Global Marshall Plan für eine weltweite

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Global Marshall Plan für eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft
Das Ziel des Global Marshall Plan ist eine fairere Gestaltung der Globalisierung und der
weltökonomischen Prozesse in Form einer weltweiten Ökosozialen Marktwirtschaft, mit der
sowohl für ökonomische als auch für ökologische und soziale Aspekte das Prinzip der
Nachhaltigkeit verfolgt wird. Es geht um einen besseren weltweiten Ordnungsrahmen, eine
nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung, die Überwindung der Armut, den Schutz der
Umwelt und um Gerechtigkeit.
Der Global Marshall Plan umfasst insbesondere die folgenden fünf Kernziele:
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Rasche Umsetzung der weltweit vereinbarten Millenniumsziele der Vereinten Nationen
bis zum Jahr 2015.
Aufbringung von zusätzlich 100 Mrd. US$ jährlich ab 2008 (verglichen mit dem ODALevel 2004) zur Finanzierung der Millenniumsziele und Globaler Öffentlicher Güter.
Faire und wettbewerbsneutrale Aufbringung der benötigten Mittel auch über Belastung
globaler Transaktionen z. B. durch Besteuerung von Devisentransaktionen bzw. Kerosin.
Schrittweise Realisierung einer weltweiten Ökosozialen Marktwirtschaft und
Überwindung des globalen Marktfundamentalismus durch Etablierung eines besseren
Ordnungsrahmens der Weltwirtschaft. Dies soll im Rahmen eines fairen Weltvertrages
geschehen. Dazu gehören Reformen und eine Verknüpfung bestehender Regelwerke
und Institutionen für Wirtschaft, Umwelt, Soziales und Kultur (z.B. in WTO, IWF,
Weltbank, der UNO und ihren Programmen bzw. Sonderorganisationen wie ILO, UNDP,
UNEP und UNESCO sowie in der IUCN).
Eine faire partnerschaftliche Zusammenarbeit auf allen Ebenen und ein adäquater
Mittelfluss. Die Förderung von Good Governance, die Bekämpfung von Korruption sowie
koordinierte und basisorientierte Formen von Mittelverwendung werden als entscheidend
für eine selbstgesteuerte Entwicklung angesehen.
Warum brauchen wir einen Global Marshall Plan?
Weil die weltweiten Verhältnisse fatal sind und die heutigen Globalisierungsbedingungen das
Gegenteil von dem bewirken, was ständig mit blumigen Worten gefordert und versprochen wird.
Armut, Nord-Süd-Verteilungsfragen, Migration, Terror, Kriege, kulturelle Konflikte und Umweltkatastrophen sind Probleme, die unter den Bedingungen einer weitgehend ungeregelten
Globalisierung weder national noch international gelöst werden können. Wir brauchen stattdessen ein verbessertes und verbindliches globales Rahmenwerk für die Weltwirtschaft, das die
ökonomischen Prozesse mit Umwelt, Gesellschaft und Kultur in Einklang bringt.
Millenniumsentwicklungsziele und weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft
Der Global Marshall Plan betrachtet die Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele der
Vereinten Nationen aus dem Jahr 2000, die von 191 Staaten unterzeichnet wurden, als einen
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wichtigen ersten Schritt. Bis zum Jahr 2015 sollen somit die folgenden Ziele erreicht werden:
1. Extreme Armut und Hunger halbieren
2. Grundschulbildung für alle Kinder gewährleisten
3. Gleichstellung der Frauen fördern
4. Kindersterblichkeit senken
5. Gesundheit der Mütter verbessern
6. HIV/Aids, Malaria und andere Krankheiten bekämpfen
7. Ökologische Nachhaltigkeit gewährleisten
8. Eine globale Partnerschaft für Entwicklung
Zur Schaffung einer Welt in Balance wird eine weltweite Ökosoziale Marktwirtschaft mit
verbindlichen sozialen und ökologischen Mindeststandards angestrebt. Der Global Marshall
Plan kombiniert eine funktionsfähige und kohärente Global Governance Struktur, geeignete
Reformen und eine intelligente Kopplung von UN-, WTO-, IWF-, Weltbank- sowie ILO- und
UNEP-Regelwerken mit der Aufbringung von zusätzlich 100 Mrd. US$ pro Jahr für die CoFinanzierung von Entwicklung. Als konzeptionelles Modell für die Verknüpfung von Co-Finanzierung mit der Einhaltung von ökosozialen Standards dienen die EU-Erweiterungsprozesse.
Finanzierung
Die Global Marshall Plan Initiative unterstützt das Ziel, 0,7 % des BNE für
Entwicklungszusammenarbeit aufzubringen. Neben der Herstellung fairer Wettbewerbsbedingungen im Agrarsektor, der Etablierung einer besseren Zusammenarbeit zwischen Nord
und Süd in diesem Bereich sowie vernünftigen Methoden der Entschuldung finanziell armer und
ärmster Länder, setzt der Global Marshall Plan auf neue Finanzierungsquellen, die sich aus
globalen Wertschöpfungsprozessen speisen und somit weder die nationalen Haushalte belasten
noch Wettbewerbsverzerrungen verursachen. Mögliche Finanzierungsmechanismen sind eine
Abgabe auf Devisentransaktionen, eine Steuer auf Kerosin bzw. Schifffahrtstreibstoff oder
Sonderziehungsrechte beim Internationalen Währungsfonds.
Netzwerk für eine Welt in Balance
Die Global Marshall Plan Initiative versteht sich als integrative Plattform für eine Welt in Balance.
Sie versammelt in einer breiten Allianz positiv ausgerichtete Kräfte aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Zivilgesellschaft hinter Kernforderungen zu einer gerechteren Globalisierung.
Gründer der Initiative waren der Club of Rome, der Club of Budapest, das Ökosoziale Forum
Europa und die Stiftung Weltvertrag.
Mittlerweile ist die Initiative ein Netzwerk von mehr als hundert Organisationen und über
zweitausend privaten Unterstützern.
Unterstützer der Initiative bringen ihre speziellen Fähigkeiten und unterschiedlichen Netzwerke
ein. Wesentliche Unterstützer der Initiative in Österreich sind die Bundesländer Oberösterreich,
Salzburg, Steiermark, Burgenland, Tirol und Vorarlberg, der Umweltdachverband, die Caritas,
die Universität Klagenfurt sowie die Universität für Bodenkultur, AIESEC Österreich und viele
andere. Die Global Marshall Plan Initiative setzt auf die gleichzeitige Verfolgung von ‚bottom-up’und ‚top-down’-Ansätzen, also breite Bewusstseinsbildung und gezielte Lobbyarbeit.
Weitere Informationen:
www.ecosocialforum.org
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bzw.
www.globalmarshallplan.org
29. Mai 2006
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