Brieftauben Eine Arbeit von: Franziska Küppers Kl.6b 2007/08 Inhaltsangabe Seite(n) Vorwort Einleitung Kap. 1: Die Urform der Brieftauben Kap. 2: Brieftauben Allgemein 2.1 : Aller Anfang ist schwer 2.2 : Die Geschichte 2.3 : Fortpflanzung und Aufzucht 2.4 : Ernährung und Verdauung einer Brieftaube 2.5 : Die Federn 2.6 : Die Feinde 2.7 : Vitamine Kap.3: Orientierung der Brieftauben Kap.4: Die Reisezeit 4.1 : Organisation des Sports 4.2 : Die Wettkämpfe Kap.5: Was soll ich tun, wenn mir eine Brieftaube zufliegt? Kap.6: Krankheiten?! Kap.7: Die Unterbringung von Tauben Kap.8: Ein Interview mit einem Taubenfreund Kap.9: Die Stadttauben Literaturverzeichnis Nachwort Anhang: Eischale, verschiedene Ringe, Federn 1 2 3 3 4-5 6 7 8 9 10 11 12 12 13 14-15 16 17 18 19-20 Vorwort Ich habe das Thema Brieftauben ausgewählt, weil ich selbst Brieftauben habe und mehr über sie wissen wollte, besonders über ihre Geschichte und ihre Fähigkeiten. Dabei möchte ich mich bei meiner Biolehrerin Frau Klahm bedanken, die mit uns die Vögel im Unterricht durchgenommen hat und dort auch die Tauben einbezog. Zusätzlich möchte ich mich noch bei dem Veranstalter der Brieftaubenmesse in Dortmund, Thomas Tobergte, Johannes Zehent und Johannes Lowis bedanken, diese habe mir in Form von Broschüren und Interviews Informationen bereitgestellt. Einleitung Liebe Leser, liebe Leserinnen, das Thema, welches ich mir ausgesucht habe sind „Brieftauben“. Ich habe es gewählt, weil ich mich damit schon seit mehreren Jahren beschäftige und es mich sehr interessiert, wie die Tauben ihren Weg nach Hause finden. Brieftauben gibt es sowohl in der Hobbyhaltung von Züchtern, die ihre Tauben als „Rennpferd des kleinen Mannes“ bezeichnen, Meisten von uns besser bekannt als Stadttaube. Nahezu täglich begegnen wir ihnen, da sie in jeder Innenstadt anzutreffen sind. Schon vor 7.000 Jahren wurden Tauben als erste gefiederte Haustiere domestiziert und gelten als Friedenssymbol. Ich hoffe Sie dadurch ein wenig in meine Arbeit einführt zu haben und wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen meiner Jahresarbeit und würde mich freuen wenn sie Ihnen gefällt. 1 Kapitel 1: Die Urform der Brieftauben Die Felsentaube ist die Urform der Brieftaube, welche mittlerweile sehr weit verbreitet ist. Die Felsentaube ist ca. 33cm groß, ihre Flügelspannweite beträgt 63cm und sie wird etwa 330 Gramm schwer. Die Felsentaube sieht wie eine Stadttaube aus, mit zwei dunklen Streifen auf den Flügeln. Der Bauch ist weiß und der Schwanz ist dunkel. Der Schnabel ist dunkelgrau bis zu einem seichten Rosa. Die Füße sind meist rosa, können von oben aber auch dunkler sein. Das Weibchen ist in seinen Farben matter als das Männchen und deren Hals glänzt nicht so rötlich-grünlichviolett bei ihnen, aber sonst sehen sie gleich aus. Ihr Lebensraum findet sich an Meeresküsten, in Felswänden und auch in Berggebirgen. Sie leben aber auch im Osten bis zum kaptischen Meer, als auch Schottland und in Irland. Die Felsentaube bleibt das ganze Jahr über in ihrem Lebensraum. Bei den Felsentauben gibt es keine bestimmte Paarungszeit, sie läuft praktisch das ganze Jahr über. Wenn es dann auf die Paarung zugeht versucht das Männchen mit Gurren und Imponierstellungen, das Weibchen zu beeindrucken, was aber nicht lange dauert. Haben die beiden sich gefunden, baut der Vogel das Nest zwischen Felsvorsprüngen, in Halbhöhlen oder einfach in Mauernischen. Das Nest ist nicht stabil gebaut, festigt sich aber mit der Zeit durch den Kot der Jungtauben. Zwei weiße Eier legt das Weibchen. Die Jungen wachsen innerhalb von 18 Tagen im Ei heran. Dabei wechseln sich Weibchen und Vogel bei der Brut ab. Nach ca. 36 Tagen verlassen die Jungtauben das Nest. Gewöhnlich ziehen Felsentauben zwei Gelege im Jahr auf, bei besonders guten Bedingungen sogar bis zu drei Bruten. Sie sind Schwarmvögel, die in keinem bestimmten Format fliegen. Die Nahrung besteht größtenteils aus verschiedenen Sämereien wie z.B.: von Knospen, Beeren und verschiedenen Formen von Weizen und Gerste. Zur Nahrungssuche fliegt die Felsentaube auch auf flaches Land ins Landesinnere. 2 Kapitel 2: Brieftauben allgemein Eine Brieftaube ist ein Vogel mit einem Gewicht von ungefähr 300- 500 Gramm und einer Flügelspannweite von etwa 70 cm. Sie wird im Durchschnitt 8- 12 Jahre alt, es gab aber auch schon Tiere die bis zu 30 Jahre alt wurden, wenn der Züchter die Lebenszeit nicht verkürzte. Die Brieftauben stammen wie alle Hausund Straßentauben von den Felsentauben ab. Schon vor 7000 Jahren wurden sie domestiziert* und früh galten sie als Götterboten und Friedensbringer. Heutzutage werden sie auf Schnelligkeit gezüchtet, um mit ihnen an Wettkämpfen teilzunehmen. Mit Sicherheit sind sie unseren engsten Freunde, aber auch die besten? Kapitel 2.1: Aller Anfang ist schwer Nicht jeder kann sagen: So jetzt halte ich Brieftauben. Dies ist nicht möglich, weil das Hobby meist über Generationen hinweg vererbt wird. So z.B.: hatte mein Uropa Brieftauben, danach mein Opa und jetzt meine Mutter und ich. Das Hobby ,Brieftauben` ist außerdem sehr kostenaufwendig. Zuerst braucht man einen Scheunenraum, was eher selten ist, oder ein Gartentaubenschlag. Bei einem Gartenschlag liegen die Kosten je nach Größe zwischen 1.500 und 75.000€. Dann müssen noch die Zellen*- und Brettchen*wände, Ausflüge, Tränken, Futterrinnen, Nistschalen, ,,Putzzeug``, Stroh, Taubenkuchen und Gritsteine gekauft werden. Um eine ausgewogene Ernährung zustande zu bringen braucht man alle 2 Monate für ca. 50 Tauben 2 Säcke Futter, einmal Diätfutter für nach den Flügen und ganz normales Futter. Zum Schluss braucht man dann noch Vitamine, die aber nicht alle Züchter einsetzen. domestiziert*= zum ersten Mal in unseren Häuser gehalten Brettchen*= Kurzform von Sitzbrettchen Zellen*= Züchter nennen Zellen auch die eigenen vier Wände der Taube. In ihr stehen die Nistschalen und jede männliche Taube hat seine Zelle. 