Standardpflegeplan "leichte Demenz" Die senile Demenz ist eine

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Standardpflegeplan "leichte Demenz"
Die senile Demenz ist eine organisch bedingte Verminderung der intellektuellen
Hirnleistung mit negativen Auswirkungen auf die sozialen Funktionen. Im Laufe der
Zeit treten Gedächtnis-, Wahrnehmungs- und Denkstörungen sowie eine
Persönlichkeitsveränderung, Desorientierung und Sprachstörungen auf. Das
wichtigste Frühsymptom ist die verschlechterte Gedächtnisleistung.
Unterteilt werden die Demenzformen in primär degenerative Demenzen und
sekundäre Demenzen.
primär degenerative Demenzen:



Alzheimer Demenz
Parkinson Demenz
Chorea Huntington
Ursachen der sekundären Demenzen:






Stoffwechselerkrankungen, z.B. Schilddrüsen- und
Nebenschilddrüsenfunktionsstörungen
Verletzungen des Gehirns, z.B. Subduralhämatom
raumfordernde Prozesse im Gehirn wie etwa Tumore,
Infektionskrankheiten des Gehirns wie etwa AIDS, Creutzfeldt-JakobKrankheit
Vergiftungen wie etwa Schwermetalle, Drogen, Medikamente, Alkohol
kardiovaskuläre Erkrankungen, z.B. Multiinfarktdemenz
die Primärsymptome - auch die "6 A" genannt sind:






Amnesie (Gedächtnisstörung. Zuerst ist das Kurzzeitgedächtnis gestört,
später dann auch das Langzeitgedächtnis)
Aphasie (Sprachstörung)
Agnosie (Wahrnehmungsstörungen)
Apraxie (Störung von motorischen Handlungsabläufen)
Abstraktionsfähigkeitsverlust
Assessment-Störung (die Urteilskraft ist gestört)
Sekundärsymptome:











Angst
Unruhe
Depressionen
Persönlichkeitsstörung
Apathie
Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
Paranoia
Abwehrverhalten
zunehmende zeitliche, örtliche, situative Desorientiertheit. Später auch
Desorientierung zur eigenen Person
gestörter Tag-Nacht-Rhythmus
Perseveration (Bewohner vergisst, was er gesagt hat, und wiederholt es
ständig, z.B. "Schwester, wie spät ist es?")



Urin- und Stuhlinkontinenz
Schluckstörungen
verlangsamtes und umständliches Denken
Schweregrade:



leichte Demenz: Bei der leichten Demenz ist ein unabhängiges Leben mit
persönlicher Hygiene und intaktem Urteilsvermögen möglich. Die
Berufstätigkeit und soziale Kontakte sind aber deutlich beeinträchtigt.
Angehörige berichten von Persönlichkeitsveränderungen. Viele Senioren
reagieren darauf mit Niedergeschlagenheit, Rückzug, Scham und Wut. In
dieser Phase entwickeln sich häufig auch Schuldzuweisungen, z.B. wird dem
Betreffenden immer wieder etwas "gestohlen". Vermutlich handelt es sich
dabei um einen Selbstschutz. Der Betroffene macht sich damit Ereignisse
begreiflich, die er sich sonst nicht mehr erklären kann.
mittelschwere Demenz: Bei der mittelschweren Demenz ist ein
selbstständiges Leben sehr schwierig, ein erhöhtes Maß an Aufsicht ist
notwendig. Bei alleinstehenden Personen können Gefahren auftreten, wie
eine vergessene Herdplatte oder unbewachte brennende Kerzen.
Kompliziertere Handlungen können nicht mehr durchgeführt werden. Und
neue werden nicht mehr erlernt. Der Betroffene reagiert darauf oft mit
Gereiztheit, Depressionen und Rückzug. In dieser Phase tritt auch häufig eine
motorische Unruhe auf. Die Betroffenen machen sich auf die Suche nach
etwas Bekanntem, z.B. nach der eigenen früheren Wohnung oder nach einem
Geschäft, in dem sie seinerzeit täglich eingekauft haben.
schwere Demenz: Bei der schweren Demenz liegt ein Unvermögen vor, das
Leben selbstständig führen zu können. Die persönliche Hygiene kann nicht
mehr durchgeführt werden. Es liegt u.a. ein Mutismus (Stummheit bei intakten
Sprechorganen und erhaltenem Sprachvermögen) vor. Ständige Aufsicht und
Anleitung sind erforderlich. Die nächsten Angehörigen werden nicht mehr
erkannt. Mit der Zeit verlernen die Betroffenen das Gehen, das Sitzen und /
oder das Schlucken. Sie werden bettlägerig, und die Krankheit führt
schließlich zum Tod.
In der Altenpflege spielen die senile Demenz vom Alzheimer Typ und die
Multiinfarktdemenz die größte Rolle.


Senile Demenz vom Alzheimer Typ (SDAT): Die Alzheimerkrankheit ist ein
fortschreitender degenerativer Prozess im Gehirn. Im Kortex (Hirnrinde)
kommt es durch Eiweißablagerungen zum Zelluntergang. So entwickelt sich
ein Hirnschwund vorrangig im Temporal- und im Parietallappen. Die
Alzheimerkrankheit ist nicht heilbar.
Multiinfarktdemenz: Die Multiinfarktdemenz tritt häufig nach wiederholten
Schlaganfällen auf, die sich im Alltag kaum bemerkbar gemacht haben. Häufig
leiden die Betroffenen seit Jahren unter Hypertonie und unter Diabetes
mellitus. Oft sind sie Raucher. Die Ursache der Multiinfarktdemenz ist eine
Minderdurchblutung des Gehirns infolge von arteriosklerotischen
Veränderungen. Der Sauerstoffmangel führt zum Absterben von Neuronen
und somit zu neurologischen Ausfallserscheinungen. Mit entsprechenden
Medikamenten lässt sich die Durchblutung des Gehirns fördern. Typisch für
diese Demenz ist ein schubförmiger Verlauf. Es kann zu einer plötzlich
einsetzenden Verschlechterung kommen. Bei etwa jedem sechsten
Betroffenen kommen epileptische Anfälle hinzu. Die Multiinfarktdemenz muss
nicht zwangsläufig voranschreiten im Gegensatz zur Alzheimer-Demenz.
Anmerkung:



