1. Definitionen: 1.1. Eine neue Weltwirtschaftsordnung 1.2. Global governance= will Ziele und Konzepte eines globalen Regierungssystems näher beleuchten, auf Reformbedürfnisse- und Anstrengungen der UN eingehen und kreative Anregungen für die politische Vision der Einen Welt darlegen. Was bedeutet Global overnance - und was nicht In seiner politischen Ausgestaltung beschreiben die Politikwissenschaftler Dirk Messner und Franz Nuscheler Global Governance folgendermaßen: es gibt keinen Weltstaat als globale Superbehörde, sondern es besteht der Ansatz der Dezentralisierung und des regionalen Regierens; daraus folgt, dass neben den globalen Einrichtungen wie z.B. der UNO, dem Internationalen Währungsfond (IWF) und der Welthandelsorganisation (WTO) usw., auch regionale Verbünde (z.B. die EU, Mercosur, Afrikanische Union) und die Nationalstaaten in die Lösung der globalen Probleme einbezogen werden. Zusätzlich werden für spezielle Probleme multilaterale Verträge (sog. Regime) abgeschlossen, so z.B. das Kyoto Protokoll. Nichtstaatliche Akteure (Nichtregierungsorganisationen und die Privatwirtschaft) werden nun nicht mehr nur inoffiziell, sondern explizit und vermehrt als Partner für Weltpolitik angesehen, sei es bei Konsultationen oder bei öffentlich-privaten Partnerschaften (auch: Public Private Partnerships PPPs). 1.3. Deglobalisierung = Dritte Achse: Deglobalisierung Eine dritte Achse beinhaltet deshalb Forderungen nach einer Deglobalisierung. Im Zentrum stehen dabei der Bruch mit den sogenannten Washingtoner Konsens und die Loslösung aus der Abhängigkeit von den imperialistischen Zentren, der USA und der EU. Jede Nation hat das Recht, ihre Entwicklungsziele selber zu definieren und anzustreben, unabhängig von Pressionen Internationaler Finanzinstitutionen und der Regierungen anderen Staaten. Die Schulden der ärmeren Entwicklungsländer sind ersatzlos zu streichen und die Schulden anderer Länder der Peripherie sind während der Dauer der Krise mindestens zu sistieren. Zur Deglobalisierung gehören auch Kapitalsverkehrskontrollen, Massnahmen zur Stabilisierung des Währungssystems und Massnahmen zur Stärkung de nationalstaatlichen ökonomischen Handlungsfähigkeit. 1.4. GMP – der globale Marshallplan1 = Die Situation der Armen, das Wohlstandsgefälle zwischen Nord und Süd, kulturelle Konflikte, Sicherheits- und Umweltfragen: Probleme, die ein verbessertes und verbindliches globales Rahmenwerk erforderlich machen, das die Weltwirtschaft mit Umwelt, Gesellschaft und Kultur in Einklang bringt. Was ist der Global Marshall Plan? Der Global Marshall Plan hat als Ziel eine „Welt in Balance“. Dies erfordert eine bessere Gestaltung der Globalisierung und der weltökonomischen Prozesse: eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft. Es geht um einen besseren weltweiten Ordnungsrahmen, eine nachhaltige Entwicklung, die Überwindung der Armut, den Schutz der Umwelt, Gerechtigkeit und in der Folge ein neues Weltwirtschaftswunder. Der Global Marshall Plan umfasst insbesondere die folgenden fünf Kernziele: Durchsetzung der weltweit vereinbarten Millenniumsziele der Vereinten Nationen bis zum Jahr 2015 Aufbringung der zur Erreichung der Millenniumsziele zusätzlich erforderlichen 100 Mrd. US$ jährlich zur Förderung weltweiter Entwicklung Faire und wettbewerbsneutrale Aufbringung der benötigten Mittel auch über Belastung globaler Transaktionen Schrittweise Realisierung einer weltweiten Ökosozialen Marktwirtschaft durch Etablierung eines besseren Ordnungsrahmens der Weltökonomie z. B. über eine Verknüpfung etablierter Regelwerke und vereinbarter Standards