Liebe Leserin, lieber Leser, auch, wenn das Thema „Frau und Sucht“ kein „Neues“ ist, hat es nicht an Aktualität verloren. Insbesondere im Bereich der Internetabhängigkeit liegen höhere Zahlen für jüngere Frauen vor als bei jüngeren Männern. So zeigt die PINTA-Studie eine Prävalenz bei 14 – 16-jährigen jüngeren Frauen von 8,6%, während es bei den jüngeren Männern 4,1% sind. Die betroffenen jüngeren Frauen weisen insbesondere als Hauptaktivitäten zu 81,4% Probleme mit sozialen Netzwerken auf, während es bei den betroffenen jüngeren Männern 61,4% sind. Entsprechend dieser Zahlen richten sich die Beratungsangebote speziell auch auf das Thema Medien. Der Verein „Frauen Sucht Gesundheit e.V.“ war beispielsweise einer der ersten, der in SchleswigHolstein diesbezüglich spezielle Angebote geschaffen hat. Die Mitarbeiterinnen des Vereins haben mit ihrer Kompetenz und jahrzehntelangen Erfahrung in der Frauensuchtarbeit auch maßgeblich an der Gestaltung dieser Info-Dienst-Sucht-Ausgabe beigetragen, wofür wir uns als LSSH ausdrücklich bedanken möchten. Im Allgemeinen betrachtet zeigt die Auswertung der Landesdokumentation 2013 in SchleswigHolstein, dass knapp 27% der Klientel weiblich ist. Davon treten knapp die Hälfte der betroffenen Frauen mit der Problematik Alkohol an die Fachstellen heran, 22% mit einer Heroinproblematik, 9% aufgrund von Cannabisproblemen, 6% wegen Essstörungen, 3% wegen Glücksspielsucht und 2% wegen Problemen aufgrund von Medikamentenkonsum. Deutlich wird, dass insbesondere die Bereiche Essstörungen und Medikamente nach wie vor „frauendominierend“ sind, während die Zahlen männlicher Klienten in diesen Problemfeldern marginal sind. Bezüglich des Themas Medikamentenabhängigkeit problematisiert Angela Sachs in ihrem Artikel eine „rollenbezogene Verschreibungspraxis“ z.B. bei Benzodiazepinen und hinterfragt die gängigen Verordnungen der Ärzte, die das Phänomen der Medikamentenabhängigkeit bei Frauen unterstützen. Grundsätzlich wird in der vorliegenden Ausgabe deutlich, dass die Angebote von Frauen Sucht Gesundheit e.V. sehr differenziert auf die Bedürfnisse der Frauen eingehen. So wie z.B. auch „HeimVorteil“ ein ambulantes Betreuungsangebot für Frauen im eigenen Wohnraum bietet, zeigt sich, dass der Verein sich für die Belange von suchtbetroffenen Frauen in SchleswigHolstein maßgeblich einsetzt. Mit den besten Wünschen für eine entspannte Vorweihnachtszeit, erholsame Feiertage und einen guten Start im „Neuen Jahr“ verbleibe ich mit herzlichen Grüßen, Ihre Dr. Regina Kostrzewa Editorial Dez 2014 Ausgabe III - 2014 Schwerpunktthema in dieser Ausgabe: Frauen und Sucht Impressum : Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e. V., Schreberweg 5, D-24119 Kronshagen Telefon: +49 431-5403 340, Telefax: +49 431-5403 355, E-Mail: [email protected], Internet: www.lssh.de Vertretungsberechtigter Vorstand: Prof. Dr. Josef Aldenhoff, Vorsitzender Registergericht: Amtsgericht Kiel, Abt. 5, Registernummer: 2147 / 1985, UmsatzsteuerIdentifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 16 16 59 165 Inhaltlich Verantwortliche gemäß § 5 Telemediengesetz (TMG):, Dr. Regina Kostrzewa, Geschäftsführerin (Anschrift wie oben) # Impressum : Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e. V., Schreberweg 5, D-24119 Kronshagen, Telefon: +49 431-5403 340, Telefax: +49 431-5403 355, E-Mail: [email protected], Internet: www.lssh.de Vertretungsberechtigter Vorstand: Prof. Dr. Josef Aldenhoff, Vorsitzender Registergericht: Amtsgericht Kiel, Abt. 5, Registernummer: 2147 / 1985, UmsatzsteuerIdentifikationsnummer gemäß § 27 a Umsatzsteuergesetz: DE 16 16 59 165 Inhaltlich Verantwortliche gemäß § 5 Telemediengesetz (TMG):, Dr. Regina Kostrzewa, Geschäftsführerin (Anschrift wie oben) Inhaltsverzeichnis „Frauen und Sucht“ Seite Frauensuchthilfe heute - ein Thema in der Suchthilfe?! Angela Sachs, Geschäftsführerin, Diplom Sozialpädagogin, Sozial-Betriebswirtin (FHM) 3 Alte Hüte und neue Angebote: Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen Verena Dethlefs, Diplom Pädagogin, Gestalt- und Suchttherapeutin, Leiterin des Zentrums für Angehörige 9 Wenn Frauen der Mediensucht verfallen Angela Sachs, Geschäftsführerin, Diplom Sozialpädagogin, Sozial-Betriebswirtin (FHM) 13 Informationsbroschüre: Glücksspielsucht 16 Schulspiegel 16 Fortbildung zur Suchtpräventionskraft 17 Fachausbildung zum betrieblichen Suchtkrankenhelfer 18 Präventionsgesetz Gesetzesentwurf des BMG sieht Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention vor 19 Neuer DBDD Bericht Neuer REITOX Bericht des IFT München in Zusammenarbeit mit der BZgA und der DHS erschienen 19 Termine 20 Frauensuchthilfe heute - ein Thema in der Suchthilfe?! Angela Sachs, Geschäftsführerin, Diplom Sozialpädagogin, Sozial-Betriebswirtin (FHM) Ein paar Zahlen aus unserer praktischen Arbeit vorweg: 80 % der Hilfe suchenden Frauen kommen aus Suchtfamilien, 75 % der Frauen sind traumatisiert, 80 % der Frauen sind alkoholabhängig, fast alle haben Doppeldiagnosen, es entstehen zunehmend längere Behandlungszeiten auf Grund der ansteigend schwereren Erkrankungen. Nur aus dieser verkürzten plakativen Darstellung geht eindeutig hervor, dass die Notwendigkeit der Frauensuchtarbeit nach wie vor gegeben ist. Doch woraus leitet sich dieser Bedarf inhaltlich ab? Welche gesellschaftlichen Strukturen, welche Sozialisation und damit Rollenanforderungen stehen dahinter? Sozialisation und Suchtrelevanz Die kurze auszugsweise Betrachtung der weiblichen Sozialisation unter suchtrelevanten Faktoren soll im Folgenden zum besseren Verständnis der Suchtentwicklung bei Frauen beitragen. Mädchen werden auch heute noch mehr zur Passivität erzogen als Jungen. Eigene Bedürfnisse und Wünsche und insbesondere aggressive Regungen werden häufiger unterdrückt. Das führt dazu, dass Mädchen Aggressionen eher gegen die eigene Person richten, während Jungen eher Aggressionen nach außen richten. Die Verantwortung für das Wohlergehen anderer und die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen wird hingegen mehr bei Mädchen gefördert. Des Weiteren werden ihnen engere