Standardpflegepläne geben für spezielle Pflegeprobleme die typischen
pflegerischen Maßnahmen vor, so etwa wie in diesem Beispiel für Demenz.
Standardpflegepläne umfassen generelle und potentielle Pflegeprobleme,
Pflegemaßnahmen und Pflegeziele.
Aus diesem Grund erleichtert ein Standardpflegeplan zwar die
Pflegedokumentation, aber er ersetzt auf keinen Fall eine individuelle auf den
Bewohner / Patienten bezogene Pflegeplanung.
Jede Pflegefachkraft ist gehalten, diese generellen Pflegeprobleme,
Pflegemaßnahmen und Pflegeziele auf Relevanz zu überprüfen und auf die
individuellen Einschränkungen und Ressourcen des jeweiligen Bewohners /
Patienten anzupassen. Wichtig ist auch beim Einsatz von
Standardpflegeplänen, diese in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und
ggf. zu überarbeiten, da sie immer auf dem aktuellen Stand sein sollten.
Pflegeproblem
Pflegemaßnahmen
Pflegeziel
Kommunizieren


Der Bewohner leidet
unter
Wortfindungsstörunge
n. Seine Fähigkeit,
sich auszudrücken
und zu argumentieren,
ist beeinträchtigt.
Im Sprachgebrauch
des Bewohners ändert
sich die Bedeutung
einzelner Worte.




Wir geben dem
Bewohner
ausreichend Zeit
zum Überlegen.
Die Pflegekraft hilft
dem Bewohner,
wenn dieser nach
einer bestimmten
Formulierung sucht.
Sie bietet dann
verschiedene
passende Wörter
an.
Der Bewohner wird
einfühlsam auf
falsch eingesetzte
Begriffe
hingewiesen. Dieses
aber nur, wenn sich
der Bewohner gerne
berichtigen lässt.
Ansonsten greift die
Pflegekraft nicht
korrigierend ein.
Der Bewohner soll
sich entspannen.
Wir sorgen für eine




Die Fähigkeit zur
Kommunikation
bleibt so lange wie
möglich und so
umfassend wie
möglich erhalten.
Ein Rückzug aus
dem sozialen
Leben und eine
Isolation des
Bewohners
werden
vermieden.
Der Bewohner
fühlt sich ernst
genommen.
Der Bewohner
erhält alle
notwendigen
Informationen.





Die
Kontrollmechanismen
beim Sprachgebrauch
schwächen sich ab.
Der Bewohner
verwendet
zunehmend
Kraftausdrücke;
dieses auch, um die
eigene Unsicherheit
beim Sprechen zu
überdecken.
Der Bewohner
reagiert sehr unwirsch
auf die Korrekturen,
weil ihm dadurch die
eigenen Defizite
bewusst werden.
Der Bewohner nutzt
zunehmend
inhaltsarme



ruhige Umgebung
und stellen
Störquellen ab, etwa
einen laufenden
Fernseher, das
Radio usw. Ggf.
werden das Fenster
zur Straße und die
Tür zum Flur des
Wohnbereiches
geschlossen.
Die Pflegekraft
motiviert den
Bewohner dazu,
sich weiterhin primär
verbal
auszudrücken und
nicht in Gesten
auszuweichen. Sie
spricht Themen an,
über die der
Bewohner gerne
redet, etwa Familie,
Hobbys, früherer
Beruf usw.
Ggf. wird eine
logopädische
Therapie angeregt.
Wir vermeiden
Gesprächsthemen,
die den Bewohner
emotional stressen.
Wenn das Gespräch
für den Bewohner
zu anstrengend oder
zu aufwühlend wird,
lenken wir das
Thema auf einen
anderen
Schwerpunkt.
Der Bewohner wird
gelobt, wenn er sich
korrekt ausdrückt.
Wir tadeln ihn nicht
für fehlerhafte
Sprache.
Wir sorgen für eine
freundliche
Gesprächsatmosph

Die Fähigkeit zur
Kommunikation
bleibt so lange wie
möglich und so
umfassend wie
möglich erhalten.
Redefloskeln, wenn er
die Worte für eine
sinnvolle Antwort nicht
mehr findet. ("Wer
zuletzt lacht, lacht am
besten", "Wer
anderen eine Grube
gräbt, fällt selbst
hinein" usw.)

Der Bewohner ist
nicht mehr in der
Lage, komplexe
gesprochene Sätze zu
verstehen.
äre. Wir halten
Augenkontakt und
achten auf eine
freundliche Mimik.





Die Pflegekraft nutzt
bei der
Kommunikation mit
dem Bewohner
kurze Sätze.
Die Pflegekräfte
vermeiden
Pronomen (z.B.
"es", "sie", "wir",
"ihr" oder "sie").
Stattdessen werden
Personen oder
Gegenstände
konkret mit dem
Namen oder der
Bezeichnung
benannt.
Wir stellen keine
"W-Fragen", also
"warum", "weshalb"
usw. Wir stellen
bevorzugt Fragen,
die sich mit "ja" oder
mit "nein"
beantworten lassen.
Ggf. werden
einzelne Sätze
mehrfach
wiederholt, bis der
Bewohner den Sinn
verstanden hat.
Falls notwendig
werden die Sätze
weiter vereinfacht.
Die Pflegekraft fragt
nach, ob sie vom
Bewohner korrekt
verstanden wurde.
Sie achtet dabei
auch auf seine

Die
Kommunikation
zwischen
Pflegekraft und
Bewohner wird
gestärkt. Der
Bewohner erhält
wichtige
Informationen; er
kann sie
verstehen und
verarbeiten.
Mimik und auf die
Gestik. Sie verlässt
sich nicht allein auf
die Bestätigung des
Bewohners, alles
verstanden zu
haben.
Sich bewegen

Der Bewohner nimmt
Medikamente ein, die
die Symptomatik der
Demenz lindern
sollen. Er zeigt eine
deutliche
Gangunsicherheit und
hat zunehmend
Schwierigkeiten, das
Gleichgewicht zu
halten, z.B. beim
Aufstehen aus dem
Stuhl. Die Sturzgefahr
ist erhöht.




Der Bewohner kann
ungewohnte,
komplizierte oder
neue Bewegungsarten
und -abläufe nur

Wir prüfen die
verordneten
Medikamente auf
ihre sturzfördernde
Wirkung. Z.B. sind
einige
Benzodiazepine,
Neuroleptika,
trizyklische
Antidepressiva
sturzfördernd.
Gemeinsam mit
dem behandelnden
Arzt prüfen wir
alternative
Einnahmezeitpunkte
, Dosierungen oder
Präparate.
Der Bewohner sollte
auch im
Wohnbereich festes
Schuhwerk tragen.
Wir schätzen das
individuelle
Sturzrisiko ein.
Basierend auf den
Ergebnissen leiten
wir entsprechende
Maßnahmen ein,
z.B. Versorgung mit
einer Protektorhose
oder die
Durchführung des
Balancetrainings.