3 Kapitel 2.2: Die Geschichte der Taube Der Anfang von einer ,Beziehung’ zwischen Menschen und Tauben ist sehr lange her. Alle Arten von Tauben sind aus der Felsentaube erstanden. Die Menschen haben sie in ganz viele Formen gezüchtet und dadurch über 1.200 Rassen erschaffen, wovon aber nur ca. 300 Rassen allein in der Natur leben können. Alle anderen sind von uns abhängig und haben nie gelernt sich selbst zu versorgen. Auch auf Schiffen nutzte man sie gern, weil durch den großen Orientierungssinn sie die Küste orten konnten. Sogar die Griechen ließen Tauben von Schiff frei und erkannten daran, in welche Richtung die Taube fliegt wo das nächste Land war. Als Überbringer von Botschaften – und damit als Brieftauben - wurden sie erstmals 5600 v. Chr. in Ägypten sowie im gesamten Altertum eingesetzt um Botschaften zu überbringen. Bereits zu dieser Zeit zog der Mensch militärischen, politischen und wirtschaftlichen Nutzen aus dem Einsatz von Brieftauben. Auch andere große Herrscher machten sich die besondere Fähigkeit der Tauben zunutze. In Ägypten wurde im Mittelalter eine staatliche Taubenpost eingerichtet, in die alle Städte einbezogen waren. Dieses Nachrichtensystem bestand bis etwa 1500 n. Chr. Im 12. und 13. Jahrhundert brachten die Kreuzritter neben vielen materiellen Schätzen und Gütern auch die Botentaube von ihren Beutezügen nach Palästina mit nach Europa. Von dieser Zeit anfanden sie auch in unseren Breiten zunehmend Verwendung. Die schnelle Informationsübermittlung zu den eigenen Vorteilen zu nutzen, das gelang mit besonders durchschlagendem Erfolg. Als Napoleon 1815 in der Schlacht von Waterloo seine vernichtende Niederlage erfuhr, wurde die Nachricht darüber per Botentauben nach London überbracht. 4 Wegen des Bedarfs an schneller und zuverlässiger Nachrichtenübermittlung, richtete das Antwerpener Handelsblatt ab 1848 regelmäßig fliegende Taubenpost ein. Zwischen Paris, London, Madrid und Frankfurt sowie zwischen Brüssel, Berlin und Aachen entstanden Netzwerke, in denen die Brieftaube als Träger fungierte. Sogar die Schweizer Armee hatte bis vor wenigen Jahren eine Brieftaubeneinheit. Dabei haben Mensch und Taube eine Jahrtausende alte gemeinsame Geschichte. Als Menschen noch Höhlen bewohnten, waren Tauben wohl die ersten Haustiere. Wegen ihrer Einehe und ihrem liebevollen Gurren gelten sie als Liebessymbol. In vielen Religionen spielt die Taube eine wichtige Rolle. Vom Nahrungsmittel zum Liebhaberobjekt Tauben wurden schon immer vom Menschen genutzt. Die schmackhaften Tauben schätzen schon Pharaonen und Römer. In Wien verspeiste man um 1890 jährlich 750.000 Tauben, in den USA gibt es noch heute Taubenmästbetriebe. Eine Taube aus Mastbetrieben bringt bis zu 1 Kilogramm auf die Waage. Sie dienten auch als Futtermittel in der Falknerei. Als Schießobjekt ersetzten Tontauben erst im letzten Jahrhundert die lebenden Vögel, aber noch in manchen Ländern werden Tauben geschossen. Daneben ist auch Taubenkot geschätzt. Als hochwertiges Düngemittel wurde er gewonnen. Eine regelrechte Taubendüngerwirtschaft wird heute noch in der Türkei und im Iran mit halbwilden Tauben betrieben. In Mitteleuropa wurde in früheren Zeiten Taubenkot sogar zur Verbesserung von saurem Bier und zur Herstellung von Brötchen die dadurch lockerer und wohlschmeckender werden sollten verwendet. Die Wissenschaftler nutzten Tauben als Versuchsobjekt für Heilmittel und Medizin. Heute spielen Tauben als Freizeitbeschäftigung eine wichtige Rolle. Auch heute werden Taube nicht nur als Wettflug- oder Rassetauben gezüchtet. Die jüngste Entwicklung sich Tauben zunutze zu machen, stellt ihr Einsatz als Bioindikator* dar. Eier der Stadttauben werden auf die unterschiedlichen, durch den Menschen in die Umwelt gebrachten chemischen Verbindungen untersucht. *Bioindikatoren= sind Lebewesen, die auf auffällige Weise auf Umweltbelastungen reagieren 5 Kapitel 2.3: Fortpflanzung und Aufzucht Genau wie bei uns brauchen Brieftauben zur Vermehrung einen Partner. Wenn die beiden sich gefunden haben, bauen sie ihr Nest in einem Tonteller, der mit Stroh gemütlich gemacht wird. Alles davon befindet sich in einer Zelle, um die die Vögel* zuvor kämpfen. Nun legt das Weibchen kurze Zeit später 2 Eier. Sind diese befruchtet schlüpfen nach 18 Tagen kleine Tauben daraus. Das Taubenei enthält Fette und Eiweiße: In dem Eiweiß ist Wasser, Eiweiß, Vitamine und Salz. Mit diesen Sachen ernährt sich das Kleine in der Zeit, in der es noch im Ei ist. Nach schon 3 Tagen kann man im Ei Adern erkennen. Kurze Zeit später Wirbelsäule und Augen. In