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Brieftauben
Eine Arbeit von:
Franziska Küppers
Kl.6b 2007/08
Inhaltsangabe
Seite(n)
Vorwort
Einleitung
Kap. 1: Die Urform der Brieftauben
Kap. 2: Brieftauben Allgemein
2.1 : Aller Anfang ist schwer
2.2 : Die Geschichte
2.3 : Fortpflanzung und Aufzucht
2.4 : Ernährung und Verdauung
einer Brieftaube
2.5 : Die Federn
2.6 : Die Feinde
2.7 : Vitamine
Kap.3: Orientierung der Brieftauben
Kap.4: Die Reisezeit
4.1 : Organisation des Sports
4.2 : Die Wettkämpfe
Kap.5: Was soll ich tun, wenn mir eine
Brieftaube zufliegt?
Kap.6: Krankheiten?!
Kap.7: Die Unterbringung von Tauben
Kap.8: Ein Interview mit einem
Taubenfreund
Kap.9: Die Stadttauben
Literaturverzeichnis
Nachwort
Anhang: Eischale, verschiedene Ringe,
Federn
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19-20
Vorwort
Ich habe das Thema Brieftauben ausgewählt, weil ich selbst Brieftauben
habe und mehr über sie wissen wollte, besonders über ihre Geschichte und
ihre Fähigkeiten. Dabei möchte ich mich bei meiner Biolehrerin Frau
Klahm bedanken, die mit uns die Vögel im Unterricht durchgenommen hat
und dort auch die Tauben einbezog. Zusätzlich möchte ich mich noch bei
dem Veranstalter der Brieftaubenmesse in Dortmund, Thomas Tobergte,
Johannes Zehent und Johannes Lowis bedanken, diese habe mir in Form
von Broschüren und Interviews Informationen bereitgestellt.
Einleitung
Liebe Leser, liebe Leserinnen,
das Thema, welches ich mir ausgesucht habe sind „Brieftauben“. Ich habe es
gewählt, weil ich mich damit schon seit mehreren Jahren beschäftige und es
mich sehr interessiert, wie die Tauben ihren Weg
nach Hause finden. Brieftauben gibt es sowohl in
der Hobbyhaltung von Züchtern, die ihre Tauben als
„Rennpferd des kleinen Mannes“ bezeichnen,
Meisten von uns
besser bekannt
als Stadttaube.
Nahezu täglich begegnen wir ihnen, da sie in
jeder Innenstadt anzutreffen sind. Schon vor
7.000 Jahren wurden Tauben als erste
gefiederte Haustiere domestiziert und gelten
als Friedenssymbol.
Ich hoffe Sie dadurch ein wenig in meine Arbeit einführt zu haben und wünsche
Ihnen viel Spaß beim Lesen meiner Jahresarbeit und würde mich freuen wenn
sie Ihnen gefällt.
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Kapitel 1: Die Urform der Brieftauben
Die Felsentaube ist die Urform der Brieftaube, welche mittlerweile sehr weit
verbreitet ist. Die Felsentaube ist ca. 33cm groß, ihre Flügelspannweite beträgt
63cm und sie wird etwa 330 Gramm schwer. Die Felsentaube sieht wie eine
Stadttaube aus, mit zwei dunklen Streifen auf den Flügeln. Der Bauch ist weiß
und der Schwanz ist dunkel. Der Schnabel
ist dunkelgrau bis zu einem seichten Rosa.
Die Füße sind meist rosa, können von oben
aber auch dunkler sein. Das Weibchen ist in
seinen Farben matter als das Männchen und
deren Hals glänzt nicht so rötlich-grünlichviolett bei ihnen, aber sonst sehen sie gleich
aus. Ihr Lebensraum findet sich an
Meeresküsten, in Felswänden und auch in
Berggebirgen. Sie leben aber auch im Osten
bis zum kaptischen Meer, als auch
Schottland und in Irland. Die Felsentaube bleibt das ganze Jahr über in ihrem
Lebensraum. Bei den Felsentauben gibt es keine bestimmte Paarungszeit, sie
läuft praktisch das ganze Jahr über. Wenn es dann auf die Paarung zugeht
versucht das Männchen mit Gurren und Imponierstellungen, das Weibchen zu
beeindrucken, was aber nicht lange dauert. Haben die beiden sich gefunden, baut
der Vogel das Nest zwischen Felsvorsprüngen, in Halbhöhlen oder einfach in
Mauernischen. Das Nest ist nicht stabil gebaut, festigt sich aber mit der Zeit
durch den Kot der Jungtauben. Zwei weiße Eier legt das Weibchen.
Die Jungen wachsen innerhalb von 18 Tagen im Ei heran. Dabei wechseln sich
Weibchen und Vogel bei der Brut ab. Nach ca. 36 Tagen verlassen die
Jungtauben das Nest.
Gewöhnlich ziehen Felsentauben zwei Gelege im Jahr auf, bei besonders guten
Bedingungen sogar bis zu drei Bruten. Sie sind Schwarmvögel, die in keinem
bestimmten Format fliegen. Die Nahrung besteht größtenteils aus verschiedenen
Sämereien wie z.B.: von Knospen, Beeren und verschiedenen Formen von
Weizen und Gerste. Zur Nahrungssuche fliegt die Felsentaube auch auf flaches
Land ins Landesinnere.
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Kapitel 2: Brieftauben allgemein
Eine Brieftaube ist ein Vogel mit einem Gewicht von ungefähr 300- 500 Gramm
und einer Flügelspannweite von etwa 70 cm. Sie wird im Durchschnitt 8- 12
Jahre alt, es gab aber auch schon Tiere die bis zu 30 Jahre alt wurden, wenn der
Züchter die Lebenszeit nicht verkürzte. Die Brieftauben stammen wie alle Hausund Straßentauben von den Felsentauben ab. Schon vor 7000 Jahren wurden sie
domestiziert* und früh galten sie als Götterboten und Friedensbringer.
Heutzutage werden sie auf Schnelligkeit gezüchtet, um mit ihnen an
Wettkämpfen teilzunehmen. Mit Sicherheit sind sie unseren engsten Freunde,
aber auch die besten?
