Vom Umgang mit Anderen - Institut für Ethik und Werte

Werbung
Love, Peace & Harmony?!
Vom Umgang mit anderen
Christian Knorr
Initiative für werteorientierte
Jugendforschung
Love, Peace & Harmony?!
1/09
Love, Peace & Harmony?!
Vom Umgang mit anderen
Einstieg
Zum Einstieg werden 1-2 Videoclips gezeigt, auf denen Menschen zu sehen sind, über die
ziemlich sicher gelacht wird.
1. Deutschland sucht den Superstar Casting:
http://www.youtube.com/watch?v=FrGu23Hx5h0&feature=related (Deutschland sucht den
Superstar Casting)
2. Die Oli Geissen Show:
http://www.youtube.com/watch?v=iLYgErbBygc (Oli Geissen-Show)
Kommentare bei youtube zum 2. Video (vorlesen):
 unglaublich was auf diesem planeten für menschen rumlaufen^^
 omg die sieht ja aus kotz .. was für ne looserin omfg
 boah was is die wiederlich die altee
Falls die Videos nicht mehr online sind, sind bei youtube.de ausreichend Alternativen zu
finden. Es reicht als Suchbegriff „DSDS casting“ oder „Oli Geissen“ einzugeben.
Fragen und Diskussion zu den Videos
 Wahrscheinlich haben alle über die
gezeigten Personen gelacht. Diskutiert
darüber, warum das so ist und ob man
solche Leute gerne als Freunde hätte.
 Ergänzend können im Hintergrund
einige Bilder über Powerpoint gezeigt
werden, wo Menschen zu sehen sind,
die fettleibig, „schlecht“ gekleidet, „hässlich“, etc. sind.
Wie reagieren wir normalerweise auf solche Menschen?
2
Love, Peace & Harmony?!
1/09
Hinführung zum Bibeltext
 Freunde sucht man sich normalerweise nach Sympathie aus. Das macht ja auch jeder
so, oder?
 Mit Leuten, die keiner mag oder die schwach sind, will man nichts zu tun haben.
 Das ist ganz normal. Freundschaften schließt man mit Leuten, die man mag und
irgendwie attraktiv findet.
 Aber wie kann man mit Menschen umgehen, die niemand leiden kann?
Bibeltext (1)
Jakobus 2,1-4:
1 Meine Brüder und Schwestern, ihr glaubt an Jesus Christus, unseren Herrn, der Gottes
Herrlichkeit teilt und dem allein alle Ehre zusteht. Dann dürft ihr aber auch nicht
Unterschiede machen, je nachdem, ob ein Mensch in der sozialen Rangordnung hoch oder
niedrig steht! 2 Nehmt einmal an, ihr seid zum Gottesdienst versammelt, und es kommt ein
Mann mit goldenen Ringen und in vornehmer Kleidung herein und ebenso ein Armer in
Lumpen. 3 Und ihr sagt zu dem gut gekleideten Mann respektvoll: »Bitte, hier ist noch ein
bequemer Platz!« Aber zu dem Armen sagt ihr: »Du kannst dort hinten stehen«, oder auch:
»Setz dich hier neben meinen Stuhl auf den Boden!« 4 Trefft ihr da nicht höchst
fragwürdige Unterscheidungen und urteilt nach verwerflichen Maßstäben?
Erste Annäherung an den Text
 Die Aussage klingt ja ganz einfach.
 Wir sollen keine Unterschiede zwischen Menschen machen.
 Das Problem ist: Wir machen es aber meistens doch!
3
Love, Peace & Harmony?!
1/09
Interaktion
Eine Person, die man vorher eingeweiht hat, wird nach vorne gebeten.
Es wird folgendes mit ihr gemacht:
 Sie soll ihre Schuhe und Socken ausziehen. Sie bekommt durchlöcherte Socken und
eine alte Hose.
 Sie bekommt ein billiges Hemd aus dem Supermarkt angezogen. Auf diesem sollten
Speisereste sein (Schokoflecken etc.) oder sogar ‚live‘ verteilt werden.
 Weiteren kreativen Ideen zur Verunstaltung sind keine Grenzen gesetzt.
Die Person soll, nachdem wahrscheinlich jeder angewidert zugeschaut hat, im Raum
herumlaufen und versuchen, einzelne Leute zu umarmen.