den letzen Tagen, wo die Jungen im Ei heranwachsen kommt der Eizahn ins Spiel, welcher am Schnabel ist. Mit diesem klopfen sie heftig gegen die Eischale, bis diese bricht. Beide Jungtiere schlüpfen innerhalb von 24 Stunden. Die Jungen verdoppeln jeden Tag ihr Gewicht. Sie bekommen in den ersten Tagen von beiden Elterntieren eine Art Brei, die aus Kropfmilch und ganz kleinem hochgewürgtem Futter besteht. Nach ein paar Tagen wird die Kropfmilch weniger und das Futter wird größer, genau wie die Jungen. Brieftauben sind Nesthocker, das heißt sie bleiben in den ersten Tagen ihrer Lebenszeit im Nest, jedoch nach 3 Wochen ist ihr Gefieder weit genug ausgebildet, das sie die Wärme der Eltern nicht mehr benötigen und das Nest verlassen können. Die Jungen schauen sich das Fressen von den Alttauben ab. In der Zeit zum Erwachsen werden, füttern die Alttauben Weibchen die Jungen noch oft, wenn diese betteln. Dabei werden auch fremde Jungtauben gefüttert, jedoch hält dies nur ein paar Tage an. Nun soll man zu den Jungen täglich 3-4 gehen und aufpassen dass sie nicht von anderen Tauben gebissen werden und ihnen das Trinken beibringen. Dafür werden sie mit dem Schnabel ans Wasser gehalten. Außerdem sollten sie in einer Ecke etwas Stroh haben, dadurch dass die Jungen da sich näher kommen und Keime austauschen stärk sich ihr Immunsystem. Sollte aber eine Krankheit auftreten, muss die Strohecke sofort entfernt werden, da sie auch eine ideale Brutstätte für Erreger’ der Erkrankung ist. Besonders wichtig ist es auch nicht zu viele Jungtauben zu halten. Manchen Züchter meinen, sie müssten möglichst viele Jungtauben aufziehen, um am Ende der Saison, genug Tauben zu haben um den verlorenen Alttierbestand wieder zu bekommen. Man hat aber festgestellt, dass Züchter, die weniger Tauben ziehen, aber die Tauben dafür unter besseren Umständen halten, am Ende des Jahres genauso viele Tauben übrig haben. Unterschiede Brieftauben und Felsentauben in Fortpflanzung und Aufzucht - Die Pärchen werden jährlich neu von ihren -Ein Paar bleibt für immer zusammen Züchtern zusammengesetzt - Das Nest wird in der Zelle in einem - Das Nest steht wenig kunstvoll mit ein Tonteller mit Stroh gebaut paar Zweigen zwischen Felsnischen - Die Jungen schlüpfen nach 18 Tagen - Brieftauben wiegen am ersten Tag ca. 20g - Die Jungen verlassen das Nest nach ca. 21 Tagen - Die Jungen schlüpfen nach 19-21 Tagen - Felsentauben bringen am ersten Tag ca. 15g auf die Waage - Die Jungen verlassen das Nest nach 36 Tagen *Vögel nennt man die männlichen Tiere bei den Tauben 6 Kapitel 2.4: Ernährung und Verdauung einer Brieftaube Eine Taube braucht täglich zwischen 25 und 35 Gramm Futter. Es besteht aus: Erbsen, Wicken, Gerste, Mais, Reis, Dali, Bohnen und einfach allem was es im Körnerform gibt, aber auch Grünfutter ist manchmal beliebt. Dabei gibt es verschiedene Futterarten, wie Zuchtfutter, Reisefutter, Jungtaubenfutter und Diätfutter. Zuchtfutter ist das Futter wie es schon sagt für die Zuchttauben, welche ruhig etwas dicker sein dürfen. Das Reisefutter bekommen die Tauben während der Reisesasion. Es ist sehr fetthaltig, aber nicht schwer im Kropf und sorgt so für ein optimales Gewicht, da Tauben mit ,,vollem Bach`` nicht fliegen können. Jungtaubenfutter ist aus kleinerem Körnen damit die Jungen sich an festes Futter gewöhnen können. Zuletzt ist da noch das Diätfutter. Dieses ist für nach langen Reisen, da Tauben sonst bei schwerem Futter Kreislaufprobleme bekommen. Desto kälter es wird desto mehr Futter benötigen die Tauben, weil sie dann mehr Energie verbrauchen, damit ihre Körpertemperatur gleich bleibt. Die Aufnahme von Wasser ist lebenswichtig für Tauben, da Tauben Wasser für die Verdauung brauchen. Während des Fluges benötigen Tauben viel mehr Energie, wie sie an einem Tag produzieren können. Diese Kraft wird dann aus den Fettreserven genommen. Der Ablauf der Verdauung beginnt damit, dass das Körnerfutter mit dem Schnabel gefressen wird, dieser schluckt es direkt runter. Über den Schlund (ähnelt unserer Speiseröhre) gelangt das Futter nun in den Kropf. Von dort aus geht es weiter in einen zweigeteilten Magen. Einer ist der Drüsenmagen. In ihm werden dem Futter Enzyme* und Salzsäure entzogen. Der danach folgende Muskelmagen besteht größtenteils aus Muskeln, mit denen er die Nahrung zerquetscht. Um dies zu beschleunigen fressen Tauben Steine und Muschelschalenstückchen, welche man auch als Grit kaufen kann. Sie unterstützen die Zermalmung der Nahrung im Muskelmagen und werden dann wieder unverdaut im Kot ausgeschieden. Nach den Mägen folgt der Darm. Hier wird der Nahrung Verdauungssäfte beigefügt. Ein Stück weiter, aber immer noch im Darm wird dem verdauten Futter die Flüssigkeit wieder entzogen. In der Kloake wird dem Kot dann erst der Urin hinzugefügt. 