Konzept der Katholischen Kindertagesstätte „Heilig-Geist“ (Stand Februar 2016) Grußwort des Pfarrers 1. 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 Allgemeine Informationen Anschrift Leitziele und Aufgaben der Kita Räumlichkeiten Anzahl der Kita Plätze Aufnahmeverfahren Öffnungszeiten Personal Verpflegung Kosten 2. 2.1 2.1.2 2.1.3 2.1.4 2.1.4 2.1.5 2.1.6 2.1.7 2.2 2.2.1 2.2.2 2.3 2.4 2.5 2.5.1 2.5.2 2.6. 2.7. 2.8. Pädagogisches Konzept Pädagogische Schwerpunkte Sprachliche Bildung Freispiel Inklusion Interkulturelle Kompetenz Religionspädagogik Natur- und Waldpädagogik Ernährungsbildung Partizipation Kinder Eltern Beschwerdemanagement Fortbildung und Qualitätssicherung Prävention Faustlos Kindeswohlgefährdung / Kinderschutz Umsetzung des pädagogischen Konzeptes in den Tagesablauf Übergänge Familie / Kita, Kita / Schule Projektarbeit 3. 4. 5. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Öffentlichkeitsarbeit Rechtsgrundlagen 6. Impressum Grußwort des Pfarrers Liebe Mütter, liebe Väter. Als Pfarrer der Kirchengemeinde St. Jakobus in Großauheim freue ich mich, dass Sie sich für unsere Kindertagesstätte Heilig Geist interessieren. In der nachfolgenden Konzeption wollen wir Ihnen einen Einblick geben in unsere Arbeitsweise und unsere Vision. Als christliche Einrichtung sind wir weltanschaulich nicht neutral. Wir orientieren uns am christlichen Weltbild. Wir glauben, jeder Mensch ist einzigartig, von Gott gewollt und geliebt. Wir versuchen, den Kindern diese Liebe Gottes zu den Menschen, die in Jesus Christus sichtbar geworden ist, vorzuleben und zu vermitteln. Dabei setzen wir auch auf das Zeugnis der Pfarrgemeinde, wenn wir bestimmte Feste im Jahr gemeinsam feiern. Wir erleben, dass die Entwicklung der Welt immer schneller voranschreitet, die Anforderungen an die Menschen immer größer werden. Als christliche Einrichtung sind wir bemüht, die Talente, die Gott jedem einzelnen Kind gegeben hat, zu entdecken und den Kindern Zeit, Raum und Hilfe zu geben, diese zu entwickeln. Sie sollen entdecken können, dass hinter ihnen ein Gott steht, der alles gut geschaffen hat. Gleichzeitig sollen sie auch die Barmherzigkeit Gottes und der Gemeinschaft erfahren, wenn ihr Handeln einmal falsch oder von Misserfolg gekrönt war. Wenn ErzieherInnen, Kinder und Eltern einander achten, einander helfen und fördern, miteinander teilen, einander vergeben und versuchen, die Schöpfung zu bewahren, werden zentrale Werte des Christentums vorgelebt und vermittelt, die auch in anderen Kulturen eine wichtige Rolle spielen und das Zusammenleben fördern. Der Name und das Logo unserer Kindertagesstätte verweisen auf das Pfingstereignis (Apg 2). Die Bibel erzählt, dass 50 Tage nach der Auferstehung Jesu von den Toten Gottes Geist wie ein Sturm und ein Feuer auf die Menschen herabkam, die Jesus folgten und ihnen den Mut gab, die Botschaft Jesu weiterzusagen. Alle Menschen konnten einander jetzt verstehen. Über die Grenzen von Sprache und Kultur konnten sie die wunderbare Liebe Gottes, die verbindet, was trennt, erfahren. Auch unsere Erziehungsarbeit ist geprägt von diesem Geist Gottes. Alle Kinder, egal welcher Konfession oder Religion sind willkommen. Wir erleben das Miteinander der unterschiedlichen Kulturen als Bereicherung. Weil wir als Kindertagesstätte natürlich nur familienergänzend tätig sein können, ist uns auch die Gemeinschaft der Eltern und das Miteinander zwischen Kindertagesstätte und Eltern ein wichtiges Anliegen. Näheres über unsere Arbeitsweise erfahren Sie in der Konzeption. Vielleicht nehmen Sie aber auch einfach Kontakt auf zu unseren „guten Geistern“ – das sind unsere ErzieherInnen sowie die Leitung der Kindertagesstätte. Eine gute Zusammenarbeit und eine herzliche Gemeinschaft wünscht Ihnen im Namen der Kindertagesstätte und der Kirchengemeinde Ihr Manuel Stickel, Pfr. 1. Allgemeine Informationen 1.1 Anschrift Name der Einrichtung: Katholische Kindertagesstätte Heilig Geist Anschrift: John-F.-Kennedy Str. 24 63457 Hanau / Großauheim Telefon: 06181-572221 E-Mail: [email protected] Web-Site: www.katholische –kirche-grossauheim.de Träger: Kath. Kirchengemeinde St. Jakobus / Heilig Geist, Großauheim 1.2 Leitziele und Aufgaben der Kita Die Kindertagesstätte hat als familienergänzende sozialpädagogische Einrichtung die Aufgabe: Die Gesamtentwicklung des Kindes in Zusammenarbeit aller an der Erziehung des Kindes Beteiligten durch allgemeine und gezielte erzieherische Hilfen und Bildungsangebote zu fördern; Eltern als Erziehungspartner kooperativ zu unterstützen und gemeinsam Erziehungs- und Bildungshilfen für das Kind zu finden. Die Gemeinschaftsfähigkeit des Kindes zu entwickeln und zu stärken. Unterstützungsorientiert Hilfe bei evtl. familiären und gesellschaftlichen Bildungsbarrieren zu geben. Die von der Kath. Kirchengemeinde als Träger geführte Kindertagesstätte erfüllt ihre Erziehungs- und Bildungsarbeit auf der Grundlage des katholischen Glaubens in christlicher und kulturweltlicher Zusammenarbeit unter Berücksichtigung des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans, um damit den Eltern eine Hilfe anzubieten, die das gleiche Erziehungsziel anstreben. Die Leitziele unserer Kita zeigen auf, wozu wir uns im Umgang mit den uns anvertrauten Kinder verpflichten und wonach wir streben. 