Konzeption Natur – Kindertagesstätte „Eulennest“ in Glasewitz Unsere Kindertagesstätte stellt sich vor Was brachte uns auf den Weg zur Konzeption? Aufgrund einer Kündigung des Trägers haben wir uns entschlossen uns als Elterninitiative zusammen zu schließen. Wir möchten unseren Kindern die naturnahe und familiäre Umgebung in der Kita für ihre soziale Entwicklung nicht nehmen, sondern weiterhin erhalten. Lage und bauliche Entwicklung Unsere Kindertagesstätte liegt zentral im Wohngebiet der Gemeinde Glasewitz. In unmittelbarer Nähe liegt ein Wiesen- und Waldgebiet, dass gut zu Fuß zu erreichen ist. Einzugsgebiet Die Kinder, die in der 430 Einwohner umfassenden Gemeinde leben, können ab dem 1. Lebensjahr bis zum Eintritt in die Schule unsere Kindertagesstätte besuchen. Räumlichkeiten und Außengelände Räume Insgesamt stehen den Kindern und Pädagogen ca. 5 Räume zur Verfügung. In unserer Kindertagesstätte haben die Kinder die Möglichkeit, in einem offenen Raumangebot ihre Spielbereiche zu wählen, das heißt den Kindern stehen verschiedene Räume zur Auswahl. Es gibt einen Krippenraum, der auch als Schlafraum für alle Kinder genutzt wird, einen Kindergarten-Mehrzweckraum, einen Essenraum, in den eine Kreativecke integriert ist, einen Garderobenraum, einen Flur und einen gemeinsam genutzten Sanitärbereich sowie ein Büro. Außengelände Unser Außengelände umfasst insgesamt 2000m². Den Mittelpunkt bildet unser Rodelberg und das Baumhaus mit der danebenstehenden Rutsche und einer Nestschaukel. Die Kinder haben viele Möglichkeiten ihr Spiel kreativ zu gestalten durch Klettergeräte, den Seilgarten, den Kriechtunnel, diversen Spiel- und Bewegungsgeräten. Abgerundet wird unser Außengelände durch einen kleinen Gemüsegarten. 2 Kontakt zu anderen Institutionen Wir kooperieren mit verschiedenen Institutionen: Sozialpädagogische Schule Jugend-/ Gesundheitsamt des Landkreises Rostock Gemeinde Glasewitz Austausch mit anderen Kindertagesstätten Fachberatung des Jugendamtes Tagesmütter aus der Umgebung Grundschulen aus der Umgebung Betrieb der Kindertagesstätte Personal 1 Pädagogin > Leiterin und Gruppenerzieherin 2 Pädagogen > Gruppenerzieherinnen Weiterhin unterstützen uns: 1 Pädagoge > Springer 1 Raumpflegerin (inklusive Hausmeistertätigkeiten) Trägerschaft Elterninitiative Kita Glasewitz e.V. Lindenstr. 12 18276 Glasewitz Kinderzahlen Unsere Kapazität für die Kindertagesstätte umfasst die Betreuung von: 10 Krippenkindern im Alter von 1 bis 3 Jahren 23 Kindergartenkindern im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt Öffnungszeiten 6:00 bis 18:00 Uhr 3 Prinzipien und Grundsätze der Arbeit Grundlage unserer Arbeit Die pädagogische Basis unserer Arbeit ist der Situationsansatz, entscheidend dafür ist die Lebenssituation der Kinder. Wir verbinden in der Gruppenarbeit soziales und sachbezogenes Lernen, erwünscht ist dabei die Mitwirkung der Eltern an Projekten. Unser Bild vom Kind Das Kind hat ein natürliches Bedürfnis und Interesse die Welt kennenzulernen und sie zu erforschen. Wir möchten es nach dem Grundsatz „Erzähle und zeige mir und ich erinnere mich, lass mich tun und ich verstehe.