Preissteigerung

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HOHE LEBENSMITTELPREISE: WER IST SCHULD?
Die Landwirtschaftsammer Österreich nahm in
einer Presseaussendung zur Diskussion um die
Höhe der Lebensmittelpreise Stellung. Die
Landwirtschaft weist jede Schuld für die
gestiegenen Lebensmittelpreise von sich:
einerseits ist der Anteil der Erzeugerpreise am
Produktpreis grundsätzlich sehr niedrig und somit
können selbst deutliche Agrarpreiserhöhungen nur
gering auf den Produktpreis durchschlagen.
Andererseits ist auch die Erzeugung von
Bioenergie aus agrarischen Rohstoffen nicht
schuld an den Lebensmittelpreisen, wie selbst die
OECD (Organisation für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung) zugesteht.
Denn für die Biotreibstoffproduktion werden in der
EU-27 nur 1,5% der Getreideernte verwendet. Zum
Vergleich: Die witterungsbedingten
Ertragseinbußen (Dürre, Hochwasser, etc.) im
Vorjahr waren zehnmal höher."
Während seit 1995 die Konsumentenpreise im
Schnitt um rund 22% stiegen, erhöhten sich die
Erzeugerpreise für die Bauern um knapp 3%. Der
Anstieg der Lebensmittelpreise in den letzten 20
bis 25 Jahren war also deutlich stärker als der
Anstieg der Erzeugerpreise agrarischer Rohstoffe.
Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass der
Einfluss auf die Lebensmittelpreise in erster Linie
von Lohnkosten,
Energiekosten und Logistikkosten und erst dann
von den agrarischen Rohstoffkosten ausgeht.
In dieselbe Kerbe zielte auch der Handel: wenn wir
wollen, dass heimische Lieferanten und
Produzenten qualitativ hoch stehende Produkte
erzeugen und davon auch leben können, wenn wir
immer höher werdende Qualitätsstandards setzen,
dann stellt es für uns alle eine große
Herausforderung dar, in unserer Gesellschaft das
Bewusstsein zu schaffen, dass hochwertige
Ernährung und verlässliche Qualität einen Wert
haben.“
WU WIEN, LK
Lebensmittelpreise – Realität und Wahrnehmung
Im Auftrag der AMA Marketing GmbH hat „Key-QUEST Marktforschung" eine Studie zum Thema
„Lebensmittelpreise – Realität und Wahrnehmung" erstellt. Im September 2007 wurden als Grundlage
für die regelmäßige Marktanalyse „RollAMA" 400 Telefoninterviews über die Wahrnehmung der
Konsumenten zur Preisentwicklung durchgeführt.
Die Befragung umfasste zwei Themenbereiche:
 Befragung von Haushaltsführern zur Wahrnehmung
der Preisentwicklung
 Detailanalysen zum Verbraucherpreisindex
Wahrnehmung der Preisentwicklung
Die Ergebnisse der Befragung zeigen ein Bild, das stark durch die aktuellen Preissteigerungen, aber
auch durch die intensive Medienberichterstattung darüber geprägt ist. Ein Drittel der Befragten gab
an, die Preisdiskussion in den Medien sehr genau verfolgt zu haben. Mehr als die Hälfte (53 %) hat
die Diskussion allerdings nur „am Rande verfolgt“ und 14 % haben sich überhaupt nicht für diese
Thematik interessiert.
Unabhängig davon haben aber fast alle der befragten Haushaltsführer (91 %) Preissteigerungen bei
Lebensmitteln selbst beobachtet. Nur 8 % haben keine Veränderung der Preise festgestellt und kein
einziger war der Meinung, dass die Preise für Lebensmittel gesunken sind. Hingegen ist fast die
Hälfte (49 %) der Meinung, dass die Preise sehr stark gestiegen sind. Personen über 50 Jahre und
Haushalte mit sehr geringem Einkommen haben die Preissteigerung stärker wahrgenommen. Die
stärksten Preissteigerungen wurden dabei in den Warengruppen Milch, Butter und Brot registriert,
weniger betroffen waren nach Meinung der Befragten dagegen die Bereiche Fleisch, Wurst sowie
Obst und Gemüse.
Nutznießer der Preissteigerungen ist in den Augen der Konsumenten vor allem der
Lebensmittelhandel.
Mehr als die Hälfte der Befragten (51 %) ist der Meinung, dass der Handel sehr stark von diesen
Erhöhungen profitiert. Im Vergleich dazu werden die lebensmittelverarbeitenden
Betriebe (19 %) sowie die Bauern (3 %) deutlich seltener als Profiteure der Preiserhöhungen
gesehen.