1.3 Auf der Grundlage unseres christlichen Menschenbildes und unserer Orientierung an der Botschaft Jesu Christi erfüllen wir den gesetzlichen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag. Wir nehmen jedes Kind mit seinen Stärken, Lernfeldern und eigenen Fähigkeiten an, unterstützen sowohl Mädchen, als auch Jungen in der Entwicklung ihrer eigenständigen Persönlichkeit. Die Kinder erleben in unserer Kita christlichen Glauben, Annahme, Achtsamkeit, gegenseitigen Respekt, Vergebung, Nächstenliebe und Toleranz. Als glaubende Erzieher, ist es für uns selbstverständlich, unsere Haltung stetig zu überprüfen, um Kindern ein authentisches Vorbild sein zu können. Wir sehen uns mit den Eltern in einer Erziehungspartnerschaft und nehmen sie in ihren Wünschen und Bedürfnissen ernst. Der Träger übernimmt die Verantwortung für eine kindgerechte und familienorientierte Betreuung. Wir gewähren stets Einblick in unsere Arbeit und stellen uns kritischen Anmerkungen und Reflexion. Wir arbeiten als Teil eines sozialen und kulturellen Netzwerkes nahe an der Lebenswelt der Kinder und ihrer Familien. Wir sehen uns als einen pastoralen Ort an dem Begegnungen stattfinden und pflegen daher eine lebendige Wechselbeziehung zur Pfarrei in unserem Sozialraum. Die Qualität unserer Arbeit ist durch Professionalität und fachliche, soziale und emotionale Kompetenz der MitarbeiterInnen geprägt. Räumlichkeiten Die Kindertagesstätte „Heilig Geist“ wurde im Jahre 1970/71 in der Waldsiedlung, einem Stadtteil von Großauheim erbaut. Sie grenzt direkt an das Pfarrzentrum, mitten im Wohngebiet. Eine Bushaltestelle befindet sich direkt vor dem Gebäude. So ist die Einrichtung öffentlich gut zu erreichen. Den nahe gelegenen Wald erreicht man in wenigen Gehminuten. Im Einzugsgebiet befindet sich die Limesschule (Grundschule), sowie mehrere Spielplätze. Die Innenräume bestehen aus einem großen Flur, der auch als Garderobenbereich genutzt wird, drei Gruppenräumen mit je ca. 40 qm, zwei Sanitärräumen, einer Küche, einem Mehrzweckraum von ca. 80 qm, einem Personalraum, einem Büro, einer Personaltoilette und zwei Materialräumen. Eine der beiden Außenflächen ist mit einer Nestschaukel, einer Hängebrücke, einem Karussell, einem Weiden-Kriechtunnel, einem Kletterbereich, einer naturnahen Sandfläche und einem Naschbeet ausgestattet. Das andere Außengelände bietet mit einer großen Rasenfläche sowie einer Fallschutzfläche die Möglichkeit für Bewegungsspiele. Auf dem Gelände befindet sich außerdem ein Gebäude mit zwei kleineren Räumen, einer Küche und einem Wannen Bad. Diese Räume dienen ausschließlich der Projektarbeit, dem Personal und für Besprechungen. 1.4 Anzahl der Kita Plätze Die Kindertagesstätte Heilig Geist verfügt über 75 Plätze für Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren und nimmt in erster Linie / vorwiegend Kinder aus Hanauer Stadtteilen auf. 1.5 Aufnahmeverfahren Die Katholische Kindertagesstätte Heilig Geist ist eine Einrichtung in Trägerschaft der Katholischen Kirchengemeinde St. Jakobus und Heilig Geist in Hanau/ Großauheim, die Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren betreut. Die Anmeldung erfolgt über einen Voranmeldebogen. Die Aufnahme der Kinder erfolgt nach den Aufnahmekriterien des Trägers in Vorabstimmung mit der Stadt Hanau und nach Entscheiden des Trägers und soweit Plätze vorhanden sind. 1.6 Öffnungszeiten Die Kindertagesstätte ist von Montag bis Freitag von 7:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Buchungszeiten können individuell mit der Einrichtung vertraglich, unter Einhaltung von Bring- und Abholzeit und der zur Grunde liegenden Gebührenordnung der Stadt Hanau, vereinbart werden. Feste Schließzeiten bestehen zwischen den Jahren vom 23.12. bis 01.01. Die Sommerschließzeit und andere Schließzeiten wie Pädagogische Tage werden jährlich neu beschlossen und zu Beginn des Kalenderjahres bekannt gegeben. Die Beiträge sind auch während der Schließzeiten zu entrichten. 1.7 Personal Das Personal der Kindertagesstätte besteht derzeit aus vier Erzieherinnen in Vollzeit, einer Leitung in Teilzeit, einer pädagogischen Hilfskraft in Teilzeit, einer Berufspraktikantin und einer Küchenkraft in Teilzeit. Ferner bieten wir Auszubildenden der Fachschulen für Sozialpädagogik an, bei uns ihre praktische Ausbildung zu absolvieren. Ebenfalls bieten wir jungen Menschen, in Form von Hospitationen, Praktikum und FSJ, die Möglichkeit in unser Berufsfeld Einblick zu nehmen. 1.8 Verpflegung In einem großzügig vorgegebenen Zeitrahmen können die Kinder von 7.00 – 9.30 Uhr in ihrer Gruppe selbst bestimmen, wann sie essen möchten. Das Frühstück bringen sie von zu Hause mit und entscheiden, eigenständig, wann und mit wem sie frühstücken. Mittags um 12:00 Uhr erhalten die Kinder durch die Einrichtung ein warmes Mittagessen. Die warme Mittagsmahlzeit besteht möglichst aus Einzelkomponenten und in ihrer Ursprungsform, die wir durch frische saisonale Lebensmittel und Tiefkühlware ergänzen. Wir achten bei der Zusammensetzung der Speisen auf reichlich pflanzliche, mäßig tierische und sparsam fett- und zuckerfreie Lebensmittel und der Verarbeitung von frischen Produkten. Daher stehen auch in kindgerechtem Maße Süßwaren auf dem Speiseplan. Eine erfahrene Firma liefert das Essen in gefrorenen Blöcken, die wir vorschriftlich lagern. Für die Zubereitung werden die Blöcke gefroren in die dafür vorhandenen Edelstahlbehälter gebracht und dann nach Angabe schonend dampfgegart bzw. erhitzt. Durch diese Methode bleiben alle wichtigen Inhaltsstoffe in der Nahrung erhalten. Unsere Küchenkraft bereitet währenddessen die Beilagen frisch zu. Zu allen Mahlzeiten und in den Gruppenräumen bieten wir den Kindern täglich: stilles Mineralwasser, Mineralwasser, ungesüßten Tee Unsere Ganztagskinder haben um 15.00 Uhr nochmals die Möglichkeit ihre von zu Hause mitgebrachte Zwischenmahlzeit einzunehmen. 