Kapitel 2.1: Aller Anfang ist schwer
Nicht jeder kann sagen: So jetzt halte ich Brieftauben. Dies ist nicht möglich,
weil das Hobby meist über Generationen hinweg vererbt wird. So z.B.: hatte
mein Uropa Brieftauben, danach mein Opa und jetzt meine Mutter und ich. Das
Hobby ,Brieftauben` ist außerdem sehr kostenaufwendig. Zuerst braucht man
einen Scheunenraum, was eher selten ist, oder ein Gartentaubenschlag. Bei
einem Gartenschlag liegen die Kosten je nach Größe zwischen 1.500 und
75.000€. Dann müssen noch die Zellen*- und Brettchen*wände, Ausflüge,
Tränken, Futterrinnen, Nistschalen, ,,Putzzeug``, Stroh, Taubenkuchen und
Gritsteine gekauft werden. Um eine ausgewogene Ernährung zustande zu
bringen braucht man alle 2 Monate für ca. 50 Tauben 2 Säcke Futter, einmal
Diätfutter für nach den Flügen und ganz normales Futter. Zum Schluss braucht
man dann noch Vitamine, die aber nicht alle Züchter einsetzen.
domestiziert*= zum ersten Mal in unseren Häuser gehalten
Brettchen*= Kurzform von Sitzbrettchen
Zellen*= Züchter nennen Zellen auch die eigenen vier Wände der Taube. In ihr stehen die
Nistschalen und jede männliche Taube hat seine Zelle.
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Kapitel 2.2: Die Geschichte der Taube
Der Anfang von einer ,Beziehung’ zwischen Menschen und Tauben ist sehr
lange her. Alle Arten von Tauben sind aus der Felsentaube erstanden. Die
Menschen haben sie in ganz viele Formen gezüchtet und dadurch über 1.200
Rassen erschaffen, wovon aber nur ca. 300 Rassen allein in der Natur leben
können. Alle anderen sind von uns abhängig und haben nie gelernt sich selbst zu
versorgen.
Auch auf Schiffen nutzte man sie gern, weil durch den großen Orientierungssinn
sie die Küste orten konnten. Sogar die Griechen ließen Tauben von Schiff frei
und erkannten daran, in welche Richtung die Taube fliegt wo das nächste Land
war.
Als Überbringer von Botschaften – und damit als
Brieftauben - wurden sie erstmals 5600 v. Chr. in
Ägypten sowie im gesamten Altertum eingesetzt um
Botschaften zu überbringen. Bereits zu dieser Zeit
zog der Mensch militärischen, politischen und
wirtschaftlichen Nutzen aus dem Einsatz von
Brieftauben.
Auch andere große Herrscher machten sich die besondere Fähigkeit der Tauben
zunutze. In Ägypten wurde im Mittelalter eine staatliche Taubenpost
eingerichtet, in die alle Städte einbezogen waren. Dieses Nachrichtensystem
bestand bis etwa 1500 n. Chr.
Im 12. und 13. Jahrhundert brachten die Kreuzritter neben vielen materiellen
Schätzen und Gütern auch die Botentaube von ihren Beutezügen nach Palästina
mit nach Europa.
Von dieser Zeit anfanden sie auch in unseren Breiten zunehmend Verwendung.
Die schnelle Informationsübermittlung zu den eigenen Vorteilen zu nutzen, das
gelang mit besonders durchschlagendem Erfolg.
Als Napoleon 1815 in der Schlacht von Waterloo seine vernichtende Niederlage
erfuhr, wurde die Nachricht darüber per Botentauben nach London überbracht.
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Wegen des Bedarfs an schneller und zuverlässiger Nachrichtenübermittlung,
richtete das Antwerpener Handelsblatt ab 1848 regelmäßig fliegende
Taubenpost ein. Zwischen Paris, London, Madrid und Frankfurt sowie zwischen
Brüssel, Berlin und Aachen entstanden Netzwerke, in denen die Brieftaube als
Träger fungierte. Sogar die Schweizer Armee hatte bis vor wenigen Jahren eine
Brieftaubeneinheit.
Dabei haben Mensch und Taube eine Jahrtausende alte gemeinsame Geschichte.
Als Menschen noch Höhlen bewohnten, waren Tauben wohl die ersten
Haustiere. Wegen ihrer Einehe und ihrem liebevollen Gurren gelten sie als
Liebessymbol. In vielen Religionen spielt die Taube eine wichtige Rolle.
Vom Nahrungsmittel zum Liebhaberobjekt
Tauben wurden schon immer vom Menschen genutzt. Die schmackhaften
Tauben schätzen schon Pharaonen und Römer.
In Wien verspeiste man um 1890 jährlich
750.000 Tauben, in den USA gibt es noch heute
Taubenmästbetriebe. Eine Taube aus
Mastbetrieben bringt bis zu 1 Kilogramm auf die
Waage. Sie dienten auch als Futtermittel in der
Falknerei. Als Schießobjekt ersetzten Tontauben
erst im letzten Jahrhundert die lebenden Vögel,
aber noch in manchen Ländern werden Tauben
geschossen. Daneben ist auch Taubenkot
geschätzt. Als hochwertiges Düngemittel wurde er gewonnen. Eine regelrechte
Taubendüngerwirtschaft wird heute noch in der Türkei und im Iran mit
halbwilden Tauben betrieben. In Mitteleuropa wurde in früheren Zeiten
Taubenkot sogar zur Verbesserung von saurem Bier und zur Herstellung von
Brötchen die dadurch lockerer und wohlschmeckender werden sollten
verwendet.
Die Wissenschaftler nutzten Tauben als Versuchsobjekt für Heilmittel und
Medizin. Heute spielen Tauben als Freizeitbeschäftigung eine wichtige Rolle.
Auch heute werden Taube nicht nur als Wettflug- oder Rassetauben gezüchtet.
Die jüngste Entwicklung sich Tauben zunutze zu machen, stellt ihr Einsatz als
Bioindikator* dar. Eier der Stadttauben werden auf die unterschiedlichen, durch
den Menschen in die Umwelt gebrachten chemischen Verbindungen untersucht.
*Bioindikatoren= sind Lebewesen, die auf auffällige Weise auf Umweltbelastungen reagieren
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Kapitel 2.3: Fortpflanzung und Aufzucht
Genau wie bei uns brauchen Brieftauben zur Vermehrung
einen Partner. Wenn die beiden sich gefunden haben, bauen
sie ihr Nest in einem Tonteller, der mit Stroh gemütlich
gemacht wird. Alles davon befindet sich in einer Zelle, um
die die Vögel* zuvor kämpfen. Nun legt
das Weibchen kurze Zeit später 2 Eier. Sind diese befruchtet
schlüpfen nach 18 Tagen kleine Tauben daraus.