Wenn der Bewohner
komplizierte
Bewegungen
ausführt, soll er sich
darauf


Der Bewohner
stürzt nicht.
Die
gesundheitlichen
Schäden nach
einem Sturz
werden minimiert.
Der Bewohner
wird im Rahmen
seiner Fähigkeiten
an neue
Bewegungsarten
verzögert und
langsam umsetzen.
Dieses zeigt sich etwa
bei
Bewegungsspielen,
die dem Bewohner
bislang nicht vertraut
sind. Der Bewohner
reagiert auf
Fehlschläge mit
Frustration und mit
Aggression.


konzentrieren. Er
wird nicht
aufgefordert, dabei
gleichzeitig zu
singen oder Fragen
zu beantworten.
Sobald die
Konzentration
nachlässt, wird die
Maßnahme
beendet.
Der Bewohner wird
für korrekt
durchgeführte
Bewegungsabläufe
gelobt.

herangeführt.
Die Motivation und
das
Selbstwertgefühl
bleiben erhalten.
Vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten

Der Bewohner
vergisst mitunter,
verordnete
Medikamente
einzunehmen.

Der Bewohner wird
an die
Medikamenteneinna
hme erinnert. Nur
wenn dieses nicht
erfolgreich ist,
werden die
Medikamente für ihn
gestellt und die
Einnahme überprüft.

Der Bewohner
nimmt die
Medikamente
regelmäßig ein.

Der Bewohner
benötigt Hilfe und
Anleitung bei der
Medikamenteneinnah
me aufgrund der
Demenz.

Wir stellen und
richten die
Medikamente. Die
Pflegekraft achtet
auf die regelmäßige
Einnahme der
Medikamente.
Die Wirkungen und
die Nebenwirkungen
der Medikamente
werden beobachtet
und dokumentiert.
Bei relevanten
Informationen wird
der Arzt informiert.

Der Bewohner
erhält die
Medikamente
gemäß der
ärztlichen
Verordnung.
Wir erstellen einen
Zettel, auf dem die
wichtigsten Punkte

Der Arzt erhält alle
relevanten
Informationen, um


Der Bewohner ist bei
Arztbesuchen
überfordert. Er

vergisst, zentrale
Probleme
anzusprechen.


schriftlich vermerkt
sind; also etwa
Fragen des
Bewohners an den
Arzt.
Wir bitten
Angehörige, den
Bewohner zum Arzt
zu begleiten.
Nach dem Termin
kontaktieren wir den
Arzt und erfragen,
ob es für die Pflege
relevante
Informationen gibt.

die Behandlung
erfolgreich
durchzuführen.
Wir erhalten alle
Informationen, um
die
Pflegemaßnahme
n entsprechend
anzupassen.
Sich pflegen

Der Bewohner nutzt
das Badezimmer
gemeinsam mit
anderen Senioren. Er
verwechselt
Pflegemittel,
Zahnbürste,
Waschlappen und
Handtücher. Er nutzt
fremde Gegenstände.

Die persönlichen
Gegenstände
werden mit
Namensschildern
oder farblich
markiert. Dieses ist
insbesondere
sinnvoll, da die
demenziellen
Störungen i.d.R.
stetig fortschreiten.
Der Bewohner kann
sich dann frühzeitig
an dieses
Ordnungssystem
gewöhnen.

Der Bewohner
pflegt sich im
Rahmen seiner
Fähigkeiten
eigenständig.

Die Konzentration und
die Motivation des
Bewohners lassen bei
der Körperpflege
schnell nach. Teile
des Körpers wäscht
der Bewohner dann
nicht mehr
eigenständig.

Wir legen die
notwendigen
Utensilien bereit
Der Bewohner wird
verbal angeleitet.
Wir benennen dafür
das Körperteil, das
als nächstes
gewaschen werden
soll. Wir sagen dem
Bewohner auch,
was als nächstes zu
tun ist. Beispiel: Er
soll den
Waschlappen mit

Der Bewohner
wird im Rahmen
seiner
körperlichen und
mentalen
Fähigkeiten an der
Körperpflege
beteiligt.

Seife einreiben und
danach die
Achselhöhlen
säubern.

Der Bewohner lehnt
die Körperpflege
(insbesondere die
Intimpflege) durch die
Pflegekraft ab. Er
selbst ist damit aber
überfordert oder nicht
ausreichend motiviert.




Wir leiten den
Bewohner dazu an,
die Reinigung so
weit wie möglich
eigenständig
durchzuführen.
Dazu wird er ggf. in
eine andere
Körperhaltung
gebracht, etwa auf
einen Stuhl gesetzt.
Die Intimsphäre des
Bewohners wird
beachtet.
Insbesondere wird
er während der
Reinigung vor
unerwünschten
Blicken Dritter
geschützt.
Der Bewohner wird
immer nur teilweise
entkleidet. Bereits
gereinigte
Körperbereiche
werden wieder
bedeckt.
Falls die Pflegekraft
die Reinigung
übernehmen muss,
werden die
Unannehmlichkeiten
auf ein Minimum
reduziert:
o Wir achten
auf die
Versorgung
durch eine
gleichgeschle
chtliche
Pflegekraft.
o Die
Pflegekraft
achtet auf
nonverbale


Der Körper und
auch der
Intimbereich
werden gesäubert.
Das Schamgefühl
des Bewohners
wird beachtet.
o
o
o
Signale. Falls
sich der
Bewohner
verweigert,
wird die
Wäsche
unterbrochen
und zu einem
späteren
Zeitpunkt
durchgeführt.
Die
Pflegekraft
stellt sicher,
dass der
Bewohner
nicht
auskühlt.
Oftmals kann
der
Bewohner
auch durch
Ablenkung
dazu bewegt
werden,
seinen
Widerstand
gegen das
Waschen
aufzugeben.
Wir geben
dem
Bewohner die
Möglichkeit
zu berichten,
wie sich die
Körperpflege
in seinem
bisherigen
Leben
gestaltete.
Diese
biografischen
Bezüge
werden ggf.
in den
Waschvorgan
g
eingearbeitet.
Wir prüfen,
ob wir durch


Der Bewohner lehnt
es ab, geduscht oder
gebadet zu werden.
Er zeigt starkes
Schamgefühl oder
lehnt seinen alternden
Körper ab.