für Wirtschaft, Umwelt und Soziales (WTO, UNEP und ILO-Kernstandards) Neuartige Formen basisorientierter Mittelverwendung bei gleichzeitiger Bekämpfung von Korruption 2. Recherchiere zu den Grundsätzten, aktuellen Aktionen und Zielsetzungen von ATTAC (www.attac.at) 1 http://www.globalmarshallplan.org/what/five_minutes/index_ger.html Europäisches Attac-Netzwerk für grundlegende Änderungen der europäischen Wirtschaftspolitik2 Um die soziale, die ökologische und die Schuldenkrise zu bewältigen schlägt das europäische AttacNetzwerk grundlegende Änderungen der europäischen Wirtschaftspolitik vor: • Die Einführung einer Finanztransaktionssteuer in der EU (oder wenigstens in der Euro-Zone), um Spekulation einzudämmen. • Schließung aller Steueroasen. • EU-Gesetze, die das Bankgeschäft vom Investmentbanking trennen. Banken, die Kredite vergeben, sollte es nicht länger gestattet sein, sich im Investmentbanking zu betätigen. Keine Finanzinstitution darf zu groß sein, um in Konkurs gehen zu können, falls dies der Fall ist, müssen diese zerteilt werden. Alternativ sollte eine öffentliche Übernahme der Banken erwogen werden. • Steuerkooperation statt Steuerwettbewerb: Mindeststeuersätze für Unternehmens- und Vermögenssteuern. • Eine stärkere politische Koordination, die unter anderem. Mindestlöhne (bei 60 Prozent des Medianeinkommens) und Mindeststandards bei den sozialen Sicherungssystemen umfasst. • Projektanleihen-, um die ökologische Transformation der europäischen Wirtschaft zu fördern (zum Beispiel für ein europäisches, öffentliches Eisenbahnsystem, ökologisch nachhaltige Energie-Formen usw.). • Die Entwicklung makroökonomischer Indikatoren, die ökonomische, soziale und ökologische Ungleichgewichte in beide Richtungen (sowohl Defizite, als auch Überschüsse) überwachen. Insbesondere sollen soziale Kriterien mit einbezogen und Außenhandelsungleichgewichte effektiv bekämpft werden. • Eine demokratische Kontrolle der EZB und eine Geldpolitik, die soziale und ökologische Bedürfnisse berücksichtigt. Das europäische Attac-Netzwerk fordert, dass die EZB in Zeiten systemischer Krisen-Risiken direkt Kredite zu sehr niedrigen Zinsen an die Mitgliedsländer vergibt. Gemeinschaftliche Eurobonds würden die finanziellen Kosten für alle Mitgliedstaaten der Eurozone reduzieren. „Die öffentliche Finanzierung durch die Finanzindustrie beschert letzterer hohe Gewinne und den Staaten hohe Verluste. Es ist untragbar, dass die EZB den Banken um ein Prozent Geld leiht dass diese - ohne Risiko - den Staaten mit hohen Risikoaufschlägen weitergeben. Die EZB handelt derzeit ganz und gar nicht unabhängig wie dies so oft beschworen wird- sondern ist völlig abhängig von den profit- und spekulationsgetriebenen Finanzinvestoren. Es sei weiters unbedingt nötig Umschuldungsverfahren mit Gläubigerbeteiligung zu ermöglichen: Öffentliche Schulden, die größtenteils auf Steuerbefreiungen und die Finanzkrise zurückzuführen sind, müssen in Frage gestellt werden. 3. Suche im Internet unter www.8goals4future.at die einzelnen Milleniumszile und beschreibe wie sie umgesetzt werden sollen. MDG 1 Extreme Armut und Hunger beseitigen MDG 2 Grundschulausbildung MDG 3 Gleichstellung für alle Kinder gewährleisten und größeren Einfluss der Frauen gewährleisten MDG 4 Die Kindersterblichkeit senken MDG 5 Die Gesundheit der Mütter verbessern MDG 6 HIV/AIDS, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen MDG 7 Eine nachhaltige Umwelt gewährleisten MDG 8 Eine globale Partnerschaft im Dienste der Entwicklung schaffen 2 http://www.attac.at/9412.html http://www.unric.org/html/german/mdg/index.html