PRESSEMITTEILUNG

Werbung
Pressemitteilung
Deutscher Autohandel 2020 – Veränderter
Mobilitätsbedarf setzt Händler unter Druck
Studie: Zahl der potenziellen Autokäufer sinkt in Deutschland bis 2020
um 1,5 Millionen / Konsolidierung der Händlerlandschaft zur Erreichung
kritischer Betriebsgrößen unumgänglich / Alternative Mobilitätskonzepte
und Direktvertrieb fordern Handel und Hersteller heraus
Frankfurt am Main, 01. November 2013. Der Automobilhandel in Deutschland steht
in den kommenden Jahren vor großen Veränderungen. Während der demografische
Wandel die Zahl der potenziellen Autokäufer sinken lässt, muss sich der traditionelle
stationäre Autovertrieb einer verstärkten Konkurrenz durch den Internet- und
Direktanbieter stellen. Zudem werden Mobilitätskonzepte wie das Car-Sharing als
Alternative zur Anschaffung eines eigenen Pkw an Bedeutung gewinnen,
prognostiziert eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC
und der NTT DATA Deutschland.
„Für das Jahr 2020 sehen wir vier wesentliche Geschäftsmodelle. Neben dem
klassischen Autohandel und dem bereits gängigen Flottenvertrieb an Großkunden
sind dies der Direktvertrieb und das Modell des Mobilitätsdienstleisters, bei dem
nicht der Fahrzeugverkauf, sondern die Bereitstellung jeweils passender
Verkehrsmittel im Vordergrund steht. Händler werden sich entscheiden müssen, in
welchen Geschäftsmodellen sie ihre Kernkompetenzen sehen. Erfolgreich ist, wer
bereits heute anfängt, sich auf die stärker differenzierten Kundenbedürfnisse
auszurichten“, kommentiert Felix Kuhnert, PwC-Partner und Leiter des AutomotiveBereichs in Deutschland und Europa.
Kunden werden weniger und älter
Die Nachfrage auf dem deutschen Pkw-Markt wird in den kommenden Jahren von
drei Haupttrends bestimmt. Erstens sorgt der demografische Wandel dafür, dass es
bereits 2020 rund 1,5 Millionen potenzielle Autokäufer weniger gibt als 2010, und das
-1-
bei einem um zehn Jahre steigenden Altersdurchschnitt der Kundengruppe. Zweitens
steigt der Anteil der Single-Haushalte weiter von knapp unter 40 Prozent im Jahr
2010 auf 42,5 Prozent im Jahr 2020, und drittens werden am Anfang des
kommenden Jahrzehnts 86 Prozent der Autokäufer in Städten bzw. Ballungszentren
leben – 1995 waren es erst 82 Prozent.
„Wer in der Stadt lebt und alleine wohnt, braucht seltener ein Auto – und kaum
einmal ein großes. Die Urbanisierung lässt allerdings die Nachfrage nach Kleinwagen
und alternativen Mobilitätskonzepten steigen. Im dünner besiedelten ländlichen
Raum werden hingegen in allen Segmenten weniger Fahrzeuge gekauft und auch
weniger Mobilitätsdienstleistungen nachgefragt. Insbesondere auf dem Land wird es
daher immer schwieriger, im Autohandel profitabel zu bleiben“, betont Dr. Rainer
Mehl, Leiter NTT DATA Automotive.
Händler in ländlichen Regionen sollten verstärkt auf Kooperationen und eine
Multimarkenstrategie setzen, um Service- und Verkaufsstützpunkte rentabel zu
betreiben. In der Stadt nimmt die Kundenforderung nach flexibleren Öffnungszeiten
und individueller Beratung zu. Dies gilt vor allem im Premiumbereich.
Stationärer Handel gerät unter Druck
Das stationäre Autogeschäft wird zwar auch 2020 das Rückgrat des Vertriebs in
Deutschland sein, jedoch wird die Anzahl der Händler wohl weiter drastisch
abnehmen: von den heutigen 7.800 Händlern in Deutschland könnten nach
Schätzungen von PwC und NTT DATA im Jahr 2020 nur noch 4.500 existieren.