7 Kapitel 2.5: Die Federn Die Taube hat etwa 10.000 Federn insgesamt. Jede Feder ist leicht und flexibel, aber auch stark. Der Kiel hält die Feder fest, dadurch dass die Spule die in der Haut steckt. Die Fahne wird durch kleine Äste gebildet, die von beiden Seiten des Schaftes abzweigen. Von jedem der Äste gehen nach einer Seite bogenförmige Strahlen ab und zu anderen solche, die mit Zacken enden. Diese Bogenund Hakenstrahlen nebeneinander liegende Äste verhaken sich miteinander wie ein Klettverschluss. Es gibt viele verschiedene Federtypen. Alle haben ihre eigenen Aufgaben. Die Schwungfedern bestehen aus Handschwingen, wovon es 10 Stück gibt und dem Armschwingen. Sie sitzen am oberen Teil des Flügels und dienen zum Fliegen und damit den Tauben nicht kalt wird. Die Schwanzfedern steuert die Taube nicht nur, sondern sie braucht ihren Schwanz auch um das Gleichgewicht halten zu können. An dem Schwanz jeder Taube kann man aber auch erkennen welche Seite des Schlages sie bevorzugt um ihr Nest zu bauen, wenn die Außenfahne einer Taube nach links zeigt, bevorzugt sie links. Das Gleich nur in andersrum gilt für rechte Tauben. Gut ist es eine linke Taube mit einer rechten zu paaren. Rechts an rechts ist auch gut möglich, aber man sollte nicht über mehrere Generationen links an links paaren, dann werden sie merken das ihre Erfolge abnehmen. Jede Taube hat verschiedene Pigmentierungen. Als Pigmentierung bezeichnet man die Stärke oder ,Tiefe` der Farbe der Federn. Es gibt Stärken von tiefschwarz bis mattgrau. 8 Kapitel 2.6: Die Feinde Tauben haben Feinde in der Luft und am Boden. Aus der Luft werden sie von Falken und Habichten gejagt und am Boden jagen ihnen Marder, Wiesel und Katzen nach. In vielen Gebieten, vor allem in waldreichen oder bergigen Gegenden, sind die Raubvögel so arg, dass die Ausübung des Brieftaubensports nur mit großen Verlusten möglich ist. So gibt es Züchter, bei denen gerade im Frühjahr nach fast jedem Freiflug ihrer Tauben eine fehlt. Leider erwischt es oft die "Besten". Es ist nicht mehr wie im zweiten Weltkrieg, als zum Schutz der Botentauben man viele Raubvögel tötete, um sicher gehen zu können, dass alle Nachrichten überbracht werden. Da die Raubvögel sich wieder stark vermehrt haben. 9 Kapitel 2.7: Vitamine Vitamine sind Wirkstoffe, welche unverzichtbar für alle Funktionen des Körpers (Wachstum, Gesundheit, Fruchtbarkeit, Leistungsfähigkeit, ...) benötigt werden. Da Tauben, wie die meisten Lebewesen nur wenige lebensnotwendige Vitamine selbst produzieren können, müssen sie sie in Form von Nahrung aufgenommen werden. Man unterteilt die Vitamine ihrer Löslichkeit entsprechend: die fettlöslichen, die wasserlöslich Vitamine, die speicherbaren Vitamine und die nicht speicherbaren Vitamine. Die fettlöslichen Vitamine unterstützen die Ausbildung von Gewebestrukturen, die wasserlöslichen Vitamine dagegen werden zu Bestandteilen von Enzymen* und helfen im Stoffwechsel der Taube. Bei einer ungenügenden ,Vitaminzufuhr` kommt es zu ‚Vitaminmangelerscheinungen`, die zustande kommt, wenn das Futter vitaminarm ist. Da der Vitamingehalt in den meisten Körnermischungen nur das Minimum der empfohlenen Dosis ist, müssen Vitamine mit besonderen Mischungen zum Futter hinzugefügt werden, um den Bedarf für optimale Leistungen decken zu können. Während der Reisesaison ist dies besonders wichtig. Das wichtigste Vitamin ist Vitamin A. Es verbessert das Sehvermögen und hilft beim Knochenwachstum und Fruchtbarkeit. Ein Vitamin A Mangel kann zu Nierenschäden, Sehschwäche, Wachstumsschäden und Unfruchtbarkeit führen. Danach ist noch das Vitamin D auch noch unverzichtbar, es kann bei genug Sonnenstahlungen selbst in Körper der Taube gebildet werden, in dunkleren Jahreszeiten sollte man es über das Futter ergänzen. Vitamin D kümmert sich um den Stoffwechsel bei den Tauben. Ein weiters wichtige Vitamin ist Vitamin E es wird nur von Pflanzen produziert und befindet sich in alle Pflanzen Ölen (Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, ...). Es sorgt sich um die Leber, weswegen es auch Leberschutzvitamin genannt wird, und es stärk das Immunsystem. Während der Zuchtphase kann es Vitaminmangel geben. In dieser Zeit sollte man besonders darauf achten die Tauben gut zu versorgen. *Enzyme sind Eiweißmoleküle, die chemische Reaktionen beschleunigen. Enzyme sind für den Stoffwechsel unverzichtbar. Für verschiedene Ausgangsstoffe und verschiedene chemische Reaktionen gibt es verschiedene Enzyme. 10 Kapitel 3: Orientierung der Brieftauben Schon früh vermutete man, dass Tauben einen Art Kompass haben und sich an Landmarken orientiert. Darunter zählen Berge, Wiesen, Flüssen, Häuser und alles was man sich halt merken kann. Doch wie findet eine Brieftaube zurück? – Wie die meisten Tiere haben auch Tauben eine innere Uhr, welche ihnen sagt wie spät es ist. Dann vergleichen sie die Uhrzeit mit dem Sonnenstand, um fest zu stellen in welcher Himmelsrichtung die Sonne steht. Sie lernen dies schon nach drei Monaten, cirka dann haben die auch ihren ersten richtigen Flug. Aber was machen sie dann, wenn keine Sonne zu sehen ist nur Wolken? – Auch da haben sie eine Rettung: Die Erde hat ein Magnetfeld. Wir Menschen können es nicht sehen, aber Brieftauben spüren es. Bei Versuchen hat sich dazu bewiesen, dass Brieftauben in verschiedenen Teilen des Schnabels und sogar in den Augen und Nervenzellen Magnetit haben. Das ist ein Stoff der eine starke Magnetkraft hat und so das Magnetfeld der Erde gut erkennen kann. Und wenn sie dann sich dem Heimatschlag, der für Tauben das Zentrum der Erde ist, nähern können die Landmarken wieder helfen sich zurechtzufinden. Da bleibt eigentlich nur noch eine Frage: woher wissen Tauben eigentlich, wo sie sich befinden, wenn sie an einem Ort ausgesetzt werden, den sie gar nicht kennen? Darüber sind Wissenschaftler sich noch nicht ganz einig, jedoch gibt es ein paar Vermutungen: 1. Man denkt sie orientieren sich am Geruchsinn, ganz erforscht ist diese aber noch nicht, man weiß aber dass durch die Trainingsflüge, die die Züchter mit ihren Tauben machen, die Tauben immer sicherer nach Hause finden. 