“ begleiten und unterstützen und eine gerechte Umgebung bereitstellen um diesen Bedürfnissen nachzukommen. Das Kind soll sich in seiner Ganzheit entfalten und eigene Fähigkeiten und Ressourcen weiterentwickeln. Jedes Kind ist ein Individuum mit unterschiedlichen Stärken, Fähigkeiten, Eigenschaften und auch Schwächen. Somit ist es sehr wichtig, jedes Kind genau kennenzulernen und auf seine jeweiligen Bedürfnisse einzugehen. Wir versuchen den Kindern in ihren jeweiligen Bedürfnissen durch verschiedene Angebote, Projekte, den Wochenablauf und mit unserem Raumangebot gerecht zu werden. Wir knüpfen an die Entwicklung des Kindes dort an, wo es steht um ihm eine bestmögliche Weiterentwicklung für das Leben zu bieten. Das Kind ist ein schaffendes Wesen. Im Naturkindergarten wollen wir dieses losgelöst von Bastelangeboten fördern. Hier lernt das Kind den Umgang mit verschiedenen Materialien und Werkzeug. Es erfährt sich selbst als Schöpfer und Baumeister, lernt seine Grenzen zu überwinden und als Gemeinschaft etwas zu bewirken. Eingewöhnung in die Kita Die Eingewöhnung der Kinder in die Krippe bzw. den Kindergarten richten wir nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell aus. Bei dieser Form der Eingewöhnung verbringt ein Elternteil als wichtigste Bezugsperson seines Kindes mindestens drei Tage jeweils für ein paar Stunden mit seinem Kind in der Einrichtung, bevor am 4. Tag der erste kurze Trennungsversuch innerhalb der Einrichtung startet. Lässt das Kind sich gut auf den ersten Trennungsversuch ein, werden diese in den folgenden Tagen verlängert. Mit der Anwesenheit eines Elternteils als vertraute Bezugsperson schaffen Eltern eine sichere Basis, zu der sich das jeweilige Kind jederzeit zurückziehen kann, wenn es elterliche Nähe, Schutz und Sicherheit braucht. Langsam entstehen Kontakte, Beziehungen zwischen dem Kind und einer Erzieherin als neue Bezugsperson. Ende der Eingewöhnung ist, wenn das Kind ein gutes Vertrauen zu den Erzieherinnen entwickelt hat, es sich einer Erzieherin zuwendet und auch von ihr als weitere Bezugsperson zum trösten, beruhigen und ermutigen akzeptiert wird. 4 Gegenseitiges Vertrauen Im Kindergarten treffen die Kinder mit vielen neuen Erfahrungen, Eindrücken und Gefühlen zusammen, die sie teilweise verunsichern, ängstigen und anfangs auch oft überfordern. Deshalb ist es wichtig, dem Kind als verlässlicher und vertrauensvoller Partner entgegenzutreten. Ihr Kind kann stabile Beziehungen aufbauen, wenn man ihm die Chance dafür gibt. Dafür ist es wichtig, dass Ihr Kind regelmäßig den Kindergarten besucht. Zeit haben – sich wohl fühlen Unsere Kindertagesstätte soll vor allem ein Ort der Menschlichkeit sein, ein Platz, an dem Wertschätzung erlebt und Meinungen aktiv ausgetauscht werden. Sie ist ein Ort, an dem sich Erwachsene und Kinder jeden Morgen voller Freude wieder treffen, sich miteinander wundern, forschen, spielen, lachen, sprechen, diskutieren, handeln und darüber reflektieren. Deshalb ist unser Umgang in der Einrichtung wie auch nach außen von Offenheit und Freundlichkeit geprägt. Es ist für uns von großer Bedeutung, sich für die Kinder Zeit zu nehmen. Nur durch diesen intensiven Kontakt zum Kind gelingt es sich gegenseitig wahrzunehmen und die einzelnen Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle der Kinder zu erkennen. Portfolio Ein Portfolio ist eine Entwicklungsdokumentation (Ringordner) über das Kind, das für jedes Kind individuell erstellt wird. Es werden durch Malarbeiten, Lerngeschichten und Fotos die Entwicklungsschritte in der Kindergartenzeit sowie der Entwicklungsprozess jedes Kindes dokumentiert. Für die Kinder ist das Portfolio im Raum frei zugänglich. Sie können sich „ihr eigenes Buch“ anschauen und ihre Entwicklung und Geschehnisse aus der Kindergartenzeit in Erinnerung holen. Die Pädagogen können anhand dieses Ordners erworbene Kompetenzen des Kindes für die Eltern sichtbar machen und weitere Entwicklungsziele für das Kind erstellen. Der pädagogische Ansatz Unsere Einrichtung ist Teil der Lebenswelt der Kinder. In unser Handeln beziehen wir die Erfahrungen der Kinder in der Familie und der Umwelt mit ein. Wir verstehen uns als Erweiterung der Familie des Kindes während seiner Kindergartenzeit. Das pädagogische Angebot geht von einem ganzheitlichen Verständnis kindlicher Entwicklung aus, stützt sich auf die Fähigkeiten der Kinder und nicht auf ihre Einschränkungen, fördert die Selbständigkeit und das Selbstvertrauen der Kinder. Der gute Kontakt zwischen Erziehern und Kindern, der den Kindern Zeit lässt anzukommen und sich einzuleben, schafft eine vertrauensvolle Umgebung, in der sie angenommen und respektiert werden und sich wohl fühlen. 