Profiteure der Preissteigerung von Lebensmittel
Betrachtet man die Ausgaben für Lebensmittel im Zeitraum der letzten 10 Jahre, so glauben 41 %
der befragten Konsumenten, dass die Preise viel teurer geworden sind. Für weitere 35 % sind die
Ausgaben etwas gestiegen. Eine Verbilligung der Lebensmittel ist für 8 % der Konsumenten
eingetreten.
Bemerkenswert sind allerdings auch die Zukunftserwartungen der Österreicher in Sachen
Lebensmittelpreise:
Nicht weniger als 87 % der Haushaltsführer rechnen damit, dass es in den
nächsten Jahren zu weiteren Preiserhöhungen kommen wird. Dem steht eine Minderheit von 1 %
der Befragten gegenüber, die mit sinkenden Preisen rechnet.
Preisentwicklung bei Lebensmittel- VPI
Eine Detailanalyse der Daten des Verbraucherpreisindex (VPI 2005) der Statistik Austria bestätigt
auf den ersten Blick die Einschätzung der Konsumenten. Im Jahr 2007 sind die Endverbraucherpreise
für Lebensmittel um durchschnittlich 4,1 % gestiegen. Dies ist deutlich mehr als der
allgemeine Verbraucherpreisindex (+ 2,2 %) in diesem Zeitraum.
In der langfristigen Betrachtung (20 Jahre) relativieren sich die Ergebnisse allerdings sehr deutlich.
Die Langfristanalyse zeigt, dass seit 1986
Lebensmittel real deutlich günstiger geworden sind. So sind allgemein die Preise in diesem
Zeitraum um 54 % gestiegen (VPI für das Jahr 2006 auf Basis 1986), während die Preise für
Lebensmittel nur um 33 % gestiegen sind.
8. Sonderbericht
Oö. Grüner Bericht 2007 57
PREISVERGLEICH (orf.at)
10.10.2006
In 50 Jahren gewaltige Preissteigerungen
Vergleicht man die heutigen Preise im Handel oder im Wirtshaus mit jenen von vor 50 Jahren, fällt
auf, dass vieles, was damals zwei oder drei Schilling kostete, heute zwei oder drei Euro kostet. Auch
die Löhne liegen heute im Schnitt in der Höhe der damaligen Schilling-Entlohnung.
Vor fünf Jahrzehnten kostete ein halber Liter Bier beispielsweise beim Regierungsball in Klagenfurt
2,70 Schilling, in ländlichen Regionen war es noch günstiger. Heute muss man dafür 2,70 bis 3,10
Euro zahlen. Für ein Wienerschnitzel mit Kartoffel wurden 8,50 Schilling verlangt, heute sind es
beispielsweise 7,70 Euro.
Demgegenüber sind aber auch die Löhne entsprechend gestiegen, sagt Peter Ibounig, Leiter des
Statistischen Amtes in der Kärntner Landesregierung:
Löhne sind heute vierzehn Mal höher
"Die Löhne haben sich in den vergangen 50 Jahren rasant nach oben entwickelt. Ein
durchschnittlicher Industriearbeiter hat im Jahr 1956 einschließlich der Sonderzahlungen 1.690
Schilling brutto verdient. Heute kommen wir auf einen monatlichen Durchschnittsbetrag von 1.814
Euro. Wenn man das auf eine einheitliche Währung umrechnet, kann man sagen, dass sich die Löhne
vervierzehnfacht haben."
Benzinpreis hat sich etwa vervierfacht
Laut Ibounig ist der Benzinpreis ein Sonderfall, weil man ihn heute als sehr teuer wahrnimmt: "Vor 50
Jahren hat ein Liter Benzin 3,60 Schilling gekostet, heute kostet ein Liter Euro-Super im Durchschnitt
1,10 Euro. Das wären umgerechnet etwa 15,20 Schilling und ergäbe eine Vervierfachung des
Benzinpreises."
Textilien und Lebensmittel deutlich billiger
Die Preise für Schuhe sind im Gegensatz dazu günstiger geworden. Das gilt - im Vergleich zum
gesteigerten Gehalt - auch für Nahrungsmittel wie Reis, Mich und Butter sowie für Textilien.
Wie setzen sich die anteiligen Kosten (in %) für einen Liter
Trinkmilch zusammen?
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