Selbst mit dem stinkensten, ärmsten Menschen sollten wir so umgehen, wie mit
jedem anderen auch.

Das ist aber gar nicht immer so leicht.

Menschen, die wir attraktiv oder interessant finden, werden wir gerne bevorzugen.
Kontrast
Zeige über Powerpoint verschiedene Bilder von Models oder Stars!

Das sind Menschen, die wir sofort kennenlernen möchten.

Sie machen auf uns ja auch einen sehr guten Eindruck.

Die Schwierigkeit ist, dass ein Christ ganz anders sein sollte.

Er sollte jeden, egal welchen Status er hat, gleich behandeln.

Jesus hat uns vorgemacht, dass wir für alle Menschen da sein können.
4
Love, Peace & Harmony?!
1/09
Bibeltext (2)
Markus 1, 40-42
40 Einmal kam ein Aussätziger zu Jesus, warf sich vor ihm auf die Knie und bat ihn um Hilfe.
»Wenn du willst«, sagte er, »kannst du mich gesund machen.« 41 Jesus hatte Mitleid mit
ihm, streckte die Hand aus und berührte ihn. »Ich will«, sagte er. »Sei gesund!« 42 Im
selben Augenblick verschwand der Aussatz und der Mann war geheilt.
 Man sieht an diesem Beispiel: Jesus hat es das Herz zerrissen, wenn er Leute
gesehen hat, die eigentlich ausgestoßen waren. Und er hat ihnen geholfen. Er war
für sie da.
Für uns ist das irgendwie eine echte Herausforderung.
Das ist auch erst mal nichts Schlimmes.
 Wir wollen mit starken und schönen Leuten rumhängen.
 Und warum? Weil wir uns dann wohlfühlen und aufgewertet fühlen.
 Aber: Gott hat den Anspruch an uns, dass wir Menschen mit seinen Augen sehen
sollen.
 Wir lachen normalerweise über Schwäche und ekeln uns vor Leuten, die wir asozial
finden.
 Aber wenn wir das tun, spiegeln wir nicht gerade die Werte Jesu wider.
Aufgabe
Jeder soll auf einen Zettel den Namen der Person schreiben, mit der er am wenigsten etwas
zu tun haben möchte.
Niemand soll den Zettel zeigen, sich aber dazu einige Gedanken machen.
 Frage: Warum hast du diese Person aufgeschrieben? Was macht sie so abstoßend
für dich?
5
Love, Peace & Harmony?!
1/09
Bibeltext (3)
Jakobus 2,14-17
14 Meine Brüder und Schwestern, was hat es für einen Wert, wenn jemand behauptet: »Ich
vertraue auf Gott, ich habe Glauben!«, aber er hat keine guten Taten vorzuweisen? Kann
der bloße Glaube ihn retten? 15 Nehmt einmal an, bei euch gibt es einen Bruder oder eine
Schwester, die nichts anzuziehen haben und hungern müssen. 16 Was nützt es ihnen, wenn
dann jemand von euch zu ihnen sagt: »Ich wünsche euch das Beste; ich hoffe, dass ihr euch
warm anziehen und satt essen könnt!« -, aber er gibt ihnen nicht, was sie zum Leben
brauchen? 17 Genauso ist es auch mit dem Glauben: Wenn er allein bleibt und aus ihm
keine Taten hervorgehen, ist er tot.
 Jakobus ist es offenbar ziemlich ernst damit – er meint, dass man bei Christen sehen
sollte, dass sie umsetzen, was sie glauben.
 Taten sind so etwas wie die Visitenkarte eines Christen. Sieht man keine Taten, wird
sich automatisch jeder fragen, warum man sich dann Christ nennt.
Illustration
Stell´ dir vor du gehst zum Zahnarzt. Davor hast du als normaler Mensch wahrscheinlich