5 Wir bieten eine Umgebung mit überschaubaren Strukturen. Wenn ein Kind den Tagesablauf, die Regeln im Kindergarten, die Räume in ihren Funktionen kennt, kann es sich darin sicher fühlen. Aus dieser Sicherheit heraus kann es lernen und sich auf Neues, Unbekanntes einlassen. Es kann sich ausprobieren und die Welt entdecken. Wir finden es wichtig, dass die Kinder sich ihrer selbst bewusst werden und ein Selbstbewusstsein entwickeln können. Wichtig ist uns dabei, den Kindern im Rahmen des im Naturkindergartens geltenden Regeln Freiräume zu eröffnen, um sich und die Umwelt zu entdecken, soziale Erfahrungen zu sammeln und den vielen Fragen nachzugehen, die sich täglich stellen. Wir wollen die Kinder auf ihren „Entdeckungsreisen“ unterstützend begleiten und ihnen Rückhalt und Sicherheit entgegenbringen, um sich auch mal zurückziehen und besinnen zu können. Das Freispiel und selbständige Tun stellt einen wichtigen Tagesbestandteil dar und bietet dem Kind den Raum, sich individuell zu entwickeln. Naturpädagogischer Ansatz Unter Naturpädagogik verstehen wir eine enge Verknüpfung der Aktivitäten in der Natur und in den Räumen mit den Jahreszeiten und den damit verbundenen Stadien des natürlichen Kreislaufs, der sich widerspiegelt in Verbindung mit Spiel-, Musik-, Lern- und Kreativangeboten. Der Tages- und Wochenablauf hat Struktur und folgt einem Rhythmus. Auch gibt es Themenprojekte über längere Zeiträume. Unsere Kinder sind täglich und bei jedem Wetter längst möglich draußen zum Spielen und Lernen. Je mehr Möglichkeiten die Kinder zum Bewegen haben, desto größer ist ihr Lernvermögen und ausgeglichener ihre Psyche. Die Kinder sind einen Tag in der Woche im Wald. Hier soll den Kindern die Möglichkeit gegeben werden, den Wald mit allen Sinnen als naturnahen Lebensraum zu entdecken und zu erleben. Durch das Leben und Beobachten in der Natur erhalten die Kinder ein sehr umfangreiches Wissen. Es soll eine emotionale Beziehung zur Natur aufgebaut werden als Grundlage für einen späteren verantwortungsvollen und bewussten Umgang mit ihr. Die Natur fördert den Sinn für Strukturen, fördert Kreativität, den Körper und die Sinne. Sprachpädagogischer Ansatz „Ein Wort, das ein Kind nicht kennt, ist ein Gedanke, den es nicht denken kann.“ Sprache ist ein herausragendes Mittel zur Aneignung der Welt. Sie ermöglicht es, sich im Dialog die Welt zu erschließen, sich neues Wissen anzueignen und selbst Wissen zu formulieren. Fehlende Sprachkenntnisse erschweren nicht nur die Teilhabe an Bildungschancen, sondern auch am gesellschaftlichen Leben. Die Entwicklung von Sprache und Sprachkompetenz ist ein Prozess, der sich maßgeblich in der frühen Kindheit vollzieht und durch eine sprachanregende Umwelt gefördert wird. In unserer Kindertagesstätte ist es uns wichtig alltagsintegrierte Sprachförderung zu bieten, indem wir mit den Kindern viel im offenen Dialog stehen, sie durch Fragen ins Gespräch leiten. Wir wollen den kindern die Möglichkeit geben deren Gedanken, Erlebnisse und das Wissen hinauszutragen. 