Das Taubenei enthält Fette und Eiweiße: In dem Eiweiß ist Wasser, Eiweiß, Vitamine und Salz.
Mit diesen Sachen ernährt sich das Kleine in der Zeit, in der es noch im Ei ist. Nach schon 3
Tagen kann man im Ei Adern erkennen. Kurze Zeit später Wirbelsäule und Augen.
In den letzen Tagen, wo die Jungen im Ei heranwachsen kommt der Eizahn ins Spiel,
welcher am Schnabel ist. Mit diesem klopfen sie heftig gegen die Eischale, bis diese bricht.
Beide Jungtiere schlüpfen innerhalb von 24 Stunden. Die Jungen verdoppeln jeden Tag ihr
Gewicht. Sie bekommen in den ersten Tagen von beiden Elterntieren eine Art Brei, die aus
Kropfmilch und ganz kleinem hochgewürgtem Futter besteht.
Nach ein paar Tagen wird die Kropfmilch weniger und das Futter wird größer, genau wie
die Jungen. Brieftauben sind Nesthocker, das heißt sie bleiben in den ersten Tagen ihrer
Lebenszeit im Nest, jedoch nach 3 Wochen ist ihr Gefieder weit genug ausgebildet, das sie
die Wärme der Eltern nicht mehr benötigen und das Nest verlassen können. Die Jungen
schauen sich das Fressen von den Alttauben ab. In der Zeit zum Erwachsen werden, füttern
die Alttauben Weibchen die Jungen noch oft, wenn diese betteln. Dabei werden auch
fremde Jungtauben gefüttert, jedoch hält dies nur ein paar Tage an. Nun soll man zu den
Jungen täglich 3-4 gehen und aufpassen dass sie nicht von anderen Tauben gebissen werden
und ihnen das Trinken beibringen. Dafür werden sie mit dem Schnabel ans Wasser gehalten.
Außerdem sollten sie in einer Ecke etwas Stroh haben, dadurch dass die Jungen da sich
näher kommen und Keime austauschen stärk sich ihr Immunsystem. Sollte aber eine
Krankheit auftreten, muss die Strohecke sofort entfernt werden, da sie auch eine ideale
Brutstätte für Erreger’ der Erkrankung ist. Besonders wichtig ist es auch nicht zu viele
Jungtauben zu halten. Manchen Züchter meinen, sie müssten möglichst viele Jungtauben
aufziehen, um am Ende der Saison, genug Tauben zu haben um den verlorenen
Alttierbestand wieder zu bekommen. Man hat aber festgestellt, dass Züchter, die weniger
Tauben ziehen, aber die Tauben dafür unter besseren Umständen halten, am Ende des Jahres
genauso viele Tauben übrig haben.
Unterschiede Brieftauben und Felsentauben in Fortpflanzung und Aufzucht
- Die Pärchen werden jährlich neu von ihren -Ein Paar bleibt für immer zusammen
Züchtern zusammengesetzt
- Das Nest wird in der Zelle in einem
- Das Nest steht wenig kunstvoll mit ein
Tonteller mit Stroh gebaut
paar Zweigen zwischen Felsnischen
- Die Jungen schlüpfen nach 18 Tagen
- Brieftauben wiegen am ersten Tag ca. 20g
- Die Jungen verlassen das Nest nach ca. 21
Tagen
- Die Jungen schlüpfen nach 19-21 Tagen
- Felsentauben bringen am ersten Tag ca.
15g auf die Waage
- Die Jungen verlassen das Nest nach 36
Tagen
*Vögel nennt man die männlichen Tiere bei den Tauben
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Kapitel 2.4: Ernährung und Verdauung einer
Brieftaube
Eine Taube braucht täglich zwischen 25 und 35 Gramm Futter. Es besteht aus: Erbsen,
Wicken, Gerste, Mais, Reis, Dali, Bohnen und einfach allem was es im Körnerform
gibt, aber auch Grünfutter ist manchmal beliebt. Dabei gibt es verschiedene
Futterarten, wie Zuchtfutter, Reisefutter, Jungtaubenfutter und Diätfutter. Zuchtfutter
ist das Futter wie es schon sagt für die Zuchttauben, welche ruhig etwas dicker sein
dürfen. Das Reisefutter bekommen die Tauben während der Reisesasion. Es ist sehr
fetthaltig, aber nicht schwer im Kropf und sorgt so für ein optimales Gewicht, da
Tauben mit ,,vollem Bach`` nicht fliegen können.
Jungtaubenfutter ist aus kleinerem Körnen damit die Jungen sich an festes Futter
gewöhnen können. Zuletzt ist da noch das Diätfutter. Dieses ist für nach langen
Reisen, da Tauben sonst bei schwerem Futter Kreislaufprobleme bekommen. Desto
kälter es wird desto mehr Futter benötigen die Tauben, weil sie dann mehr Energie
verbrauchen, damit ihre Körpertemperatur gleich bleibt. Die Aufnahme von Wasser
ist lebenswichtig für Tauben, da Tauben Wasser für die Verdauung brauchen.
Während des Fluges benötigen Tauben viel mehr Energie, wie sie an einem Tag
produzieren können. Diese Kraft wird dann aus den Fettreserven genommen. Der
Ablauf der Verdauung beginnt damit, dass das Körnerfutter mit dem Schnabel
gefressen wird, dieser schluckt es direkt runter.
Über den Schlund (ähnelt unserer Speiseröhre) gelangt das Futter nun in den Kropf.
Von dort aus geht es weiter in einen zweigeteilten Magen. Einer ist der Drüsenmagen.
In ihm werden dem Futter Enzyme* und Salzsäure entzogen. Der danach folgende
Muskelmagen besteht größtenteils aus Muskeln, mit denen er die Nahrung zerquetscht.
Um dies zu beschleunigen fressen Tauben Steine und Muschelschalenstückchen,
welche man auch als Grit kaufen kann. Sie unterstützen die Zermalmung der Nahrung
im Muskelmagen und werden dann wieder unverdaut im Kot ausgeschieden. Nach den
Mägen folgt der Darm. Hier wird der Nahrung Verdauungssäfte beigefügt.
Ein Stück weiter, aber immer noch im Darm wird dem verdauten Futter die Flüssigkeit
wieder entzogen. In der Kloake wird dem Kot dann erst der Urin hinzugefügt.
