Die Initiative Connect stützt sich hauptsächlich auf

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Hintergrund und Tagungsstruktur Connect 2007
Die Initiative Connect stützt sich hauptsächlich auf ein
elementares Weltverständnis;
das Verständnis der Welt als Organismus.
Jeder Teil eines Organismus ist ein mikrokosmisches
Abbild des makrokosmischen Organismus, dessen Teil er
ist. Die Gesundheit eines Organismus ist abhängig von
dessen Teilen und die Gesundheit der Teile ist abhängig
von der Erfüllung ihrer Aufgaben im Gesamtorganismus.
Man kann die gesamte Menschheit als Organismus
betrachten. Wir müssen ein Verständnis unserer gesamten
Gesellschaft erlangen, wenn wir ein gesunder Teil ihrer
sein oder werden wollen.
Wir leben in einer Zeit in der viele errungene
Fähigkeiten ihren Zweck neu entdecken und/oder sich neu
orientieren müssen. Dies gilt sowohl für die
persönlichen, beruflichen als auch für die
gesellschaftlich errungenen Fähigkeiten.
Connect möchte sich mit makrokosmischen und
mikrokosmischen Verbindungen menschlicher Tätigkeiten
befassen. Da die Tagung sich an Schulabgänger richtet,
werden Berufe als Einstieg dienen. Geschaut wird zudem
auf persönliche, kulturelle und gesellschaftliche
Entwicklungen und deren Zusammenhänge.
Was folgt ist ein Versuch, das Hauptmotiv der Tagung
darzustellen.
Wer etwas lernen möchte, muss sich konzentrieren und
üben. Wer sich auf eine Sache konzentriert, der muss in
diese eintauchen und dabei andere mögliche Tätigkeiten
und Zusammenhänge für eine Zeit „ausblenden“. Hat er nun
durch die Konzentration und die Übung eine neue Fähigkeit
erlernt, so folgt darauf eine Zeit, in der er wieder aus
der Konzentration auftaucht, um die neue Fähigkeit in
einen größeren Zusammenhang zu stellen/nutzen.
Es gibt in diesem Prozess drei Phasen zu unterscheiden
1. Motiv
Aus mehr oder weniger großen
Zusammenhängen tun sich Fragen auf, die dazu führen,
dass ein Bedürfnis entsteht, eine Antwort auf die
Frage zu finden. In dieser Vogelperspektive entsteht
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beispielsweise ein Motiv etwas lernen zu wollen.
Wenn dies der Fall ist und die Beantwortung der
Frage eine Entwicklung bedingt, so folgt die zweite
Phase.
2. Spezialisierung
Die zweite Phase bedingt ein fokussiertes
Eintauchen in die Entwicklung die zu leisten ist.
Sie kennzeichnet sich durch eine Art „Tunnel-Sicht“
dadurch, dass man sich aus dem ersteren Zusammenhang
hinaus bewegt, und das zu Entwickelnde als Ziel vor
sich hat. Andere mögliche Tätigkeiten müssen sogar
für die Zeit ausgeblendet werden.
3. Dienstleistung
Wenn nun die nötige Entwicklung errungen wurde,
folgt eine 180 Grad Drehung, nämlich was in der 2.
Phase Ziel war, soll sich nun als Mittel wiederum in
den ersteren Zusammenhang einbringen. Wo in der 2.
Phase die „Tunnel-Sicht“ gerechtfertigt und nötig
war, muss sich nun die Aufmerksamkeit wieder auf den
restlichen Zusammenhang richten. Der Sinn darf nicht
weiter nur in der Tätigkeit selbst liegen, sondern
ergibt sich aus dem was sie diesem Zusammenhang
beiträgt.
Jeder Teil eines Organismus ist ein mikrokosmisches
Abbild des
makrokosmischen Organismus, dessen Teil er ist.
Ein Beispiel dafür sind die Reflexzonen an einem
menschlichen Fuß. Die Zonen sind so geordnet, dass sie
der gesamte Körper gewissermaßen ‚spiegeln’. Da Connect
darauf aufbaut, dass es die Welt als Organismus verstehen
möchte, kann man in gleicher Weise jeden einzelnen Mensch
als ‚Spiegel’ der gesamten Menschheit betrachten.
Persönlich
Schaut man auf die Biografie eines jeden Menschen, so
kann man die drei Phasen auch dort wahrnehmen.
Das Motiv ist in diesem Fall schwierig wahrzunehmen,
daher wird einfachheitshalber davon ausgegangen, dass ein
Menschenkind einen Grund hat auf die Welt zu kommen und
wird weiter auf die folgende wohlwahrnehmbaren Phasen
geschaut.
