Physikpraktikum

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Physikpraktikum

Hinweise:










Material: Elektronikkasten (Grundplatte, 3 Boxen mit Komponenten, Laborkabel, Multimeter).
Falls Sie unsicher sind, ob Ihre Schaltung korrekt ist, rufen Sie mich, bevor Sie die Schaltung mit
der Batterie verbinden.
Machen Sie sich Notizen zu Ihren Beobachtungen und Erkenntnissen.
Bei den meisten Aufgaben zeichnen Sie sich das Schaltschema nachdem Sie die Schaltung
aufgebaut haben.
Lesen Sie die Hinweise bevor Sie die Schaltung aufbauen und die Infos bevor Sie die Schaltung
abbauen.
Fragen Sie mich, wenn Ihnen nicht klar ist, was Sie bei einem Experiment lernen sollen.
Drehen Sie die Grundplatte so, dass die Metallbänder (=Stromschienen) oben und unten sind.
Legen Sie die Batterie links auf die Platte, verbinden Sie "+ 0V" der Batterie mit einem Kabel mit
der oberen Stromschiene und "- 4.5V" mit der unteren.
Bauen Sie Ihre Schaltung rechts auf der Platte auf, möglichst ohne weitere Kabel zu verwenden.
Es hat Komponenten, die einfache Leitungen sind; verbinden Sie die Komponenten mit
Metallbügeln.
Viel Spass!
1. Stromkreis
Aufgabe 1:
Bringen Sie ein Lämpchen zum leuchten.
Symbole:
Leitung:
Batterie:
Lampe:
Hinweise:

Bauen Sie die Schaltung auf.

Zeichnen Sie dann das Schaltschema im Rahmen auf der nächsten Seite: Zeichnen Sie nicht das
Bild auf der Grundplatte, sondern nur die Symbole und ihre Verbindungen. Die Leitungen sind
immer gerade Linien, die entweder horizontal oder vertikal verlaufen. Die Ringe (Anschlüsse) der
Komponenten zeichnen Sie nicht.
 Lesen Sie anschliessend die Infos.
Schaltschema:
Physikpraktikum: Elektronik
Stromkreis:
Infos:

Vergleichen Sie Elektrizität mit Wasser: Stellen Sie sich einen geschlossenen Wasserkreislauf
vor (siehe Figur unten). Das Wasser in einem Röhrensystem wird durch eine Pumpe in Bewegung
versetzt. Das bewegte Wasser bewirkt, dass eine Turbine in Bewegung versetzt wird. In der
Analogie sieht die Sache so aus:
Elektrische Ladungen (= Wasser) werden in einem Röhrensystem (= elektrische Leiter) durch
eine Batterie (= Pumpe) in Bewegung versetzt. Es fliesst ein elektrischer Strom (= Wasserfluss).
Der Strom kommt dadurch zustande, dass zwischen den beiden Anschlüssen der Batterie eine
Spannung (= Druckdifferenz) herrscht. Fliesst der Strom durch das dünne Drähtchen einer
Glühlampe (= Turbine), so glüht dieses auf (= Turbine dreht). Es geschieht nur etwas bei
geschlossenem Kreislauf!

Glühlampe: Sehen Sie sich das Lämpchen genauer an: Wo fliesst der
Strom hindurch? Beachten Sie den feinen Draht: Er besteht aus
Wolfram und wird durch den elektrischen Strom auf ca. 2500 °C erhitzt
und glüht. Der Wirkungsgrad ist bei dieser Temperatur nur etwa 1 – 2
%, etwa 98 % der elektrischen Energie wird in Wärme umgewandelt.
Besser ist der Wirkungsgrad bei höherer Temperatur, aber da beginnt
Wolfram zu schmelzen. Bei Halogenlampen wird dies verhindert,
indem das Glasgefäss mit einem Halogengas gefüllt wird. Sie lernen
später Lampen mit wesentlich besserem Wirkungsgrad kennen.

Für zu Hause: Hier finden Sie die Antwort auf die Frage, wie Physiker eine Glühbirne wechseln:
http://cassio.gamecrash.net/gluehbirne.php oder wenn nicht mehr vorhanden hier:
http://www2.dgb.ch/users/soe/Physik/Elektronik/praktikum/gluehbirne.html
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Physikpraktikum: Elektronik
2. Parallelschaltung - Serieschaltung
Aufgabe 2:
Bringen Sie zwei Lämpchen zum Leuchten. Es gibt zwei Möglichkeiten: Parallelschaltung (die beiden
Lämpchen sind nebeneinander) und Serieschaltung (die beiden Lämpchen sind hintereinander.
Symbol:
Kreuzung, Verzweigung:
Beachten Sie den Punkt in der Verzweigung. Ist kein Punkt vorhanden, berühren sich die beiden
Leiter nicht!
Hinweise:

Bauen Sie zuerst die Parallel- und dann die Serieschaltung auf.

Vergleichen Sie die Helligkeit von Einzellämpchen sowei parallel und in Serie geschalteten
Lämpchen.
Schaltschema:
Parallelschaltung:
Serieschaltung:
Info:

Sind die Lampen in der Hausinstallation parallel oder in Serie geschaltet?
In der Hausinstallation sind alle Verbraucher ______________________ geschaltet.
Begründung: ________________________________________________.
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Physikpraktikum: Elektronik
3. Logikschaltung
Aufgabe 3:
Mit einem Schalter soll ein Lämpchen ein- und ausgeschaltet werden können.
Symbole:
Ein- Ausschalter:
Umschalter:
Hinweis:

Der Experimentierkasten enthält nur Umschalter. Jeder Umschalter kann als Ein- Ausschalter
verwendet werden, indem der dritte Anschluss "ins Leere" geht!
Aufgabe 4:
Das Lämpchen soll leuchten, wenn Schalter 1 und Schalter 2 eingeschaltet sind (UND Schaltung).
Aufgabe 5:
Das Lämpchen soll leuchten, wenn Schalter 1 oder Schalter 2 eingeschaltet sind (ODER Schaltung).
Schaltschema:
UND:
ODER:
Infos:

Das sind natürlich nicht sinnvolle Schaltungen für eine Hausinstallation! Sie führen ein in die
Thematik der Logikschaltungen, die wir in der Digitaltechnik verwenden werden.

Beachten Sie, dass Schalter und Lämpchen immer nur in einem von zwei Zuständen sein
können, entweder ein oder aus. In der Digitaltechnik werden wir den Zustand "ein" symbolhaft mit
"1" bezeichnen und "aus" mit "0".
Seite 4
Physikpraktikum: Elektronik

Die zwei Schalter realisieren eine logische Verknüpfung: Bei Aufgabe 4 ist der "Ausgang" (=
Lampe) ist genau dann "1", wenn der eine und der andere Eingang (= Schalter "1" ist. Wir nennen
dies eine UND – Verknüpfung (englisch AND).

Es ist üblich in der Digitaltechnik, alle Zustände, welche die Schaltung einnehmen kann, in einer
Tagelle, der sogenannten "Wahrheitstabelle" aufzuschreiben. Füllen Sie die nachfolgenden
Wahrheitstabellen aus, indem Sie jeweils den Zustand "ein" mit 1 und den Zustand "aus" mit 0
bezeichnen:
Wahrheitstabellen:
UND (AND)
Schalter 1
Schalter 2
ODER (OR)
Lämpchen
Schalter 1
Schalter 2
Lämpchen
Aufgabe 6:
Das Lämpchen soll leuchten, wenn der Schalter ausgeschaltet ist (NICHT – Schaltung).
Symbol:
Relais:
Hinweise:

Das ist natürlich für die Raumbeleuchtung wieder eine absolut unsinnige Einrichtung. Für die
Digitaltechnik wird aber die NICHT – Verknüpfung (englisch NOT) gebraucht: Aus einer 0 muss
man eine 1 machen können und umgekehrt.

Diese Schaltung kann mit den normalen Schaltern allein nicht realisiert werden, Sie brauchen
zusätzlich ein Relais.

Das Relais ist ein Schalter, welcher elektrisch betätigt wird: Der
Umschalter (rechts im Symbol und im Bild nebenan) ist in der
gezeichneten Position (Ruhezustand), wenn von A1 nach A2 kein Strom
fliesst. Wenn aber ein Strom fliesst, verbindet der Schalter die
Anschlüsse C und A. Zwischen A1 und A2 ist eine Spule (aufgewickelter
Draht), welche als Elektromagnet wirkt und so den Schalter betätigt.
Beobachten Sie die kleine Bewegung beim Umschalten des Relais. Die
ersten Digitalschaltungen wurden mit Relais realisiert. Später wurden
Röhren verwendet und jetzt verwendet man Transistoren um die selben
logischen Verknüpfungen zu erreichen.

Sie brauchen zwei Stromkreise: Im einen ist der Umschalter und im andern das Lämpchen,
welches vom Relais ein- und ausgeschaltet wird.

Erstellen Sie auch hier nachfolgend Schaltschema und Wahrheitstabelle.
Seite 5
Physikpraktikum: Elektronik
Schaltschema:
NICHT:
Wahrheitstabelle:
NICHT (NOT)
Schalter
Lämpchen
Hinweis:

Wenn Sie Lust haben, können Sie das Relais auch missbrauchen und einen
Summer machen (Relais schaltet so schnell wie möglich ein und aus).
Aufgabe 7:
Ein Lämpchen soll von zwei Schaltern aus unabhängig ein- und ausgeschaltet werden können
("Treppenhausschaltung").
Hinweise:

Die Schaltungen von vorhin wären ja für die Beleuchtung zu Hause nicht sehr sinnvoll. Stellen Sie
sich vor, Ihre Nachttischlampe würde nur dann leuchten, wenn der Schalter auf dem Nachttisch
und der bei der Zimmertüre eingeschaltet wären! Die vorherigen Schaltungen waren ja auch nur
Vorbereitung auf die Digitaltechnik. Dies hier wäre nun eine sinnvolle Schaltung.

Es handelt sich um eine eher knifflige Aufgabe, die Sie aber mit Batterie, Lampe, Leitungen und
den beiden Umschaltern lösen können. Versuchen Sie's. Wenn nötig, werde ich Ihnen Hinweise
geben.
Seite 6
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Schaltschema:
Treppenhausschaltung:
Info:

Eine Treppenhausschaltung mit mehr als zwei Schaltern lässt sich mit unseren Schaltern nicht
realisieren, da wären Kreuzschalter oder Relais nötig.
4. Messen
Aufgabe 8:
Lesen Sie zuerst die Hinweise und messen Sie dann die Stromstärke
durch ein Lämpchen.
Symbol:
Ampèremeter:
Hinweise:

Auch in der Elektrizitätslehre braucht man physikalische Grössen um Messergebnisse anzugeben
und Berechnungen durchzuführen. Wir gehen von zwei neuen physikalischen Grössen aus:

Die elektrische Ladung (Abkürzung Q) ist die Elektrizitäts – Menge (in der Analogie zu Wasser:
die Wassermenge). Die Einheit der Ladung ist das Coulomb (abgekürzt C). So wie jede
Wassermenge aus einzelnen Wassermolekülen besteht, so besteht auch die Ladung aus
einzelnen kleinsten Teilen, nämlich der Ladung eines Elektrons oder Protons. Jedes Proton hat
eine Ladung von 1.6 . 10-19 C. Ein Elektron hat gleichviel Ladung, nur negativ. Die Ladung des
Protons wird auch Elementarladung (Abkürzung e) genannt.

