BBINFO 2/2009 Informationsblatt des Bundes-Blindenerziehungsinstitutes Titelbild: Auf den Spuren des „Dritten Mannes“ INHALT $$$LIEBE LESERINNEN UND LESER! $$$BBI INTERN %%%Personelles %%%Neuerungen im Bibliotheksbereich ///Saure-Gurken-Zeit ///Ein neuer Aufschwung ///Erweitertes Angebot ///Die neue Ära ///Kontaktdaten $$$ÖFFENTLICHKEITSARBEIT %%%Besuch im BBI %%%Bericht einer Besucherin $$$ERLEBEN - BEGREIFEN %%%Frühlingsfrische in Veitsch ///Montag, 11. Mai: ///Dienstag, 12. Mai: ///Mittwoch, 13. Mai: ///Donnerstag, 14. Mai: ///Freitag, 15. Mai: %%%Exkursion Kanalsystem %%%Projekt Heilpädagogisches Voltigieren %%%Projekttage der 3. ASO, 8. - 10. Juni 2009 in Sittendorf %%%Präsentation der Hörbücherei des ÖBSV %%%Kunsttherapie %%%Ausflug in den Märchenpark $$$PROJEKTE %%%Türkei-Österreich $$$ELTERN %%%Elternfortbildung der Gruppe 5 und N5 zum Thema „Sexualerziehung“ %%%Elternfortbildung der Gruppe 5 und N5 zum Thema „Mobilitätstraining“ $$$SPEZIALBEITRÄGE %%%Labyrinth-Workshop - Freitag, 17. April 2009 ///A. Der Projektablauf ///B. Das Urlabyrinth (auch kretisches Labyrinth genannt) hat 7 Umgänge ///C. Labyrinth-Erfahrungen ///D. Zusammenfassung - Ausblick und Nachhaltigkeit ///Information zum Thema LABYRINTH ///Literatur ///Websites (mit weiterführenden Links) %%%Ja zum Recht auf Braille - Nein zu Shared Space $$$FREIZEIT UND UNTERHALTUNG %%%Zoom Kindermuseum am 21. April 2009 %%%Kindertheater Dschungel Wien „Ente, Tod und Tulpe“ am 27. April 2009 %%%“HEXE LILLI“ als Lesemotivation %%%Paris est merveilleuse et magnifique … ///Meine Eindrücke von Paris – Dino Banjanovic ///Eine Reise nach Paris - Barbara Geher (14 Jahre) $$$SPORT UND SPIEL %%%Internationale Deutsche Einzelmeisterschaften 2009 Judo %%%11. Juni 2009: Wiener LA-Meisterschaft der Allg. Klasse %%%28.-31. Mai 2009: Internat. Deutsche Schwimmmeisterschaften, Berlin %%%Mai 2009: Gürtelprüfungen der Judokas %%%2.-3. Mai 2009: ÖSTM Schwimmen, Wien %%%Laufen, laufen, laufen! %%%Blindes Vertrauen %%%Laufbewerb des Bundes-Blindeninstituts $$$FUNDGRUBE %%%Behindertensport-Kanal auf www.laola1.at %%%6.0 Daisy-Buch „Internet mit JAWS“ erschienen %%%Musik in Paris $$$Liebe Leserinnen und Leser! Im nächsten Jahr zur selben Zeit … Wie jedes Jahr im Sommer schreiten Bauarbeiten in unserem Haus voran. Im Keller wird bereits seit Mitte Juni an der Erneuerung des Kanalsystems weiter gearbeitet, Renovierung von Internatsgruppen steht für August an. Am 22. April 2009 fand im Bezirksmuseum die Eröffnung einer Ausstellung über Blindenbildung statt. Die Kuratorin, Frau Roi, leistete intensive Vorbereitungsarbeit in mehreren Treffen mit unserer Museumsleiterin, Frau Prof. Andre-Schellner. Exponate aus unserem „Museum für das Blindenwesen“ veranschaulichen die historische Entwicklung. Auf Einladung durch den Bezirk umrahmten unser Jugendchor und das Gesangsensemble der Orientierungsklasse für Musikerziehung die feierliche Eröffnung der Ausstellung, die Herr Bezirksvorsteher Gerhard Kubik vornahm. Von Ostern bis zur letzten Schulwoche konnten wir Schulanmeldungen vornehmen, die „Neuen“ waren für 27. Mai zur „Diagnosestraße“ eingeladen. Im 2. Semester hatten wir uns für die Jugendlichen schwerpunktmäßig Workshops zur Persönlichkeitsbildung und zur Kommunikation vorgenommen, die an zwei Wochenenden mit großem Erfolg durchgeführt wurden. Ende April nahmen Frau Mag. Hannemann und ich auf Einladung des bm:ukk am bundesweiten Qualitätszirkel für Blindenpädagogik teil. Erfolgreich und mit zahlreichen Besuchern verliefen die Tage der offenen Tür am 6. und 7. Mai 2009. Der herzlicher Dank gebührt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in vielen Arbeitssitzungen diese Veranstaltung vorbereitet und schlussendlich auch durchgeführt haben! Anfang Mai begannen die Arbeiten für unseren Funcourt – ein lang geplantes Projekt startete! Leider konnten die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen werden, wir hoffen aber, dass die Schüler/innen ihren mit großer Freude erwarteten „neuen Sportplatz“ zu Schulbeginn übernehmen können! Am 10. Mai brach ich zur Tagung der Leiterinnen und Leiter von Blindenbildungseinrichtungen im deutschen Sprachraum nach Damp/Ostsee auf. Leider erkrankte ich dort (Probleme mit der Wirbelsäule), konnte nur an einem Halbtag Fortbildungen beiwohnen und musste – nach Österreich zurückgekehrt – einen fast 5-wöchigen Krankenstand antreten. Doch „das Werkl“ lief dank der guten Zusammenarbeit der Teams unter Führung von Frau Mag. Hannemann als meiner Stellvertreterin problemlos weiter. Meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von dieser Stelle aus ein herzliches DANKE! Dino Banjanovic vertrat in Begleitung von Frau Prof. Andre-Schellner unsere Handelsschule singend und spielend bei kuk:iz, einer Kulturveranstaltung der kaufmännischen Schulen Wiens. Er erntete tosenden Applaus und große Anerkennung. Zwei Prüfungsvorsitze an Handelsschulen musste ich absagen, einen konnte ich in der HAS Simmering wahrnehmen. Am 25. Juni legten unsere vier Handelsschüler unter dem Vorsitz von Herrn LSI Mag. Grafinger erfolgreich ihre Abschlussprüfung ab. Zwei Kandidatinnen und ein Kandidat bestanden erfolgreich die Lehrabschlussprüfung für Korb- und Möbelflechter. Mehrere Jugendliche von uns legten auch heuer wieder Prüfungen zu Modulen des Europäischen Computerführerscheins (ECDL) ab. In den letzten Schultagen fanden viele Ausflüge, Exkursionen und Lehrausgänge für Klassen (von den Jüngsten bis zu den Schulabgängern) statt. Die blindenpädagogisch ergänzende Arbeit wurde dadurch bis zum letzten Schultag ausgenützt. Drei Kinder gingen im Mai zur Erstkommunion und am vorletzten Schultag kam auf sechs unserer Schüler/innen der Heilige Geist in Form der Firmung nieder. Die Firmungsmesse war gleichzeitig Schulschlussmesse. Und am 3. Juli 2009 konnten unsere Schüler/innen in die wohl verdienten Ferien entlassen werden. Für einige Mitarbeiter/innen begann nun eine heiße Phase: der Feinschliff der Planungsarbeit für das Internationale Computercamp, das ab 11. Juli 2009 im BBI stattfinden wird! Darüber in BBInfo 3/2009! Susanne Alteneder Direktorin $$$BBI intern %%%Personelles Flora (53 cm, 4240 g) hat am 23. April 2009 unsere Kollegin Carla Laszakovits und ihren Mann zu glücklichen Eltern gemacht. Wir gratulieren herzlichst! Nach einer Herzerkrankung im Jahr 2008 trat unser Hausarbeiter und Gärtner, Herr Slobodan Nikolic, mit 1. April 2009 in den Ruhestand. Wir wünschen ihm eine schöne Zeit in der Pension! Schon während des Krankenstandes von Herrn Nikolic übernahm dessen Arbeit im Rahmen eines Projektes für Arbeitslose Herr Manfred Limmer; er hat wahrhaftig einen „grünen Daumen“ und unser Garten ist ein Schmuckkasterl! Mit 1. Juli 2009 konnten wir Herrn Limmer in unser Team übernehmen und wünschen ihm weiterhin viel Freude an der Gartenarbeit! Frau Ana Brandhofer kam im Mai aus der Karenz zurück und trat ihren Dienst in der Nachmittagsgruppe N0 wieder an. Von ihrer Vertreterin, Frau Claudia Wagner, mussten wir uns verabschieden. Wir danken ihr für ihr Engagement und wünschen ihr alles Gute! Frau Mag. Romana Gschöpf und Frau Ursula Hofmayer, beide Damen Nachmittagsbetreuerinnen bei schwerstmehrfachbehinderten blinden Kindern, verändern sich beruflich auf eigenen Wunsch. Ein herzliches Dankeschön für die kompetente und liebevolle Arbeit in diesem herausfordernden Arbeitsfeld! Unsere beiden Zivis, Peter Hischenhuber und Marian Pototschnigg, beendeten am 30. Juni 2009 ihren Zivildienst. Im Laufe dieser Zeit erwarben die beiden Maturanten ein hohes Maß an sozialer Kompetenz und wir müssen uns von zwei wichtigen Teammitgliedern verabschieden. Alles Gute für die Zukunft! Am 1. April 2009 trat Frau Schulrätin Elfriede Gebauer in den Ruhestand. Seit 17. September 1964 (!) am BBI tätig, unterrichtete und förderte sie Generationen von blinden Kindern und Jugendlichen, vor allem im Volksschul- und Schwerstbehindertenbereich. Viele von ihnen halten heute noch Kontakt zu ihrer „Frau Lehrerin“. Elfi Gebauer war und ist eine Meisterin des Reimens, des Rezitierens von Gedichten und des Singens von Liedern. Diese Fähigkeiten gepaart mit blindenpädagogischem Feingefühl sprachen die Kinder mit all ihren besonderen Bedürfnissen besonders an. Ihr ungemein großes Allgemeinwissen gestaltete den Unterricht sehr lebhaft. Bei Feiern im Pädagogenkreis amüsierten Elfi Gebauers „G’schichterln“ aus ihrer jahrzehntelangen Berufserfahrung sowohl die älteren als auch die jüngeren Kolleginnen und Kollegen. Und ich durfte im Jahr 1979 meinen Lehrauftritt zur Lehramtsprüfung für Blindenlehrer zum Thema „Muttertag“ unter Elfis Vorbereitung in ihrer damaligen Klasse halten. Leider erkrankte Frau Gebauer im November und musste ihre Pension bereits im April antreten. Wir freuen uns, dass es ihr jetzt gesundheitlich wieder gut geht und sie uns ihre stundenweise Unterstützung in den S-Klassen zugesagt hat. Liebe Elfi, du wirst uns trotzdem sehr fehlen! Frau Doris Friedl, die seit dem 2. Semester in Bildungskarenz war, beendete diese frühzeitig und übernahm Frau Gebauers Klasse. Wir freuen uns, dass sie ans BBI zurückgekehrt ist und weiterhin bei uns unterrichten wird! Frau Christine Brugger-Richter legte ihre Lehramtsprüfung für Volksschulen bereits 1969 ab. In den Jahren 1971 bis 1988 schenkte sie fünf Kindern das Leben und widmete sich ihrer Familie. Ihre Musikalität – sie war seit früher Jugend Klavierlehrerin – führte sie zum Josef-Labor-Chor, einem integrativen Chor für Blinde und Sehende. So lernte Frau BruggerRichter blinde Menschen und den Umgang mit ihnen kennen. 2001 trat sie am BBI den Posten einer „speziellen Hilfskraft“ für ein mehrfachbehindertes blindes Mädchen im Rollstuhl an. Als im April 2002 die Kollegin für Ernährung und Haushalt plötzlich ausfiel, übernahm sie 5 Wochenstunden in diesem Fach. Seit 2002 führte Christine Brugger-Richter mit sehr viel Herz und Engagement eine ASO-Klasse. Liebe Christine, ein herzliches Dankeschön für deine geleistete Arbeit und alles Gute für den neuen Lebensabschnitt ab 1. September 2009! Nach der Klassifikationskonferenz im Juni wurden die beiden „NeoPensionistinnen“ und Frau Mag. Etzenberger, die ja bereits im Februar ihre Pension angetreten hat, vom Lehrerkollegium verabschiedet. Vorher mussten die 3 Damen allerdings noch schwierige Fragen einer auf sie zugeschnittenen Millionenshow beantworten. Anschließend luden die Pensionistinnen und der pensionierte Kollege Kieteubl, der seinen 50. Geburtstag feierte, zu einem gemütlichen Abend im Lehrerzimmer ein. Danke! Aus dem Team der Sozialpädagoginnen tritt Frau Sonderobererzieherin Luise Chaloupsky mit 31. August 2009 in den Ruhestand. Auch sie gehörte zu den „Urgesteinen“ des BBI. Seit 1. September 1967 (!) als Sozialpädagogin im Internat tätig, legte sie zusätzlich die Sondererzieher- prüfung und die Berufsreifeprüfung ab. Bis zur Pensionierung nahm sie regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teil. Neben ihrer sozialpädagogischen Arbeit mit den blinden Kindern und Jugendlichen des BBI entwickelte sich Luise zur idealen Begleiterin bei sportlichen Veranstaltungen im In- und Ausland, als Schikursbegleiterin und als Organisatorin von Reisen in ihrer Freizeit. Sie unterstützte nicht nur die Besuche der Minsker Kinder in Wien, sie begleitete auch in Ferien unseren damaligen Schulsprecher Mathias Schmuckerschlag zu einem Gegenbesuch nach Minsk. Die von unserem Elternverein ins Leben gerufene Ferienaktion „Lebenspraktisches Lernen in Lignano“ wurde von Luise hauptverantwortlich organisiert und mit viel Liebe umgesetzt. Immer wieder dokumentierte sie für die Sponsoren und hielt Vorträge in diesen Kreisen über die Bedeutung und Wichtigkeit dieser lebenspraktischen Förderung für Blinde. Fast schon legendär sind die Parisreisen mit „Madame Rüpp“ als Begleiterin. Luise Chaloupsky war aber auch eine Meisterin im Heranschaffen von Materialien für die Gruppe. Voll bepackt mit Blumen, Zweigen, Gartenfrüchten,… kam sie oft in den Dienst. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Dienstunfälle wie „beim Adventkranzbinden mit dem Draht ins rechte Auge gefahren, dabei einen Kratzer auf der Hornhaut zugefügt“ oder „für eine Festveranstaltung (Hausball) mit 2 Tableaus, 36 Krapfen, über eine ausgefahrene Laderampe gestürzt“ die Folge waren… Liebe Luise, ein herzliches Dankeschön für deine jahrzehntelange Arbeit im Internat des BBI und für die Mitarbeit an der sozialpädagogischen Entwicklung in der Blindenbildung. Alles Gute für deinen neuen Lebensabschnitt, vor allem viel Zeit zum Reisen! Susanne Alteneder Direktorin %%%Neuerungen im Bibliotheksbereich Ein Jahr ist es nun her, dass unsere langjährige beliebte Bibliothekarin, Magda Pinterits, ihren Ruhestand angetreten hat. Ein Jahr, das für unsere Braille-Bibliothek und damit die Kunden einige Veränderungen mit sich gebracht hat. Von 1. Juli bis 31. Dezember 2008 hat Reinhold Kern die BrailleBibliothek betreut. Leider hat er aus gesundheitlichen Gründen mit Ende 2008 unser Haus wieder verlassen müssen. Das haben nicht nur unsere Leserinnen und Leser sehr bedauert, auch wir im Blindendruckverlag vermissen ihn. Das nicht nur wegen seiner kompetenten Betreuung und der Kreativität am Arbeitsplatz, sondern vor allem auch wegen seines freundlichen Wesens. Reinhold Kern hat in dem halben Jahr in der Braille-Bibliothek sozusagen ein neues Zeitalter eingeleitet: Er hat die Ausleihe auf PC umgestellt, Stellagen beschriftet und Arbeitsabläufe modernisiert. Damit hat Reinhold Kern trotz seiner vergleichsweise kurzen Tätigkeit in unserem Haus einen wertvollen Beitrag für die Weiterentwicklung der Braille-Bibliothek geleistet, auf den wir gut weiter aufbauen können. ///Saure-Gurken-Zeit Eine solche Flaute gibt es in jeder Branche. In der Braille-Bibliothek dauerte sie von Jänner bis Juni 2009, und zwar für die Braille-Bibliothek und ihre Kunden gleichermaßen. Aufgrund eines Aufnahme-Stops konnte die Braille-Bibliothek nicht nachbesetzt werden. Und damit war in dieser Zeit nur ein eingeschränkter Betrieb möglich. Wir danken all unseren Leserinnen und Lesern für die Geduld und das Entgegenkommen, das sie während dieser Durststrecke bewiesen haben. ///Ein neuer Aufschwung Seit Anfang Juni 2009 hat die neue Bibliothekarin, Kerstin Wrba, ihren Dienst angetreten. „Ich wollte mich verändern, mich weiter entwickeln, eine Aufgabe, die mir Freude macht und die ich als Herausforderung sehen kann“, antwortet sie auf die Frage, warum sie sich für diese Stelle beworben hat. Eines steht fest: Über Mangel an Bewegung und zu langes Sitzen wird sie nicht klagen können. Um unsere veralteten Stellagen von Hand zu bewegen, bedarf es einiger Körperkraft, und auch die Bücher selbst sind mit einem Taschenbuch nicht zu vergleichen. Dass unsere neue Bibliothekarin sportlich aktiv ist, erweist sich sicher für ihren Beruf ebenso als Vorteil wie ihr offenes, freundliches Wesen. ///Erweitertes Angebot Unsere neue Mitarbeiterin führt engagiert fort, was Reinhold Kern begonnen hat: Zeitlich und örtlich unabhängige Buchbestellungen durch eMail sowie Fernleihe von Werken aus anderen Braille-Bibliotheken gehören ebenso zu unserem Angebot wie die Zusendung unserer digital erfassten Bücherkataloge via e-Mail. Bücher können, bei vorheriger telefonischer oder via e-Mail erfolgter Rücksprache jederzeit abgeholt und zurückgebracht werden und selbstverständlich recherchiert Kerstin Wrba auch bei Bedarf, ob und wo ein Werk verfügbar ist. ///Die neue Ära Auf der einen Seite können wir unser Angebot modernisieren und erweitern, auf der anderen Seite ist auch klar, dass eine neue Mitarbeiterin die Vorlieben und Lesegewohnheiten langjähriger Leserinnen und Leser einfach nicht kennen kann. „Schicken Sie mir wieder etwas. Sie wissen ja, was ich gerne lese“, würde jeden noch so guten Mitarbeiter vor ein Dilemma stellen. Wir ersuchen daher alle unsere Leserinnen und Leser zu berücksichtigen, dass auch bei größtem Engagement eine neue Mitarbeiterin keine Wunder vollbringen kann. Nutzen Sie die vorhandenen Informationsquellen! Unsere Kataloge gibt es sowohl in Blindenschrift als auch in Normalschrift und selbstverständlich im Internet. Auch können wir Kataloge jederzeit per e-Mail an Sie versenden. Für Leserinnen und Leser, die selbst einen Internet-Zugang oder Angehörige und Freunde mit einem solchen haben, empfiehlt sich auch der Online-Katalog von MediBuS, in dem Sie alle Blindenschrift- und Hörbücher finden, die im deutschsprachigen Raum zur Ausleihe und zum Verkauf angeboten werden. ///Kontaktdaten Bibliothek am Bundes-Blindeninstitut Kerstin Wrba Wittelsbachstraße 5, 1020 Wien, Tel.: 01/728 08 66-237 e-Mail: [email protected] oder [email protected] Kataloge online: www.bbi.at/deutsch/bdv/kataloge.php Online-Katalog MediBus: www.medibus.info $$$Öffentlichkeitsarbeit %%%Besuch im BBI Von: Kurt Wimmer Gesendet: Samstag, 16. Mai 2009 20:44 An: Susanne Alteneder Betreff: Besuch im BBI Sehr geehrte Frau Direktor, vielen Dank für den interessanten Besuch und die exzellente Führung in Ihrem Hause. Wir wurden ausgezeichnet betreut und meine Kolleginnen und Kollegen waren von den Leistungen Ihres Hauses sehr beeindruckt. Sie haben sicher heute mehr Verständnis für die besonderen Bedürfnisse sehbehinderter Menschen – und wissen nun auch besser welche Leistungen von Ihren Mitarbeitern laufend für diese Schüler erbracht werden. Ich wünsche Ihnen baldige Genesung! Herzliche Grüße Ihr Dr. Kurt Wimmer %%%Bericht einer Besucherin 26.03.09 Inhaltlich: Bundes-Blindeninstitut Wien Das Bundes-Blindeninstitut Wien ist im 2. Bezirk und mit dem Bus 4A zu erreichen. Die Schule wurde 1804 von Johann Wilhelm Klein gegründet. Dieser bildete nämlich anfangs privat Blinde aus, jedoch wurde seine Wohnung zu klein. Er änderte öfters seinen Unterrichtsraum bis er zu dem heutigen Grundstück kam. Die heutige Schule beherbergt ca. 140 Schüler und Schülerinnen, vom Kindergartenalter bis zu Erwachsenen. Es gibt einen Kindergarten, eine Volksschule, eine Hauptschule, wobei es da auch verschiedene Klassen (ASO, Basale, VS, HS) gibt und eine Polytechnische Schule. Dann gibt es auch Berufsausbildungen, nämlich für Telekommunikation, eine Handelsschule, Musikklasse, eine Korb- und Möbelflechterei, eine Bürsten- und Pinselmacherei und eine Ausbildung zum Masseur. Zusätzlich gibt es auch noch eine Frühförderung für sehbehinderte Kinder, damit der Sehrest geschult wird und eine Umschulung für Späterblindete. Es gibt mehrere Möglichkeiten des Lesens und Schreibens: • Braille – 6 Punkte Blindenschrift • Schwarzschrift – für Sehbehinderte; das ist unsere Schrift, nur in vergrößerter oder verkleinerter Form Dazu gibt es am PC auch noch zusätzlich Programme, die das Arbeiten erleichtern. Eine Braille-Zeile wird an dem Computer angeschlossen - so kann die Schrift am Computer händisch gelesen werden. Dann gibt es auch noch Sprachtrainer und Lesetrainer, die die Schüler beim Lernen unterstützen. In der Flechterei werden immer wieder Projekte angefangen und auch große Warenmengen von Firmen in Österreich und Deutschland bestellt. Da diese Lehre mit einer normalen, nicht vereinfachten Prüfung endet, werden die Lehrlinge in Werkstätten angestellt. Diejenigen, die im Bereich Telekommunikation arbeiten wollen, haben sehr gute Chancen durch ihre Ausbildung im Bundes-Blindeninstitut. Die Ausbildung ist 1-jährig, wobei ein 4-wöchiges Praktikum gemacht wird. Da immer mehr Firmen wieder auf persönliche Kundenbetreuung umsteigen, werden die Ausgebildeten gut gebraucht. Die Schule bietet auch Skikurse und Eislaufen im Winter an. Während des ganzen Jahres steht das Schwimmbad in der Schule den Schülern frei zur Verfügung, Schwimmunterricht gibt es schon sehr früh. Eine Absolventin der Schule wurde zur Sportlerin des Jahres gewählt, ein anderer nahm an den Paralympics in Peking teil. 26.03.09 Eindrücke: Bundes-Blindeninstitut Wien Ich wusste nicht, was mich erwartete, als ich in das Gebäude kam. Ich wusste nicht, wie ich mir eine Schule für Blinde vorstellen sollte. Zunächst schien es einfach eine ganz normale Schule zu sein, nur mit Brailleschrift unter der Schwarzschrift. Ausnahmsweise täuschte der erste Blick nicht. Zuerst bekamen wir in der Aula eine kurze Einführung in die Geschichte der Schule und den Alltag der Schüler. Es gibt ca. 140 Schüler, Halb- und Ganzinternat und Unterricht in Kleingruppen. Wir begaben uns in den integrativen Kindergarten, wo eine Kindergärtnerin uns die Arbeit mit sehbehinderten und blinden Kindern näher brachte. Es wird im Kindergarten vor allem drauf geachtet, dass die Kinder viel spüren können. Sei es, dass sie mit Rasierschaum malten oder auch bei Schlechtwetter hinausgehen. Oder dass sie sich in ein Bohnenbad legen oder Memory mit Geräuschen spielen. Die Sinne werden in jeder möglichen Form stimuliert. Danach ging es in eine 3./4. Volkschulklasse. Wir lernten, dass es nicht eine Art des Lesens und Schreibens für diese Kinder gibt, sondern gleich 3: Die Schwarzschrift (unsere Schrift, manchmal auch sehr stark vergrößert), die Brailleschrift, also das tastbare 6-Punkte-System, und das Schreiben am PC. Wir beobachteten auch, wie die Kinder mit Hilfe einer Maschine schrieben, in Braille, und uns die Liste anschließend vorlasen. Was mich besonders überraschte war, wie schnell und gut sie lesen und schreiben konnten. Dann gingen wir in die Polytechnische Schule, wo 3 Jugendliche an 3 PCs saßen. Sie gaben uns kurze Einführungen in die Programme, die sie am Computer benötigen und die Braillezeile. Diese Zeile lässt sie mit den Fingern lesen, was gerade am Bildschirm steht. Da sie keine Maus verwenden, müssen sie alles mit den Kürzeln der Tastatur verändern. Die Schnelligkeit, mit der sie Seiten aufmachten und wechselten oder Fehler erkannten, war bewundernswert. So genau und effizient bin ich nicht, obwohl ich Augen und Maus verwende. Das Institut bildet auch in Berufen aus, wir sahen uns die Korb- und Möbelflechterei und den Telekommunikationsbereich an. Bei der Flechtlehre sah ich mit Erstaunen, wie fein und genau blinde Menschen arbeiten können und wie viel Arbeit in einen Korb oder Behälter hineingeht. Ein junger Mann hatte sogar schon eine Stelle angeboten bekommen in einer Werkstätte in seiner Heimat im Waldviertel, zusammen mit „normalen“, also nicht sehbehinderten Menschen. Bei dem Telekommunikationsbereich war ich erstaunt über die Professionalität der Schüler. Natürlich sind sie durch ihre Blindheit nicht sprachlich geschädigt, und doch war es komisch zu sehen, wie sie anscheinend „ganz normal“ mit den Anrufern redeten und weiter halfen. Man hätte nie ahnen können, dass sie nichts sehen können. Ich war höchst beeindruckt von der Normalität der Schule, von der Art, mit der die Lehrer mit den Schülern umgingen und wie ähnlich uns die Blinden sind. Sehen macht nicht alles aus. „Nur mit dem Herzen sieht man gut.“ Claire Palzer $$$Erleben - begreifen %%%Frühlingsfrische in Veitsch Das Projektwochentagebuch der Basalen Förderklassen ///Montag, 11. Mai: Heute ist irgendwie alles anders. In der Schule angekommen, fahren wir (nach einer kurzen Liegepause) schon wieder mit einem Bus. Marianne sitzt neben mir und sagt mir, dass wir auf Projektwoche fahren. Im Bus geht es lustig zu, wir hören gemeinsam Musik und „tratschen“ ein wenig. Außer mir und Marianne sind noch alle meine Klassenkolleginnen, Susanne und Ingrid im Bus. Nach 1½ Stunden sind wir endlich angekommen. Kaum geht die Fahrertür auf, kommt uns ein echt kalter Wind entgegen. Hey, in Wien war´s so warm, wo sind wir denn hier gelandet? Schnell fahren wir hinein ins Haus. Bald schon werden kleine weiße Karten verteilt und es bildet sich eine lange Schlange vor dem Aufzug. Oben angekommen, fahren wir mal alle in ein Zimmer. Susi passt auf uns auf und Marianne und die anderen transportieren eine Tasche nach der anderen ins Zimmer. Wie lange bleiben wir noch mal hier? Na ja, zumindest sind wir gut ausgerüstet. Dann geht Marianne mit mir ins Nebenzimmer, dort kann ich mich auf dem Bett mal so richtig ausstrecken. Ich schaue Marianne beim Auspacken zu. Nachher schauen wir kurz gemeinsam fern und dann sind wir schon wieder unterwegs zum Speisesaal. Die anderen lassen es sich gut schmecken. Ich koste zwar, aber das Essen ist nicht mein Geschmack, ein Mal Nutrini bitte. Nach dem Mittagessen erkunden wir den Ort. Jetzt ist es auch richtig schön, die Sonne aus Wien ist uns anscheinend gefolgt. Im Ort schauen wir uns den Pfarrhof an und entdecken auch einige Spielplätze. Dann geht es schon wieder zurück und wir finden uns wieder im Speisesaal ein. Die Zeit vergeht hier aber sehr schnell. Nach dem Abendessen fahren wir weiter in unseren Seminarraum. Dort liest uns Rebecca eine Gute-NachtGeschichte vor, nachher besprechen wir noch unseren gemeinsamen Tag und was wir morgen so vorhaben. Aber ich bin schon so müde…., endlich fahren wir nach oben. Marianne erzählt mir noch mal den Tag und liest mir eine Geschichte vor. Aber ich schlafe schon bei der Hälfte der Geschichte mit meiner Lillifee im Arm ein. Wie wird es morgen wohl werden? Jasmin und Marianne ///Dienstag, 12. Mai: Wow, das war eine aufregende Nacht. Die erste, die ich in Veitsch, unserem Aufenthaltsort während der Projektwoche, verbracht habe. Beim Aufwachen war ich noch ein bisschen verwirrt und musste mich erst orientieren. Da hörte ich schon die Stimme von meiner Lehrerin, die mit mir über gestern und den heutigen Tag sprach. Vergnügt sprang ich in meinem Bett für diese Woche herum und ich kann nur betonen, auf diesem Bett springt es sich wirklich ausgezeichnet! Nach dem Aufstehen und Anziehen konnte ich das Frühstücksbuffet bewundern und so einiges kosten. Wieder in unserem Zimmer angekommen, experimentierten ich und Susanne mit unterschiedlichen Frisuren. Ich kann nur sagen, wir waren der Hit, als wir dann zu den anderen kamen. Wir haben ganz viele Bewunderungen erhalten, das hat mich sehr gefreut. Danach marschierten wir durch den kleinen Ort zum Spielplatz. Am schönsten war für mich das Erkunden der Umgebung, der Wiese und der Blumen. Auch das Drehen auf dem Kinderkarussell machte mir Spaß. Das Mittagessen war dann leider nicht so mein Geschmack, die Küche von der Mama ist eben doch die Beste. Die vielen Eindrücke konnte ich dann beim Mittagsschläfchen verarbeiten. Am Nachmittag erlebte ich dann mein großes Highlight. Eine Kutschenfahrt, das war sehr spannend. Beim schnelleren Fahren und wenn eines der Pferde „wieherte“, hatte ich großen Spaß. Nach dem Aussteigen aus der Pferdekutsche konnte ich mich vor Lachen kaum mehr halten. Das war wirklich ein großes Vergnügen. Nach dem Abendessen ließen wir den Tag mit einer Geschichte und einem Lied ausklingen. Leider ohne Gitarre, denn die ist an diesem Tag verschwunden. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich und Susanne haben es uns im Zimmer gemütlich gemacht. Voller schöner Erinnerungen schlief ich bald ein und freute mich schon auf den kommenden Tag. Patricia und Susanne ///Mittwoch, 13. Mai: Na endlich! Heute waren wir im Hallenbad! Seit Montag habe ich darauf gewartet. Jedes Mal, wenn wir am Hoteleingang vorbeikamen und ich den wunderbaren Geruch nach Chlorwasser wahrnahm, musste ich vor lauter Vorfreude immer lachen. Am Vormittag mussten wir uns den Spaß aber erst hart erarbeiten und Postkarten schreiben und alle gemeinsam ein Bild malen. Ich habe darauf eine große Sonne gemalt und sehr viel Lob dafür bekommen. Das Bild haben wir dann dem Hotel geschenkt, obwohl es so schön war, dass wir es fast nicht mehr hergeben wollten. Nach dem Mittagessen und einer kleinen Vorbereitungsphase im Zimmer ging es dann aber wirklich los! Zuerst stiegen wir in ein kleines Planschbecken mit einem Springbrunnen in der Mitte. Das Wasser war hier wunderbar warm und ich habe gleich einmal so richtig drauflos geplanscht. Am besten hat es mir gefallen, wenn ich am Rücken liegen konnte und Ingrid nur meinen Kopf hielt und ich mich vom Springbrunnen berieseln lassen konnte. Wenn sie versuchte, mich dazu zu bringen selbstständig zu sitzen, ließ ich mich einfach nach hinten fallen und weil sie ja nicht wollte, dass ich zu viel Wasser schlucke, hielt sie mich dann doch wieder fest. Irgendwie war ich dann doch einmal zu langsam und da merkte ich, dass es ganz angenehm war, so zu sitzen und am Rücken von den warmen Wasserstrahlen des Springbrunnens massiert zu werden. Alle anderen waren rund um mich auch die ganze Zeit am Planschen und wir hatten sehr viel Spaß. Dann ging es weiter ins große Becken, wo das Wasser ein bisschen kühler war. Das Schwimmen hier war super! Beim Rückenschwimmen konnte ich mich sehr gut entspannen und wenn ich mit dem Bauch nach unten schwamm, habe ich so wild mit Armen und Beinen gearbeitet, dass das Wasser in alle Richtungen spritzte. Zwischendurch gingen wir wieder ins Planschbecken zum Aufwärmen, aber leider konnten wir nicht ewig im Wasser bleiben und bevor wir uns ganz darin auflösten, legten wir uns auf die Liegestühle zum „Chillen“ und dann ging es schnell in die Zimmer zum Duschen. Ich hoffe, dass es morgen regnet. Wenn es morgen regnet, gehen wir nämlich wieder baden! Klaus und Ingrid ///Donnerstag, 14. Mai: Nach dem Frühstück bin ich gemeinsam mit den Anderen zu einem Bauernhof spaziert. Dort gab es Kühe, Hühner und einen Hasen. Am Nachmittag war ich wieder im Schwimmbad. Ich bin mit Sabine gleich ins tiefe, große Becken. Mit Schwimmflügeln bin ich am Rücken geschwommen und habe dazu fast keine Unterstützung benötigt. Das Brustschwimmen war ganz schön anstrengend, weil ich dabei fest meine Beine dazubewegt habe. Am Beckenrand habe ich immer wieder Pause gemacht und mich ausgeruht. Ich finde Schwimmen so cool!! Vor dem Abendessen habe ich noch einen kleinen Spaziergang mit Sabine gemacht. Am Abend war ich echt schon müde und wäre bei der GuteNacht-Geschichte fast eingeschlafen. Ricco und Sabine ///Freitag, 15. Mai: Heute ist unser Abreisetag. Rebecca hat meine ganzen Sachen schon in die Koffer gepackt. Nachdem alle Taschen unten waren, sind wir zum Frühstücksraum gefahren. Ich mag diesen Raum, der ist so schön groß. Da konnte ich mit meinem Rolli sehr gut herumfahren. Außerdem hängen dort ganz große, lange Vorhänge mit denen ich mich gerne zugedeckt habe. Die riesigen Fenster fand ich auch toll, denn aus denen konnte ich draußen im Garten alles beobachten, was dort so los war. Nach dem Frühstück hat uns der Fahrtendienstbus pünktlich abgeholt und zurück nach Wien gefahren. Die Fahrt über hatte ich viel zu erzählen, aber ich habe ja auch soviel erlebt. Die Woche ging richtig schnell vorbei. Das war meine erste Projektwoche und sie hat mir echt gut gefallen. Am Besten fand ich die Kutschenfahrt und das Schwimmen gehen! Im Wasser fühle ich mich nämlich sehr wohl, aber nur, wenn es nicht zu kalt ist. Die Fahrt zurück nach Wien dauerte wieder 1½ Stunden. In der Schule im Klassenzimmer angekommen, bekam ich noch mein Mittagessen und dann kam auch schon der Fahrtendienst. Jetzt freue ich mich schon auf die WG, dann kann ich ihnen gemeinsam mit meinem Projektwochentagebuch erzählen, was ich alles Spannendes erlebt habe. Andrijan und Rebecca %%%Exkursion Kanalsystem Am Mittwoch, den 29.4.09., fuhr die 2./3. HS, 4. HS und der Poly mit dem 4A zum Karlsplatz. Wir mussten noch ein Stückchen gehen und drei Mal die Straße überqueren, bis wir zum Esperantopark kamen. Dort kam ein Führer zu uns, der uns die Sicherheitsregeln erklärte, Gummihandschuhe verteilte und mit uns die Wendeltreppe hinunterging. Nach der Wendeltreppe ging ein niedriges Gewölbe weiter zu einer Gabelung. Die Wände waren etwas feucht und kalt. Ein Gewölbe ist ein Durchgang, der ungefähr 1 m bis 1,25 m breit ist. Der Führer erklärte uns, dass die großen Rohre immer ein Gewölbe haben und die kleinen immer Rundrohre sind. In Wien gibt es rund 50.000 Kanaldeckel. Als wir beim Ottakringer Bach waren (der heißt so, weil dort das Abwasser des Wiener Stadtbezirks Ottakring durchfließt), zeigten uns die Kanalarbeiter einige Arbeitsinstrumente. Der Führer erklärte uns, was die Kanalarbeiter arbeiten, was für Gefahren dabei sind und wie sie „bewaffnet“ sind. Die Männer haben normale Stiefel und Stiefel, wo man den Gummi bis zu den Knien hochziehen kann. An den Schuhen sind kleine „Schuhtäschchen“, wo der Kanalarbeiter die Handschuhe und einen Haken hinein geben kann. Außerdem gibt es ganz spezielle Gummilatzhosen, die man bis zur Brust tragen kann. Die Männer haben eigene Schaufeln, die wie überdimensionale Schöpfer aussehen. Diese braucht man um unerwünschte Objekte aus der Kanalisation herauszuholen. Täglich werden aus der Wiener Kanalisation 15 Tonnen Schmutz herausgeholt. Andere Schaufeln sind vorne ganz scharf. Denn wenn sich im Kanal eine Nylonstrumpfhose verheddert, muss man die Strumpfhose mit der Schaufelspitze abhacken können. Dann wurde uns ein Arbeitsinstrument gezeigt, das man „Schimmel“ nennt. Es ist dazu da, um Schmutz wie Schimmel, Exkremente und weiteres von den Wänden abzukratzen. Jeder Arbeiter hat folgende Ausrüstung: Schaufel, Stiefel, eine große Taschenlampe mit einem 2 kg schweren Bleiakku, ein Gasmessgerät und die Kleidung. Die gesamte Ausrüstung wiegt ungefähr 7 Kilo! Dann machten wir uns auf den Weg zu einem anderen Teil des Kanalsystems, dieses Kanalsystem ist das berühmteste der Welt. Dort wurden sogar schon Filme wie „Der Dritte Mann“, „Der Mann mit der Eisernen Maske“, und „Kommissar Rex“ gedreht! Danach gingen wir weiter in einen dritten Raum, wo uns ein Ausschnitt aus einem Film gezeigt wurde. Das Wiener Kanalsystem hat 300 – 400 Arbeiter. Manches Mal kann es passieren, dass ein Benzin- oder Ölfilm auf dem Wasser liegt. Darum darf man nicht telefonieren, rauchen oder zündeln. Nun ein paar der wichtigsten Sicherheitsregeln: Kein Rauchen! Kein Telefonieren! Kein Blödeln! Kein Zündeln! Nicht alleine in den Kanal gehen! Wenn die Kanäle gesäubert werden, geht oben ein Kollege mit und öffnet die Kanaldeckel, falls unten das Gasmessgerät Gas anzeigt, damit der Putzer ganz schnell heraus kann. Darum müssen manches Mal sogar ganze Straßen gesperrt werden. Danach gingen wir ins Kaffeehaus, wo wir uns die Hände wuschen und unser Führer uns auf ein Getränk einlud. Während wir unsere Getränke tranken, erzählte uns unser Führer einiges über seinen Beruf. Die Hygiene eines Kanalarbeiters ist sehr wichtig. Ein Kanalarbeiter muss gegen alles Mögliche, wie zB Tetanus und ähnliches geimpft sein. Nach der Arbeit ist es Pflicht sich zu duschen, denn der Schmutz des Kanals kann viele Krankheiten übertragen. Ein Kanalarbeiter arbeitet von 7 – 14 Uhr. Für einen normalen Dienstleistungsangestellten klingt das ziemlich kurz, aber die Arbeit benötigt viel Kraft und Essenspausen sind im Kanal auch nicht möglich. Danach bedankten und verabschiedeten wir uns und fuhren wieder zurück zur Schule. Das war eine echt tolle Exkursion! Barbara Graf, Markus Kirschner, Markus Czarits, Marco Kraljevic 2./3. HS %%%Projekt Heilpädagogisches Voltigieren Seit Schulbeginn 2008/09 fahren wir mit den Klassen S1b und 3. ASO einmal in der Woche zum Heilpädagogischen Voltigieren in die ASKÖ Reitsportanlage Freudenau. Für die Kinder war diese Erfahrung etwas ganz Neues: Ein Pferd zu berühren oder sogar das erste Mal auf einem zu sitzen. Bei manchen Kindern löste der erste Kontakt mit dem „großen“ Pferd allerdings etwas Angst aus. Aber sobald sich Nino, das Therapiepferd, in Bewegung setzte, war die Angst schnell verflogen. Mit zunehmender Sicherheit am Pferd kam bei den Kindern auch der Mut, sodass wir bald mit den ersten Voltigierübungen begannen. Schnell hatte jeder der Schüler seine Lieblingsübung entdeckt und der Mut, neue Figuren auszuprobieren, stieg. Um zeigen zu können, was die Kinder schon gelernt hatten, nahmen wir am 13. Dezember 2008 am Weihnachtsreiten der Reittherapeuten in der Freudenau teil. Die Spannung bei den Kindern als auch bei den Betreuern war riesengroß. Weihnachtlich verkleidet und sehr nervös ging es dann endlich los! Für die gelungenen Vorführungen ernteten die Kinder vom zahlreich erschienenen Publikum viel Applaus. Nach dieser erfolgreichen Vorstellung wurde bei den Kindern der Wunsch immer deutlicher, noch einmal ihr Können vor Publikum zu zeigen. Im Februar dieses Jahres bekam ich die Einladung zum alljährlich stattfindenden Reit- und Voltigierturnier des Vereins Hippo Sport. Dieses Turnier wird nach den Regeln der Special Olympics ausgetragen. Als ich den Kindern davon erzählte, waren sie natürlich begeistert und wollten sofort daran teilnehmen. Unsere nächsten Einheiten waren nun vom intensiven Training für dieses Turnier geprägt. Am 9. Mai 2009 war es dann endlich soweit. Für 13 Uhr war der Treffpunkt in der Freudenau angesetzt. Die Kinder bekamen ihr Voltigiertrikot und konnten es kaum noch erwarten. Zu diesem Zeitpunkt war nur eine Frage zu klären: Wer war nervöser - die Kinder oder die Betreuer? Wir mussten uns leider noch gedulden, denn vor uns war noch eine andere Voltigiergruppe am Start. Dies erhöhte die Anspannung natürlich noch mehr. Als wir dann endlich starten durften, war die Nervosität kaum zu übersehen. Gemeinsam mit dem Pferd liefen wir in die Halle und stellten uns zur Begrüßung des Richters und des Publikums auf. Einmal noch durchatmen und los ging’s! Die Kinder meisterten trotz ihrer großen Aufregung ihre Aufgabe bravourös. Als der letzte Voltigierer seine Übungen beendet hatte, trafen wir uns wieder in der Mitte, verabschiedeten uns vom Richter und dem Publikum und liefen aus der Halle. Vor der Türe konnte man jedem Kind den Stolz über die dargebrachte Leistung ansehen, und stolz konnten sie auch sein! Nun hieß es warten auf die Bewertung, die erst bei der Siegerehrung bekannt gegeben wurde. Da wir als letzte gestartet waren, mussten wir auch bis zum Schluss warten. Endlich wurden wir aufgerufen. Es gab in unserer Gruppe keinen dritten Platz und auch keinen zweiten Platz, sondern nur einen ersten Platz und den belegten: Özmen Ismail, Sredenovic Suncica und D´Oria Stefanie. Jeder von ihnen bekam eine Goldmedaille und eine Urkunde vom Richterkollegium verliehen. Die Freude bei den Kindern war riesig! Zum Abschluss erklang die Hymne der Special Olympics und alle Kinder und Pferde liefen eine gemeinsame Ehrenrunde. Die Anspannung des Tages war verflogen und die Freude riesengroß. Für das kommende Schuljahr haben wir schon ein Großprojekt vor Augen: die Nationalen Special Olympics im Juni in St. Pölten. Christina Hufnagl %%%Projekttage der 3. ASO, 8. - 10. Juni 2009 in Sittendorf Wir waren auf Projekttage! Zum ersten Mal durften wir 2-mal ohne Eltern schlafen! Übernachtet haben wir auf einem Reiterhof. Dort gab es viele Tiere: Pferde, Katzen, Hunde, Hasen, Schafe, Ziegen, Enten, Gänse und Fische. Nach der Ankunft haben wir den Hof genau erkundet. Sogar eine kurze Fahrt mit einer Scheibtruhe haben wir probiert, es war aber sehr anstrengend. Am Nachmittag gingen wir zur Burg Wildegg. Leider haben wir das Burgfräulein nicht getroffen. Am Abend durften wir auf einem Pony reiten. Nach dem Duschen gab es noch ein Betthupferl: ein Gute-Nacht-Lied. Am nächsten Tag ging es zum Naturpark Sparbach. Dort wanderten wir zu einer Ruine und konnten dort ein bisschen herumklettern. Am Weg gab es Esel, Ziegen, Mufflons, Rehe und Wildschweine. Zum Abendessen gab es Schnitzel. Leider mussten wir am nächsten Tag einpacken und nach Hause fahren. Es war super schön, nächstes Jahr wollen wir 3-mal schlafen! Anel, Ismail, Matthias, Stephanie, Suncica 3. ASO %%%Präsentation der Hörbücherei des ÖBSV Am 15. Mai 2009 fand die Eröffnung der modernisierten Hörbücherei mit Hörbuchpräsentation und Sonderpostamt statt. Von 9-15 Uhr war Tag der offenen Tür und die Hörbücherei des ÖBSV (Österreichischer Blindenund Sehbehindertenverband) für die Besucher zugänglich. Die Veranstaltung fand im Festsaal des Louis Braille Hauses statt. Herr Mag. Gerhard Höllerer (Präsident des ÖBSV) hielt eine Begrüßungsrede im Festsaal des ÖBSV. Auch Sozialminister Hundstorfer war anwesend. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Musikensemble der Orientierungsklasse für Musik unter der Leitung von Frau Völk. Neben Informationen über das digitale Daisy-Format der Hörbücherei des ÖBSV gibt es auch noch andere interessante Angebote. Um 10 Uhr war die offizielle Eröffnung des Sonderpostamtes mit der in Brailleschrift geprägten Louis Braille-Sondermarke. Die Schüler der Telefonie und einige der Korbflechterei durften auch eine Aufnahme im Tonstudio ausführen. Wir durften uns auch den DaisySpieler mit Sprachausgabe ansehen. Außerdem erfuhren wir, wie man sich bei der Hörbücherei anmelden kann, welche Werke zur Auswahl stehen und wie der Versand funktioniert. Es ist sicher eine interessante Möglichkeit für viele von uns später Bücher zu lesen. Maria Halbwidl Telefonie %%%Kunsttherapie Am Mittwoch, dem 13. Mai 2009 fand im BBI ein Workshop mit Frau Martina Dgirolamo (Pädagogin und phonetische Kunsttherapeutin in Ausbildung) statt. Unter der Leitung von Frau Wimmer war die Aufgabenstellung, wie Sprache und Kunsttherapie zusammenführt. Einige Schüler der Korbflechterei und die Tele haben bei diesem Projekt mitgewirkt. Wir machten zuerst eine Entspannungsübung, damit wir uns auf das Projekt einlassen konnten. Und danach hörten wir zwei Musikstücke. Frau Martina gab uns sechs verschiedene Tonplatten mit verschiedenen Strukturen und Mustern, die wir zur Musik ertasten sollten. Frau Martina fragte uns dann, welche Eindrücke diese Musik auf uns gemacht hat. Danach gab sie jedem von uns eine Tonkugel und die Aufgabe war, die Stimmung von der Musik und seine Gefühle in die Tonkugel zu verarbeiten. Der Ton hat sich sehr weich und kühl angefühlt. Ich habe daraus eine Art Schüssel geformt. Jeder für sich hat seine eigenen Gefühle in die Tonkugel verarbeitet und es kamen sehr interessante Ergebnisse heraus. Jeder präsentierte zum Schluss seine eigene Arbeit. Dieses Projekt war für alle Beteiligten sehr interessant. Maria Halbwidl Telefonie %%%Ausflug in den Märchenpark Liebes Wienstrom-Team, sehr geehrter Herr Salzmann! Der 15. Juni 09 war für uns und unsere Kinder einer der schönsten Tage im Jahr. Dank Ihnen war es uns allen möglich, den Märchenpark zu besuchen. Die Kinder waren hellauf begeistert und die Zeit verging wie im Flug. Dieser Ausflug wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Ein herzliches Dankeschön, die Kinder und das Team vom ZebraKindergarten Fingerabdrücke von Annika, Bobbi, Khalil, Luka, Kathi, Julia, Naiomi, Robin, Sude, Ermin und Alette $$$Projekte %%%Türkei-Österreich Sehr geehrte Damen und Herren, liebe TeilnehmerInnen der Schulaktion „Interkulturalität und Mehrsprachigkeit. Eine Chance! 2008/2009“, erstmals findet in diesem Jahr eine Abschlussveranstaltung der Schulaktion am Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur statt, um ausgewählte Projekte anderen Teams und Gästen vorzustellen. Wir freuen uns sehr, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Ihr Projekt „Türkei --> Österreich“ von der Jury als eines aus den insgesamt 73 beteiligten Projekten zur Präsentation ausgewählt wurde und gratulieren herzlich! Veranstaltungsort und –zeit: Montag, 28. September 2009, 10.00 – 15.00 Uhr, Audienzsaal des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur / bm:ukk, 1010 Wien, Minoritenplatz 5 Gabriele Bauer und Petra Meeraus Mag. (FH) Petra Meeraus KulturKontakt Austria Kulturvermittlung Universitätsstraße 5 1010 Wien/Vienna t +43 1 523 87 65-13 f +43 1 523 87 65-20 [email protected] www.kulturkontakt.or.at/20 $$$Eltern %%%Elternfortbildung der Gruppe 5 und N5 zum Thema „Sexualerziehung“ - Herausforderung und Chance Vortragende: Bettina Weidinger - Sexualpädagogin und Sexualberaterin am österreichischen Institut für Sexualpädagogik Unsere Kinder kommen in die Pubertät und zusehends wird auch die Beziehung zwischen Mann und Frau sowie Fragen bezüglich Sexualität Thema. Im Sinne der Zusammenarbeit zwischen Familie, Schule und Internat organisierten wir eine gemeinsame Fortbildung zu dem Thema Sexualerziehung. Allgemeines: Alle Kinder durchlaufen eine sexuelle Entwicklung. Alle Kinder tun dies von Geburt an – unabhängig vom Geschlecht, von familiären Rahmenbedingungen und unabhängig von möglichen körperlichen oder intellektuellen Limits. Kindliche Sexualität unterscheidet sich von erwachsener Sexualität. Für Erwachsene ist es nicht immer leicht zwischen Moralisierung und Verbot einen passenden Umgang mit sichtbarer kindlicher Sexualität zu finden. Für manche Eltern stellt sich die Frage: Was ist alles normal? Und wann bzw. wie muss ich Grenzen einfordern. Feedback zur Fortbildung von einer Mutter: Die Thematik war für mich interessant, die Vortragende wirkte kompetent und der Inhalt war verständlich. Es ist ja doch ein ernstes Thema, trotzdem war die Stimmung eher locker und entspannt. Meine persönlichen Fragen wurden beantwortet und ich konnte auch für spätere Fragen, die sicher mal kommen werden, Antworten mitnehmen. Ich habe Informationsmaterial bekommen und weiß nun wohin ich mich wenden könnte. Ich fand es gut, dass über dieses Thema offen geredet wurde. Renate Kirnbauer %%%Elternfortbildung der Gruppe 5 und N5 zum Thema „Mobilitätstraining“ Vortragende: Ute Ettl – Mobilitätstrainerin an unserer Schule Inhalt der Fortbildung war einerseits die Einführung in Mobilitätstraining, quasi ein Infotag: Wie gestaltet sich das Mobilitätstraining mit unseren Schülern und welche Hilfsmittel werden verwendet. Andererseits wurde auch angesprochen, dass es notwendig ist, dass die Eltern bei der Verkehrserziehung ihrer Kinder wesentlich mitarbeiten „Was ist ein Zebrastreifen, eine Ampel, ein Postkasten und was bedeutet z.B. Rechtsverkehr usw.“. Für uns einfache Begriffe sind für unsere jungen Schüler nicht selbstverständlich. Feedback zur Fortbildung von einer Mutter: Das Thema Mobilitätstraining finde ich sehr interessant. Frau Ettl hat den Vortrag gut gestaltet. Die Stimmung und Atmosphäre empfand ich als sehr angenehm. Von dem Vortrag konnte ich einiges mitnehmen (Verhalten bei der U–Bahn und der Umgang mit Geld) Gesamteindruck: Mir hat die Fortbildung gut gefallen. Vor allem habe ich es sehr gut gefunden, dass wir Eltern auch ohne Kinder zusammengekommen sind und uns austauschen konnten, auch über andere Themen. Ursula Fassl $$$Spezialbeiträge %%%Labyrinth-Workshop - Freitag, 17. April 2009 Der Labyrinthaufbau fand am Vortag mit Hilfe von Herrn Manfred Limmer (Gärtner der Schule), den Co-Leiterinnen Eveline Weiss, Erika Schafellner sowie des Schülers Patrick und mir, Ilse M. Seifried (Initiatorin des Projektes) auf der Fußballwiese des BBI statt. Es wurde nicht die Labyrinthstruktur sondern der Weg (Ariadnefaden) eckig gesteckt. Als beste Aufbauvariante stellte sich heraus, von innen heraus die Stöcke zu setzen und die Schnur zu spannen – was ca. 30 Minuten benötigte. Das Ausmaß betrug ca. 17 m x 16 m, Weglänge 246 m. Das Material: 38 Kunststoffpfähle der Firma Kerbl. Für den Handlauf wurden 1,5 Wollpackungen á 155 m – Wolle mit weichen Pompons der Firma Regia – verwendet. Die Wettergöttin war dem Experiment gewogen und so wurde dieser kühle, aber trockene Nachmittag für alle ein besonderes Erlebnis. Die mutigen und experimentierfreudigen TeilnehmerInnen waren Herr Hyden, Frau Markovic, Frau Kotinsky, SchülerInnen der Schule (Corinna, Anita, Amela, Katharina, Wilhelm), Frau Ettl – Mobilitätstrainerin an der Schule, Herr Prof. Schmid – (blinder) Lehrer an der Schule. Ermöglicht wurde dieses Pilotprojekt erst durch die großzügige Unterstützung der Firma Kerbl, die die Weidenstecken kostenlos zur Verfügung stellte. http://www.kerbl.com ///A. Der Projektablauf 1. Begrüßung und Vorstellungsrunde 2. Vermittlung des geplanten Ablaufs und der Zeitstruktur von 3 Stunden 3. Einführung ins Thema 4. Einführung in die Labyrinthbegehung 5. Labyrinth-Erfahrungen (Holz, Stoff, Wiese) und Erfahrungsaustausch in der Kleingruppe 6. Erfahrungsaustausch, Analyse u. Resümee in der Großgruppe 7. TeilnehmerInnen erhalten Skript - Dank und Verabschiedung ///B. Das Urlabyrinth (auch kretisches Labyrinth genannt) hat 7 Umgänge Der Ariadnefaden (Weg durch die Labyrinth-Struktur) pendelt zum Zentrum und wieder weg, sowie nach links und rechts. Der Wegrhythmus ist folgender: Der Weg ins Labyrinth führt direkt in den 3. Gang, weiter raus in den 2. und weiter raus in den 1. Gang (den äußersten und längsten), dann rein in den 4., rein in den 7., raus in den 6., raus in den 5. Gang und rein ins Zentrum Das Zentrum ist der Umkehrpunkt für den Weg hinaus. ///C. Labyrinth-Erfahrungen Der Weg wurde von jeweils 2 bzw. 3 Personen gegangen, sodass es auch zu Begegnungen kam. Die TeilnehmerInnen antworteten auf die Frage: 1. Wie fühlen Sie sich? alle positiv. Beispiele: * Mir geht’s gut. * Super, weil verlaufen kann man sich nicht, weil eh immer der Faden da ist. Ganz super, ja. * Ausgezeichnet! War wirklich super! * Also, ich fühl mich sehr entspannt. Es hat mir alles sehr, sehr gut getan. Also ich bin mir eigentlich vorgekommen, so als wär ich in meiner Gedankenwelt. Also das, was ich mir nicht erwartet hätte. Aber es war so und es hat mir wirklich sehr gut getan, das alles sozusagen zu durchschreiten und wieder zurück zu kommen. * Ich fühl’ mich befreit. 2. Was haben Sie erlebt? Beispiele: * Ich habe eine komplett neue Erfahrung gemacht. * Es hat sich für mich alles wie ein sehr schöner Traum angefühlt. Aber ein Traum, der immer weiter treibt zu gehen, also nicht stehen bleiben, sondern – Es war ein sehr schönes Gefühl. * Mich fasziniert das immer so, wie es das gibt, wenn man umhergeht, so immer wieder rechts und links und trotzdem wieder zum Ausgang kommt. * Die Erfahrung, dass die Orientierung an der Sonne nur kurze Zeit funktioniert. Die Kombination zwischen den Richtungen und der Sonneneinstrahlung, die ist ein ganz interessanter Aspekt. * Hab’ ich was erlebt? Also, ich bin zusammengestoßen (lacht). Also, ich bin mit Ilse öfter zusammengestoßen. Also, zusammenstoßen war das nicht (lacht). * Es war schon super, muss ich sagen. * Die Erfahrung manchmal der Ungeduld, so im Inneren und auch vielleicht einmal die Erfahrung der Verlorenheit, aber auch die Gewissheit: „Ich komm ja eh wieder heraus.“ 3. Was war angenehm/positiv? Beispiele: * Es war im Grunde alles positiv. * Es war angenehm weil es nichts Holpriges gab, keine Steine oder so….. * Die Ruhe, die es ausstrahlt. Es ist irgendwo so ein Dahingleiten in diese verschiedenen Richtungen. Für uns ist es ein Vorteil, dass alles im rechten Winkel gesteckt ist, weil wir uns auch auf der Straße nach dem rechten Winkel orientieren. Daher ist das für uns etwas sehr Vertrautes. Es ist nichts Unvertrautes. * Dass der Weg einfach weitergegangen ist. Es gab kein Hindernis. * Dass man eben irgendwie frei gehen kann. Eigentlich hab ich da nicht so die Angst wie im Straßenverkehr. * Es war schon eine Überraschung. Ja, es war schon angenehm. * Nicht wirklich. Es gab halt einen Stock, ich glaub, da bin ich ein bisserl gestolpert, aber sonst war eigentlich alles in Ordnung. * Positiv ist, dass ich ohne fremde Hilfe gehen kann – und zwar auch in meinem Tempo. …. und da kann man ganz schön lang gehen. 4. Was hat Sie gestört/war irritierend? durchgehend mit „Nichts!