Grenzen in Hinsicht auf ihren Bewegungs- und Entscheidungsspielraum gesetzt. So lernen Mädchen weniger, sich abzugrenzen, u. a. auch gegen Kontakte, die ihnen nicht gut tun und schädlich für sie sind. Darüber hinaus gibt es in der Sozialisation von Mädchen die starke Betonung des Äußeren. Dadurch entstehen häufig Gefühle von Unzulänglichkeit. Das führt dazu, dass körperliche Merkmale, die diesem Ideal nicht entsprechen, unbarmherzig bekämpft werden. Hieraus entsteht eine tiefgreifende Entfremdung der eigenen Körperlichkeit. Spätestens von der Pubertät an sind Mädchen dann mit unterschiedlichen, sich zum Teil widersprechenden Rollenanforderungen konfrontiert. Die weibliche Sozialisation hat sich tiefgreifend verändert. Durch eine bessere Bildung haben junge Frauen mehr Wahl- und Gestaltungsmöglichkeiten gewonnen. Dies führt aber auch zu widersprüchlichen Verpflichtungen. Frauen haben zwar seit den 1980er Jahren männliche Handlungsräume erobert, aber dies hat nicht zu einer Aufwertung von Weiblichkeit geführt. Alte und Neue Lebensentwürfe stehen derzeit noch nebeneinander. Berufsarbeit #Seite 3 und Mütterlichkeit sind Spannungspole, zwischen denen sich Frauen bewegen. Wie durch das bundesweite Forschungsprojekt der Fachhochschule Kiel „AN(N)0 2015 belegt wurde, sind die Berufswahlentscheidungen junger Frauen vielfach abhängig von der Vereinbarkeit von Kindern und Berufstätigkeit. Eigene Bedürfnisse werden hier häufig vernachlässigt“ (AN(N)O 2015, Plößer, Micus-Loos). Hier wird dann z. B. das Suchtmittel als Spannungslöser eingesetzt. Besonders schwerwiegende Folgen für die Entwicklung von Mädchen und Frauen haben Gewalterfahrungen. Seelische, körperliche und sexualisierte Gewalt zieht massive Störungen nach sich, wie Ängste, Depressionen, Schlafstörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen. Hier werden z. T. Suchtmittel eingesetzt, um diese Folgestörungen zu bekämpfen. Untersuchungen gehen davon aus, dass 60-70% der drogenabhängigen Frauen als Mädchen sexuell missbraucht wurden. Süchtige Frauen weisen eine deutlich höhere Quote psychischer Komorbidität (Depressionen, Ängste, Persönlichkeitsstörungen) als süchtige Männer auf. Im Weiteren ist die Rolle der Frau als Mutter geprägt durch Sozialisationserfahrungen sowie gesellschaftliche Anforderungen und ist verbunden mit Einengung und Überforderung. Viele Frauen kommen aus Suchtfamilien und haben hier negative Erfahrungen gemacht. Darüber hinaus hat Sucht Auswirkungen auf die Mutter-Kind-Beziehung. Die Bindung lockert sich, da das Suchtmittel wichtiger wird als alles andere. Das führt zu massiven Schuld- und Schamgefühlen, dem Gefühl als Mutter versagt zu haben. Dieser Zustand wird als nicht aushaltbar erlebt und hat häufig weiteren Suchtmittelkonsum zur Folge. Im Hintergrund bestehen oft destruktive Partnerbeziehungen. Suchtmittelabhängige Mütter haben Angst, ihre Kinder zu verlieren, was entweder dazu führt, sich gerade in Therapie zu begeben oder aber die eigenen Schwierigkeiten zu verheimlichen. Aus diesen o. g. Faktoren wird deutlich, dass es sich bei einer Suchtmittelabhängigkeit um eine Überlebensstrategie zum Umgang mit der unerträglichen Situation handelt. Dadurch wird aber wiederum verhindert, die belastende Situation konstruktiv zu bewältigen. Frauenspezifische Suchtarbeit In gemischten Suchthilfeeinrichtungen sind Frauen in der Minderheit und damit den entsprechenden Folgen ausgesetzt. Durchschnittlich befinden sich hier nur 10% von Sucht betroffene Frauen und 10 % angehörige Frauen. Die Arbeit ist auf Männer ausgerichtet. Bei einem Minderheitenstatus berichten Frauen davon, für sie relevante Themen nicht ansprechen zu können (z. B. Gewalterfahrungen). In der aktuellen Mitgliederzeitung der Techniker Krankenkasse vom 09/14 wird die Notwendigkeit von geschlechtsspezifischer Betrachtung und Behandlung von allen Aspekten der Gesundheit thematisiert. Beispielsweise wird angeführt: „In der Medizin und in der Forschung sind nach wie vor Männer die Norm" und „Männer und Frauen denken anders, sehen anders aus und verhalten sich unterschiedlich. Doch dass diese Verschiedenheit der Geschlechter auch für die Medizin eine entscheidende Rolle spielt, ist noch lange nicht allgemein bekannt." Die #Seite 5 Suchterkrankung ist also niemals geschlechtsneutral. Die Berücksichtigung des Geschlechts bei der Arbeit mit suchtkranken Frauen wird von uns als Notwendigkeit betrachtet und spiegelt sich in der Arbeit entsprechend wider. In der Frauensuchthilfe des Trägers Frauen Sucht Gesundheit e. V. wird den Problemlagen von Frauen entsprechend ein differenziertes Angebot vorgehalten, das die verschiedenen Lebensrealitäten der Frauen widerspiegelt und ihnen hilft, ihren eigenen Weg aus der Sucht heraus zu finden. In Frauengruppen erfahren sie eine Rollenerweiterung, durchleben Wertschätzung und Konkurrenz unter Frauen. Sie erlernen weibliche Strategien und Kompetenzen im Umgang mit Lebenskrisen durch das Mitteilen und Miterleben mit anderen Frauen. Gleichwohl machen Frauen unterschiedliche Erfahrungen von Anerkennung und Abwertung, haben unterschiedliche soziale und materielle Voraussetzungen, die sich in ihrem Selbstkonzept niederschlagen, ihr Bild von der gesellschaftlichen Realität formen und in die Ausprägung ihrer Weiblichkeit einfließen. Alte Frauen und Mütter mit kleinen Kindern, berufstätige, arbeitslose Frauen und Migrantinnen verbindet das Frausein an sich und die hinter der Sucht stehende Dynamik, aber sie unterscheiden sich in ihren aktuellen Lebensrealitäten und brauchen differenzierte Konzepte und Angebote. Auf diese Unterschiedlichkeit bezieht sich u. a. die frauenspezifische Suchtarbeit von Frauen Sucht Gesundheit e. V. Für die frauenspezifische Therapie gilt das Grundprinzip der Parteilichkeit und Ressourcenorientierung. Zudem sind das Herstellen positiver Bindungserfahrung, das Vermitteln von Wertschätzung, Empathie und Vertrauen zentrale Elemente frauenspezifischer Suchthilfe. Dies ist entscheidend auf dem Hintergrund negativer Bindungserfahrungen in der Kindheit und in der aktuellen Situation. Darüber hinaus ist