Leseprobe Band V., Saat der Sterne

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Mariah Lysander
Saat der Sterne, Band V.
Leseprobe1
48. Okkulter Gehorsam
……………
Wenn ein Mensch die Stufe bewusster Jüngerschaft erreicht hat und dadurch mit einem Meister
und dessen Gruppe verbunden ist, dann tritt er automatisch als Einzelner mit dem „Meister aller
Meister“ in Verbindung. Dies ist der Christus2 (siehe Kapitel >Jesus, der Christus Gottes<). So
war es bei den Mystikern und Heiligen des Mittelalters im Abendland der Fall. Sie ließen sich
schon nicht mehr von irgend einem lebenden Guru leiten, sondern ihr Guru war der innere
Christus3.
Über die >Prophetin Gabriele< erklärt der Christus Gottes Selbst, dass diejenigen Menschen,
welche die Gesetze Gottes erfüllen (sie verwirklichen und im täglichen Leben halten) keiner
äußeren Führer bedürfen. Diese Menschen haben den Christus, das Gesetz des Lebens, als
Führer4.
„Der moderne Mensch darf sein Ich nicht einem Guru hingeben. Er muss, als Träger eines
bereits viel stärker individualisierten Ich, selbst die Verantwortung für seine Taten übernehmen.
Er darf zwar dem Rat eines Weisen oder Eingeweihten folgen, muss aber selbst in völliger
Bewusstheit die Vorbereitung leisten und entscheiden, wann er reif ist für bewusste weitere
Schritte. Er darf sich nicht irgend einer anderen Person unterwerfen, denn dies würde die
Entwicklung des modernen Ich wieder zunichte machen und einen Rückfall in unreife, überholte
Stadien der Ich-Entwicklung bedeuten“5, so lautet die Anschauung des der anthroposophischen
Geistesrichtung verpflichteten Autors LIEVEGOED.
Gerade in der orientalischen Esoterik gibt es noch immer die Praxis, dass der Meister Situationen
inszeniert6, um den Schüler zu entwickeln. Dies widerspricht jedoch gemäß dem TIBETER dem
okkulten Gesetz. Zwischen dem Meister und dem Jünger muss völlige Freiheit herrschen7. Dem
zuwider hat z.B. der Guru von IRINA TWEEDY8 gehandelt bei einer speziellen sufistischen9
Schulung des orientalischen Geistesweges.
Dies hat ebenfalls der von 1970 bis 1984 verkörperte Avatar Haidakhan Baba (einer angeblichen
Manifestation des Mahavatars Babaji10) getan, was wiederum gar nicht harmoniert mit dem Bild,
was man von dem Mahavatar Babaji nach Paramahansa Yogananda11 hat12. Denn dieser
Mahavatar Babaji erscheint auf einer Zeichnung bei YOGANANDA mit einer extrem hohen
geistigen Ausstrahlung, die keinerlei Ähnlichkeit aufweist zu dem doch weniger geistig
1
Diese Leseprobe ist von dem Ende des Kapitels ausgewählt worden.
TIBETER/Esoterisches Heilen/S.391
3
LIEVEGOED/Der Mensch an der Schwelle/S.24
4
(Prophetin) GABRIELE/Das ist Mein Wort. Alpha und Omega. Das Evangelium Jesu/S.526f.
5
LIEVEGOED/Der Mensch an der Schwelle/S.24
6
inszenieren: 1. (oft abwertend) in Szene, ins Werk setzen; veranlassen; vorbereiten, organisieren. 2. eine
Bühnenaufführung, einen Film vorbereiten, gestalten (D/F/S.331).
7
TIBETER/Jüngerschaft im Neuen Zeitalter/S.973
8
TWEEDY/Der Weg durchs Feuer
9
Sufismus (arab.): asketische Mystik im Islam, in Orden verbreitet (NGL/Bd.II/S.825).
10
Mahavatar Babaji: FN bei >Asketische Versuche<.
11
Yogananda: FN zu „Paramahansa“ bei >Meditation<.
