Your time is up Your time is up Beschreibung der Methode Your time is up Beschreibung der Methode Die Your Time is Up Methode gehört zu einer Gruppe von Methoden, die sich mit Argumentation beschäftigen und können für ähnliche Aktivitäten wie z.B. das Debattieren genutzt werden. Diese Methode ist entwickelt worden, um kommunikative Fertigkeiten zu entwickeln. Das Ziel der Schüler ist es Argumente zu entdecken, indem sie unterschiedliche Behauptungen angleichen und somit die Grundlage ihrer und ihres Partners Meinung erkennen und nebenbei auch noch mehr über das diskutierte Thema lernen. Die Methode ermöglicht, dass die Schüler direktes Feedback zu ihrem vorgestellten Standpunkt bekommen. Dies kann eine Diskussion in Gang setzen. Zuerst lässt der Lehrer die Schüler ein oder zwei der polarisierenden Statements frei diskutieren. Ausgehend von dieser Diskussion, wählt er/sie die zwei kommunikativsten Schüler aus. Er/Sie wählt einen Schüler, der dem Statement zugestimmt hat und einen, der dem Statement widersprochen hat. Die ausgewählten Schüler setzen sich auf zwei sich zugewandte Stühle in der Mitte des Klassenraums. In einer vorgegebenen Zeit müssen sie ihre Meinungen mit einigen Argumenten verteidigen. Die anderen Schüler hören gut zu und bewerten ihre eigenen Meinungen während der Diskussion neu. Ihre Meinungen können sich einige Male ändern. Sie können ebenfalls dem Schüler (auf dessen Seite sie momentan stehen), der auf dem Stuhl sitzt, ihre Meinung anbieten. Der Lehrer kann die zwei Schüler, die an der Diskussion hauptsächlich teilnehmen, während der Diskussion austauschen, abhängig davon wie aktiv sie sind. Der Lehrer bietet den Schülern bestimmte Karten vom AoEV an, die mit dem diskutierten Thema in Zusammenhang stehen und ihnen während der Debatte helfen. Beispiel (der Methode in Anwendung) Die thematische Frage ist: Bevorzugen Europäer staatlichen oder privaten Besitz von Industrien? Der Stundenfokus ist: Ist Europa ein Ort, der privaten oder staatlichen Besitz von Industrien bevorzugt? 1. Der Lehrer stellt eine polarisierende Frage: "Ist es besser wenn die Regierung Industrien und Unternehmen besitzt oder wenn dies private Unternehmen tun?“ und lässt die Schüler frei ihre Meinung äußern. Der Lehrer erlaubt eine kurze Diskussion. 2. Auf Grundlage der Diskussion wählt der Lehrer entweder zwei Schüler mit den gegensätzlichsten Meinungen oder Schüler, die sich am meisten beteiligten, aus. Dann sollen sich diese auf die Stühle setzen, die einander zugewandt sind. Die beiden Schüler haben jeweils eine Minute, um ihre Argumente vorzutragen, mit denen sie ihre Mitschüler überzeugen möchten. 3. Der Lehrer fordert die anderen Schüler auf, auf Grundlage der vorgestellten Meinungen und Argumente, sich zu entscheiden, für welche Seite sie sind und sich hinter den entsprechenden Mitschüler zu stellen. 4. Der Lehrer teilt den Schülern, die hinter den Debattierenden stehen, mit, dass sie diesen innerhalb einer Minute unterstützende Argumente vorschlagen sollen. 5. In der dann folgenden Diskussionsrunde hat jeder der beiden Schüler wieder eine Minute Zeit. 6. Der Lehrer weitet die Diskussion aus, indem er eine Karte präsentiert: 7. In der dann folgenden Diskussionsrunde sollen die beiden Schüler ihre Argumente mit Hilfe der Beispiele, die sie in den Karten gefunden haben, untermauern. Die anderen Schüler können den diskutierenden Schüler Ratschläge vor der Diskussionsrunde geben. Abhängig vom Lehrer und von der Richtung, die die Diskussion einschlägt, kann dieser entscheiden wie viele Zwei-Minuten-Runden (jeweilseine Minute für einen debattierenden Schüler) es geben wird. Die Schüler können ihre Meinungen ändern, wenn die Argumente der anderen Seite oder die Angaben in der Karte ihre Haltung beeinflussen. 8. Für einen weiteren Fortgang der Diskussion gibt der Lehrer den Schülern zusätzliche Materialien wie z.B. andere Karten, Tabellen, Graphiken oder kurze Zeitungsartikels etc. Dann wird die Diskussion wiederholt durchgeführt. 9. Zum Schluss fast der Lehrer die Hauptargumente zusammen und zieht Schlüsse daraus. Auswertende Fragen: 1. War die Stunde hilfreich, um die Frage zu beantworten, was besser für eine wirtschaftliche Entwicklung ist, privater oder staatlicher Besitz von Unternehmen und Industrie? 2. Inwiefern hat dir die dargebotene Karte geholfen Antworten zu der gestellten Frage zu finden und eine Haltung einzunehmen? 3. Hast du dieses Thema schon einmal diskutiert? 4. Gibt es noch weiteres Informationsmaterial oder Karten, die dir dabei helfen würden einen Standpunkt einzunehmen? Warum ist das eine gute Methode, die man benutzen sollte? Die Methode hilft die Fähigkeit zur verbalen und bestimmenden Kommunikation, sowie die Kunst des Zuhörens, das Akzeptieren anderer Meinungen und das Kommunizieren unter Druck zu erlernen. Es hilft Schülern dabei zu lernen, wie man andere von seiner Meinung überzeugt, indem man neue Argumente findet. Schüler, die nicht aktiv an der Diskussion teilnehmen (wie die hauptsächlich diskutierenden Schüler oder die aktiven Ratgeber), nehmen in der Hinsicht teil, da sie hinter der einen oder anderen Seite stehen. Warum funktioniert das mit Karten? Die Karten stehen im Zusammenhang mit der gegebenen und diskutierten Frage und helfen somit sukzessiv die Diskussion entstehen zu lassen. Mit ihrer Hilfe können die Schüler einen Standpunkt oder eine Meinung entwickeln, unterstützen oder ändern.