Die elektrische Stromstärke (Abkürzung I) gibt an, wieviel Ladung pro Zeit an einer bestimmten
Stelle in einer Schaltung vorbeigeht (Wasser: die Wassermenge pro Zeit, häufig angegeben in
Liter pro Minute). Die Stromstärke (oft auch einfach Strom) ist die Basisgrösse der
Elektrizitätslehre. Die Einheit der Stromstärke ist das Ampère (Abkürzung A). Es gilt also:
für die Grössen:
I=Q/t
und für die Einheiten:
A=C/s
Seite 7
Physikpraktikum: Elektronik
André Marie Ampere (1775-1836)

Beachten Sie, dass Ihr Messgerät ein Multimeter ist und somit neben
Strom auch Spannung und Widerstand messen kann. Das Multimeter
muss demnach zuerst mit dem grossen runden Schalter auf die
richtige Messgrösse, in unserem Falle Strom (Einheit Ampère)
eingestellt werden. Es gibt zwei Bereiche, die mit A angeschrieben
sind, der eine mit DC, der andere mit AC. DC bedeutet "direct current"
(Gleichstrom), AC bedeutet "alternating current" (Wechselstrom). Da
unsere Batterie Gleichstrom liefert, stellen Sie auf DCA. Sie dürfen
den Bereich nicht wechseln, sonst könnte das Messgerät zerstört
werden. Innerhalb eines Messbereichs können Sie ruhig von einer
Position zur andern schalten.

Der Strom, der durch das Lämpchen fliesst, muss auch durch das Ampèremeter fliessen. Dieses
muss also in Serie zum Lämpchen geschaltet werden. Der eine Anschluss am Messgerät ist
logischerweiste mit A angeschrieben. Der andere ist der, welcher mit COM angeschrieben ist (=
common = gemeinsam).

Bauen Sie die Schaltung auf. Lassen Sie sie von mir prüfen bevor Sie mit der Batterie verbinden.
Lesen Sie den Messwert ab und notieren Sie ihn. Untersuchen Sie, welche Bedeutung die
verschiedenen Positionen innerhalb eines Messbereichs haben. Vertauschen Sie auch die
Anschlüsse bei A und COM.
Strom durch das Lämpchen: I = _____________ A
Bedeutung der Einstellung im Bereich: _______________________________________________
_____________________________________________________________________________.
Bedeutung des Vorzeichens: ______________________________________________________.
Schaltschema:
Strommessung:
Aufgabe 9:
Lesen Sie zuerst wieder die Hinweise und messen Sie dann die Spannung über dem Lämpchen.
Symbol:
Voltmeter:
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Alesandro Volta (1745-1827)
Hinweise:

So wie es bei einem Wasserkreislauf nicht nur darauf ankommt, wie
gross der Wasserfluss ist, sondern auch wie gross die
Druckdifferenzen sind, so kommt es beim Stromkreis neben dem
Strom auch auf die Spannung an. Die Druckdifferenz entspricht der
Spannung, abgekürzt U. Die Einheit der Spannung ist Volt,
abgekürzt V.

Druck mal Wasserfluss ist ein Mass für die Leistung beim Wasser. So
ist auch Strom mal Spannung die Leistung P im Stromkreis (Einheit
Watt, W). Es gilt also:
für die Grössen:
P=U.I
und für die Einheiten:

Das Multimeter muss jetzt auf DCV gestellt werden und es müssen die
Anschlüsse COM und V / verwendet werden. Aber Achtung: Es soll
jetzt die "Druckdifferenz" zwischen vor und nach dem Lämpchen
gemessen werden. Sie müssen also das Voltmeter parallel zum
Lämpchen schalten.

Rufen Sie mich wieder bevor Sie mit der Batterie verbinden. Messen
Sie dann die Spannung, berechnen Sie die Leistung und zeichnen Sie
das Schaltschema:
W=V.A
James Watt (1736 – 1819)
Spannung über dem Lämpchen:
U = _____________ V
Leistung des Lämpchens:
P = U . I = _________ V . _________ A = __________W
Schaltschema:
Spannungsmessung:
Infos:

Die Spannung ist immer eine Differenz. Wenn wir also die Spannung an einer bestimmten Stelle
in der Schaltung angeben, müssen wir festlegen, wo die Spannung null ist. Im Normalfall ist das
die negative Seite der Stromversorgung. Obschon bei unserer Batterie die Anschrift 0 V und – 4.5
V bzw. – 9 V lautet, werden wir den negativen Anschluss jeweils mit 0 V bezeichnen und die
andern Anschlüsse mit + 4.5 V bzw. + 9 V. Analogie: Wir können sagen, der Pausenplatz sei auf
der Höhe null und unser Zimmer auf der Höhe + 5 m. Andererseits können wir sagen, unser
Zimmer sei auf der Höhe null und der Pausenplatz auf der Höhe – 5 m. Beim Herunterfallen
kommt es nur auf die Höhendifferenz an ;-)).
Seite 9
Physikpraktikum: Elektronik

Haben Sie bemerkt, dass das Voltmeter eine positive Spannung anzeigt, wenn die V mit der
positiven Seite und COM mit der negativen Seite verbunden ist? Wenn nicht, testen Sie!

Der elektrische Strom fliesst immer von plus nach minus, also dem Elektronenstrom gerade
entgegengesetzt. Das rührt daher, dass die Elektronen eine negative Ladung haben. Und das hat
man dummerweise so festgelegt, weil man bei der Festlegung noch nichts von Elektronen wusste!
Aus dem Tagebuch eines Elektronikers:
"Wer misst, misst Mist"
5. Ohm'sches Gesetz
Georg Simon Ohm (1787-1854)
Aufgabe 10:
Berechnen Sie mit Hilfe der soeben gemessenen Werte für Spannung
und Strom den Widerstand des Lämpchens.
Hinweise:

So wie in einem Wasserkreislauf die Dicke der Röhren etc.
bestimmen, wie gross der Wasserfluss ist bei gegebener
Druckdifferenz, so bestimmen im Stromkreis Schaltelemente, wieviel
Strom bei gegebener Spannung fliesst, sie bestimmen das Verhältnis
Spannung zu Strom, das wir Widerstand, abgekürzt R, nennen. Die Einheit des Widerstandes ist
das Ohm, abgekürzt. Es gilt also:
für die Grössen:

R=U/I
und für die Einheiten:

=V/A
Berechnen Sie den Widerstand des Lämpchens:
Widerstand Lämpchen berechnet: R = __________________________________ = ________
Aufgabe 11:
Messen Sie den Widerstand des Lämpchens.
Symbol:
Ohmmeter:
Hinweise:

Das Multimeter kann einen Widerstand auch direkt messen. Aber Achtung: Eigentlich schickt in
diesem Fall das Messgerät einen bestimmten Strom durch das Schaltelement, misst die
Spannung und berechnet den Widerstand. Es ist also weder nötig noch erlaubt, dass bei einer
solchen Messung die Batterie im Spiel ist! Bei einer Widerstandsmessung darf also der Stromkreis
nur aus dem zu bestimmenden Schaltelement (hier das Lämpchen), dem Messgerät und
Leitungen bestehen. Um zu vermeiden, dass Sie versehentlich das Messgerät zerstören, drehen
Seite 10
Physikpraktikum: Elektronik
Sie den Schalter nach jeder Widerstandsmessung wieder in einen anderen Messbereich.

Messen Sie den Widerstand des Lämpchens und zeichnen Sie das Schaltschema:
Widerstand des Lämpchens gemessen: R = ____________________
Schaltschema:
Widerstandsmessung:
Info:

Vergleichen Sie den berechneten (Aufgabe 10) und den gemessenen (Aufgabe 11) Widerstand
des Lämpchens. Warum der grosse Unterschied?
Temperaturabhängigkeit des Widerstandes bei Metallen: ________________________________
_____________________________________________________________________________.
Aufgabe 12:
Überprüfen Sie den Widerstandswert eines Widerstandes (oder auch mehrerer).
Symbol:
Widerstand:
Hinweise:

Beachten Sie, dass das Wort Widerstand
zwei Bedeutungen hat: Erstens ist es
eine physikalische Grösse, die dem
Verhältnis Spannung zu Stromstärke
entspricht. Andererseits ist es aber auch
die Bezeichnung einer Komponente in
einer Schaltung, die den einzigen Zweck
hat, einen bestimmten Widerstandswert zu
haben. Man braucht Widerstände um den
Stromfluss zu dosieren.
Beispiele: Widerstände
Seite 11
Physikpraktikum: Elektronik

Sie können den Widerstandswert kontrollieren, indem Sie entweder Spannung und Strom Messen
und den Widerstand berechnen oder den Widerstand direkt messen – wie beim Lämpchen.
Infos:

Schauen Sie auch unter die rote Box: Sie sehen dann das eigentliche Schaltelement, hier den
Widerstand. Gewöhnen Sie sich an, auch sonst nachzusehen, wie das Schaltelement aussieht.
Haben Sie die Batterien, die Leitungen und die Schalter gesehen?

Widerstandscode: Der Widerstandswert ist auf den Widerständen meist nicht als Zahlenwert,
sondern als Farbencode angeschrieben. Die folgende Tabelle hilft Ihnen zu kontrollieren, ob die
Widerstände richtig angeschrieben sind. Oft ist es schwierig herauszufinden, auf welcher Seite die
Ringe beginnen, manchmal hilft der grössere Abstand zum letzten Ring.

Toleranz: Der wahre Wert des Widerstandes darf innerhalb der Toleranz variieren. Widerstände
mit grosser Toleranz sind billig in der Herstellung und kosten nur ein paar Rappen.