die Nutzung
von
biografisch
verankerten
Gegenstände
n mehr Erfolg
haben.
Beispiel:
Kernseife
statt
Waschlotion.
Sobald der
Bewohner die
Wäsche akzeptiert,
wird diese
Maßnahme
"ritualisiert". Sie wird
also zur gleichen
Zeit, mit stets dem
gleichen Ablauf und
möglichst von der
gleichen Person
durchgeführt.
Sofern der
Bewohner
stuhlkontinent ist,
reicht die Wäsche
am Waschbecken
aus. Der Bewohner
wird nur einmal in
der Woche geduscht
oder (wenn er
dieses weiterhin
ablehnt) gebadet.
Wir prüfen
biografisch
verankerte
Vorlieben. Dieses
etwa, wenn es der
Bewohner gewohnt
war, zum Baden
oder zum Duschen
ungewöhnlich
warmes oder kaltes
Wasser zu nutzen.
Zu beachten sind
nach Möglichkeit
auch zeitliche
Vorlieben, also etwa



Die körperliche
Sauberkeit des
Bewohners ist
gewährleistet.
Die
Selbstbestimmung
des Bewohners
bleibt gewahrt.
Der Bewohner
verbindet das
Baden oder das
Duschen mit
angenehmen
Empfindungen
und lässt diese
Form der
Körperreinigung
zukünftig zu.



das Baden
unmittelbar vor der
Nachtruhe.
Die Pflegekraft lässt
den Bewohner beim
Baden oder beim
Duschen nur dann
aus den Augen,
wenn dieser allein
sein möchte und
das Risiko vertretbar
ist.
Bei der Wahl der
Pflegemittel werden
die Wünsche des
Bewohners
beachtet, sofern
keine zwingenden
Gründe dagegen
sprechen (etwa
Substanzen, die das
Dekubitusrisiko
erhöhen).
Wir verbinden das
Baden oder das
Duschen mit
angenehmen
Elementen, wie
etwa dem
Schminken, dem
Lackieren der Nägel
oder einer
aufwendigeren
Haarpflege. Nach
dem Abtrocknen
wird der Bewohner
mit Hautpflegemittel
eingecremt.
Essen und trinken

Die demenziellen
Störungen und das
nachlassende
Durstgefühl sorgen
dafür, dass der
Bewohner nicht
ausreichend trinkt. Die
verringerte
Flüssigkeitsaufnahme

Wir beobachten,
welche Getränke
der Bewohner
bevorzugt. Diese
bieten wir ihm
wiederholt an. Die
Trinkgefäße sollten
dem Bewohner
bekannt sein, etwa

Der Bewohner
nimmt
ausreichend
Flüssigkeit zu
sich.

führt zu akuten
Verwirrtheitszustände
n und verstärkt andere
Krankheitssymptome.
Der Bewohner
verweigert die
Flüssigkeitsaufnahme
aufgrund der
verminderten
Urteilskraft.





Das Hungergefühl des
Bewohners ist
beeinträchtigt. Es
droht eine
Mangelernährung.


ein Lieblingsglas
oder ein bevorzugter
Tonkrug.
Wir bauen Rituale
auf, die in der
Biografie des
Bewohners
verankert sind.
Etwa: Anstoßen der
Gläser, die Tasse
Tee beim
Zeitungslesen,
Orangensaft beim
Verfolgen der
Fernsehnachrichten
usw.
Die Pflegekraft
bleibt noch einige
Minuten beim
Bewohner, um
sicherzustellen,
dass dieser
zumindest einige
Schlucke zu sich
nimmt.
Ggf. wird ein
Trinkprotokoll
geführt.
Alkoholische
Getränke werden
nur nach vorheriger
ärztlicher
Rücksprache
gereicht, da der
Konsum
insbesondere in
Kombination mit
Arzneimitteln zu
Wechselwirkungen
führen kann.
Der BMI des
Bewohners wird
regelmäßig ermittelt.
Unter Einbeziehung
des Hausarztes
werden körperliche
Auslöser
ausgeschlossen.
Gemeinsam mit der

Eine
Mangelernährung
wird vermieden.




Der Bewohner
verweigert die
Nahrung.


Hauswirtschaft
erstellen wir einen
täglichen
Ernährungsplan. Wir
bieten ggf.
hochkalorische
Süßspeisen sowie
Trinknahrung an.
Falls möglich sollte
der Bewohner im
Rahmen der
Beschäftigungsthera
pie an der
Herstellung der
Speisen beteiligt
werden.
Statt drei großer
Mahlzeiten bieten
wir dem Bewohner
sechs kleinere
Mahlzeiten an. Er
erhält insbesondere
einen Spätimbiss.
Wir beachten
Rituale,
Gewohnheiten und
Vorlieben beim
Essen. Etwa: eine
Kerze oder Musik
beim Essen, essen
in Gesellschaft oder
allein, lesen einer
Zeitung ermöglichen
usw.
Im persönlichen
Dialog mit dem
Bewohner
versuchen die
Pflegekräfte und
insbesondere die
Bezugspflegekraft,
ein
Vertrauensverhältnis
aufzubauen.
Wir machen dem
Bewohner klar,
welche körperlichen
und seelischen
Folgen eine

Der Bewohner ist
wieder motiviert,
Nahrung zu sich
zu nehmen.




Der Bewohner ist
zeitlich nicht
vollständig orientiert.
Er vergisst die
Essenszeiten.
Der Biorhythmus des
Bewohners hat sich
an die Essenszeiten
nicht gewöhnt. Der
Bewohner hat keinen
Appetit, wenn die
Speisen fertig sind.


anhaltende
Nahrungsverweiger
ung auslösen kann.
Wir geben dem
Bewohner jederzeit
die Möglichkeit,
seine Entscheidung
zu revidieren. Wir
bieten ihm
regelmäßig über
den Tag verteilt
Nahrungsmittel und
Getränke an. Dieses
ständige Anbieten
führen wir in jedem
Fall fort, auch wenn
der Bewohner jedes
Mal aufs Neue
ablehnt.
Um dieses
permanente
Angebot zu
ermöglichen, halten
wir rund um die Uhr
frisches Obst,
Gebäck, Tee,
Milchgetränke,
Fruchtsäfte und
Wasser bereit. Auch
der Nachtdienst ist
stets über die
Problematik
informiert.
Wir sorgen dafür,
dass
Essensgerüche in
den Wohnbereich
vordringen können.
Auch im Zimmer des
Bewohners sollte
man das
Mittagessen bereits
eine halbe Stunde
vor der Mahlzeit
riechen können.
Der Bewohner sollte
immer zu gleichen
Tageszeiten von
den Pflegekräften


Die Mahlzeiten
werden als
strukturierende
Eckpunkte im
Tagesablauf des
Bewohners
verankert.
Der Bewohner
nimmt
ausreichend
Nahrung zu sich.
zum Essen abgeholt
werden.
Ausscheiden

Der Bewohner
vernachlässigt die
Intim- und die
Händehygiene nach
der Ausscheidung

Die Pflegekraft
animiert den
Bewohner zu einer
ausreichenden
Sauberkeit. Der
Bewohner wird für
sorgfältiges
Händewaschen
gelobt.

