Wissen - Praxis der Heilkunst | Passau

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Sandra Kunz | Kapuzinerstraße 22 | 94032 Passau
Lebendiges Wissen
aus früheren Zeiten
Die Lärche – Larix decidua
Sandra Kunz | Kapuzinerstraße 22 | 94032 Passau
Über den Namen: Lärche kommt ursprünglich aus dem Gallischen oder Indogermanischen
und leitet sich aus darix ab. Es ist ins Lateinische als Larix übernommen worden. Die
Bedeutung könnte von lacrima = tränenartig herrühren, was auf die tränenartigen
Harztropfen schließen lässt. Aus dem lat. Larix ist das deutsche Wort Lärche entlehnt.
Englisch heißt die Lärche Larch. Unbekannt ist, welchen Namen die Lärche in ihrem
Heimatgebiet den Karpaten hatte.
Weitere Namen: Darix, Europäische Lärche, Drogenname: Laricina terbinthina
Geschichtliches: Lärchenharz wurde antik genutzt und lieferte das venezianische
Terpentin, das aus dem wichtigen Handelszentrum Venedig verbreitet wurde. Die
Venezianer bekamen das Harz aus den Bergen Südtirols. Die Alten setzten oft die Wirkung
von Lärche, Tanne und Fichtenharz gleich, so auch Paracelsus, der allen dreien eine
koagulierende Wirkung zusprach. Auch Hironymus Bock rühmt das Terpentin in allen drei
Harzarten gegen Schwindsucht, veralteten Husten und Blutspeien, als Purgans und
Magenmittel.
Botanik: Die Lärche steht gerne alleine und wächst auch auf über 2000 Meter. Genau
genommen wächst sie bis 2500 Meter über dem Meeresspiegel. Sie wird bis zu 600 Jahre
alt und kann eine Höhe von 55 Metern erreichen.
Sie ist ein sommergrüner Nadelbaum und der einzige, der im Winter seine Nadeln verliert.
Seine Nadeln sind dünn, weich, biegsam und hellgrün und sie sind in Büscheln angeordnet.
Die Lärche ist ein einhäusiger Baum, die weiblichen (großen) Zapfen bleiben lange an den
Zweigen und fallen erst mit diesen herunter. Die männlichen Zapfen sind sehr klein und
befinden sich an unbenadelten Kurztrieben. Die Samen werden durch den Wind und durch
Vögel verbreitet.
Die Lärche kann große Temperaturschwankungen aushalten, dabei hält sie bis zu -40 Grad °
im Winter und ebenso die hochsommerliche Hitze aus. Sie bildet zusammen mit der
Zirbelkiefer die Baumgrenze in den Bergen.
Das Lärchenholz ist sehr witterungsbeständig und auch „wurmbeständig“ - somit wird es in
der Möbelindustrie und beim Fensterbau sehr gerne verwendet. Es wurde sogar für
Wasserbauten verwendet.
Es ist der Baum des Jahres 2012 in Deutschland und war der Baum des Jahres 2002 in
Österreich.
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Harzsäuren (Laricinolsäure), Bernsteinsäure, Bitterstoffe,
Farbstoffe, Larixylacetet.
Pflanzenfamilie: Kieferngewächs - Piniaceae
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Tabernaemontanus schrieb in seinem Kräuterbuch folgendes über die Lärche:
„Der Lerchenbaum hat eine dicke Rinden / mit viel Riß und Spalten / welche innwendig
rothlecht ist. … Seine Gertlein sind zähe / von Farben gelblecht / und eines lieblichen
Geruchs. Die Blätter seyn langlecht / weich / schmäler der an dem Fiechtbaum… Gegen
dem Winter bleich werden / abfallen und verdorren. Das Holz ist sehr hart / sonderlich
mitten im Stamm / da hat es auch ein rohtlechte Farbe / läßt sich derohalben zu allen
Gebäuen bequemer brauchen / dann die anderen.
An dem Baum wächst auch noch ein weisser / weicher und lucker Schwamm (so man
Agaricum oder Agaricus nennet / welcher in allen Apotheken gebraucht wird, welchen man
abklaubt / nach dem er dür geworden / und Spalt bekommen will.“
Agaricus = der Fliegenpilz !!!
Von der Lärche wurde verwendet:
Rinde:

Bei Magen-Darm Infekten

Harntreibend
„die Rinde in Wasser gesotten / und getruncken stillet den Bauchfluß / und
treibt den Harn.“

Bei Hautgeschwüren

Bei Hämorrhoiden ( dabei kam u.a. auch Weihrauch zum Einsatz)

Bei Zahnschmerzen

Entzündeten Wunden
Blätter:
„ … die Blätter zerstossen und übergelegt / lindern die entzündeten Wunden /
in Essig gesotten / und die Brüh warm im Mund gehalten / lindert das
Zahnweh.“

Bei Aussatz (und zur Vorbeugung dagegen schlief man in Lärchenbetten)
Harz:
„Im Sommer durchbohret man diesen Baum mit einem Näbiger / biss zum Marck / so fleußt
ein schönes und köstliches Harz daraus / so der Farb nach dem Honig gleich ist / zähe / und
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wird nimmer dick…. Dieses Harz hat eine Krafft zu erweichen / und zu wärmen / zu säubern
und zu zertheilen.