Üben Sie die Bestimmung des Widerstandswertes mit Hilfe des Farbencodes bei ein paar
Widerständen. Die Lösung ist ja jeweils oben auf der Box angeschrieben!
Seite 12
Physikpraktikum: Elektronik
6. Serie- und Parallelschaltung von Widerständen
Aufgabe 13:
Schalten Sie zwei Widerstände in Serie und messen Sie den Gesamtwiderstand.
Hinweise:

Vergleichen Sie den Wert des Gesamtwiderstandes mit den Einzelwiderständen. Was fällt auf?
R1 = ___________________ , R2 = ____________________ , R = _____________________
Infos:

Sie sollten herausgefunden haben, dass sich die Widerstandswerte bei Serieschaltung addieren:
Serieschaltung:
R = R1 + R2 + ...
Aufgabe 14:
Schalten Sie zwei Widerstände parallel und messen Sie den Gesamtwiderstand.
Hinweise:

Vergleichen Sie den Wert des Gesamtwiderstandes mit den Einzelwiderständen. Was fällt auf?
R1 = ___________________ , R2 = ____________________ , R = _____________________
Infos:

Diesmal ist der Zusammenhang weniger leicht zu sehen: Jeder zusätzliche Widerstand bewirkt,
dass mehr Strom fliessen kann. Der Widerstand wird also kleiner. Es addieren sich diesmal die
Kehrwerte der Widerstände!
Parallelschaltung:
1
1
1
=
+
+ ...
R
R1
R2

Rechnen Sie nach, ob der von Ihnen gemessene Gesamtwiderstand innerhalb der Genauigkeit
der Messung korrekt ist. Beachten Sie, dass Sie bei der Addition den Kehrwert des
Gesamtwiderstandes erhalten. Um den Gesamtwiderstand selber zu kriegen, müssen Sie also
wieder den Kehrwert bilden!
1
R1 = ___________________ , R2 = ____________________ , R = ______________________
R = ____________________
Seite 13
Physikpraktikum: Elektronik
Aufgabe 15:
Finden Sie heraus, wie ein Potentiometer funktioniert.
Symbol:
Potentiometer:
Hinweise:

Das Potentiometer ist ein Widerstand mit drei Anschlüssen. Am besten messen Sie den
Widerstand zwischen dem Anschluss mit dem Pfeil und den andern Anschlüssen gleichzeitig mit
zwei Ohmmetern und drehen dann am Knopf.

Ich zeige Ihnen ein Potentiometer, bei welchem man gut sieht, was innen drin geschieht – rufen
Sie mich!
Potentiometer funktionieren folgendermassen: ____________________________________________
_________________________________________________________________________________.
Sie dienen als _____________________________________________________________________.
"Eselsbrücke URI":
Aus dem Tagebuch eines Elektronikers:
"Was immer hinunterfällt, rollt mit Sicherheit an die
am schwierigsten zugängliche Stelle"
(Murphys Law)
Seite 14
Physikpraktikum: Elektronik
Hausaufgaben:
Bis zum nächsten Praktikum Text Kirchhoff'sche Gesetze lesen und Übungen lösen.
Kirchhoff'sche Gesetze:
Knotenregel:
Bei einer Verzweigung (Knoten) ist die Summe aller Ströme null. Zufliessende
Ströme werden positiv, wegfliessende negativ gerechnet. Wäre dies nicht der
Fall, würden sich im Knoten Ladungen ansammeln oder es müssten Ladungen
aus dem Nichts entstehen!
I1 + I2 + I3 + ... + In = 0
Maschenregel:
Entlang einer Masche (geschlossener Weg in der Schaltung) ist die
Spannung null. Man muss einen Umlaufsinn festlegen um zu
definieren, welche Spannungen positiv und welche negativ sind. In
der Figur ist z.B. die Spannung der Batterie positiv und die
Spannungen über den Widerständen sind negativ.
U1 + U2 + U3 + ... + Un = 0
Übung 1:
Sie stecken zu Hause eine Lampe an die Steckdose.
Wie gross ist der elektrische Strom, welcher durch die 40 W Glühbirne dieser Lampe fliesst?
Wie gross ist der Widerstand des Drahtes in der Glühbirne?
Übung 2:
Sie schalten zwei Widerstände von je 1k in Serie. Wie gross ist der Gesamtwiderstand?
Sie schalten zwei Widerstände von je 1k parallel. Wie gross ist der Gesamtwiderstand?
Übung 3:
Berechnen Sie für die Schaltung nebenan
Den Gesamtwiderstand aller drei Widerstände.
Den Strom durch den 1 k Widerstand.
Die Spannung über dem 1 k Widerstand.
Den Strom durch den 2 k Widerstand.
Den Strom durch den 3 k Widerstand.
Seite 15
Physikpraktikum: Elektronik
Lösungen:
1.
a) P = U . I ; I = P / U = 40 W / 230 V = 40 VA / 230 V = 0.174 A
b) R = U / I = 230 V / 0.174 A = 1323 V / A = 1323 
2.
R = R1 + R2 = 1 k + 1 k = 2 k
1/R = 1/R1 + 1/R2 = 1/1k + 1/1k = 2/1k ; R = 1 k/2 = 500 
3.
1
1
1
1
1
3
2
5
R23 = R2 + R3 = 2 k + 3 k = 6 k + 6 k = 6 k ;
R23 = 6/5 k = 1.2 k ; R = R1 + R23 = 1 k + 1.2 k = 2.2 k
U 5V
I=R
= 2.27 mA
2.2 k
U1 = R1 . I = 1 k . 2.27 mA = 2.27 V
U23 2.73 V
U23 = U – U1 (Maschenregel) ; U23 = 5 V – 2.27 V = 2.73 V ; I2 = R =
= 1.37 mA
2
2 k
I3 = I – I2 (Knotenregel) ; I3 = 2.27 mA – 1.37 mA = 0.9 mA
7. Halbleiter
Der elektrische Widerstand ist sehr stark abhängig vom Material, durch welches der Strom fliessen
soll. Beispiel: Ein 1 m langer Draht aus Kupfer mit einer Querschnittfläche von 1 mm 2 hat einen
Widerstand von ca. 0.01 . Stellt man einen Draht mit den selben Abmessungen aus Glas her, so hat
er einen Widerstand von ca. 1014 . Der Unterschied beträgt 16 Zehnerpotenzen! Ein Material wie
Kupfer nennen wir einen elektrischen Leiter, Materialien wie Glas nennen wir Isolatoren. Fast immer
gibt’s ja auch Dinge, die weder Fisch noch Vogel sind. So auch hier: Halbleiter sind Materialien,
deren Widerstand irgendwo zwischen dem von Leitern und dem von Isolatoren ist. Der berühmteste
Halbleiter ist Silizium. Ich schätze, dass über 90 % der modernen elektronischen Komponenten auf
Silizium aufbauen. Ein Siliziumdraht wie oben hat einen Widerstand von 10 9 .
Aufgabe 16:
Testen Sie einen Halbleiter, der lichtempfindlich ist, einen Fotowiderstand
(= LDR = light dependent resistor).
Symbol:
LDR:
Hinweise:

Schalten Sie Halbleiter, LDR, ein Ampèremeter und einen Schutzwiderstand (1 k oder 3 k) in
Serie.
Seite 16
Physikpraktikum: Elektronik

Messen Sie den Strom und tragen Sie den Wert für "hell" (Zimmerbeleuchtung) und "dunkel"
(Hand auf dem LDR) unten ein.

Berechnen Sie den Gesamtwiderstand Ihrer Schaltung mit Hilfe des gemessenen Stromes und
der Batteriespannung (diese nachmessen!).

Berechnen Sie den Widerstand des LDR (er ist in Serie zum Schutzwiderstand!).
Schaltschema:
LDR:
Messwerte und Berechnungen:
Batteriespannung U:
___________________
"hell"
"dunkel"
___________________
___________________
Gesamtwiderstand RG: ___________________
___________________
Widerstand LDR RLDR: ___________________
___________________
Strom I:
Prinzipiell hängt der Widerstand eines Halbleiters folgendermassen von der Lichtintensität ab:
________________________________________________________________________________.
Infos:

Beachten Sie, dass Sie die Skala des Ampèremeters durch eine
Helligkeitsskala ersetzen könnten und damit einen Belichtungsmesser
gebaut hätten.

Offenbar bewirkt das Licht, dass sich die Elektronen besser im Halbleiter
bewegen können: Es gibt ihnen die nötige Energie, damit sie sich von
ihren Atomen "befreien" können.

Haben Sie sich den Fotowiderstand genau angesehen? Der Mäander ist
der lichtempfindliche Halbleiter. Auch sonst werden billige Widerstände aus
schlecht leitenden Schichten (oft Kohle) hergestellt.

Mit einer Lampe und einem Fotowiderstand kann eine Lichtschranke
gebaut werden. Rechts sehen Sie eine komplette Lichtschranke.

Wenn Sie wollen, können Sie mit einer Spotlampe ganz hell machen.
Seite 17
Physikpraktikum: Elektronik
Aufgabe 17:
Testen Sie einen Halbleiter, der temperaturempfindlich ist: Ein Widerstand mit negativem
Temperaturkoeffizient (= NTC = negative temperature coefficient).
Symbol:
NTC:
Hinweise:

Gehen Sie analog wie beim LDR vor.

"kalt" bedeutet Zimmertemperatur, "heiss" bedeutet Körpertemperatur.
Schaltschema:
NTC:
Messwerte und Berechnungen:
Batteriespannung U:
___________________
"kalt"
"heiss"
___________________
___________________
Gesamtwiderstand RG: ___________________
___________________
Widerstand NTC RNTC: ___________________
___________________
Strom I:
Prinzipiell hängt der Widerstand eines Halbleiters folgendermassen von der Temperatur ab:
____________________________________________________________.
Infos:

Beachten Sie, dass Sie hier die Ampère – Skala durch eine
Temperaturskala ersetzen könnten und damit ein elektrisches
Thermometer hätten.

Hier bewirkt – ähnlich wie beim LDR das Licht – die Wärme, dass die
Elektronen sich von den Atomen lösen und damit durch das
Halbleitermaterial bewegen können.