1.9 Kosten Die Betreuungskosten sowie die Kosten für Material und Mittagsverpflegung sind im Vertrag geregelt. 2. Pädagogisches Konzept Unsere Arbeit mit den 3 – 6jährigen Kindern gestalten wir halboffen. Jedes Kind ist einer Stammgruppe zugeordnet. Feste Bezugspersonen, kein Wechsel der Gruppen bieten unseren Kindern ein hohes Maß an Bindung, Geborgenheit und Kontinuität, egal welche Veränderungen im Familienalltag erfolgen. Dies ist eine gute Voraussetzung damit frühkindliche Bildung gelingen kann. Die Jüngeren lernen von den Älteren, die Älteren sichern ihre Kompetenzen durch Weitergabe und Wiederholung. Die Jüngeren orientieren sich an den schon weiterentwickelten Kindern. Eine altersübergreifende Gruppe bietet die Chance, auf diese Bedürfnisse einzugehen. Eltern haben somit konstante Ansprechpartner über den gesamten Verbleib ihrer Kinder in der Kita. Damit ist ein enges Vertrauensverhältnis zu den pädagogischen Kräften verbunden. Ein meist gleich bleibender Erziehungsstil durch den längeren Verbleib in derselben Gruppe bietet Sicherheit für Kind und Eltern. Das bedeutet eine gelebte Bildungs- und Erziehungspartnerschaft und Kinder lernen in diesem Zusammenhang co-konstruktiv mit dem pädagogischen Fachpersonal. Kinder sollen bei uns nachhaltig lernen und lernen für ihr Handeln Verantwortung übernehmen. 2.1 Pädagogische Schwerpunkte Dass sich die Kinder in unserer Einrichtung wohl fühlen, steht für uns an erster Stelle. Dies versuchen wir durch viel Empathie und Eingehen auf die soziale Vielfalt des Kindes zu erreichen. Die ganzheitliche Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit steht in unserer pädagogischen Arbeit im Vordergrund. Wir wollen den Kindern so viel Freiraum wie möglich lassen, damit sie sich zu individuellen Persönlichkeiten entwickeln können. Dies dient auch der Stärkung der Basiskompetenzen und „Starke Kinder“ lt. Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan. Alltag erfordert sowohl in einer Gruppe, als auch später in der Gesellschaft, ein rücksichtvolles und achtsames Miteinander. Das Kind soll seine individuellen Bedürfnisse kennen und leben lernen, sich seiner Stärken bewusst werden und so viel wie möglich in seinem Leben selbstständig in die Hand nehmen. Wir tragen zur Stärkung des Selbstwertgefühls bei. Wir greifen das auf, was in der Gruppe ansteht bzw. die Gruppe oder einzelne Kinder bewegt und beschäftigt. Zu ihrer Weiterentwicklung erfahren die Kinder von den Fachkräften Lernanreize und Impulse, da wo sie Unterstützung benötigen stehen wir ihnen hilfreich zur Seite. Wir begleiten sie ein Stück auf ihrem Entwicklungs- und Erfahrungsweg. In unsere Arbeit sind verbindlich die Inhalte des Hessischen Bildungs- und Erziehungsplans eingebunden Einige Hauptschwerpunkte sollen hervorgehoben werden: 2.1.1 Sprachliche Bildung Wir betreuen zum großen Teil Kinder aus Zuwandererfamilien und Familien mit Migrationshintergrund. Der Erwerb und die Beherrschung der deutschen Sprache ist, nach Meinung der Hessischen Landesregierung „der entscheidende Schlüssel zur politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Integration ist. Für die Kinder aus Zuwandererfamilien ist sprachliche Kompetenz, lt. Hess. Landesregierung eine wichtige Voraussetzung für den schulischen Erfolg und die damit verbundene Chance zur beruflichen und gesellschaftlichen Integration“. Gesamtkonzept des Landes Hessens zur sprachlichen Bildung und Förderung im Elementar-und Primarbereich Fassung vom 01.09.2015 Wir achten daher darauf, dass der Tagesablauf viele Spracherlebnisse bietet und geprägt ist von einem hohen Maß alltagsintegrierter Sprachförderung. Wir schaffen Anregung zum Umgang und Nutzung der Sprache. Wir nutzen die kulturelle Vielfalt unserer Kinder und greifen die sich im Alltag ergebenden Sprachanlässe auf, um Kinder individuell zu unterstützen. Hierbei nehmen wir auf die Bedürfnisse und Wünsche des einzelnen Kindes Rücksicht. Um das Kind in seinem Spracherwerb achtsam begleiten und unterstützen zu können, muss es sich in seiner Persönlichkeit und seinem Wesen angenommen und akzeptiert fühlen. So kann unserer Meinung nach Spracherwerb gut gelingen. Ein wichtiges Element liegt hierbei in der Beobachtung, Unterstützung, Förderung und Dokumentation der kindlichen Sprechaktivitäten. Bei Auffälligkeiten machen wir Eltern darauf aufmerksam, informieren sie und stehen ihnen mit professionellem Rat und unseren entsprechenden Kooperationspartner ( Punkt 3.0) zur Seite. Wir arbeiten in enger Kooperation mit der Grundschule in unserem Sozialraum zusammen. Daher besuchen unsere Kinder ergänzend ein Jahr vor ihrer Einschulung deren SprachVorlaufkurs. 