hier für eine Nur-Text-Version - LSSH Landesstelle für Suchtfragen

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Liebe Leserin, lieber Leser,
auch, wenn das Thema „Frau und Sucht“ kein „Neues“ ist, hat es nicht an Aktualität verloren.
Insbesondere im Bereich der Internetabhängigkeit liegen höhere Zahlen für jüngere Frauen vor als
bei jüngeren Männern. So zeigt die PINTA-Studie eine Prävalenz bei 14 – 16-jährigen jüngeren
Frauen von 8,6%, während es bei den jüngeren Männern 4,1% sind. Die betroffenen jüngeren
Frauen weisen insbesondere als Hauptaktivitäten zu 81,4% Probleme mit sozialen Netzwerken auf,
während es bei den betroffenen jüngeren Männern 61,4% sind. Entsprechend dieser Zahlen
richten sich die Beratungsangebote speziell auch auf das Thema Medien.
Der Verein „Frauen Sucht Gesundheit e.V.“ war beispielsweise einer der ersten, der in SchleswigHolstein diesbezüglich spezielle Angebote geschaffen hat. Die Mitarbeiterinnen des Vereins haben
mit ihrer Kompetenz und jahrzehntelangen Erfahrung in der Frauensuchtarbeit auch maßgeblich an
der Gestaltung dieser Info-Dienst-Sucht-Ausgabe beigetragen, wofür wir uns als LSSH
ausdrücklich bedanken möchten.
Im Allgemeinen betrachtet zeigt die Auswertung der Landesdokumentation 2013 in SchleswigHolstein, dass knapp 27% der Klientel weiblich ist. Davon treten knapp die Hälfte der betroffenen
Frauen mit der Problematik Alkohol an die Fachstellen heran, 22% mit einer Heroinproblematik, 9%
aufgrund von Cannabisproblemen, 6% wegen Essstörungen, 3% wegen Glücksspielsucht und 2%
wegen Problemen aufgrund von Medikamentenkonsum. Deutlich wird, dass insbesondere die
Bereiche Essstörungen und Medikamente nach wie vor „frauendominierend“ sind, während die
Zahlen männlicher Klienten in diesen Problemfeldern marginal sind.
Bezüglich des Themas Medikamentenabhängigkeit problematisiert Angela Sachs in ihrem Artikel
eine „rollenbezogene Verschreibungspraxis“ z.B. bei Benzodiazepinen und hinterfragt die gängigen
Verordnungen der Ärzte, die das Phänomen der Medikamentenabhängigkeit bei Frauen
unterstützen. Grundsätzlich wird in der vorliegenden Ausgabe deutlich, dass die Angebote von
Frauen Sucht Gesundheit e.V. sehr differenziert auf die Bedürfnisse der Frauen eingehen. So wie
z.B. auch „HeimVorteil“ ein ambulantes Betreuungsangebot für Frauen im eigenen Wohnraum
bietet, zeigt sich, dass der Verein sich für die Belange von suchtbetroffenen Frauen in SchleswigHolstein maßgeblich einsetzt.
Mit den besten Wünschen für eine entspannte Vorweihnachtszeit, erholsame Feiertage und einen
guten Start im „Neuen Jahr“ verbleibe ich mit herzlichen Grüßen, Ihre
Dr. Regina Kostrzewa
Editorial
Dez 2014
Ausgabe III - 2014
Schwerpunktthema in dieser Ausgabe:
Frauen und Sucht
Impressum : Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e. V., Schreberweg 5, D-24119
Kronshagen
Telefon: +49 431-5403 340, Telefax: +49 431-5403 355, E-Mail: [email protected], Internet:
www.lssh.de
Vertretungsberechtigter Vorstand: Prof. Dr. Josef Aldenhoff, Vorsitzender
Registergericht: Amtsgericht Kiel, Abt. 5, Registernummer: 2147 / 1985, UmsatzsteuerIdentifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 16 16 59 165
Inhaltlich Verantwortliche gemäß § 5 Telemediengesetz (TMG):, Dr. Regina Kostrzewa,
Geschäftsführerin (Anschrift wie oben)
#
Impressum : Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e. V., Schreberweg 5, D-24119
Kronshagen, Telefon: +49 431-5403 340, Telefax: +49 431-5403 355, E-Mail: [email protected],
Internet: www.lssh.de
Vertretungsberechtigter Vorstand: Prof. Dr. Josef Aldenhoff, Vorsitzender
Registergericht: Amtsgericht Kiel, Abt. 5, Registernummer: 2147 / 1985, UmsatzsteuerIdentifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 16 16 59 165
Inhaltlich Verantwortliche gemäß § 5 Telemediengesetz (TMG):, Dr. Regina Kostrzewa,
Geschäftsführerin (Anschrift wie oben)
Inhaltsverzeichnis „Frauen und Sucht“
Seite
Frauensuchthilfe heute - ein Thema in der Suchthilfe?!
Angela Sachs, Geschäftsführerin, Diplom Sozialpädagogin, Sozial-Betriebswirtin (FHM)
3
Alte Hüte und neue Angebote: Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen
Verena Dethlefs, Diplom Pädagogin, Gestalt- und Suchttherapeutin, Leiterin des Zentrums für
Angehörige
9
Wenn Frauen der Mediensucht verfallen
Angela Sachs, Geschäftsführerin, Diplom Sozialpädagogin, Sozial-Betriebswirtin (FHM)
13
Informationsbroschüre: Glücksspielsucht
16
Schulspiegel
16
Fortbildung zur Suchtpräventionskraft
17
Fachausbildung zum betrieblichen Suchtkrankenhelfer
18
Präventionsgesetz
Gesetzesentwurf des BMG sieht Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention vor
19
Neuer DBDD Bericht
Neuer REITOX Bericht des IFT München in Zusammenarbeit mit der BZgA und der DHS
erschienen
19
Termine
20
Frauensuchthilfe heute - ein Thema in der Suchthilfe?!
Angela Sachs, Geschäftsführerin, Diplom Sozialpädagogin, Sozial-Betriebswirtin (FHM)
Ein paar Zahlen aus unserer praktischen Arbeit vorweg:
80 % der Hilfe suchenden Frauen kommen aus Suchtfamilien,
75 % der Frauen sind traumatisiert,
80 % der Frauen sind alkoholabhängig,
fast alle haben Doppeldiagnosen,
es entstehen zunehmend längere Behandlungszeiten auf Grund der ansteigend schwereren
Erkrankungen.
Nur aus dieser verkürzten plakativen Darstellung geht eindeutig hervor, dass die Notwendigkeit der
Frauensuchtarbeit nach wie vor gegeben ist.
Doch woraus leitet sich dieser Bedarf inhaltlich ab? Welche gesellschaftlichen Strukturen, welche
Sozialisation und damit Rollenanforderungen stehen dahinter?
Sozialisation und Suchtrelevanz
Die kurze auszugsweise Betrachtung der weiblichen Sozialisation unter suchtrelevanten Faktoren
soll im Folgenden zum besseren Verständnis der Suchtentwicklung bei Frauen beitragen.