Wenn Sie wollen, können Sie den NTC mit einem Föhn zusätzlich heizen (nicht zu heftig!).
Seite 18
Physikpraktikum: Elektronik
Hausaufgaben:
Übung 1:
Suchen Sie in F+T bzw. Fundamentum die Tabellen zum spezifischen elektrischen Widerstand.
Schreiben Sie sich drei typische Leiter (kleiner spezifischer Widerstand) und drei typische Isolatoren
heraus:
Leiter:
Isolatoren:
____________________________________
____________________________________
____________________________________
____________________________________
____________________________________
____________________________________
Übung 2:
Suchen Sie die Formel für die Berechnung des Widerstandes aus dem spezifischen Widerstand und
überprüfen Sie die Einheit des spezifischen Widerstandes wie sie in den Tabellen angegeben ist.
Übung 3:
Wie verändert sich der Widerstand bei einem Metall, wenn die Temperatur verändert wird? Wolfram
ist ein Beispiel für ein Metall, das erst bei sehr hoher Temperatur schmilzt.
Übung 4:
Durch ein Laborkabel fliesst ein Strom von 100 A. Das Kabel hat einen Leiter aus Kupfer mit einer
Länge von 70 cm und einer Querschnittsfläche von 1 mm 2. Berechnen Sie
a) Die Spannungsdifferenz zwischen den beiden Enden des Kabels.
b) Die elektrische Leistung, welche im Kabel in Wärme umgesetzt wird.
Übung 5:
Was bedeutet "Kurzschluss"?
________________________________________________________________________________.
________________________________________________________________________________.
Aus dem Tagebuch eines Elektronikers:
"Wenn etwas schief gehen kann,
dann geht es"
(Murphys Law)
Seite 19
Physikpraktikum: Elektronik
Lösungen:
2. R =  . l / A ; [R] = [ . [l] / [A] ; [] = [R . [A] / [l] =  m2 / m = m
3. Bei einem Metall nimmt der Widerstand zu, wenn die Temperatur erhöht wird (im Gegensatz zu den
Halbleitern!).
4.
a) R =  . l / A = 1.7 . 10-8 m . 0.7 m / 0.001 m2 = 1.19 . 10-5  ; U = R . I = 1.19 . 10-5  . 100 A
U = 1.19 . 10-3 V = 1.19 mV
(Sogar bei diesem für das Kabel viel zu grossen Strom beträgt die Spannungsdifferenz nur etwa 1
mV. Wir können also in unseren Schaltungen immer davon ausgehen, dass sich die Spannung
entlang einer Leitung nicht ändert!).
b) P = U . I = 1.19 . 10-3 V . 100 A = 0.119 W
(Das Kabel würde etwas erwärmt, je mehr Strom umso mehr Erwärmung. Feine Leitungen können
schon bei viel kleineren Strömen wegen der Erwärmung zerstört werden.)
5. Bei Kurzschluss sind die beiden Anschlüsse der Stromversorgung mit Leitungen direkt miteinander
verbunden. Die Batterie lässt so viel Strom durch die Leitungen fliessen wie sie eben "pumpen"
kann. Bei der Hausinstallation unterbricht eine Sicherung ab einem bestimmten Strom (6 A bzw. 10
A) den Stromfluss und verhindert, dass das Kraftwerk soviel "pumpt", wie es pumpen kann!
8. Dioden
Halbleiter können durch den Einbau von Fremdatomen so verändert werden, dass sie besser leiten.
Es gibt dabei zwei prinzipiell verschiedene Arten: Ein Halbleiter ist n – dotiert, wenn die elektrische
Leitung dadurch zustande kommt, dass sich Elektronen bewegen. p – dotiert ist ein Halbleiter, wenn
Stellen wandern, an denen Elektronen fehlen, sogenannte Löcher. Das ist sehr abstrakt und ich
möchte die Sache nicht genauer erläutern. Wichtig ist für uns, dass es zwei grundsätzlich
verschiedene Leitungsarten gibt. Und interessant wird die Sache dann, wenn zwei Halbleiterkristalle
mit unterschiedlicher Dotierung zusammengefügt werdenund jeder der Kristalle einen Anschluss hat.
So eine Einrichtung nennen wir Diode:
Aufgabe 18:
Testen Sie eine Diode, indem Sie sie mit einem Schutzwiderstand von mindestens 1 k in Serie
schalten.
Symbol:
Diode:
(Der Pfeil zeigt vom
p-Kristall zum
n-Kristall!)
Seite 20
Physikpraktikum: Elektronik
Hinweise:

Schalten Sie die Diode zuerst so, dass der Pfeil von der "+" – Seite der Batterei zur "-" – Seite der
Batterie zeigt (= Durchlassrichtung). Anschliessend vertauschen Sie die Anschlüsse der Diode (=
Sperrichtung).

Eventuell ist der Strom in Sperrichtung so klein, dass Sie auch bei empfindlichster Einstellung (A)
einen Wert von null erhalten. Mit einem raffinierteren Messinstrument könnte man auch hier einen
winzig kleinen Strom messen. Sie können also hier nicht rechnen, sondern nur mit Wörtern wie
"winzig" und "riesig" operieren.

Messen Sie auch die Spannung über der Diode und berechnen Sie den Widerstand der Diode.
Schaltschema:
Diode:
Messwerte und Berechnungen:
"Durchlassrichtung"
"Sperrichtung"
Strom I:
___________________
___________________
Spannung Diode UD:
___________________
___________________
Widerstand Diode RD: ___________________
___________________
Infos:

Verändern Sie den Wert des Schutzwiderstandes in Durchlassrichtung (nicht kleiner als 500 !).
Damit ändern sich Strom und Spannung. Die Diodenspannung verändert sich aber nur wenig. Der
Widerstand der Diode ist im Unterschied zu den normalen Widerständen nicht konstant.

Rechts sehen Sie ein Diagramm, in welchem für eine Diode
Spannung und Strom aufgetragen sind. Man nennt ein solches
Diagramm Kennlinie. Die Spannung, bei welcher die Kurve steil
nach oben geht, beträgt etwa 0.6 V – sie wird Ihnen noch öfters
begegnen!
Aufgabe 19:
Bauen Sie einen Dimmer mit einer LED.
Symbole:
LED:
Seite 21
Physikpraktikum: Elektronik
Hinweise:

Eine Leuchtdiode (=LED = light emitting diode) ist eine Diode, bei welcher die Elektronen Licht
produzieren, wenn sie vom p– in den n – Kristall übergehen (in gewöhnlichen Dioden produzieren
sie Wärme). Die beiden Pfeile, die beim Symbol von der Diode weggehen, symbolisieren das
abgegebene Licht.

Bringen Sie die Leuchtdiode zuerst ganz normal wie sonst ein Lämpchen zum leuchten (Aufgabe
1!). Sie brauchen keinen Schutzwiderstand (dieser ist schon eingebaut – überzeugen Sie sich!)
und Sie führen keine Messungen durch.

Bauen Sie jetzt einen Dimmer (variable Helligkeit der LED). Dazu brauchen Sie ein Potentiometer
(siehe Seite 14) und testen Sie ihn.
Schaltschema:
Dimmer mit LED:
Infos:

LEDs sind viel effizienter als Glühlampen und sie sind an vielen Geräten als
kleine rote Anzeigelämpchen zu finden. Lange waren nur rote LEDs möglich,
dann kamen die andern Farben (zuletzt blau und weiss) dazu. Vor kurzem
wurden LEDs mit grosser Leistung entwickelt, so dass man mit diesen nun auch
beleuchten kann (Veloschlusslichter, Taschenlampen, ...) bei sehr kleinem
Energieverbrauch.
9. Transistoren
Noch spannender wird die Sache, wenn drei verschiedene Halbleiterkristalle aneinandergefügt
werden. Alle drei Kristalle werden mit einem elektrischen Anschluss versehen. Damit erhalten wir
einen Transistor. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Kristalle anzuordnen: Entweder braucht es zwei noder zwei p – Kristalle und einen von der andern Sorte.
Aufgabe 20:
Seite 22
Physikpraktikum: Elektronik
Untersuchen Sie einen npn – Transitor mit Hilfe der untenstehenden Schaltung.
Symbole:
Transistor pnp:
Transistor npn:
Hinweise:

Der Transistor hat drei Anschlüsse, welche mit B (Basis), C (Kollektor) und E (Emitter)
bezeichnet sind (die Namen brauchen Sie nicht zu lernen. Sie sollen mit Hilfe der beiden
Voltmeter untersuchen, wie sich die Spannung zwischen C und E verändert, wenn Sie die
Spannung zwischen B und E verändern.

Drehen Sie am Potentiometer um die Basisspannung (B-E) zu verändern. Neben den
Veränderungen bei den Voltmetern stellen Sie auch fest, dass in einer Extremposition des
Potenstiometers das eine Lämpchen leuchtet, in der andere das andere.

Drehen Sie das Potentiometer in diejenige Position, bei welcher die Basispannung am grössten
ist. Sie geht kaum über 0.6 V – die Spannung, ab welcher eine Diode in Durchlassrichtung gut
leitet: Die Diode des Transistors zwischen Basis und Emitter leitet jetzt und der 1 k
Schutzwiderstand verhindert, dass es einen Kurzschluss gibt. Sie stellen auch fest, dass die
Spannung C-E recht klein ist und dass die Glühlampe leuchtet: Der Basisstrom bewirkt, dass der
Transistor zwischen C un E gut leitet.

Drehen Sie jetzt das Potentiometer in die andere Extrempostiton. Die Basisspannung ist jetzt
null, es fliesst kein Strom mehr in die Basis hinein und der Widerstand C-E ist gross geworden.
Das sehen Sie an zwei Dingen: Sie können die Spannung am Voltmeter ablesen und Sie sehen
auch, dass die Glühlampe nicht mehr leuchtet, weil der Strom zu klein ist. Dafür ist die Spannung
über der LED mit dem Widerstand grösser geworden und der kleine Strom (der auch durch die
Glühlampe fliesst) reicht, um die LED zum leuchten zu bringen.

Sie haben sicher bemerkt, dass der Übergang zwischen den beiden Situationen fliessend ist, aber
in einem kleinen Bereich der Basisspannungs – Änderung stattfindet. Bei den Messergebnissen
tragen Sie diese Übergangssituation ein.
Schaltschema:
Transistor:
Messergebnisse:
Situation:
Spannung B-E
Spannung C-E
Transistor beginnt zu leiten bei C-E
_____________
_____________
Seite 23
Physikpraktikum: Elektronik
Transistor beginnt zu sperren bie C-E
_____________
_____________
Infos:

Der Transistor kann offensichtlich wie
ein Relais als Schalter verwendet
werden. So wird er in der
Digitaltechnik verwendet. In der
Analogtechnik verwendet man den
Übergangsbereich, bei welchem der
Transistor kontinuierlich vom sperrenden in den leitenden Zustand übergeht
und umgekehrt.

Der Vorteil des Transistors gegenüber dem Relais: Kleiner, weniger
Leistung, schneller, billiger. Mit diesen Qualitäten hat sich das kleine
Dreikristall – Ding die Welt der Elektronik erobert.

Erfunden wurde der Transistor am 23. Dezember 1947 an den Bell
Labs von Shockley, Bardeen und Brattain (siehe Bild oben). Im Bild
rechts oben ist der erste Transistor zu sehen. Das Bild rechts zeigt
einen modernen Transistor für kleine Leistungen.
10. Logikschaltungen
Aufgabe 21:
Sie haben schon früher mit einem Relasi eine NICHT – Schaltung realisiert. Jetzt sollen Sie eine
NICHT – Schaltung mit einem Transistor gemäss untenstehendem Schema realisieren.
Hinweise:

Beachten Sie die langen horizontalen Leiter oben und unten: Sie entsprechen den Stromschienen
des Experimentierbrettes – eine übliche Darstellung! Die Ringe an den Enden stellen Anschlüsse
dar: Hier wird z.B. die Batterie an die Schaltung angeschlossen.

Nachdem Sie die Schaltung aufgebaut haben ist sie betriebsbereit aber noch in einem
undefinierten Zustand: Die Anschlüsse "E" für Eingang und "A" für Ausgang gehen "ins Leere".
Die Idee ist, dass zwischen "A" und 0 V eine bestimmte Ausgangsspannung ist, wenn zwischen
"E" und 0 V eine bestimmte Spannung ist.

Für die Eingangsspannung "E" gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ist sie + 5 V (Sie verbinden
"E" mit + 5 V) oder sie ist 0 V (Sie verbinden mit 0 V). Verbinden Sie "E" einmal mit + 5 V und
dann mit 0 V und messen Sie je die Ausgangsspannung "A".
Messungen:
Eingang "E":
Ausgang "A":
+5V
_______________
0V
_______________
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Physikpraktikum: Elektronik
Schaltschema:
NICHT – Schaltung mit Transistor:
Infos:

Sie haben sicher festgestellt, dass bei "A" dann eine grosse Spannung ist, wenn bei "E" keine
Spannung ist und umgekehrt. Oder anders ausgedrückt: Am Ausgang gibt es eine Spannung,
wenn am Eingang keine ist: eine NICHT – Schaltung!