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Kapitel 2.5: Die Federn
Die Taube hat etwa 10.000 Federn insgesamt. Jede Feder ist leicht und flexibel,
aber auch stark. Der Kiel hält die Feder fest, dadurch dass die Spule die in der
Haut steckt. Die Fahne wird
durch kleine Äste gebildet, die
von beiden Seiten des Schaftes
abzweigen. Von jedem der
Äste gehen nach einer Seite
bogenförmige Strahlen ab und
zu anderen solche, die mit
Zacken enden. Diese Bogenund Hakenstrahlen
nebeneinander liegende Äste
verhaken sich miteinander wie
ein Klettverschluss.
Es gibt viele verschiedene Federtypen. Alle haben ihre eigenen Aufgaben. Die
Schwungfedern bestehen aus Handschwingen, wovon es 10 Stück gibt und dem
Armschwingen. Sie sitzen am oberen Teil des Flügels und dienen zum Fliegen
und damit den Tauben nicht kalt wird. Die Schwanzfedern steuert die Taube
nicht nur, sondern sie braucht ihren Schwanz auch um das Gleichgewicht halten
zu können. An dem Schwanz jeder Taube kann man aber auch erkennen welche
Seite des Schlages sie bevorzugt um ihr Nest zu bauen, wenn die Außenfahne
einer Taube nach links zeigt, bevorzugt sie links. Das Gleich nur in andersrum
gilt für rechte Tauben. Gut ist es eine linke Taube mit einer rechten zu paaren.
Rechts an rechts ist auch gut möglich, aber man sollte nicht über mehrere
Generationen links an links paaren, dann werden sie merken das ihre Erfolge
abnehmen. Jede Taube hat verschiedene Pigmentierungen. Als Pigmentierung
bezeichnet man die Stärke oder ,Tiefe` der Farbe der Federn. Es gibt Stärken
von tiefschwarz bis mattgrau.
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Kapitel 2.6: Die Feinde
Tauben haben Feinde in der Luft und am Boden. Aus der Luft werden sie von
Falken und Habichten gejagt und am Boden jagen ihnen Marder, Wiesel und
Katzen nach. In vielen Gebieten, vor allem in waldreichen oder bergigen
Gegenden, sind die Raubvögel so arg, dass die Ausübung des Brieftaubensports
nur mit großen Verlusten möglich ist. So gibt es Züchter, bei denen gerade im
Frühjahr nach fast jedem Freiflug ihrer Tauben eine fehlt. Leider erwischt es oft
die "Besten". Es ist nicht mehr wie im zweiten Weltkrieg, als zum Schutz der
Botentauben man viele Raubvögel tötete, um sicher gehen zu können, dass alle
Nachrichten überbracht werden. Da die Raubvögel sich wieder stark vermehrt
haben.
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Kapitel 2.7: Vitamine
Vitamine sind Wirkstoffe, welche unverzichtbar für alle Funktionen des Körpers
(Wachstum, Gesundheit, Fruchtbarkeit, Leistungsfähigkeit, ...) benötigt werden.
Da Tauben, wie die meisten Lebewesen nur wenige lebensnotwendige Vitamine
selbst produzieren können, müssen sie sie in Form von Nahrung aufgenommen
werden. Man unterteilt die Vitamine ihrer Löslichkeit entsprechend:
die fettlöslichen, die wasserlöslich Vitamine, die speicherbaren Vitamine und
die nicht speicherbaren Vitamine.
Die fettlöslichen Vitamine unterstützen die Ausbildung von Gewebestrukturen,
die wasserlöslichen Vitamine dagegen werden zu Bestandteilen von Enzymen*
und helfen im Stoffwechsel der Taube. Bei einer ungenügenden ,Vitaminzufuhr`
kommt es zu ‚Vitaminmangelerscheinungen`, die zustande kommt, wenn das
Futter vitaminarm ist.
Da der Vitamingehalt in den meisten Körnermischungen nur das Minimum der
empfohlenen Dosis ist, müssen Vitamine mit besonderen Mischungen zum
Futter hinzugefügt werden, um den Bedarf für optimale Leistungen decken zu
können. Während der Reisesaison ist dies besonders wichtig. Das wichtigste
Vitamin ist Vitamin A. Es verbessert das Sehvermögen und hilft beim
Knochenwachstum und Fruchtbarkeit.
Ein Vitamin A Mangel kann zu Nierenschäden, Sehschwäche,
Wachstumsschäden und Unfruchtbarkeit führen.
Danach ist noch das Vitamin D auch noch unverzichtbar, es kann bei genug
Sonnenstahlungen selbst in Körper der Taube gebildet werden, in dunkleren
Jahreszeiten sollte man es über das Futter ergänzen. Vitamin D kümmert sich
um den Stoffwechsel bei den Tauben.
Ein weiters wichtige Vitamin ist Vitamin E es wird nur von Pflanzen produziert
und befindet sich in alle Pflanzen Ölen (Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl,
Olivenöl, ...). Es sorgt sich um die Leber, weswegen es auch Leberschutzvitamin
genannt wird, und es stärk das Immunsystem.
Während der Zuchtphase kann es Vitaminmangel geben. In dieser Zeit sollte
man besonders darauf achten die Tauben gut zu versorgen.
*Enzyme sind Eiweißmoleküle, die chemische Reaktionen beschleunigen. Enzyme sind für
den Stoffwechsel unverzichtbar. Für verschiedene Ausgangsstoffe und verschiedene
chemische Reaktionen gibt es verschiedene Enzyme.
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Kapitel 3: Orientierung der Brieftauben
Schon früh vermutete man, dass Tauben einen Art Kompass haben und sich an
Landmarken orientiert. Darunter zählen Berge, Wiesen, Flüssen, Häuser und
alles was man sich halt merken kann.
Doch wie findet eine Brieftaube zurück? – Wie die meisten Tiere haben auch
Tauben eine innere Uhr, welche ihnen sagt wie spät es ist. Dann vergleichen sie
die Uhrzeit mit dem Sonnenstand, um fest zu stellen in welcher
Himmelsrichtung die Sonne steht. Sie lernen dies schon nach drei Monaten,
cirka dann haben die auch ihren ersten richtigen Flug.
Aber was machen sie dann, wenn keine Sonne zu sehen ist nur Wolken? – Auch
da haben sie eine Rettung: Die Erde hat ein Magnetfeld. Wir Menschen können
es nicht sehen, aber Brieftauben spüren es. Bei Versuchen hat sich dazu
bewiesen, dass Brieftauben in verschiedenen Teilen des Schnabels und sogar in
den Augen und Nervenzellen Magnetit haben. Das ist ein Stoff der eine starke
Magnetkraft hat und so das Magnetfeld der Erde gut erkennen kann. Und wenn
sie dann sich dem Heimatschlag, der für Tauben das Zentrum der Erde ist,
nähern können die Landmarken wieder helfen sich zurechtzufinden.