Die Spezialisierung findet in den ersten 21 Jahren eines
Menschen in Zyklen von etwa sieben Jahren statt. Nach den
ersten sieben Jahren erlangt der Körper eine gewisse
Reife, nach den zweiten sieben Jahren das Gefühlsleben
und nach den letzten sieben Jahren der Intellekt. Sind
alle drei Zyklen vollendet, so nennt man den Menschen
„erwachsen“. Wie das Wort ‚Erwachsen’ schon andeutet, ist
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damit ein gewisses Ziel erreicht worden und der Weg
dorthin vollendet.
Bis zum erwachsenen Alter ist die eigene Identität Ziel
und Fokus (Tunnel-Sicht). Es ist daher auch berechtigt,
dass das Selbstgefühl meist davon abhängig ist, sich von
anderen getrennt zu wissen. Ist man nun erwachsen, folgt
die 180 Grad Drehung in der die gewonnene Identität nicht
mehr Ziel ist, sondern Mittel werden soll. Die
Spezialisierungsphase soll in die Dienstleistungsphase
übergehen.
Der Sinn darf nicht weiter nur in der Tätigkeit selbst
liegen, sondern ergibt sich aus dem was es diesem
Zusammenhang beiträgt.
Die Dienstleistung bestünde also darin, sich selber nicht
als Ziel, sondern als Mittel in die Welt einzubringen. Es
tun sich an dieser Stelle fundamentale Fragen auf, die
sich nicht unbedingt aus den bestehenden Erfahrungswerten
früherer Generationen beantworten lassen.
An diesem Punkt befinden sich die Teilnehmer von Connect.
Gesellschaftlich
Schaut man auf die Gesellschaft, so kann eine Tendenz,
die der persönlichen Entwicklung ähnelt, wahrgenommen
werden. So wie in der persönlichen Entwicklung die
Identität Ziel ist, so ist es in der Gesellschaft die
Individualisierung.
Nicht mehr der Stamm, der soziale Status, die Familie,
oder die Nationalität, sondern die einzelne
Individualität rückt immer mehr in den Vordergrund. Hier
stellt sich die Frage wie lange diese gesellschaftliche
„Tunnel-Sicht“ seine Berechtigung hat und ob nicht schon
das Ziel dieser Entwicklung erreicht ist und die 180 Grad
Wendung notwendig ist, von der Selbstorientierung zu der
gesellschaftlichen Orientierung. Unter diesem Aspekt wird
in Connect auf die Globalisierung geschaut.
Beruflich
In den letzten 500 Jahren haben sich immer mehr
Spezialisierungen gebildet. Wo erst noch alle alles
gemacht haben, macht heute jeder nur noch ein Teil, wenn
es nicht sogar Maschinen für ihn machen. Wir sind von
Selbstversorgern zu Fremdversorgern geworden. Mit der
Entwicklung ist aber auch die Abhängigkeit von anderen
einhergegangen. Der Erfolg einer Tätigkeit kann nicht
weiter nur an der Tätigkeit selbst gemessen werden,
sondern ergibt sich aus dem Nutzen der das Umfeld davon
hat. Wiederum eine 180 Grad Drehung.
Herausforderung
So wie die Entwicklung aller drei Bereiche ähnlich ist,
so ist auch die Schwierigkeit und die Herausforderung
eine ähnliche.
In der Spezialisierungsphase liegt der Sinn der Tätigkeit
im Ziel selber. Das Motiv stammt jedoch nicht aus der
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Tätigkeit selber sondern aus der Vogelperspektive oder
dem größeren Zusammenhang, aus dem man
gerechtfertigterweise heraustreten muss. Wenn das Ziel
jedoch erreicht ist, dann kann der Sinn der Tätigkeit
nicht mehr nur an der Tätigkeit selber gemessen werden,
sondern daran wie und im welchem Masse es dem größeren
Zusammenhang dient. Man muss also wieder zurückfinden zu
dem größeren Zusammenhang und die neu erworbene Fähigkeit
einfügen.
Wir müssen ein Verständnis unserer gesamten Gesellschaft
erlangen,
wenn wir ein gesunder Teil ihrer sein oder werden wollen.
Im Falle, dass ich gerade gelernt habe Fahrrad zu fahren,
ist es leicht ersichtlich, dass der Sinn dieser
Fertigkeit ab dem Punkt nicht mehr in dem Fahrradfahren
selber liegt, sondern in der Nutzung oder Dienstleistung
dessen. Man findet leicht wieder zurück zu dem
Zusammenhang den man ausgeblendet hat in der Zeit des
Übens. Würde man dies nicht schaffen, und weiterhin den
Zusammenhang oder das Motiv für die Tätigkeit
„ausblenden“, so diente die Tätigkeit nur einem
Selbstzweck. Ohne den Orientierungswandel wird das
Potential des Einzelnen seine Tätigkeit sinnvoll in der
Gesellschaft einzubringen gefährdet, und verliert in
manchen Fällen sogar ihren Sinn oder ihre Berechtigung.
