Unterrichtsprotokoll Anlass: 29. und 30. Geschichtsstunde Datum/Zeit: 28.09. 2005, 10.00 – 11.30 Uhr Fehlende Schüler: Stefanie Saeger Thema der Stunden: 1. Theoretiker Jaques Boussuet 2. Umsetzung der Theorie in Frankreich Arbeitsgrundlage: Lb. S. 171 Text c), Lehrervorträge, Arbeitsblatt Text c) Inhalt: 1. Jaques Boussuet (Staatstheoretiker) - ein Theologe, Prinzenerzieher, Hofprediger in Frankreich des 17. Jahrhunderts seine Theorie: - Gott ist allmächtig - Könige stehen unter Gott und sind ihm Gehorsam schuldig - Monarchie ist die ursprüngliche Staatsform - Staat beruht auf Gehorsam gegenüber einem Oberhaupt, dieses Verhalten schon in Familien zu erkennen, Gehorsam gegenüber dem Vater - Fürsten sind Stadthalter/Diener Gottes auf Erden - König auf Gottes Thron und damit heilig, durch Thron und Amt - absolute Herrschaft ist keine Willkürherrschaft, König muss Gutes (Kirchliches) tun und Böses verhindern - König als Vater des Volkes, ist seinem Willen verpflichtet, Untertan unschuldig dann sicher - König ist Vertreter des Volkes, Ergebnis: - Die Könige sind Gottes Vertreter/Diener auf Erden. - Boussuet vertritt das Gottesgnadentums und leugnet den Gesellschaftsvertrag → Gegner Hobes 2. Frankreich a) Vergleich der Ausgangssituation in Frankreich und Deutschland Frankreich Deutschland Zentralstaat ausgeprägter Partikularismus starke Zentralgewalt schwache Zentralgewalt Lehenssystem konsequenter durchgeführt; Rückfall des Lehens bleibt immer öfter aus Rückfall des Lehen beibehalten → starke → König verliert Macht an Vasallen Krondomäne Auch die Untervasallen sind dem König zu Untervasallen sind den Kronvasallen zu Treue verpflichtet Treue verpflichtet → Bildung von Armeen gegen den König Erbkönigtum → Krondomäne bleibt die Tradition des Wahlkönigtums → Könige Selbe (Könige hatten immer männliche damit beschäftigt die Hausmacht auszubauen Erben) Nationalstaatsgedanke größer, da sie von Kaiseranspruch, damit investiert der Habsburgern umgeben waren und durch die Herrscher mehr Kraft in den Metropole Paris Universalitätsgedanken als in den Staat b) LV: lois fundamentales (Grundgesetz, 1180) 1. Erbfolgegesetz ist bindend, Primogenitur König ist nicht Eigentümer des Reiches, Staat steht über dem König 2. König muss Eid leisten, dass er Privilegien und Rechte der Kirche erhält, Frieden sichert, die Justiz milde und Gerecht handhabt, Ketzer unbarmherzig vernichtet 3. zur Übernahme der Regierung muss er das 13. Lebensjahr vollendet haben; ansonsten wird die Regentschaft für das Kind übernommen 4. die Krondomäne ist unveräußerlich 5. offizielle Amtseinführung durch Salbung, Übergabe des Schwertes, des Banners und des Gerechtigkeitsbandes 6. ab 1588: König muss katholisch sein c) LV: Sonderbehörden und gallikanischen Freiheiten - die Krondomäne Frankreichs vergrößert sich - Sonderbehörden werden zur Verwaltung gegründet - Bsp. Parlament von Paris - Besonderheiten: o oberste Justizbehörde/ Staatsgericht o oberster Appelationshof o Gremium das Gesetze des Königs prüft und registriert o hat bzgl. Der Gesetze ein Vetorecht, welches gekippt werden kann, wenn der König sich persönlich vor dem Parlament rechtfertigt - ab 1407 gallikanischen Freiheiten, nach dem Aufstand der Partikulargewalten gegen den König auf den gallikanischen Feldern - Zugeständnisse: 1. die Geistlichkeit kann die Bischöfe wählen, aber der König muss zustimmen 2. die Geistlichkeit muss keine Steuern zahlen - im Gegenzug dazu erhielt der König 1. das Apellationsrecht gegen die kirchlichen Urteile 2. die oberste Verwaltung des Kirchenguts d) LV: - Ludwig XIV. beim Tod Ludwig XIII. 1643 Sohn Ludwig XIV. erst fünf Jahre alt Übernahme der Regentschaft von Anna von Österreich (Mutter) ihr Fehler: holt Mazarin (Kardinal) zur Unterstützung an den Hof (Italiener und Jesuit) Fortsetzung der Politik Richelieus (30. jähriger Krieg), Lockerung der Umklammerung durch die Habsburger nicht honoriert, Franzosen gegen zwei Ausländer auf dem Thron Aufstand des französischen Adels „Fronde“ Hochadel will Kontrolle der Monarchie Hof flieht aus Paris in einen Vorort Mazarin wird des Landes verwiesen, flieht nach Köln Adel bestimmt Übername der Regierung durch Louis II. Condé (aus Hochadel) Pariser Bevölkerung nicht auf seiner Seite 1651 Ludwig XIV. wird volljährig (13), Condés Macht schwindet Rückkehr nach Paris (Ludwig XIV., seine Mutter, Mazarin), Ludwig XIV. hasst nun den Adel zunächst keine Veränderungen, Ludwig XIV. ist noch zu jung Mazarin führt die Regierungsgeschäfte 1661 (Mazarin ist tot) Ludwig XIV. tritt persönlich das Regiment an o er erscheint im Regierungszimmer und entlässt alle Minister o er sucht sich einen Staatsrat bestehend aus drei Ministern als Beratungsgremium 1. Außenpolitik – Leon 2. Finanzpolitik – Fouquet 3. Militärisches – Vaubau o Minister sind direkt dem König unterstellt o Ludwigs XIV. Brüder, seine Mutter und andere Minister werden von Sitzungen ausgeschlossen e) Arbeitsblatt über die Regierungsweise Ludwig XIV. - Auszug aus dem politischen Testament Ludwig XIV. - Intention: Nachfolger zeigen wie er zu regieren hat Begriff Staatsraison (Z. 60 f.): - Bedeutung: Wohl des Staates - Der König handelt immer zum Wohle des Staates → Abgrenzung zur Diktatur - der Diktator gibt vor zum Nutzen des Staates zu handeln - der Monarch denkt er handelt zum Wohle des Staates Auswertung des Arbeitsblattes wurde noch nicht abgeschlossen. Ergebnisse: - die verschiedenen Staatstheoretiker nahmen als Fürstenerzieher erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Fürsten - Grund für die starke Entwicklung des zentralen Absulutismus in Frankreich im Gegensatz zu Deutschland sind auch die verschiedenen Ausgangssituationen der Länder - das lois fundamentalis schreibt Richtlinien für den Monarchen vor - Sonderbehörden vereinfachen dem Monarchen die Verwaltung - Einigung mit der Kirche durch die gallikanischen Freiheiten - Entlassung der Minister durch Ludwig XIV. nach seinem Machtantritt um souverän über Frankreich regieren zu können und zum Wohle des Staates ohne Blockierungen vorgehen zu können, ignoriert Sonderbehörden Probleme/Diskussionen: SF: Steht das Jahr 1180 in Zusammenhang mit der Zentralisation Frankreichs? LA: Ja, es ist es ist somit ein wichtiges Datum. Hausaufgaben: keine