Da bleibt eigentlich nur noch eine Frage: woher wissen Tauben eigentlich, wo
sie sich befinden, wenn sie an einem Ort ausgesetzt werden, den sie gar nicht
kennen? Darüber sind Wissenschaftler sich noch nicht ganz einig,
jedoch gibt es ein paar Vermutungen:
1. Man denkt sie orientieren sich am Geruchsinn, ganz erforscht ist diese aber
noch nicht, man weiß aber dass durch die Trainingsflüge, die die Züchter mit
ihren Tauben machen, die Tauben immer sicherer nach Hause finden.
2. Man vermutet, dass alle Körperteile verschiedene Information der Erde
wahrnehmen können.
3. Wieder andere denken, dass Tauben Licht und Magnetit kombinieren, aber
ein endgültiges Ergebnis ist noch nicht bewiesen.
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Kapitel 4: Die Reisesaison
In der Reisesaison verlangt man von den Brieftauben Höchstleistungen. Dies ist
die Zeit in den sie eine ,,Rundumversorgung’’ brauchen, denn nur mit einer gut
ausgewogenen Versorgen, sind die Tauben in Lage, die von ihnen erwarteten
Höchstleistungen auch zu bringen und diese bis zum Ende der Saison zu halten.
Zwei Wochen vor dem ersten Flug sollten die Reisetauben mit dem Reisefutter
gefüttert werden, auch die nötigen Zusatzprodukte können schon in minimaler
Dosis ,zugesetzt` werden um die Tauben daran zu gewöhnen. Aber man sollte
dies nicht übertreiben, weil der Taubenkörper sonst es nicht nötig hat aus seinen
eigenen Vorräten zu schöpfen und es so nicht lernt mit dem auszukommen, was
er hat. Daher wird auch empfohlen am Anfang der Reise erst mit wenigen
Zusatzprodukten zu starten und später den Zusatz zu erweitern.
Kapitel. 4.1: Die Organisation des
Brieftaubensports
Die etwa 8000 Vereine auf örtlicher Ebene bilden die
kleinste Einheit mit durchschnittlich 8 Mitgliedern.
Mehrere Vereine schließen sich zu Reisevereinigungen
zusammen, die Organisation und Abwicklung der
Preisflüge durchführen.
Mehrere Reisevereinigungen bilden die
Regionalverbände. Über den 67 Regional-Verbänden
steht die Bundesorganisation:
Der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V..
Dieser unterhält eine Taubenklinik. Ganzjährig sind
hier Tierbehandlungen und die regelmäßigen
Gesundheitsüberwachungen möglich.
Wöchentlich erscheint die Zeitschrift:
DIE BRIEFTAUBE mit Fachbeiträgen, gezielter
Beratung und aktueller Berichterstattung.
Die jährlich im Januar stattfindende Deutsche Brieftauben-Ausstellung
ist die bedeutendste Veranstaltung im Brieftaubensport weltweit.
12
Kapitel 4.1: Die Wettkämpfe
Vom Frühjahr bis zum Herbst finden die Wettflüge statt. Dabei werden
wöchentlich nach einem vorgeschriebenen Reiseplan die Tauben auf ,,Reise``
geschickt. Jeder Brieftaubenverein hat eine eigene Einsatzstelle. Zu der bringen
die Züchter ihre Wettkampftauben, dies machen sie während der Saison einmal
in der Woche. Die Reisetauben tragen für den Wettkampf einen elektronischen
Ring am Fuß. Er dient zur Zeiterfassung. Jeder Züchter hat sein eigenes
Tipesgerät*, auf diesem sind alle Tauben mit ihrer Nummer gespeichert.
In der Einsatzstelle wird elektronisch registriert, welche Taube auf Reise
geschickt wird. Danach kommt die Taube in einen Korb, der mit maximal 25
Tauben besetzt wird. An den Körben ist eine Wasserrinne befestigt, damit die
Tauben ein letztes Mal vor dem Flug trinken können. Nun werden die Körbe in
den LKW eingeladen. Der LKW bringt die Tauben über Nacht an den
Auflassort. Am nächsten Morgen werden dann zeitgleich alle am Wettkampf
beteiligten Tauben aufgelassen, vorausgesetzt das Wetter stimmt. Die Züchter
werden über den Auflass informiert und schalten die Tipesanlage auf ihrem
Taubenschlag an.
Nun warten alle gespannt auf die erste Taube und telefonieren viel hin- und her.
Die Tauben können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130kmh fliegen.
Wenn dann schließlich die erste Taube kommt, wird diese von den Antennen die
an den Ausflügen des Schlages angebracht sind, erfasst. Die Sensoren funken
wann und welche Taube mit ihrem Tipesring den Heimatschlag erreicht.
Sobald mehr als ein Drittel der gesamten Tauben ihr Zuhause erreicht haben,
werden alle Tipesgeräte wieder zur Einsatzstelle gebracht. Die Ergebnisse
werden nun sehr kompliziert errechnet (jeder hat verschiedene viele Kilometer,
nicht jeder sendet gleich viele Tauben auf Reise, etc.).
Bei allen anderen Vereinen die zur gleichen Reisevereinigung zählen wird das
gleiche gemacht. Nun werden alle Ergebnisse zusammengetragen und eine
Preisliste erstellt. Im Internet kann man diese unter
,www.Daten-Service Eden.de’ nachschlagen und kann sehen wie viele Preise
man gewonnen hat oder auch nicht. Es gibt je nach Größe der Reisevereinigung
immer um die 300 Preise, die hier in Deutschland aber erst am Ende der Saison
Auszeichnungen und Sachpreise einbringen können, aber in Ländern wie
Thailand, Südafrika, Argentinien, und so weiter wird um Geldpreise, Autos,
Reisen und vieles mehr geflogen. Dies wiederholt sich wöchentlich, erst mit der
Altreise, dann mit der Jungreise.
*Tipesgerät = Gerät zur Zeiterfassung
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Kapitel 6: Hilfe, mir ist eine Taube zugeflogen, was
soll ich machen?
...wie und woran kann ich eine Brieftaube erkennen und wem gehört sie
eigentlich...
1.) Feststellen ob es sich um eine Brieftaube handelt?
