Gliederung

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Die Sendung der Kirche in der heutigen Zeit. Fundamentalpastoral
(Vorlesung SoSe 2007 - Prof. Dr. Andreas Wollbold)
A. Grundlegung
1. WAS IST PASTORALTHEOLOGIE?
These 1: Pastoraltheologie ist die theologische Disziplin, die das pastorale Handeln als Gegenstand
möglicher Entscheidungen wissenschaftlich untersucht.
Begriffe
Zusammenhang mit Lehre und Praxis der Kirche in Schrift und Tradition
Innere Begründung („ratio theologica“)
Einwände („videtur quod non“)
Ableitungen
2. „DAMIT ALLE MENSCHEN IN DEN HIMMEL KOMMEN.“ DAS ZIEL DER PASTORAL
These 2: Das pastorale Handeln hat das ewige Heil aller Menschen zum Ziel.
Nexus: Punktlandung statt Rundumschlag
Begriffe
Einwände: Nichts überstülpen, sondern das Leben gelingen lassen?
Christliche Lehre: „... und das ewige Leben. Amen“
Ratio theologica und Ableitungen: Die Handlungstheorie des hl. Thomas von Aquin
3. PASTORALTHEOLOGIE - DIE WISSENSCHAFT GEWORDENE PASTORALKLUGHEIT
These 3: Die Pastoraltheologie hat die wissenschaftliche Unterstützung der pastoralen Klugheit zum
Ziel.
Nexus: Manchmal ist nachdenken das Praktischste, was man tun kann
Begriffe
Einwände: Reduktionismen im Verständnis der Pastoraltheologie vermeiden
Lehrzusammenhang: „Als wir noch Sünder waren...“
Innere Begründung: Legitimität und Geltung
Ableitungen: Theologie, das „Verfassungsgericht“ der Kirche
4. WAS IST DAS KRITERIUM ALLER PASTORAL? EIN GEDANKENPROJEKT MIT UNGEWISSEM AUSGANG
These 4: In all ihrem Handeln soll die Kirche das und nur das tun, wodurch sie als Zeichen und
Werkzeug dem Heil der Welt in Christus dient.
Nexus: Wie kommt man zu methodisch geklärten pastoralen Grundentscheidungen?
Begriffe
Einwände: Handlungsbedarf und mögliche Szenarien der Kirchenzukunft
Lehrzusammenhang: Ignatius von Loyola und die mögliche Aufhebung des Jesuitenordens
Innere Begründung: Der Primat des Loslassens jeder Zukunftsbeschreibung und die praktische
Unfehlbarkeit der Kirche
Ableitungen: Eucharistie, Gebet, Heiligkeit und Gelassenheit
5. „DIE ZEICHEN DER ZEIT ERKENNEN UND SIE IM LICHT DES EVANGELIUMS DEUTEN“ - DIE METHODE EINER
KONTEMPLATIVEN PASTORALTHEOLOGIE
These 5: Die der Geschichte der pastoraltheologischen Wissenschaft einwohnende Spannung von Treue zum
Ursprung und Gehorsam im Heute ist kontemplativ zu lösen.
Nexus: Glaubenswahrheiten und Handlungswahrheiten
Begriffe
Lehrzusammenhang: Ursprung und Heute der Pastoral nach dem II. Vatikanum
Einwände aus anderen Ursprung-Heute-Bestimmungen in der Geschichte der Pastoraltheologie
6. „KIRCHE FÜR DAS HEIL DER WELT“
These 6: Ohne ständige Vergewisserung ihres Ursprungs „in Christus“ erfüllt das pastorale Handeln der Kirche
ähnlich wie in anderen Religionen ihm innerhalb einer Gesellschaft zugewiesene Funktionen und bleibt
gegenüber dem Heilsauftrag defizitär.
Nexus
Innere Begründung aus dem Vergleich mit anderen Religionen
(a) Religionen der geschlossenen Gesellschaft (rituelle Religionen)
(b) Rationalisierte Gesellschaften
(c) Religion in der Moderne
Biblische Begründung des christlichen Kirche-Welt-Verhältnisses aus dem ‘marturi,a’- Begriff
im AT und NT
(a) Begriffsgeschichtliche Einsichten
(b) Konkretisierung nach Auskunft der neutestamentlichen Briefen
(c) Denkmöglichkeiten des Verhältnisses von Kirche und Kultur nach R.
