Weiterbildung aus dem fernen Osten Steinbacher Karatetrainer ließen sich wieder unter anderem in traditioneller chinesischer Medizin TCM unterweisen. Passend zu ihrer Sportart „Shotokan Karate“, die traditionelle Variante von Karate, waren wieder die Themen beim 4. Gesundheitstag des Saarländischen Karate Verbandes SKV, diesmal in der Jugendherberge in Dreisbach. Alljährlich findet diese Veranstaltung statt und findet immer größere Beliebtheit bei den Sportlern des Verbandes. Die diesjährigen Themen, vorgetragen von den Dozenten Dr. Alexander Pan und seiner Frau Dr. Yen Ling, waren psychische Erkrankungen und deren Auswirkung auf den gesamten Organismus, organspezifische Vitalpunkte im Rückenbereich und Qi Gong. Ergänzt wurde das Tagesprogramm durch eine Einheit Wirbelsäulengymnastik, im Speziellen Kräftigung, Koordination und Verletzungsprophylaxe, sowie Beweglichkeit und Dehnung. Dieses Spezialgebiet wurde von dem Dipl. Sportlehrer Thomas Dell vorgestellt. Volker Schwinn, 7. Dan, zeigte in seiner Einheit den Zusammenhang von Qi Gong und der Kampfkunst auf. Sehr interessant waren die Ansätze der TCM, um psychische Erkrankungen zu erkennen, deren Ursachen zu erforschen und entsprechende Behandlungsmethoden zusammenzustellen. An vielen unterschiedlichen Beispielen machte Alexander deutlich, worauf es in der TCM ankommt. Wie die Vorgehenswiese sein kann und wie die Ursachen bekämpft werden können. Jeder Fall sei jedoch individuell zu betrachten und die folgenden Behandlungen deshalb auch individuell zu entwickeln. Ähnlich wie die westliche Medizin bedient sich die TCM fester Strukturen, um den Einstieg die Erkrankung und folgenden Behandlung zu definieren. Letztendlich sind diese Erkrankungen meist Folgen von Problemen die unterschiedlich begründet sind. Oft wurde von einem gestörten Gleichgewicht im Zusammenspiel von Systemen, z.B. Organsystemen, gesprochen. Dieses Thema fand viel Gehör und großes Interesse, da in der heutigen Zeit die Krankenzahlen der Patienten mit psychischem Hintergrund stetig und rasant steigen. Eine Behandlungsmethode wurde im Besonderen angesprochen und praktisch geübt. Akupressur am Partner/in zur Vitalisierung und Unterstützung der inneren Organe fand bei allen Teilnehmern regen Zuspruch. Im Wechsel konnte jeder entsprechende Vitalpunkte, vorgestellt von Yen und Alexander, bei seinem Partner lokalisieren und stimulieren. So wurden vom Nacken abwärts die Punkte für Lunge, Herz, Zwerchfell, Leber, Milz, Nieren und Dickdarm bearbeitet. Unter der Kontrolle von den beiden Ärzten fanden alle die Richtigen Vitalpunkte und die richtige Art der Stimulation. Mit einer Lockerungsmassage endete diese Themeneinheit. Nach einem gemeinsamen Mittagessen fanden sich wieder alle zusammen um den Zusammenhang von Qi Gong und der Kampfkunst näher zu erfahren. Volker, Gesundheitsreferent beim SKV, zeigte in beeindruckender Weise was jeder mit dem richtigen Einsatz von seiner Energie, dem Qi, leisten kann. Mit Techniken aus der Selbstverteidigung konnte auch jeder diesen Zusammenhang testen. So bedarf es nach einiger Übung keiner größeren Anstrengung mehr um sich gegen einen stärkeren Gegner zu erwehren. Hauptziel war es, wie es bei Qi Gong gelernt wird, seine innere Ruhe zu finden und das Qi des Gegners mit dem eigenen Qi zu vereinen um es für sich zu nutzen. Im Anschluss an diese Aktionseinheit ging es sportlich weiter. Mit Grundübungen zeigte uns Thomas, worauf es bei der Wirbelsäulengymnastik ankommt. Durch angefügte Bewegungen stellte er so manchen vor koordinative Probleme. Warum solche Probleme auftreten erklärte er mit einfachen Worten und zeigte auf, wie man sich verbessern kann. Gemeinsam wurden viele Übungen bezüglich Rückengymnastik gemacht, sodass jeder nach dieser Stunde auch spürte, wo er noch Defizite hat und sich verbessern muss. Während der Kaffeepause kam es zu intensiven Gesprächen mit den Dozenten zu den bereits vorgestellten Themen. Danach ging es zu dem letzten Tagespunkt, Qi Gong mit Yen, in den Übungsraum. Wie gewohnt zeigte und übte sie mit uns allen Bewegungen des Qi Gong. Dieses Mal waren es eher weniger Bewegungsabläufe, sondern mehr das Hier und Jetzt, die Ruhe und Ausgeglichenheit durch Vorstellungskraft und Atmung. Ihren Worten folgend konnte jeder mit seinem Qi Gong seine Energie nähren und speichern. Leider ging auch dieser spannende Tag wieder zu schnell zu Ende. Mit gewonnenen Eindrücken, ein wenig mehr Wissen über interessante Themen und einem guten Gefühl verabschiedeten sich alle voneinander und traten die Heimreise an. Wir freuen uns bereits jetzt auf den kommenden 5. Gesundheitstag im Jahr 2012. Bernd Busch, Presse