Die "grosse" Spannung am Ausgang ist nicht ganz 9 V und die "kleine" Spannung nicht ganz 0 V.
Eine Spannung grösser als ein bestimmter Wert ist für uns logisch eine "1", kleiner als dieser Wert
eine "0".

Den Ausgang unserer Schaltung könnten wir mit dem Eingang einer nächsten Schaltung
verbinden. So können sehr komplexe Logikschaltungen aufgebaut werden.
Aufgabe 22:
Die NICHT – Schaltung von vorhin soll nicht "von Hand" gesteuert werden, sondern mit Licht.
Ergänzen Sie dazu die NICHT – Schaltung mit der untenstehenden Teilschaltung.
Hinweise:

Die Teilschaltung fügen Sie links an die bisherige Schaltung. "E" ist mit "E" verbunden.

Das Potentiometer stellen Sie so ein, dass die LED knapp nicht leuchtet, wenn der LDR
beleuchtet ist. Dunkeln Sie dann den LDR ab und die LED sollte leuchten.
Aus dem Tagebuch eines Elektronikers:
"Wenn n-1 von n Schrauben gelöst sind, stellt sich
heraus, dass man das falsche Gerät geöffnet hat"
(Murphys Law)
Seite 25
Physikpraktikum: Elektronik
Schaltschema:
NICHT – Schaltung mit Lichtsensor:
Infos:
Dieser Schalter ist nicht ganz perfekt: In einem bestimmten Helligkeitsbereich leuchtet die LED nur
halb. Einen solchen Zustand sollte man in der Digitaltechnik vermeiden.
Diese Schaltung lässt sich erweitern zu einer Lichtschranke (siehe Aufgabe 16):
Es fehlt nur noch eine Lampe, welche den LDR beleuchtet. Die Lichtschranke
schaltet dann um, wenn sich ein Gegenstand oder eine Person zwischen Lampe
und LDR befindet. Rechts nochmals das Bild einer kompletten Lichtschranke.
Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen eine Spotlampe geben für eine Lichtschranke.
Stellen Sie sich vor, Ihre Lichtschranke steuere eine Lifttüre: Wenn eine Person
in der Schranke steht, schliesst der Motor die Türe (LED leuchtet). Uuups, das ist verkehrte Welt. Wie
müssten Sie die Zustatzschaltung verändern, damit die Türe schliesst, wenn niemand dazwischen ist?
Rufen Sie mich, bevor Sie Ihre veränderte Schaltung unter Strom setzen!
Aufgabe 23:
Erweitern Sie Ihre ursprüngliche NICHT – Schaltung (Aufgabe 21) so, dass sich eine NICHT – UND –
Schaltung ergibt, indem Sie die ursprüngliche NICHT – Schaltung mit nachfolgenden Teilschaltung
ergänzen.
Hinweise:
Die Teilschaltung von Aufgabe 22 müssen Sie abbauen und sie durch die neue Teilschaltung
ersetzen. "E" ist wieder mit "E" verbunden.
Sie sehen, dass Sie aus dem einen Eingang "E" zwei Eingänge "E1" und "E2" gemacht haben. Jeden
der beiden Eingänge können Sie jetzt mit "0" oder "1" verbinden. Die Schaltung soll eine NICHT –
UND – Verknüpfung realisieren: Der Ausgang soll den Zustand "1" haben (LED leuchtet), wenn
NICHT Eingang 1 UND Eingang 2 eine Eins haben. Testen Sie und füllen Sie die nachfolgende erste
Wahrheitstabelle aus.
Schaltschema:
Seite 26
Physikpraktikum: Elektronik
NICHT – UND - Schaltung:
Infos:
Sie haben bereits früher Logikschaltungen gebaut (Aufgaben 4 bis 6). Dort haben Sie die NICHT –
Verknüpfung mit einem Relais realisiert. Hier ersetzt ein Transistor das Relais wie in allen modernen
Logikschaltungen.
Warum braucht es zwei Dioden? Warum genügen nicht einfach zwei Leitungen als Eingänge?
Besprechen Sie diese Frage mit mir, falls Sie die Lösung nicht selber finden.
Funktion der Dioden: _____________________________________________________________
_____________________________________________________________________________.
Bauen Sie die Teilschaltung so um, dass aus der NICHT – UND – eine NICHT – ODER – Schaltung
entsteht. Rufen Sie mich, bevor Sie die Schaltung unter Strom setzen oder falls Sie die Lösung nicht
finden. Ergänzen Sie die zweite Wahrheitstabelle und zeichnen Sie das nachfolgende Schaltschema.
Beachten Sie die englischen Abkürzungen in den Wahrheitstabellen: NAND steht für Not AND und
NOR steht für Not OR.
Wahrheitstabellen:
NICHT - UND (NAND)
E1
E2
NICHT - ODER (NOR)
A
E1
E2
A
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Physikpraktikum: Elektronik
Schaltschema:
NICHT – ODER - Schaltung:
11. Digitale Schaltungen
Sie haben gesehen, dass man mit Transistoren, Dioden und
Widerständen logische Schaltungen realisieren kann. Im
folgenden wollen wir solche logische Schaltungen als
Bausteine verwenden um komplexere Schaltungen
aufzubauen. Wir werden uns nicht mehr darum kümmern, wie
man die Schaltungen zusammenbaut, sondern fertige
Schaltungen als "black box" verwenden. Die black boxes sind
bei uns red boxes, die Sie in neuen Komponentenkästen
finden.
Gemeinsam an all diesen Schaltungen wird aber sein, dass an
allen Ein- und Ausgängen immer nur zwei Zustände möglich
sind: Entweder gibt es eine Spannung oder nicht. Elektronik,
welche nur diese zwei Zustände verwendet, heisst digital.
Die fertigen Bausteine, die wir verwenden, müssen mit genau
5 V betrieben werden. Sie verwenden also nicht mehr die
Batterie, sondern ein 5 – V – Netzgerät.
Beachten Sie, dass jeder Baustein mit der Stromversorgung
verbunden sein muss, damit er überhaupt funktioniert. Bei jedem Baustein muss also ein (roter) "+" –
Anschluss mit + 5 V (obere Stromschiene) sein und ein (blauer) "-" – Anschluss mit 0 V (untere
Stromschiene). Die Anschlüsse mit dem selben Vorzeichen sind untereinander verbunden, so dass
Sie die übrigen verwenden können um einen weiteren Baustein mit Strom zu versorgen. Ein einziger
"-" – Anschluss muss mit einem Kabel mit der negativen Stromschiene verbunden werden, alles
andere kann mit Bügeln verbunden werden.
In den nachfolgenden Schaltschemata wird die Stromversorgung nicht mehr eingezeichnet, da sie
selbstverständlich ist und nur verwirren würde.
Aufgabe 24:
Testen Sie die nachfolgend aufgeführten Logikbausteine und finden Sie heraus um welche logischen
Verknüpfungen es sich handelt.
Seite 28
Physikpraktikum: Elektronik
Hinweise:

Die logischen Zustände an den Eingängen realisieren Sie am besten mit einem Schalterbaustein
(auch dieser muss mit Strom versorgt sein!).
 Beachten Sie, dass die LEDs Ihnen die logischen Zustände anzeigen ("1" = leuchtet!).
a)
Wahrheitstabelle:
Eingang A
Eingang B
Schaltsymbol:
Ausgang Q
_
Ausgang Q
b)
Wahrheitstabelle:
Eingang A
Eingang B
Schaltsymbol:
Ausgang Q
_
Ausgang Q
c)
Wahrheitstabelle:
Eingang A
Eingang B
Schaltsymbol:
Ausgang Q
Infos:

Notieren Sie sich die Logikfunktionen der drei Bausteine (diejenige von c) kennen Sie ev. noch
nicht – rufen Sie mich!):
_
a) Q : ____________________________ Q : ___________________________________
_
b) Q : ____________________________ Q : ___________________________________
_
c) Q : ____________________________ Q : ___________________________________
Seite 29
Physikpraktikum: Elektronik

Haben Sie die Bedeutung des Ringes und des Querstriches über Q in den Schaltsymbolen
herausgefunden?
Ring in Logikschaltung bedeutet: _____________________________________________
Querstrich über Zustandsbezeichnung bedeutet: _________________________________

Sie können nach Belieben den Ausgang eines Logikbausteins auf den Eingang eines nächsten
geben. Es steht Ihnen auch ein zweiter Schalterbaustein zur Verfügung. Kombinieren Sie nach
Lust und Laune und überprüfen Sie die Ergebnisse.

Die Theorie zur Kombination von Logikschaltungen nennt man Boole'sche Algebra, ein
Spezialgebiet der Mathematik.

Bei meinem alten 2CV habe ich mal folgende Logikschaltung für eine Warnanlage gebraucht: Der
Summer sollte tönen, wenn der Scheinwerfer eingeschaltet und die Zündung nicht eingeschaltet
war, damit ich nicht vergass das Licht auszuschalten, wenn ich das Auto verliess. Schaffen Sie es,
diesen Logikzusammenhang zu realisieren? Wenn ja, zeichnen Sie nachfolgend die Schaltung,
wenn nein, rufen Sie mich.