“ Beispiele: * Es gab so ziemlich scharfe Kanten, wo man so antippt. Aber es war wieder diese Erinnerung: Du bist hier! Du bist noch nicht in einem Traum! Ich finde, das ist eine sehr gute Kombination. * Nein. Man muss nur aufpassen bei den Stöcken. * Nein. * Nein. Nix. Überhaupt nicht. Es war alles super. * Besonders unangenehm nicht. Das Licht. Aber das liegt in der Natur der Sache, das kann man nicht ändern. Das Anstoßen an die Stöcke. Weitere Aussagen * Die Rundungen beim Holzlabyrinth waren keine Schwierigkeit. Aber beim Gehen wäre es wahrscheinlich schwieriger als das rechteckige. Das eckige Labyrinth draußen war für mich ausgesprochen entspannend und fast so wie schwebend. * Für mich war das draußen das Allerbeste. Aber das Ende, das hat mich irgendwie – da habe ich gedacht: „Bin ich jetzt gefangen?“ Gut, dann bin ich wieder zurückgegangen … * Mir hat auch das draußen am besten gefallen und zwar deshalb, weil es spannend war …. Und man hat wirklich eine Reise gemacht – also für mich war das eine Reise durch meine Gedankenwelt. Es war einfach sehr schön, das zu durchschreiten. Und zurückzukommen. Also das war eine tolle Erfahrung. * Ja, mir hat das draußen auch am besten gefallen. Aber es war nicht schwer, weil ich hab’ gewusst, es kann nichts passieren, es ist der Faden, der mich führt. Ich war in total anderen Gedanken, hab’ mich nicht konzentrieren müssen. Das war ganz beruhigend. * Ich wollte nicht, dass es aufhört. Es war mir ganz egal, wie lange es noch dauert, ich hab mir nur gewünscht, es sollte einfach weitergehen. * Man muss vielleicht auch allgemein sagen, es gibt ja Blindenerholungsheime, wo es solche Wege gibt, wo man einen Pfad entlang gleitet und erst das ermöglicht das entspannte Gehen. Das haben wir ja ganz, ganz selten. Denn wenn ich alleine spazieren gehe, muss ich mich ja immer konzentrieren. Und durch die Führungshilfe kann ich ganz entspannt gehen. Außer ich hab’ eine Begleitung oder einen Hund. Aber das ist eine der wenigen Formen, wo man auch entspannt gehen kann. Also, ich hab’ mir das so vorgestellt – also, ich hab’ keinen Garten – so etwas könnte man sich eigentlich aufstellen – irgendwo - und jeden Tag dann ein Mal durchgehen oder zwei Mal. Ich habe auch während des Gehens an den Maler Monet gedacht, der im Garten die Seerose… und der hat über 100-mal diese Seerose gemalt. Mit einer ein bisschen veränderten Sicht oder wie es so halt mit der veränderten Sonne ist. So ein Meditationsobjekt könnte auch so ein Labyrinth sein. Weil es braucht eigentlich nicht allzu viel Platz. * Da werden wir halt mit der Frau Direktor darüber reden. * Also ich hab es draußen auch sehr entspannt gefunden, weil man wirklich so frei und locker gehen kann. Es war recht lustig manchmal. Wenn man angestanden ist an einem Faden und um die Ecken gehen hat müssen. Und da herinnen, muss ich sagen, das Holz war nicht schwierig für mich, weil man hat wirklich in der Führung bleiben können. Und ich glaub’, ich hätt’ mir mit dem Stock ein bisschen leichter getan, wenn ich mir das Holz vorher gemacht hätte. Weil ich hab’ ja nicht gewusst, wie das zusammenhängt, wie das ausschaut von oben bis unten. Bei dem Holz hat man das genau im Ganzen angreifen können wie die Umdrehung ist. ///D. Zusammenfassung - Ausblick und Nachhaltigkeit Frau Direktor Alteneder ließ das Labyrinth noch weiter für alle anderen SchülerInnen stehen, damit auch diese Erfahrungen machen können. Sie plant – aufgrund der Zustimmung durch SchülerInnen und LehrerInnen der Schule – öfters ein Labyrinth aufzustellen. Das Material ist in der Schule gelagert und steht jederzeit allen weiteren Labyrinthprojekten für Blinde zu Verfügung. Es lässt sich zusammenfassen, dass das Labyrinth-Pilotprojekt sehr gut angenommen wurde. Das Labyrinth hat ein besonders großes Entspannungs- bzw. Mediationspotential für Menschen. Das Thema wurde aufgegriffen und wird fortgeführt. Ilse M Seifried [email protected] www.das-labyrinth.at ///Information zum Thema LABYRINTH Das Standardwerk zum Thema ist Labyrinthe - Erscheinungsformen und Deutungen – 5000 Jahre Gegenwart eines Urbilds (Prestel Verlag 1982) von Hermann Kern. Es ist die erste wissenschaftliche Arbeit, die zwischen Spiralen, Mäandern, labyrinth-ähnlichen Formen und dem Labyrinth selbst, das im Laufe der Geschichte Veränderungen in Gestalt und an Bedeutung erfuhr, differenziert. Die beiden ältesten und sicher datierbaren archäologischen Funde sind jene beiden von ca. 1200 v.u.Z. aus Pylos (GR) bzw. Tell Rifaàt (Syrien). Es gibt Felsritzungen bzw. Zeichnungen in Höhlen auf Sardinien, in Val Camonica (I) und Pontevedra (ES), die ebenfalls aus dieser Zeit stammen dürften bzw. etwas jünger sind. Noch wissen wir nicht, wo und warum das Labyrinth tatsächlich als Struktur erstmals entstanden ist. Noch wissen wir nicht, wie es, wenn es benützt wurde, benützt wurde bzw. welchem Zweck es diente, wenn es einem Zweck gedient hat. Bisher wurden keine Gebäude in Labyrinthform gefunden, obgleich diese Vorstellung seit Jahrhunderten in vielen Köpfen spukte. Ab ca. 400 v.u.Z. ist die Labyrinth-Struktur auf griechischen Münzen, die auf Kreta hergestellt wurden, geprägt. Als Graffiti findet es sich 79 n.u.Z. in Pompeji an einem Türstock mit der Inschrift: Hier wohnt Minotaurus und erstmals mit dem Wort Labyrinth. Ob das Labyrinth an einem Ort seinen Ursprung hat, ob es unabhängig voneinander an verschiedenen Orten kreiert wurde, ist nicht belegbar. D.h. die grundsätzlichen Fragen sind alle noch offen. Das Wort labyrinthos ist ein vorgriechisches und weiters kein kretisches Wort. inthos weist auf eine Ortsbezeichnung hin, labrys ist ein kleinasiatisches Wort und wurde oft mit Doppelaxt übersetzt. Gesichert ist, dass dieses Wort auf Kreta nicht für die Doppelaxt (die die ab- und zunehmenden Mondsicheln darstellen dürfte) verwendet worden ist. Eine Möglichkeit, sich dem Wort etymologisch zu nähern, ist, in ihm einen ganzen nordwestsemitischen Satz zu hören. Obwohl dafür literarische Beweise fehlen, schlägt Dürr eine Deutung vor, die er probeweise mit altphönizischen Buchstaben geschrieben hat und die lautet: Auf die Mitte weise den Umherirrenden hin! Grammatikalisch handelt es sich dabei um einen Imperativ, der an eine Frau oder Göttin gerichtet ist. Mitte steht auch für Herz bzw. Zentrum des geistig-seelischen Lebens. Inhaltlich passt der Text zur Form. Aus der Struktur des Labyrinths entwickelte sich der Irrgarten. Dieser ist charakterisiert durch die Weggabelungen, d.h. Entscheidungen müssen für ein Vorangehen getroffen werden: gehe ich links oder gehe ich rechts? Ab 1420 werden Irrgärten gezeichnet und angelegt. Es ist die Zeit, da sich die Menschen von der religiösen Gebundenheit emanzipieren. Wahlmöglichkeiten aufgrund von Mündigkeit und Eigenverantwortung sind die Basis. Der Irrgarten wird damit zum Symbol einer Welt, in der sich der Mensch verlieren kann bzw. verliert. Die älteste bekannte Darstellung eines Irrgartens stammt aus dem Notizbuch des venezianischen Arztes Giovanni Fontana. Das Labyrinth lädt dich ein, seinen Weg zu gehen, der keine Weggabelungen kennt. Wenn du nicht aufgibst, gelangst du ins Zentrum. Der Irrgarten zwingt dich immer wieder, dich zu entscheiden, welchen Weg du weitergehen möchtest. Du musst eine Wahl treffen. Dem Labyrinth im eigentlichen Sinn liegen folgende Kriterien des Formprinzips zugrunde: * Es gibt eine äußere Begrenzungslinie, die nur eine Öffnung besitzt. * Die Figur kann (gedanklich oder körperlich) zwischen den Linien abgeschritten werden. * Der Weg ist kreuzungsfrei, d.h. er bietet keine Wahlmöglichkeit und wechselt immer wieder pendelnd die Richtung. Der Weg führt wiederholt sehr nah am Zentrum vorbei und mündet schließlich ausweglos und sackgassenartig in ein Zentrum. * Ein Weg, der als Umweg vom Eingang zum Zentrum führt, füllt den Innenraum aus. * Nur durch eine Wendung, einen Bogen von 180°, kann der Weg fortgesetzt werden. * Denselben Weg zurückgehend wird dieser diesmal vorschauend erfahren. * Der Mittelpunkt des Labyrinths ist nicht das geometrische Zentrum. * Das Zentrum ist ein leerer Raum. Mit dem griechischen Mythos von Ariadne und Theseus sind der rote Faden und das Labyrinth bis heute nicht vergessen. In diesem Mythos wird von einem Labyrinth gesprochen, das aber als Irrgarten beschrieben wird, durch den Theseus nur mit Hilfe des Ariadnefadens herausfindet. Mit der griechischen Kultur findet also diese Vermischung von Irrgarten und Labyrinth (wie auch Werten und Inhalte des Matriarchats und des Patriarchats) statt, die bis heute nicht aufgearbeitet ist. Und so sind Widerstände auch in der Wissenschaft zu finden, liebgewordene Mythen, wie den Begriff des kretischen Labyrinthes und auch seine Synonymsetzung mit dem Irrgarten aufzugeben. ///Literatur H. Kern: Labyrinthe, Prestel Verlag 1982 Ilse M. Seifried: Das Labyrinth - Die Kunst zu wandeln, Haymon 2002 Caerdroia, Englische Labyrinthzeitschrift Candolini Gernot, Labyrinthe, Pattloch 1999 Jaskolski Helmut, Das Labyrinth, Kreuz Verlag 1994 Kraft John, Die Göttin im Labyrinth, edition amalia 1997 Lonegren Sig, Labyrinths, ancient myths & modern uses, Gothic Image 1996 Riebe Brigitte, Im Palast der blauen Delphine, Piper 1994 ///Websites (mit weiterführenden Links) www.das-labyrinth.at www.begehbare-labyrinthe.de www.labyrinthos.net/ www.labyrinth-project.ch/index.html www.labyrinthsociety.org/ www.mymaze.de %%%Ja zum Recht auf Braille - Nein zu Shared Space Der DBSV-Verwaltungsrat setzte in Mainz Akzente Sehr geehrte Damen und Herren, auf Einladung des Landesblinden- und Sehbehindertenverbandes Rheinland-Pfalz tagte der DBSV-Verwaltungsrat am 8. und 9. Mai in Mainz. Was die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Gutenberg für die Verbreitung geistiger und kultureller Werte bedeutete, erreichte Louis Braille für Blinde mit der Erfindung seiner Sechs-PunkteSchrift Jahrhunderte später für alle, die Gutenbergs Schwarzdruck nicht lesen können. Richard Heuer, genannt Hallmann, steht in der Tradition Louis Brailles. Als Vorsitzender der Brailleschriftkommission der deutschsprachigen Länder ist er der oberste Bewahrer des Braill’schen Vermächtnisses, aber auch der exponierte Verfechter dieses Schriftsystems, das er als einfach genial und genial einfach bezeichnete und mit dessen Erfindung sich Louis Braille radikal von allgemein gebräuchlichen Schriftsystemen abwandte. Sein Vortrag „Zur Bedeutung der Brailleschrift – Rückblicke und Perspektiven“ vor dem Verwaltungsrat zählt zu den Highlights des BrailleJahres. Die Sechs-Punkte-Schrift Louis Brailles erfülle, so Richard Heuer, die vier Anforderungen an ein Schriftsystem. 1. Braille ist leicht erlernbar. Mit seinen sechs Punkten auf 6 mal 9 mm ohne Striche und ohne Bögen und nur 10 willkürlichen Festlegungen (gemeint sind die Zeichen a bis j, für die Braille nur die oberen vier Punkte verwandte, und von denen sich alle anderen Buchstaben und Zeichen ableiten ließen), stehe das Braille-System gut da. 2. Braille ist einfach zu schreiben. Ein Griffel, eine Schablone und festes Papier seien ausreichend. Tinte oder Werkzeuge würden nicht benötigt. 3. Braille ist leicht lesbar. Das Feld von 6 mal 9 mm für ein Braille-Zeichen entspreche der Fläche mit der größten Konzentration des Tastsinns in den Fingerkuppen. Außerdem hätten die Braille-Zeichen einen hohen Wiedererkennungswert und es ließen sich auch größere komplexe Gebilde erkennen. Das Lesen, so Heuer, vollziehe sich im Erfassen komplexer Einheiten. Dass nur etwa 20 % der blinden Menschen Braille beherrschten, läge nicht am System, vielmehr seien dafür andere Gründe maßgebend, etwa physiologische. 4. Das Braille-System ist erweiterbar. In Braille, für die französische Sprache entwickelt, ließen sich mühelos Besonderheiten anderer Sprachen, wie des Deutschen und des Englischen abbilden. Auch Zeichen anderer Schriftsysteme, wie des Kyrillischen, können in Braille wiedergegeben werden. 