergüssen kam Elmars karierte Färbung wieder zum Vorschein. „O Elmar“, japste ein alter Elefant. „Du hast uns ja schon oft ganz schön am Rüssel herumgeführt mit deinen Spässen, aber das war die Spitze! Lange hat es nicht gedauert, bis deine Farben wieder herauskamen!“ „Diesen Tag werden wir von nun an feiern“, sagte ein anderer Elefant. „Jedes Jahr um diese Zeit ist Elmars-Tag, alle Elefanten verkleiden sich – und Elmar wird elefantenfarben.“ Und so machten sie es jetzt auch: An einem Tag im Jahr malen die Elefanten sich bunt an und veranstalten einen grossen Festzug. Und wenn du an diesem Tag einen Elefanten entdeckst, der ganz normal aussieht, elefantenfarben – dann weißt du Bescheid: DAS IST ELMAR. Predigt (Pfarrer Keller) Vorschläge: Geht’s uns nicht auch oft wie Elmar? Wir fühlen uns nicht gut genug und wollen so sein wie die anderen und „verkleiden“ uns. Manchmal wirklich einfach mit Kleidung, um angepasst zu sein, manchmal in unserer Art, mit den anderen zu reden, manchmal auch unsere Meinung. Elmar hat sich auch verkleidet, um zu sein wie die anderen. Schliesslich kommt raus, dass etwas „fehlt“, wenn er nicht mehr er ist und dass ihn die anderen Elefanten so am Liebsten haben, wie er wirklich ist. Jeder von uns ist etwas ganz besonderes, jedem von uns hat Gott ganz besondere Eigenschaften gegeben. Diese sollten wir nicht verdecken. Allerdings können wir sie nur vor den anderen Menschen verdecken, vor Gott können wir uns nicht verstecken. Er liebt und so wie wir sind, denn immerhin hat er jeden einzelnen von uns so gemacht wie wir sind. Und er sieht uns so wie wir sind. Wir können uns vor ihm überhaupt nicht verstecken, selbst wenn wir wollten. In der Bibel steht auch schon ein Text darüber geschrieben, der darüber erzählt, dass Gott uns von allen Seiten umgibt und dass wir uns vor ihm nicht verstecken können: Psalm 139: Du kennst mich durch und durch „Hoffnung für alle“ (gemeinsam sprechen) Herr, du durchschaust mich, du kennst mich durch und durch. Ob ich sitze oder stehe - du weisst es, aus der Ferne erkennst du, was ich denke. Ob ich gehe oder liege - du siehst mich, mein ganzes Leben ist dir vertraut. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine schützende Hand über mir. Dass du mich so genau kennst - unbegreiflich ist das, zu hoch, ein unergründliches Geheimnis! Wie könnte ich mich dir entziehen; wohin könnte ich fliehen, ohne dass du mich siehst? Stiege ich in den Himmel hinauf - du bist da! Eilte ich dorthin, wo die Sonne aufgeht, oder versteckte ich mich im äussersten Westen, wo sie untergeht, dann würdest du auch dort mich führen und nicht mehr loslassen. Du hast mich geschaffen - meinen Körper und meine Seele. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich so wunderbar und einzigartig gemacht hast! Alle Tage meines Lebens hast du in dein Buch geschrieben noch bevor einer von ihnen begann! Lied: Gott umgibt mich von allen Seiten Fürbitten 1. Herr, du nimmst uns so an, wie wir sind. Hilf uns, dass auch wir uns selber und unsere Mitmenschen mit all unseren Stärken und Schwächen akzeptieren können, wie wir sind - in der Familie, in der Schule, in der Gemeinde, am Arbeitsplatz. 2. Herr, lass uns beten für alle Mitmenschen, die uns nahe stehen, die uns anvertraut sind, für unsere Familien aber auch für eine menschliche Gesellschaft, für gegenseitigesVertrauen und Solidarität mit den Schwächeren. 3. Herr, uns geht es gut, wir haben es warm in unseren Wohnungen obwohl draussen klirrende Kälte herrscht, wir haben genug zu essen und leben in einem Land, wo wir uns ohne Angst bewegen können. Nicht überall ist es so. Viele Menschen frieren, leiden Hunger oder leben in einem krieggeplagen Land. Herr, schenke vielen Menschen offene Augen für die Nöte dieser Menschen und hilf Ihnen, die Hoffnung nicht zu verlieren. Gabenbereitungslied: Gott ist gross und weit und kräftig Gabengebet (Pfarrer Keller) Sanctus: Singt dem Herrn und lobt ihn Vater unser (gesungen) Schlussgebet (Pfarrer Keller) Schlusssegen Der Herr segne dich, er mache dich frei von allem "du musst" und "man tut", von den Erwartungen anderer. Er gebe dir Mut, deinen eigenen Weg zu gehen. Er behüte dich, nie sollst du dich verlassen fühlen und hilflos den Umständen ausgesetzt. Der Herr gebe dir seinen Frieden, Ablehnung und Lob anderer Menschen sollen dich nicht beirren. Ein Lächeln für jeden deiner Tage schenke er dir, ein grosses Lachen, wenn du dich selbst zu ernst nimmst. Herausforderungen und genügend Ruhe schenke er dir, neue Ideen und funkelnde Überraschungen. Segnend möge er dir nahe sein damit du reifen kannst. Schlusslied: In deinem Namen 1. Herr, du nimmst uns so an, wie wir sind. Hilf uns, dass auch wir uns selber und unsere Mitmenschen mit all unseren Stärken und Schwächen akzeptieren können, wie wir sind - in der Familie, in der Schule, in der Gemeinde, am Arbeitsplatz. 2. Herr, lass uns beten für alle Mitmenschen, die uns nahe stehen, die uns anvertraut sind, für unsere Familien aber auch für eine menschliche Gesellschaft, für gegenseitigesVertrauen und Solidarität mit den Schwächeren. 3. Herr, uns geht es gut, wir haben es warm in unseren Wohnungen obwohl draussen klirrende Kälte herrscht, wir haben genug zu essen und leben in einem Land, wo wir uns ohne Angst bewegen können. Nicht überall ist es so. Viele Menschen frieren, leiden Hunger oder leben in einem krieggeplagen Land. Herr, schenke vielen Menschen offene Augen für die Nöte dieser Menschen und hilf Ihnen, die Hoffnung nicht zu verlieren.