2.1.2 Freispiel Die Zeit des Freispiels ist eine wichtige Zeit im Kindergarten. Hier erleben die Kinder Zeit und Raum für Erfahrungen, die sie für ihre Entwicklung benötigen. Jedes Kind hat unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse, Befindlichkeiten und Ansprüche. Während die einen nach Anregungen suchen, um Unterstützung bitten bzw. diese sogar fordern, wollen andere lieber Ereignisse und Situationen, die sie erlebt haben, nachspielen und somit aufarbeiten. Wir sehen unsere Aufgabe darin, den Kindern Zeit und Raum zu geben, in denen sie ihre eigenen Erfahrungen machen können, sowohl zu beobachten welches Kind mit wem und womit spielt, als auch Begleiter beim Spiel bzw. Helfer in allen nötigen Situationen zu sein. Das Spiel stellt die beste Form der Unterstützung für Kinder dar, um ihre Persönlichkeit zu entfalten, innere Lebenssicherheit zu gewinnen, Umwelterfahrungen zu verarbeiten, soziale Kontakte zu knüpfen und zu pflegen und Fähig- und Fertigkeiten zu entwickeln, die ihre Lernfreude und Leistungsfähigkeit stärken. Dies bedeutet für uns, dass wir den Kindern die größtmögliche Vielfalt an Erfahrungs-und Spielmöglichkeiten bieten, um so die Gelegenheit zu haben, sich in ihrem eigenen Lerntempo die Welt zu erobern. Hierfür bedarf es einem klar festgelegten Rahmen mit Regeln und Absprachen. Dies erstellen wir gemeinsam mit den Kindern; so lernen sie die Notwendigkeit von Regeln und einzuhalten und das „harmonische“ Miteinander gemeinsam zu gestalten. Im Freispiel können die Kinder alle für sie eingerichteten Räume nutzen, sich gegenseitig in den Gruppen besuchen und angeleitete Beschäftigungen wahrnehmen. Hierzu gehören die einzelnen Spielecken für Konstruktionsarbeiten Rollenspielmöglichkeiten, Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung, Platz und Raum für Gesellschaftsspiele, Bewegungsfreiräume in Absprache mit der jeweiligen Gruppenerzieherin die Nutzung des Mehrzweckraumes oder Flures und des Außengeländes. Die Zeit des freien Spiels endet gegen 10.45 Uhr, je nach individueller Tagesplanung in den Bezugsgruppen. 2.1.3 Inklusion Inklusion in der Kita bedeutet für uns in Gemeinschaft miteinander und voneinander zu lernen, Spaß zu haben, zu spielen, Neues kennen zu lernen, aber sich auch auf schwierige Herausforderungen gemeinsam einzustellen. Dabei ist es uns wichtig die Stärken und noch erforderliche Entwicklungsbedarfe jedes einzelnen Kindes anzuerkennen. Wir sehen Vielfalt als Chance! In unserer Kita schaffen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten, gerechte Rahmenbedingungen für Kinder, deren Teilhabe aufgrund ihrer physischen, psychischen oder Sozialen Situation eingeschränkt ist. Es ist uns wichtig Kindern unterschiedlicher Kulturkreise, Kindern mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen, Kindern mit sozialen Defiziten, Kindern mit Entwicklungsverzögerungen, eine faire und gleiche Lern- und Entwicklungschance zu bieten. Um jedem Kind eine optimale Bildungschance zu bieten, unterstützt das Fachpersonal jedes Kind und dessen Familie durch ein differenziertes Bildungsangebot. Die Kooperation mit anderen Institutionen, wie z.B. der Frühförderstelle ist hierbei sehr wichtig. In einem regelmäßigen Austausch zwischen Therapeuten, päd. Personal und Eltern, über die Entwicklung des Kindes, werden gemeinsame Fördermöglichkeiten erarbeitet. 2.1.4 Interkulturelle Kompetenz In unserer Kita werden Kinder mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund betreut. Daher verfolgen wir eine interkulturelle Pädagogik, multikulturelle und mehrsprachige Gruppen bieten eine gute Möglichkeit für Kinder, schon früh mit unterschiedlichen Sichtweisen und Wertvorstellungen umgehen zu lernen und zu erfahren, dass diese eine Bereicherung darstellen. Zu den Zielen einer interkulturellen Pädagogik gehören die selbstverständliche Anregung von Dialog und Austausch zwischen Kulturen, die Förderung kultureller Aufgeschlossenheit und der Erwerb interkultureller Kompetenzen. 2.1.5 Religionspädagogik Als katholische Kita sind wir ein pastoraler Ort. Es ist uns daher ein besonderes Anliegen, den Kindern christliche Traditionen und Werte zu vermitteln. Wir bringen ihnen spielerisch die christlichen Symbole wie bspw. Wasser, Erde, Licht nahe. Durch Legenden und biblische Geschichten zeigen wir den Kindern, dass andere Menschen die gleichen Sorgen, Ängste und Bedürfnisse haben und hatten wie sie selbst. Hiermit erleichtern wir es den Kindern, mit ihren eigenen Ängsten umzugehen. Sie können darauf vertrauen, dass sie nicht alleine sind. Im Umgang mit den Kindern sorgen wir dafür, dass sie positive Grunderfahrungen machen können und sich in ihrem Leben getragen fühlen. Wenn die Kinder erfahren, dass sie geliebt werden, sich auf andere verlassen können und wertgeschätzt werden mit all ihren Stärken und Schwächen, sind sie in der Lage Enttäuschungen zu verkraften und Spannungen auszuhalten. Durch solch positive Grunderfahrungen sind Kinder in der Lage „Glaubenswurzeln“ zu bilden und an Gott glauben zu können. Christliche Feste im Jahreskreis werden entsprechend gefeiert. 