Mädchen werden auch heute noch mehr zur Passivität erzogen als Jungen. Eigene Bedürfnisse
und Wünsche und insbesondere aggressive Regungen werden häufiger unterdrückt. Das führt
dazu, dass Mädchen Aggressionen eher gegen die eigene Person richten, während Jungen eher
Aggressionen nach außen richten. Die Verantwortung für das Wohlergehen anderer und die
Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen wird hingegen mehr bei Mädchen gefördert. Des
Weiteren werden ihnen engere Grenzen in Hinsicht auf ihren Bewegungs- und
Entscheidungsspielraum gesetzt. So lernen Mädchen weniger, sich abzugrenzen, u. a. auch gegen
Kontakte, die ihnen nicht gut tun und schädlich für sie sind.
Darüber hinaus gibt es in der Sozialisation von Mädchen die starke Betonung des Äußeren.
Dadurch entstehen häufig Gefühle von Unzulänglichkeit. Das führt dazu, dass körperliche
Merkmale, die diesem Ideal nicht entsprechen, unbarmherzig bekämpft werden. Hieraus entsteht
eine tiefgreifende Entfremdung der eigenen Körperlichkeit.
Spätestens von der Pubertät an sind Mädchen dann mit unterschiedlichen, sich zum Teil
widersprechenden Rollenanforderungen konfrontiert. Die weibliche Sozialisation hat sich
tiefgreifend verändert. Durch eine bessere Bildung haben junge Frauen mehr Wahl- und
Gestaltungsmöglichkeiten gewonnen. Dies führt aber auch zu widersprüchlichen Verpflichtungen.
Frauen haben zwar seit den 1980er Jahren männliche Handlungsräume erobert, aber dies hat
nicht zu einer Aufwertung von Weiblichkeit geführt. Alte und Neue Lebensentwürfe stehen derzeit
noch nebeneinander. Berufsarbeit
#Seite 3
und Mütterlichkeit sind Spannungspole, zwischen denen sich Frauen bewegen. Wie durch das
bundesweite Forschungsprojekt der Fachhochschule Kiel „AN(N)0 2015 belegt wurde, sind die
Berufswahlentscheidungen junger Frauen vielfach abhängig von der Vereinbarkeit von Kindern und
Berufstätigkeit. Eigene Bedürfnisse werden hier häufig vernachlässigt“ (AN(N)O 2015, Plößer,
Micus-Loos). Hier wird dann z. B. das Suchtmittel als Spannungslöser eingesetzt.
Besonders schwerwiegende Folgen für die Entwicklung von Mädchen und Frauen haben
Gewalterfahrungen. Seelische, körperliche und sexualisierte Gewalt zieht massive Störungen nach
sich, wie Ängste, Depressionen, Schlafstörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen. Hier
werden z. T. Suchtmittel eingesetzt, um diese Folgestörungen zu bekämpfen. Untersuchungen
gehen davon aus, dass 60-70% der drogenabhängigen Frauen als Mädchen sexuell missbraucht
wurden. Süchtige Frauen weisen eine deutlich höhere Quote psychischer Komorbidität
(Depressionen, Ängste, Persönlichkeitsstörungen) als süchtige Männer auf.
Im Weiteren ist die Rolle der Frau als Mutter geprägt durch Sozialisationserfahrungen sowie
gesellschaftliche Anforderungen und ist verbunden mit Einengung und Überforderung. Viele
Frauen kommen aus Suchtfamilien und haben hier negative Erfahrungen gemacht. Darüber hinaus
hat Sucht Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung. Die Bindung lockert sich, da das
Suchtmittel wichtiger wird als alles andere. Das führt zu massiven Schuld- und Schamgefühlen,
dem Gefühl als Mutter versagt zu haben. Dieser Zustand wird als nicht aushaltbar erlebt und hat
häufig weiteren Suchtmittelkonsum zur Folge. Im Hintergrund bestehen oft destruktive
Partnerbeziehungen. Suchtmittelabhängige Mütter haben Angst, ihre Kinder zu verlieren, was
entweder dazu führt, sich gerade in Therapie zu begeben oder aber die eigenen Schwierigkeiten zu
verheimlichen.
Aus diesen o. g. Faktoren wird deutlich, dass es sich bei einer Suchtmittelabhängigkeit um eine
Überlebensstrategie zum Umgang mit der unerträglichen Situation handelt. Dadurch wird aber
wiederum verhindert, die belastende Situation konstruktiv zu bewältigen.
Frauenspezifische Suchtarbeit
In gemischten Suchthilfeeinrichtungen sind Frauen in der Minderheit und damit den
entsprechenden Folgen ausgesetzt. Durchschnittlich befinden sich hier nur 10% von Sucht
betroffene Frauen und 10 % angehörige Frauen. Die Arbeit ist auf Männer ausgerichtet. Bei einem
Minderheitenstatus berichten Frauen davon, für sie relevante Themen nicht ansprechen zu können
(z. B. Gewalterfahrungen).
In der aktuellen Mitgliederzeitung der Techniker Krankenkasse vom 09/14 wird die Notwendigkeit
von geschlechtsspezifischer Betrachtung und Behandlung von allen Aspekten der Gesundheit
thematisiert. Beispielsweise wird angeführt: „In der Medizin und in der Forschung sind nach wie vor
Männer die Norm" und „Männer und Frauen denken anders, sehen anders aus und verhalten sich
unterschiedlich. Doch dass diese Verschiedenheit der Geschlechter auch für die Medizin eine
entscheidende Rolle spielt, ist noch lange nicht allgemein bekannt." Die
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Suchterkrankung ist also niemals geschlechtsneutral. Die Berücksichtigung des Geschlechts bei
der Arbeit mit suchtkranken Frauen wird von uns als Notwendigkeit betrachtet und spiegelt sich in
der Arbeit entsprechend wider.
In der Frauensuchthilfe des Trägers Frauen Sucht Gesundheit e. V. wird den Problemlagen von
Frauen entsprechend ein differenziertes Angebot vorgehalten, das die verschiedenen
Lebensrealitäten der Frauen widerspiegelt und ihnen hilft, ihren eigenen Weg aus der Sucht heraus
zu finden.
In Frauengruppen erfahren sie eine Rollenerweiterung, durchleben Wertschätzung und Konkurrenz
unter Frauen. Sie erlernen weibliche Strategien und Kompetenzen im Umgang mit Lebenskrisen
durch das Mitteilen und Miterleben mit anderen Frauen.
Gleichwohl machen Frauen unterschiedliche Erfahrungen von Anerkennung und Abwertung, haben
unterschiedliche soziale und materielle Voraussetzungen, die sich in ihrem Selbstkonzept
niederschlagen, ihr Bild von der gesellschaftlichen Realität formen und in die Ausprägung ihrer
Weiblichkeit einfließen.
Alte Frauen und Mütter mit kleinen Kindern, berufstätige, arbeitslose Frauen und Migrantinnen
verbindet das Frausein an sich und die hinter der Sucht stehende Dynamik, aber sie unterscheiden
sich in ihren aktuellen Lebensrealitäten und brauchen differenzierte Konzepte und Angebote. Auf
diese Unterschiedlichkeit bezieht sich u. a. die frauenspezifische Suchtarbeit von Frauen Sucht
Gesundheit e. V.