Keimübertragunge
n werden
vermieden.

Der Bewohner spürt
den Harndrang nicht,
wenn er durch äußere
Einflüsse abgelenkt
wird. Es kommt zum
gelegentlichen
Einnässen.
In der Nacht ist der
Bewohner leicht
desorientiert und
findet die Toilette
nicht. Er nässt dann
im Zimmer ein, was
ihm sehr peinlich ist.

Wir fordern den
Bewohner
regelmäßig zum
Toilettengang auf.
Die Toilette wird als
solche kenntlich
gemacht (ToilettenSymbol oder
Beschriftung
"Toilette").
Ggf. halten wir einen
Toilettenstuhl bereit.
Wir bieten dem
Bewohner die
Nutzung einer
Urinflasche an.
Das Zimmer des
Bewohners wird
durch ein Nachtlicht
erhellt.
Wenn der Bewohner
einnässt, wird die
Verschmutzung
ruhig und ohne
Vorwürfe beseitigt.
Wir legen dem
Bewohner die
Verwendung von
Einlagen nahe.

Der Bewohner
kann ohne fremde
Hilfe die Toilette
aufsuchen.
Der Bewohner
nässt nicht ein.
Die Pflegekraft
macht morgens
verschiedene









Sich kleiden

Der Bewohner wählt
Kleidung, die der
Witterung nicht

Der Bewohner ist
stets angemessen
bekleidet.




angepasst ist.
Der Bewohner erkennt
Verschmutzungen
nicht oder sieht die
Notwendigkeit eines
Kleidungswechsels
nicht ein.
Der Bewohner äußert
keine
Kleidungswünsche
und ist diesbezüglich
eher passiv und
desinteressiert.
Der Bewohner ist mit
der richtigen
Reihenfolge beim
Anziehen überfordert.
Der Bewohner will
sich am Abend nicht
ausziehen. Er will
keinen Schlafanzug
bzw. kein Nachthemd
tragen.





Kleidungsvorschläg
e. Sie zeigt dem
Bewohner zwei
verschiedene
Kleidungsstücke
und lässt ihn dann
wählen.
Die Pflegekraft
reicht dem
Bewohner die
Kleidungsstücke in
der richtigen
Reihenfolge, fordert
diesen freundlich
zum Anziehen auf
und assistiert dem
Bewohner ggf.
Tendenziell sollte
die Pflegekraft dem
Bewohner am
Morgen mehr
Eigeninitiative
abverlangen als am
Abend. Wenn am
Abend die
körperlichen wie
mentalen Kräfte
nicht mehr reichen,
so werden das Ausund das Umziehen
weitgehend von der
Pflegekraft
übernommen.
Uneinsichtiges
Verhalten sollte im
Dialog mit dem
Bewohner korrigiert
werden.
Wenn der Bewohner
sich nicht selbst
anziehen will, so
wird dieses von der
Pflegekraft
übernommen.
Wenn der Bewohner
Abwehrverhalten
zeigt, werden das
An- und das
Ausziehen
unterbrochen und zu
einem späteren

Der Bewohner
wird im Rahmen
seiner Fähigkeiten
am An- und am
Ausziehen
beteiligt.



Zeitpunkt
fortgesetzt.
Ungewöhnliche
Kleidungswünsche
(z.B. eine
Kittelschürze)
werden als Teil der
Selbstbestimmung
zugelassen.
Wir legen eine
Strickjacke
griffbereit und gut
sichtbar im Zimmer
ab. Der Bewohner
soll diese anziehen,
wenn ihm kalt ist.
Wenn sich der
Bewohner selbst
nach gutem
Zureden am Abend
nicht ausziehen will,
kann er ggf. in der
Tageskleidung
übernachten.
Ruhen und schlafen


Der Tag-NachtRhythmus des
Bewohners ist gestört.
Der Bewohner kann
abends nicht
einschlafen.



Wir achten auf
regelmäßige
Essenszeiten. Diese
geben dem Tag
Struktur.
Wir sorgen für
ausreichende
Aktivitäten und
insbesondere für
Bewegung am Tag.
Ideal ist ein
Spaziergang an der
frischen Luft.
Der Bewohner sollte
keinen Mittagsschlaf
im Bett halten. Falls
der Bewohner nach
dem Essen
ausruhen will, wird
er für eine halbe
Stunde in einen
bequemen
Lehnstuhl


Der Bewohner ist
abends so müde,
dass er zeitnah
einschläft.
Der Bewohner ist
am Tag
ausgeruht.






mobilisiert. Er soll
dort aber nicht
schlafen.
Das Zimmer des
Bewohners wird vor
dem Zubettgehen
gelüftet und danach
auf eine Temperatur
von rund 18 Grad C°
gebracht. Wir
sorgen für eine
angenehme
Luftfeuchtigkeit.
Die Bettdecken
werden
entsprechend der
Jahreszeit
angepasst.
Wir raten dem
Bewohner, abends
auf Genussmittel
wie Kaffee, Alkohol,
Cola oder Zigaretten
zu verzichten. Nur in
kleinen Mengen
können Alkohol oder
Nikotin
schlaffördernd
wirken.
Wir prüfen, ob es
biografisch
verankerte
Einschlafrituale gibt.
Diese setzen wir
ggf. fort.
Wir bieten dem
Bewohner am
Abend warme oder
kalte Fußbäder an.
Wir prüfen, ob diese
das Einschlafen
erleichtern.
Biografisch bedingte
Verhaltensweisen
werden fortgesetzt.
Wir prüfen also,
wann und wie lange
der Bewohner in
früheren Jahren
schlief. Ggf. sollte er
dann zu einem
späteren Zeitpunkt
am Abend ins Bett
gehen oder
morgens etwas
früher aufstehen.

Der Bewohner ist
nachts unruhig.