2. Man vermutet, dass alle Körperteile verschiedene Information der Erde wahrnehmen können. 3. Wieder andere denken, dass Tauben Licht und Magnetit kombinieren, aber ein endgültiges Ergebnis ist noch nicht bewiesen. 11 Kapitel 4: Die Reisesaison In der Reisesaison verlangt man von den Brieftauben Höchstleistungen. Dies ist die Zeit in den sie eine ,,Rundumversorgung’’ brauchen, denn nur mit einer gut ausgewogenen Versorgen, sind die Tauben in Lage, die von ihnen erwarteten Höchstleistungen auch zu bringen und diese bis zum Ende der Saison zu halten. Zwei Wochen vor dem ersten Flug sollten die Reisetauben mit dem Reisefutter gefüttert werden, auch die nötigen Zusatzprodukte können schon in minimaler Dosis ,zugesetzt` werden um die Tauben daran zu gewöhnen. Aber man sollte dies nicht übertreiben, weil der Taubenkörper sonst es nicht nötig hat aus seinen eigenen Vorräten zu schöpfen und es so nicht lernt mit dem auszukommen, was er hat. Daher wird auch empfohlen am Anfang der Reise erst mit wenigen Zusatzprodukten zu starten und später den Zusatz zu erweitern. Kapitel. 4.1: Die Organisation des Brieftaubensports Die etwa 8000 Vereine auf örtlicher Ebene bilden die kleinste Einheit mit durchschnittlich 8 Mitgliedern. Mehrere Vereine schließen sich zu Reisevereinigungen zusammen, die Organisation und Abwicklung der Preisflüge durchführen. Mehrere Reisevereinigungen bilden die Regionalverbände. Über den 67 Regional-Verbänden steht die Bundesorganisation: Der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V.. Dieser unterhält eine Taubenklinik. Ganzjährig sind hier Tierbehandlungen und die regelmäßigen Gesundheitsüberwachungen möglich. Wöchentlich erscheint die Zeitschrift: DIE BRIEFTAUBE mit Fachbeiträgen, gezielter Beratung und aktueller Berichterstattung. Die jährlich im Januar stattfindende Deutsche Brieftauben-Ausstellung ist die bedeutendste Veranstaltung im Brieftaubensport weltweit. 12 Kapitel 4.1: Die Wettkämpfe Vom Frühjahr bis zum Herbst finden die Wettflüge statt. Dabei werden wöchentlich nach einem vorgeschriebenen Reiseplan die Tauben auf ,,Reise`` geschickt. Jeder Brieftaubenverein hat eine eigene Einsatzstelle. Zu der bringen die Züchter ihre Wettkampftauben, dies machen sie während der Saison einmal in der Woche. Die Reisetauben tragen für den Wettkampf einen elektronischen Ring am Fuß. Er dient zur Zeiterfassung. Jeder Züchter hat sein eigenes Tipesgerät*, auf diesem sind alle Tauben mit ihrer Nummer gespeichert. In der Einsatzstelle wird elektronisch registriert, welche Taube auf Reise geschickt wird. Danach kommt die Taube in einen Korb, der mit maximal 25 Tauben besetzt wird. An den Körben ist eine Wasserrinne befestigt, damit die Tauben ein letztes Mal vor dem Flug trinken können. Nun werden die Körbe in den LKW eingeladen. Der LKW bringt die Tauben über Nacht an den Auflassort. Am nächsten Morgen werden dann zeitgleich alle am Wettkampf beteiligten Tauben aufgelassen, vorausgesetzt das Wetter stimmt. Die Züchter werden über den Auflass informiert und schalten die Tipesanlage auf ihrem Taubenschlag an. Nun warten alle gespannt auf die erste Taube und telefonieren viel hin- und her. Die Tauben können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 130kmh fliegen. Wenn dann schließlich die erste Taube kommt, wird diese von den Antennen die an den Ausflügen des Schlages angebracht sind, erfasst. Die Sensoren funken wann und welche Taube mit ihrem Tipesring den Heimatschlag erreicht. Sobald mehr als ein Drittel der gesamten Tauben ihr Zuhause erreicht haben, werden alle Tipesgeräte wieder zur Einsatzstelle gebracht. Die Ergebnisse werden nun sehr kompliziert errechnet (jeder hat verschiedene viele Kilometer, nicht jeder sendet gleich viele Tauben auf Reise, etc.). Bei allen anderen Vereinen die zur gleichen Reisevereinigung zählen wird das gleiche gemacht. Nun werden alle Ergebnisse zusammengetragen und eine Preisliste erstellt. Im Internet kann man diese unter ,www.Daten-Service Eden.de’ nachschlagen und kann sehen wie viele Preise man gewonnen hat oder auch nicht. Es gibt je nach Größe der Reisevereinigung immer um die 300 Preise, die hier in Deutschland aber erst am Ende der Saison Auszeichnungen und Sachpreise einbringen können, aber in Ländern wie Thailand, Südafrika, Argentinien, und so weiter wird um Geldpreise, Autos, Reisen und vieles mehr geflogen. Dies wiederholt sich wöchentlich, erst mit der Altreise, dann mit der Jungreise. *Tipesgerät = Gerät zur Zeiterfassung 13 Kapitel 6: Hilfe, mir ist eine Taube zugeflogen, was soll ich machen? ...wie und woran kann ich eine Brieftaube erkennen und wem gehört sie eigentlich... 1.) Feststellen ob es sich um eine Brieftaube handelt? Brieftauben haben immer einen Ring um den Fuß. Dieser ist so etwas wie ihr Personalausweis. Zusätzlich tragen Brieftauben, die zu Wettflügen benutzt werden, einen Gummiring oder eine Tipesring (schwarzer elektronischer Fußring). 