Für die frauenspezifische Therapie gilt das Grundprinzip der Parteilichkeit und
Ressourcenorientierung. Zudem sind das Herstellen positiver Bindungserfahrung, das Vermitteln
von Wertschätzung, Empathie und Vertrauen zentrale Elemente frauenspezifischer Suchthilfe. Dies
ist entscheidend auf dem Hintergrund negativer Bindungserfahrungen in der Kindheit und in der
aktuellen Situation. Darüber hinaus ist traumasensibles Arbeiten eine der Grundvoraussetzungen,
um den betroffenen Frauen Sicherheit zu vermitteln. Frauen müssen ein Gefühl für ihre eigenen
Grenzen bekommen und lernen, die Kontrolle über ihr Leben zu übernehmen. Ziel ist es das
eigene Leben aktiv zu gestalten und Selbstwirksamkeit zu erleben.
Zielgruppen
Zielgruppen sind alle abhängigen und gefährdeten Frauen. Die hinter der Abhängigkeit stehende
Problematik und Dynamik ist dieselbe. Suchtübergreifendes Arbeiten ergibt sich hieraus als
Selbstverständlichkeit.
Trotz vieler Gemeinsamkeiten handelt es sich aber um eine heterogene Gruppe mit spezifischen
Anforderungen. In der Frühintervention, Beratung und Therapie gilt es, dies zu berücksichtigen. Die
Kombination von suchtmittelübergreifender Arbeit unter der Beachtung der Besonderheiten und
Differenziertheit macht ein qualitativ hochwertiges Angebot aus.
Das Suchtmanifestationsalter ist hier als wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu nennen.
Alkoholabhängige Frauen mit einem Suchtkrankheitsbeginn unter 25 Jahren haben häufig
Gewalterfahrungen, sind oft schlechter ausgebildet, instabiler im Berufsleben und weisen mehr
negative psychische und soziale Konsequenzen des Suchtmittelkonsums auf. Je jünger der Eintritt
in die Sucht
#Seite 6
ist, desto mehr Reifungsprozesse fehlen. Zudem gibt es langjährig Abhängige, die mit ihrer Sucht
alt geworden sind. Ebenso aber auch viele Frauen mit einer späten Suchterkrankung nach dem 40.
Lebensjahr. Hier spielen Verwitwung, Armut und fehlende soziale Kontakte eine Rolle.
Entsprechend der später dargestellten rollenbezogenen Verschreibungspraxis findet sich hier eine
gehäufte Benzodiazepinabhängigkeitsrate.
Die Klientinnen unserer Einrichtung leiden zu ca. 75% an den oft komplexen Folgen traumatischer
Erfahrungen (körperliche, sexualisierte, seelische Gewalterfahrungen), die insbesondere in frühen
Lebensabschnitten entstanden sind. Die von traumatischen Erfahrungen betroffenen Frauen
setzen Suchtmittel in Form einer Selbstmedikation ein, um sich zu beruhigen oder schmerzhafte
Gefühle nicht mehr spüren zu müssen. Die Störungen Sucht und Trauma beeinflussen sich hier
gegenseitig negativ. Für die Frauen ist es schwierig, die Abstinenz dauerhaft zu halten, da sich in
abstinenten Phasen die Traumafolgen häufig verstärkt zeigen und das Suchtmittel dann wieder zur
Bewältigung eingesetzt wird. Gleichzeitig erhält chronischer Substanzmissbrauch die Symptome
der Traumafolgen aufrecht. Unter Suchtmittelkonsum laufen die Betroffenen darüber hinaus
verstärkt Gefahr, erneut Opfer von Gewalt zu werden, sodass es hier wiederholt zu
Traumatisierungen kommen kann und häufig kommt.
Ca. 80 % unserer Klientinnen sind alkoholabhängig oder leiden an Politoxikomanie mit einer
Alkoholproblematik. Alkohol führt bei Frauen zu deutlich früheren und gravierenderen körperlichen
Schäden als bei Männern. Frauen trinken aus Scham- und Schuldgefühlen eher heimlich. Sie
erfahren negativere Reaktionen bei Betrunkenheit als Männer. Für Frauen gelten andere Normen
in bezug auf den Alkoholkonsum. Geselligkeits- und Genusstrinken spielt eine wesentlich geringere
Rolle. Frauen setzen den Alkohol eher ein, um unangenehme Gefühle zu betäuben.
Häufig neigen sie zu abhängiger Beziehungsgestaltung und haben oft süchtige Partner. Konflikte
im nahen Umfeld sind verbreitet.
Eine weitere Zielgruppe ist die der medikamentenabhängigen Frauen. Eine problematische
Verschreibungspraxis der Ärzte unterstützt das Phänomen Medikamentenabhängigkeit. 70% aller
medikamentenabhängigen Menschen sind Frauen. Frauen werden immer noch eher
Medikamente verordnet, die eine Wirkung auf die Psyche haben und Männer eher Mittel mit
Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System.
Hier scheinen Rollenstereotype Einfluss auf die Verordnungen zu haben.
#Seite 7
Frauen werden eher mit psychisch bedingten Erkrankungen und Belastungen assoziiert und
Männer mit somatisch bedingten Erkrankungen. (Barmer GEK Arzneimittelreport 2012) Psychisch
wirksame Medikamente „passen" zu Frauen. Beispielsweise werden natürliche Phänomene des
Älterwerdens besonders von Frauen als defizitär empfunden. Die Medizin spricht von
Hormonmangel, wo kein Mangel ist, sondern altersentsprechende Veränderungen vor sich gehen.
Mit dem Ziel weiter zu funktionieren wie bisher suchen Frauen die Praxen mit Symptomen wie
Unruhe, Ängste, Stimmungsschwankungen und Niedergeschlagenheit auf. Medikamente legitimiert durch ärztliche Verordnung- kommen den Bedürfnissen von Frauen entgegen. Sie
machen keine Fahne, die Einnahme in der Öffentlichkeit ist nicht sanktioniert, sie sind kalorienarm.
Was zählt ist die rasche und umfassende Veränderung der seelischen Befindlichkeit.
Mädchen und Frauen mit problematischem Medienkonsum oder einer Abhängigkeit sind
zunehmend als eine weitere Zielgruppe zu benennen. Sie setzen ihren Schwerpunkt im Bereich
der Medien bei den sozialen Netzwerken, nutzen das Onlineshopping verstärkt, aber spielen auch
zunehmend Onlinespiele. Schwerpunkte in bezug auf die Alterverteilung bilden die Mädchen und
jungen Frauen sowie die Frauen in der Altersgruppe nach der „Familienphase". Einsamkeit und der
Wunsch nach Beziehung und Kontakt sind hier u. a. die Motive.
Fazit
Qualifizierte Hilfen für Suchtkranke erfordern frauenspezifische Angebote, die sowohl
suchtmittelübergreifend als auch differenziert ausgerichtet sind. Dafür ist nicht in erster Linie das
Suchtmittel entscheidend sondern das Geschlecht, das Einstiegsalter, aversible Gefühle mit der
hinter der Sucht stehende Problematik sowie Sozialisation und gesellschaftliche Bedingungen.
Daran ausgerichtet arbeitet seit über 25 Jahren der Träger Frauen Sucht Gesundheit e.V. mit der
Frauensuchtberatung Schleswig-Holstein, der einzigen Frauensuchthilfeeinrichtung in SchleswigHolstein. Seit fünf Jahren ist „HeimVorteil" die ambulante Betreuung im eigenen Wohnraum dazu
gekommen. Neben den Angeboten für die von Sucht betroffenen Frauen wird fachlich inhaltlich die
Frauensuchthilfe von uns landesweit vertreten und Fortbildung, Fachberatung sowie Supervision
angeboten.