Schauen Sie einen Logikbaustein auch von unten an: Sie sehen die
integrierte Schaltung (Integrated Circuit = IC). Das schwarze
Plastickästchen mit den Anschlüssen enthält in seinem Innern ein
Kristallplättchen (= Chip), auf welchem sich die ganze Logikschaltung
befindet.
Schaltschema:
Logik für Warnanlage:
Hausaufgaben:
Lesen Sie den nachfolgenden Text über Zahlensysteme. Dieser Theorieteil sollte vor Aufgabe 27
bekannt sein.
Lösen Sie die anschliessenden Übungen.
Seite 30
Physikpraktikum: Elektronik
Zahlensysteme
Eine bestimmte Zahl, z.B. siebenhundertundachtzehn, können wir auf sehr verschiedene
Aren darstellen:
im Dezimalsystem:
in römischen Zahlen:
im Dualsystem:
im Octalsystem:
im Hexadezimalsystem:
718
DCCIIXX
1011001110
1316
2CE
in der Schweiz
ebenfalls gebräuchlich:
-2
2
Das Dezimalsystem:
Das Dezimalsystem beruht auf der Vereinbarung, dass, von rechts nach links laufend,
jede Stelle eine zehnfach höhere Gewichtung als die vorangehende erhält. Es ist also
beispielsweise
718
718
= 7 . 100
= 7 . 102
+ 1 . 10
+ 1 . 101
+8.1
+ 8 . 100
oder:
Das Dezimalsystem oder Zehnersystem hat zehn Ziffern (0 bis 9) und die Gewichte der
Stellen entsprechen Zehnerpotenzen. Das Zehnersystem beruht auf der Basis zehn: Es
gibt zehn Ziffern und die Stellen in der Zahl entsprechen Zehnerpotenzen. Das
Zehnersystem ist ein denkbar ungünstiges System. Sein einziger Vorteil: Wir sind sehr
gewohnt, in diesem System zu rechnen.
Das Dualsystem:
Wir haben gesehen, dass die Digitaltechnik nur zwei Zustände unterscheiden kann, die
wie mit "0" und "1" bezeichnet haben. Wir brauchen in der Digitaltechnik also ein
Zahlensystem, welches mit nur zwei Ziffern auskommt: 0 und 1. Bei diesem
Zahlensystem entsprechen also auch die Stellen in der Zahl Zweierpotenzen: Eine 1 in
der hintersten Stelle bedeutet 1 (= 1 . 20), eine 1 in der zweithintersten Stelle 2 (= 1 .
21), etc.
Das Hexadezimalsystem:
In der Digitaltechnik kann nur im Dualsystem gerechnet werden. Für uns Menschen sind
aber Zahlen im Dualsystem "unhandlich". Wir suchen ein Zahlensystem, das "handlich"
ist und das eine einfache Umrechnung ins Dualsystem ermöglicht. Das
Hexadezimalsystem (Basis sechzehn) hat diese Eigenschaft. Es hat sechzehn Ziffern (0
bis 9 und A bis F) und eine Stelle im Hexadezimalsystem entspricht genau vier Stellen im
Dualsystem. Die nachfolgende Tabelle soll die Situation verdeutlichen:
Sie sollten kleine Zahlen (<20) zwischen diesen drei Zahlensystemen umrechnen
können.
Und Sie sollten kleine Additionen im Dualsystem durchführen können. Beachten Sie
dabei, dass im Zehnersystem eine Addition von 1 zu 9 eine Null ergibt und einen
Übertrag in die nächste Stelle. Genau so ist es auch im Zweiersystem, wenn Sie 1 zu 1
addieren:
Seite 31
Physikpraktikum: Elektronik
Beispiel:
Zehnersystem:
4
+ 6
1
-----= 10
Zweiersystem:
100
+ 110
1
(Übertrag)
-------= 1010
Zahlensysteme
Dezimal- Dualsystem: Hexadezimalsystem:
system:
0
0000'0000
0
1
0000'0001
1
2
0000'0010
2
3
0000'0011
3
4
0000'0100
4
5
0000'0101
5
6
0000'0110
6
7
0000'0111
7
8
0000'1000
8
9
0000'1001
9
10
0000'1010
A
11
0000'1011
B
12
0000'1100
C
13
0000'1101
D
14
0000'1110
E
15
0000'1111
F
16
0001'0000
10
17
0001'0001
11
...
...
...
Übung 1:
a) Rechnen Sie folgende Dezimalzahlen ins Dualsystem um: 2, 5, 8, 10.
b) Rechnen Sie folgende Dualzahlen ins Dezimalsystem um: 1001, 1111, 10001.
c) Rechnen Sie folgende Dezimalzahlen ins Hexadezimalsystem um: 8, 10, 15, 16, 18.
Übung 2:
a) Rechnen Sie folgende Hexadezimalzahlen ins Dualsystem um: 1A, 4C, FF
b) Rechnen Sie folgende Dualzahl ins Hexadezimalsystem um: 1000'1110.
Übung 3:
Ergänzen Sie die untenstehende (unvollständige)
Wahrheitstabelle, welche zum Schema rechts gehört:
A
B
C
D
1
0
0
0
1
1
0
0
1
1
1
1
E
F
Seite 32
Physikpraktikum: Elektronik
Lösungen:
1. a) 10, 101, 1000, 1010.
b) 9, 15, 17.
c) 8, A, F, 10, 12.
2. a) 001'101,
b) 8E.
0100'1100,
1111,1111.
3. E: 1, 0, 1; F: 0, 1, 0.
Falls Sie die Umrechnung zwischen den Zahlensystemen weiter üben möchten, finden Sie hier eine
Kontrollmöglichkeit: http://www2.dgb.ch/users/soe/Informatik/php/form.php
oder hier: http://www.elektronik-kompendium.de/sites/praxis/converter.htm.
Und noch ein weiterer Hinweis auf das Internet: Unter
http://www.elektronik-kompendium.de finden Sie eine ausgezeichnete
Website über Elektronik, die kaum Wünsche offenlässt – viel
Spass!
Und falls Sie auf den Geschmack gekommen sind:
Elektronikmaterial finden Sie in Elektronikshops oder im Versand
z.B. bei Conrad: http://www.conrad.ch
Aufgabe 25:
Bauen Sie mit Hilfe von Logikschaltungen, Kondensatoren und Widerständen gemäss
untenstehendem Schaltschema einen astabilen Multivibrator auf.
Schaltsymbol:
Kondensator:
Kondensatoren:
Hinweise:

Leider lässt sich hier der Einsatz vieler Kabel nicht vermeiden –
hoffentlich behalten Sie trotzdem den Überblick!

Das Schaltelement Kondensator haben wir noch nicht kennen gelernt.
Hier nur eine ganz knappe Erklärung: Ein Kondensator kann elektrische
Ladungen speichern wie ein Reservoir Wasser speichern kann. Wir
müssen uns den Kondensator wie ein Doppelreservoir vorstellen:
Nimmt die Wassermenge im einen Teil zu, so nimmt sie im andern um
gleich viel ab. In unserem Zusammenhang ist nur die Tatsache von Interesse, dass es eine
bestimmte Zeit braucht, bis die Ladung ins Reservoir geflossen ist und dass diese Zeit sowohl von
der Grösse des Reservoirs als auch von der Grösse des Widerstandes abhängig ist: Das Produkt
aus Kapazität des KOndensators und Widerstand im Anschluss ergibt ein Mass für die Lade- und
Entladezeit.

Beachten Sie, dass eine Kreuzung keinen Punkt hat: hier sind die beiden Leitungen nicht
verbunden. Und die oberste Leitung ist nicht die Stromschiene!

Die beiden Nullen bedeuten Verbindung mit der Stromschiene 0 V.
Seite 33
Physikpraktikum: Elektronik
Schaltschema:
Taktschaltung:
Infos:

Wenn man die Einheit Farad mit der Einheit Ohm multipliziert, erhält man Sekunden. Wieviele
Sekunden ergeben sich in unserem Falle?
Ungefähre Lade- und Entladezeit: ___________________ s.

Sie können die Werte der Widerstände und Kondensatoren verändern. Die Widerstände sollten
aber nicht kleiner als 1 k sein und bei extremen Werten wird die Schaltung nicht mehr
funktionieren.

Beachten Sie, dass die Taktschaltung nicht mehr eine normale Logikschaltung ist, da der
Ausgang des einen Baustein auf den Eingang des andern geht und umgekehrt – ein
Schwanzbeisser!

In jedem Digitalgerät (PC, etc.), welches einen Prozess Schritt für Schritt
ausführen kann, gibt es eine solche Taktschaltung. Nur ist die Frequenz
viel grösser, nicht im Bereich von Hertz, sondern Megahertz bis
Gigahertz. Das erreicht man, indem man viel kleinere Kondensatoren
verwendet. In einem Computer wird die Schaltung im allgemeinen durch
einen Schwingquarz ergänzt, damit die Frequenz präziser ist. Der Quarz
ist meist in einem Metallgehäuse – siehe rechts.
Aufgabe 26:
Bauen Sie gemäss nachfolgendem Schaltschema einen bistabilen Multivibrator.
Hinweise:

Bei dieser Schaltung geschieht nichts "von sich aus". Beachten Sie, dass die zwei Eingänge E 1
und E2, die "ins Leere" gehen, keinen definierten Zustand haben. Und doch: Sie müssen einer
logischen "1" entsprechen. Das sehen Sie z.B. demjenigen UND – Baustein an, der am UND –
Ausgang A eine "1" hat: An seinem einen Eingang liegt eine "1" vom NICHT – UND – Ausgang
des andern Bausteins. Nur wenn am andern Eingang auch eine "1" ist, liefert er am Ausgang eine
"1"!
Seite 34
Physikpraktikum: Elektronik

Interessant wird es also erst, wenn wir einen der beiden Eingänge E 1 oder E2 mit "0" verbinden.
Stecken Sie dazu ein Kabel auf der "-" – Stromschiene ein. Berühren Sie mit dem andern Stecker
einen freien Eingang. Wenn nichts geschieht, berühren Sie den andern. Spielen Sie damit!
Schaltschema:
Speicherschaltung:
Infos:

Beachten Sie, dass die Schaltung genau zwei Zustände hat: Entweder hat A1 eine "1" oder dann
A2. Durch Verbinden eines Einganges mit "0" können Sie die Schaltung in den andern Zustand
bringen.

Der springende Punkt: Wenn Sie die Verbindung mit "0" wieder unterbrechen, bleibt der
eingestellte Zustand erhalten. Die Schaltung kann sich also merken, wo Sie zuletzt berührt haben,
sie kann eine von zwei Möglichkeiten speichern. Wir können zum Beispiel definieren, dass die
Schaltung eine "1" speichert, wenn A1 eine "1" hat und dass sie eine "0" speichert, wenn an
diesem Ausgang eine "0" ist.

Eine von zwei Möglichkeiten ist technisch gesehen die kleinstmögliche Informationsmenge. Sie
heisst in der Informatik ein bit (= binary digit).

Sie haben also einen Ein – bit – Speicher gebaut. Zwei solche Schaltungen würden einen Zwei –
bit – Speicher ergeben. Dieser könnte eine von vier Möglichkeiten speichern: Zweimal "0",
zweimal "1", einmal "0" und einmal "1" und umgekehrt. Wieviele Möglichkeiten könnte ein Drei –
bit – Speicher unterscheiden?:
Ein Drei – bit – Speicher kann _________________ Möglichkeiten unterscheiden.
Allgemein: Ein n – bit – Speicher kann _____________ Möglichkeiten unterscheiden.

In der Anfangszeit der Informatik hat man entschieden, dass man unter 256 verschiedenen
Zeichen unterscheiden möchte (Grossbuchstaben, Kleinbuchstaben, Ziffern, Satzzeichen, ...).
Also hat man ein Zeichen mit acht bit dargestellt (codiert). Eine Informationsmenge von acht bit
nennt man auch ein Byte. Der wichtigste alte Code ist der ASCII – Code. Es hat sich schnell
gezeigt, dass es halt viel mehr als 256 Zeichen gibt – man denke nur an unsere Umlaute, ganz zu
schweigen von der Zeichenvielfalt der Chinesen. Nach viel Wirrwar mit Erweiterten ASCII – Codes
wurde deshalb der Unicode, ein 16 – bit Code (also ein 2 – Byte – Code) eingeführt: Er braucht
16 bit Speicherplatz für ein Zeichen, dafür kann er zwischen 2 hoch 16 (= 65536) Zeichen
unterscheiden.

Falls Sie mehr Interesse an Zeichencodierung haben, hier zwei Links für zu Hause:
ASCII Code
Unicode
http://www.asciitable.com
http://www.unicode.org
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Physikpraktikum: Elektronik

Ein Speicher, wie Sie ihn gebaut haben, verliert seine Information, wenn der Strom ausgeschaltet
wird. Solche Speicher heissen RAM (Random Access Memory). Wieviele Mega (Millionen) Byte
RAM hat der PC bei Ihnen zu Hause eigebaut?