6-PunktBraille erfülle auch die Forderung nach der Erweiterbarkeit des Zeichensatzes, @ und € ließen sich realisieren. Louis Braille sah kein Problem darin, auch zwei Zellen für die Wiedergabe eines Zeichens zu verwenden, so etwa bei Großbuchstaben und Ziffern. Das Prozentzeichen benötigt sogar drei Zellen. Schließlich ließen sich mit Braille-Zeichen auch mathematische Formeln und Musiknoten darstellen. Die „6 Richtigen“ des Louis Braille sind für uns Brailler wie ein Hauptgewinn, also wie ein Sechser im Lotto. Das posaunen wir gerade in diesem Jahr gerne hinaus; aus Freude über den erreichten Stand der Zugänglichkeit schriftlicher Informationen auf Papier, mittels PC, auf Schildern und Displays, aus Sorge um die Bedeutung der Braille-Schrift im Bildungssystem und als Forderung des Rechts auf Braille für alle. So beschloss denn der DBSV-Verwaltungsrat die „Mainzer Erklärung“ mit der die deutsche Blinden- und Sehbehindertenselbsthilfe unterstützt von den Organisationen der Eltern und der Pädagogen nachdrücklich das Recht auf Braille in Schule, Beruf sowie im privaten und öffentlichen Bereich fordert. Sie finden den Wortlaut unter www.dbsv.org. Auf Wunsch mailen wir Ihnen die „Mainzer Erklärung“ auch gerne zu. Auf den Punkt brachten die Vertreter des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin und des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Brandenburg die Gefährdung blinder und sehbehinderter Menschen durch Shared Space. BBSB-Inform berichtete bereits mehrmals über dieses Verkehrskonzept ohne Trennung von Fahrbahn und Gehweg und ohne Verkehrszeichen und Ampeln. Die Lösungsansätze zur Vermeidung von No-Go-Areas für Blinde und Sehbehinderte und zur Gewährleistung der Sicherheit in Shared-Space-Bereichen, wie sie von einer hochkarätig besetzten Fachtagung des GFUV im August 2008 in Osnabrück erarbeitet wurden, ließen, so wurde vorgetragen, eine ungefährdete Teilnahme am Straßenverkehr nicht zu. Nach eingehender Aussprache fasste der DBSV-Verwaltungsrat einen Beschluss, in dem es heißt: „Der Verwaltungsrat des DBSV spricht sich wegen der mit der verkehrstechnischen Lösung Shared Space verbundenen erhöhten Gefahr für blinde und sehbehinderte Verkehrsteilnehmer entschieden gegen die Einführung von Shared Space in deutschen Kommunen aus.“ Weil aber davon auszugehen ist, dass Shared-Space-Zonen eingerichtet werden, beauftragte der DBSV-Verwaltungsrat den GFUV, den Anforderungskatalog um Elemente der in der Schweiz geregelten Begegnungszonen mit getrennten Fahrbahnen und Gehwegen und mit dem Vorrecht der Fußgänger zu ergänzen und Erfahrungen und Erkenntnisse aus Bohmte einzuarbeiten. Wegen der sehr unterschiedlichen Gegebenheiten und Voraussetzungen vor Ort wird es aber dennoch notwendig sein, mit den Kommunen Einzellösungen auf der Grundlage des überarbeiteten Anforderungskatalogs zu suchen. Aus bbsb-inform $$$Freizeit und Unterhaltung %%%Zoom Kindermuseum am 21. April 2009 „Wir möchten dich zu einer ungewöhnlichen Reise einladen. In eine Ausstellung, die sich mit dem THEMA TOD beschäftigt.“ „Aber ich lebe doch“, wirst du vielleicht sagen. Da hast du Recht und trotzdem: LEBEN UND TOD GEHÖREN ZUSAMMEN. Das haben wir in unserer Kultur oft einfach vergessen, indem wir nicht darüber sprechen. Dann bekommen wir Angst. Die Ausstellung erzählt dir viele Dinge vom Leben und vom Tod. Sie wird dir Mut machen, Fragen zu stellen und vielleicht eigene Antworten zu finden. Es gibt RÄUME ZUM NACHDENKEN, ZUM SPIELEN und ZUM ANFASSEN. Und es gibt DINGE ZUM STAUNEN und ZUM LACHEN. ERZÄHL MIR WAS VOM TOD Eine interaktive Ausstellung über das Davor und das Danach für Menschen von 6 bis 99 Jahren besuchten die Gruppe 5 und N5. Wir hatten dort die Möglichkeit mit sehr engagierten und freundlichen Betreuern das oft doch sehr angstbesetzte Thema TOD aus verschiedenen Perspektiven mit den Kindern zu erarbeiten. Wie sich das gestaltete, werden wir nun erklären: Warum wird man alt? Was bleibt von einem Menschen, wenn er nicht mehr da ist? Wie sieht der Tod aus? In der neuen Ausstellung kamen wir dem Geheimnis vom Werden und Vergehen auf die Spur und erfuhren, dass Alter, Zeit, Leben und Tod untrennbar mit einander verbunden sind. Wir haben uns auf eine lebendige Expedition ins Jenseits begeben, auf eine Zeit, die wir anhand einer Riesensanduhr erleben durften. Wir stöberten im „Wohnzimmer der Erinnerung“ und mixten im Labor einen Unsterblichkeitstrank. Außerdem durften wir Urnen und einen Sarg genauer begutachten und uns sogar hineinlegen. In der ägyptischen Pyramide begegneten wir dem Totengott Osiris, der uns sagte, wir seien noch zu jung um zu sterben. Ein mexikanischer Altar und ein archäologischer Fundort mit originalen Grabbeigaben zeigten uns, wie Menschen in anderen Kulturen und Zeiten trauern und welche Rolle der Tod in ihrem Leben spielt. Das Team der Gruppe 5 und N5 %%%Kindertheater Dschungel Wien „Ente, Tod und Tulpe“ am 27. April 2009 Eine Ente begegnet einem ganz speziellen Freund, dem Tod. Um genau zu sein: sie wird schon ihr ganzes Leben von ihm begleitet. Doch erst jetzt bemerkt sie ihn. Sie stellt ihn zur Rede: „Wer bist du – und was schleichst du hinter mir her?“ Er gibt sich offen zu erkennen und die Ente erschrickt ein bisschen über die Anwesenheit. Doch schon bald siegt die Neugierde und sie will mehr über ihn wissen. Die beiden entwickeln eine besondere Freundschaft, haben Spaß und verbringen eine schöne Zeit miteinander. Bis schließlich die Ente stirbt und es Abschiednehmen heißt. Hintergrundgedanke ist den Tod als etwas Natürliches, Normales und nicht nur Negatives zu sehen. Das Leben und der Tod gehören zusammen und es darf auch darüber geredet werden. Da in dem Stück nur wenig gesprochen wurde, war die Nachbesprechung umso notwendiger: Wir durften mit den Schauspielern reden und Fragen zum Stück stellen. Außerdem wurde uns ermöglicht die Requisiten anzugreifen und auch selbst zum Schauspieler zu werden: Wie würdet ihr den Tod darstellen? Manche machten große, laute Schritte, andere waren ganz leise oder hüpften. Es war sehr spannend und lustbetont. Das Team der Gruppe 5 und N5 %%%“HEXE LILLI“ als Lesemotivation In Zeiten von Computer, Fernsehen, CD-Player, … ist es immer schwieriger die Kinder zum Lesen zu begeistern. Deshalb hat sich das Team der Sozialpädagoginnen der Gruppe 5 und N5 überlegt ein kleines Leseprojekt zu starten. Da die Kinder sich gerne verkleiden, zaubern und hexen, haben wir für unsere Erstleser das Buch von der „Hexe Lilli“ besorgt. Da der Film „Hexe Lilli“ zurzeit im Kino läuft, haben wir den Kindern versprochen, wenn alle das Buch gelesen haben, werden wir diesen mit ihnen ansehen. Heute, am Montag den 4. Mai, war es endlich soweit. Im Kino angelangt, kauften wir uns Popcorn, denn dies darf natürlich nicht fehlen. Die alte Hexe Surulunda muss das Hexenbuch vor dem bösen Zauberer Hieronimus schützen, der damit eine Welteroberungsmaschine bauen will. So schickt sie ihren kleinen Flugdrachen Hektor mit dem Hexenbuch weg, um eine neue Superhexe zu finden, die das Buch beschützen soll. Hektor landet damit bei Lilli. Diese glaubt erst gar nicht, dass sie mit dem Buch auch wirklich hexen kann. Aber schon bald überzeugt sie sich vom Gegenteil und zaubert so manchen Unfug. Werden es Lilli und Hektor schaffen das Buch vor Hieronimus zu schützen??? Wir wissen es schon und wenn ihr auch wissen wollt, dann müsst ihr wohl das Buch lesen oder euch den Film im Kino ansehen. Die Sozialpädagoginnen der Gruppe 5 und N5 %%%Paris est merveilleuse et magnifique … Es erwarten Sie nun 2 tolle Schilderungen unserer Reise nach Paris. ///Meine Eindrücke von Paris – Dino Banjanovic Am 04.06.2009 war es soweit, die Reise nach Paris stand bevor. Meine drei Schulkollegen (Barbara, Claudia und Sami) und ich waren in Begleitung von Frau Mag. Rupp und Frau Luise Chaloupsky. Wir trafen uns am Donnerstag in der Schule und fuhren von dort aus zum Flughafen. Dann flogen wir nach Paris. Als wir in Paris ankamen, war es anfangs sehr ungewohnt. Wir wurden gleich mit „offenen Armen“ am Flughafen Charles de Gaulle (Charles der Gaul *gg*) empfangen. 4 Beamte brachten uns sogar bis zur Schnellbahn. Von der Schnellbahn fuhren wir dann ins Hotel „Comfort Nation“. Wir mussten zweimal in der UBahn umsteigen. Die Pariser U-Bahn gefällt mir persönlich eigentlich nicht so besonders, da sie nicht sicher genug für Blinde ausgestattet ist. Als wir im Hotel ankamen, bezogen wir unsere Zimmer. Später am Abend gingen wir dann eine Kleinigkeit essen. Am darauf folgenden Tag sollte unsere Tour beginnen. Als erstes bestiegen wir den Eiffelturm. Das war ein Höhepunkt, der mir am besten gefallen hat. Es war erstaunlich, wie hoch wir über der Erde waren, 300 Meter! Es war aber ein bisschen anstrengend, 600 Stufen. *gg* Anschließend machten wir einen Abstecher ins Studentenviertel nahe der Sorbonne um zu Mittag zu essen. Es hat mich sehr gewundert, wie viele verschiedene Restaurants es auf einem Fleck gegeben hat. Da waren türkische oder griechische oder auch chinesische Restaurants. Später waren wir auf dem Weg zum Panthéon. Hier ist Louis Braille begraben. Für mich war dieser Punkt nicht so interessant wie für die anderen, die von der Kuppel die Aussicht genießen konnten. Ich konnte dies nicht *gg. Was mir dann wiederum gefallen hat, war dann der Ausflug zum Schloss Versailles am Samstag. Wir erhielten Audioguides zur Führung. Alles wurde detailliert und verständlich beschrieben. Das ganze Schloss gleicht einem großen Museum. Es waren sehr viele Stücke ausgestellt. Anschließend gingen wir auf die Champs élysées. Das ist eine sehr große prachtvolle Straße in Paris. Sie zählt zu den größten Einkaufsstraßen. Es waren so viele Geschäfte zu sehen. Das hat mich schwer beeindruckt. Schade, dass wir nicht hinein gehen durften. Ich hätte neue Klamotten gebraucht. *gg Später ging es dann weiter nach Montmartre. Wir besichtigten die große Kirche Sacre-Coeur (heiliges Herz). Später sind wir richtig schön französisch essen gegangen. Der Abend war äußerst lustig. Wir waren - glaube ich - die lautesten im Restaurant. In Wien hätten sich die Gäste sicher beschwert, aber in Paris war dies nicht so. Später, nach dem Essen, machten wir uns auf den Weg zum „Moulin rouge“. Es war so interessant zu sehen, wie unterschiedlich eine Stadt sein kann bei Tag und bei Nacht. Das Pariser Nachtleben ist kaum zu vergleichen mit dem in Wien. Am Sonntag ging es dann zu der Kirche Notre Dame. Wir hatten die Ehre bei einer Messe dabei zu sein. Später machten wir eine Tour in der neuen 14er U-Bahn-Linie. Diese funktionierte ganz ohne Fahrer. Sie war auch eine der modernsten Linien. Sie war auch blindenfreundlich. Die Durchsagen waren verständlich. Danach fuhren wir zurück ins Hotel, holten unsere Sachen und dann sind wir zum Flughafen gefahren. Ich muss schon sagen, Paris war sehr beeindruckend. Nur wenn ich noch einmal hingehen würde, würde ich mir richtig gute Schuhe mitnehmen. *gg* ///Eine Reise nach Paris - Barbara Geher (14 Jahre) Paris ist immer eine Reise wert. Besonders so eine, wie einige Schüler und ich sie vom 4. – 7. Juni erlebt haben. Schüler, die im vorigen Jahr das Freifach Französisch belegten, bekamen von Frau Rupp das Angebot, eine Reise nach Paris zu machen. Wir waren vier Schüler und zwei Betreuer. So war es uns möglich, sehr viele Eindrücke von Paris zu bekommen. Wir flogen am 4. Juni nach Paris und fuhren dann mit der Schnellbahn weiter. Da es in Paris so gut wie keine Rolltreppen gibt, brachte uns das Treppensteigen mit den Koffern rasch zum Schwitzen. Doch das war nur ein kleiner Vorgeschmack auf die vielen Treppen, die uns am nächsten Tag am Eiffelturm erwarteten. Aber auf der letzten Aussichtsplattform konnten wir die Höhe des Eiffelturms spüren, weil man den Verkehr fast nicht mehr hören konnte und es sehr windig war. Der Eindruck, auf einem der höchsten Bauwerke der Welt zu stehen, war für mich besonders schön. Nach einem guten Mittagessen, das einige Schüler schon dringend gebraucht hatten (ich nicht unbedingt), ging es weiter zum Panthéon. Dort besuchten wir das Grab von Louis Braille, dem Gründer der Blindenschrift. Danach bestiegen wir die Kuppel der Gedenkstätte. Am nächsten Tag fuhren wir zum Schloss Versailles. Das Wetter spielte beim Hinweg nicht mit, doch das machte uns, sobald wir im Schloss waren, nichts mehr aus. Vom Schloss Versailles konnte ich nicht so viele Eindrücke mitnehmen, da man nicht so viel angreifen konnte. Die Informationen von den Audioguides, die wir bekamen, waren jedoch sehr interessant. Am Nachmittag gingen wir die Champs-élysées, eine der berühmtesten Einkaufsstraßen, entlang. Wir hatten Glück, denn diese wurde für den amerikanischen Präsidenten abgesperrt. So bot sich uns die Möglichkeit, ein Foto mit dem Arc de Triomphe, dem Triumphbogen im Hintergrund zu machen. Diesen bestiegen wir dann auch noch und schon waren wir wieder hoch über der Stadt. Am Abend gingen wir ins Künstlerviertel Montmartre essen. Davor zündeten wir in der berühmten Kirche Sacré-Coeur noch eine Kerze an. Am Sonntag besuchten wir die berühmteste Kirche von Paris, Notre Dame. Dieser Besuch war für mich das Schönste an der ganzen Reise, da wir auch einen Teil einer Messe miterleben konnten. Da die Kirche so groß ist, war das ein ganz anderes Erlebnis, als in einer kleinen Kirche. Danach besichtigten wir noch die Conciergerie, das Gefängnis, in dem Marie Antoinette bis zu ihrem Tod gefangen gehalten wurde. Als letzte Sehenswürdigkeit auf unserer Reise gingen wir noch in die Sainte Chapelle, eine berühmte Kapelle in Paris. Bevor wir zum Flughafen fuhren, erfüllten uns unsere Betreuer, Frau Rupp und Luise, noch einen letzten Wunsch. Wir durften mit der fahrerlosen UBahn fahren, die bei weitem die sicherste U-Bahn in Paris ist, denn die Bahnsteige sind mit Glaswänden abgesichert und die Türen öffnen sich nur, wenn eine U-Bahn dahinter steht. Und danach war die Reise auch schon wieder vorbei. Der Flug verging schnell und wir kamen spät am Abend in Wien an. Zuletzt noch: Danke Frau Rupp, danke Luise! Ihr habt die Reise für mich unvergesslich gemacht und ich hoffe, dass sich wieder einmal so eine Gelegenheit ergeben wird. $$$Sport und Spiel %%%Internationale Deutsche Einzelmeisterschaften 2009 Judo der Sehgeschädigten und Blinden am 02. Mai 2009 in Schmalkalden Team: Nashwan Badi als Kämpfer in der allgemeinen Klasse bis 90kg Ronald Haberguth (Trainer/Sportunion Döbling) Hanl Walter (Behindertenreferent ÖDK) Mödlin Michaela (Trainerin/BBI, stv. Behindertenreferentin ÖDK) Am 1.5.09 Anreise mit dem PKW, am Abend Abwaage in der Sporthalle in Schmalkalden, am 2.5.09 fanden die Wettkämpfe statt, danach Heimreise. 