Argumentation II zur 45_60_75min

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GV
Gymnasium
Voerde
Am Hallenbad - 46562 Voerde
Von 45 auf über 60
Grundlagen zur Änderung der Dauer der Unterrichtsstunden
Vorüberlegungen
Die pädagogischen Vorteile der Verlängerung der Dauer einer Unterrichtsstunde sind
vielfältig, sollen hier aber nur am Rande eine Rolle spielen. Die folgenden Ausführungen
beschäftigen sich überwiegend mit Zahlen, da diese die technische Umsetzung der Änderung
der Unterrichtsstundendauer wiedergeben.
Zunächst denkt man bei einer Verlängerung der Unterrichtsstundendauer häufig an
Doppelstunden, oder an 60-minütige Stunden. 60 Minuten führen aber zu großen Problemen
bei der Umrechnung, hierzu nur ein Beispiel: Eine Vollzeitstelle umfasst bekanntlich 25,5
Stunden, das ergibt umgerechnet auf 60-minütige Stunden 19,125 Stunden, derartige
Überhänge tauchen ständig auf, erschweren somit also die Umsetzung. Als besonders günstig
erweist sich der Faktor 1,5, wie im Nachfolgenden noch deutlich wird. Nun hat aber des 1,5fache einer 45-minütigen Stunde den wenig praktischen Wert 67,5 Minuten. 65 Minuten oder
70 Minuten führen aber wieder zu Zeitverlusten oder -überhängen. Wechseln sich aber 65minütige Stunden mit 70-minütigen ab, so erhält man als Durchschnitt genau diese 67,5
Minuten. Hierbei werden Verluste durch Überhänge von jeweils 2,5 Minuten innerschulisch
aufgefangen. Ein Mix aus 65- und 70-minütigen Stunden soll deshalb im Nachfolgenden
Grundlage der Stundentafeln sein, wodurch sich der Faktor 1,5 bei der Wertung der
geänderten Stundendauer ergibt, umgekehrt hat jede 45-minütige Stunde 23 des Wertes einer
60-minütigen Stunde.
Lehrerarbeitszeit
Wie schon erwähnt umfasst eine Vollzeitstelle 25,5 Stunden, die im jährlichen Wechsel der
Unterrichtszeit zwischen 25 und 26 Stunden umgesetzt werden. Dieser Wechsel mit allen
Konsequenzen (Nachhaltung der Arbeitszeitverkürzung in Listen, Angabe und Umrechnung
in der jährlichen Statistik) kann entfallen, denn 25,5 Stunden bei der jetzigen Unterrichtsdauer
ergeben genau 17 Stunden nach dem neuen Modell. Teilzeit muss allerdings gesondert
berechnet werden. Es ergeben sich aber folgende Möglichkeiten:
60Minuten
45 Minuten
8 Stunden
->
12 Stunden (nicht erlaubt)
9 Stunden
->
13,5 Stunden
10 Stunden
->
15 Stunden
11 Stunden
->
16,5 Stunden
12 Stunden
->
18 Stunden
13 Stunden
->
19,5 Stunden
14 Stunden
->
21 Stunden
15 Stunden
->
22,5 Stunden
16 Stunden
->
24 Stunden
17 Stunden
->
25,5 Stunden
(fettgedruckt sind die besonders geeigneten Wochenarbeitszeiten)
Was aber bedeutet die Änderung für die tägliche Arbeit in der Schule?
Unterrichts- und Pausenzeiten
Die Unterrichts- und Pausenzeiten ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle. Dabei ist
folgendes zu beachten:
- 70-minütige Unterrichtsstunden (1., 3., 6.) werden durch 65-minütige (2., 4., 7., auch 5.)