12
PARAMAHANSA YOGANANDA/Autobiographie eines Yogi
2
wirkenden Aussehen des Haidakhan Baba in dem Buch >Babaji – In Wahrheit ist es einfach
Liebe< von HALBIG und SCHNELLBACH.
Die verbürgteste Identität des Mahavatars Babaji ist für mich gegeben durch den Avatar
Paramahansa Yogananda in seiner >Autobiographie eines Yogi<, insofern Babaji der Guru des
Paramgurus13 von Sri Yukteswar14 darstellte, von dem Yogananda wiederum der Schüler war.
Der Mahavatar Babaji soll seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden im Himalayagebirge in
ein- und demselben Körper leben (oder gelebt haben?) und unsterblich sein und immer ein
Aussehen von ca. 25 Jahren aufweisen. In dem Buch von Yogananda ist auch eine Abbildung
des Mahavatars Babaji, die dies bestätigt und er dort die schon erwähnte hohe geistige
Ausstrahlung aufweist.
Weshalb es nun angeblich (!) notwendig geworden sein soll (ob dies überhaupt so ist, bleibt für
mich eine totale Fragwürdigkeit), dass dieser Mahavatar Babaji anscheinend seine
Erscheinungsform innerhalb seines unsterblichen Lebens geändert hat und 1970 als ein noch
jüngerer Mann von 18 Jahren in einer Höhle des Berges Kailash (ebenfalls im Himalayagebirge)
erschienen ist, dann aber 14 Jahre lang sich dem natürlichen Alterungsprozess ausgesetzt hat, bis
er am 14.02.1984 seinen Körper wieder verlassen hat, ist mir rätselhaft.
Entscheidend ist dabei, dass dieser Haidakhan Baba sich selbst als (eine Art) Reinkarnation des
Mahavatars Babaji mit völlig anderem Aussehen deklariert. Nach eigenen Aussagen hat der
Haidakhan Baba (= Babaji) keine menschliche Geburt durchgemacht, sondern tauchte als ein
Jüngling von 18 Jahren plötzlich auf, besaß jedoch große göttliche Fähigkeiten. Er wirkte dann
nur 14 Jahre lang in dieser Manifestation, wo er auch diverse europäische und US-amerikanische
Devotees15 hatte, wie dies alles von Leonhard Orr16 ausgesagt ist17.
In einem Erfahrungsbericht von einem weiblichen Devotee wird geschildert, wie der Haidakhan
Baba in seinem Ashram sich manipulativ18, willkürlich und despotisch19 verhalten haben soll,
was jedoch nach Anschauung dieser Devotee als mit einem geheimen Sinn versehen geschehen
sein soll. Zum Beispiel dichtete er einzelnen Devotees irgendeinen Fehler an „oder ließ sie
kleine Fehler begehen, um sie gründlich ausschimpfen zu können und dann nach Hause zu
schicken. Das sah auf den ersten Blick völlig willkürlich und despotisch aus. Später erfuhr ich
jedoch stets, dass für den Betreffenden eine ganz große Lehre damit verbunden war und es auf
den äußeren Anlass tatsächlich überhaupt nicht ankam oder höchstens symbolisch“20.
Einem jungen Israeli war zur Vorbereitung auf die Yogi-Initiation ein besonderes Sadhana21
auferlegt worden. „Er musste fasten und nachts am Dhuni (einem Bach oder Fluss; Anm.d.Verf.)
schlafen. Am Tag musste er sehr schwere Arbeiten verrichten und die schwersten Steine
schleppen. Dann wurde er sehr krank und bekam Fieber. Trotzdem durfte er sich nicht schonen,
sondern musste täglich seine auferlegte Disziplin durchhalten“22.
13
Paramguru: Der noch höher stehende Guru hinter dem primären Guru eines Schülers (nach SRI
YUKTESWAR/Die Heilige Wissenschaft/S.13)
14
Sri Yukteswar: FN bei >Erhöhte Schwingung<.
15
Devotee: FN zu „Darshan“ im Kapitel >Ashram<.
16
Leonhard Orr: FN bei >Erscheinen einer Sonne<..
17
ORR bei JASMUHEEN/Lichtnahrung/S.58ff.