Wie sieht dieses Zurückfinden aber aus bei der eigenen
Identität, der Individualisierung der Gesellschaft und in
der Berufswelt? Wie oft und wo blendet man sein Umfeld
ein, sucht die Vogelperspektive, um eine Tätigkeit auf
ihren Sinn zu prüfen?
Jugendliche, die das Erwachsenenalter erreichen und kurz
vor einer Berufswahl stehen, sehen sich heute in
dreierlei Weise von dem oben genannten
Orientierungswandel gefordert. Zum einen in ihrer eigenen
Biographie, zweitens in der Gesellschaft in welche sie
sich nun einfügen sollen und drittens in der Berufswelt
in der sie eine Aufgabe übernehmen sollen/wollen.
Die Tagung
Connect versucht einen Überblick unserer Gesellschaft zu
vermitteln, um aus diesem Überblick, die jeweiligen
menschlichen Tätigkeiten auf ihren Sinn und Wirkung zu
prüfen. Da dieser Kontext nicht nur die als Arbeit
anerkannte menschliche Tätigkeit umfasst, werden große
Teile von der Tagung der Kunst und dem Kulturaustausch
gewidmet sein.
Ziel ist es, innerhalb der Tagungsstruktur alle drei oben
erwähnten Phasen zu durchlaufen.
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Die vier Hauptelemente des Programms:
1. Vogelperspektive
Sprecher, von verschiedenen global agierenden
Unternehmen, geben ein Bild der heutigen Weltlage und
deren Herausforderungen.
2. Plena
Dieser Teil bildet die Brücke zum dritten Teil. Durch
Plenumsgespräche zwischen kleineren Gruppen von Schülern
mit einigen Berufsvertretern wird erforscht wie/und ob
Berufe miteinander verbunden sind und wo sie ihren Sinn
und Platz in unserer Gesellschaft finden.
3. Projekte
Durch eine Woche intensiver Arbeit in einem bestimmten
Beruf, wird es möglich sein, auch eine reale Erfahrung
einer Spezialisierung zu haben (Tunnel-Sicht). Alle
Arbeitsgruppen sind gefordert, etwas zu „produzieren“.
Dies bedeutet, dass nicht nur über den „Realfall“
gesprochen wird, sondern dass dieser herbeigeführt wird.
Am Ende der Woche sollte jede Gruppe etwas präsentieren
können.
4. Präsentationen
Das gesamte Ereignis wird umrahmt von dem kulturellen
Austausch und der Arbeit der Schüler.
Es wird Präsentationen von Jahresarbeiten, künstlerischen
Werken und kulturelle Beiträge geben. Am Abend werden
mehrere Theaterstücke von Schülern aus verschiedenen
Ländern auf der großen Bühne des Goetheanums aufgeführt.
Wozu das Ganze?
Es ist unsere feste Überzeugung, dass jeder, der eine
sinnvolle, gesunde und nachhaltige Position in der
Gesellschaft finden will, einen Überblick der gesamten
Gesellschaft braucht.
Um ein gesunder und entwicklungsfähiger Teil der
Gesellschaft zu bleiben, muss man sich der Arbeit ganz
und gar widmen können, jedoch auf Grund eines globalen
Weltverständnisses.
Auch wenn man dieses Bild verlassen muss, um seine Arbeit
zu leisten, sollte man sich die Möglichkeit offen halten,
zum Bilde zurückkehren zu können. Wer das große Bild
nicht wieder aufsucht, oder es gar nie hatte, wird sich
leicht „gefangen“ sehen in seiner lokalen und
persönlichen Tätigkeit oder Ansicht und verliert das
Bewusstsein über seinen Einfluss auf den größeren
Kontext.
Die Fähigkeit, sich zwischen dem makrokosmischen und dem
mikrokosmischen Bild hin und her bewegen zu können, ist
von großer Wichtigkeit in unserer heutigen Welt.
Connect möchte ein Bewusstsein für die Einflüsse und
Beziehungen jeder Person und/oder der lokalen Realität
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auf den globalen Zusammenhang schaffen. Connect möchte an
einer Globalisierung bauen, in der nicht technische,
finanzielle oder politische Fortschritte das Tempo der
Entwicklung diktieren, sondern das gesunde menschliche
Verständnis und die persönliche Beziehung zur lokalen und
globalen Umwelt.
Durch das Schaffen eines bewussten Bildes von unserer
Weltlage, kreieren wir Möglichkeiten für neue Wege des
Wahrnehmens und somit Handelns in unserer globalisierten
Gesellschaft.
Ändere Deine Perspektive, und Du änderst Dich.
Ändere Dich, und Du änderst die Welt.
Danke für Ihre Zeit und Aufmerksamkeit.
Alles Gute und stay ‚Connected’.
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