6 Um Sprache im Kita-Alltag fördern zu können, spielen bei uns Bewegung, Körperübungen, Reime, Lieder, Gedichte und Fingerspiele sowie Geschichten eine wichtige Rolle. Die Wortschatzerweiterung der Kinder im sprachlichen Bereich und die Konzentrationsfähigkeit sind ein positiver Aspekt des Ganzen. Die Rolle der Erzieher/in im Sprachförderungsprozess Ein Focus wird neben den schon erwähnten Angeboten der alltagsintegrierten Sprachförderung im Kindergarten, auf die Grundprinzipien der allgemeinen Entwicklung und Sprachentwicklung des Kindes gelegt. Musik und Sprache im Krippenbereich Das Nachahmen spielt eine wichtige Rolle beim Sprechen lernen. Die Kinder haben große Freude daran, einfache Reime, Fingerspiele und Lieder mitzusprechen und in Bewegung umzusetzen. Ein Kind hat die angeborene Fähigkeit sich auszudrücken. Die altersgemäßen Ausdrucksmöglichkeiten unserer Kinder zu erkennen und mit ihnen entsprechend zu kommunizieren, sehen wir als Basis unserer Arbeit an. Kritik oder Nichtbeachtung hemmt die Ausdrucksfreudigkeit des Kindes. Die Kommunikationsabsicht des Kindes steht für uns im Mittelpunkt. Was bedeutet das für uns? sich der Sprechgeschwindigkeit des Kindes anpassen sich der Stimmlage des Kindes anpassen Mimik und Gestik in der Kommunikation annehmen Kommunikation nicht unterdrücken sondern fördern sich auf die Ebene der Kinder begeben 7 jeder Ausdrucksmöglichkeit (verbal, nonverbal) eine Sinnhaftigkeit geben korrektives Feedback geben Sprechfreude durch gemeinsames Experimentieren mit Lauten, Tönen und Wörtern wecken und erhalten Regeln im Naturkindergarten Regeln geben Kindern und Erwachsenen Orientierung und Sicherheit im Zusammenleben. Mit Hilfe von Regeln werden Achtung und Wertschätzung gegenüber Menschen, Umwelt und Material erlernt. Regeln müssen einsichtig sein für Kinder. Sie können von Pädagogen gesetzt und auch gemeinsam mit den Kindern aufgestellt werden. Regeln sind dazu da, Grenzen aufzuzeigen. Regeln müssen veränderbar sein in Bezug auf Situation und Entwicklung. Regeln beinhalten Konsequenzen. Sie sind verbindlich für Kinder und Erwachsene. Regeln machen Normen und Werte deutlich und begreifbar. Regeln werden nur da eingesetzt, wo sie gebraucht werden. Bildungsverständnis und Lernen Jedes Kind bildet sich selbst, indem es sich die Welt aneignet und zwar von Geburt an. Bildung findet im Alltag statt. Ein Kind entdeckt, erforscht und gestaltet seine Welt und die zu ihr gehörenden Dinge mit allen Sinnen. Kinder machen sich selbst ihr Bild von der Welt und sie tun dies aus eigenem Antrieb. Unsere Aufgabe ist es, die Themen der Kinder aufzugreifen, Interesse an Themen zu wecken und Angebote zu unterbreiten, ebenso wie die Vermittlung von Wissen. Soziale Beziehungen sind notwendig für Bildungsprozesse. Die Bewegungen, Handlungen und Äußerungen der Kinder erzeugen und benötigen eine Resonanz von den mit ihnen lebenden Personen. Unsere Antworten als Bezugspersonen ermutigen sie zu weiteren und differenzierteren Tätigkeiten. Wir vermitteln ihnen ebenso Normen, Werte und Gebräuche. Kinder sind von Geburt an mit allen Sinnen und Kräften darum bemüht, sich ein Bild von der Welt zu machen. In den ersten 4-6 Lebensjahren differenzieren sich die sensorischen, visuellen und akustischen Wahrnehmungen besonders nachhaltig. Über Bewegung, Tasten und Fühlen, Riechen und Schmecken, Sehen und Hören gewonnene Eindrücke und Erkundungen sind besonders wichtig für die weitere Entwicklung. Mit der Förderung der Wahrnehmung ist die Basis geschaffen, damit weiteres Lernen möglich ist. 8 Kreativität und Lernen speziell im Krippenbereich Die Sensibilisierung der Sinne und die Förderung der motorischen Fähigkeiten stehen hier an erster Stelle. Dinge