12 Frauen und 27 Männer aus 9 Nationen nahmen an diesen Meisterschaften teil; in der Gewichtsklasse -90 kg gingen mit Nashwan 4 Kämpfer (USA, GBR und TUR) an den Start, weshalb im Meisterschaftssystem gekämpft wurde (= jeder gegen jeden). Nashwan hat seine drei Kämpfe gegen die wesentlich höher graduierten und viel routinierteren Kämpfer jeweils mit einem Wurf verloren und wurde damit Vierter. Leider gab es kein breiteres Starterfeld mit auch weniger routinierten Judokas, sodass Nashwan, der hier ja seinen ersten Wettkampf (in seinem ersten Judojahr) bestritt, nur kurz und sehr chancenlos im Einsatz war. Trotzdem war die Teilnahme an dieser sehr gut organisierten Veranstaltung wichtig, einerseits für Nashwan, der hoch motiviert sein weiteres Training plant, und andererseits für uns, weil wir unsere Kontakte in die - vor allem deutsche - Behindertenjudoszene auffrischen konnten. %%%11. Juni 2009: Wiener LA-Meisterschaft der Allg. Klasse und Senioren, Cricket-Platz VSC-Team holt insgesamt 21 Medaillen Mannschaftlicher Erfolg für den VSC bei der Wiener LALandesmeisterschaft und Seniorenmeisterschaft: Insgesamt 3 Starterinnen und 12 Starter vertraten den VSC bei der diesjährigen Landesmeisterschaft und Seniorenmeisterschaft in der Leichtathletik, die wiederum am Cricket-Platz im Wiener Prater ausgetragen wurde. Die Wettervorhersage ließ eigentlich kein ideales Wetter erwarten, Gott sei Dank behielten die „Wetterfrösche“ nicht ganz recht, bis zur letzten Siegerehrung um 16 Uhr blieben wir vom vorhergesagten Regen verschont. Dementsprechend gut waren auch die Leistungen. 21 Medaillen und zahlreiche Rekorde waren die Ausbeute unserer Aktiven. Im Detail: Landesmeister wurden Sascha Maringer (T13) über 100 m und Erwin Klabecek (F42) im Diskuswerfen. Den dritten Landesmeistertitel für den VSC steuerte Leichtathletik-Newcomer Andreas JANITSCH (T35) bei, der sich mit neuem ÖR über 5000 m auch als Einzelstarter den Titel holte. Silber gewannen Hans Ewald Grill (T12) über 1500 m, Erwin Klabecek (T42) über 100 m und im Kugelstoß, Badi Nashwan (T12) über 100 m sowie Günther Sereinig (T42) im Weitsprung. Verbandsgold gab es für Sascha Maringer zweimal (Kugel, Diskus), für Erwin Klabecek im Speerwurf sowie für Erich Höler (T13) und Gabriele Berghofer (T12) über 5000 m. Auch die Seniorensportler waren heuer wieder sehr erfolgreich: Zwei Seniorenmeistertitel gingen an Ernst Wurnig (F/T11) im Kugelstoß und Diskuswurf, dazu kommt noch eine Silbermedaille über 100 m. Albert Unger (T13) wurde über 100 m Seniorenmeister und holte im Kugelstoß Silber. Gerhard Zwanziger (F12) brachte es auf zweimal Bronze, und war im Kugelstoß und im Diskuswurf. Silber im Diskuswurf ging an Franz Schöffmann (F12). Rekorde erzielten: Öst. Rekord: Andreas Janitsch über 5000 m Öst. Jugendrekorde: Sascha Maringer über 100 m, im Weitsprung, Kugelstoß und Diskuswurf Wiener Mastersrekord: Gabriele Berghofer über 1500 m und 5000 m und im Standweitsprung Ernst Wurnig über 100 m, 1500 m und 5000 m Erwin Klabecek über 100 m, im Hoch- und Weitsprung Gerhard Zwanziger im Standweitsprung und Kugelstoß Albert Unger über 100 m Hans Ewald Grill über 100 m %%%28.-31. Mai 2009: Internat. Deutsche Schwimmmeisterschaften, Berlin - Sensationelle Leistungen von Gerhard FICHTNER und Peter TICHY - Riesenerfolg bei großem internationalem Wettkampf in Berlin Am Mittwoch, den 27. Mai flog die österreichische Mannschaft gemeinsam mit der ASVÖ-Auswahl zu den diesjährigen 23. Internationalen Deutschen Schwimmmeisterschaften nach Berlin. Mit von der Partie waren vom VSC Gerhard FICHTNER (S11) und Peter TICHY (S13) mit Coach Johannes WEINGARTNER. Den Donnerstag Vormittag nutzten beide Youngsters zum Training, besonders um sich auf die für sie ungewohnte Langbahn einzustellen. Am Nachmittag fanden die ersten Bewerbe statt, für die Gerhard und Peter jedoch nicht gemeldet waren. Somit blieb der Nachmittag zum Relaxen. Freitag, 29. Mai, ging es schon um 9 Uhr mit den ersten Bewerben weiter. Das hieß Tagwache um 6:30 Uhr, anschließend Frühstück, 8 Uhr Einschwimmen. Beide Schwimmer waren für die gleichen Bewerbe gemeldet. Los ging es mit 200 m Freistil. Peter ging die ersten 100 m in 1:21 min. viel zu schnell an, sodass er dem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste - Endzeit 3:13,66 min. (Vorjahr: 3:13,69) - Bronze in der Klasse S13 und 28. Platz in der Jugend A. Gerhard startete auch fulminant los, büßte aber auf dem zweiten Hunderter nicht so viel ein und schlug in 3:32,08 min. (Vorjahr: 3:38,16) mit neuem ÖR-Langbahnrekord und Öst. Jugendrekord an - Bronze in der Klasse S11 und 7. Platz in der Jugend B. Ihr nächster Einsatz stand im Bewerb 50 m Rücken auf dem Programm: Sowohl Gerhard als auch Peter konnten dabei erstmals ihre gute Form beweisen: Gerhard schwamm mit 42,47 sec. (Vorjahr: 48,02) neuen ÖR und ÖJR - Gold in der Klasse S11 und Silber in der Jugend B. Peter war mit 42,75 sec. (Vorjahr: 48,61) nur unwesentlich langsamer als Gerhard, auch seine Zeit ist ÖR und ÖJR und brachte wiederum Bronze in S13 und Platz 29 in der Jugend A. Im dritten Freitag-Bewerb ging's für die beiden über 100 m Brust: Gerhard konnte das Startsignal offenbar nicht erwarten und wurde wegen Frühstarts disqualifiziert. Peter brachte mit 1:44,18 min. (Vorjahr: 1:50,70) eine respektable Zeit ins Ziel und wurde damit 8. in S13 und 15. in der Jugend A. Samstag, 30. Mai - zwei Bewerbe - 50 m Brust und 200 m Lagen: Gerhard absolvierte die 50 m Brust in 44,72 sec. (Vorjahr: 49,31), womit er die Jugend B gewann und seine zweite Goldene holte; in S11 brachte ihm diese Zeit Bronze ein. Peter schlug bei 46,31 sec. (Vorjahr: 48,31) an - 6. Platz in S13 und 8. Platz in der Jugend A. Über 200 m Lagen sicherte sich Gerhard mit einer Zeit von 3:43,97 min (ca. 1½ sec. schneller als 14 Tage zuvor auf der Kurzbahn bei der ÖSTM) einen neuen ÖJR und schaffte Silber in S11 und in der Jugend B. Auch für Peter war es zwar sein erst zweiter Lagen-Bewerb. Mit 3:38,50 min war er rund 5 sec. schneller als bei der ÖSTM auf der Kurzbahn - seine Platzierung: 4. in SM13 und 19. in der Jugend A. Am abschließenden Sonntag, den 31. Mai - gingen beide wiederum zweimal an den Start, und zwar über 100 m Rücken und 50 m Freistil: Gerhard schaffte mit 1:37,93 min. (Vorjahr: 1:50,71) über 100 m Rücken wiederum neuen ÖR und ÖJR und eine weitere Bronzemedaille in S11 sowie den 7. Platz in der Jugend B. Auch Peter glitt durch die Fluten und schlug mit neuem ÖR und ÖJR bei 1:36,77 min. (Vorjahr: 1:45,39) an - dies brachte den 4. Platz in S13 und Platz 25 in der Jugend A. Die ultimativ letzten Vorläufe der Meisterschaft gingen über 50 m Freistil: Gerhard begann mit 39,32 sec. und blieb dabei denkbar knapp (8/100) unter dem bisher von Thomas Seidling gehaltenen Öst. LangbahnJugendrekord. Damit wurde Gerhard Vierter in S11 und Achter in der Jugend B. Einmal noch raffte Peter alle Kraft und Konzentration zusammen und erreichte in der Fabelzeit von 31,74 sec. und neuem ÖR-Langbahn und ÖJRLangbahn (das sind 34 Hunderstel schneller als vor 14 Tagen auf der Kurzbahn) das Ziel, das ist der 7. Platz in S13 und der 32. Rang in der Jugend A. Zusammenfassung: Gerhard Fichtner „sammelte“ 2 Goldmedaillen (Internat. Deutscher Meister), 3 Silber- und 3 Bronzemedaillen. In den sechs Bewerben pulverisierte er 3-mal den Ö-Langbahnrekord in S11 und zusätzlich verbesserte er zwei Öst. Jugendrekorde. Peter Tichy holte sich heuer erstmals Medaillen - 2 in Bronze und verbesserte 3 Öst. Langbahnrekorde. Die Zeiten, die die beiden im Vorjahr bei der Int. Deutschen Schwimmmeisterschaft geschwommen waren, sind in Klammer dabei, um den großen leistungsmäßigen Sprung, den beide Schwimmer im abgelaufenen Jahr unter der guten Hand von Johannes Weingartner gemacht haben, sichtbar zu machen. Beide Schwimmer sind für die IBSA Youth and Student World Games im Juli 2009 in Colorado Springs anscheinend gut gerüstet. %%%Mai 2009: Gürtelprüfungen der Judokas Vier blinde Judokas graduiert Die unter der Leitung von Dr. Michaela Mödlin trainierenden blinden und sehbehinderten Judokas stellten sich im Mai d. J. ihrer ersten Gürtelprüfung und erreichten alle den gelben Gurt. Die erfolgreichen SportlerInnen sind: Nashwan Badi, Kevin Rotheneder, Markus Kirschner und Bianca Kisling. Alle nahmen nach der bestandenen Prüfung stolz ihr Diplom in Empfang. %%%2.-3. Mai 2009: ÖSTM Schwimmen, Wien 7 Staatsmeistertitel, 6 Silber- und 3 Bronzemedaillen sowie 15 Rekorde sind die glänzende Ausbeute unserer Schwimm-Crew Große Erfolge für die VSC-SchwimmerInnen bei der ÖSTM Schwimmen im Floridsdorfer Bad. Die neuen T-Shirts für das VSC-Schwimmteam beflügelten offenbar die ganze Crew, denn schon am ersten Tag der Meisterschaft gab es 3 Staatsmeistertitel für Thomas Seidling über 50 m Frei sowie 100 und 200 m Brust in der Klasse S11. Zwei Titel holte sich Peter Tichy in der Klasse S12/13, und zwar über 50 m Freistil und 100 m Brust. Je zweimal Silber gab es für Gerhard Fichtner in der Klasse S 11 und für Sascha Stojkovic in der Klasse S 12/13 über 50 m Freistil und 100 m Brust. Bronze über 100 m Brust erschwamm Erwin Klabecek in SB 8 vor seinem Vereinskollegen Hannes Lerchbacher auf Platz 4, Günther Sereinig landete auf dem 9. Platz. Über 50 m Freistil wurde Erwin Klabecek 4., Günther Sereinig 8. Emine Cam errang Verbandsgold über 100 m und 200 m Brust jeweils vor ihrer Vereinskollegin Claudia Möseneder. Am zweiten Tag ging es mit den Erfolgen weiter: Gerhard Fichtner gewann in S11 die 100 m Freistil und wurde damit Staatsmeister sowie die 100 m Rücken, womit er Verbandsgold gewann. Peter Tichy siegte in S12/13 auch über 100 m Freistil vor Sascha Stojkovic, der Silber errang. In der Klasse S9 holte sich unser „Badeplatzchef“ Erwin Klabecek Silber über 100 m Rücken sowie Bronze über 100 m Freistil und 400 m Freistil. Günther Sereinig wurde über 100 m Freistil Sechster. Die Medaillengewinner auf einen Blick: Peter TICHY (S12/13): Staatsmeister-Goldmedaille über 50 m und 100 m Freistil, 100 m Brust Thomas SEIDLING (S11): Staatsmeister-Goldmedaille über 50 m Freistil, 100 und 200 m Brust Gerhard FICHTNER (S11): Staatsmeister-Goldmedaille über 100 m Freistil, Silbermedaille über 50 m Freistil und 100 m Brust, Verbandsgoldmedaille über 100 m Rücken Erwin KLABECEK (SB8/S9): Silbermedaille über 100 m Rücken, Bronzemedaille über 100 m Brust, 100 m und 400 m Freistil Sascha STOJKOVIC (S12/13): Silbermedaille über 50 m und 100 m Freistil, 100 m Brust Emine CAM (S12/13): Verbandsgoldmedaille über 100 m und 200 m Brust Unsere Schwimmer konnten dabei folgende Rekorde aufstellen:: Österr. Rekord: Gerhard Fichtner, S11: 100 m Rücken: 1:35,58 min. Österr. Jugendrekorde: Gerhard Fichtner, S11: 200 m Lagen: 3:45,49 min., 100 m Freistil: 1:31,41 min, 100 m Rücken: 1:35,58 min., Peter Tichy, S12/13: 50 m Freistil: 32,11 sec; 200 m Lagen: 3:43,39 min., 100 m Freistil: 1:17,17 min., 100 m Rücken: 1:40,52 min. Wiener Rekorde: Hannes LERCHBACHER, S8: 100 m Rücken: 2:14,65 min. 4x50 m Freistil-Staffel S11-13 in der Zusammensetzung Franz Schöffmann, Gerhard Fichtner, Sascha Stojkovic, Peter Tichy: 2:51,35 min. Wiener Masters-Rekorde: Erwin KLABECEK, SB 8/S9, AK II: 50 m Freistil: 33,06 sec; 100 m Brust: 1:43,48 min., 100 m Freistil: 1:12,18 min., 100 m Rücken: 1:27,81 min., 400 m Freistil: 6:18,69 min. Franz SCHÖFFMANN, S12/13, AK II: 100 m Brust: 3:03,95 min. Darüber hinaus wurden von unseren Schwimmerinnen und Schwimmern folgende persönliche Bestleistungen, die keine Rekorde sind, erzielt. Claudia MÖSENEDER, S12/13: 100 m Brust: 2:24,90 min.; 200 m Brust: 5:18,90 min. Emine CAM, S12/13: 200 m Brust: 5:01,62 min. Gerhard FICHTNER, S11: 100 m Brust: 1:43,80 min. Peter TICHY, S12/13: 100 m Brust: 1:40,87 min. Sascha STOJKOVIC, S12/13: 50 m Freistil: 34,18 sec., 100 m Freistil: 1:22,99 min, 100 m Brust: 1:45,17 min. Hannes LERCHBACHER, S8: 100 m Brust: 1:57,72 min. %%%Laufen, laufen, laufen! Im Juni haben zwei Laufveranstaltungen im Rahmen des Unterrichts mit Schülern des BBI stattgefunden. Den Anfang machten am Freitagvormittag, 19. Juni 2009, die Jüngsten beim 3. Stabilo Junior Cup vor dem Ernst Happel Stadion. Für ein paar Schüler war es bereits die 2. Teilnahme bei dieser Sportveranstaltung. Die Vorfreude und Aufregung war aber immer noch sehr groß. Im Sportunterricht wurde fleißig trainiert und die Kondition bzw. die Schnelligkeit versucht zu verbessern. Die 1./2. VS sowie die 3./4. ASO bewältigten 250 m und die 3./4. VS lief schon 500 m. Zu einer schönen Tradition hat sich die Hilfe des Bundesheers als Begleitläufer entwickelt. Das ist etwas Besonderes für die Schüler, vor allem für die Buben. Dafür ein großes Dankeschön. Gewertet wurden Mädchen und Buben gemeinsam. Hadschimuratov Mairbeck belegte so als bester BBI Schüler in der 1./2. VS Klasse den 121. Platz von 275 Startern in einer Zeit von 1:10 Minuten. Über 100 Starter gab es bei den 3./4 VS Klassen und bester BBI Läufer war in dieser Gruppe Ben Khalifa Kais. In einer Zeit von 2:34 Minuten belegte er den 84. Platz. Alle Schüler gaben ihr Bestes und freuten sich über eine Erinnerungsmedaille, die sie gleich nach ihrem Lauf bekommen haben. Die zweite Veranstaltung fand am Dienstag, 23. Juni 2009 statt, der Lauf für den World School Biathlon. Im Vorfeld gab es einen Bericht in der Kronenzeitung über die Zusammenarbeit mit der De La Salle Schule in Wien Strebersdorf, wo auch der Lauf durchgeführt wurde. Zu verdanken haben wir diese Aktion der Generalsekretärin des Modernen Fünfkampfs, Mag. Verena Jäggle. Sie kam auf das BBI zu und präsentierte das Projekt „World School Biathle“ mit den Bewerben Laufen und Schwimmen und dem Motto „Sport kennt keine Grenzen!