#Seite 8
Angebote von Frauen Sucht Gesundheit e.V.
Die Frauensuchtberatung Schleswig-Holstein (FSB SH)
Die Stammeinrichtung der FSB SH befindet sich in der Holtenauer Str. 127 in Kiel. In Kiel-Gaarden
befindet sich eine Nebenstelle im Sophie Lützen Haus, Preetzer Str. 52., um Frauen aus Gaarden
und dem Ostufer den Zugang zu erleichtern.
Die Frauensuchtberatung S-H unterhält ein ausdifferenziertes und aufeinander abgestimmtes
Angebot. Das frauenspezifische Angebot ist ausgerichtet an Alkohol-, Medikamenten-, Nikotin-,
Cannabis-, Glückspiel- und Medienabhängigkeit.
Die Frauensuchtberatung Schleswig-Holstein bietet:
Information, Einzelberatung und Krisenintervention für betroffene und angehörige Frauen
persönlich und online.
Vermittlung in Entgiftung und Entwöhnungstherapie, Hilfe bei der Antragstellung und bei der
Auswahl des geeigneten Angebots
Therapievorbereitung in Einzel- und Gruppengesprächen
Gruppenangebote zur Frühintervention: Selbstkontrolltraining (SKOLL), „Sekt oder Selters",
Rauchfrei-Training, Angehörigengruppe
Selbsthilfegruppen für betroffene und angehörige Frauen
Durchführung von Informations- und Fortbildungsveranstaltungen sowie Fachtagungen
Beratung und Supervision für Kolleginnen
Die Frauensuchtberatung Schleswig-Holstein ist als Therapieeinrichtung von
Rentenversicherungsträgern und Krankenkassen anerkannt und bietet seit 20 Jahren Ambulante
Entwöhnungstherapie und Nachsorge bei Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit
(ambulante Rehabilitation Sucht) an.
HeimVorteil - ambulante Betreuung für Frauen im eigenen Wohnraum
Die Anlaufstelle für die ambulante Betreuung im eigenen Wohnraum befindet sich auch in der
Holtenauer Str. 127 in Kiel. Sie bietet mit der Leistung der Eingliederungshilfe Unterstützung
abhängig vom Hilfebedarf, i.d.R. in Form von Beratungen, Hausbesuchen und Begleitungen in den
Bereichen:
Alltagsstruktur
Festigung der Abstinenzmotivation, Rückfallprophylaxe
Umgang mit finanziellen Mitteln
Behördengänge, Arztbesuche etc.
gesunde Ernährung und Lebensführung
Soziale Kontakte und Freizeitgestaltung
Berufliche Orientierung oder (Wieder)Eingliederung
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Nach Schätzung der Deutschen Hauptstelle für Suchtgefahren gelten 5-7 Millionen Angehörige
allein von Alkoholabhängigen als unmittelbar mitbetroffen von der Suchterkrankung eines ihnen
nahestehenden Menschen. Ca. 2,5 Millionen davon sind Kinder und Jugendliche. Dennoch ist das
Thema der Angehörigen in der Suchthilfe lange vernachlässigt und als randständig betrachtet
worden.
Angebote für Angehörige haben in der Vergangenheit auf dem Konzept der Co-Abhängigkeit
basiert, in dem davon ausgegangen wurde, dass Angehörige unbewusst von ihren
Unterstützungsleistungen dem Menschen mit Suchtproblemen gegenüber profitieren und abhängig
davon sind. Demnach unterstützen und fördern sie auf der Basis unbewusster Motive den
Suchtmittelkonsum des ihnen nahestehenden Menschen.
Angehörige wurden lange als Anhängsel der Menschen mit Suchtproblemen gesehen, die nur
mitbehandelt wurden, um einen besseren Zugang zu den Betroffenen zu erhalten. Damit war für
sie der Weg zur Suchthilfe nur über den/die Suchtkranke/n möglich und alle die Angehörigen waren
von den Angeboten ausgeschlossen, deren betroffene PartnerInnen, Eltern und Kinder sich noch
nicht im Hilfesystem befanden. Auf der Grundlage dieser Konzepte wurde Angehörigen empfohlen,
jegliche Unterstützung gegenüber dem/der Betroffenen auf zu geben. Das ist jedoch z. T.
unrealistisch und wirkt wie eine zusätzliche Schuldzuweisung auf die Angehörigen, wenn ihnen
dies nicht gelingt. Schuldzuweisungen, egal wie viel oder wie wenig Angehörige sich kümmern,
wirken sich auf sie in der Folge lähmend und schwächend aus.
Eine aktuelle Diskussion in der Fachöffentlichkeit befasst sich kritisch mit diesem Konzept der CoAbhängigkeit (vgl. Sucht 59 (2), 2013). Hier wird betont, wie notwendig es sei, zu einer nicht
stigmatisierenden Einstellung Angehörigen gegenüber zu kommen und ihre Situation als komplex
und vielschichtig zu betrachten. Es werden neue differenzierte Konzepte und Angebote für die
Bereiche Prävention, Beratung und Therapie gefordert. Hierfür seien neue Forschungsansätze
erforderlich, um der Problematik Angehöriger gerecht zu werden.
Angehörige verhalten sich zunächst unter den belastenden Umständen ganz nachvollziehbar,
indem sie versuchen zu helfen und zu unterstützen. Die Situation ist sehr ähnlich wie die der
pflegenden Angehörigen von Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen (z. B. Demenz und
psychischen Erkrankungen). Beim Versuch Unterstützung zu leisten, ist die Wahrscheinlichkeit hier
allerdings sehr groß, sich in die spezifische Dynamik der Suchterkrankung zu verstricken. Eine
Suchterkrankung hat immer auch eine Beziehungsstörung zur Folge, so dass das nahe Umfeld
immer mitbetroffen ist. Angehörige versuchen, mit den Problemen fertig zu werden und entwickeln
Strategien, die vordergründig Erleichterung bringen, aber auf lange Sicht selbst zum Problem
werden können.
#Seite 10
So isolieren sich die Angehörigen ebenso wie die Betroffenen nach und nach aus Schamgefühl von
ihrem Umfeld und verheimlichen das Suchtproblem nach außen. Der Versuch, von Angehörigen
den Kontrollverlust des Betroffenen aufzufangen, führt dazu Freizeitaktivitäten und Außenkontakte
aufzugeben, um ein Auge auf den Suchtkranken haben zu können. Darüber hinaus übernehmen
Angehörige mit Fortschreiten der Suchtkrankheit immer mehr von den täglichen Aufgaben, was zu
einer häufig massiven Überlastung der Angehörigen führt. Diese Verstrickung in das Suchtproblem
geschieht aus Hilflosigkeit, fehlender Information und Unterstützung. Die Folgen der
Belastungssituation für die Angehörigen können massiv sein. Auf der körperlichen Ebene leiden sie
häufig unter chronischen Erschöpfungszuständen, einer Schmerzsymptomatik, hohem Blutdruck
und Schlafstörungen. Als psychische Folgen treten Depressionen, Ängste bis hin zu einer eigenen
Suchterkrankung auf. Soziale Folgen reichen u. a. von Isolation, finanziellen Problemen bis zu
Gewalt in Zusammenhang mit der Sucht.