traumasensibles Arbeiten eine der Grundvoraussetzungen, um den betroffenen Frauen Sicherheit zu vermitteln. Frauen müssen ein Gefühl für ihre eigenen Grenzen bekommen und lernen, die Kontrolle über ihr Leben zu übernehmen. Ziel ist es das eigene Leben aktiv zu gestalten und Selbstwirksamkeit zu erleben. Zielgruppen Zielgruppen sind alle abhängigen und gefährdeten Frauen. Die hinter der Abhängigkeit stehende Problematik und Dynamik ist dieselbe. Suchtübergreifendes Arbeiten ergibt sich hieraus als Selbstverständlichkeit. Trotz vieler Gemeinsamkeiten handelt es sich aber um eine heterogene Gruppe mit spezifischen Anforderungen. In der Frühintervention, Beratung und Therapie gilt es, dies zu berücksichtigen. Die Kombination von suchtmittelübergreifender Arbeit unter der Beachtung der Besonderheiten und Differenziertheit macht ein qualitativ hochwertiges Angebot aus. Das Suchtmanifestationsalter ist hier als wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu nennen. Alkoholabhängige Frauen mit einem Suchtkrankheitsbeginn unter 25 Jahren haben häufig Gewalterfahrungen, sind oft schlechter ausgebildet, instabiler im Berufsleben und weisen mehr negative psychische und soziale Konsequenzen des Suchtmittelkonsums auf. Je jünger der Eintritt in die Sucht #Seite 6 ist, desto mehr Reifungsprozesse fehlen. Zudem gibt es langjährig Abhängige, die mit ihrer Sucht alt geworden sind. Ebenso aber auch viele Frauen mit einer späten Suchterkrankung nach dem 40. Lebensjahr. Hier spielen Verwitwung, Armut und fehlende soziale Kontakte eine Rolle. Entsprechend der später dargestellten rollenbezogenen Verschreibungspraxis findet sich hier eine gehäufte Benzodiazepinabhängigkeitsrate. Die Klientinnen unserer Einrichtung leiden zu ca. 75% an den oft komplexen Folgen traumatischer Erfahrungen (körperliche, sexualisierte, seelische Gewalterfahrungen), die insbesondere in frühen Lebensabschnitten entstanden sind. Die von traumatischen Erfahrungen betroffenen Frauen setzen Suchtmittel in Form einer Selbstmedikation ein, um sich zu beruhigen oder schmerzhafte Gefühle nicht mehr spüren zu müssen. Die Störungen Sucht und Trauma beeinflussen sich hier gegenseitig negativ. Für die Frauen ist es schwierig, die Abstinenz dauerhaft zu halten, da sich in abstinenten Phasen die Traumafolgen häufig verstärkt zeigen und das Suchtmittel dann wieder zur Bewältigung eingesetzt wird. Gleichzeitig erhält chronischer Substanzmissbrauch die Symptome der Traumafolgen aufrecht. Unter Suchtmittelkonsum laufen die Betroffenen darüber hinaus verstärkt Gefahr, erneut Opfer von Gewalt zu werden, sodass es hier wiederholt zu Traumatisierungen kommen kann und häufig kommt. Ca. 80 % unserer Klientinnen sind alkoholabhängig oder leiden an Politoxikomanie mit einer Alkoholproblematik. Alkohol führt bei Frauen zu deutlich früheren und gravierenderen körperlichen Schäden als bei Männern. Frauen trinken aus Scham- und Schuldgefühlen eher heimlich. Sie erfahren negativere Reaktionen bei Betrunkenheit als Männer. Für Frauen gelten andere Normen in bezug auf den Alkoholkonsum. Geselligkeits- und Genusstrinken spielt eine wesentlich geringere Rolle. Frauen setzen den Alkohol eher ein, um unangenehme Gefühle zu betäuben. Häufig neigen sie zu abhängiger Beziehungsgestaltung und haben oft süchtige Partner. Konflikte im nahen Umfeld sind verbreitet. Eine weitere Zielgruppe ist die der medikamentenabhängigen Frauen. Eine problematische Verschreibungspraxis der Ärzte unterstützt das Phänomen Medikamentenabhängigkeit. 70% aller medikamentenabhängigen Menschen sind Frauen. Frauen werden immer noch eher Medikamente verordnet, die eine Wirkung auf die Psyche haben und Männer eher Mittel mit Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Hier scheinen Rollenstereotype Einfluss auf die Verordnungen zu haben. #Seite 7 Frauen werden eher mit psychisch bedingten Erkrankungen und Belastungen assoziiert und Männer mit somatisch bedingten Erkrankungen. (Barmer GEK Arzneimittelreport 2012) Psychisch wirksame Medikamente „passen" zu Frauen. Beispielsweise werden natürliche Phänomene des Älterwerdens besonders von Frauen als defizitär empfunden. Die Medizin spricht von Hormonmangel, wo kein Mangel ist, sondern altersentsprechende Veränderungen vor sich gehen. Mit dem Ziel weiter zu funktionieren wie bisher suchen Frauen die Praxen mit Symptomen wie Unruhe, Ängste, Stimmungsschwankungen und Niedergeschlagenheit auf. Medikamente legitimiert durch ärztliche Verordnung- kommen den Bedürfnissen von Frauen entgegen. Sie machen keine Fahne, die Einnahme in der Öffentlichkeit ist nicht sanktioniert, sie sind kalorienarm. Was zählt ist die rasche und umfassende Veränderung der seelischen Befindlichkeit. Mädchen und Frauen mit problematischem Medienkonsum oder einer Abhängigkeit sind zunehmend als eine weitere Zielgruppe zu benennen. Sie setzen ihren Schwerpunkt im Bereich der Medien bei den sozialen Netzwerken, nutzen das Onlineshopping verstärkt, aber spielen auch zunehmend Onlinespiele. Schwerpunkte in bezug auf die Alterverteilung bilden die Mädchen und jungen Frauen sowie die Frauen in der Altersgruppe nach der „Familienphase". Einsamkeit und der Wunsch nach Beziehung und Kontakt sind hier u. a. die Motive. Fazit Qualifizierte Hilfen für Suchtkranke erfordern frauenspezifische Angebote, die sowohl suchtmittelübergreifend als auch differenziert ausgerichtet sind. Dafür ist nicht in erster Linie das Suchtmittel entscheidend sondern das Geschlecht, das Einstiegsalter, aversible Gefühle mit der hinter der Sucht stehende Problematik sowie Sozialisation und gesellschaftliche Bedingungen. Daran ausgerichtet arbeitet seit über 25 Jahren der Träger Frauen Sucht Gesundheit e.V. mit der Frauensuchtberatung Schleswig-Holstein, der einzigen Frauensuchthilfeeinrichtung in SchleswigHolstein. Seit fünf Jahren ist „HeimVorteil" die ambulante Betreuung im eigenen Wohnraum dazu gekommen. Neben den Angeboten für die von Sucht betroffenen Frauen wird fachlich inhaltlich die Frauensuchthilfe von uns landesweit vertreten und Fortbildung, Fachberatung sowie Supervision angeboten. #Seite 