18
manipulativ: durch, mit Hilfe von unbewusster und unterschwelliger Beeinflussung (D(F//S.444).
19
Despot: FN bei >Sonnenfinsternis<.
20
HALBIG u. SCHNELLBACH (Hrsg.)/Babaji – In Wahrheit ist es einfach Liebe/S.34
21
Sadhana: spirituelle Praxis und Selbstdisziplin (ADILAKSHMI/S.282); nicht zu verwechseln mit „Sadhana“ (=
Satana): siehe FN bei >Prophetin Gabriele< - als dem Namen des ersten Schöpfungskindes, welches zu Luzifer
(siehe FN bei >Stigmata<) wurde (Anm.d.Verf.).
22
HALBIG & SCHNELLBACH/S.24
Durch verwirrende Anordnungen des Haidakhan Baba wurde die vorbenannte weibliche Devotee
in völlige Konfusion gestürzt, was sie selbst beschrieb als: „Ich ging durch viele Ego-Höllen
hindurch, weinte sehr viel, hatte aber auch immer die andere Ecke in mir, die das alles verstehen
konnte“23.
Und der Guru von IRINA TWEEDY gab zu, dass er sie (bzw. ihren Verstand) in Verwirrung
bringen wollte. „Wenn Sie im Morast sitzen, werden Sie sich anstrengen herauszukommen“24.
Später jedoch, kurz vor seinem Tode, hat er dann allerdings eingestanden, dass ein Teil seiner
schweren Krankheit und seiner Schmerzen mit der Manipulation gegenüber IRINA TWEEDY zu
tun hätten25 - sozusagen als Strafe für ihn.
Ich gestehe, dass ich durch die Schilderung der weiblichen Devotee in dem Buch über >Babaji In Wahrheit ist es einfach Liebe< Schwierigkeiten in Bezug auf den Haidakhan Baba hatte,
wie hier auch angedeutet ist.
Am 16. April 2009 erfuhr ich dann jedoch „zufällig“ durch die Website26 der Schriftstellerin
BRIT MORF, die den Roman >count down 2012< verfasst hat, die Deklaration27, dass sie selbst
ein Zwillingsstrahl28 dieses Haidakhan Baba sei, den auch sie als den Mahavatar Babaji
identifiziert. Auf ihrer Website ist ein Foto dargestellt, was demjenigen entspricht, wie es auch
bei HALBIG und SCHNELLBACH abgedruckt ist. Dieser Haidakhan Baba hatte sich mit BRIT
MORF bereits 20 Jahre lang aus der geistigen Welt heraus beschäftigt, in der er (angeblich) nun
seit seinem letzten Tod weilte29. Ob sie den Haidakhan Baba direkt schon während seiner
Inkarnation als Devotee gekannt hat, ist bei ihr nicht ausgesagt. Ein Zwillingsstrahl des
Mahavatars Babaji zu sein, wäre natürlich eine unglaubliche Höhe ihrer geistigen Individualität,
und sie müsste demnach eigentlich selbst als Avatar gelten.
Tatsächlich habe ich mich durch ihre recht authentisch wirkenden Darlegungen in ihrem
esoterisch-futuristischen Roman eigentlich permanent gefragt, wie es möglich ist, dass eine als
„ganz normal“ erscheinende Frau über alle diese Erkenntnisse und auch offensichtlich über
spirituelle Fähigkeiten verfügte, sich bis in die achte Dimension zu erheben. Denn ich muss der
Autorin BRIT MORF das Kompliment machen, dass alle ihre Darlegungen keinesfalls irgendwie
überheblich klingen. Selbst wenn sie ihr intimes Verhältnis zu der außerirdischen geistigen
Wesenheit eines Plejadiers30 darlegt31, hält sich der vielleicht minimal anklingende Narzissmus
doch sehr in Grenzen. Eben weil sie sich als ganz normal (und eher bescheiden im Verhältnis zu
ihrer wahren Größe darstellt), habe ich mich immer sehr gewundert. (Der außerirdische Plejadier
aus dem Roman ist übrigens nicht identisch mit Babaji, wie dies aus der Website definitiv zu
entnehmen ist.)