2.) Der Ring Auf den Tipesring steht normalerweise eine Telefonnummer. Ist die nicht so kann man über dem Fußring den Besitzer ausfindig machen. 3.) Lesen des Ringes Die Bezeichnung des deutschen Ringes setz sich so zusammen (Bsp.): 1. DV= Deutscher Verband 2. 01579= Vereinsnummer (fängt immer mit 0 an) 3. 04= Geburtsjahr der Taube 4. 173= Endnummer (kann ein-, zwei-, drei-, oder vierstellig sein). 4.) Vertrauensmann suchen Über die Internet-Verbindung http://www.brieftaube.de – Knopf ,,Verirrte Brieftauben´´ finden Sie eine Kontaktperson in ihrer Nähe. Dazu müssen sie nur die Postleinzahl eingeben. 5.) Sonstige Hilfen Wenn kein Internet zur Verfügung steht, können Sie beim Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V., Katernberger Str. 115, 45327 Essen, beim ,Zugeflogenendienst’ unter Tel.: (0201) 8722425 die Telefonnummer des Besitzers erfragen. ...seit kurzer Zeit sitzt eine Brieftaube auf meinem Hausdach Wahrscheinlich ist diese Taube beim Flug nach Hause erschöpft oder hat die Orientierung verloren. Sie wird sich ein wenig ausruhen, sich neu orientieren und weiter nach Hause fliegen. 14 ...eine Brieftauben sitzt im Garten, sie ist erschöpft... Stellen Sie eine kleine Schale mit gut sichtbarem und, wenn möglich, auch hörbarem Wasser auf. Zudem könnte sie noch ein paar Körner wie Mais, Sonnenblumenkerne, Gerste, Erbsen oder auch Haferflocken gut vertragen. Oft begibt sie sich kurz danach auf ihren Weg. ... ich habe eine Brieftaube gefangen... Kümmern sie sich genau wie in ,,eine Brieftauben sitz in meinem Garten’’ um sie. Wenn es einen Brieftaubenzüchter in der Nähe gibt, wäre es gut die Taube dort hin zu bringen. Nach wenigen Tagen wird sie sich gut erholt haben und sich auf den Heimflug begeben. ...ich habe die Taube ein paar Tage gut versorgt, doch sogar bei gutem Wetter bleibt sie bei mir,.... a) Das Tier hat sind scheinbar überanstrengt oder ist krank oder verletzt. Diese Taube sollte unbedingt zu einem Brieftaubenzüchter gebracht werden. Er weiß wie man sich am besten um das Tier kümmert. Ein Brieftaubenzüchter wohnt bestimmt in ihrer Nähe, er wird sich mit dem Besitzer in Verbindung setzen und die Rückführung der Taube veranlassen. Hilfe bekommen sie auch unter http://www.brieftaube.de , "verirrte Tauben". b) Sie haben die Tauben zu gut versorgt und sie wollte nicht mehr wegfliegen. Füttern sie die Taube nicht mehr, sie wird nach Hause fliegen. ...die Taube ist tot.... Melden sie die Ringnummer und den Tod der Tauben Online unter http://www.brieftaube.de. Können Tauben die Vogelgrippe übertragen? Nein! Tauben können zwar am Vogelgrippenvirus erkranken und über ihren Kot für einige Zeit Vieren ausschieden, jedoch reichen diese Mengen nicht aus um sich zu infizieren oder gar zu erkennen. 15 Kapitel 6: Krankheiten?! Normalerweise sind Tauben sehr robust und bekommen nur selten Krankheiten. Das zählt besonders für die Brieftaube. Bei guter Haltung, womit gemeint ist, das der Taubenschlag gut durchlüftet wird, dieser aber zugfrei bleibt, regelmäßigem freien Flug ums Haus, sauberem Wasser und gutem Futter, sind die Tauben fit genug für ihre Flüge. Dennoch gibt es auch bei den Brieftauben Krankheiten. Die meisten hat man gut im Griff, wie z.B.: den Schnupfen, diesen bekommen Tauben, wenn der Taubenschlag zu gut gelüftet wird und es zieht. Leider gibt es noch eine unheilbare Krankheit, diese befällt auf schlimmste Weise alle Jungtiere des Züchters und die Krankheit ist nicht zu stoppen, da sie sich unheimlich schnell sich breitet. Man nennt sie die Jungtauben-Krankheit. Sie kommt jedes Jahr im Sommer wieder und einige Züchter verzweifeln. Stark gefährdet sich anzustecken sind Jungtauben, die nicht ganz fit sind. In Deutschland wird die Jungtaubenkrankheit jedes Jahr schlimmer, die eine Ursache dafür ist der Klimawandel der besonders stark in den Transportkisten wirkt, da die Tauben dort eng sitzen. Doch nicht nur das, die eigenen Züchter sollten eigentlich nur gesunde Tieren einsetzen, woran sich jedoch nicht alle von ihnen halten. Wenn Jungtauben abmagern und nicht mehr fressen wollen, krank wirken oder sogar sterben sollte man sofort den Tierarzt aufsuchen. Dort kann dann die Krankheit anhand eines toten Tieres untersucht und bestätigt werden. In der Forschung hat man herausgefunden das Circoviren die wichtigsten Erreger zur Jungtaubenkrankheit sind, da diese das Immunsystem stark schwächen und damit allen anderen Viren helfen sich erfolgreich im Körper der Taube auszubreiten. Momentan forscht man daran aus welcher Mischung die Viren der Jungtaubenkrankheit sich zusammensetzen. Aber ein bekannter deutscher Brieftaubenzüchter Namens Burkard Sudhoff hat darüber aber eine andere Meinung: Er denkt, dass die Viren, die man im Körper der toten Tiere gefunden hat nur eine Folge sind und nicht die Ursache. Die Ursache sind seiner Meinung nach nämlich wir, da wir sie angeblich falsch Halten und ihnen keine Chance geben das Immunsystem richtig aufzubauen: 1. Zu viel fremdes Blut durch gekaufte Tauben, die meistens nur berühmte Name tragen. Dadurch geht die ,Widerstandskraft’ verloren. 