8 Angebote von Frauen Sucht Gesundheit e.V. Die Frauensuchtberatung Schleswig-Holstein (FSB SH) Die Stammeinrichtung der FSB SH befindet sich in der Holtenauer Str. 127 in Kiel. In Kiel-Gaarden befindet sich eine Nebenstelle im Sophie Lützen Haus, Preetzer Str. 52., um Frauen aus Gaarden und dem Ostufer den Zugang zu erleichtern. Die Frauensuchtberatung S-H unterhält ein ausdifferenziertes und aufeinander abgestimmtes Angebot. Das frauenspezifische Angebot ist ausgerichtet an Alkohol-, Medikamenten-, Nikotin-, Cannabis-, Glückspiel- und Medienabhängigkeit. Die Frauensuchtberatung Schleswig-Holstein bietet: Information, Einzelberatung und Krisenintervention für betroffene und angehörige Frauen persönlich und online. Vermittlung in Entgiftung und Entwöhnungstherapie, Hilfe bei der Antragstellung und bei der Auswahl des geeigneten Angebots Therapievorbereitung in Einzel- und Gruppengesprächen Gruppenangebote zur Frühintervention: Selbstkontrolltraining (SKOLL), „Sekt oder Selters", Rauchfrei-Training, Angehörigengruppe Selbsthilfegruppen für betroffene und angehörige Frauen Durchführung von Informations- und Fortbildungsveranstaltungen sowie Fachtagungen Beratung und Supervision für Kolleginnen Die Frauensuchtberatung Schleswig-Holstein ist als Therapieeinrichtung von Rentenversicherungsträgern und Krankenkassen anerkannt und bietet seit 20 Jahren Ambulante Entwöhnungstherapie und Nachsorge bei Alkohol-, Medikamenten- und Drogenabhängigkeit (ambulante Rehabilitation Sucht) an. HeimVorteil - ambulante Betreuung für Frauen im eigenen Wohnraum Die Anlaufstelle für die ambulante Betreuung im eigenen Wohnraum befindet sich auch in der Holtenauer Str. 127 in Kiel. Sie bietet mit der Leistung der Eingliederungshilfe Unterstützung abhängig vom Hilfebedarf, i.d.R. in Form von Beratungen, Hausbesuchen und Begleitungen in den Bereichen: Alltagsstruktur Festigung der Abstinenzmotivation, Rückfallprophylaxe Umgang mit finanziellen Mitteln Behördengänge, Arztbesuche etc. gesunde Ernährung und Lebensführung Soziale Kontakte und Freizeitgestaltung Berufliche Orientierung oder (Wieder)Eingliederung #Seite 9 Nach Schätzung der Deutschen Hauptstelle für Suchtgefahren gelten 5-7 Millionen Angehörige allein von Alkoholabhängigen als unmittelbar mitbetroffen von der Suchterkrankung eines ihnen nahestehenden Menschen. Ca. 2,5 Millionen davon sind Kinder und Jugendliche. Dennoch ist das Thema der Angehörigen in der Suchthilfe lange vernachlässigt und als randständig betrachtet worden. Angebote für Angehörige haben in der Vergangenheit auf dem Konzept der Co-Abhängigkeit basiert, in dem davon ausgegangen wurde, dass Angehörige unbewusst von ihren Unterstützungsleistungen dem Menschen mit Suchtproblemen gegenüber profitieren und abhängig davon sind. Demnach unterstützen und fördern sie auf der Basis unbewusster Motive den Suchtmittelkonsum des ihnen nahestehenden Menschen. Angehörige wurden lange als Anhängsel der Menschen mit Suchtproblemen gesehen, die nur mitbehandelt wurden, um einen besseren Zugang zu den Betroffenen zu erhalten. Damit war für sie der Weg zur Suchthilfe nur über den/die Suchtkranke/n möglich und alle die Angehörigen waren von den Angeboten ausgeschlossen, deren betroffene PartnerInnen, Eltern und Kinder sich noch nicht im Hilfesystem befanden. Auf der Grundlage dieser Konzepte wurde Angehörigen empfohlen, jegliche Unterstützung gegenüber dem/der Betroffenen auf zu geben. Das ist jedoch z. T. unrealistisch und wirkt wie eine zusätzliche Schuldzuweisung auf die Angehörigen, wenn ihnen dies nicht gelingt. Schuldzuweisungen, egal wie viel oder wie wenig Angehörige sich kümmern, wirken sich auf sie in der Folge lähmend und schwächend aus. Eine aktuelle Diskussion in der Fachöffentlichkeit befasst sich kritisch mit diesem Konzept der CoAbhängigkeit (vgl. Sucht 59 (2), 2013). Hier wird betont, wie notwendig es sei, zu einer nicht stigmatisierenden Einstellung Angehörigen gegenüber zu kommen und ihre Situation als komplex und vielschichtig zu betrachten. Es werden neue differenzierte Konzepte und Angebote für die Bereiche Prävention, Beratung und Therapie gefordert. Hierfür seien neue Forschungsansätze erforderlich, um der Problematik Angehöriger gerecht zu werden. Angehörige verhalten sich zunächst unter den belastenden Umständen ganz nachvollziehbar, indem sie versuchen zu helfen und zu unterstützen. Die Situation ist sehr ähnlich wie die der pflegenden Angehörigen von Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen (z. B. Demenz und psychischen Erkrankungen). Beim Versuch Unterstützung zu leisten, ist die Wahrscheinlichkeit hier allerdings sehr groß, sich in die spezifische Dynamik der Suchterkrankung zu verstricken. Eine Suchterkrankung hat immer auch eine Beziehungsstörung zur Folge, so dass das nahe Umfeld immer mitbetroffen ist. Angehörige versuchen, mit den Problemen fertig zu werden und entwickeln Strategien, die vordergründig Erleichterung bringen, aber auf lange Sicht selbst zum Problem werden können. #Seite 10 So isolieren sich die Angehörigen ebenso wie die Betroffenen nach und nach aus Schamgefühl von ihrem Umfeld und verheimlichen das Suchtproblem nach außen. Der Versuch, von Angehörigen den Kontrollverlust des Betroffenen aufzufangen, führt dazu Freizeitaktivitäten und Außenkontakte aufzugeben, um ein Auge auf den Suchtkranken haben zu können. Darüber hinaus übernehmen Angehörige mit Fortschreiten der Suchtkrankheit immer mehr von den täglichen Aufgaben, was zu einer häufig massiven Überlastung der Angehörigen führt. Diese Verstrickung in das Suchtproblem geschieht aus Hilflosigkeit, fehlender Information und Unterstützung. Die Folgen der Belastungssituation für die Angehörigen können massiv sein. Auf der körperlichen Ebene leiden sie häufig unter chronischen Erschöpfungszuständen, einer Schmerzsymptomatik, hohem Blutdruck und Schlafstörungen. Als psychische Folgen treten Depressionen, Ängste bis hin zu einer eigenen Suchterkrankung auf. Soziale Folgen reichen u. a. von Isolation, finanziellen Problemen bis zu Gewalt in Zusammenhang mit der Sucht. Die Problematik von