Niebuhr, Christ and Culture.
B. Gehorsam im Heute - eine Zeitanalyse
7. DIE GROSSEN SEKTOREN: GRUNDLAGEN DER SYSTEMDIFFERENZIERUNG
Nexus: Ein Handy und zwei unterschiedliche Herren, oder: In welcher Gesellschaft leben wir?
These 7: Die Moderne ist durch eine langfristige Ausdifferenzierung voneinander relativ unabhängiger
Teilbereiche gekennzeichnet, unter denen Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Technik, Freizeit und
Religion herausragen.
Begriffe
Einwände: Die Pluralität möglicher Ansätze heutiger Gesellschaftdeutung
Innere Begründung: Funktionale Differenzierung als Leitidee theologischer Gegenwartsanalyse
Ableitung: Die großen Sektoren der Gesellschaft und ihre Interdependenz
8. BEGRENZUNG UND GRENZÜBERSCHREITUNG - DAS GRUNDGESETZ DER EINZELNEN BEREICHE DER
GESELLSCHAFT
These 8: Je stärker und erfolgreicher ein System wie Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Technik,
Freizeit oder Religion sich organisiert, umso mehr neigt es dazu, seine (regionale und stets auf
Reduktion beruhende) Systemlogik über die eigenen Grenzen auszuweiten. Dann wird es
weltanschaulich oder auch nur einfach praktisch handlungsleitend im Sinn einer Alltagsmoral und plausibilität.
Nexus: die relative Autonomie der irdischen Wirklichkeiten
Begriffe
Innere Begründung: Die einzelnen Bereiche und ihr Funktionieren
Sektoren (2) - Wirtschaft
Sektoren (3) - Politik
Sektoren (4) - Wissenschaft und Technik
Sektoren (5) - Lebenswelt und Freizeit
9. ZUR LAGE DES GLAUBENS
Sektoren (6) - Religion
These 9: Christliches Handeln hat sich zunehmend „verkirchlicht“ (Franz-Xaver Kaufmann), d.h. es
wird vorwiegend mit einem von kirchlicher Organisation getragenen Handeln identifiziert.
(a) Der Blick macht das Bild: Wie auf Religion in der Moderne zu schauen ist
1. Widersprüchliche Zahlen und Entwicklungen
2. Verdunsten des Christentums?
3. Ein sehr viel komplexeres Verhältnis von Christentum und Modernisierung
(b) Universalisierung des Religiösen, Reduktionen der Wirklichkeit und eine Vision von der
zeichenhaften Kirche
(c) Verkirchlichung des Christentums und seine Ambivalenzen
(d) Die Falle eines verkirchlichten Christentums: das Wegschmelzen des Milieus
(e) Drei Religiositäten
(f) Besonderheiten in der ostdeutschen Diaspora
(g) Auswege, Notlösungen und Visionen
C. Treue zum Ursprung - das dreifache Amt und das Wirken Christi in der
Kirche
10. GRUNDAUSRICHTUNG DER PASTORAL
These 10: Die Richtigkeit des pastoralen Handelns wird sinnvollerweise anhand der drei Ämter Christi vollzogen.
Nexus: Aufträge Jesu, keine Ausführungsbestimmungen
Lehrzusammenhang: Sich Christus verdanken, Christus verkünden und in Christus
einander beistehen
Innere Begründung: Dreifaches Amt oder drei Grundvollzüge?
Ableitungen: Gegenwärtige Weichenstellungen für die Pastoral
D. Pastorale Grundentscheidungen
11. VERWIRKLICHUNGEN DER PASTORAL
These 11: Der Grundauftrag der Kirche lässt sich immer nur im Blick auf eine gegebene Situation formulieren
und kann heute etwa mit Evangelisierung, Mystagogie, Dialog, Inkulturation, missionarische Pastoral oder
kommunikativem Handeln wiedergegeben werden.
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