Nächtlichen
Bewegungsdrang
lassen wir zu. Wir
kanalisieren diesen
in nächtlichen
Angeboten, z.B. in
einem Nachtcafe.
Wir kontrollieren, ob
die nächtliche
Unruhe das
Ergebnis von
überreichlichem
abendlichem Essen
oder von
Alkoholkonsum sein
kann.
Wir raten dem
Bewohner, auf
aufregende
abendliche
Fernsehsendungen
zu verzichten.
Biografische
Vorlieben werden
weitergeführt. Wenn
der Bewohner also
viele kleine Kissen
zum Schlafen
benötigt, kann er
diese auch in
unserer Einrichtung
weiterhin nutzen.
Diuretika werden
spätestens vier
Stunden vor dem
Zubettgehen
verabreicht.
Wir stellen das Bett
nach den Wünschen
des Bewohners ein.
Falls der Bewohner
Angst vor einem
Herausfallen aus
dem Bett hat, stellen

Die Nachtruhe des
Bewohners ist
erholsam.


wir das Bettgitter
hoch. Der Bewohner
muss den Wunsch
gegenzeichnen.
Nur als letztes Mittel
der Wahl
verabreichen wir
nach Absprache mit
dem Arzt Schlafoder
Beruhigungsmittel.
Wir bedenken stets,
dass eine plötzliche
erregte Verwirrtheit
auch von einem
stummen
Herzinfarkt oder von
einem einsetzenden
Schlaganfall
ausgelöst werden
können.
Sich beschäftigen

Dem Bewohner ist
häufig langweilig.



Der Bewohner leidet
unter
Konzentrationsschwie
rigkeiten. Er ist leicht
ablenkbar und
ermüdet schnell.
Komplexe
Beschäftigungen
überfordern ihn.


Wir befragen den
Bewohner, an
welcher Tätigkeit er
Freude haben
würde. Wir
ermuntern ihn, an
den
Beschäftigungsange
boten teilzunehmen.
Wir befragen
Angehörige nach
bisherigen Hobbys.
Soweit möglich
sollte er diese auch
in der Einrichtung
ausüben.

Der Bewohner ist
beschäftigt und
langweilt sich
nicht.
Wir führen mit dem
Bewohner
Gedächtnistraining
durch.
Wir beachten die
Leistungsschwanku
ngen im
Tagesverlauf.
Mental fordernde

Der Bewohner
setzt vorhandene
Fähigkeiten zur
Bewältigung der
Lebensaktivitäten
ein.
Der Bewohner
bleibt motiviert.


Der Bewohner ist
schnell demotiviert.





Tätigkeiten werden
daher i.d.R. auf den
Vormittag verlegt,
wenn der Bewohner
belastbarer ist.
Gesellschaftsspiele
können durch eine
Reduzierung der
Spielsteine,
Spielkarten usw.
vereinfacht werden.
Sie bleiben dann
auch für demenziell
erkrankte Senioren
spielbar.
Viele komplexe
Tätigkeiten lassen
sich in einfache
Einzeltätigkeiten
unterteilen, die dann
nacheinander
abgearbeitet werden
können. Die
Pflegekraft gibt dann
kurze Anweisungen,
die vom Bewohner
verstanden werden.
Die Pflegekraft
bleibt anwesend und
greift ggf.
korrigierend ein.
Wenn der Bewohner
eine Tätigkeit gut
ausgeführt hat, wird
er von der
Pflegekraft gelobt.
Wir prüfen stets, ob
die Tätigkeit den
Bewohner
überfordert. Falls
dieses der Fall ist,
sollte der Bewohner
eine Pause machen
oder sich mit etwas
anderem
beschäftigen.
Die Pflegekraft
achtet bei der
Beschäftigung auf
eine ruhige
Umgebung, die den
Bewohner nicht
ablenkt.

Der demente
Bewohner ist
antriebsarm, etwa als
Folge von Angst- und
von Wahnstörungen,
von Depressionen
oder von
Medikamenten.




Der Bewohner ist
zeitlich nicht orientiert.
Er kennt weder die
aktuelle Uhrzeit noch
das Datum.

Die Pflegekraft
animiert den
Bewohner,
zumindest kleine
Tätigkeiten zu
übernehmen. Der
Bewohner sollte sich
aber nicht bedrängt
fühlen. Gemeinsam
mit dem Bewohner
erstellt die
Pflegekraft eine
Liste, auf der alle
Tätigkeiten vermerkt
sind, die der
Bewohner gerne
durchführt.
Die Pflegekraft
bleibt während der
Beschäftigung in
seiner Nähe und
lobt ihn für den
Fortschritt.
Wenn der Bewohner
keine Motivation
zeigt, wird er dafür
nicht kritisiert. Wir
vermitteln ihm, dass
wir es morgen noch
einmal probieren.

Der Bewohner
zeigt mehr
Initiative und
Energie.
Wir bieten
Orientierungshilfen
an, etwa einen
großen Kalender
oder eine große
Uhr. Der
Wohnbereich und
das Zimmer des
Bewohners werden
der Jahreszeit
entsprechend
geschmückt. Zeitlich
nicht mehr
passender
Zimmerschmuck

Der Bewohner
gewinnt die
zeitliche
Orientierung
zurück.




wird konsequent
weggestellt, auch
wenn er von
Angehörigen
stammt. (Sonst
stehen die
Weihnachtsmänner
bis Ostern im
Zimmer des
Bewohners.)
Wir hängen einen
Abreißkalender auf.
Das Abreißen des
Zettels des Vortages
wird ritualisiert.
Beispiel: Der Zettel
wird immer nach
dem ersten
Toilettengang am
Morgen abgerissen.
Wir schreiben ihm
kleine Zettel, wenn
wichtige Termine
anstehen. Diese
werden dort
angebracht, wo sie
der Bewohner
mehrmals täglich
sieht. Also etwa am
Badezimmerspiegel,
am Schreibtisch
usw.
Im Gespräch mit
dem Bewohner wird
immer wieder die
Uhrzeit genannt.
Beispiel: "Es ist jetzt
drei Uhr
nachmittags. Wir
wollen jetzt wieder
die Verbände
wechseln.
Täglich
wiederkehrende
Pflegemaßnahmen
sollten halbwegs
pünktlich zur
gleichen Tageszeit
erfolgen, damit sie
den Tag des
Bewohners

strukturieren.
Wir schaffen
Tagesrituale, die
immer zur gleichen
Zeit stattfinden.
Beispiele: Kekse
und Kakao um 15
Uhr. Abendbier um
19 Uhr usw.
Sich als Mann oder Frau fühlen und verhalten


Der Bewohner ist sehr
anhänglich. Er weicht
seinem Lebenspartner
/ seiner
Lebenspartnerin nicht
von der Seite. Wenn
der Partner nicht
anwesend ist, reagiert
der Betroffene
ängstlich.
Das Verhalten und der
Charakter des
Bewohners sind
aufgrund der
demenziellen
Erkrankung verändert.
Dieses belastet das
Verhältnis zum
Lebenspartner /
Lebenspartnerin.