Angehörigen ist eher ein Frauenthema, da es vielmehr die Frauen sind, die lange bei ihren suchtmittelabhängigen Partnern bleiben. Angehörige Männer verlassen ihre süchtige Partnerin häufig zu einem früheren Zeitpunkt. Auch sind es eher die Mütter suchtmittelabhängiger Kinder, die um Beratung nachfragen als die betroffenen Väter. Der Hintergrund hierfür sind unterschiedliche Sozialisationserfahrungen. Mädchen und Frauen sind nach wie vor eher zuständig für die Beziehungen und damit für die Bedürfnisse anderer. So denken Frauen in weit größerem Maße als Männer neben ihrer Berufstätigkeit auch immer die Familienaufgaben mit. Frauen fühlen sich stärker verantwortlich, wenn Probleme in Beziehungen und Familie auftreten und entwickeln z. T. massive Schuldgefühle. Dies trifft im besonderen Maße auf Mütter zu. Im Konzept der Co-Abhängigkeit wird angehörigen Frauen dann genau das Verhalten vorgeworfen, dass gesellschaftlich von ihnen erwartet wird. Aber auch angehörige Männer erleben die Suchtkrankheit eines ihnen nahestehenden Menschen als belastend und benötigen Unterstützung. In der Regel stehen ihnen andere Möglichkeiten zur Verfügung, sich gegen familiäre Konflikte abzugrenzen. Ebenso wie die Suchterkrankung ist auch die Verstrickung der Angehörigen in vielen Fällen ein Generationenproblem. Erfahrungen zeigen, dass suchtkranke Menschen überdurchschnittlich häufig in suchtbelasteten Familien aufgewachsen sind. Kinder können durch die Abhängigkeit eines Elternteils massiv in ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden. Ein Drittel der Kinder aus Suchtfamilien wird selber suchtkrank, ein weiteres Drittel entwickelt später Symptome psychischer Störungen. Zudem gehen etwa ein Drittel der betroffenen Kinder als Erwachsene Beziehungen zu suchtmittelabhängigen Partnern ein. Kinder aus suchtbelasteten Familien sind überdurchschnittlich häufig Opfer häuslicher und sexueller Gewalt im Elternhaus. Ein differenziertes Angebot kann diesem generationenübergreifenden Problem entgegenwirken und tiefgreifende Folgeprobleme verhindern. Sinnvoll ist es, Angehörige dabei zu unterstützen, eigene Bedürfnisse und Interessen wieder ernst zu nehmen, gemeinsam an einer Veränderung eingefahrener #Seite 11 Kommunikationsmuster zu arbeiten und ein konsequentes Verhalten gegenüber dem Suchtmittelkonsum der/des Betroffenen zu entwickeln. Studien zufolge (Bischof, G. and Freyer, J. (2006) Suchttherapie 7, S. 52-57) kann sich dann durchaus auch ein positiver Einfluss durch konstruktiven Druck auf den/die Suchtmittelabhängige/n ausgeübt werden und bei ihnen die Motivation erhöht werden, sich in Behandlung zu begeben. Durch eine Förderung der Deutschen Fernsehlotterie ist es dem Verein Frauen Sucht Gesundheit e.V. jetzt möglich ein Zentrum für Angehörige aufzubauen. Die angesprochenen Zielgruppen sind Partner und Partnerinnen, Eltern, erwachsene Kinder aus suchtbelasteten Familien, Kinder und Jugendliche und andere Personen des sozialen Umfelds von suchtmittelabhängigen und medienabhängigen Menschen in Schleswig-Holstein Ziel ist es, die Angehörigen von Suchtmittelabhängigen frühzeitig zu erreichen und durch passgenaue Hilfen ihre Lebensqualität zu verbessern und ihre sozialen, psychischen und körperlichen Belastungen zu reduzieren. Die Angebote des Zentrums für Angehörige sind: Informationsveranstaltungen: In regelmäßigen Abständen bieten wir Informationsveranstaltungen an. Hier informieren wir Interessierte über Sucht und über die Folgen für das nahe Umfeld. Die Verstrickung der Angehörigen wird so besser verstehbar und Wege aus dieser Verstrickung heraus werden beschrieben und diskutiert. Dieses Angebot ermöglicht einen niedrigschwelligen und anonymen Zugang zur Einrichtung. Beratung (kurz- und längerfristig): In den Beratungsgesprächen haben Angehörige den Raum, die Sorgen und Belastungen, die sie erleben, in den Mittelpunkt zu stellen. Gemeinsam erarbeiten wir Strategien, um mit der Situation umzugehen. Es kann darum gehen, eigene Bedürfnisse ernst zu nehmen, Strategien zur Selbstfürsorge zu entwickeln und umzusetzen, den Betroffenen Grenzen zu setzen und ihre Interaktion konstruktiv zu verändern. Eltern suchtmittelabhängiger Kinder sind im besonderen Maße von Schuldgefühlen belastet. Für sie ist es wichtig, diese benennen zu können und damit ernst genommen zu werden. Oft ist es für sie unendlich schwer, ihren z. T. schon erwachsenen Kindern Grenzen zu setzen. Hierfür brauchen sie in ganz besonderem Maße Verständnis und Unterstützung, um kleine Schritte der Abgrenzung umsetzen zu können. Für erwachsene Kinder aus suchtbelasteten Familien stellt sich häufig die Frage, wie sich die belastete Familiensituation auf ihr jetziges Leben auswirkt. Sie erleben Entlastung darüber, Zusammenhänge für sich herzustellen und Verständnis für sich zu entwickeln. Sie brauchen Begleitung, um Gefühle zulassen zu können, eigene Grenzen wahrzunehmen, um sich nicht permanent zu überlasten Die Beratung kann auch online stattfinden. Paar- und Familienberatung: Da eine Suchterkrankung auch eine Beziehungsstörung zur Folge hat, beschreiben suchtbelastete Paare oder Familien ein Klima von häufigen Konflikten oder Sprachlosigkeit. Durch gemeinsame Gespräche in einem geschützten Rahmen und die Verbesserung der Kommunikation kann sich die Situation deutlich entspannen. Wir bieten Paaren und oder Familien gemeinsame Beratung an, #Seite 12 um wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. Coaching als strukturiertes Beratungsangebot (Craft): Für einen großen Teil der Angehörigen ist es ein wichtiges Ziel, den suchtmittelabhängigen Menschen zu motivieren, Hilfe für sich in Anspruch zu nehmen. Durch gezielte Interventionen - wie z.B. den Einsatz von positiven und negativen Konsequenzen auf Abstinenz und Konsum - ist dies auch häufig möglich. In diesem Angebot werden Angehörigen entsprechende Fertigkeiten vermittelt. So können neben den Angehörigen auch indirekt die Betroffenen erreicht werden. Angehörigen Männern steht unser Beratungsangebot ebenfalls offen. Angeleitete Gruppenangebote für Frauen: Gruppen bieten Entlastung dadurch, dass die Teilnehmerinnen sich aufgrund ähnlicher Erfahrungen verstehen und Veränderungen begleiten können. Der Austausch entlasten von Isolation und Schuldgefühlen, denn die Teilnehmerinnen machen die Erfahrung, dass die Verstrickung in die Dynamik einer Suchterkrankung andere auf ganz ähnlich Weise betrifft. Die Gruppe bildet ein Netz, das bei Veränderungsschritten aber auch Krisen begleitet und unterstützt. 