2. Futter für in der Aufzucht war zuvor natürlich, hatte zwar den Nachteil, dass die Tauben flugfaul waren, brachte aber Zeit zum Aufbauen. Heute wird schon bei Jungtauben auf Leistung gefüttert, weshalb die Ernährung zu einseitig ist. Die eiweißreiche Nahrung stoppt die Fluglust, Kohlenhydrate fördern diese. 3. Der Schlagbau hat sich auch geändert, früher wurden Jungtaubenschläge einfach gebaut und nur seltener gereinigt. Heute meint man mit übertriebener Hygiene würde man den Tauben etwas Gutes tun. 4. Viele Züchter denken mit Medikamenten klappt alles schon wieder, aber Medikamente schaden den Tieren meistens mehr, wie dass sie gut machen. 16 Kapitel 7: Die Unterbringung von Tauben Es gibt zwei Arten von Taubenschlägen. Viele Züchter haben einen Dachbodenschlag, der sich unter dem Wohnhausdach oder über der Scheune des Züchters befindet. Dieser ist meistens sehr trocken und die Tauben kommen im Frühjahr gut in Form. Als Alternative gibt es noch den Gartenschlag. Nachteilig ist hier die Feuchtigkeit, die aber der Züchter mit Stroh und einer guten Be- und Entlüftung in den Griff kriegen können. Der Schlag selbst ist in mehrere Abteile gegliedert. Die meisten Züchter haben ein Reiseschlag für Alttiere, ein Zuchtabteil und ein separaten Jungtaubenschlag. Um die Alttauben bei den Preisflügen zu schonen, werden sie während der Reisezeit von Mai bis Juli von den meisten Züchtern nach Weibchen und Männchen getrennt gehalten. Diese Reisemethode nennt man Witwerschaft, weil die Reisetauben sich dann ganz auf die Preisflüge konzentrieren können. Die beiden Geschlechter sehen sich nur kurz vor dem Einsatz zum Wettflug. Nach Rückkehr dürfen sie natürlich eine Weile zusammen bleiben. Diese Belohnung wird dann von beiden Partnern genossen. Hinzu kommt noch, dass die Tiere sich nach der Heimkehr durch die Gabe von Traubenzucker, flüssigen Mineralien und Aminosäuren* schnell erholen. Jede Alttaube hat grundsätzlich ihren festen Platz im Schlag, den sie auch verteidigt. Man nennt diesen festen Platz, die eigenen vier Wände einer Taube, aus diesen bildet sich die Zelle. Die Jungtauben werden dagegen meist von einem Sitzbrettchen zu den Preisflügen abgeschnappt. Sehr wichtig sind in einem Taubenschlag die Lichtverhältnisse und die frische Luft. Um Tauben in Form zu bringen, braucht man also einen guten Reiseschlag in dem sich die Tauben wohl fühlen. Ebenso wichtig ist für den Erfolg bei den Preisflügen eine gute Fütterung und Gesundheit der Tauben. Daher werden nur gesunde und leistungsfähige Tauben zu den Wettflügen geschickt. Aminosäuren* sind eine Klasse kleiner organischer Verbindungen im Futterkorn. 17 Kapitel 8: Ein Interview mit einem Taubenfreund Wie bist du zu dem Sport ,Brieftauben` gekommen? Ich habe meine ersten Tauben von meinem Schwager geschenkt bekommen. Diese durfte ich dann in einer kleinen Kiste halten. Mit wie vielen Tauben hast du angefangen? Mit 6 Tauben, doch diese lebten unter keinen guten Bedienungen: sie bekamen Hühnerfutter, durften nur selten mal fliegen und hatten zu wenig Platz. Mit wie viel Jahren hast du angefangen selber Brieftauben zu halten? Ich hatte meine Ersten Tauben mit 8 Jahren. Als ich dann meine Lehre mit 17 beendet hatte, begann ich erst richtig sie zu setzen. Was hat dich an Brieftauben begeistert? Mich hat an Tauben fasziniert, dass sie egal wie weit man sie wegschickt sie immer wieder zurückkommen. Warum gefällt dir der Sport immer noch? Mittlerweile hat sich der Sport zu Leidenschaft entwickelt, von der man nicht loslassen kann. Was ist für dich das Wichtigste beim Brieftaubensport? Die Spannung, wer gewinnt, was passiert und so weiter. Wie muss eine ,,Spitzentaube’’ für dich aussehen? Eine Spitzentaube muss unbedingt anliegende Federn haben, die auch glänzen. Außerdem sollte sie eine Schneeweiße Nase haben und klare Augen. Muss man deiner Meinung nach ein bestimmtes Vertrauen aufbauen, damit die Tauben zurückkommen? Klar, zwischen Züchter und Taube muss ein gutes Verhältnis sein, damit sie Heimatgebunden ist. Über wie viel Kilometer war dein schlimmster Flug und wie hoch war dabei der Verlust an Brieftauben? Mein schlimmster Flug ging von Günstburg (hinter Regensburg) was ca. 420km Luftliene entfernt ist aus. Ich hatte 24 Tauben mit, davon verlor ich 13 wegen eines schlimmen Gewitters. Hast du mit deinen Tauben schon neue Rekorde aufgestellt? Ja, im Jahre 1972 hatte ich die beste Jährige Taube aus ganz Deutschland. 18 Kapitel 9: Die Stadttauben Man ist sich nicht einig, ob Tauben gehasst oder geliebt werden. Manche finden man sollte sie umbringen, die anderen halten sie als Hobby und reisen mit ihnen weite Touren um sie für große Wettkämpfe zu trainieren, welche meist über hunderte von Kilometer gehen. Sie haben sich an den Lebensraum, den wir ihnen bieten, sehr schnell angepasst und damit auch einiges zerstört. Sie essen alles was wir wegschmeißen oder auf der Straße liegenlassen. Sie übertragen zwar keine Krankheiten, aber sie zerstören alte Denkmäler und wichtige Gebäude mit ihrem Kot. 500 Millionen Tauben, so schätzt man, leben weltweit in den Städten. Städte bieten den Felsentauben-Nachfahren super tolle Voraussetzungen. Früher gab es auch Stadttauben doch innerhalb der letzen Jahre sind die Bestände explodiert, was nicht nur