In einem RAM gibt es zusätzlich zu den Speicherstellen Logikschaltungen, welche das Lesen und
Schreiben von Information ermöglichen und bestimmen, welche Speicherstelle bearbeitet wird
(Adressierung).

Bistabile Multivibratoren gibt es fix fertig im Kasten: Das RS – Flip – Flop (siehe nachfolgendes
Symbol) macht genau das, was Sie soeben aufgebaut haben. Testen Sie es aus: Wenn Sie den
Eingang "S" (=setzen) mit "0" verbinden, wird das Flip – Flop "gesetzt" (Lampe leuchtet), wenn Sie
"R" (= rücksetzen) mit "0" verbinden, wird es zurückgesetzt.
Schaltsymbol:
Flip – Flop:
Aufgabe 27:
Bauen Sie einen Ein – bit – Halbaddierer gemäss dem folgenden Schema.
Hinweise:

Ein Halbaddierer kann zwei einstellige Dualzahlen addieren. Die beiden Summanden sind A und
B, die Summe ist S, der Übertrag in die zweite Stelle ist Ü.

Die beiden Summanden erzeugen Sie am besten mit einem Schalterbaustein.

Ergänzen Sie die nachfolgende Wahrheitstabelle.
Schaltschema:
Halbaddierer:
Seite 36
Physikpraktikum: Elektronik
Wahrheitstabelle:
Halbaddierer
Summand A:
Summand B:
0
0
0
1
1
0
1
1
Summe S:
Übertrag Ü:
Infos:

Der Halbaddierer ist die einfachste Arithmetikschaltung, die man sich denken kann.

Man kann ihn nur für die Addition der Stelle ganz rechts verwenden. Bei allen andern Stellen ist
noch ein Übertrag von der vorigen Stelle mitzuberücksichtigen. Dazu dient der Volladdierer aus
der nachfolgenden Aufgabe.
Aufgabe 28:
Bauen Sie einen Volladdierer.
Hinweise:

Der Volladdierer kann zwei Summenden zu je 1 bit addieren. Zusätzlich kann er einen Übertrag
von einer vorangehenden Stelle berücksichtigen (Ü0).

Wie der Halbaddierer liefert er die Summe S und den Übertrag in die nächste Stelle Ü 1.
Schaltschema:
Volladdierer:
Seite 37
Physikpraktikum: Elektronik
Wahrheitstabelle:
Volladdierer
Summand A:
Summand B:
Übertrag Ü0:
0
0
0
0
1
0
1
0
0
1
1
0
0
0
1
0
1
1
1
0
1
1
1
1
Summe S:
Übertrag Ü1:
Infos:

Will man Zahlen mit mehr als einer Stelle addieren, muss man Volladdierer aneinanderreihen (das
machen Sie in der nächsten Aufgabe). Und wo kann man denn einen Halbaddierer brauchen bei
der Addition von mehrstelligen Zahlen? Einsatz Halbaddierer: ____________________________.
Aufgabe 29:
Bauen Sie einen Zwei-bit-Addierer.
Hinweise:

Die letzte Schaltung war schon recht aufwändig. Für einen Zweibitaddierer brauchen Sie sie – oh
Schreck – doppelt. Aber – oh Freude – unter den Bausteinen im Kasten finden Sie komplette
Volladdierer! Auch hier das Black – Box Prinzip: Sie wissen jetzt, wie man einen Volladdierer
macht und bauen nun solche als "black boxes" zusammen.

Die Volladdierer sind mit dem Summenzeichen () versehen.

Die einzige Schwierigkeit besteht also darin, die zwei Volladdierer korrekt zu verbinden. Beachten
Sie, dass Sie keinen Halbaddierer zur Verfügung haben. Wie machen Sie aus einem Volladdierer
einen Halbaddierer? Volladdierer wird zu Halbaddierer, wenn ____________________________.

Die Summanden stellen Sie mit den beiden Schalterbausteinen ein.

Hier erstellen jetzt wieder Sie das Schaltschema! Ich schlage vor, dass Sie folgende Abkürzungen
verwenden: A1 (Summand A, Einer), A2 (Summand A, Zweier), B1 (Summand B, Einer), B2
(Summand B, Zweier), S1 (Summe, Einer), S2 (Summe, Zweier), S4 (Summe, Vierer).

Füllen Sie auch hier die Wahrheitstabelle aus. Beachten Sie, dass ich – wie das üblich ist – immer
die Einer rechts, die Zweier links und bei der Summe die Vierer ganz links angeordnet habe.
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Physikpraktikum: Elektronik
Schaltschema:
Zwei – bit - Addierer:
Wahrheitstabelle:
Zwei – bit – Addierer
Summand A
Summand B
Summe
Zweier:
Einer:
Zweier:
Einer:
0
0
0
0
0
1
0
0
0
0
0
1
0
1
0
1
1
0
0
0
0
0
1
0
1
0
0
1
0
1
1
0
1
0
1
0
1
1
0
0
0
0
1
1
1
1
0
1
0
1
1
1
1
1
1
0
1
0
1
1
1
1
1
1
Vierer:
Zweier:
Einer:
Seite 39
Physikpraktikum: Elektronik
Infos:

Moderne Prozessoren können 32 bit aufs Mal addieren (bzw. zum Teil 64 bit!). Das Rechenwerk
eines Prozessors enthält eine Schaltung, die neben der Addition auch andere Rechenoperationen
durchführen kann. Eine Bitkombination in einem Speicher (Register) legt fest ob addiert,
subtrahiert, multipliziert, dividiert etc. wird. Diese Bitkombination heisst Maschinenbefehl.

Die Bitkombinationen, welche in einem Computer gespeichert sind können also drei
unterschiedliche Bedeutungen haben: Zahlen, Zeichen oder Maschinenbefehle.
Aufgabe 30:
Bauen Sie einen Zähler.
Schaltsymbol:
Monostabiler Multivibrator:
Hinweise:

Der Zähler soll Impulse zählen. Die Impulse produzieren Sie mit einem monostabilen Multivibrator.
Einen solchen finden Sie im Kasten – siehe Symbol. Wenn Sie auf den roten Knopf drücken, geht
die Schaltung in den Zustand „1“ und nach kurzer Zeit wieder in den Zustand „0“ zurück. Testen
Sie diesen Baustein!

Für den Zähler brauchen Sie ein FlipFlop, wie Sie sie bereits bei Aufgabe 26 kennengelernt
haben. Verbinden Sie den Ausgang A des monostabilen M. mit dem Eingang C (= clock) des
FlipFlop. Testen Sie wieder! Sie stellen fest, dass der Ausgang A des FlipFlop bei einem Puls nur
in den andern Zustand geht: Die Wechsel beim Ausgang sind nur halb so häufig wie die Wechsel
beim Eingang.

Schliessen Sie jetzt ein weiteres FlipFlop am Ausgang A des ersten an (mit Kabel, nicht mit Bügel
wegen später!) und testen Sie wieder.

Schlussendlich hängen Sie die restlichen vier FlipFlops an. Ihr Zähler ist fertig: Die LEDs auf den
Flipflops zeigen Ihnen die Anzahl Impulse im dualen Zahlensystem an. Testen Sie den Zähler und
Ihre Kenntnisse des dualen Zahlensystems!
Infos:

Sie können sich die dualen Zahlen auch dezimal anzeigen lassen. Im Kasten finden Sie einen
Baustein „BCD TO 7 – SEGMENT“. Verbinden Sie den Ausgang des ersten FlipFlop mit A, den
des zweiten mit B, etc. Ziffern über 9 gibt es auf der Anzeige nicht, sie stellt die weiteren Ziffern
des hexadezimalen Zahlensystems in wilden Kombinationen dar.

Der Zähler kann ja von 0 bis 15 zählen, das braucht 2 dezimale Stellen. Wenn Sie wollen, können
Sie das realisieren: Sie brauchen den Baustein „DUAL to BCD“ (nicht in Ihrem Kasten – bitte
melden!) und eine zweite Anzeige (von einer andern Gruppe). Sie verbinden die Ausgänge der
FlipFlops mit den Eingängen A bis D von „DUAL to BCD“. Die Eingänge E und F legen Sie auf „0“.
Die Anzeigen hängen Sie an die Ausgänge von „DUAL to BCD“. Jetzt können Sie das duale
Zahlensystem noch besser trainieren!

Müde vom Drücken auf die Taste? Im Kasten hat es auch einen astabilen Multivibrator
(Pulssymbol und G!). Sie können den monostabilen durch diesen ersetzen. Schalter nach unten
Seite 40
Physikpraktikum: Elektronik
für 1 Hz Frequenz (100 Hz, obere Position, ist etwas schnell für uns Menschen!). Wie der astabile
gemacht ist, hat Ihnen ja Aufgabe 25 gezeigt.
12. Analogtechnik: Der Transistor als Verstärker
Recht ausführlich haben Sie die Grundlagen der Digitaltechnik kennengelernt. Die Analogtechnik, mit
welcher wir eigentlich angefangen haben, als es neben "0" und "1" auch noch andere Zustände in
einer Schaltung gab, wollen wir mit einem einzigen Experiment abschliessen:
Aufgabe 31:
Bauen Sie einen Verstärker.
Hinweise:

Für diese Schaltung verwenden Sie einen andern Experimentierkasten, da die Komponenten
(Holzkiste) besser passen. Weiter brauchen Sie einen Tongenerator und einen Oszillographen.

Ein Verstärker hat einen Eingang E und einen Ausgang A. Kleine Veränderungen des Signals am
Eingang (= Schwankungen der Eingangsspannung UE, siehe Schaltschema) erscheinen als
grosse Veränderungen am Ausgang (UA). Bauen Sie als erstes diese Schaltung auf ohne dass
Eingang und Ausgang verwendet werden. R3 hat am Anfang den Wert 2.2 k. Achten Sie darauf,
dass Sie möglichst kurze Kabel verwenden.

Als zweites justieren Sie den Verstärker: Verändern Sie die Einstellung des Potenitiometers R1 so,
dass Sie mit einem Voltmeter eine Ausgangsspannung von 8.5 V messen. Falls das nicht geht,
rufen Sie mich. Mit dieser Einstellung ist der Transistor gerade in dem Zustand, in welchem er
nicht weiss, ob er leiten oder sperren soll. Das wäre in der Digitaltechnik unerwünscht. Hier nutzen
wir gerade diesen Zustand des Kippens: Wird die Spannung am Eingang nur wenig grösser, leitet
der Transistor viel besser und umgekehrt.