Brieftauben haben immer einen Ring um den Fuß. Dieser ist so etwas wie
ihr Personalausweis. Zusätzlich tragen Brieftauben, die zu Wettflügen
benutzt werden, einen Gummiring oder eine Tipesring (schwarzer
elektronischer Fußring).
2.) Der Ring
Auf den Tipesring steht
normalerweise eine
Telefonnummer. Ist die nicht so
kann man über dem Fußring den
Besitzer ausfindig machen.
3.) Lesen des Ringes
Die Bezeichnung des deutschen Ringes setz sich so zusammen (Bsp.):
1. DV= Deutscher Verband
2. 01579= Vereinsnummer (fängt immer mit 0 an)
3. 04= Geburtsjahr der Taube
4. 173= Endnummer (kann ein-, zwei-, drei-, oder vierstellig sein).
4.) Vertrauensmann suchen
Über die Internet-Verbindung http://www.brieftaube.de – Knopf ,,Verirrte
Brieftauben´´ finden Sie eine Kontaktperson in ihrer Nähe. Dazu müssen
sie nur die Postleinzahl eingeben.
5.) Sonstige Hilfen
Wenn kein Internet zur Verfügung steht, können Sie beim Verband
Deutscher Brieftaubenzüchter e.V., Katernberger Str. 115, 45327 Essen,
beim ,Zugeflogenendienst’ unter Tel.: (0201) 8722425 die
Telefonnummer des Besitzers erfragen.
...seit kurzer Zeit sitzt eine Brieftaube auf meinem Hausdach
Wahrscheinlich ist diese Taube beim Flug nach Hause erschöpft oder hat die
Orientierung verloren. Sie wird sich ein wenig ausruhen, sich neu orientieren
und weiter nach Hause fliegen.
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...eine Brieftauben sitzt im Garten, sie ist erschöpft...
Stellen Sie eine kleine Schale mit gut sichtbarem und, wenn möglich, auch
hörbarem Wasser auf. Zudem könnte sie noch ein paar Körner wie Mais,
Sonnenblumenkerne, Gerste, Erbsen oder auch Haferflocken gut vertragen. Oft
begibt sie sich kurz danach auf ihren Weg.
... ich habe eine Brieftaube gefangen...
Kümmern sie sich genau wie in ,,eine
Brieftauben sitz in meinem Garten’’ um sie.
Wenn es einen Brieftaubenzüchter in der
Nähe gibt, wäre es gut die Taube dort hin zu
bringen. Nach wenigen Tagen wird sie sich
gut erholt haben und sich auf den Heimflug
begeben.
...ich habe die Taube ein paar Tage gut versorgt, doch sogar bei gutem
Wetter bleibt sie bei mir,....
a) Das Tier hat sind scheinbar überanstrengt oder ist krank oder verletzt.
Diese Taube sollte unbedingt zu einem Brieftaubenzüchter gebracht
werden. Er weiß wie man sich am besten um das Tier kümmert. Ein
Brieftaubenzüchter wohnt bestimmt in ihrer Nähe, er wird sich mit dem
Besitzer in Verbindung setzen und die Rückführung der Taube
veranlassen. Hilfe bekommen sie auch unter http://www.brieftaube.de ,
"verirrte Tauben".
b) Sie haben die Tauben zu gut versorgt und sie wollte nicht mehr
wegfliegen. Füttern sie die Taube nicht mehr, sie wird nach Hause
fliegen.
...die Taube ist tot....
Melden sie die Ringnummer und den Tod der Tauben Online unter
http://www.brieftaube.de.
Können Tauben die Vogelgrippe übertragen?
Nein! Tauben können zwar am Vogelgrippenvirus erkranken und über ihren Kot
für einige Zeit Vieren ausschieden, jedoch reichen diese Mengen nicht aus um
sich zu infizieren oder gar zu erkennen.
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Kapitel 6: Krankheiten?!
Normalerweise sind Tauben sehr robust und bekommen nur selten Krankheiten.
Das zählt besonders für die Brieftaube. Bei guter Haltung, womit gemeint ist,
das der Taubenschlag gut durchlüftet wird, dieser aber zugfrei bleibt,
regelmäßigem freien Flug ums Haus, sauberem Wasser und gutem Futter, sind
die Tauben fit genug für ihre Flüge. Dennoch gibt es auch bei den Brieftauben
Krankheiten. Die meisten hat man gut im Griff, wie z.B.: den Schnupfen, diesen
bekommen Tauben, wenn der Taubenschlag zu gut gelüftet wird und es zieht.
Leider gibt es noch eine unheilbare Krankheit, diese befällt auf schlimmste
Weise alle Jungtiere des Züchters und die Krankheit ist nicht zu stoppen, da sie
sich unheimlich schnell sich breitet. Man nennt sie die Jungtauben-Krankheit.
Sie kommt jedes Jahr im Sommer wieder und einige Züchter verzweifeln. Stark
gefährdet sich anzustecken sind Jungtauben, die nicht ganz fit sind.
In Deutschland wird die Jungtaubenkrankheit jedes Jahr schlimmer, die eine
Ursache dafür ist der Klimawandel der besonders stark in den Transportkisten
wirkt, da die Tauben dort eng sitzen. Doch nicht nur das, die eigenen Züchter
sollten eigentlich nur gesunde Tieren einsetzen, woran sich jedoch nicht alle von
ihnen halten. Wenn Jungtauben abmagern und nicht mehr fressen wollen, krank
wirken oder sogar sterben sollte man sofort den Tierarzt aufsuchen. Dort kann
dann die Krankheit anhand eines toten Tieres untersucht und bestätigt werden.
In der Forschung hat man herausgefunden das Circoviren die wichtigsten
Erreger zur Jungtaubenkrankheit sind, da diese das Immunsystem stark
schwächen und damit allen anderen Viren helfen sich erfolgreich im Körper der
Taube auszubreiten. Momentan forscht man daran aus welcher Mischung die
Viren der Jungtaubenkrankheit sich zusammensetzen. Aber ein bekannter
deutscher Brieftaubenzüchter Namens Burkard Sudhoff hat darüber aber eine
andere Meinung: Er denkt, dass die Viren, die man im Körper der toten Tiere
gefunden hat nur eine Folge sind und nicht die Ursache. Die Ursache sind seiner
Meinung nach nämlich wir, da wir sie angeblich falsch Halten und ihnen keine
Chance geben das Immunsystem richtig aufzubauen:
1. Zu viel fremdes Blut durch gekaufte Tauben, die meistens nur berühmte
Name tragen. Dadurch geht die ,Widerstandskraft’ verloren.