Grund hierfür ist insbesondere die erforderliche Unternehmensgröße bei den
zukünftig erforderlichen Investitionen in die Autohäuser. Während in Deutschland im
Jahr 2012 durchschnittlich 263 Neufahrzeuge verkauft wurden, sind es in anderen
Märkten wie Italien, Frankreich oder UK über 360. Das klassische Geschäftsmodell
gerät von vielen Seiten unter Druck. Das Internet beispielsweise ist im
Neuwagengeschäft bislang vor allem Informationsmedium, dürfte aber auch für den
Vertrieb an Bedeutung gewinnen. Im Neufahrzeuggeschäft könnten Vertriebsagenten
mit ausgeprägter Expertise das Neufahrzeug direkt beim Kunden „virtuell“ vorstellen
– Online-Kommunikation und immer leistungsfähigere IT-Lösungen machen es
möglich. Händler sollten diese Entwicklung jedenfalls sehr genau beobachten und
-2-
ihren realen Showroom gegebenenfalls durch einen digitalen ergänzen.
Auch der Marktanteil der Flottenverkäufe wird bis 2020 weiter steigen. Wesentliche
Treiber aus Sicht der Großkunden sind hier die Senkung der Gesamtkosten und eine
höhere Umweltfreundlichkeit. Wer die Bedürfnisse der Flottenkunden versteht,
spezialisiertes Know-how und Verkäufer aufbaut und entsprechend
umweltverträgliche Produkte im Portfolio hat, wird erfolgreich sein. Wer darüber
hinaus Mobilitätsmanagement von der Reiseplanung über die
Fahrtkostenabrechnung bis hin zur Wartung anbieten kann, dürfte die Nase vorn
haben.
Eine besondere Herausforderung für den stationären Handel ist der Trend zu
Mobilitätsdienstleistungen. Für viele Menschen steht nicht das Verkehrsmittel,
sondern die günstigste Fortbewegung von A nach B im Vordergrund. Bislang wird
dieses Segment vor allem von reinen Car-Sharing-Anbietern bedient, zumindest in
den Großstädten drängen aber auch die Hersteller in das Geschäftsfeld. Für Händler
ist die Einstiegsschwelle nicht unüberwindbar, aber doch hoch. Ein Knackpunkt ist
die effiziente Zusammenarbeit mit anderen Dienstleistern, da zur Koordination der
verschiedenen Leistungen integrierte Serviceprozesse und eine leistungsfähige IT
notwendig sind.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
http://emea.nttdata.com/de/servicesloesungen/enterpriseapplications/angebot/customer-management/customermanagement-studien/studie-automotive-retail-2020/index.html
PwC Pressekontakt:
Sven Humann
PwC Presseabteilung
Tel.: (069) 95 85 – 2559
E-Mail: [email protected]
www.pwc.de
-3-
Über PwC:
PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung. Dort schaffen wir für
unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als 184.000 Mitarbeiter in
157 Ländern entwickeln in unserem internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer
Erfahrung und ihrer Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In
Deutschland erzielt PwC an 28 Standorten mit 9.300 Mitarbeitern eine
Gesamtleistung von rund 1,55 Milliarden Euro.
Über NTT DATA
NTT DATA bietet innovative Business- und IT-Lösungen, die seinen Kunden einen
messbaren Mehrwert verschaffen. Der japanische IT-Konzern mit Hauptsitz in Tokio
ist in über 35 Ländern weltweit vertreten. Der Schwerpunkt von NTT DATA liegt auf
langfristigem Engagement: Das Unternehmen kombiniert seine globale Reichweite
mit lokaler Marktkenntnis und ist damit in der Lage professionelle Dienstleistungen
von der Beratung und Systementwicklung bis hin zum Outsourcing anzubieten.
NTT DATA verbindet lokale Flexibilität und Agilität mit dem Zugang zu globalen
Ressourcen. Die langjährigen Kundenbeziehungen des Unternehmens sind der
Beweis für die Fähigkeit, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren: die Größe und
die Ressourcen einer global agierenden Gruppe mit der tiefen Marktkenntnis und
Expertise lokaler Teams. Diese Arbeitsweise ermöglicht es NTT DATA die
Erwartungen seiner Kunden weltweit in Bezug auf Qualität, Aktualität und lokalem
Know-how zu übertreffen.
NTT DATA Pressekontakt:
Silvia Leißner
LEWIS PR
Telefon: +49 (0)89 173019-49
Email: [email protected]
-4-
Herunterladen