HS Heilbronn Dr. Freudenberger Studiengang VU 08 06 Blatt 1 Bachelor Schwingungen Zusammenfassung Schwingungen Eine Kombination aus a) Auslenkungs - proportionaler Rückstell-Kraft bzw. -Moment (FR ~ y, MR ~ ) b) Trägheit einer Masse m bzw. Trägheitsmoment J führt zu Schwingungen, wenn die Kraft bzw. das Moment der Auslenkung entgegen gerichtet ist. Beispiele: 1. Masse-Feder: FR= - D y FT = - ma 2. Math. Pendel: FR = - mg sin ≈ - mg FT = - m l 3. Phys. Pendel: MR = - m g l sin ≈ - m g l MT = - J 4. Torsionschw.: MR = - D* MT = - J Die negativen Vorzeichen links besagen, dass Kraft bzw. Moment gegen die Auslenkung gerichtet ist. Die negativen Vorzeichen rechts besagen, dass Kraft bzw. Moment gegen die Beschleunigung gerichtet ist (Die Trägheitskraft wirkt immer gegen die Beschleunigung!). Die Summe der angreifenden Kräfte/Momente muss Null sein: FT + FR = 0 MT + M R = 0 1 HS Heilbronn Dr. Freudenberger Studiengang VU 08 06 Schwingungen Blatt 2 Bachelor Das führt wegen auf Differenzialgleichungen (DGLen)der Form: D y m g 2. m l m g 0 l m gl 3. J m g l 0 J D* 4. J D * 0 J 1. m y Dy 0 y Die allgemeine Form der DGLen ist also y 2 y Die DGLen werden gelöst durch den Ansatz y = V cos (t + 0) Der Koeffizient vor y bzw auf der rechten Seite der DGLen ist also das Quadrat der Kreisfrequenz: D bzw. m g bzw. l mgl D* bzw. J J Lernziele zum Thema „Freie Schwingungen“: Ermittlung der wirkenden Kräfte Ansatz des Kräftegleichgewichts Möglichkeiten zur Bestimmung von : Über Ansatz der DGL und Ermittlung des Koeffizienten vor y Über den Ansatz 2 Rückstellkraft Masse Auslenkung Bestimmung der Allgemeinen Form der Schwingung 2 HS Heilbronn Dr. Freudenberger Studiengang VU 08 06 Schwingungen Blatt 3 Bachelor Gibt es auch Situationen, bei denen die Kraft in Richtung der Auslenkung wirkt? Betrachte dazu eine Kette, die über einem Rundholz hängt und frei rutschen kann: Hier ist die Kraft in Richtung der Auslenkung gerichtet l Sobald ein Ende auch nur ein wenig tiefer rutscht als die Gleichgewichtslage, zieht die Gewichtskraft des überstehenden Teils die Kette nach unten, sie rutscht immer schneller und wird schließlich nach unten fallen. Der Ansatz lautet hier FT = - m a = - L a ( = Dichte der Kette in kg/m, L = Länge, also L = m) F = l g pos. Vorzeichen, da F in Richtung l (l ist das anfänglich überstehende Stück, es wird immer größer. Faktor 2, weil l rechts ein –l links erzeugt, das unbalancierte Stück also 2 l ist!) Die DGL lautet hier: - L a + 2l g = 0 2g a l l L Die Lösung ist hier eine Exponentialfunktion: l A e 2g t L 3