„Wider das Verfliessen des männlichen Saamens, soll man 2 Loth Lerchenharz
in Wegerichwasser waschen / und darzu 1 Quintlein des allerbesten Agstiens
und dasselbige einnehmen / soll das Fliessen verhalten.“

Bei Husten und Bronchitis

Bei Hüftschmerzen

Zur Diurese

Bei Verstopfung, um den Stuhl zu „bewegen“

Bei Wunden

Gegen Flecken „Lerchenharz mit Rosenöl angestrichen / vertreibet allerley
Flecken / Grind und Rauden am Leib.“

Gegen Haarausfall „ auf die Augbrauen gestrichen /verhütet dass das Haar nicht
ausfällt)
Des Weiteren schreibt Tabernaemontanus ausführlich von der Wirkung des
Lärchenschwammes (Fliegenpilzes).
Mythologie: Im Magister Botanicus (siehe unter Literaturnachweis) heißt es: Lärchen sind
Ruhe- und Tanzplätze der Wald- und Bergfeen und ihre Schleier sind aus Lärchennadeln
gewebt. Gnome lieben eher Fichten und Tannen!
In den Gärten gepflanzt dient sie als Sitz des Hausgeistes. Ein herabfallender Lärchenzweig
wurde als Glückstalisman verehrt. Die Lärche findet sich oft an Wallfahrtsorten und manche
wurden nach ihr benannt z.B. „Maria Larch“ bei Innsbruck. Marienbilder wurden aus
Lärchenholz geschnitzt. Als Schutz gegen Beschreiung wird in Südslaven den Kindern ein
Stück Lärchenrinde um den Hals gehängt.
Geweiht: Feen und Waldelfen
Die Planetenkräfte: Merkur, Jupiter
Element: Luft und Erde
Heute wird die Lärche wie folgt genutzt:
Zum Färben von Textilien: Die Rinde und die Nadeln werden zum Färben verwendet und
die Textilien erhalten einen schönen leuchtenden Grünton.
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Bachblüte: Larch ist eine der bekannten Bachblüten, sie wird eingesetzt zur Stärkung des
Selbstwertgefühles, sie gibt Mut und lässt an die eigenen Potentiale und Fähigkeiten
glauben. Sie gibt uns Vertrauen in uns selbst.
Lärchenbalsam: Aus Harz hergestellter Lärchenbalsam wird bei Bronchitis und gegen
Mitesser und Pickel erfolgreich eingesetzt. Hier ein Rezept aus dem Buch die Kräuter in
meinem Garten von Sigrid Hirsch und Felix Grünberger: Nussgroßes Stück Lärchenharz
schmelzen, die 20- fache Menge an Biobutter ebenfalls extra schmelzen. Beides bei etwa 40°
zusammengeben. Manche Menschen mit einer sensiblen Haut reagieren mit Rötung darauf,
deshalb sollte eine kleine Stelle erst einmal ausprobiert werden. Wenn mehr Butter
hinzugegeben wird, dann verliert der Balsam an „Gehalt“.
Antroposophisch: Im Lärchenharz sieht man vor allem eine durchblutungsanregende
Wirkung, es strukturiert und organisiert regenerative Prozesse und fördert das Ausscheiden
von Gewebeabbauprodukten.
Von der Firma Weleda gibt es einige Lärchenpräparate, darunter befindet sich in der
Heilsalbe auch Lärchenharz. Die flüssige Verdünnung in einer D3 erhält man unter dem
Namen Resina Laricis, es gibt Augentropfen, die auch bei Netzhautdegeneration, Katarakt,
bei Ermüdung durch Überanstrengung verabreicht werden. Weiterhin gibt es Badezusatz
mit Resina laricis, der auch bei Ekzemen der Haut wie bei Neurodermitis und
Schuppenflechte zum Einsatz kommt. Ein Präparat kommt bei Verdauungs- und
Stoffwechselschwäche zum Einsatz, das neben Lärchenharz auch Wermut enthält.
Kräuterladen: Im Kräutergarten München ist Lärchenharz erhältlich. Tel. 089 23249802
www.kraeutergarten-muenchen.de
Ich wünsche Zeit und Ruhe unter der schattenspendenden Lärche.
Ihre Sandra Kunz
Heilpraktikerin
www.heilkunst-passau.de
Literaturnachweise: Jacobus Theodorus Tabernaemontanus Neu vollkommen Kräuter-Buch 1731
Reprint 1975 by Verlag Konrad Kölbl
Siegried Hirsch und Felix Grünberger: Die Kräuter in meinem Garten, Freya Verlag, ISBN: 978-3-9021
34-79-0
Magister Botanicus: Magisches Kreutherkompendium; Sanduhr Verlag. ISBN: 3-931939-00-6
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