auf eine neue, vielleicht ungewöhnliche Art zu tun, weckt die Neugierde und regt die Fantasie an. Die Kinder haben die Möglichkeit mit den unterschiedlichsten Materialien (Papier, Knete, Fingerfarben, Naturmaterialien,…) und Angeboten (Bauen mit Kartons, Verkleiden…) Erfahrungen zu sammeln um somit auch ihre Motorik und Kreativität anzuregen. Kompetenzen der Kinder, die sie bei uns erlernen und die für ihr weiteres Leben von Bedeutung sind Ich-, Sozial-, Sach-, Lernmethodische Kompetenz eigene Gefühle, Unsicherheiten und Ängste wahrnehmen und Strategien des Umgangs damit erlernen Wünsche und Meinungen klar äußern können Kritik annehmen und äußern ein Gefühl für Zeiten, Abläufe, Regeln erlernt haben eine hohe sprachliche Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit erworben haben eigene Stärken und Schwächen kennen und den Willen haben, seine Stärken auszubauen und bei den Schwächen Fortschritte zu erzielen neue Beziehungen eingehen können und alte verlassen Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten stabiles Selbstbewusstsein Problemlösefertigkeiten kennen und umsetzen können Tätigkeiten zu Ende bringen wachsende Neugier und Lernbereitschaft sich konzentrieren und aufmerksam bleiben konkrete Aufgaben verstehen, bewältigen und lösen wollen Projekte und gezielte Angebote Kinder wollen selbsttätig sein, die Welt in Zusammenhängen erleben, sind neugierig und wollen eine Sache von ihrer Entstehung bis zum Abschluss verfolgen. Diesen Bedürfnissen kann die Projektarbeit entgegen kommen. Beim Projekt und seinem Verlauf sind die Kinder unmittelbar beteiligt, lernen selbständig zu handeln und Bezüge zur alltäglichen Lebenswelt herzustellen. Kinder und Pädagogen sehen sich als Entdecker, die gemeinsam Antworten und Lösungen auf Fragen zu bestimmten Themen suchen. Projektarbeit ist eine intensive Auseinandersetzung mit einem Thema. Hier wird durch und in Erfahrungen und Erfahrungszusammenhängen gelernt. Die Kinder lösen sinnvolle Aufgaben und Probleme und können dabei möglichst viel Praktisches tun. Projekte werden in unserer Kita im Krippen- sowie im Kindergartenbereich bzw. auch alters- und gruppenübergreifend angeboten. Lernen durch Tun! 9 Ausgangspunkte für Projekte können sein: eine aktuelle Situation Wünsche/ Ideen der Kinder Ideen/ Wünsche der Erzieher Vorschläge/ Ideen der Eltern Hauswirtschaftliche Angebote Hauswirtschaftliche Angebote sind eine gute Vorbereitung auf die Schule. Die Kinder lernen dabei den Umgang mit Mengen und Gewichten und entwickeln ein mathematisches Grundverständnis. Beim Schneiden und Rühren von verschiedenen Zutaten werden die AugenHand-Koordination sowie die Motorik der Kinder gefördert. Kochen und Backen von verschiedenen Speisen bereitet den Kindern viel Freude und findet in unserer pädagogischen Arbeit viel Beachtung. Vorschulerziehung Vorschule ist ein irreführender Begriff, denn die gesamte Erziehung der Kinder vor der Schule ist damit gemeint. Alle Kinder brauchen die Förderung in kleinen Gruppen, je nach Alter und Entwicklungsstand, Interessen und Neigungen der Kinder. So sind die gewählten Themen immer eng an die Interessen und Bedürfnisse der Gruppe angelehnt. Dabei soll sich die altersgemäße Vertiefung und kreative Bearbeitung nicht an einzelne Schulfächer anlehnen, sondern hier werden vielmehr die einzelnen Lernbereiche gezielt eng miteinander verzahnt. Diese umfassen besonders: Sprache als Basisqualifikation jeglicher Bildung: Sprachförderung zur Erweiterung der emotionalen und kognitiven Ausdrucks- und Verständnisfähigkeit; Begegnung mit Literatur; Vorbereitung des Schriftspracherwerbs, insbesondere durch die