2. Futter für in der Aufzucht war zuvor natürlich, hatte zwar den Nachteil, dass
die Tauben flugfaul waren, brachte aber Zeit zum Aufbauen. Heute wird schon
bei Jungtauben auf Leistung gefüttert, weshalb die Ernährung zu einseitig ist.
Die eiweißreiche Nahrung stoppt die Fluglust, Kohlenhydrate fördern diese.
3. Der Schlagbau hat sich auch geändert, früher wurden Jungtaubenschläge
einfach gebaut und nur seltener gereinigt. Heute meint man mit übertriebener
Hygiene würde man den Tauben etwas Gutes tun.
4. Viele Züchter denken mit Medikamenten klappt alles schon wieder, aber
Medikamente schaden den Tieren meistens mehr, wie dass sie gut machen.
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Kapitel 7: Die Unterbringung von Tauben
Es gibt zwei Arten von Taubenschlägen. Viele Züchter haben einen
Dachbodenschlag, der sich unter dem Wohnhausdach oder über der Scheune des
Züchters befindet. Dieser ist meistens sehr trocken und die Tauben kommen im
Frühjahr gut in Form. Als Alternative gibt es noch den Gartenschlag. Nachteilig
ist hier die Feuchtigkeit, die aber der Züchter mit Stroh und einer guten Be- und
Entlüftung in den Griff kriegen können.
Der Schlag selbst ist in mehrere Abteile gegliedert. Die meisten Züchter haben
ein Reiseschlag für Alttiere, ein Zuchtabteil und ein separaten Jungtaubenschlag.
Um die Alttauben bei den Preisflügen zu schonen, werden sie während der
Reisezeit von Mai bis Juli von den meisten Züchtern nach Weibchen und
Männchen getrennt gehalten.
Diese Reisemethode nennt man Witwerschaft, weil die Reisetauben sich dann
ganz auf die Preisflüge konzentrieren können. Die beiden Geschlechter sehen
sich nur kurz vor dem Einsatz zum Wettflug. Nach Rückkehr dürfen sie
natürlich eine Weile zusammen bleiben. Diese Belohnung wird dann von beiden
Partnern genossen. Hinzu kommt noch, dass die Tiere sich nach der Heimkehr
durch die Gabe von Traubenzucker, flüssigen Mineralien und Aminosäuren*
schnell erholen.
Jede Alttaube hat grundsätzlich ihren festen Platz im Schlag, den sie auch
verteidigt. Man nennt diesen festen Platz, die eigenen vier Wände einer Taube,
aus diesen bildet sich die Zelle. Die Jungtauben werden dagegen meist von
einem Sitzbrettchen zu den Preisflügen abgeschnappt. Sehr wichtig sind in
einem Taubenschlag die Lichtverhältnisse und die frische Luft. Um Tauben in
Form zu bringen, braucht man also einen guten Reiseschlag in dem sich die
Tauben wohl fühlen. Ebenso wichtig ist für den Erfolg bei den Preisflügen eine
gute Fütterung und Gesundheit der Tauben. Daher werden nur gesunde und
leistungsfähige Tauben zu den Wettflügen geschickt.
Aminosäuren* sind eine Klasse kleiner organischer Verbindungen im Futterkorn.
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Kapitel 8: Ein Interview mit einem Taubenfreund
Wie bist du zu dem Sport ,Brieftauben` gekommen?
Ich habe meine ersten Tauben von meinem Schwager geschenkt bekommen.
Diese durfte ich dann in einer kleinen Kiste halten.
Mit wie vielen Tauben hast du angefangen?
Mit 6 Tauben, doch diese lebten unter keinen guten Bedienungen: sie bekamen
Hühnerfutter, durften nur selten mal fliegen und hatten zu wenig Platz.
Mit wie viel Jahren hast du angefangen selber Brieftauben zu halten?
Ich hatte meine Ersten Tauben mit 8 Jahren. Als ich dann meine Lehre mit 17
beendet hatte, begann ich erst richtig sie zu setzen.
Was hat dich an Brieftauben begeistert?
Mich hat an Tauben fasziniert, dass sie egal wie weit man sie wegschickt sie
immer wieder zurückkommen.
Warum gefällt dir der Sport immer noch?
Mittlerweile hat sich der Sport zu Leidenschaft entwickelt, von der man nicht
loslassen kann.
Was ist für dich das Wichtigste beim Brieftaubensport?
Die Spannung, wer gewinnt, was passiert und so weiter.
Wie muss eine ,,Spitzentaube’’ für dich aussehen?
Eine Spitzentaube muss unbedingt anliegende Federn haben, die auch glänzen.
Außerdem sollte sie eine Schneeweiße Nase haben und klare Augen.
Muss man deiner Meinung nach ein bestimmtes Vertrauen aufbauen, damit
die Tauben zurückkommen?
Klar, zwischen Züchter und Taube muss ein gutes Verhältnis sein, damit sie
Heimatgebunden ist.
Über wie viel Kilometer war dein schlimmster Flug und wie hoch war dabei
der Verlust an Brieftauben?
Mein schlimmster Flug ging von Günstburg (hinter Regensburg) was ca. 420km
Luftliene entfernt ist aus. Ich hatte 24 Tauben mit, davon verlor ich 13 wegen
eines schlimmen Gewitters.
Hast du mit deinen Tauben schon neue Rekorde aufgestellt?
Ja, im Jahre 1972 hatte ich die beste Jährige Taube aus ganz Deutschland.
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Kapitel 9: Die Stadttauben
Man ist sich nicht einig, ob Tauben gehasst oder geliebt werden. Manche finden
man sollte sie umbringen, die anderen halten sie als Hobby und reisen mit ihnen
weite Touren um sie für große Wettkämpfe zu trainieren, welche meist über
hunderte von Kilometer gehen.