Also: Die außerordentlichen Darlegungen von BRIT MORF in dem Roman >countdown 2012<
haben bei mir immer Fragen nach ihrer Persönlichkeit aufgeworfen. Jetzt, wo ich die Identität als
Zwillingsstrahl von Babaji erfuhr, löste sich dieses Rätsel: Nun war es überhaupt erklärlich und
23
HALBIG & SCHNELLBACH/S.32
TWEEDY/S.911
25
Die genaue Seitenzahl aus dem Buch >Der Weg durchs Feuer< von IRINA TWEEDY kann ich leider nicht
angeben, weil ich sie nicht mehr wiedergefunden habe. Die Aussage stammt aus einer Erinnerung von mir bezüglich
des Literaturstudiums (Anm.d.Verf.).
26
Website (engl.): Im Zusammenhang mit dem Internet ein komplettes Angebot im WWW, das aus mehreren Seiten
bestehen kann (Meyers Taschenlexikon/S.751). WWW: Abkürzung für „World Wide Web“. Dienst im Internet, der
Information unterschiedlichster Art und Herkunft zur Verfügung stellt (Meyers Taschenlexikon/S.773).
27
deklarieren: FN bei >Eifersucht<.
28
Zwillingsstrahl: Ob ein solcher Zwillingsstrahl identisch ist mit der einzigartigen „Zwillingsflamme“ eines
Menschen oder was er sonst sein sollte, weiß ich nicht (Anm.d.Verf.). Zum „Zwillingsstahl“ siehe Text im Kapitel
>Eifersucht<.
29
www . britmorf . ch / uebermich . html vom 16.04.2009
30
Plejaden: FN bei >Hoffnung<.
31
MORF/count down 2012/S.58+S.328
24
nachvollziehbar, dass sie mit Bewusstsein zu solch hohen geistigen Dimensionen aufsteigen und
auch solch hohe Erkenntnisse bis in die physikalische Erinnerung bringen konnte.
Ich gestehe, dass mir durch sie auch der Haidakhan Baba nicht mehr so schrecklich schien
(obwohl eigentlich das, was er planetarisch auslösen wird, doch auch wieder schrecklich sein
wird, wie dies hier noch geschildert wird), weil wiederum nach ihren Darstellungen ich mir die
Manipulation gegenüber der Devotee gar nicht mehr so recht vorstellen konnte. Dies heißt aber
nicht, dass er eben doch in seiner Inkarnation von 1970 bis 1984 so gehandelt hat. Das
Geschehen mit der Biegung der dritten Dimension (wie noch geschildert wird) hat eigentlich
doch Parallelen zu den individuellen Manipulationen. Man sieht, wie ich hin und herschwanke.
In einer Geschichte mit dem Titel >Babajis Rückkehr< aus dem Jahre 2002, die man von der
Website von BRIT MORF herunterladen kann, legt BRIT MORF dar, dass Babaji zu dem
Zeitpunkt beschloss, auf die Erde zurückzukehren; denn die kleine Zahl der Lichtarbeiter, die am
weitesten vorgedrungen war, „brauchte jetzt Hilfe vor Ort, damit die massive Wucht der alten
Kräfte und Energien sie nicht zerquetschte“. Und es ist dann ein solches Geschehen geschildert,
wie dies im Kapitel >Erdgebundene Seele< zu dem Walk-In32 dargelegt ist.
„Es kam der Tag, an dem er (Babaji) in das Leben eines Menschen eintrat. Dafür hatte er sich
ein äußerlich identisches Doppel dieses Mannes erschaffen, jedoch ohne dessen Karma,
Persönlichkeit oder genetische Bedingtheiten. Eines Nachts geschah der unmerkliche Austausch.