Entwicklung der sog. Phonologischen Bewusstheit; gezielte Förderung mehrsprachiger Kinder Musik: Singen, Rhytmik, Tanz, akustische Wahrnehmung, Instrumente Bewegung und Sport: motorische und sensomotorische Förderung Künstlerische Gestaltung: Werken, Basteln, Förderung der Feinmotorik, Umgang mit Farben, Formen, Materialien Natur und Lebensalltag Einführung in mathematisches Denken: Vergleichen, Zuordnen, Mengen, Formen, Größen, Raumlage erkennen, zählen, sortieren, logische Folgen finden, Symbole erkennen etc. Nicht zuletzt: Spielen als besonderen Bereich kommunikativen und sozialen Lernens, der sowohl Spaß und Ausgelassenheit, wie auch Konzentration und Vertiefung erlaubt 10 Den Spaß am Spielen, die Lust zu lernen und schöne Dinge herzustellen bringen die Kinder mit. Ein differenziertes und individuelles Beobachten und Anleiten soll den Kindern helfen, sich nach ihren Möglichkeiten zu entwickeln, damit sie fröhlich, neugierig und auf ihre Fähigkeiten vertrauend in die erste Klasse blicken. Das Freispiel Das Spiel gehört zu einer wesentlichen Phase der kindlichen Entwicklung und ist darum in unserer Kindertagesstätte von besonderer Bedeutung. Das Spiel ist eine selbstgewählte Betätigung, die Freude, Spaß und Befriedigung gibt. Spielen ist für Kinder eine ernsthafte Tätigkeit. Ziele des Freispiels: eine ganzheitliche Förderung die Eigeninitiative anzuregen und zu fördern Erfahrungen und Erkenntnisse zu gewinnen Stärkung der Persönlichkeit soziale Kontakte und Freundschaften zu knüpfen und zu pflegen eigene und fremde Grenzen kennenzulernen sich selbst zu erproben und Absprachen zu treffen Erlebtes aus dem Alltag zu verarbeiten unterschiedliche Materialien zu erfahren Rolle der Pädagogen im Freispiel: Kinder empfangen Begleiter der Kinder zu sein zuhören mitspielen/ vorlesen sich Zeit nehmen für die Bedürfnisse, Wünsche und Probleme der Kinder Angebote anbieten Kinder/ Spielsituation beobachten Kontakte der Kinder untereinander fördern bei Konflikten/ Unklarheiten Hilfe anbieten Aufsichtspflicht wahrnehmen Tür-/ Angelgespräche mit Eltern nutzen Praktikanten/innen anleiten 11 Tagesablauf in der Kindertagesstätte 6:00-7:45 Uhr gemeinsames Freispiel aller Kinder im Haus 7:45-8:00 Uhr Vorbereitung auf das Frühstück (Körperpflege, Tisch decken etc.) 8:00-8:30 Uhr gemeinsames gemütliches Frühstück aller Kinder 8:30-9:00 Uhr Freispiel der Kinder in ihren Gruppenräumen 9:00-9:10 Uhr Morgenkreis (Willkommen heißen und fröhliche Einstimmung auf den Tag mit Liedern und Bewegungsspielen, Besprechen des Tagesablaufes Wetter-Monat-Jahreszeit mit Hilfe unserer Kalenderuhr 9:10-10:00 Uhr Angebot nach Situation, Projekt oder Wochenplan 10:00-10:45 Uhr Freispiel im Freien (nach Wetterlage) 10:45-11:00 Uhr Vorbereitung auf das Mittagessen 11:00-11:45 Uhr gemeinsames Mittagessen 11:45-12:00 Uhr Vorbereitung, Einstimmung auf den Mittagschlaf 12:00-14:00 Uhr Schlaf- und Ruhephase 14:00-15:00 Uhr Aufstehzeit, Kaffeezeit 15:00-18:00 Uhr individuelle Angebote, freies Spiel im Freien (nach Wetterlage) Zusammenarbeit im Team Teamsitzungen Unsere Teamsitzungen finden regelmäßig einmal in der Woche im Kindergarten statt. Die Inhalte werden schriftlich festgesetzt. Inhalte unserer Teamsitzungen sind: Entwicklungsstände der Kinder Reflexionen Austausch von Fort- und Weiterbildungen ggf. Planungen erstellen Projekte vorbereiten und besprechen Vorbereitung von Elternabenden, Festen und Veranstaltungen Konflikte und Probleme 12 Fortbildungen Um unsere fachliche Kompetenz zu erweitern und auch zu vertiefen, nehmen alle Teammitglieder regelmäßig an Fortbildungen teil. Daneben informieren wir uns durch Berichte