Wir suchen den
Dialog mit dem
Lebenspartner / mit
der
Lebenspartnerin.
Wir animieren den
Lebenspartner / die
Lebenspartnerin
dazu, sich
Freiräume zu
schaffen, innerhalb
derer sie etwas
Ruhe vor der
Anhänglichkeit des
Bewohners hat.

Der
Lebenspartner /
die
Lebenspartnerin
wird durch die
demenzielle
Erkrankung des
Bewohners nicht
überfordert. Die
Beziehung
zwischen beiden
bleibt so lange wie
möglich intakt.
Wir nutzen die
validierende
Kommunikation. Wir
fragen den
Bewohner nach
seinen
Erinnerungen an
sein Zuhause. Ggf.
sehen wir uns
gemeinsam alte
Fotos an.
Wir prüfen, ob es
Freizeitangebote
gibt, an denen der
Bewohner

Der Impuls zum
Verlassen des
Wohnbereiches
wird gemildert.
Es kommt zum
Dialog mit dem
Bewohner.
Das Gefühl, nun in
der Einrichtung
zuhause zu sein,
wird gestärkt.
Der Bewohner
kehrt stets sicher
in die Einrichtung
Für eine sichere Umgebung sorgen

Der Bewohner äußert
den Wunsch, "nach
Hause" gehen zu
wollen. Es besteht die
Gefahr, dass er
unentdeckt die
Einrichtung verlässt.









Der Bewohner raucht
auch im Bett.




teilnehmen kann,
um sich abzulenken.
Wir begleiten den
Bewohner in sein
Zimmer.
Wir prüfen, ob der
Bewohner mit einem
Angehörigen
telefonieren kann.
Wir stellen sicher,
dass der Bewohner
stets einen Zettel
bei sich trägt, auf
dem sein Name, der
Name der
Einrichtung sowie
die wichtigsten
Telefonnummern
vermerkt sind.
Die Pflegekraft bittet
den Bewohner, zum
Rauchen das
Raucherzimmer
aufzusuchen. In
keinem Fall sollte
der Bewohner allein
im Bett rauchen.
Wir animieren den
Bewohner, freiwillig
das Rauchen
aufzugeben. Dieses
fällt dem Bewohner
leichter, wenn die
Zigaretten, die
Streichhölzer und
das Feuerzeug
außer Sichtweite
liegen.
Wir bitten
Angehörige und
Freunde, auf das
Rauchen in
Gegenwart des
Bewohners zu
verzichten.
Der Bewohner wird
engmaschig
überwacht. Dieses
insbesondere in
zurück.

Die Gesundheit
des Bewohners
wird nicht unnötig
gefährdet.

Zeiten, wenn er
bevorzugt im Bett
raucht; etwa am
Abend.
Er erhält einen
Sicherheitsaschenb
echer.
Soziale Bereiche des Lebens sichern


Der Bewohner ist
nicht mehr in der
Lage, mit Geld
umzugehen.
Der Bewohner verliert
häufig seine
Brieftasche.





Der Bewohner verliert
Gegenstände. Er
beschuldigt
Mitbewohner oder
Pflegekräfte des
Diebstahls.

Wir verdeutlichen
dem Bewohner,
dass er größere
Bargeldbeträge zur
Bank bringen sollte.
In der Geldbörse
des Bewohners
sollte sich nur ein
kleiner Barbetrag
befinden.
Wenn der Bewohner
seine Geldbörse
verloren hat, werden
ihm keine
Vorhaltungen
gemacht.
Stattdessen wird die
Geldbörse
gemeinsam
gesucht. Wir
beginnen mit den
Plätzen, an denen
der Bewohner
immer wieder
Gegenstände
zurücklässt.
Wir prüfen die
Notwendigkeit einer
Betreuung im
Bereich der
Vermögensangeleg
enheiten.

Der Bewohner
wird vor
finanziellen
Nachteilen
geschützt.
Wir hören dem
Bewohner zu und
lassen ihn
ausreden. Wir
versichern, den
Sachverhalt
schnellstmöglich

Der Gegenstand
wird
wiedergefunden.
Die
zwischenmenschli
chen Beziehungen



aufzuklären.
Insbesondere bieten
wir an, den
vermissten
Gegenstand zu
suchen.
Es ist besser, den
Gegenstand
gemeinsam mit dem
Bewohner zu
suchen. Falls ihn die
Pflegekraft allein
findet und dem
Bewohner
wiedergibt, wird sich
dieser in seinem
Verdacht bestätigt
sehen.
Wir prüfen, ob der
Bewohner einen real
existierenden
Gegenstand sucht.
Viele
Demenzkranke
vermissen
Gegenstände, die
sie schon vor
Jahren verkauft oder
verschenkt haben.
bleiben intakt.
Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen

Der Bewohner ist
häufig traurig, da ihm
sein mentaler Verfall
bewusst wird.


Wir stehen dem
Bewohner immer für
ein Gespräch zur
Verfügung. Wir
nutzen dafür
insbesondere
Pflegetätigkeiten,
die ohnehin
zeitaufwendig sind.
Der Leistungsabbau
wird nicht
kleingeredet. Wir
vermitteln dem
Bewohner aber
auch, dass ein
gewisses Maß an
Vergesslichkeit
normal ist.

Der Bewohner
besinnt sich auf
seine Stärken und
auf seine
Ressourcen. Er
schöpft daraus
neuen Lebensmut.





Der Bewohner fühlt
sich allein gelassen.
Er fragt mehrmals
täglich, wann ihn
seine Kinder / Enkel
besuchen kommen.
Der Bewohner klagt
über das Verhalten
der Kinder / Enkel,
weil diese ihn in die
Einrichtung brachten.


Der Bewohner wird
in das
Gemeinschaftsleben
der Einrichtung
integriert. Wir bitten
geeignete
Mitbewohner darum,
sich ein wenig um
den Bewohner zu
kümmern.
Wir ermuntern den
Bewohner, den
Kontakt zu
Familienangehörige
n, zu Freunden und
zu ehemaligen
Arbeitskollegen
nicht abreißen zu
lassen.
Der Bewohner wird
für seine
verbliebenen
Fähigkeiten gelobt,
also etwa für
körperliche
Rüstigkeit oder für
handwerkliche
Fähigkeiten.
Wir führen mit dem
Bewohner einen
Kalender. Wir bitten
die Angehörigen,
hier den nächsten
Besuchstermin
einzutragen. Wir
zeigen dann dem
Bewohner den
Kalender. Er
versteht dann, dass
bis zum nächsten
Besuch noch
zwei/drei/vier Tage
vergehen.
Soweit dieses den
Angehörigen
zuzumuten ist,
ermöglichen wir es
dem Bewohner, mit
diesen zu

Eine
Vereinsamung
und ein Abgleiten
in die Depression
werden
vermieden.