Der irdische Mann verließ die Erde und wurde zu einem von ihm selbst ausgewählten Ort
gebracht, während Babaji seinen Platz einnahm. Damit brachte er (Babaji) mit einem Schlag
unzählige neue Energien, Kräfte, großes Wissen und einen ausgearbeiteten Plan für die
anstehenden Ereignisse auf die Erde. Er würde zunächst nur im Hintergrund wirken, damit die
Menschen ihre Aufgabe ausführen konnten. Vieles war jetzt zu tun und konnte nur durch sie
geschehen“. –
„Babaji kreierte ein abfederndes, unterstützendes Feld um die fortgeschrittensten und
geeignetsten Lichtarbeiter. Gleichzeitig initiierte er für sie eine hoch entwickelte Übertragung
von neuen Energien und Codes“33. Babaji ist nach Aussagen bei BRIT MORF anscheinend seit
2002 bereits erneut als Mensch auf der Erde anwesend, bleibt jedoch noch unerkannt.
Es folgen dann bei BRIT MORF noch unglaublich interessante Darlegungen, die wirklich ihre
geistig hohe Individualität bezeugen. Sie spricht von einer anderen Frau (die nicht sie selbst ist),
die (ebenfalls wie BRIT MORF) innerlich mit Babaji vereint ist, und welche nun die Aufgabe
hätte, die lineare Wirklichkeit der dritten Dimension langsam zu biegen. In einem späteren
Augenblick würden dann dadurch viele für unabänderlich gehaltene Gesetze auf der Erde
verschwunden sein – z.B. das Gesetz von Ursache und Wirkung und jegliche Folgerichtigkeit
und irdische Logik würden aufhören zu existieren.
Es sind dann allerdings noch weitere weniger erfreuliche Ding geschildert, die m.E. das
Apokalyptische Geschehen kennzeichnen, wie dies hier im Kapitel >Kosmische Phänomene<
dargelegt ist. Die nun folgende wörtliche Rede ist von BRIT MORF aus der (2010) noch nicht
eingetretenen Zukunft über die erst dann als solche zu benennende Vergangenheit ausgesagt:
„Der Verstand der Menschen spielte verrückt. Vor allem jener der intellektuell geschulten,
hochgebildeten Leute. Ebenso bei stark fundamentalistischen, dogmatischen Menschen. Jene mit
stark polarisierten Denkstrukturen erlitten Zusammenbrüche, Blackouts, ja nicht wenige von
ihnen fielen in ein Koma. Dies erzeugte, zusammen mit unkontrollierbaren Handlungen allerorts,
weiteres Chaos samt Schrecken und Tod. Wer dieser ersten Biegung der Dimension nicht
standhalten konnte, fiel ihr zum Opfer. Jedenfalls vorderhand. Dann trat wieder eine Beruhigung
ein“34.
32
Walk In: FN bei >Ursprungsfamilie< und Text bei >Erdgebundene Seele<.
www . britmorf . ch über die „Geschichte von Babajis Rückkehr“
34
www . britmorf . ch über die „Geschichte von Babajis Rückkehr“
33
Zurück zum >Okkulten Gehorsam<. Die Wahrheit ist nach Aussagen des TIBETER so, dass
die Fühlung mit Jüngern, Eingeweihten und Meistern automatisch Wirkungen auslöst: Sie bringt
das Beste aus einem Menschen heraus und ruft das Schlimmste aus einem Menschen hervor, und
alle Situationen müssen dann gehandhabt werden. Ich glaube, dass dies das ist, was u.a. durch
die spezifische Darshan-Praxis der >Avatarin< Mutter Meera geschieht.
Niemals aber werden von einem wahren Jünger bei anderen Menschen absichtlich, manipulativ
und willkürlich Wirkungen hervorgerufen35. Gleichzeitig geht es um den Gehorsam der
Persönlichkeit der eigenen Seele gegenüber; denn die Seele weiß und sieht die Vision36, wie sie
für die Persönlichkeit maßgeblich ist.
Zu der Problematik, dass ein Guru von seinem Schüler verlangt, er dürfe nur seinem Weg folgen
und nicht zu jemand anderem gehen, äußert sich die >Avatarin< Mutter Meera: Der Schüler
wird bei seinem Guru bleiben, bis sein Schicksal oder sein Karma ihn weggehen lässt. Wenn die
Zeit vorbei ist, wird der Schüler nicht mehr bei diesem Guru bleiben, selbst wenn dieser sagt, er
dürfe nur an ihn glauben und an niemand anderen. Wenn allerdings das Herz des Schülers ihm
ehrlich sagt, bei dem Guru zu bleiben, wird er dies tun37.