Die Problematik von Angehörigen ist eher ein Frauenthema, da es vielmehr die Frauen sind, die
lange bei ihren suchtmittelabhängigen Partnern bleiben. Angehörige Männer verlassen ihre
süchtige Partnerin häufig zu einem früheren Zeitpunkt. Auch sind es eher die Mütter
suchtmittelabhängiger Kinder, die um Beratung nachfragen als die betroffenen Väter. Der
Hintergrund hierfür sind unterschiedliche Sozialisationserfahrungen. Mädchen und Frauen sind
nach wie vor eher zuständig für die Beziehungen und damit für die Bedürfnisse anderer. So
denken Frauen in weit größerem Maße als Männer neben ihrer Berufstätigkeit auch immer die
Familienaufgaben mit. Frauen fühlen sich stärker verantwortlich, wenn Probleme in Beziehungen
und Familie auftreten und entwickeln z. T. massive Schuldgefühle. Dies trifft im besonderen Maße
auf Mütter zu. Im Konzept der Co-Abhängigkeit wird angehörigen Frauen dann genau das
Verhalten vorgeworfen, dass gesellschaftlich von ihnen erwartet wird.
Aber auch angehörige Männer erleben die Suchtkrankheit eines ihnen nahestehenden Menschen
als belastend und benötigen Unterstützung. In der Regel stehen ihnen andere Möglichkeiten zur
Verfügung, sich gegen familiäre Konflikte abzugrenzen.
Ebenso wie die Suchterkrankung ist auch die Verstrickung der Angehörigen in vielen Fällen ein
Generationenproblem. Erfahrungen zeigen, dass suchtkranke Menschen überdurchschnittlich
häufig in suchtbelasteten Familien aufgewachsen sind. Kinder können durch die Abhängigkeit
eines Elternteils massiv in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden. Ein Drittel der Kinder aus
Suchtfamilien wird selber suchtkrank, ein weiteres Drittel entwickelt später Symptome psychischer
Störungen. Zudem gehen etwa ein Drittel der betroffenen Kinder als Erwachsene Beziehungen zu
suchtmittelabhängigen Partnern ein. Kinder aus suchtbelasteten Familien sind überdurchschnittlich
häufig Opfer häuslicher und sexueller Gewalt im Elternhaus. Ein differenziertes Angebot kann
diesem generationenübergreifenden Problem entgegenwirken und tiefgreifende Folgeprobleme
verhindern.
Sinnvoll ist es, Angehörige dabei zu unterstützen, eigene Bedürfnisse und Interessen wieder ernst
zu nehmen, gemeinsam an einer Veränderung eingefahrener
#Seite 11
Kommunikationsmuster zu arbeiten und ein konsequentes Verhalten gegenüber dem
Suchtmittelkonsum der/des Betroffenen zu entwickeln. Studien zufolge (Bischof, G. and Freyer, J.
(2006) Suchttherapie 7, S. 52-57) kann sich dann durchaus auch ein positiver Einfluss durch
konstruktiven Druck auf den/die Suchtmittelabhängige/n ausgeübt werden und bei ihnen die
Motivation erhöht werden, sich in Behandlung zu begeben.
Durch eine Förderung der Deutschen Fernsehlotterie ist es dem Verein Frauen Sucht Gesundheit
e.V. jetzt möglich ein Zentrum für Angehörige aufzubauen.
Die angesprochenen Zielgruppen sind Partner und Partnerinnen, Eltern, erwachsene Kinder aus
suchtbelasteten Familien, Kinder und Jugendliche und andere Personen des sozialen Umfelds von
suchtmittelabhängigen und medienabhängigen Menschen in Schleswig-Holstein
Ziel ist es, die Angehörigen von Suchtmittelabhängigen frühzeitig zu erreichen und durch
passgenaue Hilfen ihre Lebensqualität zu verbessern und ihre sozialen, psychischen und
körperlichen Belastungen zu reduzieren.
Die Angebote des Zentrums für Angehörige sind:
Informationsveranstaltungen:
In regelmäßigen Abständen bieten wir Informationsveranstaltungen an. Hier informieren wir
Interessierte über Sucht und über die Folgen für das nahe Umfeld. Die Verstrickung der
Angehörigen wird so besser verstehbar und Wege aus dieser Verstrickung heraus werden
beschrieben und diskutiert. Dieses Angebot ermöglicht einen niedrigschwelligen und anonymen
Zugang zur Einrichtung.
Beratung (kurz- und längerfristig):
In den Beratungsgesprächen haben Angehörige den Raum, die Sorgen und Belastungen, die sie
erleben, in den Mittelpunkt zu stellen. Gemeinsam erarbeiten wir Strategien, um mit der Situation
umzugehen. Es kann darum gehen, eigene Bedürfnisse ernst zu nehmen, Strategien zur
Selbstfürsorge zu entwickeln und umzusetzen, den Betroffenen Grenzen zu setzen und ihre
Interaktion konstruktiv zu verändern.
Eltern suchtmittelabhängiger Kinder sind im besonderen Maße von Schuldgefühlen belastet. Für
sie ist es wichtig, diese benennen zu können und damit ernst genommen zu werden. Oft ist es für
sie unendlich schwer, ihren z. T. schon erwachsenen Kindern Grenzen zu setzen. Hierfür brauchen
sie in ganz besonderem Maße Verständnis und Unterstützung, um kleine Schritte der Abgrenzung
umsetzen zu können.
Für erwachsene Kinder aus suchtbelasteten Familien stellt sich häufig die Frage, wie sich die
belastete Familiensituation auf ihr jetziges Leben auswirkt. Sie erleben Entlastung darüber,
Zusammenhänge für sich herzustellen und Verständnis für sich zu entwickeln. Sie brauchen
Begleitung, um Gefühle zulassen zu können, eigene Grenzen wahrzunehmen, um sich nicht
permanent zu überlasten
Die Beratung kann auch online stattfinden.
Paar- und Familienberatung:
Da eine Suchterkrankung auch eine Beziehungsstörung zur Folge hat, beschreiben suchtbelastete
Paare oder Familien ein Klima von häufigen Konflikten oder Sprachlosigkeit. Durch gemeinsame
Gespräche in einem geschützten Rahmen und die Verbesserung der Kommunikation kann sich die
Situation deutlich entspannen. Wir bieten Paaren und oder Familien gemeinsame Beratung an,
#Seite 12
um wieder miteinander ins Gespräch zu kommen.
Coaching als strukturiertes Beratungsangebot (Craft):
Für einen großen Teil der Angehörigen ist es ein wichtiges Ziel, den suchtmittelabhängigen
Menschen zu motivieren, Hilfe für sich in Anspruch zu nehmen. Durch gezielte Interventionen - wie
z.B. den Einsatz von positiven und negativen Konsequenzen auf Abstinenz und Konsum - ist dies
auch häufig möglich. In diesem Angebot werden Angehörigen entsprechende Fertigkeiten
vermittelt. So können neben den Angehörigen auch indirekt die Betroffenen erreicht werden.
Angehörigen Männern steht unser Beratungsangebot ebenfalls offen.