2.1.6 Natur- und Waldpädagogik Wir ermöglichen den Kindern die Natur am eigenen Leib zu erleben. Sie sollen sie mit allen Sinnen erfassen können und sowohl in unserem naturnahen Außengelände, als auch während unserer Waldtage, einen direkten Bezug zur Natur aufbauen. Gerade in einer Zeit, in der viele Kinder in Städten kaum noch in Kontakt mit echter und unberührter Natur kommen, halten wir dies nicht nur für sinnvoll, sondern sehen dies auch als ein tolles Erlebnis für die Kinder und Naturerfahrung mit der Schöpfung als Teil unseres Bildungsauftrags. Daher ist es unser Ziel die Kinder an die Natur heranzuführen und sie zu einem respektvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen zu erziehen. Mit der Naturpädagogik wird ein Grundstein gelegt für ein Bewusstsein, durch das die Kinder, auch wenn sie erwachsen geworden sind, der Natur mit Achtung gegenüberstehen. An unseren Waldtagen steht der Wald als natürlicher Lebensraum im Mittelpunkt. Wir machen davon Gebrauch, um den Kindern das lebenswichtige Ökosystem Wald näher zu bringen. Hier wird in der Regel auf konventionelles Spielzeug verzichtet, die Kinder sollen in der Natur ihr Spielzeug finden oder sich selbst ihr Spielzeug bauen. Sie finden in der Natur viele wertvolle Entdeckungs- und Erfahrungsräume, die mit ihren vielfältigen Reizen die Sinne, die Körperwahrnehmung und den Verstand anregen. Mit dem Wunsch der Kinder, ihre Erlebnisse zu ordnen und zu verstehen, wird aktives und dynamisches Lernen in dieser für sie begreifbaren Welt möglich. In diesem Sinne kann die Natur den Kindern, aber auch uns Erwachsenen Lehrmeisterin für eindrucksvolles Entdecken und Wahrnehmen des Lebens sein. Zudem kann die natürliche Umgebung, wie beispielsweise ein Baum oder eine Hecke, die im Spiel erlebt und erforscht werden, Kindern ein besonderes Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermitteln. Wir nehmen diese als Schöpfung Gottes wahr und gehen damit rücksichtsvoll um. 2.1.7 Ernährungsbildung (siehe auch 1.8 Verpflegung) Essen und Trinken haben einen Einfluss auf Wachstum, Entwicklung und Wohlbefinden der Kinder. Gewohnheiten, Gefühle und Einstellungen zum Essen werden bereits in der frühsten Kindheit gebildet und werden u.U. ein Leben lang beibehalten. Was das Kind isst und trinkt, entscheidet sogar darüber mit, wie gesund es in späteren Jahren sein wird. Neben der Nahrungsaufnahme und Bedürfnisbefriedigung bietet das Essen wichtige Erfahrungen, Genuss, Sinnlichkeit, Kommunikation, Erlernen von Regeln und Kultur. Gemeinsames Essen ist daher ein wichtiger Bestandteil in unserem Kita-Alltag. Eine Struktur für die Einnahme des Essens ist für die Kinder sehr wichtig und daher gibt es feste Essenszeiten, insbesondere für das gemeinsame Mittagessen. Das von zu Hause mitgebrachte Frühstück und das Mittagessen werden von den Kindern in ihrer jeweiligen Gruppe eingenommen. Insbesondere die Mittagsmahlzeit findet in einer ruhigen und gemütlichen Atmosphäre statt. Tische und Stühle entsprechen der Körpergröße der Kinder, d.h. sie können beim Essen ihre Füße flach auf den Boden stellen. Rituale wie ein Tischgebet und Tischspruch signalisieren die Mahlzeit. Die Kinder decken vorher den Tisch selbst. Das Essgeschirr ist aus Porzellan und Glas und ermöglicht den Kindern somit den Umgang mit zerbrechlichem Material. Das Besteck ist für die Kinderhände geeignet. Während des Essens regt die pädagogische Kraft die Neugier der Kinder für die Speisen an, indem sie mit ihnen über die Herkunft, die Zusammensetzung, den unterschiedlichen Geschmack, den Geruch, das Aussehen und den Ernährungswert spricht. Jedes Kind kann selbst entscheiden was und wieviel es isst. Die Bedürfnisse der Kinder, die aufgrund einer Unverträglichkeit oder aus religiösen Gründen eine besondere Ernährung einhalten müssen, werden hierbei berücksichtigt. Gemäß seinem Entwicklungsstand, kann jedes Kind sein Essen selbst auffüllen und sein Getränk eingießen. Durch aufmerksame Zuwendung, ermuntern wir die Kinder, auch unbekannte Speisen zu probieren, akzeptieren aber auch ihre Entscheidungsfreiheit. Wir haben Vertrauen in die Fähigkeit der Kinder, zwischen Hunger und Sättigung unterscheiden zu können. Kein Kind wird zum Essen gezwungen, Reste auf dem Teller werden akzeptiert. Die Kinder haben ausreichend Zeit, um in ihrem individuellen Tempo zu essen. Inklusive aller Vor- und Nachbereitungen wird ein Zeitrahmen von etwa einer Stunde eingeplant. Wir sind uns bewusst, dass unser Essverhalten von den Kindern sehr genau beobachtet und imitiert wird und wir somit einen großen Einfluss auf die Essgewohnheiten der Kinder haben. Essen wird bei uns nicht zur Belohnung oder Strafe eingesetzt. So gibt es für jedes Kind Nachtisch, unabhängig davon, ob es die Hauptmahlzeit gegessen hat. All diese Verläufe unterliegen einem strengen Hygienekonzept und werden maßgeblich von uns eingehalten. Den Hygieneplan der Kita finden Sie im Anhang. 2.1.8 Projektarbeit Neben der Gruppenarbeit finden täglich Projekte außerhalb der Gruppe statt. Diese beziehen sich auf: Jahreszeiten pädagogische Schwerpunkte Wald Tage Bewegungserziehung, Spaziergänge Religionspädagogik 2.2 Partizipation 2.2.1 Kinder In diesem Rahmen der Gruppenarbeit, sowie im allmorgendlichen Gesprächskreis, können die Kinder lernen ihre Meinung klar zu vertreten. Dies stärkt sie in ihrer Basiskompetenz und ihrem selbstverantwortlichen handeln. Wir bauen zahlreiche Gelegenheiten im Tagesablauf ein, bei denen wir die Kinder um ihre Meinung bitten wie z.B.: welche Spielmaterialien angeschafft werden wie die Spielecken umgestaltet werden wie der Raum nach ihren Wünschen eingerichtet werden soll was sie gerne essen möchten Wir machen unsere Kinder stark durch Mitbestimmung! 