14-tägig findet fortlaufend eine angeleitete Gruppe statt. Darüber hinaus begleiten und initiieren wir Selbsthilfegruppen für angehörige Frauen. Wir bieten auf Wunsch eine Anleitungsphase, um das Kennenlernen der Teilnehmerinnen zu begleiten und um Gruppen- und Kommunikationsregeln gemeinsam zu entwickeln. Nach dieser Anleitungsphase trifft die Gruppe sich selbstständig. Alle Angebote sind kostenlos. Das Zentrum für Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen ist im gesamten Bundesgebiet das erste umfassende Angebot für Angehörige und kann so wegweisend für eine zukünftige innovative Arbeit mit Angehörigen von Suchtkranken stehen. #Seite 13 Wenn Frauen der Mediensucht verfallen Angela Sachs, Geschäftsführerin, Diplom Sozialpädagogin, Sozial-Betriebswirtin (FHM) „Nie darfst Du von mir gehen“ - Was ist, wenn bei diesem Satz der heimische PC, das Handy oder die Spielekonsole gemeint ist? Was ist, wenn der Umgang mit dem Smartphone plötzlich den gesamten Alltag zu steuern scheint und zum alleinigen Lebensinhalt wird? Der Verein FRAUEN SUCHT GESUNDHEIT e.V. ist einer der ersten in Kiel und SchleswigHolstein gewesen, der sich mit dem Thema „Mediensucht“ beschäftigt und hierzu im Rahmen von befristeten Projekten Angebote für Klientinnen geschaffen hat. Bereits 2007 sind mit der wissenschaftlichen Arbeit von Kristin Dannat, bedeutende Grundlagen für die Beratung und Information von Frauen in SH geschaffen worden. 2008 und 2013 wurden diese Erkenntnisse in der Broschüre „Nie darfst Du von mir gehen“ (Hrsg. Frauen Sucht Gesundheit e. V.) veröffentlicht und aktualisiert. In der öffentlichen Debatte um die Mediensucht zeichnet sich trotz einer Weiterentwicklung deutlich ab, dass Mediensucht immer noch überwiegend aus der männlichen Perspektive betrachtet wird. Dabei weisen immer mehr offensichtliche Anhaltspunkte darauf hin, dass dieses Phänomen ebenso Frauen und weibliche Jugendliche betrifft. Ende 2010 wurde die Studie „Prävalenz der Internetabhängigkeit“ (PINTA) veröffentlicht. Befragt wurden 15.024 Personen im Alter von 14 bis 64 Jahren. Insbesondere bei den 14-16jährigen übersteigt die Zahl der betroffenen jugendlichen Mädchen die der männlichen Jugendlichen. In der Gruppe der 16 bis 24jährigen gibt es keine nennenswerten Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Die Studie zeigt, dass eine unerwartet hohe Rate von Mädchen und jungen Frauen als internetsüchtig eingeschätzt werden muss. Während bislang Computer- und insbesondere Online-Rollenspiele als Objekt der Sucht im Fokus der Diskussion standen, erweitern nun soziale Netzwerke den Blickwinkel. Diese präsentieren sich mittlerweile als eine Art „all-in-one-Plattformen“, auf denen unterschiedlichste Medienaktivitäten wie Chatten, Spielen, Nachrichten lesen und schreiben, Videos ansehen, ihren Austragungsort finden. Gegenstand der Suchtforschung waren diese Medienangebote, die allgemein den Mädchen und Frauen zugeschrieben worden sind, bislang nur am Rande. Mädchen und Frauen verfolgen mit ihrem Medienkonsum aber andere Ziele als Männer. Bei ihnen liegt der Schwerpunkt der Mediennutzung auf der Kommunikation. Hier werden vor allem die Bereiche der oben beschriebenen Chats, der sozialen Netzwerke, Computerspiele mit kommunikativer Komponente und die Möglichkeit im Netz Cybersex zu praktizieren, von Frauen genutzt. Für die Zukunft ist eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik weiterhin notwendig, um eine zukunftsfähige passgenaue Suchthilfe gewährleisten zu können. In den vergangenen Jahren hat sich eine steigende Nachfrage zum Thema Mediennutzung und Mediensucht sowohl bei selbst betroffenen Frauen als auch bei Klientinnen, die als Angehörige (Mütter, #Seite 14 Partnerinnen) in die Frauensuchtberatung SH kommen, abgezeichnet. Darüber hinaus wird ebenso von Seiten anderer Beratungsstellen und der Fachöffentlichkeit dringender Informations-, Präventions- und Beratungsbedarf angezeigt. Aus der langjährigen Erfahrung in der Frauensuchtarbeit ist bekannt, dass weibliche Sucht eher heimlich stattfindet. Zudem erleben jugendliche Mädchen und Frauen aufgrund ihrer Sucht in der Regel massive Schuld- und Schamgefühle. Das führt dazu, dass sie lange unauffällig bleiben und erst spät Unterstützung suchen. Dies begünstigt ein Suchtverhalten, das im häuslichen Umfeld statt findet und kaum gesellschaftlich sanktioniert wird. Hintergründe für die Entwicklung einer Mediensucht bei Mädchen und Frauen sind: Ausbruch aus der sozialen Rolle Das Internet bietet die Möglichkeit, sich entgegen den gesellschaftlichen Erwartungen darstellen zu können, ohne mit sozialer Stigmatisierung rechnen zu müssen. Dieser Ausbruch aus der sozialen Rolle kann einen großen Reiz der Medien gerade für Mädchen und Frauen ausmachen. Durch die Nutzung von Medien versuchen betroffene Frauen negative Gefühlslagen, Selbstzweifel und als belastend erlebte Lebenssituationen zu kompensieren oder auszublenden. Insbesondere Perspektivlosigkeit durch fehlende Ausbildung und Arbeitslosigkeit sind hier zu nennen. Bei der Mediensucht spielt nicht die Erwartung des Rausches die ausschlaggebende Rolle, sondern die Erwartung durch den Medienkonsum, einen Mangel im eigenen Leben auszugleichen. Gerade internetsüchtige Menschen kapseln sich von der realen Welt ab. Die virtuelle Welt kann das Gefühl geben, Bedürfnisse nach Kontakt und Anerkennung zu erfüllen. Einsamkeit kann als Mitauslöser für eine Mediensucht angesehen werden. Dies spielt häufig bei älteren Frauen nach der Familienphase eine Rolle. Darüber hinaus stellt eine zunehmende Isolierung auch eine Folge der Mediensucht dar (s. u.). Süchtige Frauen waren in ihrem Leben häufig Gewalt (sexualisierte, körperliche Gewalt) ausgesetzt. Suchtmittel oder süchtiges Verhalten dienen dazu, die Traumafolgen zu betäuben. Es ist kaum auszuschließen, dass diese Faktoren auch bei medienabhängigen Frauen eine bedeutende Rolle spielen. Im Zusammenhang mit einer Mediensucht treten zu einem hohen Prozentsatz weitere psychiatrische Störungsbilder auf, z. B. depressive Störungen, Angsterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen, frühe Bindungsstörungen und dissoziative Störungen. Hier liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei einem Großteil der komorbiden Klientinnen um Traumafolgestörungen handelt. Die Folgen einer Mediensucht sind z. T. massiv und werden insbesondere durch sozialen Rückzug, Leistungsstörungen, Konflikte im Umfeld und mangelnde Aktivität in der Freizeitgestaltung sichtbar. Der großen Zahl der betroffenen Frauen und jugendlichen Mädchen muss auch in den Beratungsangeboten Rechnung getragen werden. Hier müssen frauenspezifische Angebote bereit gestellt werden, damit Mädchen und Frauen die Möglichkeit SUCHT #Seite 15 haben, sich mit ihrer individuellen Problematik insbesondere auch bezüglich eigener und gesellschaftlicher Sozialisationsaspekte auseinanderzusetzen. Sowohl die Lebenswelt als auch die Lebenserfahrungen der einzelnen Mädchen und Frauen finden hier Beachtung. Themen sind u. a. Schuld- und Schamgefühle, Doppelbelastung, Sexualität, Kindererziehung, soziale Verantwortung, Gewalterfahrungen, Rollenkonflikte, Depression und Einsamkeit. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Suchthilfe, welche mit mediensüchtigen Klientinnen arbeiten, müssen sich über die Geschlechtsspezifität und den Suchtaspekt hinaus auch mit der aktuellen Mediennutzung auseinandersetzen. Es ist nicht ausreichend, lediglich anhand geschilderter Symptome eine Mediensucht zu diagnostizieren und zu behandeln. Vielmehr ist es wichtig, einen Überblick über die Medienlandschaft und Nutzungsmöglichkeiten zu haben sowie über Neuerungen im Medienbereich informiert zu sein und ein Verständnis für die Faszination der Medien zu entwickeln, um in Beratung und Behandlung bestmöglich intervenieren zu können. Aus diesem Grund muss die Medienentwicklung auch Inhalt von Angeboten der Fort- und Weiterbildung im Suchthilfebereich sein. Zudem müssen Studienergebnisse, in denen Frauen und jugendliche Mädchen als von Mediensucht betroffen hervortreten, ernst genommen werden und Anlass für eine sofortige Ausdifferenzierung der weiteren Forschung, Öffentlichkeitsarbeit, Prävention und Hilfsangebote sein. #Seite 16 Das Suchthilfezentrum Schleswig ist eine Einrichtung der Fachkliniken Nordfriesland gGmbH und hat eine 88 Seiten lange Informationsbroschüre veröffentlicht. Diese Broschüre richtet sich sowohl an Betroffene, wie auch an Angehörige von Glücksspielsüchtigen. Neben einem Verzeichnis von Anlaufstellen für „erste Hilfe“, wird der Begriff Glücksspiel genau definiert. Zudem werden die Prozesse der Sucht erläutert und tiefergehende theoretische und parataktische Informationen zur Glücksspielsucht runden das Heft ab. Das Heft lässt sich hier herunterladen, aber auch beim Suchthilfezentrum Schleswig anfordern. Suchthilfezentrum Schleswig Suadicanistraße 45 24837 Schleswig Telefon: 04621 / 4861-0 Telefax: 04621 / 4861-29 Offene Sprechstunden: Montag, 17:30 - 18:30 Freitag, 9:00 - 10:00 Schulspiegel: Das vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Wissenschaft und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein geförderte Projekt „Schulspiegel“ läuft zur Zeit an den Schulen SchleswigHolsteins. In Kooperation mit dem Zentrum für Prävention des IQSH und dem VeranstaltungsService-Suchtvorbeugung VSS wird ein IST-Zustand des Suchtmittelkonsums oder der nicht substanzgebundene riskante Konsum wie Glücksspielverhalten, problematisches Essverhalten oder Medienkonsum der Schülerinnen und Schüler sowie andere mögliche Problemfelder des Jugendalters erfasst. Die Befragung läuft vollkommen elektronisch über iPads. Neben einem höheren Datenschutz (keine Rückschlüsse über die Handschrift) liegen die Vorteile hier bei einer schnelleren Datenverarbeitung und einer höheren Datenvalidität, da auf unsinnige Antworten direkt hingewiesen werden kann. Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an Dr. Regina Kostrzewa, Heike Kühl-Frese oder Christian Scholz. #Seite 17 Fortbildung zur Suchtpräventionskraft 1993 entstand in Zusammenarbeit mit regionalen Suchtpräventioneinrichtungen die Grundlage für dieses Fortbildungskonzept. Ziel ist es, Wissen und Methoden für suchtpräventives Arbeiten zu vermitteln und so Handlungsmöglichkeiten für den speziellen beruflichen Alltag zu entwickeln. Kern des Konzeptes sind drei aufeinander aufbauende, standardisierte Seminare, die die Auseinandersetzung mit allen wichtigen Aspekten des Suchtphänomens unter dem besonderen Blickwinkel der Suchtvorbeugung zum Ziel haben. Die Teilnahme am Seminar I verpflichtet nicht zur Teilnahme an den Seminaren II und III. Seminar I: Die Auseinandersetzung mit zentralen Begriffen der Suchtproblematik verdeutlicht zu Beginn des Seminars den Zusammenhang von Sucht und Normalität. Die konkrete Auseinandersetzung mit eigenen süchtigen Anteilen zeigt den TeilnehmerInnen, dass man in der suchtvorbeugenden Arbeit von eigenen Erfahrungen ausgehen muss, um ein besseres Verständnis für den Umgang mit anderen Menschen im Kontext von Sucht und Suchtverhalten zu entwickeln. Des Weiteren werden suchtmittelspezifische Informationen zu Alkohol und geschlechterbezogenen Suchtvorbeugung vermittelt. Da Suchtprävention in der Regel in Gruppen stattfindet, werden Grundlagen zum gruppenpädagogischen Arbeiten vermittelt. Seminar II: Kommunikation ist ein Schwerpunktthema: Bearbeitet werden Formen der Kommunikation, die für die suchtpräventive gruppenpädagogische Arbeit relevant sind. Die motivierende Kurzintervention und die Gesprächsführung am Arbeitsplatz geben einen Einblick in die Arbeit mit Risikokonsumenten. Suchtmittelspezifische Informationen werden zu illegalen Drogen, Medikamenten und Essstörungen gegeben. Ergänzend wird der