Angeleitete Gruppenangebote für Frauen:
Gruppen bieten Entlastung dadurch, dass die Teilnehmerinnen sich aufgrund ähnlicher
Erfahrungen verstehen und Veränderungen begleiten können. Der Austausch entlasten von
Isolation und Schuldgefühlen, denn die Teilnehmerinnen machen die Erfahrung, dass die
Verstrickung in die Dynamik einer Suchterkrankung andere auf ganz ähnlich Weise betrifft. Die
Gruppe bildet ein Netz, das bei Veränderungsschritten aber auch Krisen begleitet und unterstützt.
14-tägig findet fortlaufend eine angeleitete Gruppe statt.
Darüber hinaus begleiten und initiieren wir Selbsthilfegruppen für angehörige Frauen.
Wir bieten auf Wunsch eine Anleitungsphase, um das Kennenlernen der Teilnehmerinnen zu
begleiten und um Gruppen- und Kommunikationsregeln gemeinsam zu entwickeln. Nach dieser
Anleitungsphase trifft die Gruppe sich selbstständig.
Alle Angebote sind kostenlos.
Das Zentrum für Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen ist im gesamten Bundesgebiet
das erste umfassende Angebot für Angehörige und kann so wegweisend für eine zukünftige
innovative Arbeit mit Angehörigen von Suchtkranken stehen.
#Seite 13
Wenn Frauen der Mediensucht verfallen
Angela Sachs, Geschäftsführerin, Diplom Sozialpädagogin, Sozial-Betriebswirtin (FHM)
„Nie darfst Du von mir gehen“ - Was ist, wenn bei diesem Satz der heimische PC, das Handy oder
die Spielekonsole gemeint ist? Was ist, wenn der Umgang mit dem Smartphone plötzlich den
gesamten Alltag zu steuern scheint und zum alleinigen Lebensinhalt wird?
Der Verein FRAUEN SUCHT GESUNDHEIT e.V. ist einer der ersten in Kiel und SchleswigHolstein gewesen, der sich mit dem Thema „Mediensucht“ beschäftigt und hierzu im Rahmen von
befristeten Projekten Angebote für Klientinnen geschaffen hat. Bereits 2007 sind mit der
wissenschaftlichen Arbeit von Kristin Dannat, bedeutende Grundlagen für die Beratung und
Information von Frauen in SH geschaffen worden. 2008 und 2013 wurden diese Erkenntnisse in
der Broschüre „Nie darfst Du von mir gehen“ (Hrsg. Frauen Sucht Gesundheit e. V.) veröffentlicht
und aktualisiert.
In der öffentlichen Debatte um die Mediensucht zeichnet sich trotz einer Weiterentwicklung deutlich
ab, dass Mediensucht immer noch überwiegend aus der männlichen Perspektive betrachtet wird.
Dabei weisen immer mehr offensichtliche Anhaltspunkte darauf hin, dass dieses Phänomen
ebenso Frauen und weibliche Jugendliche betrifft.
Ende 2010 wurde die Studie „Prävalenz der Internetabhängigkeit“ (PINTA) veröffentlicht. Befragt
wurden 15.024 Personen im Alter von 14 bis 64 Jahren. Insbesondere bei den 14-16jährigen
übersteigt die Zahl der betroffenen jugendlichen Mädchen die der männlichen Jugendlichen. In der
Gruppe der 16 bis 24jährigen gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen den
Geschlechtern. Die Studie zeigt, dass eine unerwartet hohe Rate von Mädchen und jungen Frauen
als internetsüchtig eingeschätzt werden muss.
Während bislang Computer- und insbesondere Online-Rollenspiele als Objekt der Sucht im Fokus
der Diskussion standen, erweitern nun soziale Netzwerke den Blickwinkel. Diese präsentieren sich
mittlerweile als eine Art „all-in-one-Plattformen“, auf denen unterschiedlichste Medienaktivitäten wie
Chatten, Spielen, Nachrichten lesen und schreiben, Videos ansehen, ihren Austragungsort finden.
Gegenstand der Suchtforschung waren diese Medienangebote, die allgemein den Mädchen und
Frauen zugeschrieben worden sind, bislang nur am Rande. Mädchen und Frauen verfolgen mit
ihrem Medienkonsum aber andere Ziele als Männer. Bei ihnen liegt der Schwerpunkt der
Mediennutzung auf der Kommunikation. Hier werden vor allem die Bereiche der oben
beschriebenen Chats, der sozialen Netzwerke, Computerspiele mit kommunikativer Komponente
und die Möglichkeit im Netz Cybersex zu praktizieren, von Frauen genutzt. Für die Zukunft ist eine
wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik weiterhin notwendig, um eine
zukunftsfähige passgenaue Suchthilfe gewährleisten zu können.
In den vergangenen Jahren hat sich eine steigende Nachfrage zum Thema Mediennutzung und
Mediensucht sowohl bei selbst betroffenen Frauen als auch bei Klientinnen, die als Angehörige
(Mütter,
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Partnerinnen) in die Frauensuchtberatung SH kommen, abgezeichnet. Darüber hinaus wird ebenso
von Seiten anderer Beratungsstellen und der Fachöffentlichkeit dringender Informations-,
Präventions- und Beratungsbedarf angezeigt.
Aus der langjährigen Erfahrung in der Frauensuchtarbeit ist bekannt, dass weibliche Sucht eher
heimlich stattfindet. Zudem erleben jugendliche Mädchen und Frauen aufgrund ihrer Sucht in der
Regel massive Schuld- und Schamgefühle. Das führt dazu, dass sie lange unauffällig bleiben und
erst spät Unterstützung suchen. Dies begünstigt ein Suchtverhalten, das im häuslichen Umfeld
statt findet und kaum gesellschaftlich sanktioniert wird.
Hintergründe für die Entwicklung einer Mediensucht bei Mädchen und Frauen sind:
Ausbruch aus der sozialen Rolle
Das Internet bietet die Möglichkeit, sich entgegen den gesellschaftlichen Erwartungen darstellen zu
können, ohne mit sozialer Stigmatisierung rechnen zu müssen. Dieser Ausbruch aus der sozialen
Rolle kann einen großen Reiz der Medien gerade für Mädchen und Frauen ausmachen.
Durch die Nutzung von Medien versuchen betroffene Frauen negative Gefühlslagen, Selbstzweifel
und als belastend erlebte Lebenssituationen zu kompensieren oder auszublenden.
Insbesondere Perspektivlosigkeit durch fehlende Ausbildung und Arbeitslosigkeit sind hier zu
nennen. Bei der Mediensucht spielt nicht die Erwartung des Rausches die ausschlaggebende
Rolle, sondern die Erwartung durch den Medienkonsum, einen Mangel im eigenen Leben
auszugleichen.
Gerade internetsüchtige Menschen kapseln sich von der realen Welt ab. Die virtuelle Welt kann
das Gefühl geben, Bedürfnisse nach Kontakt und Anerkennung zu erfüllen.
Einsamkeit kann als Mitauslöser für eine Mediensucht angesehen werden. Dies spielt häufig bei
älteren Frauen nach der Familienphase eine Rolle. Darüber hinaus stellt eine zunehmende
Isolierung auch eine Folge der Mediensucht dar (s. u.).