Dass überhaupt ein Guru die Anweisung gibt, besser bei ihm zu bleiben, als zu einem anderen zu
gehen, liegt nach Anschauung der >Avatarin< Mutter Meera daran, dass die Menschen
allgemein die Neigung haben, von einem Guru zum anderen zu wechseln, da sie oft ihre
Meinung ändern. Dies ist der Hintergrund, weshalb es besser sein kann, konstant bei einem Guru
zu bleiben38. Anders ist dieses bei einem Avatar. Dieser wird niemals die Anweisung geben, bei
ihm zu bleiben. Heutzutage soll man aber durchaus seinen Guru wechseln dürfen39.
Gegenüber den Praktiken des Guru von Irina Tweedy und der Praxis des Haidakhan Baba und
vermutlich auch von diversen geistlichen Gemeinschaften – wie in gewisser Weise auch von der
hier besprochenen >Spirituellen Gemeinschaft< - herrscht in der urchristlichen Lehre
unbedingt das Prinzip der Freiheit; denn: „Jede Bindung ist ungöttlich“40. Jeder Versuch, einen
anderen zu überreden oder zu etwas zu zwingen, ist satanisch.
Man sollte sich an niemanden binden – auch nicht z.B. an die >Prophetin Gabriele<, so lauten
deren Aussagen41. Nimmt man die Aussage der >Prophetin Gabriele< für absolute Wahrheit,
dass jede Bindung ungöttlich ist, wirft dies auch ein fragwürdiges Licht auf sämtliche Sekten u.ä.
Organisationen. Denn diese gehen davon aus, dass es zwar vollkommen in der Freiheit eines
Menschen liegt, sich für eine Sekte zu entscheiden, dass dann jedoch in dem Binnenverhältnis
sich der Anhänger unbedingt nach den internen Vorschriften zu richten habe. Allerdings wären
dann auch jede Ehe und andere private (und geschäftliche?) Bindungen fragwürdig. Letztlich
wird ein vollkommener Mensch tatsächlich auch nur noch an Gott gebunden sein (Anm.d.Verf.).
35
TIBETER/Jüngerschaft/S.973
Die Vision ist eine symbolische Art, Offenbarung zu erleben. Durch die Intuition (= die Seelenvision) muss der
Jünger sich bewusst werden, was die Seele weiß und was die Seele sieht. In der Vision wird dem Jünger auch der
Plan offenbart (TIBETER/Jüngerschaft/S.906f.). Die Vision entsteht mithilfe des Kausalkörpers, und nur wenige
können dieses hohe Bewusstsein lange festhalten (TIBETER/Eine Abhandlung über Weiße Magie/S.398). Plan: Es
gibt verschiedene Arten von Plänen, z.B. den globalen Evolutionsplan oder den Plan für die Menschheit. Den
gegenwärtigen Plan, für den die Meister arbeiten, definiert der TIBETER (Weiße Magie/S.437) wie folgt: „Es soll
eine subjektive Synthese in der Menschheit und ein telepathisches Wechselwirken hergestellt werden, wodurch
schließlich die Zeit aufgehoben wird“. Es ist allerdings keinem Menschen unter dem Range eines Eingeweihten
dritten Grades möglich, einen Schimmer von dem Plan zu erfassen, so wie er in Wahrheit ist.
37
MUTTER MEERA/Antworten Teil II/S.60f.