Der Bewohner ist
leicht reizbar und
aggressiv als Folge
der
Wesensveränderunge
n und der fehlenden
Krankheitseinsicht.





telefonieren.
Wir suchen den
Dialog mit dem
Bewohner. Wir
beschönigen seine
Situation nicht.
Wir prüfen, ob eine
"Patenschaft" in
Betracht kommt. Wir
kontaktieren z.B. die
Angehörigen eines
bereits verstorbenen
Mitbewohners. Wir
fragen, ob diese in
Zukunft den
Bewohner
regelmäßig
besuchen möchten.
Die Pflegekraft lässt
sich nicht
provozieren. Sie
zeigt ein ruhiges
und sicheres
Auftreten. Sie bleibt
dem Bewohner
zugewandt.
Die Pflegekraft
versucht, durch
Körperkontakt die
Situation zu
entspannen.
Dem Bewohner wird
eine
Rückzugsmöglichkei
t angeboten, damit
er seine Gedanken
ordnen kann.
Die Pflegekraft
versucht abzulenken
oder einzulenken.
Sie nutzt
biografische
Informationen, um
den Bewohner aus
der Situation
herauszuführen und
die Lage zu
entschärfen.
Falls nötig zeigt sie



Der Bewohner
erhält Raum, um
Aggressionen
abzubauen, ohne
dass andere
Menschen
darunter leiden.
Die Auslöser der
Spannungen
werden gefunden
und in Zukunft
möglichst
vermieden.
Der Bewohner
fühlt sich von den
Pflegekräften
verstanden und
angenommen.




Der Bewohner leidet
unter Angstzuständen.



dem Bewohner
freundlich aber
eindeutig die
Grenzen auf.
Die Pflegekraft
versucht im Dialog
mit dem Bewohner
zu klären, durch was
die Aggressionen
ausgelöst wurden.
Es kann sinnvoll
sein, dem Bewohner
zu zeigen, dass sein
Verhalten auf
andere Menschen
bedrohlich wirkt.
Etwa: "Herr Meier,
wenn Sie sich so
unfreundlich
verhalten, bekomme
ich Angst vor
Ihnen."
Falls der Bewohner
gegen Mitbewohner
aggressiv ist,
trennen wir die
Konfliktparteien. Der
Bewohner wird nicht
vor den Augen
anderer wegen
seines Verhaltes
kritisiert.
Wir prüfen, welche
Faktoren die
Angstzustände
auslösen oder
fördern. Diese
werden in Zukunft
vermieden oder
minimiert.
Wir raten dem
Bewohner, sich zu
entspannen und tief
in den Bauch zu
atmen. Er soll das
Ausatmen und die
Atempausen
betonen.
Der Bewohner soll


Der Bewohner
fühlt sich mit
seinen Gefühlen
angenommen.
Die
Angstzustände
treten seltener
und mit geringerer
Intensität auf.





sich körperlich
bewegen.
Wir raten dem
Bewohner, sich an
etwas Schönes zu
erinnern oder sich
etwas Positives
vorzustellen. Hierbei
greifen wir auf die
Informationen aus
der Biografiearbeit
zurück.
Wir helfen dem
Bewohner, sich
abzulenken oder
sich zu
beschäftigen.
Soweit es sich um
eine
Symptomfehldeutun
g handelt (z.B.
"Herzstolpern"),
machen wir den
Bewohner auf
seinen Irrtum
aufmerksam.
Wir reagieren mit
Empathie auf diese
Gefühlsäußerungen.
Die Pflegekraft
beschwichtigt nicht
("so schlimm ist das
nicht" usw.).
Stattdessen
antwortet sie
validierend ("Ich
weiß, dass Sie unter
der Einsamkeit
leiden", "Kann ich
etwas tun, damit Sie
sich nicht mehr so
allein fühlen?" usw.)
Wir sprechen offen
und sachlich mit
dem Bewohner über
seine Ängste.
Dieser soll das
Gefühl gewinnen,
dass wir ihn und
seine Befürchtungen
ernst nehmen.







Der Bewohner zeigt
selbstschädigendes
Verhalten.

Wir raten dem
Bewohner dazu, ein
Angsttagebuch zu
führen. In diesem
kann der Bewohner
eintragen, vor was
er Angst hatte und
wie stark die
Angststörungen
waren.
Wir vermitteln dem
Bewohner wirksame
Entspannungstechni
ken.
Falls der
angstkranke
Bewohner in einem
Einzelzimmer lebt,
sollte die alternative
Unterbringung in
einem
Zweibettzimmer
geprüft werden.
Wir ermuntern den
Bewohner dazu,
sich in das soziale
Leben innerhalb
unserer
Gemeinschaft zu
integrieren.
Insbesondere sollte
er an den
Freizeitaktivitäten
teilnehmen.
Falls der Bewohner
Angst im Dunkeln
hat, lassen wir in der
Nacht das Licht im
Badezimmer an.
Wenn der Bewohner
eine problematische
Situation gut
überstanden hat,
wird er dafür von
uns gelobt.
Insbesondere in
akuten Phasen wird
das Verhalten des
Bewohners


Die Gesundheit
des Bewohners
wird geschützt.
Der Eingriff in das








engmaschig
überwacht.
Wir nehmen uns
Zeit, um mit dem
Bewohner zu reden.
Angesprochen
werden auch seine
Gedanken zum
Thema Leben,
Sterben und Tod.
Wir lenken die
Handlungsimpulse
durch geeignete
Aktivitäten und
persönliche
Gespräche in
sinnvolle Bahnen.
Wir prüfen, ob wir
die auslösenden
Faktoren eingrenzen
und bestimmen
können. Falls
möglich werden
diese Einflüsse
zukünftig minimiert.
Der Bewohner wird
animiert, sich
stärker in das
soziale Leben der
Einrichtung zu
integrieren.
Als letztes Mittel
wird geprüft, ob eine
Fixierung bei akuten
Schüben sinnvoll ist.
Wir regen den
Bewohner an,
seelsorgerische
Unterstützung durch
seine
Kirchengemeinde zu
erbitten.
Wir vermitteln auf
Wunsch den
Kontakt zu
Selbsthilfegruppen
und zu
Beratungsstellen.
Kontakt mit
Haustieren kann die
Stimmungslage des
Selbstbestimmung
srecht des
Bewohners wird
auf ein Minimum
reduziert.
Bewohners
verbessern. Falls
die Einrichtung über
keine eigene Katze
oder einen Hund
verfügt, können
Pflegekräfte ggf.
ihre eigenen Tiere
mit zur Arbeit
bringen.
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