Umgang mit Körperidealen und exzessiver Fitness thematisiert. Das Thema Rauchen wird unter den Aspekten Raucherprävention und Nichtraucherschutz bearbeitet. Seminar III: Die eigene Praxis und die eigene Präsentation von Methodik und Materialien als Training zur selbständigen Durchführung von Suchtpräventionsveranstaltungen sind die Themen des dritten Seminars. Zunächst findet in kleinen Gruppen ein Austausch über die Praxisberichte der Teilnehmenden statt. Die gegenseitige Vorstellung der eigenen Praxiseinheit ermöglicht einen Überblick über die unterschiedlichen Veranstaltungsformen. Der weitere Verlauf des Seminars ist bestimmt durch die Simulation von Praxisveranstaltungen der Teilnehmenden, d. h. Kleingruppen konzipieren eine Veranstaltung. Zu den Themen „Spielsucht, Internet und PC-Spiele” werden suchtmittelspezifische Informationen gegeben. Der Aspekt „Elternarbeit” wird praxisnah mit einer Einführung in die Möglichkeiten der Gestaltung von Elternabenden erörtert. Termine 2015: Seminar I: 23.1.-25.1. & 6.2.-8.2. Seminar I Alternativtermin: 4.5.-8.5. Seminar II: 7.9.—11.9. Seminar III: 16.11.-20.11. Die Broschüre können Sie online abrufen. #Seite 18 Fachausbildung zum betrieblichen Suchtkrankenhelfer Infodienst SUCHT Betriebliche Suchthilfe in mittleren und großen Betrieben ist heute vielerorts bekannt, anerkannt und in vielen Firmen verbreitet. Das Blaue Kreuz der evangelischen Kirche e.V. bietet seit über 35 Jahren freiwillige Suchthelferlehrgänge an. 1999 hat sich der Verband dazu entschieden, sich konzeptionell den von der GVS (Gesamtverband für Suchtkrankenhilfe) und von der Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e.V. (LSSH) erarbeiteten Grundsätzen für die betriebliche Suchthilfe anzuschließen. Zusammen mit der LSSH wurde ein mehrfach erweitertes Ausbildungskonzept erarbeitet. Auf dessen Grundlage wurden inzwischen über 100 betriebliche Suchtkrankenhelfer ausgebildet. Mit dieser Ausbildung werden vor allem mittlere und große Betriebe der freien Wirtschaft, vornehmlich in Schleswig-Holstein angesprochen. Für 2015 stehen folgende Termine an: Block 1: 9.11.3.2015 Block 2: 20.-22.4.2015 Block 3: 11.-13.5.2015 Block 4: 29.6.-1.7.2015 Themenbausteine und Abschlusscolloquium und Supervision/Nachbereitung: 7.7., 14.7., 1.9., 8.9., 15.9., 22.9., 29.9., 6.10., 3.11., 10.11. und11.3.2016 Alle weiteren Informationen finden Sie in der Broschüre. #Seite 19 Präventionsgesetz Gesetzesentwurf des BMG sieht Stärkung der Gesundheitsförderung und der Prävention vor Ein Referentenentwurf, der online hier abrufbar ist, sieht „die demografische Entwicklung mit einer anhaltend niedrigen Geburtenrate, einem erfreulichen Anstieg der Lebenserwartung und der damit verbundenen Alterung der Bevölkerung sowie der Wandel des Krankheitsspektrums hin zu chronisch-degenerativen und psychischen Erkrankungen und die veränderten Anforderungen in der Arbeitswelt“ und fordert „eine effektive Gesundheitsförderung und Prävention.“ Das Ziel des Gesetzes ist es, „unter Einbeziehung aller Sozialversicherungsträger sowie der privaten Krankenversicherungen und der privaten Pflege-Pflichtversicherung die Gesundheitsförderung und Prävention insbesondere in den Lebenswelten der Bürgerinnen und Bürger zu stärken, die Leistungen der Krankenkassen zur Früherkennung von Krankheiten weiterzuentwickeln und das Zusammenwirken von betrieblicher Gesundheitsförderung und Arbeitsschutz zu verbessern.“ LSSH Telefon: 0431-5403 340 Fax: 0431-5403 355 E-Mail: [email protected] Schreberweg 5 24119 Kronshagen Neuer DBDD Bericht Neuer REITOX Bericht des IFT München in Zusammenarbeit mit der BZgA und der DHS erschienen Dr. Tim Pfeiffer-Gerschel, Leiter der DBDD: „Neben der Daten zu illegalen Drogen wie Cannabis oder Heroin beobachten wir auch die Entwicklung zum Konsum neuer Substanzen sehr aufmerksam. Der vorliegende Jahresbericht der DBDD zeigt die wesentlichen Trends bei neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) oder bei „Crystal Meth“ auf. Er gibt daneben einen Überblick über den Stand der Substitution, drogenbedingte Todesfälle, HIV-und Hepatitis-C-Neuinfektionen und zur drogenbedingten Kriminalität.“ Der Jahresbericht wird jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) von der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) erstellt. Er bietet einen aktuellen Überblick zur Drogensituation in Deutschland. Sie finden den Jahresbericht der DBDD sowie den aktuellen Bericht der EBDD in deutscher Sprache unter www.dbdd.de Klicken Sie hier für die Pressemitteilung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Frau Marlene Mortler: „Cannabis steht mit großem Abstand an erster Stelle bei der erstmaligen Inanspruchnahme für drogenbezogene Hilfen in Suchtberatungs- und Behandlungseinrichtungen. Das zeigt deutlich: Das Kleinreden der Gefahren dieser Droge durch Legalisierungsbefürworter ist mit Blick auf junge Leute verantwortungslos.“ Nach den aktuellen Daten zur Verbreitung des Drogenkonsums unter Erwachsenen nimmt Cannabis unverändert die vorderste Position ein. #Seite 20 Termine 23.- 25.01. Seminar I Leck Ausbildung zur Suchtpräventionskraft Teil 1 LSSH, Beratungs- und Behandlungsz.Niebüll/Sylt 06.- 08.02. Seminar I Leck Ausbildung zur Suchtpräventionskraft Teil 2 LSSH, Beratungs- und Behandlungsz.Niebüll/Sylt 10.02. Fachseminar Suchtpräventionskräfte Bad Bramstedt Exkursion Schön Klinik „Mediensucht“ LSSH, Zentrum für Prävention (KOSS) 09. – 11.03. Fachausbildung zum betrieblichen Suchthelfer Breklum Block 1 LSSH, Blaues Kreuz 16.- 17.03. Fachseminar Komorbidität Rickling LSSH, Psychiatrisches Zentrum 18.03. Vertiefungsseminar Kiel für VerwaltungsmitarbeiterInnen in der Suchthilfe LSSH, MSGWF 20.- 22.04. Fachausbildung zum betrieblichen Suchthelfer Rendsburg Block 2 LSSH, Blaues Kreuz 22.04. Achtsamkeitsbasierte Rückfallprävention Travemünde LSSH, Do it!/therapiehilfe 23.04. Fachseminar Suchtpräventionskräfte/ Kronshagen „AlcoMedia – Voll das Leben“ LSSH, Suchthilfe der Stadtmission Kiel LSSH Telefon: 0431-5403 340 Fax: 0431-5403 355 E-Mail: [email protected] Schreberweg 5 24119 Kronshagen