38
MUTTER MEERA/Antworten II/S.62
39
MUTTER MEERA/Antworten II/S.63
40
Aussage der Prophetin GABRIELE, zitiert in: GERT-JOACHIM HETZEL/Der Richter: Und es ist doch Gott, der
Ewige. Die Wahrheit über Gabriele, die Prophetin Gottes/S.120
41
HETZEL/S.121
36
Bereits im Januar 1923 betonte Rudolf Steiner (zu seiner Person siehe letztes Drittel im Kapitel
>Ashram<), dass z.B. die Anthroposophische Gesellschaft42 ausdrücklich und eindeutig keine
Sekte43 sei; denn in ihr darf jeder einzelne Mensch ein wirklich freier Mensch sein. Nicht die
Gesellschaft hat eine bestimmte Meinung, sondern nur jeder Einzelne hat eine solche. Es darf
von der Anthroposophischen Gesellschaft nicht als „wir“ gesprochen werden. Jeder muss für
sich selbst voll verantwortlich sein und als Individualität sprechen.
Es darf nicht dazu kommen, dass es von außen so scheint: da ist eine kompakte Masse, die hat
diese Anschauung und wenn man in die Anthroposophische Gesellschaft eintreten will, müsse
man sich dieser gemeinsamen Meinung verschreiben. Dies würde natürlich jede selbständige
Seele abstoßen.
Niemand darf dazu genötigt werden, sich in seiner Seele mit Haut und Haar einer bestimmten
Meinung aufgrund der Zugehörigkeit zur Anthroposophischen Gesellschaft zu verschreiben. Ob
jemand der Anthroposophischen Gesellschaft beitreten kann, darf sich nur auf dem begründen,
dass er ein Interesse an dieser speziellen Gesellschaft hat. Und dieses Interesse sollte mit der
Zielsetzung der Anthroposophischen Gesellschaft zusammenhängen, dass sie den Weg zur
geistigen Welt hin sucht. STEINER konnte durchaus verstehen, dass jemand nicht einer
Gesellschaft angehören will, bei der er sich zu Glaubensartikeln verpflichten muss44.
Dies war STEINER bewusst geworden anhand der Theosophischen Gesellschaft45, bei der man
sich gemäß von drei Grundsätzen zu etwas bekennen musste. So ein Bekenntnis passt nach
STEINER absolut nicht mehr in die Grundfassung der Menschenseelen in unserer Zeit (1923/24
ausgesprochen) herein. Schon bei dem Unterschreiben der Aufnahmeformulare in der
Theosophischen Gesellschaft kam dies zum Ausdruck insofern, als man sich bereits dort
dogmatisch46 zu etwas bekennen musste.
Die Menschenseele von heute steht jedoch nach der Geisterkenntnis von STEINER in ihrer
Empfindung fremd gegenüber aller Dogmatik. Auch ist diese moderne Menschenseele befremdet
von allem sektiererischen Wesen, wie dies mit der Dogmatik verbunden anklingt. Gerade dieses
sektiererische Wesen schlich sich jedoch auch innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft
ein und STEINER wirkte daraufhin, dass dieses unbedingt aufgegeben werden sollte 47.
Die Aufnahmebedingung sollte nichts anderes sein, als dass jemand sich mit der Gesinnung der
Anthroposophie gefühlsmäßig verbinden kann. Diese Gesinnung hängt wiederum damit
zusammen, dass heute aus den geistigen Untergründen in die Menschheit neue Weltimpulse
hineinsprudeln wollen, wodurch alle Lebensgebiete erneuert werden müssen.
STEINER betonte, dass für einen Anschluss an die Anthroposophische Gesellschaft auf keinen
Fall ein Glaubensbekenntnis, eine wissenschaftliche Überzeugung oder irgendeine künstlerische
Intention gefordert werden dürfte, sondern nur die Gesinnung der persönlichen Verbundenheit
mit den Abläufen am Goetheanum als dem Zentrum der Anthroposophie eine Rolle spielen
dürfe. Diese Verbundenheit dürfe jedoch keinesfalls eine Gebundenheit bedeuten. Alles weitere
würde sich dann daraus entwickeln.
Ende des Kapitels und Ende der Leseprobe
42
Anthroposophische Gesellschaft: FN bei >Ashram<.
Sekte: FN bei >Spirituelle Gemeinschaft<.
44
STEINER/GA258/S.156-159
45
Theosophische Gesellschaft: FN bei >Ashram<.
46
dogmatisch: FN bei >Jesus, der Christus Gottes<.
47
STEINER/GA130/S.347
43
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