2.2.2 Eltern Als familienergänzende und unterstützende Einrichtung ist unsere Kita auf die Unterstützung und das Engagement der Eltern angewiesen. Eltern können sich aktiv und partizipatorisch an der Gestaltung der Arbeit beteiligen durch: Teilnahme an Elternversammlungen Übernahme von organisatorischen Aufgaben Mitgestaltung von Festen und Gottesdiensten Hospitationen Elternbeirat Förderverein Spiel – und Bastelnachmittage /abende Ziel ist, diese Aufgaben in einem für berufstätige Eltern annehmbaren Rahmen zu halten. Zur weiteren Unterstützung der Erziehungsarbeit und zum förderlichen Kontakt zw. Elternhaus, Einrichtung und Pfarrgemeinde gibt es den Kita - Beirat. Der Träger der Kindertagesstätte hat hierzu einen Elternbeirat zu bilden. Dieser hat insbesondere die Aufgabe, die Erziehungsarbeit im Kindergarten und die Zusammenarbeit mit den Eltern zu fördern. Er sollte wenn möglich bestehen aus Vertretern wie: des Trägers des Pfarrgemeinderates einem Elternvertreter der Leitung einer Mitarbeiterin Wir bieten, bei Bedarf, themenorientierte Elternabende und regelmäßig Termine zu persönlichen Eltern- und Entwicklungsgesprächen an. Für die alltägliche Kommunikation wird an den Pinnwänden der Gruppen, sowie Aushängen im Eingangsbereich über die sowohl stattgefundenen und künftigen Aktivitäten, als auch über Besonderheiten eines Tages informiert. Wichtige kurze Informationen werden den Eltern in Tür- und Angelgesprächen vermittelt. Besteht von Seiten der Eltern der Wunsch nach einem längeren und ausführlichen Gespräch, wird ein entsprechender Termin vereinbart. 2.3 Beschwerdemanagement Eltern haben das Recht, sich jederzeit mit Hinweisen, Anregungen und Beschwerden die pädagogischen Fachkräfte, Leitung, Elternvertreter, Kita- Beirat oder den Träger zu wenden. Das Beschwerdemanagement zeichnet sich dadurch aus, das es ein Kommunikationsangebot an die Eltern ist bereits niederschwellig Unklarheiten besprechen zu können. Druck soll abgebaut werden. Nun beginnt für alle ein Prozess. Lösungen werden gemeinsam erarbeitet und geprüft. Dieser Prozess benötigt Zeit und Mut für einen Perspektivenwechsel aller Beteiligten. Dazu sind entsprechende Möglichkeiten zur Aufnahme dieser Hinweise geschaffen. Jede Mitarbeiterin ist verpflichtet alle Beschwerden von Eltern und Kindern entgegen zu nehmen. Beschwerden, die die Mitarbeiterin sofort lösen kann, werden umgehend erledigt. Ist eine Problemlösung nicht möglich, erstellt sie ein Gesprächsvermerk mit Datum, Name und Beschwerdegrund, der evtl. Lösungsvorschlag, bereits eingeleitete Maßnahmen oder verabredete Gesprächstermine. Dieser Vermerk wird an die Leitung weitergegeben. Die Mitarbeiterin, die die Beschwerde entgegen genommen hat, bleibt bis zu einer Lösung in der Verantwortung für die Rückmeldung. Der Prozessverlauf wird dokumentiert und dient der Erfassung des Problems, der Vereinbarung einer Zielsetzung und zeitnahen Korrektur. Die Eltern werden in regelmäßigen Abständen auf die Handhabung des Beschwerdemanagement hingewiesen. Beschwerden können eingereicht werden: schriftlich per Brief oder E-Mail mündlich im persönlichen Gespräch oder am Telefon mit fest verabredeten Gesprächsterminen mit Erzieherin oder Leitung anonyme Beschwerden werden weder angenommen, noch bearbeitet. Beschwerde /Anregung von Eltern entgegennehmen Pfarrbüro Heilig Geist Birgit Rosenberger John-F.-Kennedy Str.24 63457 Hanau heilig-geistgrossauheim@pfarrei. bistum-fulda.de 06181/956570 Elternbeirat/ Kita – Beirat Dagmar Stach [email protected] 06181/573408 Kath.Kita Heilig Geist Pamela Urban John.-F. –Kennedy Str.24 63457 Hanau Persönliches Gespräch mit Erzieherinnen [email protected] 06181/572221 Beschwerde /Anregung werden geprüft Welche Veränderung ist möglich/ sinnvoll Rückmeldung an die Eltern ggf. Begründung Warum Veränderung nicht möglich Veränderungsmaße erarbeiten Ergebnis von Veränderung mitteilen/ präsentieren Rückmeldung an die Eltern über Veränderungen Ergebnisse und Veränderungen stetig überprüfen und anpassen 2.4 Fortbildung und Qualitätssicherung Die Fachkräfte nehmen an Weiterbildungen teil, die sich in erster Linie auf die Förderschwerpunkte der Einrichtung beziehen, aber auch zielführend für die Umsetzung des pädagogischen Konzepts und dem BEP Hessen, dienlich sind. Darüber hinaus finden an zwei Tagen im Jahr gezielte Pädagogische Tage statt, in denen das gesamte Personal fachlich geschult oder die Konzeption überarbeitet wird. Hierzu bleibt die Einrichtung geschlossen. Als zusätzliche Qualitätssicherung werden regelmäßig Supervisionen durchgeführt. Supervision ist eine Beratungsform, die die Qualität der beruflichen Arbeit sichern und verbessern soll. In gemeinsamen Gesprächen mit den Fachkräften und einem professionellen Supervisor werden Probleme des Alltags reflektiert und Lösungsansätze erarbeitet. Des Weiteren finden Personalentwicklungsgespräche statt. Ein sehr wichtiger Faktor für die Qualitätssicherung unserer Kindertagesstätte gilt der Prävention und Intervention. Wenn wir durch die regelmäßig gezielten Beobachtungen des einzelnen Kindes frühzeitig Auffälligkeiten wahrnehmen und die Entwicklung und das Wohl eines Kindes als gefährdet einschätzen, handeln wir nach der Rechtsgrundlage und Umsetzung des § 8a SGB VIII- Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung und dem Schutzkonzeptes im Bistum Fulda. Siehe auch im Anhang „Präventionsordnung des Bistum Fulda“ 2.5 Prävention 2.5.1 