ergänzt,
- es gibt nur noch eine große, verlängerte Pause,
- der Unterricht in der 5. Stunde (Mittagspause) muss bereits während der 4. Stunde um 12.50
Uhr beginnen. Zur Entlastung der Mensa muss in diese Stunde gelegentlich Unterricht
gelegt werden (z.B. in der Sek. II),
- die Dauer der Mittagspause beträgt 55 Minuten,
- Der Unterricht endet um 13:05 Uhr am Vormittag und um 16.20 Uhr am Nachmittag,
- die Arbeitsgemeinschaften werden gegenüber der geltenden Regelung verkürzt, dafür steht
mehr Zeit in den Förderunterrichtsstunden zur Verfügung,
- vor den Arbeitsgemeinschaften (Klasse 8 und Teile der Klasse 9) oder danach (Klasse 6/7)
besteht die Möglichkeit zu individuellen Fördermaßnahmen (z.B. Werkstattunterricht),
Stundenraster am GV 1,5facher Stundenwert
Klasse 5-13:
St von bis
1 8.00-9.10
2
3
Mo
x
Di
x
Mi
x
Do
x
Fr
x
9.10-9.15
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
9.15-10.20
x
x
x
x
x
10.20-10.45
1. große
Pause
1. große
Pause
1. große
Pause
1. große
Pause
1. große
Pause
10.45-11.55
x
x
x
x
x
11.55-12.00
Pause
Pause
Pause
Pause
Pause
x
4
5
12.00-13.05
x
x
x
x
13.05-14.00
Mittagspause
x
Mittagspause
x
Mittagspause
Mittagspause
6
7
14.00-15.10
x
x
x
x
AG 6/7
15.15-16.20
x
AG 8/9
x
x
x – Unterricht findet im Rahmen der links angegebenen
Zeiteinteilung statt.
Stundentafeln in der Sekundarstufe I
a) Umarbeitung in der ministeriellen Vorgabe
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Umsetzung der Vorlage des Schulgesetzes auf die längere
Unterrichtsstundendauer. Dabei werden die Ergänzungsstunden bereits etwa zur Hälfte mit
eingerechnet, aber dabei der Vorgabe entsprechend zweckbestimmt eingesetzt. In Klammern
steht bei der umgerechneten Stundenzahl jeweils die Dauer nach der bisherigen Rechnung,
woraus sich die Zweckbestimmung der Ergänzungsstunden ableiten lässt (Deutsch, Englisch
2. Fremdsprache, Mathematik). Die noch nicht eingerechneten Ergänzungsstunden bleiben für
weitere Maßnahmen zur individuellen Förderung (Naturwissenschaften, Werkstattunterricht
usw.).
Stundentafel für die Sekundarstufe I
Klasse
5 und 6
Fach
45 Min. 1,5fach
Deutsch
8
6 (9)
Gesellschaftsl.
6
4 (6)
Mathematik
8
6 (9)
Naturwissensch.
6
4 (6)
Englisch
8
6 (9)
(Sprachenkl.)
(4)
3 (4,5)
Franz. / Latein
4
3 (4,5)
(ab 5)
(8)
6 (9)
Kunst / Musik
8
5 (7,5)
Religion
4
3 (4,5)
Sport
6-8
5 (7,5)
Wahlpflicht
0
Summen
58-60
42 (63)
7 bis 9
45 Min. 1,5fach
11
8 (12)
12
8 (12)
11
8 (12)
14
9 (13,5)*
10
7 (10,5)
10
7 (10,5)
6
6
7-9
4-6
4 (6)
4 (6)
6 (9)
3-4
(4,5-6)
91-95
66-67
(99-105,5)
Ergänzungsst.
Wochenrahmen
5: 3033
6: 3033
5: 2022
6: 2022
7: 31-34
8: 31-34
9: 32-35
Gesamt
45 Min. 1,5fach
151-153
10-12
108-109
(162-163,5)
3**
sonst schon
enthalten
163
109 (163,5)
7: 22-23
8: 22-23
9: 22-24
Gesamtwochenst.
* zusätzlich 2 Ergänzungsstunden für Förderbänder
** 2 Stunden s.o., 1 Stunde Werkstattunterricht Klasse 8/9
b) Klassenbezogene Stundentafeln
Die klassenbezogenen Stundentafeln orientieren sich weitgehend an den bisherigen, die zum
Vergleich darüber angegeben sind. Die Zahl der Stunden über 20 lässt die Anzahl der
Nachmittage erkennen, dies wird in den nachfolgenden Beispielen für Klassenstundenpläne
deutlich.