Nachteile für die Gebäude und Bewohner hat, sondern auch für die Tauben selbst. Zu viele Tauben auf zu wenig Raum ist ein Problem was wir gemacht haben. Der Stress ums überleben nimmt zu, Krankheiten und Parasiten treten dadurch auf, die Jungensterblichkeit* steigt bis auf 90 Prozent im ersten Lebensjahr. Mit zu vielen Tauben kommt es zu Lärm- und Geruchsbelästigungen der Stadtbewohner, Taubendreck an Gebäuden. Die ,Toleranz’ gegenüber der Haltung von den Brieftauben ist bei uns gesunken. Von dort an ging der Streit von Taubenfans und Taubengegnern los. Die Taubengegner haben zwar schon einiges Grausames ausprobiert, um die Stadttaubenplage zu bekämpfen, aber nie hat es so richtig funktioniert. Sie versuchten es, damit die Tauben Abzuschießen, aber man kann ja nicht in den Städten ,umherballern’ und außerdem durfte man nicht 500 Millionen Tiere abschießen. Beim Käfigfang mit Tötung war es ähnlich. Danach vergifteten sie sie mit Blausäure oder Schlafmitteln. Das dauerte es nicht lange, bis die Tauben wussten, dass sie das Gift nicht essen durften. Oder kurz danach probierte man es mit mechanischen Mitteln wie Gitter, Drähte, Nägel uns so weiter. Bei den Mitteln war es am einfachsten sie zu umgehen, die Tauben flogen einfach daneben oder setzen sich auf das nächste Gebäude. Dann wollten die Taubengegner verbieten, dass man Stadttauben füttern darf, was aber echten Taubenfreunden nichts ausmachte und diese es trotzdem taten. *Jungensterblichkeit = Eine Krankheit die bei Tauben nur im ersten Lebensjahr auftritt und immer zum Tod führt. 19 Doch dann wurde ein besonderer Mais erfunden. Dieser macht die Tauben unfruchtbar. So müsste keine Taube sterben und trotzdem würde man das Ziel erreichen, dass die Stadttauben nach einiger Zeit reduziert werden. Leider wird dieser Mais nur in wenigen Gebieten eingesetzt, weil er sehr teuer ist. Aber es gibt noch eine weitere Möglichkeit, und zwar hat es sich in den Städten, wo man Taubenschläge aufgestellt hat, bewiesen, dass man dort, wenn gute Lebensbedingungen für die Tiere sind, diese dort hin umziehen. So kann man die echten Eier gegen Ton- oder Plastikeier austauschen und die Fütterung reduzieren und trotzdem gab es Bereiche in denen man Tauben füttern darf. Dadurch konnte man in Städten wie: Basel, Tübingen und Berlin beweisen, dass sie es geschafft hatten in nur wenigen Jahren die Tauben um ein Drittel zu reduzieren, womit man das Ziel erreicht hatte. Aber nicht überall werden Tauben gehasst z.B.: in Venedig am Markusplatz werden sie als beliebter Touristenmagnet angesehen und geliebt. 20 Literaturverzeichnis: Internetadressen: http://www.brieftaubenring.de/geschichte.htm http://www.brieftauben-renken.de/Bilder/taubenrasen1.jpg http://www.br-online.de/bildung/databrd/tier3.htm/tier3in.htm http://www.nabu.de http://www.planet-wisssen.com http://www.wikipedia.felsentauben Broschüren und Bücher: Biologieunterrichtsmaterial von Frau Klahm, Biobuch NATURA 1. Biologie für Gymnasien Nordhein-Westfahlen Klett ISBN 3-12-043500-7 Buch: Champions der Welt 7. Teil (von Ernst Nebel) Champion Verlag Broschüren von der Taubenmesse in Dortmund: 2. Auflage der 31. Brieftauben- Olympiade von Klaus Das Erfolgsfutter … natürlich von SPINNE Zeitschriften für Brieftaubenkunde: DIE BRIEFTAUBE 36/07, 11/08 Verband Deutscher Brieftaubenzüchter e.V. Essen ’’Junior Post`` Jugend ist Zukunft RegioVerband. 409 Heft Nr.2,4,5 Interviews: Johannes Zehent Neuenhammer Str. 35 92714 Pleystein Tel. 09654 913436 Johannes Lowis Rurtalstraße 78 52525 Heinsberg Tel. 02453/ 2337 Thomas Tobergte Natruper Str. 61 49170 Hagen Tel. 05405/ 8111 Nachwort Mir hat die Arbeit viel Spaß gemacht, aber als ich fertig war habe ich mich riesig gefreut. Zum einem, weil das Schreiben zu Ende ging, aber auch, weil ich stolz bin, über das, was, im Endeffekt das Ergebnis meiner Arbeit ist. Am Anfang der Jahresarbeit fand ich zuerst alles ein bisschen schwer und hatte keinen Plan, was ich machen sollte. Jedoch nach nur wenigen Seiten erleichterte sich dies. Besonders gut gefallen hat mir die Herausforderung das zu schaffen und nicht gut gefallen hat mir das in der Schule nicht immer genug Computer zur Verfügung standen und man deswegen manchmal Zuhause alles abtippen musste. Außerdem gefiel mir nicht, dass wenn ich später für Infos geguckt habe, dann bin ich immer auf den gleichen Seiten gelandet, dadurch wurde es schwer neues Material zu finden. Schließlich hätte ich mir das ganze gar nicht zugetraut. Bekäme ich jetzt noch einmal den Auftrag eine Jahresarbeit zu schreiben, denke ich, dass das alles viel leichter wäre, wenn ich früher starten würde und es mehr Spaß machen würde. Durch meine Arbeit habe ich viel mehr über Brieftauben erfahren, dadurch weiß ich in manchen Situationen besser, wie ich mit meinen Brieftauben umgehen soll. Während der Jungtierzeit allerdings wäre es mir manchmal lieber weniger zu wissen, z.B.: wenn meine kleinen Tauben draußen sind und sie ihre ersten Runden ums Haus drehen und dabei außer Sichtweite gelangen, erinnere ich mich immer daran, dass Tauben erst mit 3 Monaten ihren Orientierungssinn einsetzen können. Dann denke ich immer: Hoffentlich sind sie nicht zu weit weggeflogen! Aber alles zusammen hat sehr viel Spaß gemacht!