Sie haben sich an den Lebensraum, den wir ihnen bieten, sehr schnell angepasst
und damit auch einiges zerstört. Sie essen alles was wir wegschmeißen oder auf
der Straße liegenlassen. Sie übertragen zwar keine Krankheiten, aber sie
zerstören alte Denkmäler und wichtige Gebäude mit ihrem Kot. 500 Millionen
Tauben, so schätzt man, leben weltweit in den Städten. Städte bieten den
Felsentauben-Nachfahren super tolle Voraussetzungen. Früher gab es auch
Stadttauben doch innerhalb der letzen Jahre sind die Bestände explodiert, was
nicht nur Nachteile für die Gebäude und
Bewohner hat, sondern auch für die Tauben
selbst. Zu viele Tauben auf zu wenig Raum ist
ein Problem was wir gemacht haben. Der
Stress ums überleben nimmt zu, Krankheiten
und Parasiten treten dadurch auf, die
Jungensterblichkeit* steigt bis auf 90 Prozent
im ersten Lebensjahr. Mit zu vielen Tauben
kommt es zu Lärm- und Geruchsbelästigungen der Stadtbewohner, Taubendreck
an Gebäuden.
Die ,Toleranz’ gegenüber der Haltung von den Brieftauben ist bei uns gesunken.
Von dort an ging der Streit von Taubenfans und Taubengegnern los. Die
Taubengegner haben zwar schon einiges Grausames ausprobiert, um die
Stadttaubenplage zu bekämpfen, aber nie hat es so richtig funktioniert.
Sie versuchten es, damit die Tauben Abzuschießen, aber man kann ja nicht in
den Städten ,umherballern’ und außerdem durfte man nicht 500 Millionen Tiere
abschießen. Beim Käfigfang mit Tötung war es ähnlich. Danach vergifteten sie
sie mit Blausäure oder Schlafmitteln. Das dauerte es nicht lange, bis die Tauben
wussten, dass sie das Gift nicht essen durften. Oder kurz danach probierte man
es mit mechanischen Mitteln wie Gitter, Drähte, Nägel uns so weiter. Bei den
Mitteln war es am einfachsten sie zu umgehen, die Tauben flogen einfach
daneben oder setzen sich auf das nächste Gebäude. Dann wollten die
Taubengegner verbieten, dass man Stadttauben füttern darf, was aber echten
Taubenfreunden nichts ausmachte und diese es trotzdem taten.
*Jungensterblichkeit = Eine Krankheit die bei Tauben nur im ersten Lebensjahr
auftritt und immer zum Tod führt.
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Doch dann wurde ein besonderer Mais erfunden. Dieser macht die Tauben
unfruchtbar. So müsste keine Taube sterben und trotzdem würde man das Ziel
erreichen, dass die Stadttauben nach einiger Zeit reduziert werden. Leider wird
dieser Mais nur in wenigen Gebieten eingesetzt, weil er sehr teuer ist.
Aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit, und zwar hat es sich in den Städten,
wo man Taubenschläge aufgestellt hat,
bewiesen, dass man dort, wenn gute
Lebensbedingungen für die Tiere sind, diese
dort hin umziehen. So kann man die echten
Eier gegen Ton- oder Plastikeier austauschen
und die Fütterung reduzieren und trotzdem
gab es Bereiche in denen man Tauben füttern
darf. Dadurch konnte man in Städten wie:
Basel, Tübingen und Berlin beweisen, dass sie es geschafft hatten in nur
wenigen Jahren die Tauben um ein Drittel zu reduzieren, womit man das Ziel
erreicht hatte.
Aber nicht überall werden Tauben gehasst z.B.: in Venedig am Markusplatz
werden sie als beliebter Touristenmagnet angesehen und geliebt.
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Literaturverzeichnis:
Internetadressen:
http://www.brieftaubenring.de/geschichte.htm
http://www.brieftauben-renken.de/Bilder/taubenrasen1.jpg
http://www.br-online.de/bildung/databrd/tier3.htm/tier3in.htm
http://www.nabu.de
http://www.planet-wisssen.com
http://www.wikipedia.felsentauben
Broschüren und Bücher:
Biologieunterrichtsmaterial von Frau Klahm, Biobuch NATURA
1. Biologie für Gymnasien Nordhein-Westfahlen Klett ISBN 3-12-043500-7
Buch: Champions der Welt 7. Teil (von Ernst Nebel) Champion Verlag
Broschüren von der Taubenmesse in Dortmund:
2. Auflage der 31. Brieftauben- Olympiade von Klaus
Das Erfolgsfutter … natürlich von SPINNE
Zeitschriften für Brieftaubenkunde: DIE BRIEFTAUBE 36/07, 11/08
Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V. Essen
’’Junior Post`` Jugend ist Zukunft RegioVerband. 409 Heft Nr.2,4,5
Interviews:
Johannes Zehent Neuenhammer Str. 35
92714 Pleystein Tel. 09654 913436
Johannes Lowis Rurtalstraße 78
52525 Heinsberg Tel. 02453/ 2337
Thomas Tobergte Natruper Str. 61
49170 Hagen Tel. 05405/ 8111
Nachwort
Mir hat die Arbeit viel Spaß gemacht, aber als ich fertig war habe ich mich
riesig gefreut. Zum einem, weil das Schreiben zu Ende ging, aber auch,
weil ich stolz bin, über das, was, im Endeffekt das Ergebnis meiner Arbeit
ist. Am Anfang der Jahresarbeit fand ich zuerst alles ein bisschen schwer
und hatte keinen Plan, was ich machen sollte. Jedoch nach nur wenigen
Seiten erleichterte sich dies. Besonders gut gefallen hat mir die
Herausforderung das zu schaffen und nicht gut gefallen hat mir das in der
Schule nicht immer genug Computer zur Verfügung standen und man
deswegen manchmal Zuhause alles abtippen musste. Außerdem gefiel mir
nicht, dass wenn ich später für Infos geguckt habe, dann bin ich immer auf
den gleichen Seiten gelandet, dadurch wurde es schwer neues Material zu
finden. Schließlich hätte ich mir das ganze gar nicht zugetraut. Bekäme ich
jetzt noch einmal den Auftrag eine Jahresarbeit zu schreiben, denke ich,
dass das alles viel leichter wäre, wenn ich früher starten würde und es mehr
Spaß machen würde. Durch meine Arbeit habe ich viel mehr über
Brieftauben erfahren, dadurch weiß ich in manchen Situationen besser, wie
ich mit meinen Brieftauben umgehen soll. Während der Jungtierzeit
allerdings wäre es mir manchmal lieber weniger zu wissen, z.B.: wenn
meine kleinen Tauben draußen sind und sie ihre ersten Runden ums Haus
drehen und dabei außer Sichtweite gelangen, erinnere ich mich immer
daran, dass Tauben erst mit 3 Monaten ihren Orientierungssinn einsetzen
können. Dann denke ich immer: Hoffentlich sind sie nicht zu weit
weggeflogen! Aber alles zusammen hat sehr viel Spaß gemacht!
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