Bevor Sie Ein- und Ausgang beschalten, testen Sie Tongenerator und Oszillograph. Dazu
verbinden Sie den Generator direkt mit dem Kanal 1 des Oszillographen. Wichtig ist, dass Sie 0 V
beim Generator mit 0 V beim Oszillographen (= Metallbuchse) verbinden. Rufen Sie mich, wenn
Sie nicht sehen, was was ist. Spielen Sie mit den Einstellungen bei beiden Geräten um ein Gefühl
für die Bedienung zu kriegen. Stellen Sie den Generator nach der Spielerei auf Sinus und 1 kHz.
Damit Ihr Verstärker etwas zu verstärken hat, stellen Sie das Signal des Generators auf eine ganz
kleine Amplitude: Die Spannungsdifferenz soll etwa 20 mV betragen. Damit Sie so kleine
Spannungen auf dem Oszillographen sehen, müssen Sie diesen auf eine sehr empfindliche Stufe
einstellen. Nachdem Sie die Einstellung vorgenommen haben, dürfen Sie am Generator nichts
mehr verstellen.

Jetzt sind Sie bereit um den Verstärker in Betrieb zu nehmen: Schliessen Sie den Generator an
den Eingang des Verstärkers und den Oszillographen an den Ausgang. Sie müssen nun wohl die
Empfindlichkeit des Oszillographen verstellen um das Signal zu sehen.

Ihre Eingangsspannung beträgt 20 mV – messen Sie die Ausgangsspannung, berechnen Sie die
Spannungsverstärkung V = UA / UE und tragen Sie die Werte in der Tabelle in der mittleren
Kolonne ein.

Verändern Sie den Widerstand R3 und machen Sie dasselbe. Die Spannungsverstärkung hängt
prinzipiell folgendermassen vom Widerstand R3 ab: _____________________________________
______________________________________________________________________________
Seite 41
Physikpraktikum: Elektronik
Schaltschema:
Verstärker:
Tabelle Spannungsverstärker:
R3
UA
UE
V
1k
2.2 k
4.7 k

mV
mV
Infos:

Bei einer Musikanlage wäre z.B.
der Tongenerator: ______________________________________________________________
der Oszillograph: _______________________________________________________________

Beachten Sie, dass man diesen Verstärker für eine Musikanlage nicht verwenden könnte, da es
dort um Leistungsverstärkung geht. Es müsste also auch der Strom heftig verstärkt werden und
das ist leider nicht der Fall. Wenn Sie diesen Verstärker als Musikverstärker verwenden würden,
würden Sie kaum einen Unterschied hören. Musikverstärker sind meist mehrstufig: der Ausgang
einer ersten Verstärkerstufe wird auf den Eingang einer zweiten Stufe gegeben usw.

Wenn Sie wollen, können Sie die Spannungsverstärkung auch kontinuierlich verändern, indem Sie
als R3 einen 1 k Widerstand und dazu in Serie ein 1 k Potentiometer verwenden. Wenn Sie an
einem Gerät an einem Knopf drehen, dann ist das meist ein solches Potentiometer!
Seite 42
Physikpraktikum: Elektronik
Hausaufgabe: Lektüre:
Platinen und Löttechnik:
Elektronische Schaltungen werden nur für
Experimente so aufgebaut, wie Sie das gemacht
haben. Die elektronischen Komponenten werden im
Allgemeinen auf eine Platine montiert (siehe Bild
rechts). Auf der andern Seite der Platine befinden sich
Leiterbahnen, das sind Kupferschichten, welche
aufgedruckt wurden und welche die Komponenten an
Stelle von Kabeln miteinander verbinden (schwarze
Bereiche im Bild rechts unten). Die elektrische
Verbindung zwischen den Leiterbahnen und den
Drähten der Komponenten wird durch löten
hergestellt: Mit einem Lötkolben (Bild links oben) wird
Zinn erhitzt bis es flüssig ist und so die beiden Teile
umfliesst (Bild links unten). Mehr zum Thema löten finden Sie hier:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0705261.htm. Und da wir zu
diesem Thema hier nichts praktisches machen, nachfolgend halt ein kleines Spielchen mit Platinen:
Fünf kleine Unterschiede:
Seite 43
Physikpraktikum: Elektronik
13. Schaltungssimulation
Haben Sie genug vom Kabel stecken? Und möchten Sie doch Schaltungen austesten? Dazu eignet
sich ein Schaltungs – Simulations – Programm:
Aufgabe 32:
Bauen Sie mit Hilfe des Simulationsprogrammes "CircuitMaker" eine virtuelle Schaltung auf gemäss
den Hinweisen, testen Sie die Schaltung und drucken Sie sie dann aus.
Hinweise:

Starten Sie "Cirmaker" auf dem PC ("Start", "Programme", "Fächer", "Physik", "Elektrizität",
"Cirmaker").

Das Fenster "...UNTITLED.CKT" ist ein "Blatt Papier", auf dem Sie eine Schaltung "zeichnen"
werden.

Sie holen Schaltelemente, indem Sie in der Werkzeugleiste die Taste
drücken.
Wählen Sie im Fenster "Device Selection" unter "Major..." "Displays", unter "Minor..." "Digital" und
unter "Device Symbol" "Logic Display". Klicken Sie die Taste "Place", fahren Sie mit der
Leuchtdiode auf dem "Papier" an die gewünschte Stelle und klicken Sie.

Holen Sie auf die selbe Art aus dem Fenster "Device Selection" unter "Switches", "Digital" den
"Logic Switch".

für die Verdrahtung. Fahren Sie mit
Wählen Sie in der Werkzeugleiste die Taste
dem Fadenkreuz zum Anschluss des Schalters bis ein rotes Rechteck erscheint, drücken Sie die
linke Maustaste und halten Sie sie gedrückt, fahren Sie zum Anschluss der LED und lassen Sie
die Maustaste los, sobald das rote Rechteck erscheint.

zu sehen ist,
Falls in der Werkzeugleiste unter dem Menüpunkt "Devices" die Taste
klicken Sie darauf: Es muss die Taste
zu sehen sein, dann ist das Programm im
Digitalmodus, sonst im Analogmodus.

Starten Sie die Simulation, indem Sie auf folgende Taste klicken:

Klicken Sie auf den Schalter um ihn ein- und auszuschalten: Das Lämpchen leuchtet und erlischt
je nach Schalterstellung: Sie haben diese geniale Schaltung ausgetestet!

Klicken Sie auf die rote Taste "Stop" um die Simulation zu beenden
und wieder in den Zeichnungsmodus zurückzukehren.

Mit "File", "Print", "PrintCircuit" können Sie Ihr Werk ausdrucken und
hier zur Erinnerung einkleben:
Meine Schaltung:
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Physikpraktikum: Elektronik
Infos:

Das war eine Einfachst – Schaltung. Als nächstes schlage ich Ihnen eine Schaltung zum Test
eines AND – Gates vor ("Digital by Function"!).

Für Ihre weiteren Erkundungen beachten Sie bitte, dass Sie die Bedeutung der Tasten in der
Werkzeugleiste als Text oben in der Fensterleiste sehen, wenn Sie mit der Maus auf eine Taste
zeigen. Weiter ist zu beachten, dass Sie eine Schaltung natürlich auch speichern können.
Ebenfalls möglich ist ein Abspeichern in die Zwischenablage ("Edit", "Copy to Clipboard").

Mit "File", "Open..." können Sie natürlich auch fertige Schaltungen holen und testen. Finden Sie
z.B. 4bitcnt.ckt? Kommt Ihnen die Schaltung bekannt vor? Wenn nicht, schauen Sie bei Aufgabe
30 nach!

CircuitMaker ist ein eher einfaches Design- und Simulationsprogramm. Bessere Programme
können auch ein "Layout" erstellen, eine Vorlage für das Drucken der Schaltung auf eine Platine
(siehe vorangegangene Lektüre). Der Renner unter diesen Programmen ist "PSpice". Das
Programm ist etwas komplizierter als CircuitMaker, aber es gibt sogar eine Gratisversion davon.
Falls Sie zu Hause damit arbeiten möchten, finden Sie nachfolgend ein paar Links dazu:
PSpice:
Download Gratisversion:
http://www.orcad.com/downloads/demo/default.asp oder
http://www.engr.uky.edu/~cathey/pspice061301.html oder Server der Schule:
\\server\Fächer\Physik\Elektronik\pspice
Tutorials:
http://eceweb.uccs.edu/kalkur/Primer_contents.html
http://cegt201.bradley.edu/~wmh/pwr_electronics/pspice/pspice.html
http://www.et.tu-dresden.de/dokumentationen/pspice/pspice.html
http://tuttle.merc.iastate.edu/ee333/spice/pspicetutorial/basics/pspicebasics.htm
Manual:
http://www.kaw.comm.waseda.ac.jp/enshuHP/pspcref.pdf
Seite 45
Physikpraktikum: Elektronik
14. Anhang
Projektvorschläge:
1. ADC
Ein Analog-Digital-Converter wird untersucht und es wird ein Themometer gebaut.
2. Verstärker
Ein zweistufiger Audioverstärker wird gebaut und mit einem Plattenspieler getestet.
3. Infrarot
Mit Infrarot LED und Infrarot Diode wird eine Verbindung aufgebaut. Signal einer Fernbedienung
untersuchen. Ausbreitungseigenschaften von Infrarot untersuchen.
4. ALU
Eine Arithmetic-Logic-Unit wird getestet und zu einem kleinen Prozessor ausgebaut.
5. Kennlinien
Die Kennlinien verschiedenster Schaltelemente werden mit Hilfe des Universal Laboratory
Interface (ULI) untersucht.
6. Solarzellen
Solarzellen werden getestet und es wird die Abhängigkeit von Strahlungsleistung und –winkel
untersucht.
7. Operationsverstärker
Operationsverstärker (OpAmps) sind komplette Verstärker auf einem IC, welche durch externe
Beschaltung den konkreten Anwendungen angepasst werden. Beschaltung kennenlernen.
Anwendungsschaltung, z.B. Motorsteuerung mit Lichtsensor.
8. 555
Mit dem billigst IC NE555 wird eine Taktschaltung gebaut (Blinker). Kann ev. zu einem
Tongenerator ausgebaut werden.
Elektronik – Links:
Infos:
Elektronik Kompendium
Praktikumsanleitung
http://www.elektronikkompendium.de
http://www2.dgb.ch/users/soe/Physik/Elektronik/praktikum
Conrad
Distrelec
http://www.conrad.ch
http://www.distrelec.ch
Motorola
Texas Instruments
Fairchild
National Semiconductor
Philips
Intel
EM Microelectronic,
Marin, Schweiz
http://e-www.motorola.com
http://www.ti.com
http://www.fairchildsemi.com
http://www.national.com
http://www.semiconductors.philips.com
http://www.intel.com
http://www.emmicroelectronic.com
Versanhandel:
Hersteller:
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Physikpraktikum: Elektronik
Inhalt:
1. Stromkreis 1
2. Parallelschaltung - Serieschaltung 3
3. Logikschaltung 4
4. Messen 7
5. Ohm'sches Gesetz 10
6. Serie- und Parallelschaltung von Widerständen 13
7. Halbleiter 16
8. Dioden 20
9. Transistoren 22
10. Logikschaltungen 24
11. Digitale Schaltungen 28
12. Analogtechnik: Der Transistor als Verstärker 41
13. Schaltungssimulation 44
14. Anhang 46
7.3.04 / Sö
Seite 47
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