sowieso schon Angst.
Wenn der Zahnarzt in das Behandlungszimmer kommt und dich angrinst, wirst du doch
erwarten, dass er gute Zähne hat, oder? Er ist ja Zahnarzt.
Wenn seine Zähne gelb gefärbt sind und schwarz-braune Löcher haben, wärst du
wahrscheinlich skeptisch. Wenn er dann noch Blut auf seinem Kittel hat und an seinem
Bohrer noch Zahnfleischreste von irgendeinem Patienten hängen, wirst du sicherlich
ziemlich schnell die Praxis verlassen.
Warum ist das so? Ganz einfach! Du wirst dir denken: „Das ist kein Zahnarzt. Der hat ja
Löcher in den Zähnen und Blut auf dem Kittel. Er sieht zwar auf den ersten Blick aus wie ein
Zahnarzt. Der ist aber nicht echt.“
Genau das meint Jakobus, wenn er über Glauben ohne Taten spricht. Wenn du mit
Menschen nicht anders umgehst, als es sowieso schon alle tun, und sie schlecht behandelst,
werden andere denken: „Das ist gar kein Christ. Der sieht zwar so aus, ist aber gar nicht
echt.“
6
Love, Peace & Harmony?!
1/09
 Auch wenn es hart klingt, müssen wir uns Gedanken über unser Verhalten anderen
gegenüber machen.
 Das heißt nicht, dass du mit jedem Menschen auf der Welt befreundet sein und
jedem helfen musst. Das geht natürlich nicht.
 Aber du bist herausgefordert, jedem Menschen mit Respekt zu begegnen und keine
Unterschiede zu machen!
Schlussgedanken
 In dieser Welt überzeugen nur Menschen, die sich für andere einsetzen und ihnen
echte Freundschaft, echte Hilfe anbieten.
 Wie kommt es, dass in U-Bahnen Leute vergewaltigt werden und keiner hilft?
 Wie kann es sein, dass auf youtube Videos von Schülern zu sehen sind, die
verprügelt werden und wir lachen darüber?
 Wieso ist es uns egal, wenn in der Schule Leute so lange gemobbt werden, bis sie
komplett vereinsamt sind?
 Wir können anders handeln, müssen aber dazu bereit sein!
 Bist du Bereit etwas zu tun?
 Sei ein echter Freund.
 Guck auf andere.
 Hör ihnen zu.
 Das passiert nicht von selbst. Das ist manchmal Arbeit.
7
Love, Peace & Harmony?!
1/09
Aufgabe zum Schluss
Überlegt euch eine Aktion, bei der die ganze Gruppe an einem Tag (oder Vormittag,
Nachmittag, etc.) für eine Gruppe Menschen etwas Gutes tun kann.
Das könnte sein:
 Kekse backen und in einem Altenheim verteilen.
 Gezielt Obdachlose in der Stadt suchen und sie fragen, ob man ihnen etwas zu Essen
kaufen kann.
 In einer diakonischen Einrichtung in der Stadt Essen für Leute kochen.
 In den Ferien im Stadtteil, in dem man sich befindet, Ferienspiele für Kinder
anbieten (Flyer verteilen und in die Briefkästen tun).
 Und noch vieles mehr…
Diese und andere Aktionen kann man sehr leicht umsetzen.
© Initiative für werteorientierte Jugendforschung am Institut für Ethik & Werte
Redaktion: Christian Knorr
Rathenaustr. 5-7
35394 Gießen
Tel. 0641 9797035 * Fax 0641 9797036
www.wert-voll.info
[email protected]
Kontoverbindung: FTA e.V., Kto. Nr. 511 02 002, Volksbank Mittelhessen (BLZ 513 900 00),
Verwendungzweck: Ethikinstitut
8
Herunterladen