“. Die Schwimmzeiten wurden im Rahmen des Schwimmunterrichts abgenommen. Für den Laufbewerb wurde von Fr. Mag. Verena Jäggle der Dienstagnachmittag perfekt organisiert. Für 19 Schüler/innen des BBI und 4 Begleitpersonen gab es eine Sonderfahrt der Wiener Linien nach Strebersdorf. Bei der Begrüßung und Einteilung der Laufteams, jeder Schüler des BBI lief mit einem Schüler der De La Salle Schule, gab es eine kurze Regenpause. Der Lauf fand dann bei Regen statt, die Läufer trotzten dem Wetter und zeigten ihren Willen für eine gute 1000 m Zeit. Im Anschluss gab es für alle, dank des Direktors der AHS De La Salle Schule, Herrn Mag. Peter Strass, eine Jause. Zum Abschluss haben alle Teilnehmer noch ein T-Shirt bekommen. Die besten drei Mädchen Biathlon total 100 m Schwimmen, 1000 m Laufen Ulucan Gonca, 1994: 8:16,4 3:06,7 5:09,7 Jasmin Hörl, 1993: 8:22,4 2:30,3 5:52,1 Yasemin Kahraman,1993 9:23,0 2:53,9 6:29,1 Die besten drei Buben: Peter Tichy, 1992: 5:17,7 1:32,6 3:45,1 Gerhard Fichtner, 1994: 6:10,4 1:35,2 4:35,2 Mario Leirich, 1995: 6:35,4 2:28,8 4:24,8 %%%Blindes Vertrauen … zeigen Sportler des Wiener Blindeninstitutes, die beim „Internationalen Schul-Biathlon-Bewerb“ im Juni erstmals an den Start gehen: Hand in Hand mit Kindern der Schulbrüder Strebersdorf werden sie versuchen, sportliche Höchstleistungen zu bieten und persönliche Rekorde zu brechen. Von Ingrid Allermann (Text) and Klemens Groh (Fotos) Jasi kann zwischen zwei Schattierungen unterscheiden: hell und dunkel. Mehr sieht die 16-Jährige mit den langen, dunklen Haaren nicht. Konturen, Formen oder Farben sind ihr fremd. Sie ist schon seit dem Kindergarten in dem renommierten Blindeninstitut in Wien-Leopoldstadt. Am 23. Juni wird das Mädchen gemeinsam mit 40 Mitschülern am „Internationalen SchulBiathlon-Bewerb 2009“, der auf der großzügigen Sportanlage der Schulbrüder in Strebersdorf stattfindet, teilnehmen. Dort werden sich die blinden Sportler beim 100 Meter Schwimmen und 1000 Meter Laufen beweisen. „Beim Schwimmen brauchen die blinden Teilnehmer kaum Hilfe, da ihre Bahnen ja ganz normal abgesperrt sind.“, erfahren wir bei unserem Trainings-Besuch. Wohl aber beim Laufen. „Da bekommt jedes blinde Kind ein sehendes als Betreuer“, erklärt uns Dolores Plutsch, die am Blindeninstitut als Sportpädagogin tätig ist. Jedes Team wird mit einem Band an den Handgelenken verbunden - und nach dem Startschuss laufen sie gemeinsam los. Sportliche Erfolge sind für Menschen mit Behinderungen besonders wichtig Bei Jasi und ihrer Partnerin Kerstin Baumgartner war das Band schon kurz nach dem Kennenlernen überflüssig. Die beiden Mädels waren sich auf Anhieb so sympathisch, dass sie einander gleich an den Händen festhielten. Aber auch unter den anderen Teilnehmern gab es kaum Berührungsängste. Bei der gemeinsamen Jause in der Wiese wurde gescherzt und gelacht. Beim Umkleiden in den Kabinen des Schwimmbades wurden vorsichtig Fragen gestellt: „Wie kannst du deine Kleidungsstücke finden, wenn du sie gar nicht siehst?“ oder „Wie weißt du, wann die Schwimmbahn zu Ende ist?“ Auf die Idee, blinde Kinder zum Biathlon-Bewerb einzuladen, ist die Generalsekretärin des Modernen Fünfkampf-Verbandes, Mag. Verena Jäggle, gekommen. Die 6-fache Staatsmeisterin ist immer auf der Suche nach Nachwuchs. „Gerade unter den blinden Kindern finden sich unglaubliche Talente.“ Wie etwa der 15-jährige Gerhard Fichtner, der schon 13-facher Staatsmeister in verschiedenen Schwimmdisziplinen ist. Aber der 26-jährigen Vorzeigeathletin Verena Jäggle ist es auch wichtig aufzuzeigen, dass Sport keine Grenzen kennt und gerade Menschen mit Behinderungen so viel Freude bereiten kann. Schulen, Kinder und Jugendliche, die Interesse haben, finden Infos unter www.modernerfuenfkampf.at Aus der Kronenzeitung vom 7.6.2009 %%%Laufbewerb des Bundes-Blindeninstituts Gestern, am 23.6.2009, fand der Laufbewerb des Bundes-Blindeninstituts für den World School Biathle in der De La Salle Schule Strebersdorf statt. Trotz teilweise regnerischen Wetters war die Veranstaltung ein großer Erfolg. Dank des Direktors der AHS der De La Salle Schule, Herrn Mag. Peter Strass, wurden alle TeilnehmerInnen mit einer Jause für die Laufanstrengung belohnt. Die Laufleistungen der SchülerInnen des Bundes-Blindeninstituts haben alle Erwartungen übertroffen. Bei den Herren gewann Peter Tichy den 1000 m Bewerb in einer Zeit von 3:45,13 vor Mario Leirich mit einer Zeit von 4:24,60. Den dritten Platz belegte Gerhard Fichtner mit einer Zeit von 4:35,24. Bei den Damen gewann Gonca Ulucan in 5:09,65 vor Jasmin Hörl in 5:52,09, gefolgt von Claudia Möseneder in 6:11,16. Wir danken allen Helfern und Helferinnen für die Unterstützung, ganz besonders der Sportlehrerin Frau Dr. Rohrer und den SchülerInnen der De La Salle Schule, die als BegleitläuferInnen mit am Start waren. Aus www.modernerfuenfkampf.at $$$Fundgrube %%%Behindertensport-Kanal auf www.laola1.at Wien, 25. Mai 2009 Mit dem Start des eigenen Themenkanals „Behindertensport“ bietet LAOLA1.at allen Athleten und Veranstaltungen ab sofort eine professionelle Medienplattform. Erstmals im deutschsprachigen Raum! Österreichs größtes Sportportal – www.laola1.at – erweitert mit der Berichterstattung über den Behindertensport seine Themenvielfalt und unterstützt somit die gehandicapten Sportler des Landes in ihrer Entwicklung zum Profisport. Alle Arten des Behindertensports wie Leichtathletik, Schwimmen, Radfahren, Tischtennis usw. werden erstmals im deutschsprachigen Raum in einem eigenen Themenkanal beleuchtet. News und Hintergrundberichte sowie Ergebnisse, Videos und Diashows von den verschiedensten Sportarten sind künftig auf www.laola1.at in der gewohnt professionellen Berichterstattung zu finden. Für diesen Bereich konnte zudem Martin Joppich – selbst im Behindertensport seit Jahren erfolgreich tätig – für die LAOLA1Redaktion gewonnen werden: „Behindertensport braucht ein professionelles Umfeld und verlangt demnach auch nach einer professionellen Berichterstattung nicht nur wegen der Gleichstellung von behinderten und nicht-behinderten Menschen. Mit dem Behindertensport-Kanal bei LAOLA1.at werde ich versuchen, professionell über den Behindertensport zu berichten.“ Peter Rietzler, Chefredakteur LAOLA1: „Die jeweils erzielten Leistungen im Behindertensport sind wirklich großartig und beweisen überdies, welche wichtigen sozialen Aspekte der Sport mit sich bringt. Gemeinsam mit Martin Joppich, der neben seinen sportlichen Leistungen auch journalistisch groß aufzeigt, werden wir den Behindertensport auf eine professionelle mediale Bühne heben“. Behindertensport-Kanal bei LAOLA1.at: www.laola1.at/183582.html Kommentar Martin Joppich: www.laola1.at/183582+M56b2ea0f0bc.html Videobericht bei LAOLA1.tv: http://www.laola1.tv/index.php?view=12705 Bild-Info: Das beigefügte Bild zeigt Martin Joppich mit dem LAOLA1Team beim Ironman 70.3 in St. Pölten am 24.5.2009. Ansprechpartner für die Medien LAOLA1 Multimedia GmbH Thomas Widhalm leiter marketing und pr head of marketing hosnedlgasse 25 1220 vienna fon +43 (1)256 31 41-515 fax +43 (1)256 31 41-10 mail: [email protected] Pressemitteilung der LAOLA1 Multimedia GmbH, Wien-1 Über LAOLA1.at LAOLA1.at ist das größte Sportportal und führender Sportcontentanbieter Österreichs. Mit 31.747.901 Seitenabrufen (Page Impressions) sowie 2.919.451 Besuchen (Visits) und 434.168 Unique Clients (Quelle: ÖWA, März 2009) beweist LAOLA1.at seine führende multimediale Präsenz in der Welt des Sports. Neben der Live-Berichterstattung richtet LAOLA1.at einen sehr starken Fokus auf Online-Videos und mobile Dienste. LAOLA1.tv – das Sport-TV im Netz -ist das aktuellste Projekt aus diesem Geschäftsbereich. Zusätzlich ist LAOLA1.tv seit Juni 2008 mit dem weltweit ersten Sport-Sender „made for mobile“ via DVB-H und UMTS in Österreich on air. Zahlreiche namhafte Vereine, Verbände, Medienportale und TV-Stationen sowie nationale und internationale Mobilfunkkonzerne vertrauen auf den digitalen Sportcontent sowie auf Dienstleistungen von LAOLA1. LAOLA1.at ist gemeinsam mit LAOLA1.tv, dem Sport-TV im Netz, der Videoproduktionsfirma unas media productions gmbh und der Rechteagentur the sportsman media group GmbH in der „the sportsman media holding gmbh“ eingegliedert. Pressemitteilung der LAOLA1 Multimedia GmbH, Wien-2 %%%6.0 Daisy-Buch „Internet mit JAWS“ erschienen Das Daisybuch „Internet mit JAWS“ ist fertig. Es wurde im Gustav Heinemann Haus im Frühjahr dieses Jahres angefertigt und ist ein akustischer Begleiter für Alle, die mit JAWS und dem Internet Explorer durchs WWW surfen. Es richtet sich eher nicht an Diejenigen, die bereits über jahrelange Erfahrung verfügen, es unterstützt eher die, die das Navigieren auf Webseiten verbessern und Geschwindigkeit und Effektivität steigern möchten und dabei möglicherweise noch ein paar Hürden zu überwinden haben. Zu hören sind praktische Beispiele, wie mit JAWS und den verschiedenen Layout- und Strukturelementen auf Internetseiten effizient navigiert werden kann. Die Beispiele erstrecken sich vom „einfachen Lesen“ über die Handhabung von Rahmen, Formularen, Tabellen, usw., bis zum Download. Zu Grunde liegen der Internet Explorer 7 und JAWS 7, 8, und 9. In insgesamt über 483 Minuten werden alle wichtigen Komponenten, des Surfens im WWW vorgestellt. Die eine oder andere Anregung zum Besuch einer bestimmten Website mag auch dabei sein. Wer also seine JAWS-Kenntnisse für die Internetnutzung vertiefen möchte, erhält unter unten stehender Kontaktadresse gerne nähere Informationen bzw. eine CD mit dem Daisybuch „Internet mit JAWS“. Michael Plarre Barrierefreie Informationstechnik für Blinde, Taubblinde und hochgradig sehbehinderte Menschen Beratung - Training - Realisation Gemeinnützige Gustav-Heinemann-Haus GmbH Waldenburger Ring 44 53119 Bonn T. +49(0)228-6683-109 F. +49(0)228-6683-111 [email protected] www.ghh-bonn.de aus Blindzeln Newsletter im Juni 2009 %%%Musik in Paris Liebe Aktive in der Blinden- und Sehbehindertenpädagogik, die folgende Ausschreibung ist vielleicht auch für manche Ihrer Schüler interessant: Music in Paris - 14. - 24. August 2009 Für junge Leute mit Seheinschränkung von 18 bis 30 Jahren. * singen und musizieren * selbst Musik aufnehmen * Instrumente selbst bauen * selbst Musik und Texte schreiben * Band ohne Instrumente * Paris kennen lernen * nette Leute aus Spanien, Frankreich, Italien, Belgien und Großbritannien kennen lernen Kosten: 320 EUR incl. Reise, Unterkunft, Verpflegung und Programm Englischgrundkenntnisse wichtig! Eine gewisse Selbstständigkeit wird vorausgesetzt. Anmeldung beim DBSV, Nicky Barenkamp, Tel: 030-285387-296, [email protected] Impressum Dieses Informationsblatt wird vom Bundes-Blindenerziehungsinstitut herausgegeben. Im Sinne des Mediengesetzes für die Herausgabe verantwortlich ist die Direktorin, Prof. Susanne Alteneder. Für den Inhalt verantwortlich ist jeder einzelne Verfasser. Die geäußerten Meinungen müssen sich nicht mit dem Standpunkt der Redaktion decken. Verantwortlicher Redakteur ist Prof. Erich Schmid. Alle in 1020 Wien, Wittelsbachstraße 5