MEISTERWERKE DER VIOLA DA GAMBA „Tränen der Trauer, Tränen der Freude“ John Hingeston Fantasia-Suite in a-moll Fantasia - Alman - Coranto Christopher Simpson Suite in D-Dur Pavan - Alman - Corant - Ayre - Corant Johann Michael Nicolai Sonate in a-moll Adagio-Allegro-Adagio-Allegro-Adagio - Aria - Courante Sarabande - Gigue - Ciacona Marin Marais G-dur aus „Pièces de viole“ (1717) Caprice – Allemande – Courante–Sarabande – Gigue –Rondeau Carl Ph. Emanuel Bach Sonata D-Dur (1747) Adagio ma non tanto – Allegro di molto – Arioso Aufführende: José Vázquez, Lúcia Krommer, Margit Meckel – Violen da gamba, Peter Gulas – Cembalo Es werden folgende Instrumente aus der Orpheon Foundation gespielt: Viola da gamba Diskant von William Turner, London ca.1656 Viola da gamba Diskant von Henry Jaye, London ca.1620 Violen da gamba Baß von Jakob Stainer, Absam 1671 Viola da gamba Baß von Joachim Tielke, Hamburg 1683 Viola da gamba Baß von Michael Albanus, Graz, 1706 Viola da gamba Baß von William Turner, London ca.1650 Viola da gamba Baß von Edward Lewis, London 1687 Cembalo nach Ruckers von William Horn, Brescia Orpheon Consort Wien +431-214-3021 e-mail: [email protected] www.orpheon.org CHRISTOPHER SIMPSON war zweifelsohne der bedeutendste Violist da gamba Englands. Seine Traktate für sein Instrument und für die Kunst des Komponierens wurden zu Standardwerke der Gattung emporgehoben. Durch die zahlreichen Schüler aus, die aus dem Kontinent, vorwiegend aus Deutschland und Frankreich, zu ihm nach London pilgerten, übte Simpson einen maßgebenden Einfluß auf die Entwicklungen dort. Die Suiten für zwei Diskantviolen und Basso continuo gehören jedoch zu der Kammermusik,die wohl zur Erquickung der höfischen Gesellschaft diente: Simpson versah seinen Dienst auf dem Landgut einer adligen Familie, nachdem die Puritaner unter Cromwell das Musikleben von Kirche und Hofe verbannten. JOHN HINGESTON, hingegen, versah seinen Dienst bei Oliver Cromwell! Erstaunlich deshalb, daß er ein ansehnlichen Corpus von Consortmusk für von zwei bis sechs Violen da gamba mit Orgel.hinterlaßen konnte! In seinen Trios für Baßviolen da gamba werden die Instrumente gelichwertig und markant solistisch behandelt. Typisch für die Gattung, wechselt die Fantasie häufig und launig die Stimmung und den Affekt. Die darauffolgenden Sätze - Alman und Coranto - sind typische Tanzformen der Fantasia-Suite, die erste in Zweier-, die zweite in Dreiertakt. MARIN MARAIS (Siehe Marais Programm!) JOHANN MICHAEL NICOLAI (1629-1685) kam aus Thüringen und wirkte seit 1655 bei Hofe zu Stuttgart. Sowohl in seinen liturgischen als auch in seinen rein instrumentalen Werken figuriert sein Hauptinstrument, die Viola da gamba an prominenter Stelle. Die drei handschriftlich überlieferten Sonaten für drei Violen da gamba weisen vor allem in den Eingangssätzen Merkmale des italienischen Stiles auf, verraten jedoch in den darauffolgenden Tanzsätzen den Einfluß der französichen Musik. CARL PH. EMANUEL BACH widmete drei substanzreiche Sonaten der Viola da gamba, vor allem deshalb, weil ein Solist internationalen Ranges bei Hofe zu Potsdam bestallt war, Ludwig Christian Hesse, der sich durch seine exakte aber feurige Spielart auszeichnete. Die Sonate in D-Dur gilt als das beste kammermusikalische Werk Ph. Emanuels verschmilzt das Elegische der Cantilenen der zwei langsamen Ecksätzen mit dem akkrobatischen Sturm und Drang des zentralen Allegro molto. Orpheon Consort Wien +431-214-3021 e-mail: [email protected] www.orpheon.org