Stundenpläne am Beispiel einer Klasse 7 - 1,5fach Stunden
- Muster -
Klasse 7
Mo
CH
1
D
2
GE
3
L/F
4
MP
BI
5
SP
6
Di
E
M
SP
REL
Mi
D
L/F
M
Ph
Do
L/F
Ek
E
KU
AG
FÖR
FK
FK
Fr
E
REL
M
D
Stunden in der Sekundarstufe II
In der Oberstufe lassen sich die derzeit noch dreistündigen Grundkurse rechnerisch einfach
durch 2-stündige der längeren Art ersetzen. 5-stündige Leistungskurse und 2-stündige Kurse
der Klasse 13 (Geschichte und Sozialwissenschaften) müssen anders geplant werden:
Grundkurse:
3-stündige Kurse:
Bisherige Dauer: 3-stündig (135 Minuten) -> Umrechnung: 2-stündig (135 Minunten)
2-stündige Kurse Klasse 13:
Bisherige Dauer: 2-stündig (90 Minuten) -> Umrechnung: 1-stündig+ (90 Minunten)
1-stündig+ bedeutet, dass diese Stunden in der 4. Stunde an Tagen ohne Nachmittagsstunden
liegen, oder an Nachmittagen ohne weiteren Unterricht in dieser Jahrgangsstufe und dann dort
auf 90 Minuten verlängert werden. Diese Stunden erhalten im Deputat der hier
unterrichtenden Kollegin, des hier unterrichtenden Kollegen den Wertfaktor 2.
Leistungskurse:
8 Grundkurse, die 2-stündig sind in Klasse 12 und 13, ergeben 16 Wochenstunden, also
stehen bei 2 Nachmittagen mit Unterricht noch 8 Stunden für Leistungskurse zur Verfügung.
Leistungskurse haben pro Jahrgangsstufe bekanntlich 5 Wochenstunden. Addiert man diese 5
Stunden der Klasse 12 mit denen der Klasse 13, so ergeben sich 10 Stunden, wodurch die
Umrechnung erleichtert wird. 7 Langstunden ergeben (Faktor 1,5) 10,5 Stunden mit
45 -minütiger Dauer, die wiederum auf die beiden Klassen 12 und 13 zu verteilen sind. Dies
kann etwa so geschehen, dass in der Klassen 12 die Leistungskurse 4-stündig sind (ergeben
bei 2 Leistungskursen 8 Wochenstunden) und in der Klasse 13 entsprechend 3-stündig. Die
überzählige Gesamtzeit von 0,5 Stunden kann zur besseren Förderung, zu zusätzlichen
Übungsphasen, zur Pflege des Kursklimas usw. genutzt werden. In der Klasse 13 entfällt der
2. mit Unterricht belegte Nachmittag, die gewonnene Zeit kann zur besseren Vorbereitung auf
das Abitur genutzt werden.
Es ist angekündigt worden, die Stundenzahlen der Sekundarstufe II durch Erlass neu zu
regeln, die Rede ist von 2-stündigen und 4-stündigen Kursen. Hier ist eine endgültige
Regelung abzuwarten und dann entsprechend umzuarbeiten.
Klassenarbeiten und Klausuren
1-stündige Arbeiten in den Klassen der Sek I könne wie bisher 45 Minuten dauern, die übrige
Zeit kann für organisatorische Dinge (Austeilen der Hefte und Aufgaben, Erläuterungen usw.)
genutzt werden.
2-stündige Klassenarbeiten benötigen nur noch einen Teil der Stunde des nachfolgenden
Faches,
3-stündige Klassenarbeiten werden in 2 der verlängerten Stunden geschrieben.
Entsprechende Regelungen ergeben sich für die Klassen 11-13, wobei in Klasse 11 allerdings
die 2-stündigen Klausuren im Gegensatz zur derzeitigen Regelung auch noch Stundenanteile
des nachfolgenden Fachs benötigen.
Entlastungsstunden
Die Gesamtzahl der Entlastungsstunden wird durch den Faktor 23 umgerechnet und
entsprechend verteilt. Feste Entlastungsstunden für besondere Tätigkeiten müssen neu verteilt
werden, wobei die tatsächliche Belastung der Kolleginnen und Kollegen durch die zusätzliche
Tätigkeit zu prüfen ist.
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