Süchtige Frauen waren in ihrem Leben häufig Gewalt (sexualisierte, körperliche Gewalt)
ausgesetzt. Suchtmittel oder süchtiges Verhalten dienen dazu, die Traumafolgen zu betäuben. Es
ist kaum auszuschließen, dass diese Faktoren auch bei medienabhängigen Frauen eine
bedeutende Rolle spielen.
Im Zusammenhang mit einer Mediensucht treten zu einem hohen Prozentsatz weitere
psychiatrische Störungsbilder auf, z. B. depressive Störungen, Angsterkrankungen,
Persönlichkeitsstörungen, frühe Bindungsstörungen und dissoziative Störungen. Hier liegt die
Vermutung nahe, dass es sich bei einem Großteil der komorbiden Klientinnen um
Traumafolgestörungen handelt.
Die Folgen einer Mediensucht sind z. T. massiv und werden insbesondere durch sozialen Rückzug,
Leistungsstörungen, Konflikte im Umfeld und mangelnde Aktivität in der Freizeitgestaltung sichtbar.
Der großen Zahl der betroffenen Frauen und jugendlichen Mädchen muss auch in den
Beratungsangeboten Rechnung getragen werden. Hier müssen frauenspezifische Angebote bereit
gestellt werden, damit Mädchen und Frauen die Möglichkeit
SUCHT
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haben, sich mit ihrer individuellen Problematik insbesondere auch bezüglich eigener und
gesellschaftlicher Sozialisationsaspekte auseinanderzusetzen. Sowohl die Lebenswelt als auch die
Lebenserfahrungen der einzelnen Mädchen und Frauen finden hier Beachtung. Themen sind u. a.
Schuld- und Schamgefühle, Doppelbelastung, Sexualität, Kindererziehung, soziale Verantwortung,
Gewalterfahrungen, Rollenkonflikte, Depression und Einsamkeit.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Suchthilfe, welche mit mediensüchtigen Klientinnen arbeiten,
müssen sich über die Geschlechtsspezifität und den Suchtaspekt hinaus auch mit der aktuellen
Mediennutzung auseinandersetzen. Es ist nicht ausreichend, lediglich anhand geschilderter
Symptome eine Mediensucht zu diagnostizieren und zu behandeln. Vielmehr ist es wichtig, einen
Überblick über die Medienlandschaft und Nutzungsmöglichkeiten zu haben sowie über
Neuerungen im Medienbereich informiert zu sein und ein Verständnis für die Faszination der
Medien zu entwickeln, um in Beratung und Behandlung bestmöglich intervenieren zu können. Aus
diesem Grund muss die Medienentwicklung auch Inhalt von Angeboten der Fort- und Weiterbildung
im Suchthilfebereich sein.
Zudem müssen Studienergebnisse, in denen Frauen und jugendliche Mädchen als von
Mediensucht betroffen hervortreten, ernst genommen werden und Anlass für eine sofortige
Ausdifferenzierung der weiteren Forschung, Öffentlichkeitsarbeit, Prävention und Hilfsangebote
sein.
#Seite 16
Das Suchthilfezentrum Schleswig ist eine Einrichtung der Fachkliniken Nordfriesland gGmbH und
hat eine 88 Seiten lange Informationsbroschüre veröffentlicht. Diese Broschüre richtet sich sowohl
an Betroffene, wie auch an Angehörige von Glücksspielsüchtigen. Neben einem Verzeichnis von
Anlaufstellen für „erste Hilfe“, wird der Begriff Glücksspiel genau definiert. Zudem werden die
Prozesse der Sucht erläutert und tiefergehende theoretische und parataktische Informationen zur
Glücksspielsucht runden das Heft ab.
Das Heft lässt sich hier herunterladen, aber auch beim Suchthilfezentrum Schleswig anfordern.
Suchthilfezentrum Schleswig
Suadicanistraße 45
24837 Schleswig
Telefon: 04621 / 4861-0
Telefax: 04621 / 4861-29
Offene Sprechstunden:
Montag, 17:30 - 18:30
Freitag, 9:00 - 10:00
Schulspiegel:
Das vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes
Schleswig-Holstein geförderte Projekt „Schulspiegel“ läuft zur Zeit an den Schulen SchleswigHolsteins. In Kooperation mit dem Zentrum für Prävention des IQSH und dem VeranstaltungsService-Suchtvorbeugung VSS wird ein IST-Zustand des Suchtmittelkonsums oder der nicht
substanzgebundene riskante Konsum wie Glücksspielverhalten, problematisches Essverhalten
oder Medienkonsum der Schülerinnen und Schüler sowie andere mögliche Problemfelder des
Jugendalters erfasst. Die Befragung läuft vollkommen elektronisch über iPads. Neben einem
höheren Datenschutz (keine Rückschlüsse über die Handschrift) liegen die Vorteile hier bei einer
schnelleren Datenverarbeitung und einer höheren Datenvalidität, da auf unsinnige Antworten direkt
hingewiesen werden kann.
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an Dr. Regina Kostrzewa, Heike Kühl-Frese oder
Christian Scholz.
#Seite 17
Fortbildung zur Suchtpräventionskraft
1993 entstand in Zusammenarbeit mit regionalen Suchtpräventioneinrichtungen die Grundlage für
dieses Fortbildungskonzept. Ziel ist es, Wissen und Methoden für suchtpräventives Arbeiten zu
vermitteln und so Handlungsmöglichkeiten für den speziellen beruflichen Alltag zu entwickeln. Kern
des Konzeptes sind drei aufeinander aufbauende, standardisierte Seminare, die die
Auseinandersetzung mit allen wichtigen Aspekten des Suchtphänomens unter dem besonderen
Blickwinkel der Suchtvorbeugung zum Ziel haben. Die Teilnahme am Seminar I verpflichtet nicht
zur Teilnahme an den Seminaren II und III.
Seminar I:
Die Auseinandersetzung mit zentralen Begriffen der Suchtproblematik verdeutlicht zu Beginn des
Seminars den Zusammenhang von Sucht und Normalität. Die konkrete Auseinandersetzung mit
eigenen süchtigen Anteilen zeigt den TeilnehmerInnen, dass man in der suchtvorbeugenden Arbeit
von eigenen Erfahrungen ausgehen muss, um ein besseres Verständnis für den Umgang mit
anderen Menschen im Kontext von Sucht und Suchtverhalten zu entwickeln. Des Weiteren werden
suchtmittelspezifische Informationen zu Alkohol und geschlechterbezogenen Suchtvorbeugung
vermittelt. Da Suchtprävention in der Regel in Gruppen stattfindet, werden Grundlagen zum
gruppenpädagogischen Arbeiten vermittelt.
Seminar II:
Kommunikation ist ein Schwerpunktthema: Bearbeitet werden Formen der Kommunikation, die für
die suchtpräventive gruppenpädagogische Arbeit relevant sind. Die motivierende Kurzintervention
und die Gesprächsführung am Arbeitsplatz geben einen Einblick in die Arbeit mit
Risikokonsumenten. Suchtmittelspezifische Informationen werden zu illegalen Drogen,
Medikamenten und Essstörungen gegeben. Ergänzend wird der Umgang mit Körperidealen und
exzessiver Fitness thematisiert. Das Thema Rauchen wird unter den Aspekten Raucherprävention
und Nichtraucherschutz bearbeitet.
