Arten von Argumenten

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Arten von Argumenten
Es gibt fakten- und wertebezogene Argumente
Gültige Beweise
Fehler
1.
Fakten, Daten
überprüfbare Tatsachen
Die Zahlen stimmen nicht oder nur unter
bestimmten Bedingungen.
2.
induktiver Schluss =
logischer Schluss
vom Besonderen zum Allgemeinen
deduktiver Schluss =
Der Schluss beruht auf falschen
vom Allgemeinen zum Besonderen
Voraussetzungen.
3.
Expertenmeinung
Der Experte irrt, er ist nicht kompetent.
Es gibt sich widersprechende
Expertenmeinungen.
Das Zitat ist aus dem Zusammenhang
gerissen.
4.
Verallgemeinerbare
Erfahrung einer Gruppe
persönliche Erfahrung,
Einzelfall, Beispiel
5.
Analogiebeweis, Vergleich
Nicht alle Merkmale sind übertragbar.
6.
anerkannte Werte und Ziele
Werte sind relativ, sie unterliegen einem
Wandel.
7.
stichhaltige Meinung
8.
----
unbegründete oder selbst begründende
Behauptungen
Die Begründung hat nichts mit der
Behauptung zu tun.
Polemik
Die „Qualität“ der Argumente hängt ab von deren allgemeinen Gültigkeit,
Falsifizierbarkeit und Übertragbarkeit.
Das heißt, dass Faktenargumente sicher die „besten“ Argumente sind, bei
Expertenmeinungen ist zu berücksichtigen, dass es zu einem Problem oft
unterschiedliche Meinungen von Fachleuten geben kann. Auch „anerkannte Werte
und Ziele“ sind in einer pluralistischen Gesellschaft mit einem raschen Wertewandel
nicht immer überzeugende Argumente.
Analysiere die folgenden Argumente
1. Gestern habe ich einen Unfall erlebt, bei dem ein Mopedfahrer beteiligt war. Das beweist doch, dass
Mopedfahrer mehr als andere Verkehrsteilnehmer gefährdet sind.
2. Richtige Männer nehmen sich, was sie brauchen.
3. Die Notwendigkeit dieses Kraftwerkes wird auch vom berühmten Maler Hundertwasser bestritten.
4. Ein Atomkraftwerk gibt weder Schwefel noch Abgase an die Umwelt ab. Deshalb ist die Kernenergie die
sauberste Energie.
5. Jede dritte Ehe wird geschieden.
6. Goethe warnt vor übertriebenem Fleiß in der Schule, wenn er sagt: “Es irrt der Mensch, solange er strebt.”
7. Unser Wohlstand ist Verschwendung. In Afrika kommt man ohne Autos und Unterhaltungselektronik aus.
8. Es ist nach wie vor die höchste Tugend, wenn junge Menschen keusch in die Ehe gehen.
9. Wie können Sie sich gegen die Todesstrafe aussprechen, wo doch bekannt ist, dass Sie Ihre Kinder
prügeln.
10. Wenn in einem Land der Pro-Kopf-Verbrauch von Alkohol bei 15 Litern liegt, muss man von einer Nation
von Alkoholikern sprechen.
Beurteilt die folgenden Argumente. Kommentiert offensichtliche Fälle von Verstößen gegen die
Aussagerichtigkeit!
Frage: Soll das Rauchen in öffentlichen Gebäuden verboten werden?
1. Ja. Die persönliche Freiheit endet dort, wo das Wohl anderer gefährdet wird.
2. Ja. Das Rauchen stinkt mir schon zum Himmel. Lang lebe Amerika, wo das Rauchen auf der Straße
verboten ist.
3. Nein. Ich bin Raucher und belästige niemand. Aber die unansehnlichen Fettbäuche sollten aus den
Schwimmbädern verbannt werden.
4. Ja. Passivrauchen ist genauso schädlich wie Aktivrauchen. Der Rauch, der bei Verbrennung mit wenig
Sauerstoff entsteht (Glimmen), enthält wesentlich mehr Schadstoffe als der beim Aktivrauchen inhalierte
Rauch.
5. Ja. Meine Cousine, die in ihrem ganzen Leben keine einzige Zigarette geraucht hat, starb an den Folgen
des Rauchens. Sie hatten jahrzehntelang das Büro mit Kettenrauchern geteilt. Folgen: Herz- und
Bronchialasthma, Lungenemphysem, Tod.
6. Ja. Wenn jeder in der Gemeinschaft das tun darf, worauf er gerade Lust hat (z.B. Trompete spielen, Nägel
schneiden usw.), hätten wir eine schöne Sauerei beieinander. Regeln muss es geben.
7. Nein. Saufen darf man in diesen Gebäuden ja auch.
8. Ja. Erstens sollte jede Zigarettenpackung mindestens 50 S kosten. Zweitens für jeden Raucher eine
Woche Zwangsurlaub zum Aufsammeln von Zigarettenstummeln. Drittens Krankenversicherung um 100
Prozent erhöhen. Viertens absolutes Rauchverbot in öffentlichen Lokalen.
9. Ja. Wir sind als ganze Familie gegen das Rauchen, warum soll ein solider Nichtraucher den unerträglichen
Gestank seiner Arbeitskollegen ertragen müssen und seine Gesundheit gefährden?
10. Nein. Es ist erwiesen, dass Raucher für Kranken- und Pensionsversicherungen ein Gewinnposten sind.
Den höheren Ausgaben für die Behandlung und Pflege maroder Raucher stehen nämlich massive
Einsparungen durch nicht konsumierte Pensionen infolge frühen Ablebens gegenüber. Unser
Pensionssystem wäre ohne Raucher schon längst nicht mehr finanzierbar.
11. Nein. Im Vergleich zu anderen Schadstoffen, die wir tagtäglich unfreiwillig einatmen, ist der
Zigarettenrauch sowohl quantitativ als auch toxisch eine vernachlässigbare Größe.
12. Ja. Warum raucht niemand in der Kirche? Wenn zumindest die praktizierenden Gläubigen auch bei
anderen gesellschaftlichen Zusammenkünften diese Rücksicht üben würden, wäre ihnen die Mehrheit der
Bevölkerung sehr dankbar.
13. Ja. Unsere Umwelt ist schon vergiftet genug.
14. Ja. Ein edler Mensch raucht in geschlossenen Räumen nicht, wo andere zum Mitrauchen gezwungen sind.
Und wenn das einigen nicht einleuchtet, muss der Staat nachhelfen.
15. Ja. In Frankreich ist es sogar in Restaurants verboten.
Argumente ausbauen
Argumente müssen, wenn sie überzeugen wollen, nicht nur richtig und empfängerorientiert sein; sie müssen
auch inhaltlich vollständig sein und den Sachverhalt umfassend darstellen.
Argumente können ausgebaut und vertieft werden durch:

Beleg (Begründung der Begründung). Der Beleg vertieft das Argument und zeigt seine Grundlagen.

Erklärung: Die Erklärung liefert Hintergrundinformation, die für das Verständnis des Arguments
wichtig ist, z. B., wer der genannte Experte ist, Quellenangabe bei Faktenargumenten usw.

Beispiele: Sie dienen zur Illustration. Hier wird die Theorie des Arguments an einem Fallbeispiel
praktisch dargestellt.
Mache die folgenden Argumente / Behauptungen schlagkräftiger (und genauer)
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Ich fahre Motorrad nur mit Helm, weil das sicherer ist.
Ich habe mich für die berufliche Weiterbildung entschlossen, weil das besser für meine Zukunft ist.
Ich kaufe nur Getränke in Pfandflaschen, weil dadurch die Umwelt weniger belastet wird.
Hier darf nicht geraucht werden, weil es die Hausordnung verbietet.
Ich bin gegen Tierversuche, weil das Tierquälerei ist.
Wenn der erste Krankheitstag als Urlaubstag verrechnet wird, gehen die blauen Montage rapide
zurück.
7. Ein befristeter Führerscheinentzug bei Verstößen gegen die Straßenverkehrsordnung ist sinnvoller als
Geldstrafen. Keiner sagt sich, er hat Pech gehabt, wenn er drei Wochen zu Fuß zur Arbeit gehen muss.
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