Faustlos Hier arbeiten wir mit dem Präventionsprogramm FAUSTLOS FAUSTLOS ist ein hoch strukturiertes und wissenschaftlich evaluiertes Gewaltpräventionsprogramm das vom Heidelberger Präventionszentrum speziell für Kindergärten und Schulen entwickelt wurde. Mit Hilfe verschiedener Materialien, wie z. B.: Bildkarten oder Handpuppen, erlernen die Kinder im Kindergartenalltag soziale und emotionale Kompetenzen, um gewaltlos miteinander umzugehen. Durch die erlernten sozialen Fähigkeiten können die Kinder leichter mit anderen Menschen umgehen. Das Programm besteht aus insgesamt 28 Lektionen, die in drei Einheiten aufgeteilt sind. Einheit I: Empathieförderung. Das Lernziel dieser Einheit besteht darin die Gefühle anderer Personen zu erkennen und zu benennen, die Sichtweise einer anderen Person zu übernehmen und schließlich das emotionale Eingehen auf eine andere Person. Einheit II: Impulskontrolle Das wichtigste Lernziel dieser Einheit ist die Verringerung impulsiven und aggressiven Verhaltens bei Kindern. Dies wird durch das Erlernen und Praktizieren von gezielten Problemlösestrategien erreicht. Einheit III: Umgang mit Ärger und Wut Das Lernziel dieser Einheit ist, dass die Kinder lernen ihre eigene Wut und ihre eigenen Ängste zu erkennen und mit diesen Gefühlen konstruktiv, durch die Anwendung von Beruhigungstechniken, umzugehen. Wir arbeiten jede Woche mit einer Lektion. Somit kann innerhalb eines Kindergartenjahres das Gesamtprogramm durchgeführt werden. Danach beginnen wir wieder mit der ersten Lektion. Dadurch können die Kinder die neu dazu kommen jederzeit mit einsteigen und die „alten“ Kinder lernen durch die Wiederholung immer wieder etwas dazu und die Inhalte der einzelnen Lektionen werden zur Selbstverständlichkeit. 2.5.2 Kindeswohlgefährdung / Kinderschutz Wir legen großen Wert auf die physische und psychische Unversehrtheit von Kindern, gehen sehr achtsam mit ihnen um und achten auf ihre altersentsprechende Entwicklung. Siehe auch im Anhang “Verhaltenskodex und Risikoanalyse in Bezug auf sexuelle Gewalt von Kindern“. Bei Verdachtsfällen auf Kindeswohlgefährdung, sind wir der Rechtsgrundlage und Umsetzung des § 8a SGB VIII- sowie des Schutzkonzeptes des Bistums Fulda verpflichtet. Das gesamte Konzept befindet sich ebenfalls im Anhang. Mit dem o.g. Gesetz ist die rechtliche Grundlage geschaffen worden, leichter Hilfen für Familien vor und nach der Geburt und in den ersten Lebensjahren des Kindes flächendeckend einzuführen. In einem Kooperationsnetzwerk sollen die Akteure wie z.B. die Jugendämter, Schulen, Krankenhäuser, Gesundheitsämter, Schwangerschaftsberatungsstellen und auch Ärztinnen und Ärzte zusammengeführt werden. Wobei die Einschätzung einer Kindeswohlgefährdung immer eine diffizile Angelegenheit ist. Bei dem Prozess der Risikoabschätzung, ob ein von uns betreutes Kind gefährdet ist, erfolgt die Risikoabschätzung nicht von einer einzelnen Erzieherin, sondern immer im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte. Durch die regelmäßig gezielten Beobachtungen des einzelnen Kindes, werden wir bei Auffälligkeiten frühzeitig aufmerksam. Ab diesem Zeitpunkt, wird in Absprache mit den Eltern von uns eine diagnostische Abklärung von entsprechend ausgebildeten Fachkräften eingeleitet. Die Bezugserzieherin trägt dafür Sorge, dass die Eltern in einem regelmäßigen Austausch über die Ergebnisse des Verfahrens informiert sind. Im Sinne des § 8a Abs. 4 SGB VIII wird im Team eine Risikoeinschätzung durchgeführt, damit frühzeitig für das Kind und die Familie Hilfe angeboten werden kann. Die Gespräche mit den Erziehungsberechtigten werden immer von zwei Erzieherinnen durchgeführt. Die Leiterin des Kindergartens ist für den Bereich Kindeswohlgefährdung geschult. Im Gespräch muss klargestellt werden, dass die Eltern die Hilfe in Anspruch nehmen. Hier werden zeitnahe, schriftliche und verbindliche Vereinbarungen getroffen. Den Erziehungsberechtigten werden Adresslisten von verschiedenen Institutionen (Beratungsstellen, Kinderärzten, Jugendamt usw.) übergeben. Die Leiterin wird bei Kindeswohlgefährdung darauf achten, dass die angebotenen Hilfen auch tatsächlich ausreichen, um die Kindeswohlgefährdung zu beenden. Was tun wir, wenn die Entwicklung und das Wohl des Kindes gefährdet sind? (Rechtsgrundlage und Umsetzung des § 8a SGB VIII- Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung und des Schutzkonzeptes des Bistum Fulda) und die Inanspruchnahme unseres Netzwerkes sowie die Kontaktaufnahme zu der ISEF (insofern erfahrene Fachkraft). 2.6 Umsetzung des pädagogischen Konzepts im Tagesablauf Unsere gesamte Arbeit wird von der Erkenntnis geleitet, dass das Spiel und die Entfaltung der kreativen Möglichkeiten die zentrale Rolle im frühen Kindesalter spielt. Im freien und angeleiteten Spiel und kreativen Tun verarbeitet das Kind seine Erfahrungen von Menschen und Dingen und gewinnt viele neue Erkenntnisse. Lebenssituationen selbständig meistern Erreichen der größtmöglichen Selbständigkeit und Eigenaktivität Finden der eigenen Rolle in der Gruppe Erproben kreativer Handlungsweisen Grundwissen über den eigenen Körper Erleben der näheren Umwelt Förderung der Grob- und Feinmotorik Sprachförderung Konflikte selbständig (verbal) lösen 2.7 Übergänge gestalten 2.7.1 Familie / Kita Der Start in unserer Einrichtung ist für Kinder, wie auch für Eltern