Seminar III:
Die eigene Praxis und die eigene Präsentation von Methodik und Materialien als Training zur
selbständigen Durchführung von Suchtpräventionsveranstaltungen sind die Themen des dritten
Seminars.
Zunächst findet in kleinen Gruppen ein Austausch über die Praxisberichte der Teilnehmenden statt.
Die gegenseitige Vorstellung der eigenen Praxiseinheit ermöglicht einen Überblick über die
unterschiedlichen Veranstaltungsformen. Der weitere Verlauf des Seminars ist bestimmt durch die
Simulation von Praxisveranstaltungen der Teilnehmenden, d. h. Kleingruppen konzipieren eine
Veranstaltung.
Zu den Themen „Spielsucht, Internet und PC-Spiele” werden suchtmittelspezifische Informationen
gegeben. Der Aspekt „Elternarbeit” wird praxisnah mit einer Einführung in die Möglichkeiten der
Gestaltung von Elternabenden erörtert.
Termine 2015:
Seminar I: 23.1.-25.1. & 6.2.-8.2.
Seminar I Alternativtermin: 4.5.-8.5.
Seminar II: 7.9.—11.9.
Seminar III: 16.11.-20.11.
Die Broschüre können Sie online abrufen.
#Seite 18
Fachausbildung zum betrieblichen Suchtkrankenhelfer
Infodienst
SUCHT
Betriebliche Suchthilfe in mittleren und großen Betrieben ist heute vielerorts bekannt, anerkannt
und in vielen Firmen verbreitet. Das Blaue Kreuz der evangelischen Kirche e.V. bietet seit über 35
Jahren freiwillige Suchthelferlehrgänge an. 1999 hat sich der Verband dazu entschieden, sich
konzeptionell den von der GVS (Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe) und von der Landesstelle
für Suchtfragen Schleswig-Holstein e.V. (LSSH) erarbeiteten Grundsätzen für die betriebliche
Suchthilfe anzuschließen.
Zusammen mit der LSSH wurde ein mehrfach erweitertes Ausbildungskonzept erarbeitet. Auf
dessen Grundlage wurden inzwischen über 100 betriebliche Suchtkrankenhelfer ausgebildet. Mit
dieser Ausbildung werden vor allem mittlere und große Betriebe der freien Wirtschaft, vornehmlich
in Schleswig-Holstein angesprochen.
Für 2015 stehen folgende Termine an:
Block 1: 9.11.3.2015
Block 2: 20.-22.4.2015
Block 3: 11.-13.5.2015
Block 4: 29.6.-1.7.2015
Themenbausteine und Abschlusscolloquium und Supervision/Nachbereitung:
7.7., 14.7., 1.9., 8.9., 15.9., 22.9., 29.9., 6.10., 3.11., 10.11. und11.3.2016
Alle weiteren Informationen finden Sie in der Broschüre.
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Präventionsgesetz
Gesetzesentwurf des BMG sieht Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention vor
Ein Referentenentwurf, der online hier abrufbar ist, sieht „die demografische Entwicklung mit einer
anhaltend niedrigen Geburtenrate, einem erfreulichen Anstieg der Lebenserwartung und der damit
verbundenen Alterung der Bevölkerung sowie der Wandel des Krankheitsspektrums hin zu
chronisch-degenerativen und psychischen Erkrankungen und die veränderten Anforderungen in
der Arbeitswelt“ und fordert „eine effektive Gesundheitsförderung und Prävention.“
Das Ziel des Gesetzes ist es, „unter Einbeziehung aller Sozialversicherungsträger sowie der
privaten Krankenversicherungen und der privaten Pflege-Pflichtversicherung die
Gesundheitsförderung und Prävention insbesondere in den Lebenswelten der Bürgerinnen und
Bürger zu stärken, die Leistungen der Krankenkassen zur Früherkennung von Krankheiten
weiterzuentwickeln und das Zusammenwirken von betrieblicher Gesundheitsförderung und
Arbeitsschutz zu verbessern.“
LSSH
Telefon: 0431-5403 340
Fax: 0431-5403 355
E-Mail: [email protected]
Schreberweg 5
24119 Kronshagen
Neuer DBDD Bericht
Neuer REITOX Bericht des IFT München in Zusammenarbeit mit der BZgA und der DHS
erschienen
Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel, Leiter der DBDD: „Neben der Daten zu illegalen Drogen wie Cannabis
oder Heroin beobachten wir auch die Entwicklung zum Konsum neuer Substanzen sehr
aufmerksam. Der vorliegende Jahresbericht der DBDD zeigt die wesentlichen Trends bei neuen
psychoaktiven Substanzen (NPS) oder bei „Crystal Meth“ auf. Er gibt daneben einen Überblick
über den Stand der Substitution, drogenbedingte Todesfälle, HIV-und Hepatitis-C-Neuinfektionen
und zur drogenbedingten Kriminalität.“
Der Jahresbericht wird jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und der
Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) von der Deutschen
Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) erstellt. Er bietet einen aktuellen
Überblick zur Drogensituation in Deutschland.
Sie finden den Jahresbericht der DBDD sowie den aktuellen Bericht der EBDD in deutscher
Sprache unter www.dbdd.de
Klicken Sie hier für die Pressemitteilung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Frau
Marlene Mortler: „Cannabis steht mit großem Abstand an erster Stelle bei der erstmaligen
Inanspruchnahme für drogenbezogene Hilfen in Suchtberatungs- und Behandlungseinrichtungen.
Das zeigt deutlich: Das Kleinreden der Gefahren dieser Droge durch Legalisierungsbefürworter ist
mit Blick auf junge Leute verantwortungslos.“
Nach den aktuellen Daten zur Verbreitung des Drogenkonsums unter Erwachsenen nimmt
Cannabis unverändert die vorderste Position ein.
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Termine
23.- 25.01.
Seminar I
Leck
Ausbildung zur Suchtpräventionskraft Teil 1
LSSH, Beratungs- und Behandlungsz.Niebüll/Sylt
06.- 08.02.
Seminar I
Leck
Ausbildung zur Suchtpräventionskraft Teil 2
LSSH, Beratungs- und Behandlungsz.Niebüll/Sylt
10.02.
Fachseminar Suchtpräventionskräfte
Bad Bramstedt
Exkursion Schön Klinik „Mediensucht“
LSSH, Zentrum für Prävention (KOSS)
09. – 11.03.
Fachausbildung zum betrieblichen Suchthelfer
Breklum
Block 1
LSSH, Blaues Kreuz
16.- 17.03.
Fachseminar Komorbidität
Rickling
LSSH, Psychiatrisches Zentrum
18.03.
Vertiefungsseminar
Kiel
für VerwaltungsmitarbeiterInnen in der Suchthilfe
LSSH, MSGWF
20.- 22.04.
Fachausbildung zum betrieblichen Suchthelfer
Rendsburg
Block 2
LSSH, Blaues Kreuz
22.04. Achtsamkeitsbasierte Rückfallprävention
Travemünde
LSSH, Do it!/therapiehilfe
23.04. Fachseminar Suchtpräventionskräfte/ Kronshagen
„AlcoMedia – Voll das Leben“
LSSH, Suchthilfe der Stadtmission Kiel
LSSH
Telefon: 0431-5403 340
Fax: 0431-5403 355
E-Mail: [email protected]
Schreberweg 5
24119 Kronshagen
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