in Fachbüchern und Fachzeitschriften über aktuelle pädagogische Themen. Nur durch eine offene, harmonische und ehrliche Zusammenarbeit im Team kann es zu einer qualitativ hochwertigen Arbeit in der Kindertagesstätte kommen. Das Team ist der zentrale Kern der Einrichtung. Jedes Teammitglied kann seine persönlichen Stärken und Fähigkeiten kreativ einbringen und umsetzen und wird im Team darin unterstützt und bestärkt. Elternarbeit Mit dem Eintritt in unsere Kindertagesstätte vertrauen Eltern ihre Kinder den Erziehern an. Für das Kind ist es meist die erste außerfamiliäre Einrichtung, die es besucht. Aber nicht nur das Kind muss sich mit dieser Situation auseinandersetzen, sondern auch für die Eltern beginnt ein neuer Lebensabschnitt und die durch den Eintritt in die Kita verbundene Trennung kann als schmerzlicher Einschnitt erlebt werden. Eltern können ihrem Kind in diesem Prozess viel Sicherheit geben, indem sie ehrlich mit ihm umgehen, klare und verbindliche Entscheidungen treffen. Wenn ein Kind spürt, dass seine Eltern der Einrichtung vertrauen, wird es sich leichter lösen und sich in der Kita einleben können. Informationen für die Eltern Wir informieren über pädagogische Zielsetzung, Inhalte unserer Arbeit, Projekte, Termine, organisatorische Dinge und Feste. Denn wir sehen unserer Arbeit als familienergänzend an. Informationen geben wir weiter durch: unsere Konzeption unsere Info-Pinnwand im Flur (Termine für Eltern bzw. Feste) unsere pädagogische Pinnwand im Garderobenraum (Projektpläne, Dokumentationen, pädagogische Angebote im Tagesgeschehen Elterngespräche Für uns ist ein regelmäßiger Austausch mit den Eltern die Grundlage für eine qualitativ gute Zusammenarbeit zum Wohle der Kinder. Im Mittelpunkt dieser Gespräche steht die Entwicklung des Kindes, sein Verhalten in der Einrichtung sowie Erziehungsfragen. Ein offenes Gespräch zwischen Eltern und der Erzieher ist die beste Voraussetzung, das Kind von beiden Seiten zu begleiten und zu fördern. 13 Elternabende Während des Kindergartenjahres gestalten wir verschiedene thematische und praktische Elternabende. Dabei berücksichtigen wir das Interesse und die Anregungen der Eltern sowie aktuelle Ereignisse. Die Elternabende dienen dem näheren Kennenlernen, dem gegenseitigen Austausch, dem Vermitteln von Informationen und der Kommunikation. Aktivitäten / Feste mit Familien gemeinsame Aktionen sind unter anderem: zwei Arbeitseinsätze im Kalenderjahr (Frühjahr / Herbst) Sommerfest Oma / Opa-Tag Laternenfest Adventsbasteln Weihnachtsfeier Wir freuen uns, wenn Eltern regen Gebrauch von diesen Angeboten machen. Hier können sie sich aktiv an der Gestaltung des Geschehens in der Kita beteiligen und die Zusammenarbeit wird intensiviert. Diese Aktionen bieten den Eltern auch einen guten Einblick in die pädagogische Arbeit. Oft ergibt sich bei solchen Anlässen die Möglichkeit zum besseren Kennenlernen und für ein kurzes Gespräch. Jederzeit sind wir offen für Vorschläge von Seiten der Eltern die sich mit besonderen Talenten, Hobbys oder Aktivitäten in die Kita-Arbeit einbringen wollen. Bei allen Veranstaltungen liegt die Aufsichtspflicht bei den Erziehungsberechtigten. 14 Schlusswort Anstelle eines Schlusswortes Wenn du mit jemandem ein Schiff bauen willst, so lehre ihn nicht den Schiffbau, sondern wecke in ihm die Sehnsucht nach dem großen weiten Meer. (Quelle unbekannt) Diese Konzeption wurde im November 2012 erstellt und im Dezember 2013 angepasst. Die Konzeption ist Grundlage der verbindlichen Bildungskonzeption für Kinder von null bis zehn Jahren. Gemäß §1 Abs. 3 des Kindertagesförderungsgesetzes (KiföG M-V) vom 12. Juli 2010 15