eine große Veränderung in ihrem Leben. Es gibt viel Neues zu entdecken und neue Bezugspersonen kennen zu lernen. Beziehungen entstehen und Vertrauen wird vorsichtig aufgebaut. Loslassen können fällt nicht jedem leicht. Daher ist es uns sehr wichtig, einen positiven Anfang für alle, für Vater, Mutter und Kind, zu ermöglichen. In der sensiblen Phase der Eingewöhnung werden Eltern und Kinder in unserer Einrichtung von unserem Team begleitet. Wir gehen in dieser Zeit nach dem "Berliner Modell zur Eingewöhnung" vor. Hierbei ist die Begleitung des Kindes durch die Mutter bzw. den Vater vorgesehen. Die Anwesenheit der wichtigen Bezugsperson gibt dem Kind genau die Sicherheit, die es benötigt, um sich in der neuen Umgebung wohlzufühlen. In der Regel dauert die Eingewöhnungsphase ca. 14 Tage. Individualität und Veränderbarkeit stehen für uns aber im Vordergrund. Eltern und Kinder besitzen unterschiedliche Vorerfahrungen mit Trennungen voneinander und jedes Kind reagiert anders auf ungewohnte Situationen. Wie lange Eltern ihr Kind in der Eingewöhnung begleiten, hängt demnach allein vom Kind ab. Der Besuch der Kindertageseinrichtung endet mit dem Übergang in die Schule. Dieser Übergang wird, wenngleich es sich um einen herausfordernden Lebensabschnitt handelt, von den Kindern wie den Eltern mit Vorfreude erwartet. Die Selbst-, Sozial-, Sach- und Methodenkompetenzen, die die Kinder im Laufe ihrer Zeit in der Kindertageseinrichtung erworben haben, bilden eine gute Vorbereitung auf die Anforderungen, die sie in der Schule erwarten werden. Die Vorbereitung auf die Grundschule beginnt somit mit dem Eintritt in die Kindertageseinrichtung 2.7.2 Kita / Schule Die Angebote für Vorschüler finden sich im normalen Kindergartenalltag, wie auch in gezielten Beschäftigungen. Im täglichen Miteinander finden sich sehr viele Aspekte und „versteckte“ Ziele auf dem Weg zur Schulreife. Schon im Freispiel bieten sich während der gesamten Kindergartenzeit ganz viele Möglichkeiten der Förderung. Die Vorschüler haben zu ihren Rechten und Zusatzangeboten auch Pflichten zu erfüllen; d.h., Mitverantwortung im Gruppenalltag übernehmen: Sie sollen z. B. den Jüngeren beim Anziehen helfen, beim Aufräumen des Gruppenraumes verstärkt mithelfen, v. a. den ganz Kleinen; bei gemeinsamen Essen (Frühstück, Geburtstag o. ä.) für die ganze Gruppe den Tisch zu decken; Botengänge verantwortlich übernehmen (in einer anderen Gruppe etwas ausrichten, etwas holen, Kinder zum Aufräumen rufen usw.) Zur Freude der zukünftigen Schulkinder bieten wir besondere Aktionen für die „Vorschulpiraten“ an. 1x wöchentlich findet der allgemeine Vorschultreff statt, an dem Arbeitsblätter, Projekte oder anstehende Aktivitäten und Feste besprochen und erarbeitet werden. Wir unternehmen mit den Vorschulpiraten Ausflüge und Exkursionen, Besuch der „Brüder-Grimm-Märchenfestspiele“, Besuche beim Bäcker, der Feuerwehr, dem Wochenmarkt usw. Auch hier kommt es ganz auf die Themen, Jahreszeit und Interessen der Kinder an. Der Übergang zur Grundschule wird von Ritualen begleitet, wie: Gespräche/Aktionen zum Thema Schule gemeinsamer Ausflug Abschiedsfeier Abschluss-Gottesdienst Überreichung der Sammel-Mappen In regelmäßiger Kooperation mit den Grundschulen im Sozialraum werden standardisierte Aktionen zum Übergang für Kinder, Eltern und Fachkräften wie: Sprachvorlaufkurs Informationsveranstaltungen Schulbesuchstage 3.0 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Unsere Kindertagesstätte arbeitet kooperativ mit folgenden Institutionen und Einrichtungen zusammen: 4.0 dem Caritasverband der Diözese Fulda und den entsprechenden Abteilungen des Bistums dem Träger, d.h. mit dem Pfarrer, Gemeindereferentin und der Kirchengemeinde der Pfarrgemeinde den Grundschulen im Sozialraum dem Gesundheitsamt dem Kinder- und Jugendpsychologischen Dienst Beratungs- und Frühförderstelle mit Ergo- und Sprachtherapeuten dem Jugendamt BWMK (Frühförderstelle) MKK (Main-Kinzig Kreis) den Fachschulen für Sozialpädagogik der Polizei und Feuerwehr Öffentlichkeitsarbeit Um die Arbeit der Einrichtung und die Angebote bekannt zu machen, nutzen wir unterschiedliche Möglichkeiten: die Außenwirkung der Einrichtung wird durch das Logo geprägt die Homepage der Kath. Pfarrgemeinde Heilig-Geist / Großauheim die Homepage des Bistums Fulda Beiträgen in dem Gemeindebrief „Offene Schranken“ Beiträgen mit Fotos in den Schaukästen der Kita und der Pfarrgemeinde in Zusammenarbeit mit der örtlichen Presse wie dem „Hanauer Anzeiger“ Aushängen in den Fachschulen für Sozialpädagogik der Agentur für Arbeit, bei Stellengesuchen Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit in der Kita werden die Persönlichkeitsrechte von Kindern, Familien und Mitarbeitern gewahrt. Siehe auch im Anhang Verhaltenskodex und Risikoeinschätzung. 5.0 Rechtsgrundlagen Unsere tägliche Arbeit ist begründet auf: HKJGB SGB VIII KiföG Präventions Ordnung Kinderschutzgesetz 6.0 Pastoralen Leitlinien Stellenplan Richtlinien Infektionsschutzgesetz (IfSG) Verordnung über Lebensmittelhygiene (LMHV) Unfallverhütungsvorschrift GUV Impressum Diese Konzeption wurde vom gesamten Team der Kindertagesstätte Heilig-Geist Hanau / Großauheim erstellt. Unterstützt wurde das Team dabei von Frau Gudrun Holzmann, Fachberatung des Caritasverbandes für die Diözese Fulda. Das Vorwort stammt von Pfarrer M. Stickel.